[0001] Die Erfindung betrifft einen Leiteranschluss für eine Federklemme. Derartige so genannte
Federklemmstellen dienen zum Anschluss von Leitern an eine Klemme. Federklemmstellen
werden zum Anschluss von Leitern an Klemmen in Schaltschränken, Gehäusen, auf Leiterplatten
oder dergleichen verwendet.
[0002] Zur Reduzierung der Montagezeiten und zur Vereinfachung der Montage ist es erforderlich,
die Leiter schnell und sicher an die Klemmen anschließen zu können. Hierfür sind beispielsweise
so genannte "push-in"-Klemmen bekannt. Bei diesen Klemmen sind die abisolierten Leiterenden
entweder als massive Drähte ausgestaltet oder in massive, die Leiterenden versteifende
Hülsen, so genannte Aderendhülsen, eingebracht. Die so versteiften Leiterenden können
in den Klemmraum gegen den Druck des Klemmschenkels einer in den Klemmraum hineinfedernden
Klemmfeder eingeführt werden und arretieren sich so gleichsam selbsttätig.
[0003] Um einen Leiter auf derartige Weise schnell und sicher anschließen zu können, muss
das abisolierte Leiterende ein hohes Widerstandsmoment gegen Biegung aufweisen. Weist
das Leiterende dieses hohe Widerstandsmoment gegen Biegung nicht auf oder ist das
Leiterende aufgrund einer Fehlbedienung deformiert, ist ein Leiteranschluss mit Hilfe
dieser "push-in"-Technik nicht möglich.
[0004] Aus der
DE-A-10 2008 039 868 - Phoenix ist eine Federklemmstelle bekannt mit einem Schwenkhebel, welcher wiederum
eine in einem Gehäuse schwenkbar gelagerte Klemmfeder aus ihrer Öffnungsstellung in
ihre Klemmstellung verschwenkt. Mit dieser Klemme ist es zwar möglich, instabile Leiterenden
oder Aderendhülsen anzuschließen. Allerdings ist die dort gezeigte Kinematik aufwändig
und weist eine Vielzahl beweglicher aufeinander abgestimmter Teile auf, weshalb der
Aufbau dieser bekannten Klemme als zu kompliziert angesehen wird. Ausgehend hiervon
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine für den Anschluss von Leitern mit niedrigen
Widerstandsmomenten gegen Biegung geeignete Federklemmstelle zu vereinfachen.
[0005] Diese Aufgabe ist durch die Merkmalskombination des Anspruchs 1 in erfinderischer
Weise gelöst. Die rückbezogenen Ansprüche enthalten teilweise vorteilhafte und teilweise
für sich selbst erfinderische Weiterbildungen der im Anspruch 1 beanspruchten Grunderfindung.
[0006] Die Federklemmstelle weist einen Klemmraum auf, in welchen der Klemmschenkel einer
Klemmfeder hineinragt. Der Klemmschenkel der Klemmfeder weist zwei Betriebsstellungen
auf, nämlich eine Öffnungsstellung bei ungeklemmtem Leiter und eine Klemmstellung
bei geklemmtem Leiter. In der Öffnungsstellung ist der Klemmschenkel zunächst fixiert.
Diese Fixierung des Klemmschenkels bewirkt einen offenen und behinderungsfreien Zugang
zum Klemmraum. Auf diese Weise kann der Leiter zunächst einfach in den Klemmraum eingeschoben
werden, ohne dass er irgendwelche Widerstände oder Kräfte zu überwinden hat. Es ist
deshalb möglich, auch Leiter mit relativ leicht biegsamen Einzeladern oder mit einem
Leiteranschlussende mit niedrigem Widerstandsbiegemoment an der Federklemmstelle anzuschließen.
Erst wenn der Leiter seine Montageendstellung in der Federklemmstelle erreicht hat,
wird die Fixierung des Federschenkels gelöst, so dass der Federschenkel von seinem
Federdruck angetrieben in seine Klemmstellung verfährt und mit seinem Federdruck am
dann geklemmten Leiter anliegt.
[0007] Aufgrund der widerstandsfreien Zugänglichkeit des Klemmraums ist es mit der Erfindung
möglich, beliebige Leiter an der Klemme anzuschließen, ohne auf eine besondere Eigenstabilität
bzw. ein hohes Widerstandsmoment gegen Biegung achten zu müssen.
