Gebiet der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektromechanischen Stopfenantrieb, ein
Verfahren zum Ausgleich von Elastizitäten und mechanischen Spielen bei der automatisierten
Ansteuerung des Stopfenantriebs sowie die Verwendung des Stopfenantriebs.
[0002] Konkret betrifft die Erfindung einen Stopfenantrieb zum Verschieben eines Stopfens,
wodurch der Ausfluss aus einem metallurgischen Gefäß, beispielsweise eines Gießverteilers,
verändert werden kann, aufweisend
- eine Hubstange zum Heben und Senken eines Auslegers, wobei der Ausleger auskragend
an der Hubstange befestigt ist und der Stopfen am Ausleger befestigt werden kann;
- ein stationäres Gehäuse das einen Längsabschnitt der Hubstange zumindest teilweise
umschließt und das Gehäuse über eine Wannenhalterung mit dem metallurgischen Gefäß
verbunden werden kann; und
- einen elektromechanischen Linearantrieb zum Verschieben der Hubstange gegenüber dem
Gehäuse, wobei die Längsachsen des Linearantriebs und der Hubstange koaxial ausgerichtet
sind.
[0003] Stopfenantriebe zum Heben und Senken eines typischerweise länglichen Verschlussorgans,
dem sogenannten Stopfen, wodurch der Ausfluss aus einem Schmelzengefäß verändert werden
kann, sind dem Fachmann aus unterschiedlichen Gebieten der Sekundärmetallurgie und
der Gießereitechnik bekannt, insbesondere dem Stranggießen und dem Zweiwalzengießen.
[0004] Weiters betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Ausgleich von Elastizitäten und
mechanischen Spielen bei der automatisierten Ansteuerung eines Stopfenantriebs. Schließlich
betrifft die Erfindung die Verwendung des erfindungsgemäßen Stopfenantriebs zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Stand der Technik
[0005] Aus der
EP 1 426 126 B1 der S.E.R.T. ist ein Stopfenantrieb mit einer Hubstange, einem stationäres Gehäuse
und einem elektromechanischen Linearantrieb zum Heben und Senken der Hubstange bekannt,
wobei der Linearantrieb aus einem Elektromotor und einem Getriebe zur Umsetzung der
rotatorischen Bewegung des Elektromotors in eine translatorische Bewegung gebildet
wird. Durch die sogenannte "in-line" Anordnung des Elektromotors und der Hubstange
wird die Hubkraft des Linearantriebs optimiert in die Hubstange eingeleitet. Um die
Investitionskosten pro Verteilerwagen niedrig zu halten, ist es möglich, vor einem
Verteilerwechsel den Elektromotor mittels einer Kupplung, die als Bajonettverschluss
ausgeführt ist, vom Getriebe und der Hubstange abzukoppeln. Somit kann der Elektromotor
inkl. der Ansteuerelektrik auf dem Verteilerwagen verbleiben, sodass der Elektromotor
mit einem Getriebe eines Stopfenantriebs, der dem neuen Verteiler zugeordnet ist,
wieder verbunden werden kann. Durch die bauliche Trennung von Motor und Getriebe werden
die Herstellungskosten und die Baulänge des Linearantriebs erhöht, sodass diese Lösung
aufgrund der Baulänge oftmals nicht in Stranggießanlagen für Langprodukte eingesetzt
werden kann. Außerdem wird durch die bauliche Trennung und die zwingend erforderliche
Kupplung zwischen dem Elektromotor und dem Getriebe das Massenträgheitsmoment erhöht.
Somit muss aber bei einer geforderten Mindestdynamik des Linearantriebs das Antriebsmoment
und daher auch die Baugröße des Motors gesteigert werden, was sich allerdings wiederum
negativ auf die Kompaktheit des Stopfenantriebs auswirkt.
[0006] Aus der
EP 1 819 466 B1 der Danieli ist ebenfalls ein Stopfenantrieb mit einer Hubstange, einem stationären
Gehäuse und einem elektromechanischen Linearantrieb bekannt, wobei der Linearantrieb
aus einem Elektromotor und einem Getriebe zur Umsetzung der rotatorischen Bewegung
des Elektromotors in eine translatorische Bewegung gebildet wird. Bei dieser Lösung
kann allerdings der Linearantrieb nicht von der Hubstange abgenommen werden, sodass
jeder Verteiler mit einem kompletten Stopfenantrieb inklusive Elektromotor ausgeführt
werden muss, wodurch die Anschaffungskosten wesentlich erhöht werden.
Zusammenfassung der Erfindung
[0007] Die Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden
und einen preisgünstigen, kompakten, hochdynamischen Stopfenantrieb mit guter Regelbarkeit
als auch ein Verfahren zur Ansteuerung des Stopfenantriebs darzustellen, mit dem gegebenenfalls
vorhandene Elastizitäten oder Lagerspiele im Stopfenantrieb ausgeglichen werden können.
Durch die Kompaktheit soll es möglich sein, den Stopfenantrieb sowohl für Stranggießanlagen
für Lang- (z.B. Knüppel-, Vorprofil- oder Vorblockanlagen) und Flachprodukte (z.B.
