[0001] Die Erfindung betrifft einen Magnetseparator zur Abtrennung magnetischer und/oder
magnetisierbarer Partikel von einem Fluid umfassend weiterhin nicht-magnetische und/oder
nicht-magnetisierbare Partikel, mit einer rotierbaren Trommel, mindestens einer, in
einem Innenraum der Trommel angeordneten Magnetanordnung, und einer Separationszone,
durch welche das Fluid leitbar ist, wobei die Separationszone durch einen Zwischenraum
zwischen der Trommel und einer Fluidleitanordnung gebildet ist, sowie dessen Verwendung.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Magnetseparators,
wobei ein Fluid umfassend magnetische und/oder magnetisierbare Partikel und weiterhin
nicht-magnetische und/oder nicht-magnetisierbare Partikel durch die Separationszone
geleitet wird, und wobei die magnetischen und/oder magnetisierbaren Partikel sich
überwiegend an der in Rotation versetzten Trommel anlagern und vom Fluid abgesondert
werden.
[0003] Magnetseparatoren der eingangs genannten Art sind bereits bekannt. Sie werden insbesondere
in der Bergbauindustrie und der Metallindustrie, aber auch in anderen Industriezweigen
eingesetzt. So beschreibt die
RU 2365421 C1 einen gattungsgemäßen Magnetseparator mit einer Trommel und einer Magnetanordnung,
welche um die Trommelachse der Trommel rotierend ausgebildet ist und Permanentmagnete
umfasst, für eine Nassscheidung.
[0004] Heutige Bauformen von Magnetscheidern mit Trommeln, auch Trommelscheider genannt,
insbesondere Schwachfeld-Magnetseparatoren zur Nassaufbereitung von insbesondere starkmagnetischen
Eisenerzen, arbeiten meist nach dem Prinzip der Aushebescheidung. Bei Fein- oder Feinstkorn
im zu trennenden Fluid sind bei einer Nassscheidung die Widerstandskräfte des Fluids
nicht vernachlässigbar. Unter der Annahme, dass das Fluid die Separationszone mit
einer mittleren Geschwindigkeit V
0 durchströmt und die magnetische Kraft über eine Länge 1 der Separationszone konstant
ist, ergibt sich in der Vertikalen für jedes Korn folgendes Kräftegleichgewicht:

mit
F
M magnetische Kraft
F
G Schwerkraft
F
A statischer Auftrieb
F
w Widerstandskraft
F
T Trägheitskraft
[0005] Insbesondere in der Bergbauindustrie führt eine zunehmende Vermahlung des zu trennenden
Gesteins, bis teilweise zu Partikeldurchmessern im unteren zweistelligen Mikrometerbereich,
und die damit steigende Menge an feinteiligen Partikeln im Fluid dazu, dass diese
nicht in Richtung der Trommelwandung gezogen werden, wenn sie sich im Bereich der
Fluidleitanordnung und demnach in der Separationszone am weitesten entfernt von der
Trommel befinden. An dieser Stelle wirkt nur noch ein magnetisches Feld geringer Stärke
und geringer Flussdichtegradienten, das häufig nicht mehr ausreicht, die Position
der magnetischen und/oder magnetisierbaren Fein- oder Feinstpartikel im Fluid zu beeinflussen.
Ein nicht zu vernachlässigender Anteil an magnetischen und/oder magnetisierbaren Partikeln
kann somit nicht abgetrennt werden.
[0006] Aufgrund von Inhomogenitäten in der abgebauten Gesteins- bzw. Mineralienzusammensetzung
am jeweiligen Abbauort kann es zu Änderungen der Korngrößenverteilung und Mineralienzusammensetzung
der im Fluid enthaltenen Partikel kommen. Dies hat regelmäßig zur Folge, dass der
Separationsprozess und die Maschinenparameter des Magnetseparators den geänderten
Eigenschaften des Fluids angepasst werden müssen, um eine gleichbleibend hohe Qualität
des Trennprozesses sicherzustellen. Bei kurzfristigen oder schnell aufeinander folgenden
Schwankungen in der Gesteins- oder Mineralienzusammensetzung führt dies dazu, dass
die Qualität des Trennprozesses zeitweise nicht aufrecht erhalten werden kann, da
die Änderung von Maschinenparametern in der Regel mit einem Maschinenstillstand verbunden
ist, der nicht bei jeder kurzfristigen Schwankung des Fluids gerechtfertigt werden
kann. Dadurch gehen magnetische und/oder magnetisierbare Partikel verloren und die
Ausbeute des Trennprozesses ist verringert.
[0007] Zudem tritt bei der Nassscheidung starkmagnetischer Partikel, beispielsweise aus
Eisenerz, der Effekt auf, dass sich in der Separationszone Flocken aufgrund einer
Agglomeration magnetischer Partikel bilden, die nicht-magnetische, nicht-magnetisierbare,
oder schwach magnetische oder schwach magnetisierbare Partikel ein- oder umschließen
und diese mit sich fortnehmen. Diese eingeschlossenen Partikel gelangen als Bestandteil
der Flocken in das abgetrennte Wertstoffkonzentrat, das idealerweise überwiegend nur
magnetische und/oder magnetisierbare Partikel, die einen Wertstoffanteil von größer
als 55 Gew.-% aufweisen, umfassen soll, und mindern somit dessen Qualität.
[0008] Die eingangs genannte
RU 2365421 C1 versucht diese Probleme zu mindern, indem in der Separationszone in regelmäßigen
Abständen Leitbleche fest installiert sind, welche ein durch die Separationszone fließendes,
flüssiges Medium immer wieder in Richtung der Trommelwandung lenken. Dadurch werden
magnetische Fein- und Feinstpartikel wiederholt in Richtung der Trommel gelenkt, der
Abstand zwischen der Trommel und Feinund Feinstpartikeln im Fluid, die im Bereich
der Fluidleitanordnung strömen, verringert und eine Bildung von Flocken geringfügig
erschwert. Bei einer weitgehend konstanten Zusammensetzung des Fluids ist mit dieser
Bauart des Magnetseparators eine hohe Ausbeute auch bei erhöhtem Fein- oder Feinstanteil
erzielbar.
[0009] Eine schnelle Reaktion auf sich ändernde Gesteins- oder Mineralienzusammensetzungen
und Korngrößenverteilungen im zu trennenden Fluid ist lediglich in Form einer Anpassung
der Rotationsfrequenz der Magnetanordnung um die Trommelachse möglich. Diese Einflussmöglichkeit
ist allerdings gering, so dass dennoch in solchen Fällen meist eine Änderung der Maschinenparameter
erfolgen muss, wobei der Magnetseparator gestoppt bzw. außer Betrieb gesetzt werden
muss.