[0008] Nach der Lehre des Anspruchs 2 ist es vorteilhaft, die Fixierung des Klemmschenkels
bei ungeklemmtem Leiter nach Art eines Rastgesperres auszubilden. Im fixierten Zustand
ist der Klemmschenkel einfach mit Hilfe des Rastgesperres verrastet. Zum Verfahren
in die Klemmstellung wird das Rastgesperre einfach gelöst, so dass der Klemmschenkel
mit seinem Federdruck am geklemmten Leiter anliegt.
[0009] In einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein Aufnahmekäfig mit
geschlossenen Seitenwänden vorgesehen. Dieser Aufnahmekäfig umgibt den Klemmraum für
den Leiter. Der Aufnahmekäfig kann rund, oval oder eckig, insbesondere rechteckförmig
ausgestaltet sein. Entscheidend ist bei dieser Ausführungsform eine durchgehende Seitenwand
des Aufnahmekäfigs als Anlagefläche und damit als Widerlager für den geklemmten Leiter.
Diese Anlagefläche liegt vorteilhaft dem Klemmschenkel der Klemmfeder diametral gegenüber.
Ist der Aufnahmekäfig als geschlossener Käfig ausgestaltet, ist die Klemmfeder vorteilhaft
an oder im Bereich der der Anlagefläche gegenüberliegenden Käfigseitenwand fixiert.
Bei einer bevorzugten rechteckförmigen Ausgestaltung des Aufnahmekäfigs bilden die
beiden Kurzseiten somit einerseits die Anlagefläche für den geklemmten Leiter und
andererseits die Haltefläche für die Klemmfeder, während die Langseiten die Klemmraumseitenwände
bilden.
[0010] Vorteilhaft ist eine Schenkelfeder als Klemmfeder, deren Festschenkel an der als
Haltefläche ausgestalteten Kurzseite des Aufnahmekäfigs mittelbar oder unmittelbar
fixiert ist. Die mittelbare Fixierung erfolgt vorzugsweise an einem mit der Haltefläche
verbundenen Lagerblock. Vom Festschenkel steht dabei der Klemmschenkel in Richtung
auf die Anlagefläche ab und ist entlang den als Seitenwänden dienenden Langseiten
verschwenkbar.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist der
Aufnahmekäfig nicht geschlossen, sondern weist zwei Seitenwände als Langseiten auf.
Die Langseiten sind lediglich durch zwei endseitige Querstreben miteinander verbunden.
Die Langseiten können in Anpassung an die Querstreben als Längsstreben ausgebildet
sein, so daß die alternative Ausführungsform dann den Aufnahmekäfig durch einen Aufnahmerahmen
substituiert.
[0012] Die Langseiten können auch flächig ausgebildet sein, wobei deren Oberkanten parallel
zueinander verlaufen. Es können auch die Langseiten insgesamt zueinander flächenparallel
ausgebildet sein. Die flächig ausgebildeten Langseiten und die Querstreben bilden
dann einen Aufnahmekäfig mit zwei die Langseiten verbindenden Querstreben.
[0013] Die eine vorzugsweise als Querbügel ausgestaltete Querstrebe bildet das Widerlager
für den geklemmten Leiter. An der anderen vorzugsweise als Querlasche ausgebildeten
Querstrebe ist die Klemmfeder vorteilhaft fixiert. Die als Querbügel ausgestaltete
Querstrebe wirkt in vorteilhafter Ausgestaltung mit einer Stromschiene zusammen. Die
Stromschiene ist aus leitendem Material und ist im Bereich des Querbügels fest mit
dem Aufnahmekäfig verbunden. Diese Ausführungsform ermöglicht eine materialmäßige
Funktionstrennung und entsprechende Optimierung der konstruktiven Auslegung zwischen
dem die Halte- und Federkräfte aufnehmen Aufnahmekäfig einerseits und der die elektrische
Leitung realisierenden Stromschiene andererseits. Auf diese Weise ist die alternative
Ausführungsform des Aufnahmekäfigs gegenüber der ersten Ausführungsform deutlich Material
sparender. Bei der alternativen Ausführungsform ist der Aufnahmekäfig vorzugsweise
als Stahlteil und die Stromschiene vorzugsweise als Kupferteil ausgestaltet.
[0014] Beide Ausgestaltungen ermöglichen es, auf der Stirnseite mindestens einer als Seitenwand
dienenden Langseite, vorzugsweise auf beiden Seitenwänden, das Rastgesperre auszubilden.
