[0001] Die Erfindung betrifft einen Leistungsschalter mit einem Gehäuse, in welchem ein
erster Schaltgerätebereich, in welchem eine Löschkammervorrichtung und eine Kontaktschiebervorrichtung
mit beweglichen Schaltstücken angeordnet sind, welche gegenüber liegend zu Festschaltstücken
positioniert sind, und ein zweiter Schaltgerätebereich angeordnet sind, in welchem
eine Stromauslösegruppe aus einem Kurzschlussauslöser und einem Überlastauslöser angeordnet
sind.
[0002] Leistungsschalter, insbesondere Niederspannungsleistungsschalter sind im Kurzschlussfall
elektromagnetische Selbstschalter. Ihre Arbeitsweise entspricht prinzipiell der Arbeitsweise
von Leitungsschutzschaltern. Sie sind meist mit einem thermischen und einem magnetischen
Auslöser ausgestattet und besitzen somit die gleichen konstruktiven Elemente wie Leitungsschutzschalter.
Allerdings sind sie für größere Bemessungsströme konstruiert, außerdem sind die Auslöser
von Leistungsschaltern, anders als beim Leitungsschutzschalter, teilweise separat
einstellbar. Im Niederspannungsbereich werden die Schalter auch als Motorschutzschalter
eingesetzt.
[0003] Die Aufgabe des Leistungsschalters besteht darin, nachgeordnete Anlagen und insbesondere
Drehstrommotoren vor Schäden durch Überlast oder Kurzschluss zu schützen. Dabei soll
der Leistungsschalter diese Ströme in Verbindung mit den Einrichtungen des Netzschutzes
ausschalten. Befindet sich Gas zwischen den beiden Polen, wird es bei entsprechend
hoher Spannungsdifferenz zwischen den Polen durch den Überschlag ionisiert, und es
bildet sich eine sich selbst erhaltende Gasentladung, die auch als Lichtbogen bezeichnet
wird. Dieses Plasma leitet nicht nur weiterhin Strom, sondern reduziert auch die Lebensdauer
des Bauteils, bei starken Strömen kann es den Schalter sogar zerstören. Im Gegensatz
zu Trennern sind Leistungsschalter so konstruiert, dass der beim Öffnen der Schaltkontakte
entstehende Lichtbogen schnell und ohne Beschädigung des Schalters gelöscht und damit
der Stromfluss unterbrochen wird.
[0004] Leistungsschalter werden in verschiedenen Baugrößen entwickelt. Eine Baugröße setzt
sich dabei aus Gerätevarianten mit einer sinnvoll aufeinander aufbauenden Nennstromreihe
zusammen, wobei die Verlustleistung in etwa proportional zum Quadrat des Nennstroms
ist. Die Gerätevariante mit dem höchsten Nennstrom bei einer gegebenen Baugröße ist
dadurch bestimmt, dass eben für diesen Strom der Verlustleistungsumsatz bei entsprechendem
Gehäusevolumen noch ohne nachteilige Folgen für die Anforderungen des Schaltgerätes
über seine Lebenszeit bleibt. Will man zu noch höheren Nennströmen kommen, entwickelt
man eine größere Bauform. Aus Kundensicht ist es jedoch wünschenswert, den maximalen
Nennstrom innerhalb einer Baugröße noch weiter nach oben zu treiben. Um dies zu erreichen,
sind Maßnahmen zu ergreifen, um den Wärmeabtransport aus dem Gehäusevolumen technisch
effizienter zu gestalten.
[0005] Es gibt im Prinzip zwei Möglichkeiten, mit hohen Temperaturen innerhalb eines Schutzgehäuses
auf Grund unvermeidbarer elektrischer Verlustleistung umzugehen. Dabei sieht die eine
Möglichkeit vor, alle Materialien so weit zu optimieren, dass sie ihre funktionalen
Anforderungen auch auf hohem Temperaturniveau erfüllen. Dies ist jedoch eine sehr
kostenintensive Lösung.
[0006] Die andere Möglichkeit besteht darin, den Abtransport der erzeugten Wärme aus dem
Gehäuse durch technische Maßnahmen zu forcieren. Für elektronische Produkte sind aktive
Kühlmaßnahmen mittels Gehäuselüfter, Heat-Pipe-Anordnung oder gar Kühlmittelkreisläufe
Stand der Technik. Um lokal erzeugte große Wärmemengen auch damit abführen zu können,
werden diese Wärmemengen mittels Kühlkörpern auf großen Flächen verteilt.