[0010] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Magnetseparator und ein Verfahren
zu dessen Betrieb bereitzustellen, mit dem sich die Ausbeute des Trennprozesses weiter
erhöhen lässt.
[0011] Die Aufgabe wird für den Magnetseparator zur Abtrennung magnetischer und/oder magnetisierbarer
Partikel von einem Fluid umfassend weiterhin nicht-magnetische und/oder nicht-magnetisierbare
Partikel, mit einer rotierbaren Trommel, mindestens einer, in einem Innenraum der
Trommel angeordneten Magnetanordnung, und einer Separationszone, durch welche das
Fluid leitbar ist, wobei die Separationszone durch einen Zwischenraum zwischen der
Trommel und einer Fluidleitanordnung gebildet ist, dadurch gelöst, dass während eines
Betriebs des Magnetseparators ein Abstand zwischen der Trommel und der Fluidleitanordnung
und/oder eine Breite der Separationszone zumindest lokal veränderbar ist.
[0012] Ein "Betrieb" des Magnetseparators liegt bereits vor, wenn Fluid die Separationszone
durchströmt. Insbesondere liegt im Betrieb des Magnetseparators weiterhin auch eine
Rotationsbewegung der Trommel vor.
[0013] Aufgrund der nun möglichen Änderung der Geometrie der Separationszone während des
laufenden Betriebs des Magnetseparators, bei dem Fluid durch die Separationszone geleitet
wird und die Trommel in Rotation versetzt ist, ist eine schnelle Anpassung an die
Eigenschaften des Fluids ohne weiteres möglich. Dies verbessert die Ausbeute an magnetischen
und/oder magnetisierbaren Partikeln auch bei kurzfristig und stark wechselnden Fluideigenschaften
und verringert Stillstandszeiten der Anlage, so dass die Produktivität insgesamt steigt.
Eine Änderung des Abstands A zwischen Trommel und Fluidleitanordnung und/oder einer
Breite B der Separationszone ist gleichbedeutend mit einer zumindest lokalen Änderung
des Querschnitts der Separationszone in Strömungsrichtung des Fluids gesehen. Dabei
kann der Querschnitt der Separationszone in Längsrichtung der Separationszone gesehen,
also von der Eintrittsstelle des Fluids in die Separationszone bis zur Austrittsstelle
des Fluids aus der Separationszone, an jeder beliebigen Stelle verringert oder vergrößert
werden. Weiterhin können bestimmte Strömungsmuster des Fluids innerhalb der Separationszone
eingestellt werden, so dass das Fluid z.B. im Wesentlichen mäander- oder wellenförmig
durch die Separationszone geleitet wird.
[0014] Dabei ist die Querschnittsfläche der Separationszone in Flussrichtung des Fluids
gesehen in der Regel um mindestens 5 %, insbesondere um mindestens 10 % veränderbar.
Ein Abstand zwischen der Trommel und der Fluidleitanordnung und/oder eine Breite der
Separationszone ist insbesondere um mindestens 10 %, insbesondere und mindestens 25
% verringerbar.
[0015] Die mindestens eine Magnetanordnung in der Trommel kann feststehend oder beweglich
ausgebildet sein. Dabei können in der Magnetanordnung Permanentmagnete und/oder Elektromagnete
zum Einsatz kommen.
[0016] Die Trommel dreht sich im Betrieb des Magnetseparators beispielsweise in Richtung
der Fluidströmung, wobei ein Trommelantrieb vorgesehen sein kann oder der Antrieb
der Trommel durch das strömende Fluid erfolgen kann, ähnlich wie bei einem Wasserrad.
Ein derartiger Magnetseparator wird als Gleichlaufscheider bezeichnet.
[0017] Alternativ sind auch Bauarten von Magnetseparatoren bekannt, bei denen sich die Trommel
entgegen der Fluidströmung oder zumindest in Teilbereichen der Separationszone entgegen
der Fluidströmung bewegt. Diese werden als Gegenlaufscheider bzw. Halbgegenlaufscheider
bezeichnet.
[0018] Bei dem Fluid kann es sich um ein partikelbeladenes Gas oder eine Suspension handeln,
wobei letztere hier bevorzugt ist.
[0019] Es hat sich insbesondere bewährt, wenn die Fluidleitanordnung mindestens eine, mittels
mindestens einer Antriebseinrichtung bewegliche Strömungslenkeinrichtung umfasst,
die in die Separationszone hinein, insbesondere in Richtung der Trommel, bewegbar
ist. Eine Beweglichkeit einer Strömungslenkeinrichtung in Richtung der Trommel führt
dazu, dass der Abstand A zwischen der Trommel und der Fluidleiteinrichtung nach Bedarf
insgesamt oder in bestimmen Bereichen verändert, hier insbesondere verkleinert, werden
kann.
[0020] Eine solche Strömungslenkeinrichtung kann aber auch parallel zur Trommeloberfläche
in der Separationszone beweglich sein, um die Breite B der Separationszone insgesamt
oder lokal zu verändern. Nachdem dies während des Betriebs des Magnetseparators erfolgen
kann, ist eine Anpassung der Geometrie der Separationszone an Schwankungen in der
Fluidzusammensetzung ohne Stillstand der Anlage möglich. Die größtmögliche Trennwirkung
ist so jederzeit optimal einstellbar.
[0021] Die mindestens eine Strömungslenkeinrichtung ist bevorzugt in Form einer Platte,
einer Klappe, eines Leitblechs oder eines Stempels ausgebildet. Der gezielte Einsatz
derartiger Strömungslenkeinrichtungen ermöglicht eine gezielte Beeinflussung der Strömung
in der Separationszone, wobei Bereiche mit laminarer Strömung und Bereiche mit turbulenter
Strömung, z.B. enthaltend Verwirbelungen, Rückströmungen usw. erzielt werden können.
[0022] Die Fluidleitanordnung umfasst in einer bevorzugten Ausführungsform des Magnetseparators
an ihrer, der Separationszone zugewandten Oberfläche zumindest bereichsweise eine
verformbare Membrane. Dabei befinden sich die Antriebseinrichtung(en) auf einer der
Separationszone abgewandten Seite der Membrane, insbesondere aber auch die mindestens
eine Strömungslenkeinrichtung. Eine solche Membrane ist beispielsweise durch eine
verschleißfeste Folie aus Kunststoff und/oder Metall gebildet, die für das Fluid undurchlässig
ist. Die Membrane verhindert zuverlässig ein Austreten von Fluid aus der Separationszone
und eine Verunreinigung der Mechanik der beweglichen Strömungslenkeinrichtung(en).