Zur Ausbildung des Rastgesperres ist dabei ein aus der Stirnseite der jeweiligen Seitenwand
emporstehender Vorsprung vorgesehen. Dieser Vorsprung greift in eine komplementär
zum Vorsprung ausgebildete Ausnehmung im Klemmschenkel. Auf diese Weise bilden die
Ausnehmung und der Vorsprung einen Hintergriff aus. In der Hintergreifstellung der
Ausnehmung am Vorsprung ist das Rastgesperre in seiner Sperrstellung und die Klemmfeder
in ihrer Öffnungsstellung. Bei gelöstem Rastgesperre liegt der Klemmschenkel bei zwischenliegendem
Leiterende an der Anlagefläche für den geklemmten Leiter an. Das Lösen des Gesperres
erfolgt in einer Grundversion der Erfindung mit Hilfe einer Schrauberklinge. Hierfür
ist in dem die Federklemmstelle aufnehmenden Isoliergehäuse eine Schrauberklingentasche
vorgesehen. Diese Schrauberklingentasche ist von einer Durchtrittsöffnung in Richtung
von der Gehäuseaußenwand auf die Klemmfeder, insbesondere den Klemmschenkel der Klemmfeder
im Isoliergehäuse gebildet.
[0015] In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist ein Betätigungselement für
den Klemmschenkel der Klemmfeder vorgesehen. Dieses Betätigungselement ist in vorteilhafter
Ausgestaltung gemäß Anspruch 9 als Schwenkhebel ausgebildet. Mit Hilfe der Schwenkbewegung
des Schwenkhebels lässt sich das Rastgesperre lösen zum Schließen der Klemmstelle.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung ist am Betätigungsende des Schwenkhebels eine
Griffmulde vorgesehen. Des Weiteren ist an der Gehäuseaußenwand des Isoliergehäuses,
aus welcher das Betätigungsende des Schwenkhebels hinaussteht, ein Fortsatz vorgesehen.
Dieser Fortsatz weist ebenso wie das Betätigungsende des Schwenkhebels eine Griffmulde
auf. Diese Griffmulden sind voneinander abgewandt. Infolge dieser abgewandten Anordnung
der Griffmulden ist es einfach möglich, mit dem Ballen des Daumens in die eine Griffmulde,
beispielsweise die Griffmulde des Fortsatzes, hineinzufassen, und mit dem Ballen des
Zeigefingers und/oder des Mittelfingers in die Griffmulde am Schwenkhebel hineinzugreifen
und durch ein Schließen der Hand und die damit verbundene Aktivierung der Handkraft
den Schwenkhebel zu betätigen und die auf den Klemmschenkel wirkende Druckbacke zu
betätigen zur Lösung des Rastgesperres und zum Verfahren des Klemmschenkels aus seiner
Öffnungsstellung in seine Klemmstellung.
[0016] Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es auch denkbar ist, die Schrauberklingentasche
und jedes andere Element fortzulassen, mit welchem das Gesperre aus seiner entriegelten
Klemmstellung in seine Öffnungsstellung verbracht werden und wieder verriegelt werden
kann. Es ist also auch eine Ausführungsform denkbar, in welcher das Gesperre mit Hilfe
eines Betätigungselements einmalig verriegelt werden kann, um einen Leiter nur einmal
anschließen zu können. Dieser Leiter wäre dann gleichsam unlösbar mit der Federklemmstelle
verbunden.
[0017] Anhand des in den Zeichnungsfiguren dargestellten Ausführungsbeispiels ist die Erfindung
mit weiteren Einzelheiten erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Seitenansicht auf ein Isoliergehäuse mit einer Federklemme mit
fortgelassener Vorderwand des Isoliergehäuses und mit dem Klemmschenkel der Klemmfeder
in seiner Öffnungsstellung, jedoch ohne eingeführten Leiter mit einer ersten Ausführungsform
des Aufnahmekäfigs,
- Fig. 2
- die Federklemmstelle gemäß Fig. 1 mit dem Klemmschenkel in seiner Klemmstellung, jedoch
ohne eingeführten Leiter,
- Fig. 3
- die Federklemmstelle mit eingeführtem Leiter und mit dem Klemmschenkel in seiner Klemmstellung,
und
- Fig. 4
- die Darstellung einer zweiten alternativen Ausführungsform des Aufnahmekäfigs ohne
Isoliergehäuse.