[0007] Bei elektromechanischen Schaltgeräten sind derartige Kühlkörper ungeeignet. Hier
wird die Wärme neben den Anschlussleitungen hauptsächlich über die frei zugänglichen
Geräteoberflächen, im Wesentlichen Oberseite, Einspeise- und Geräteabgangsseite, abgeführt.
Dies führt in der Praxis auf Grund des langen Wärmeweges häufig zu einem hohen Gerätetemperaturniveau
und zu nachteiligen relativ konzentrierten Wärmenestern.
[0008] Demgemäß besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen Leistungsschalter
zu schaffen, der ohne zusätzliche Kühlkörper einen effizienten Wärmeabtransport ermöglicht.
[0009] Diese Aufgabe wird durch einen Leistungsschalter mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination
miteinander eingesetzt werden können, sind der Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0010] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Leistungsschalter mit einem ersten
Schaltgerätebereich gelöst, in welchem eine Löschkammervorrichtung und eine Kontaktschiebervorrichtung
mit beweglichen Schaltstücken angeordnet sind, welche gegenüber liegend zu Festschaltstücken
positioniert sind, und einem zweiten Schaltgerätebereich, in welchem eine Stromauslösegruppe
aus einem Kurzschlussauslöser und einem Überlastauslöser angeordnet sind. Die Erfindung
zeichnet sich dabei dadurch aus, dass ein durchgehender Durchlüftungskanal innerhalb
sich gegenüber liegender Gehäusewandungen entlang der Festschaltstücke als erster
konvektiver Luftstrom durch den Leistungsschalter für den Wärmeabtransport ausgebildet
ist.
[0011] Erfindungsgemäß wird die Wärme zusätzlich zu den Geräteoberflächen über einen von
der Einspeiseseite durch das Gerät hindurch zur Abgangsseite verlaufenden Durchlüftungskanal
mit großem Querschnitt abgeführt. In der Vorzugseinbaulage, das heißt, die Montage
erfolgt an einer senkrechten Wand, die Einspeisung ist oben, der Abgang ist unten,
kann von unten in vorgesehene Öffnungen einströmende Luft Verlustwärme direkt von
einigen der Hauptverlustleistungserzeugern aufnehmen, das heißt also von Kontaktübergangsstellen
und Strombahnen, und in Richtung Einspeiseseite transportieren und dort nach außen
an die Luft abgeben.
[0012] Erfindungsgemäß ist ein erster konvektiver Luftstrom entlang der Festschaltstücke
vorgesehen. Der konvektive Luftstrom entlang der Festschaltstücke wird durch eine
konstruktive Umgestaltung der Festschaltstücke, der Kontaktschiebervorrichtung und
der Abdeckungen an den Festschaltstücken gewährleistet. Das Prinzip ist dabei, einen
nennenswerten Durchströmungsquerschnitt zu erhalten. Alle nach außen abdichtenden
Elemente werden entfernt beziehungsweise umgestaltet. Gleichzeitig wird durch eine
entsprechende konstruktive Umgestaltung der offene Querschnitt zwischen dem Durchströmungsquerschnitt
und der Schaltkammer möglichst gering gehalten.
[0013] Konstruktiv sind die Festschaltstücke U-förmig ausgebildet mit zwei Schenkeln und
einem die beiden Schenkel verbindenden Übergangsbereich. Der Übergangsbereich ist
dabei derart ausgebildet, dass sich zwei gehörnte Konturen parallel gegenüber liegen
und von einer Ausnehmung beabstandet sind. Die gehörnten Konturen der Festschaltstücke
greifen dabei in Gegenkonturen des Schalterinnengehäuses und tragen somit im Kurzschlussfall
zur Stabilisierung des gesamten Leistungsschalters bei. In der Ausnehmung des Übergangsbereichs
des Festschaltstückes ist ein Schenkelfortsatz in Form einer Nase ausgebildet, die
die Kontaktauflagefläche für den unterseitig am Schenkel angeordneten Kontakt vergrößert.
Insbesondere dieser Schenkenfortsatz des Festschaltstückes führt dazu, dass der offene
Querschnitt zwischen Durchlüftungskanal und Schaltkammer möglichst gering gehalten
wird.