Dadurch kann eine Blockade der beweglichen Strömungslenkeinrichtung(en) durch Partikel
aus dem Fluid, insbesondere der Suspension, und gegebenenfalls ein korrosiver Angriff
auf die Oberflächen der Strömungslenkeinrichtung(en) und/oder deren Antrieb(e) verhindert
werden.
[0023] Bei der mindestens einen Antriebseinrichtung einer Strömungslenkeinrichtung handelt
es sich vorzugsweise um eine motorische, pneumatische, hydraulische oder mechanische
Antriebseinrichtung. Unter einer mechanischen Antriebseinrichtung wird dabei beispielsweise
eine Schubstange, Kurbelanordnung oder dergleichen verstanden, mit deren Hilfe eine
manuelle Verstellung der Position einer oder auch gleichzeitig mehrerer Strömungslenkeinrichtungen
möglich ist. Eine pneumatische Antriebseinrichtung ist beispielsweise ein mit Druckluft
betriebenes Verstellsystem. Besonders bevorzugt ist allerdings eine elektromotorische
Antriebseinrichtung umfassend mindestens einen Elektromotor.
[0024] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Magnetseparators
weist dieser mindestens eine Messeinrichtung zur Erfassung mindestens eines Fluidparameters
des Fluids auf, die vor einem Eintritt in die Separationszone und/oder in der Separationszone
und/oder nach Verlassen der Separationszone vorhanden ist. Mittels einer solchen Messeinrichtung
wird insbesondere mindestens einer der folgenden Fluidparameter erfasst:
Vor oder am Eintritt des Fluids in die Separationszone:
- Partikelgröße und/oder Partikelgrößenverteilung der Partikel im Fluid
- Strömungsgeschwindigkeit des Fluids
- Durchflussmenge an Fluid (volumen- oder massenbezogene Messung)
- Feststoffgehalt des Fluids
[0025] In der Separationszone:
- Strömungsgeschwindigkeit des Fluids
- Durchflussmenge an Fluid
[0026] Am Austritt des Fluids aus der oder nach der Separationszone:
- Gehalt des vom Fluid abgetrennten Materialsstroms, auch Konzentratstrom genannt, an
magnetischen und/oder magnetisierbaren Partikeln
- Gehalt des vom Fluid abgetrennten Konzentratstroms an nicht-magnetischen und/oder
nicht-magnetisierbaren Partikeln
- Gehalt des restlichen Fluids, auch Abfallstrom genannt, an magnetischen und/oder magnetisierbaren
Partikeln
- Gehalt des Abfallstroms an nicht-magnetischen und/oder nicht-magnetisierbaren Partikeln
- Partikelgröße und/oder Partikelgrößenverteilung der Partikel im abgetrennten Konzentratstrom
- Partikelgröße und/oder Partikelgrößenverteilung der Partikel im Abfallstrom
- Durchflussmenge des Konzentratstroms, (volumen- oder massenbezogene Messung)
- Feststoffgehalt des Konzentratstroms
[0027] Mittels einer Messeinrichtung wird beispielsweise eine Röntgenfluoreszenanalyse zur
Bestimmung der Stoffzusammensetzung und/oder Stoffkonzentrationen im Fluid, eine Laserbeugung
zur Messung einer Partikelgrößenverteilung oder von Partikelgrößen, eine Ultraschallmessung
zur Messung einer Partikelgrößenverteilung oder von Partikelgrößen, eine Ultraschallmessung
zur Ermittlung einer Feststoffkonzentration im Fluid, oder eine Coriolis-Massendurchflussmessung
zur Ermittlung des aktuellen Durchflusses an Fluid durchgeführt.
[0028] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Magnetseparators umfasst dieser
mindestens eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung zur Erfassung der gemessenen Fluidparameter
und zur Beeinflussung der mindestens einen Antriebseinrichtung für die mindestens
eine Strömungslenkeinrichtung auf Basis des/der aktuell gemessenen Fluidparameter(s).
Dies ermöglicht ein besonders schnelles Reagieren auf Änderungen des Fluids unter
zumindest lokaler Anpassung der Geometrie der Separationszone.
[0029] Die Aufgabe wird für das Verfahren zum Betreiben eines erfindungsgemäßen Magnetseparators
dadurch gelöst, dass ein Fluid umfassend magnetische und/oder magnetisierbare Partikel
und weiterhin nicht-magnetische und/oder nicht-magnetisierbare Partikel durch die
Separationszone geleitet wird, dass die magnetischen und/oder magnetisierbaren Partikel
sich überwiegend an der in Rotation versetzten Trommel anlagern und vom Fluid abgesondert
werden, und dass während des Betriebs des Magnetseparators ein Abstand zwischen der
Trommel und der Fluidleitanordnung und/oder die Breite B der Separationszone mindestens
einmal zumindest lokal verändert wird.
[0030] Die Änderung der Geometrie der Separationszone ermöglicht eine Einflussnahme auf
die Strömungsgeschwindigkeit des Fluids, die Art der Strömung des Fluids und den Weg,
den die Strömung innerhalb der Separationszone nimmt. Dadurch ist der Trennprozess
auf sich ändernde Fluideigenschaften optimal anpassbar. Die Trennqualität ist verbessert
und die Ausbeute erhöht. Maschinenstillstandszeiten während eines erforderlichen Umbaus
der Geometrie der Separationszone können vermieden werden.
[0031] Der Abstand A zwischen der Trommel und der Fluidleitanordnung bzw. die Breite B der
Separationszone wird bevorzugt verändert, indem eine Position der mindestens einen
Strömungslenkeinrichtung mittels der mindestens einen Antriebseinrichtung verändert
wird. Dabei kann eine Strömungslenkeinrichtung geradlinig, schräg oder auf einer Kreisbahn
verschoben werden.
[0032] Besonders bewährt hat sich eine Erfassung mindestens eines Fluidparameters des Fluids
mittels mindestens einer Messeinrichtung, wobei der Abstand A und/oder die Breite
B in Abhängigkeit des mindestens einen Fluidparameters verändert wird. Es handelt
sich demnach insbesondere um eine automatische Änderung der Geometrie der Separationszone
in Abhängigkeit von online gemessenen Fluidparametern. Dabei erfolgt eine automatische
Regelung des Abstands A und/oder der Breite B in Abhängigkeit des mindestens einen
Fluidparameters.