[0018] Im Isoliergehäuse 1 ist der Aufnahmekäfig 2 für das abisolierte Leiterende 3 des
Leiters 4 angeordnet. Der Aufnahmekäfig 2 ist in seiner ersten Ausführungsform seinerseits
im Querschnitt rechteckförmig und weist zwei parallel verlaufende Langseiten 5,5'
und zwei ebenfalls parallel zueinander und rechtwinklig zu den Langseiten 5,5' verlaufende
Kurzseiten 6,6' auf. Die Innenfläche der in den Zeichnungsfiguren links dargestellten
Kurzseite 6 dient als Anlagefläche für das Leiterende 3 des Leiters 4 am Aufnahmekäfig
2. Die der als Anlagefläche dienenden Kurzseite 6 gegenüberliegende, in den Zeichnungsfiguren
rechts dargestellte Kurzseite 6', genauer gesagt die Innenfläche der rechts dargestellten
Kurzseite 6', dient als Haltefläche zur Fixierung des Festschenkels 7 der Klemmfeder
8. Die Klemmfeder 8 ist an der Kurzseite 6' mittelbar fixiert. Zur mittelbaren Fixierung
des Festschenkels 7 der Klemmfeder 8 dient ein Lagerungsblock 9. Der Lagerungsblock
9 ist winkelförmig ausgestaltet und weist seinerseits einen auf der Haltefläche der
Kurzseite 6' fixierten Halteschenkel 10 sowie einen zum Halteschenkel 10 rechtwinklig
verlaufenden Lagerschenkel 11 auf. Der Lagerschenkel 11 weist eine Lageröffnung auf,
welche vom Festschenkel 7 der Klemmfeder 8 durchsetzt ist.
[0019] Der Festschenkel 7 durchsetzt den Lagerschenkel 11 in dieser Öffnung und stützt sich
mit seinem unteren freien Ende gegen die Außenseite der Kurzseite 6' ab.
[0020] Das Isoliergehäuse 1 weist ein Abstützelement 12 für die Klemmfeder 8 auf. Die im
Wesentlichen U-förmige Klemmfeder 8 ist um das Abstützelement 12 herum angeordnet.
Hierbei bildet der Festschenkel 7 den einen U-Schenkel und der Klemmschenkel 13 den
zweiten U-Schenkel. Der Klemmschenkel 13 bewegt sich schwenkend von der Federkraft
der Klemmfeder 8 getrieben in Richtung auf die Kurzseite 6 des Aufnahmekäfigs 2. In
Fig. 3 ist gut erkennbar, wie der Klemmschenkel 13 der Klemmfeder 8 das Leiterende
3 des Leiters 4 gegen die Innenfläche der Kurzseite 6 presst. In der Darstellung der
Fig. 2 ist gut erkennbar, dass aus den Stirnseiten der beiden Langseiten 5,5' jeweils
ein Vorsprung 14,14' nach oben absteht. In den Klemmschenkel 13 der Klemmfeder 8 sind
zwei zu den Vorsprüngen 14,14' komplementär ausgebildete Ausnehmungen 15 eingeformt.
Die Ausnehmungen 15 sind dabei so ausgestaltet, dass der Klemmschenkel 13 mit den
Vorsprüngen 14,14' den in Fig. 1 dargestellten Hintergriff bilden kann. Die sich an
die Ausnehmungen 15 anschließenden Bereiche des Federschenkels 7 hintergreifen dabei
die Vorsprünge 14,14'. Die Klemmfeder 8 ist in dieser in Fig.1 dargestellten Öffnungsstellung
der Klemmfeder 8 vorgespannt und das vom Klemmschenkel 13 und von den Vorsprüngen
14,14' gebildete Gesperre ist verschnappt bzw. verrastet.
[0021] Zur Entrastung dieses Rastgesperres und zur Aktivierung der Federklemmstelle kann
im Isoliergehäuse 1 eine Schrauberklingentasche vorgesehen sein. Die Schrauberklingentasche
durchsetzt hierbei das Isoliergehäuse 1 in Leitereinführungsrichtung 16. Durch einen
Druck mit der Schrauberklinge auf den federnden Klemmschenkel 13 wird das vom Klemmschenkel
13 und den Vorsprüngen 14,14'gebildete Rastgesperre durch eine Deaktivierung des Hintergriffs
des Klemmschenkels 13 an den Vorsprüngen 14,14' gelöst, so dass der Klemmschenkel
13 in seine in Fig. 3 bzw. Fig. 2 gezeigte Klemmstellung auffedern kann. Diese in
den Zeichnungsfiguren nicht dargestellte Ausführungsform betrifft eine Grundversion
des erfindungsmäßigen Leiteranschlusses.