[0014] Zudem weist auch der Kontaktschieber eine Ausnehmung in Form einer Durchbohrung oder
eines Durchbruches oder einfach nach oben hin U-förmig geöffnet auf, die in der Höhe
der Ausnehmung der Festschaltstücke angeordnet ist und so einen kompletten Durchlüftungskanal
über die Festschaltstücke und den Kontaktschieber ausbildet, der über Abdeckungen
an den Festschaltstücken und schließlich über Öffnungen im Gehäuse komplettiert wird.
Somit ergibt sich insgesamt ein erster konvektiver Luftstrom entlang der Festschaltstücke
durch Ausnehmungen an der Kontaktschiebervorrichtung, an den Festschaltstücken und
an den Abdeckungen, die an den Festschaltstücken angeordnet sind, die insgesamt einen
Durchlüftungskanal ausbilden, der den Wärmeabtransport durch Öffnungen im Gehäuse
ermöglicht.
[0015] Erfindungsgemäß ist vorzugsweise ein zweiter konvektiver Luftstrom im L-seitigen
Anschlussbereich ausgebildet, der vom ersten konvektiven Luftstrom entlang der Festschaltstücke
in den zweiten Schaltgerätebereich abzweigt und über einen Klemmenanschluss und Öffnungen
im Gehäuse den Wärmeabtransport ermöglicht. Dabei wird im Zuge dieses Vorbeiströmens
auch Wärme über die Klemme aufgenommen.
[0016] Zudem ist vorzugsweise ein dritter konvektiver Luftstrom im T-seitigen Anschlussbereich
ausgebildet, der über einen Kanal am Klemmenanschluss ausgebildet ist und den Wärmeabtransport
über Öffnungen im Gehäuse ermöglicht. Dieser konvektive Luftstrom im T-seitigen Anschlussbereich
fließt in den Schalter hinein und durch einen Kanal an der heißen Klemme vorbei. Er
nimmt dabei Wärme auf und verlässt den Schalter dann durch Öffnungen im Gehäuse.
[0017] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass im Durchlüftungskanal
Schmutz aufnehmende Elemente angeordnet sind, die derart ausgebildet sind, dass sie
den Leistungsschalter vor Schmutz schützen, ohne die Luftdurchströmung zu verhindern.
Dieses Schmutz aufnehmende Element ist vorzugsweise als Gitter ausgebildet oder als
hintereinander angeordnete Flächen, die in der projizierten Ansicht geschlossen erscheinen,
und somit einfallenden Schmutz verhindern, jedoch Luftzirkulation ermöglichen.
[0018] Die vorliegende Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass ein durchgehender Durchlüftungskanal
innerhalb sich gegenüber liegender Gehäusewandungen entlang der Festschaltstücke als
erster konvektiver Luftstrom durch den Leistungsschalter für den Wärmeabtransport
ausgebildet ist. Vorzugsweise sind noch zwei weitere konvektive Luftströme im L-seitigen
Anschlussbereich sowie im T-seitigen Anschlussbereich vorgesehen. Durch diese erfindungsgemäßen
konvektiven Luftströme können größere Verlustleistungen abgeführt werden, so dass
höhere Nennstromdichten der Leistungsschalter bei gleichem Bauvolumen ermöglicht werden.
Durch die erfindungsgemäße Konzeption wird bei einer Aufbauweise von nebeneinander
angeordneten Leistungsschaltern vermieden, dass Wärmeabgabeflächen beziehungsweise
Öffnungen abgedeckt sind. Bei gleicher Gerätebaugröße kommt es durch das hier vorgestellte
Wärmeableitungskonzept zu einer deutlichen Senkung des Temperaturniveaus.
[0019] Weitere Vorteile und Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand von
Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnung erläutert.
[0020] Dabei zeigen schematisch:
Fig. 1 in einer perspektivischen Schnittdarstellung einen Aufbau eines erfindungsgemäßen
Leistungsschalters mit drei konvektiven Einzelströmen für den Wärmeabtransport;
Fig. 2 in einer perspektivischen Darstellung eine erfindungsgemäße Anordnung aus Kontaktschiebervorrichtung,
Festschaltstücken und Abdeckung;
Fig. 3 in einer perspektivischen Darstellung einen Teilbereich eines L-seitigen Anschlussbereichs
mit Klemme;
Fig. 4 in einer perspektivischen Darstellung einen Teilbereich eines T-seitigen Anschlussbereichs
mit Klemme;
Fig. 5 in einer Schnittdarstellung die Löschkammervorrichtung des Leistungsschalters
mit Kontaktschiebervorrichtung und Festschaltstücken;
Fig. 6 in einer Draufsicht die Anordnung aus Festschaltstücken und Kontaktschiebervorrichtung.