[0033] Insbesondere hat es sich bewährt, wenn der Abstand zwischen der Trommel und der Fluidleitanordnung
permanent verändert wird, indem die mindestens eine Strömungslenkeinrichtung mittels
der mindestens einen Antriebseinrichtung in Schwingung versetzt wird. Dadurch wird
ein Pulsieren des Fluids erzeugt, wobei in Folge eine Bildung von Flocken aus agglomerierten
magnetischen Partikeln verhindert wird bzw. bereits bestehende Flocken aufgelöst werden.
[0034] Insbesondere erfolgt die Einstellung einer Schwingungsfrequenz und/oder einer Schwingungsamplitude
und/oder einer zeitlichen Abfolge an unterschiedlichen Schwingungsfrequenzen und/oder
einer zeitlichen Abfolge an unterschiedlichen Schwingungsamplituden in Abhängigkeit
mindestens eines gemessenen Fluidparameters. So wird beispielsweise bei einem Anstieg
eines Anteil an nicht-magnetischen und/oder nicht-magnetisierbaren Partikeln im abgetrennten
Materialstrom, auch Konzentratstrom genannt, eine Schwingungsfrequenz und/oder Schwingungsamplitude
erhöht, um sich ggf. vermehrt bildende Flocken zu zerschlagen.
[0035] Um möglichst viele magnetische und/oder magnetisierbare Partikel in Richtung der
Trommel zu lenken und gleichzeitig eine
[0036] Flockenbildung möglichst zu verhindern, wird in der Separationszone bevorzugt eine
überwiegend turbulente Strömung des Fluids erzeugt.
[0037] Insbesondere hat es sich bewährt, wenn als Fluid eine Suspension durch die Separationszone
geleitet wird, so dass eine Nassscheidung durchgeführt wird.
[0038] Eine Verwendung eines erfindungsgemäßen Magnetseparators zur Abtrennung magnetischer
und/oder magnetisierbarer Partikel aus Erz von nicht-magnetischen und/oder nicht-magnetisierbaren
Partikeln aus Gangart hat sich besonders bewährt.
[0039] Die Figuren 1 bis 12 sollen erfindungsgemäße Magnetseparatoren und Verfahren zu deren
Betrieb beispielhaft erläutern. So zeigt:
- FIG 1
- einen ersten Magnetseparator;
- FIG 2
- einen Querschnitt durch den ersten Magnetseparator;
- FIG 3
- die Fluidleitanordnung des ersten Magnetseparators;
- FIG 4
- einen zweiten Magnetseparator im Querschnitt;
- FIG 5
- einen dritten Magnetseparator;
- FIG 6
- den dritten Magnetseparator im Querschnitt;
- FIG 7
- eine erste Fluidleitanordnung des dritten Magnetseparators;
- FIG 8
- eine zweite Fluidleitanordnung des dritten Magnetseparators;
- FIG 9
- eine schematische Darstellung zu einem bevorzugten Betrieb eines Magnetseparators;
- FIG 10
- eine weitere schematische Darstellung zu einem bevorzugten Betrieb eines Magnetseparators;
- FIG 11
- eine weitere schematische Darstellung zu einem bevorzugten Betrieb eines Magnetseparators;
und
- FIG 12
- eine weitere schematische Darstellung zu einem bevorzugten Betrieb eines Magnetseparators.
[0040] FIG 1 zeigt einen ersten Magnetseparator 1 in einer dreidimensionalen Ansicht. Der
Magnetseparator 1 dient zur Abtrennung magnetischer und/oder magnetisierbarer Partikel
von einem Fluid 2 umfassend weiterhin nicht-magnetische und/oder nicht-magnetisierbare
Partikel. Es ist eine, um eine Trommelachse 3a rotierbare Trommel 3 und eine, in einem
Innenraum der Trommel 3 feststehend angeordnete Magnetanordnung 4 umfassend Permanentmagnete
4a vorhanden. Die Magnetanordnung 4 kann aber alternativ auch um die Trommelachse
3a rotierbar sein. Eine Separationszone 5, durch welche das Fluid 2 leitbar ist, wird
durch einen Zwischenraum zwischen der Trommel 3 und einer Fluidleitanordnung 6 gebildet.
Während eines Betriebs des Magnetseparators 1 ist hier ein Abstand A (vergleiche FIG
2) zwischen der Trommel 3 und der Fluidleitanordnung 6 veränderbar. Die Fluidleitanordnung
6 umfasst hier mehrere, mittels mindestens einer Antriebseinrichtung 7 bewegliche,
klappenförmige Strömungslenkeinrichtungen 8,8a,8b,8c, die in Richtung der Trommel
3 in die Separationszone 5 hinein bewegbar sind. Die Trommel 3 dreht sich in Richtung
der Strömungsrichtung des Fluids 2, wobei magnetische Partikel in die Nähe der Trommel
3 gezogen werden und nicht-magnetische Partikel im Bereich der Fluidleitanordnung
6 verbleiben. Ein Abfallstrom 12 umfassend überwiegend nicht-magnetische und/oder
nicht-magnetisierbare Partikel wird über eine Abführöffnung 13a aus der Separationszone
5 abgeführt und über einen Abführstutzen 13 ausgeleitet. Ein Konzentratstrom 11 umfassend
überwiegend magnetische und/oder magnetisierbare Partikel wird über eine Konzentratabführöffnung
14 abgeführt, die sich in Drehrichtung der Trommel 3 nach der Abführöffnung 13a für
den Abfallstrom in der Fluidleitanordnung 6 befindet. Zum Abtrennen des Konzentratstroms
11 von der Trommel 3 können hier Schaber, Sprühnebel oder dergleichen eingesetzt werden,
die hier der Übersichtlichkeit halber jedoch nicht dargestellt sind. Wie eine Änderung
der Geometrie der Separationszone 5 erfolgt, wird in FIG 2 ersichtlich.
[0041] FIG 2 zeigt einen Querschnitt durch den ersten Magnetseparator 1 gemäß FIG 1. Gleiche
Bezugszeichen wie in FIG 1 kennzeichnen gleiche Elemente. Die Position der klappenförmigen
Strömungslenkeinrichtungen 8,8a,8b,8c werden über Betätigungselemente 17 verändert,
welche über eine Antriebseinrichtung 7 angetrieben werden. Dabei können die Betätigungselemente
17 manuell, beispielsweise über Schubstangen oder Kurbeln mit Spindelvortrieben, positioniert
werden. Bevorzugt erfolgt allerdings eine automatische Positionierung der Betätigungselemente
17, beispielsweise über Elektromotoren usw. in Abhängigkeit von gemessenen Fluidparametern
des Fluids 2.