[0022] Das Ausführungsbeispiel zeigt eine verbesserte Ausführungsvariante mit einem Schwenkhebel
17 zum Lösen des vorerwähnten Gesperres. Der Schwenkhebel 17 weist hierfür an seinem
Betätigungsende 18 eine Griffmulde 19 auf. An dem dem Betätigungsende 18 abgewandten
Ende des Schwenkhebels 17 ist eine den Klemmschenkel 13 beaufschlagende Druckbacke
20 ausgebildet. Die Druckbacke 20 drückt hierbei so auf den Klemmschenkel 13, dass
dieser aus seiner Hintergreifposition in der Öffnungsstellung mit den Vorsprüngen
14,14' zum Lösen des Gesperres heraus verfahren wird, um in Richtung auf die als Anlagefläche
dienende Innenfläche der links dargestellten Kurzseite 6 federnd zu verschwenken.
[0023] Zur einfacheren und leichteren Bedienbarkeit des Leiteranschlusses steht aus dem
Isoliergehäuse 1 neben dem Betätigungsende 18 des Schwenkhebels 17 ein Fortsatz 21
hinaus. Der Fortsatz 21 weist wiederum eine Griffmulde 19' auf. Die Griffmulde 19
am Schwenkhebel 17 und die Griffmulde 19' am Fortsatz 21 sind in der zur Leitereinführungsrichtung
16 rechtwinklig verlaufenden Querrichtung 22 einander abgewandt. Zur Betätigung des
Schwenkhebels 17 werden der Daumen und ein weiterer Finger einer Hand in die Griffmulden
19,19' eingelegt und sodann gegen die Querrichtung 22 aufeinander zu zusammengedrückt.
Auf diese Weise verschwenkt das Betätigungsende 18 gegen die Querrichtung 22 in Richtung
auf den Fortsatz 21, so dass die Druckbacke 20 den Klemmschenkel 13 beaufschlagt und
so das Gesperre zwischen dem Klemmschenkel 13 und den vom Klemmschenkel 13 hintergriffenen
Vorsprüngen 14,14' löst. Auf diese Weise kann der Klemmschenkel 13 aus seiner in Fig.
1 dargestellten Öffnungsstellung in seine in Fig. 3 und Fig. 2 gezeigte Klemmstellung
verfahren.
[0024] Zum Lösen der in Fig. 3 gezeigten Klemmung des Leiterendes 3 des Leiters 4 muss der
Klemmschenkel 13 lediglich wieder in seine Öffnungsstellung verfahren werden. Es muss
also das vom Klemmschenkel 13 und von den Vorsprüngen 14,14' gebildete Gesperre lediglich
wieder geschlossen werden und der Klemmschenkel 13 in seine die Vorsprünge 14,14'
hintergreifende Stellung zurück verfahren werden. Im Falle der oben geschilderten
Ausführungsvariante mit Schraubendreherklingentasche erfolgt das Öffnen der Federklemmstelle
durch ein Verschwenken des Klemmschenkels 13 mit Hilfe der Schraubendreherklinge.
Beim Ausführungsbeispiel mit Druckbacke 20 kann der Klemmschenkel 13 auch mit Hilfe
der Druckbacke 20 des Schwenkhebels 17 außer Eingriff mit dem Leiterende 3 des Leiters
4 verfahren werden, so dass der Leiter 4 problemlos aus dem Isoliergehäuse 1 entfernt
werden kann.
[0025] Bei den vorbeschriebenen Ausführungsformen ist es möglich, mit Hilfe eines Schraubendrehers
durch eine Einführöffnung für die Schraubendreherklinge im Schwenkhebel 17 in den
Innenraum des Isoliergehäuses 1 hinein zu fahren, um mit Hilfe des Schraubendrehers
den Klemmschenkel 13 in seine die Vorsprünge 14,14' hintergreifende Stellung zu verschwenken
zum Schließen des Gesperres zwischen dem Klemmschenkel 13 und den Vorsprüngen 14,14'.