[0021] Fig. 1 zeigt den Aufbau eines erfindungsgemäßen Leistungsschalters mit einem vorzugsweise
zweiteiligen Gehäuse, in welchem ein erster Schaltgerätebereich 1 in einem Gehäuseunterteil
2 und ein zweiter Schaltgerätebereich 3 in einem Gehäuseoberteil 4 angeordnet sind.
Im ersten Schaltgerätebereich 1 ist eine Löschkammervorrichtung 5 mit übereinander
angeordneten Löschblechen 6 angeordnet sowie mittig zwischen den beiden Löschblechpaketen
eine Kontaktschiebervorrichtung 7 mit einem auf einer Feder 8 positionierten beweglichen
Schaltstück 9. Das bewegliche Schaltstück 9 ist gegenüber liegend zu Festschaltstücken
10 angeordnet. Die Festschaltstücke 10 sind vorzugsweise U-förmig ausgebildet mit
zwei Schenkel 11, 12, die durch einen Übergangsbereich 13 miteinander verbunden sind.
Der Übergangsbereich 13 der Festschaltstücke 10 ist vorzugsweise in Form von gehörnten
Konturen 14 ausgebildet, die vorzugsweise stegförmig ausgebildet sind und durch eine
Ausnehmung 15 voneinander beabstandet sind. Die gehörnten Konturen 14 greifen in Gegenkonturen
16 der Gehäuseinnenwand des Leistungsschalters, so dass im Fall eines Kurzschlusses
das Gehäuse stabilisiert ist.
[0022] Oberhalb der Kontaktschiebervorrichtung 7 im zweiten Schaltgerätebereich 3 ist ein
Kurzschlussauslöser 17 angeordnet. Der Kurzschlussauslöser 17 weist ein Trägerteil
18, vorzugsweise aus Kunststoff auf, in welchem sich ein Anker 19 mit einem Stößel
20, der innerhalb eines Pols 21 angeordnet ist und in die Kontaktschiebervorrichtung
7 hineinragt, befindet. Um das Trägerteil 18 ist eine Spule 22 gewickelt. Die Spule
22 ist von einem Joch 23 und einem Magnetblech 24 umgeben. Oberhalb vom Kurzschlussauslöser
17 ist ein Schaltschloss 25 angeordnet. Neben dem Kurzschlussauslöser 17 befindet
sich ein Überlastauslöser 26, der ein Bimetall 27 aufweist, um welches ein Heizleiter
28 gewickelt ist. Jeweils seitlich oberhalb der Löschblechpakete im Gehäuseoberteil
4 befinden sich Klemmanschlüsse 29, 30.
[0023] Der erfindungsgemäße Leistungsschalter zeichnet sich nun dadurch aus, dass der konvektive
Luftstrom durch den Leistungsschalter für den Wärmeabtransport aus vorzugsweise drei
Einzelströmen zusammen gesetzt ist. Erfindungsgemäß ist ein erster konvektiver Luftstrom
entlang der Festschaltstücke 10 vorgesehen. Der konvektive Luftstrom entlang der Festschaltstücke
10 wird durch eine konstruktive Umgestaltung der Festschaltstücke 10, der Kontaktschiebervorrichtung
7 und einer Abdeckung 31 erreicht, die an den Festschaltstücken 10 positioniert ist.
Das Prinzip ist dabei, einen nennenswerten Durchströmungsquerschnitt zu erhalten.
Alle nach außen abdichtenden Elemente werden entfernt beziehungsweise umgestaltet.
Gleichzeitig wird durch eine entsprechende konstruktive Umgestaltung der offene Querschnitt
zwischen dem Durchströmungsquerschnitt und der Schaltkammer möglichst gering gehalten.
[0024] Konstruktiv sind die Festschaltstücke 10 U-förmig ausgebildet mit den zwei Schenkeln
11, 12 und dem die beiden Schenkel 11, 12 verbindenden Übergangsbereich 13. Der Übergangsbereich
13 weist dabei die gehörnten Konturen 14 auf, die parallel gegenüber liegend von der
Ausnehmung 15 angeordnet sind.