[0042] FIG 3 zeigt zur besseren Übersicht die Fluidleitanordnung 6 des ersten Magnetseparators
1 ohne die Trommel 3 in einer dreidimensionalen Ansicht. Gleiche Bezugszeichen wie
in FIG 2 kennzeichnen gleiche Elemente. Schraffiert gekennzeichnet sind die weitgehend
senkrecht aufragenden Flächen der Strömungslenkeinrichtungen 8,8a,8b,8c, welche das
Fluid 2 während des Durchlaufens der Separationszone 5 (vergleiche FIG 2) immer wieder
in Richtung der Trommel 3 lenken, um die Abtrennung der enthaltenen magnetischen und/oder
magnetisierbaren Partikel zu verbessern. Die Steigung der Strömungslenkeinrichtungen
8,8a,8b,8c beeinflusst die Beschleunigung der magnetischen und/oder magnetisierbaren
Partikel in Richtung der Trommel 3. Es ist in dieser Ansicht erkennbar, dass die Strömungslenkeinrichtungen
8,8a,8b,8c sich über die gesamte Breite der Separationszone 5 bzw. der Fluidleitanordnung
6 erstrecken. Alternativ könnten hier aber auch einzelne, separat positionierbare
Strömungslenkeinrichtungen nebeneinander auf die Breite der Fluidleitanordnung 6 verteilt
- beabstandet voneinander oder eng aufeinander folgend - angeordnet sein. Die Verstellung
der Position der Strömungslenkeinrichtungen 8,8a,8b,8c ermöglicht eine Optimierung
des Trennprozesses.
[0043] FIG 4 zeigt einen zweiten Magnetseparator 1' im Querschnitt, der sich insbesondere
hinsichtlich der Strömungslenkeinrichtungen 8,8a,8b,8c vom ersten Magnetseparator
1 gemäß FIG 2 und 3 unterscheidet. Gleiche Bezugszeichen wie in FIG 2 kennzeichnen
gleiche Elemente. Hier sind plattenförmige Strömungslenkeinrichtungen 8,8a,8b,8c vorhanden,
die miteinander über eine flexible Membrane 9 verbunden und damit beweglich sind.
Die Betätigungselemente 17 sind mit den plattenförmigen Strömungslenkeinrichtungen
8,8a,8b,8c gelenkig verbunden und werden über eine Antriebseinrichtung 7 angetrieben.
Die Positionierung der Strömungslenkeinrichtungen 8,8a,8b,8c erfolgt über die Einstellung
der Position der Betätigungselemente 17, wobei hier eine Abhängigkeit der Positionierung
einer Strömungslenkeinrichtung von der/den dazu benachbart angeordneten Strömungslenkeinrichtungen
besteht. Wie in FIG 3 gezeigt, ist es auch hier möglich, dass die plattenförmigen
Strömungslenkeinrichtungen 8,8a,8b,8c sich über die gesamte Breite der Separationszone
5 bzw. der Fluidleitanordnung 6 erstrecken. Alternativ können hier aber auch einzelne,
separat positionierbare plattenförmige Strömungslenkeinrichtungen nebeneinander auf
die Breite der Fluidleitanordnung 6 verteilt - beabstandet voneinander oder eng aufeinander
folgend - angeordnet sein. Die Verbindung zwischen den einzelnen plattenförmigen Strömungslenkeinrichtungen
bildet dabei immer die flexible Membrane.
[0044] FIG 5 zeigt einen dritten Magnetseparator 1
'' mit geändertem Strömungsverlauf des Fluids 2 in dreidimensionaler Ansicht. Gleiche
Bezugszeichen wie in FIG 1 kennzeichnen gleiche Elemente. Das Fluid 2 wird hier über
einen Fluidzuführstutzen 15 von unten in die Separationszone 5 eingeleitet. Dies erfolgt
über eine Fluidzuführöffnung 15a in der Fluidleitanordnung 6. Die magnetischen und/oder
magnetisierbaren Partikel werden im Bereich einer Konzentratabführöffnung 14 mit dem
Konzentratstrom 11 - das in Richtung der Trommelbewegung strömt - abgeführt, während
die nicht-magnetischen und/oder nicht-magnetisierbaren Partikel mit dem Abfallstrom
12 - welcher entgegen der Trommelbewegung strömt - ausgetragen werden. Zum Abtrennen
des Konzentratstroms 11 von der Trommel 3 können hier Schaber, Sprühnebel oder dergleichen
eingesetzt werden, die hier der Übersichtlichkeit halber jedoch nicht dargestellt
sind.
[0045] FIG 6 zeigt den dritten Magnetseparator 1
'' im Querschnitt. Gleiche Bezugszeichen wie in FIG 5 kennzeichnen gleiche Elemente.
Hier sind im Querschnitt gesehen pilzförmige Strömungslenkeinrichtungen 8,8a,8b,8c
vorhanden, die von einer durchgehenden flexiblen Membrane 9 bedeckt sind, welche die
Separationszone 5 nach unten abdichtet. Die Strömungslenkeinrichtungen 8,8a,8b,8c
werden hier pneumatisch über eine Antriebseinrichtung 7 angetrieben. Die Positionierung
der Strömungslenkeinrichtungen 8,8a,8b,8c erfolgt über die Einstellung eines Luftdrucks
unterhalb der Strömungslenkeinrichtungen 8,8a,8b,8c, wobei hier eine Abhängigkeit
der Positionierung der Membrane 9 in nicht von den Strömungslenkeinrichtungen 8,8a,8b,8c
unterstützten Bereichen von der/den Positionen der dazu benachbart angeordneten Strömungslenkeinrichtungen
besteht.
[0046] Alternativ kann die Membrane 9 auch über eine Strömungslenkeinrichtung in Form eines
unterhalb der Membrane 9 erzeugten Luftkissens in Richtung der Trommel 3 ausgelenkt
werden, wobei auf die pilzförmigen Strömungslenkeinrichtung verzichtet werden kann.