[0026] Aus den Fig. 1 bis 3 ist schließlich zu erkennen, dass aus der dem Betätigungsende
18 des Schwenkhebels 17 abgewandten Unterseite des Isoliergehäuses 1 ein Kontaktpin
23 hinaussteht. Der Kontaktpin 23 ist mit dem elektrisch leitenden Aufnahmekäfig 2
zumindest leitend, in der Regel aber auch mechanisch fest verbunden. Vorteilhaft wird
der Kontaktpin 23 hierfür entweder mit der Kurzseite 6 oder der Kurzseite 6' verbunden.
Die Fig. 1 und Fig. 3 zeigen einen mit der Kurzseite 6 verbundenen Kontaktpin 23.
Hierbei steht aus der Kurzseite 6 in Leitereinführungsrichtung 16 ein Kontaktlappen
24 hinaus, an welchen der Kontaktpin 23 angeformt ist. Auf diese Weise wird der Kontaktpin
23 links unten aus dem Isoliergehäuse 1 herausgeführt.
[0027] Im Falle des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 2 ist der Kontaktpin 23 am Lagerungsblock
9 angeformt. Der Lagerungsblock 9 weist hierbei einen zum Lagerschenkel 11 in Querrichtung
22 parallel laufenden Kontaktschenkel 25 auf. Der Lagerungsblock 9 weist somit eine
U-förmige Querschnittsform auf, wobei der Kontaktschenkel 25 und der Lagerschenkel
11 die U-Schenkel und der Halteschenkel 10 das U-Querjoch bilden. Bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 2 ist der Kontaktpin 23 in Leitereinführungsrichtung 16 vom Kontaktschenkel
25 nach unten abgebogen und ragt unten rechts aus dem Isoliergehäuse 1 heraus.
[0028] Durch die abwechselnde Verwendung der Ausführungsform mit Kontaktpin 23 auf der linken
Seite einerseits und mit Kontaktpin 23 auf der rechten Seite andererseits können Leiterplatten
nach dem Prinzip des so genannten Z-Pinning bestückt werden. Hierbei werden jeweils
eine Klemmstelle mit links unten angeordnetem Kontaktpin 23 und eine mit rechts unten
angeordnetem Kontaktpin 23 nebeneinander angeordnet, um die Luft- und Kriechstrecken
zwischen den Kontaktpins 23 zweier benachbarter Federklemmstellen zu maximieren.
[0029] Fig. 4 zeigt eine zweite Ausführungsform des Aufnahmekäfigs 2'. Der Aufnahmekäfig
2' ist als Umformteil, vorzugsweise als Stahlteil ausgeführt. Der Aufnahmekäfig 2'
weist zwei flächige Seitenwände auf, welche zwei Langseiten 5,5' des Aufnahmekäfigs
2' bilden. Die Langseiten 5,5' sind an ihrem einen Freiende von einem Querbügel 26
überbrückt. Der Querbügel 26 verbindet die Langseiten 5,5' miteinander und substituiert
bei der zweiten Ausführungsform des Aufnahmekäfigs 2' die bei der ersten Ausführungsform
des Aufnahmekäfigs 2 vorhandene Kurzseite 6.
[0030] Die der Kurzseite 6 abgewandte Kurzseite 6' bei der ersten Ausführungsform des Aufnahmekäfigs
ist von bei der zweiten Ausführungsform des Aufnahmekäfigs 2' einer den Querabstand
zwischen den Langseiten 5,5' überbrückenden Querlasche 27 ersetzt. Der Aufnahmekäfig
2', also die Langseiten 5,5' sowie der Querbügel 26 und die Querlasche 27, bestehen
aus einem stabilen Material, welches geeignet ist, die Klemmfeder 8 stabil zu lagern
und die Federkräfte der Klemmfeder 8 aufzunehmen. Die Klemmfeder 8 ist wiederum mit
Hilfe ihres Festschenkels 7 am Aufnahmekäfig 2' gelagert. Der Festschenkel 7 durchgreift
hierfür mit seinem als Durchgriffsfortsatz 28 ausgestalteten Freiende die Querlasche
27 in einem aus der Querlasche 27 freigeschnittenen Lagerfenster 29.