[0025] Auch die Kontaktschiebervorrichtung 7 weist eine Ausnehmung 32 auf in Form einer
Durchbohrung, die in der Höhe der Ausnehmung 15 der Festschaltstücke 10 angeordnet
ist und so einen kompletten Durchlüftungskanal 33 über die Festschaltstücke 10 und
die Kontaktschiebervorrichtung 7 ausbildet, der über die Abdeckung 31 an den Festschaltstücken
10 und schließlich über Öffnungen 34 im Gehäuse komplettiert wird. Somit ergibt sich
insgesamt ein erster konvektiver Luftstrom entlang der Festschaltstücke 10 durch Ausnehmungen
15, 32 an der Kontaktschiebervorrichtung, an den Festschaltstücken und an der Abdeckung
31, die an den Festschaltstücken 10 angeordnet sind, die insgesamt einen Durchlüftungskanal
33 ausbilden, der den Wärmeabtransport durch die Öffnung 34 im Gehäuse ermöglicht.
[0026] Erfindungsgemäß ist ein zweiter konvektiver Luftstrom 35 im L-seitigen Anschlussbereich
ausgebildet, der vom ersten konvektiven Luftstrom entlang der Festschaltstücke 10
in den zweiten Schaltgerätebereich 3 abzweigt und über einen Klemmenanschluss 29 und
Öffnungen 36 im Gehäuse den Wärmeabtransport ermöglicht. Dabei wird im Zuge dieses
Vorbeiströmens auch Wärme über die Klemme aufgenommen.
[0027] Zudem ist ein dritter konvektiver Luftstrom 37 im T-seitigen Anschlussbereich ausgebildet,
der über einen Kanal 38 am Klemmenanschluss 30 ausgebildet ist und den Wärmeabtransport
über Öffnungen 39 im Gehäuse ermöglicht. Dieser konvektive Luftstrom im T-seitigen
Anschlussbereich fließt in den Schalter hinein und durch einen Kanal an der heißen
Klemme vorbei. Er nimmt dabei Wärme auf und verlässt den Schalter dann durch Öffnungen
39 im Gehäuse.
[0028] In Fig. 2 ist eine erfindungsgemäße Anordnung aus der Kontaktschiebervorrichtung
7, den Festschaltstücken 10 und der Abdeckung 31 an den Festschaltstücken 10 dargestellt,
die den ersten konvektiven Luftstrom ermöglichen. Die Festschaltstücke 10 sind dabei
U-förmig ausgebildet mit den zwei Schenkeln 11, 12, die über einen Übergangsbereich
13 miteinander verbunden sind. Der Übergangsbereich 13 der Festschaltstücke 10 ist
dabei mit gehörnten Konturen 14 ausgebildet, die vorzugsweise stegförmig ausgebildet
sind und durch die Ausnehmung 15 voneinander beabstandet sind. Die gehörnten Konturen
14 greifen im montierten Zustand im Leistungsschalter in Gegenkonturen 16 der Gehäuseinnenwand
des Leistungsschalters, so dass im Falle eines Kurzschlusses das Gehäuse stabilisiert
ist. Auch die Abdeckung 31 an den Festschaltstücken 10 ist mit Ausnehmungen 40 versehen,
so dass eine komplette Durchlüftung möglich ist. Zudem ist die Ausnehmung 32 an der
Kontaktschiebervorrichtung 7 in Höhe der Ausnehmung 15 an den Festschaltstücken 10
in Fig. 2 zu sehen.
[0029] Fig. 3 zeigt einen Teilbereich eines L-seitigen Anschlussbereichs eines Leistungsschalters
mit Klemme. Der konvektive Luftstrom 35 im L-seitigen Anschlussbereich zweigt sich
vom Strom entlang der Festschaltstücke 10 ab. Er zieht an der Klemme über einen offenen
Querschnitt im Schalter vorbei. Dann verlässt er den Schalter über Öffnungen 36 im
Gehäuseoberteil 4 und Gehäuseunterteil und strömt dabei an der Klemme vorbei. Im Zuge
dieses Vorbeiströmens wird noch einmal Wärme über die Klemme aufgenommen.
[0030] Fig. 4 zeigt einen Teilbereich eines T-seitigen Anschlussbereichs mit Klemme. Der
konvektive Luftstrom 37 im T-seitigen Anschlussbereich fließt in den Schalter hinein
und dann durch den Kanal 38 an der heißen Klemme vorbei. Er nimmt dabei Wärme auf
und verlässt den Schalter dann durch Öffnungen 39 in der Gehäusewand.
[0031] In Fig. 5 ist die Löschkammervorrichtung 5 mit Kontaktschiebervorrichtung 7 und Festschaltstücken
10 dargestellt. Insbesondere die Ausbildung der Festschaltstücke 10 ermöglicht eine
Abdichtung zwischen dem Durchlüftungskanal 33 und der Schaltkammer. Dazu ist in Fig.