[0047] FIG 7 zeigt zur besseren Übersicht eine erste Fluidleitanordnung 6 des dritten Magnetseparators
1
'' in der Draufsicht ohne die Trommel 3 in einer dreidimensionalen Ansicht. Gleiche
Bezugszeichen wie in FIG 6 kennzeichnen gleiche Elemente. Es sind die im Querschnitt
gesehen pilzförmigen Strömungslenkeinrichtungen 8,8a,8b,8c erkennbar, welche das Fluid
2 während des Durchlaufens der Separationszone 5 (vergleiche FIG 6) immer wieder in
Richtung der Trommel 3 lenken, um die Abtrennung der enthaltenen magnetischen und/oder
magnetisierbaren Partikel zu verbessern. Es ist in dieser Ansicht erkennbar, dass
die Strömungslenkeinrichtungen 8,8a,8b,8c sich linienförmig über die gesamte Breite
der Separationszone 5 bzw. der ersten Fluidleitanordnung 6 erstrecken. Das Fluid 2
strömt hier im Wesentlichen wellenförmig durch die Separationszone 5.
[0048] FIG 8 zeigt eine alternative zweite Fluidleitanordnung 6' des dritten Magnetseparators
1
''. Hier sind einzelne, separat positionierbare pilzförmige Strömungslenkeinrichtungen
nebeneinander auf die Breite der Fluidleitanordnung 6' verteilt - beabstandet voneinander
oder eng aufeinander folgend - angeordnet. Neben einer Wellenstruktur entlang der
Separationszone 5, wie in FIG 7 gezeigt, ist hier eine weitere Wellenstruktur über
die Breite der Separationszone 5 ausbildbar und somit ein deutlich differenzierteres
Strömungsmuster des Fluids 2 durch eine lokale Änderung des Abstands A zwischen Trommel
3 und zweiter Fluidleitanordnung 6
' erreichbar.
[0049] Die zweite Fluidleitanordnung 6' weist weitere Strömungslenkeinrichtungen 80,80a,80b,80c
auf, die seitlich an der zweiten Fluidleitanordnung 6' angeordnet sind und dazu eingerichtet
sind, die Breite B der Separationszone 5 (vergleiche FIG 8) zu verändern. Der besseren
Übersicht halber sind die weiteren Strömungslenkeinrichtungen 80,80a,80b,80c lediglich
auf einer Seite der Fluidleitanordnung 6' dargestellt, können aber sowohl auf einer
der beiden Seiten als auch auf beiden Seiten vorhanden sein. Die weiteren Strömungslenkeinrichtungen
80,80a,80b,80c, durch welche sich die Breite B der Separationszone lokal verändern
lässt, sind hier ebenso aufgebaut wie die Strömungslenkeinrichtungen 8,8a,8b,8c und
werden von einer Membrane, insbesondere ebenfalls der Membrane 9, überspannt. Die
weiteren Strömungslenkeinrichtungen 80,80a,80b,80c können aber auch unterschiedlich
zu den Strömungslenkeinrichtungen 8,8a,8b,8c, welche zur Veränderung des Abstands
A zwischen der Trommel und der Fluidleitanordnung 6' eingesetzt werden, ausgebildet
sein.
[0050] Die Positionierung der weiteren Strömungslenkeinrichtungen 80,80a,80b,80c erfolgt
über eine weitere Antriebseinrichtung 7'. Die zweite Fluidleitanordnung 6' wird hierbei
insbesondere derart betrieben, dass eine permanente Veränderung der Position der Strömungslenkeinrichtungen
8,8a,8b,8c und/oder weiteren Strömungslenkeinrichtungen 80,80a,80b,80c erfolgt, derart,
dass diese in Schwingung versetzt werden. Dadurch wird ein Pulsieren des Fluids 2
erreicht, das mit einer verstärkten Zerstörung von Flocken aus agglomerierten magnetischen
und/oder magnetisierbaren Partikeln im Fluid 2 einhergeht. Der Trennerfolg wird dadurch
verbessert, da weniger nicht-magnetische und/oder nicht-magnetisierbare Partikel als
Bestandteil einiger Flocken in den Konzentratstrom 11 gelangen.
[0051] FIG 9 zeigt eine schematische Darstellung zu einem bevorzugten Betrieb eines Magnetseparators
1,1
' ,1
'' umfassend eine oder mehrere Strömungslenkeinrichtungen 8,80. Das in die Separationszone
5 des Magnetseparators 1,1
' ,1
'' einzuleitende Fluid 2, insbesondere in Form einer Suspension, wird mittels einer
ersten Messeinrichtung 10 analysiert, insbesondere hinsichtlich mindestens eines Fluidparameters
FP aus der Gruppe umfassend:
- eine Partikelgröße und/oder Partikelgrößenverteilung der Partikel im Fluid 2,
- eine Strömungsgeschwindigkeit des Fluids 2,
- eine Durchflussmenge an Fluid 2 (volumen- oder massenbezogene Messung),
- einen Feststoffgehalt des Fluids 2.
[0052] Der Fluidparameter FP wird an eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung 16 übermittelt,
welche in Abhängigkeit des Fluidparameters FP ein Steuersignal SW an die mindestens
eine Antriebseinheit 7,7' sendet. Die Antriebseinheit 7,7' bewirkt in Folge eine Positionierung
der mindestens einen Strömungslenkeinrichtung 8,80 in Abhängigkeit des oder der gemessenen
Fluidparameter FP, wobei ein entsprechender Stellwert ST für die mindestens eine Strömungslenkeinrichtung
8,80 vorgegeben wird.
[0053] Wird als Fluidparameter beispielsweise die Partikelgrößenverteilung der Partikel
im Fluid 2 erfasst, so wird bei einer Änderung der Partikelgrößen hin zu kleineren
Partikeln der Abstand A zwischen Trommel und Fluidleitanordnung verringert. Wird eine
Veränderung der Partikelgröße hin zu größeren Partikeln im Fluid 2 gemessen, so wird
der Abstand A zwischen Trommel und Fluidleitanordnung vergrößert. Das erfolgt bevorzugt
automatisch. Dies gewährleistet, dass der optimale Trennerfolg auch bei sich ändernden
Fluidparametern FP aufrecht erhalten werden kann, ohne dass der Magnetseparator 1,1
' ,1
'' abgeschaltet werden muss.
[0054] Wird als Fluidparameter FP beispielsweise die Strömungsgeschwindigkeit des Fluids
2 erfasst, so wird bei steigender Strömungsgeschwindigkeit insbesondere der Abstand
A zwischen Trommel und Fluidleitanordnung verkleinert, bei sinkender Strömungsgeschwindigkeit
dagegen entsprechend vergrößert. Das erfolgt bevorzugt automatisch.
[0055] Wird als Fluidparameter FP beispielsweise eine Durchflussmenge an Fluid 2 (volumen-
oder massenbezogene Messung) erfasst, so wird bei steigender Durchflussmenge insbesondere
der Abstand A zwischen Trommel und Fluidleitanordnung vergrößert, bei sinkender Durchflussmenge
dagegen entsprechend verkleinert. Das erfolgt bevorzugt automatisch.