[0031] Im Bereich des Querbügels 26 ist eine aus leitendem Material, vorzugsweise aus Kupfer,
bestehende Stromschiene 30 am Aufnahmekäfig 2' gelagert. Die Stromschiene 30 ist L-förmig
ausgebildet. Der Vertikalschenkel 31 der Stromschiene 30 ist an seinem Schenkelfreiende
32 gekröpft und hintergreift so mit seinem Schenkelfreiende 32 den Querbügel 26 am
Aufnahmekäfig 2'. Der Vertikalschenkel 31 weist eine in ihrer Eigenbreite schmale
Zunge auf, welche mit dem Schenkelfreiende 32 endet sowie einen sich an diese Zunge
anschließenden breiteren Basisbereich 33. Infolge der größeren Eigenbreite des Basisbereichs
33 bildet der Vertikalschenkel 31 im Übergangsbereich zwischen Zunge und Basisbereich
33 zwei seitliche Auflageschultern 34 aus. Die Auflageschultern 34 greifen in Aussparungen
in den Langseiten 5 ein zur sicheren Verriegelung der Stromschiene 30 am Aufnahmekäfig
2'.
[0032] Mit Abstand in Leitereinführungsrichtung 16 flankiert der zum Vertikalschenkel 31
rechtwinklig verlaufende Horizontalschenkel 35 der Stromschiene 30 den Aufnahmekäfig
2'. Aus dem dem Vertikalschenkel 31 abgewandten Ende des Horizontalschenkels 35 ist
ein Kontaktpin 23 ausgebogen. Es kann in weitere Ausgestaltung ein -in Fig. 4. nicht
dargestellter- Kontaktpin 23 in Fortsetzung des Vertikalschenkels 31 in Leitereinführungsrichtung
16 aus dem Horizontalschenkel 35 abstehen. Der aus dem dem Vertikalschenkel 31 abgewandten
Ende des Horizontalschenkels 35 ausgebogene Kontaktpin 23 ist in Fig. 4 rechts angeordnet,
während der nicht dargestellte Kontaktpin 23, welcher in Fortsetzung des Vertikalschenkels
31 in Leitereinführungsrichtung 16 aus dem Horizontalschenkel 35 absteht, links angeordnet
wäre. Werden abwechselnd ein links angeordneter und ein rechts angeordneter Kontaktpin
nebeneinander angeordnet, ist wiederum eine Leiterplattenbestückung nach dem Prinzip
des Z-Pinning möglich.
[0033] Aus der Darstellung der Fig. 4 ist schließlich erkennbar, dass der Klemmschenkel
13 der Klemmfeder 8 in seiner Klemmstellung am gekröpften Bereich des Schenkelfreiendes
32 des Vertikalschenkels 31 anliegt.
[0034] Die zweite Ausführungsform des Aufnahmekäfigs 2' gemäß Fig. 4 weist gegenüber der
ersten Ausführungsform des Aufnahmekäfigs 2 eine konsequentere Materialtrennung auf.
Der Aufnahmekäfig 2' ist aus nichtleitendem hochfesten Material beispielsweise aus
Stahl gefertigt. Überdies ist diese Ausführungsform des Aufnahmekäfigs 2' sehr Material
sparend. Die leitenden Elemente sind in der Stromschiene 30 zusammengefasst und bestehen
ihrerseits aus leitendem Material, beispielsweise aus Kupfer. Zudem ist die Adaptierung
der Klemmfeder 8 mit Hilfe des Durchgriffsfortsatzes 28 an der Querlasche 27 einfach
und kostengünstig realisierbar.
[0035] Zur Arretierung des Klemmschenkels 13 der Klemmfeder 8 in seiner Öffnungsstellung
stehen wiederum Vorsprünge 14,14' aus den Stirnseiten der beiden Langseiten 5,5' nach
oben ab. In den Klemmschenkel 13 der Klemmfeder 8 sind wiederum zwei zu den Vorsprüngen
14,14' komplementär ausgebildete Ausnehmungen 15 eingeformt. Die Ausnehmungen 15 bilden
wiederum mit den Vorsprüngen 14,14' einen Hintergriff.