6 dargestellt, dass der Schenkel 11 einen Schenkelfortsatz in Form einer Nase 41 ausbildet,
die an die Kontaktschiebervorrichtung 7 heranreicht. Durch diese Nase 41 wird zum
Einen die Auflagefläche für die Kontakte unterhalb des Schenkels vergrößert. Zum Anderen
wird der offene Querschnitt 42 zur Schaltkammer dadurch minimiert, so dass eine Abdichtung
zwischen Durchlüftungskanal 33 und Schaltkammer möglich ist.
[0032] Die vorliegende Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass ein durchgehender Durchlüftungskanal
innerhalb sich gegenüber liegender Gehäusewandungen entlang der Festschaltstücke als
erster konvektiver Luftstrom durch den Leistungsschalter für den Wärmeabtransport
ausgebildet ist. Vorzugsweise sind noch zwei weitere konvektive Luftströme im L-seitigen
Anschlussbereich sowie im T-seitigen Anschlussbereich vorgesehen. Durch diese erfindungsgemäßen
konvektiven Luftströme können größere Verlustleistungen abgeführt werden, so dass
höhere Nennstromdichten der Leistungsschalter bei gleichem Bauvolumen ermöglicht werden.
Durch die erfindungsgemäße Konzeption wird bei einer Aufbauweise von nebeneinander
angeordneten Leistungsschaltern vermieden, dass Wärmeabgabeflächen beziehungsweise
Öffnungen abgedeckt sind. Bei gleicher Gerätebaugröße kommt es durch das hier vorgestellte
Wärmeableitungskonzept zu einer deutlichen Senkung des Temperaturniveaus.
1. Leistungsschalter mit einem Gehäuse, in welchem ein erster Schaltgerätebereich (1),
in welchem eine Löschkammervorrichtung (5) und eine Kontaktschiebervorrichtung (7)
mit beweglichen Schaltstücken (9) angeordnet sind, welche gegenüber liegend zu Festschaltstücken
(10) positioniert sind, und ein zweiter Schaltgerätebereich (3) angeordnet sind, in
welchem eine Stromauslösegruppe aus einem Kurzschlussauslöser (17) und einem Überlastauslöser
(26) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass ein durchgehender Durchlüftungskanal (33) innerhalb sich gegenüber liegender Gehäusewandungen
entlang der Festschaltstücke (10) als erster konvektiver Luftstrom durch den Leistungsschalter
für den Wärmeabtransport ausgebildet ist.
2. Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Festschaltstücke (10) gehörnte Konturen (14) aufweisen, die in Gegenkonturen
(16) im Schaltgehäuse greifen.
3. Leistungsschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an den Festschaltstücken (10) Nasen (41) ausgebildet sind.
4. Leistungsschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste konvektive Luftstrom entlang der Festschaltstücke (10) durch Ausnehmungen
(15, 32, 40) am Kontaktschieber (7), an den Festschaltstücken (10) und an der Abdeckung
(31), die an den Festschaltstücken (10) angeordnet sind, ausgebildet ist, die insgesamt
den Durchlüftungskanal (33) ausbilden, der den Wärmeabtransport durch Öffnungen (34)
im Gehäuse ermöglicht.
5. Leistungsschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiter konvektiver Luftstrom (35) im L-seitigen Anschlussbereich ausgebildet
ist, der vom ersten konvektiven Lufttrom entlang der Festschaltstücke (10) in den
zweiten Schaltgerätebereich (3) abzweigt und über einen Klemmanschluss (29) und Öffnungen
(36) im Gehäuse den Wärmeabtransport ermöglicht.
6. Leistungsschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein dritter konvektiver Luftstrom (37) im T-seitigen Anschlussbereich ausgebildet
ist, der über einen Kanal (38) am Klemmenanschluss (30) ausgebildet ist und den Wärmeabtransport
über Öffnungen (39) im Gehäuse ermöglicht.
7. Leistungsschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Durchlüftungskanal (33) Schmutz aufnehmende Elemente angeordnet sind, die derart
ausgebildet sind, dass sie den Durchlüftungskanal (33) vor Verschmutzung schützen,
ohne die Luftdurchströmung zu verhindern.
8. Leistungsschalter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmutz aufnehmende Element als Gitter oder als hintereinander angeordnete in
der Projektionsansicht geschlossene Konturen ausgebildet ist.