[0056] Wird als Fluidparameter FP beispielsweise ein Feststoffgehalt des Fluids 2 erfasst,
so wird bei steigendem Feststoffgehalt insbesondere der Abstand A zwischen Trommel
und Fluidleitanordnung und/oder die Breite der Separationszone vergrößert. Gegebenenfalls
wird das Fluid weiterhin in Schwingung versetzt, wobei eine dynamische Änderung des
Abstands A und/oder der Breite B erfolgt, um eventuell vorhandene Flocken aufzubrechen.
Bei sinkendem Feststoffgehalt wird der Abstand A dagegen vorzugsweise verkleinert.
Das erfolgt bevorzugt automatisch.
[0057] Werden mehrere Fluidparameter FP erfasst, können diese miteinander wechselwirken
und es ist ein geeigneter Steuerund/oder Regelungsalgorithmus in der Steuer- und/oder
Regeleinrichtung 16 zu hinterlegen, der die Fluidparameter FP entsprechend gewichtet
und automatisch die optimale Positionierung der mindestens einen Strömungslenkeinrichtung
errechnet. Die Erstellung eines derartigen Steuer- und/oder Regelungsalgorithmus ist
anhand einiger Testläufe problemlos möglich.
[0058] FIG 10 zeigt eine weitere schematische Darstellung zu einem bevorzugten Betrieb eines
Magnetseparators 1,1
' ,1
'' umfassend eine oder mehrere Strömungslenkeinrichtungen 8,80. Das aus der Separationszone
5 des Magnetseparators 1,1' ,1" abfließende Konzentratstrom 11 wird mittels einer
zweiten Messeinrichtung 10a analysiert hinsichtlich mindestens eines Fluidparameters
FP
1 aus der Gruppe umfassend:
- einen Gehalt des Konzentratstroms 11 an magnetischen und/oder magnetisierbaren Partikeln,
- einen Gehalt des Konzentratstroms 11 an nicht-magnetischen und/oder nicht-magnetisierbaren
Partikeln,
- eine Partikelgröße und/oder Partikelgrößenverteilung im Konzentratstrom 11,
- einen Feststoffgehalt des Konzentratstroms 11,
- Durchflussmenge des Konzentratstroms.
[0059] Der Fluidparameter FP
1 wird an eine Steuer und/oder Regelungseinrichtung 16 übermittelt, welche in Abhängigkeit
des Fluidparameters FP
1 ein Steuersignal SW an die mindestens eine Antriebseinheit 7,7' sendet. Die Antriebseinheit
7,7' bewirkt in Folge eine Positionierung der mindestens einen Strömungslenkeinrichtung
8,80 in Abhängigkeit des oder der gemessenen Fluidparameter FP
1, wobei dieser ein Stellwert ST vorgegeben wird.
[0060] Wird als Fluidparameter FP
1 beispielsweise der Gehalt an magnetischen und/oder magnetisierbaren Partikeln im
Konzentratstrom 11 erfasst, so wird bei einer Änderung des Gehalts hin zu mehr magnetischen
und/oder magnetisierbaren Partikeln der Abstand A zwischen Trommel und Fluidleitanordnung
im Wesentlichen beibehalten. Wird eine Veränderung des Gehalts hin zu weniger magnetischen
und/oder magnetisierbaren Partikeln im Konzentratstrom 11 gemessen, so wird der Abstand
A zwischen Trommel und Fluidleitanordnung verkleinert. Das erfolgt bevorzugt automatisch.
Dies gewährleistet, das der optimale Trennerfolg auch bei sich ändernden Fluidparametern
FP
1 aufrecht erhalten werden kann, ohne dass der Magnetseparator 1,1
' ,1
'' abgeschaltet werden muss.
[0061] Wird als Fluidparameter FP
1 beispielsweise der Gehalt an nicht-magnetischen und/oder nicht-magnetisierbaren Partikeln
im Konzentratstrom 11 erfasst, so wird bei einer Änderung des Gehalts hin zu mehr
nicht-magnetischen und/oder nicht-magnetisierbaren Partikeln der Abstand A zwischen
Trommel und Fluidleitanordnung vergrößert und/oder den Strömungslenkeinrichtungen
durch die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 16 und die Antriebseinrichtung 7,7
' eine Schwingung aufgeprägt, welche ein Pulsieren des Fluids und eine Zerstörung eventuell
vorhandener Flocken bewirkt.
[0062] Wird eine Veränderung des Gehalts hin zu weniger nicht-magnetischen und/oder nicht-magnetisierbaren
Partikeln im Konzentratstrom 11 gemessen, so wird der Abstand A zwischen Trommel und
Fluidleitanordnung im Wesentlichen beibehalten, sofern ein Gehalt an magnetischen
und/oder magnetisierbaren Partikeln konstant bleibt. Das erfolgt bevorzugt automatisch.
Dies gewährleistet, das der optimale Trennerfolg auch bei sich ändernden Fluidparametern
FP
1 aufrecht erhalten werden kann, ohne dass der Magnetseparator 1,1
' ,1
'' abgeschaltet werden muss.
[0063] FIG 11 zeigt eine weitere schematische Darstellung zu einem bevorzugten Betrieb eines
Magnetseparators 1,1
' ,1
'' umfassend eine oder mehrere Strömungslenkeinrichtungen 8,80. Der aus der Separationszone
5 des Magnetseparators 1,1
' ,1
'' abfließende Abfallstrom 12 wird hier mittels einer dritten Messeinrichtung 10b analysiert
hinsichtlich mindestens eines Fluidparameters FP
2, wie beispielsweise dem - Gehalt des Abfallstroms 12 an magnetischen und/oder magnetisierbaren
Partikeln.
[0064] Wird als Fluidparameter FP
2 der Gehalt an magnetischen und/oder magnetisierbaren Partikeln im Abfallstrom 12
erfasst, so wird bei einer Änderung des Gehalts hin zu mehr magnetischen und/oder
magnetisierbaren Partikeln der Abstand A zwischen Trommel und Fluidleitanordnung verkleinert.
[0065] Wird eine Veränderung des Gehalts hin zu weniger magnetischen und/oder magnetisierbaren
Partikeln im Abfallstrom 12 gemessen, so wird der Abstand A zwischen Trommel und Fluidleitanordnung
im Wesentlichen beibehalten.
[0066] Das erfolgt bevorzugt automatisch. Dies gewährleistet, das der optimale Trennerfolg
auch bei sich änderndem Fluidparameter FP
2 aufrecht erhalten werden kann, ohne dass der Magnetseparator 1,1
' ,1
'' abgeschaltet werden muss.