[0036] Das Verschwenken des Klemmschenkels 13 der Klemmfeder 8 aus der Öffnungsstellung
in die Klemmstellung erfolgt in der gleichen Weise wie bei der ersten Ausführung des
Aufnahmekäfigs 2.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Isoliergehäuse
- 2,2'
- Aufnahmekäfig
- 3
- Leiterende
- 4
- Leiter
- 5,5'
- Langseite
- 6,6'
- Kurzseite
- 7
- Festschenkel
- 8
- Klemmfeder
- 9
- Lagerungsblock
- 10
- Halteschenkel
- 11
- Lagerschenkel
- 12
- Abstützelement
- 13
- Klemmschenkel
- 14,14'
- Vorsprung
- 15
- Ausnehmung
- 16
- Leitereinführungsrichtung
- 17
- Schwenkhebel
- 18
- Betätigungsende
- 19,19'
- Griffmulde
- 20
- Druckbacke
- 21
- Fortsatz
- 22
- Querrichtung
- 23
- Kontaktpin
- 24
- Kontaktlappen
- 25
- Kontaktschenkel
- 26
- Querbügel
- 27
- Querlasche
- 28
- Durchgriffsfortsatz
- 29
- Lagerfenster
- 30
- Stromschiene
- 31
- Vertikalschenkel
- 32
- Schenkelfreiende
- 33
- Basisbereich
- 34
- Anlageschulter
- 35
- Horizontalschenkel
1. Federklemmstelle zum Anschluss eines Leiters (4) an eine Klemme mit einem den geklemmten
Leiter (4) aufnehmenden Klemmraum und mit einer Klemmfeder (8) mit mindestens einem
Klemmschenkel (13) derart, dass der Klemmschenkel in einer Öffnungsstellung bei ungeklemmtem
Leiter (4) fixiert ist und dass der Klemmschenkel (13) in einer Klemmstellung mit
seinem Federdruck am geklemmten Leiter (4) anliegt.
2. Federklemmstelle nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine Fixierung des Klemmschenkels (13) nach Art eines Rastgesperres.
3. Federklemmstelle nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch
einen Aufnahmekäfig (2) mit geschlossenen Seitenwänden (5,5';6,6') als Klemmraum,
insbesondere einen rechteckförmigem Aufnahmekäfig (2) mit zwei Langseiten (5,5') als
Klemmraumseitenwände und zwei Kurzseiten (6,6'), deren eine Kurzseite (6) eine Anlagefläche
für den geklemmten Leiter (4) und deren andere Kurzseite (6') eine Haltefläche für
die Klemmfeder (13) bildet.
4. Federklemmstelle nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch
eine Schenkelfeder als Klemmfeder (13) mit einem an der Haltefläche des Aufnahmekäfigs
fixierten Festschenkel (7) und einem gegen die Anlagefläche federnden Klemmschenkel
(13).
5. Federklemmstelle nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch
einen Aufnahmekäfig (2') mit zwei Langseiten (5,5') als Seitenwänden einerseits und
mit zwei den Querabstand zwischen den Langseiten (5,5') überbrückenden Querstreben
andererseits.
6. Federklemmstelle nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die eine Querstrebe als Querbügel (26) ausgebildet ist, dass die andere Querstrebe
als Querlasche (27) ausgebildet ist und dass die Klemmfeder (8) vorzugsweise in einem
die Querlasche (27) durchgreifenden Lagerfenster (29) formschlüssig gelagert ist.
7. Federklemmstelle nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
gekennzeichnet durch
mindestens einen aus der Stirnseite einer Seitenwand (5,5') emporstehenden Vorsprung
(14,14') und mindestens einer zum Vorsprung (14,14') komplementär ausgebildeten Ausnehmung
(15) im Klemmschenkel (13) zur Ausbildung eines Hintergriffs.
8. Federklemmstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
gekennzeichnet durch
ein die Federklemmstelle aufnehmendes Isoliergehäuse (1) mit einer als Schrauberklingentasche
ausgebildeten Durchtrittsöffnung in Richtung auf die Klemmfeder (8).
9. Federklemmstelle nach Anspruch 8,
gekennzeichnet durch
einen mit einer Druckbacke (20) den Hintergriff des Klemmschenkels (13) am Aufnahmekäfig
lösenden Schwenkhebel (17) als Betätigungselement zum Schließen der Klemmstelle am
Isoliergehäuse (1).
10. Federklemmstelle nach Anspruch 9,
gekennzeichnet durch
eine Griffmulde (19) an dem der Druckbacke (20) abgewandten Betätigungsende (18) des
Schwenkhebels (17) und durch einen dem Betätigungsende (18) gegenüberliegenden Fortsatz (21) am Isoliergehäuse
(1) mit einer weiteren Griffmulde (19'), wobei beide Griffmulden (19.19') voneinander
abgewandt sind.