[0067] FIG 12 zeigt eine weitere schematische Darstellung zu einem bevorzugten Betrieb eines
Magnetseparators 1,1
' ,1
''. Hier sind mehrere Messeinrichtungen 10,10a,10b gleichzeitig vorhanden, welche die
Fluidparameter FP,FPl,FP2 erfassen und an die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 16
übermitteln. Zur Funktionsweise der Messeinrichtungen 10,10a,10b wird auf die Ausführungen
zu den FIGen 9 bis 11 verwiesen. Nachdem hier mehrere Fluidparameter FP,FP
1,FP
2 erfasst und ausgewertet werden, die miteinander wechselwirken, ist ein geeigneter
Steuer- und/oder Regelungsalgorithmus in der Steuer- und/oder Regeleinrichtung 16
zu hinterlegen, der die Fluidparameter FP,FP
I,FP
2 entsprechend gewichtet und automatisch die optimale Positionierung der mindestens
einen Strömungslenkeinrichtung 8,80 errechnet, die mittels der Antriebseinrichtung
7,7' in Folge umgesetzt wird. Die Erstellung eines derartigen Steuer- und/oder Regelungsalgorithmus
ist anhand einiger Testläufe problemlos möglich.
[0068] Die Figuren 1 bis 12 zeigen lediglich Beispiele für erfindungsgemäße Magnetseparatoren
und deren Betrieb. Ein Fachmann ist jedoch ohne weiteres in der Lage, weitere geeignete
Magnetseparatoren und Verfahren in Kenntnis der Erfindung bereitzustellen, ohne dabei
selbst erfinderisch tätig werden zu müssen. Insbesondere sind eine Vielzahl an weiteren
Ausgestaltungen für Strömungslenkeinrichtungen und deren Anordnung im Bereich der
Fluidleitanordnung möglich.
1. Magnetseparator (1, 1', 1'') zur Abtrennung magnetischer und/oder magnetisierbarer Partikel von einem Fluid (2)
umfassend weiterhin nicht-magnetische und/oder nicht-magnetisierbare Partikel, mit
einer rotierbaren Trommel (3), mindestens einer, in einem Innenraum der Trommel (3)
angeordneten Magnetanordnung (4), und einer Separationszone (5), durch welche das
Fluid (2) leitbar ist, wobei die Separationszone (5) durch einen Zwischenraum zwischen
der Trommel (3) und einer Fluidleitanordnung (6,6') gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass während eines Betriebs des Magnetseparators (1,1' ,1'') ein Abstand zwischen der Trommel (3) und der Fluidleitanordnung (6,6') und/oder
eine Breite der Separationszone (5) zumindest lokal veränderbar ist.
2. Magnetseparator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidleitanordnung (6,6') mindestens eine, mittels mindestens einer Antriebseinrichtung
(7,7') bewegliche Strömungslenkeinrichtung (8,80) umfasst, die in die Separationszone
(5) hinein, insbesondere in Richtung der Trommel (3), bewegbar ist.
3. Magnetseparator nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Strömungslenkeinrichtung (8,80) in Form einer Platte, einer Klappe,
eines Leitblechs oder eines Stempels ausgebildet ist.
4. Magnetseparator nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidleitanordnung (6,6') an ihrer der Separationszone (5) zugewandten Oberfläche
zumindest bereichsweise eine verformbare Membrane (9) umfasst, und dass die Antriebseinrichtung(en)
(7,7') sich auf einer der Separationszone (5) abgewandten Seite der Membrane (9) befinden.
5. Magnetseparator nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der mindestens einen Antriebseinrichtung (7,7') um eine elektromotorische,
pneumatische, hydraulische oder mechanische Antriebseinrichtung handelt.
6. Magnetseparator nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass weiterhin mindestens eine Messeinrichtung (10,10a,10b) zur Erfassung mindestens eines
Fluidparameters des Fluids (2) vorhanden ist, die vor oder an einem Eintritt des Fluids
(2) in die Separationszone (5) und/oder in der Separationszone (5) und/oder am oder
nach einem Austritt des Fluids (2) aus der Separationszone (5) angeordnet ist.
7. Verfahren zum Betreiben eines Magnetseparators (1,1',1'') nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Fluid (2) umfassend magnetische und/oder magnetisierbare Partikel und weiterhin
nicht-magnetische und/oder nicht-magnetisierbare Partikel durch die Separationszone
(5) geleitet wird, dass die magnetischen und/oder magnetisierbaren Partikel sich überwiegend
an der in Rotation versetzten Trommel (3) anlagern und vom Fluid (2) abgesondert werden,
und dass während des Betriebs des Magnetseparators (1,1' ,1'') ein Abstand zwischen der Trommel (3) und der Fluidleitanordnung (6,6') und/oder
eine Breite der Separationszone (5) mindestens einmal zumindest lokal verändert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen der Trommel (3) und der Fluidleitanordnung (6,6') und/oder die
Breite der Separationszone (5) verändert wird, indem eine Position der mindestens
einen Strömungslenkeinrichtung (8,80) mittels der mindestens einen Antriebseinrichtung
(7,7') verändert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Fluidparameter des Fluids (2) mittels mindestens einer Messeinrichtung
(10,10a,10b) erfasst wird und dass der Abstand und/oder die Breite in Abhängigkeit
des mindestens einen Fluidparameters verändert werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung des Abstands und/oder der Breite automatisch erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen der Trommel (3) und der Fluidleitanordnung (6,6') und/oder die
Breite der Separationszone (5) permanent verändert werden, indem die mindestens eine
Strömungslenkeinrichtung (8,80) mittels der mindestens einen Antriebseinrichtung (7,7')
in Schwingung versetzt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Schwingungsfrequenz und/oder eine Schwingungsamplitude und/oder eine zeitliche
Abfolge an unterschiedlichen Schwingungsfrequenzen und/oder eine zeitliche Abfolge
an unterschiedlichen Schwingungsamplituden in Abhängigkeit mindestens eines gemessenen
Fluidparameters eingestellt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass als Fluid (2) eine Suspension durch die Separationszone (5) geleitet wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Separationszone (5) eine überwiegend turbulente Strömung des Fluids (2) erzeugt
wird.
15. Verwendung eines Magnetseparators (1,1',1'') nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Abtrennung magnetischer und/oder magnetisierbarer
Partikel aus Erz von nicht-magnetischen und/oder nicht-magnetisierbaren Partikeln
aus Gangart.