Brammenanlagen) zu verwenden. Durch die hohe Dynamik soll eine gute Regelbarkeit des
Stopfenantriebs erreicht werden, sodass der Stopfenantrieb rasch eine Sollposition
anfahren bzw. einen Solldurchfluss aus dem metallurgischen Gefäß einstellen kann.
Schließlich soll der Stopfenantrieb kostengünstig darstellbar sein.
[0008] Diese Aufgabe wird durch einen Stopfenantrieb der eingangs genannten Art gelöst,
bei dem
- der Linearantrieb als eine bauliche Einheit ausgebildet ist, die einen Elektromotor,
vorzugsweise einen Hohlwellen-Servomotor mit einer Gleich-, Wechsel- oder Drehstromanspeisung,
ein Getriebe, vorzugsweise eine Kugelumlaufspindel oder eine Spindelmutter, und eine
Schubspindel umfasst, wobei das Getriebe zur Umsetzung der Drehbewegung des Elektromotors
in eine translatorische Bewegung der Schubspindel ausgebildet ist; und
- der Stopfenantrieb, vorzugsweise der Linearantrieb, eine Kraftmesseinrichtung zur
Ermittlung einer Hubkraft und eine Wegemesseinrichtung zur Ermittlung eines Hubwegs
aufweist.
Durch die vertikale Verschiebung des Stopfens kann der Durchfluss aus dem metallurgischen
Gefäß entweder geschlossen (Null Durchfluss), vollständig geöffnet (voller Durchfluss)
bzw. auf jeden beliebigen Durchflusswert dazwischen eingestellt werden. Der Linearantrieb,
umfassend den Elektromotor, das Getriebe und die Schubspindel, ist als eine integrierte
bauliche Einheit ausgebildet, wodurch sich ein besonders kompakter Linerantrieb mit
einer geringen Baulänge und einem kleinen Massenträgheitsmoment ergibt; weiters kann
der Linearantrieb einfach montiert und demontiert werden. Da der Elektromotor bei
einem Verteilerwechsel nicht vom Getriebe getrennt wird, ist es i.A. nicht erforderlich,
bei der Montage des Linearantriebs den schnelllaufenden Elektromotor exakt mit der
Getriebeeingangswelle auszurichten. Durch das geringe Massenträgheitsmoment des Linearantriebs
wird die Gießspiegelregelung verbessert, wodurch die Qualität der stranggegossenen
Produkte gesteigert werden kann. Damit die Anpresskraft des Stopfens an das metallurgische
Gefäß und die Verschiebung des Stopfens bzw. der Hubstange ermittelt werden kann,
weist der Stopfenantrieb, vorzugsweise der Linearantrieb selbst, eine Kraftmesseinrichtung
zur Ermittlung der Hubkraft und eine Wegmesseinrichtung auf.
[0009] Es ist vorteilhaft, dass die Wegmesseinrichtung als ein Drehgeber ausgebildet ist,
wobei der Drehgeber signaltechnisch mit einem Rotor des Elektromotors verbunden ist
und der Drehgeber zwei phasenverschobene Ausgangssignale zur Ermittlung der Drehzahl
und der Drehrichtung des Rotors ausgeben kann. Derartige Drehgeber sind dem Fachmann
auch unter dem Begriff "Resolver" bekannt. Der Resolver kann auf kompakte Weise vollständig
in die bauliche Einheit des Linerantriebs integriert werden, ohne dass dessen Baulänge
erhöht wird. Alternativ ist es natürlich ebenfalls möglich, z.B. die Schubspindel,
die Hubstange, den Ausleger oder sogar den Stopfen selbst mit einer Wegmesseinrichtung
zur Bestimmung des Hubwegs auszubilden.
[0010] Es ist vorteilhaft, dass die Kraftmesseinrichtung als eine Strommesseinrichtung ausgebildet
ist. Die Strommesseinrichtung misst dabei entweder im Elektromotor selbst oder vorzugsweise
in einer Leistungselektronik, die dem Elektromotor zugeordnet ist, zumindest einen
Motorstrom. Aus dem Motorstrom kann auf das Drehmoment des Motors rückgeschlossen
werden, wobei das Drehmoment über das Getriebe die Hubkraft des Linearantriebs definiert.
Auch bei dieser Ausführungsform kann die Kraftmesseinrichtung vollständig in den Elektromotor
bzw. dessen Leistungselektronik integriert werden, ohne dass die Baulänge des Linearantriebs
erhöht wird. Dazu alternativ könnte z.B. die Hubstange eine Kraftmesseinrichtung zur
Ermittlung der Hubkraft aufweisen.
[0011] Damit die Montage bzw. Demontage des Linearantriebs einfach möglich ist, ist es vorteilhaft,
wenn entweder das Gehäuse des Linearantriebs oder ein elektrischer Verbindungsstecker,
der eine Leistungselektronik mit dem Linearantriebs verbinden kann, zumindest zwei
Schalter (z.B. Tastschalter) zum Ein-und Ausfahren der Schubspindel aufweisen. Dadurch
kann der Hub des Lineantriebs rasch an unterschiedliche Stellungen der Hubstange angepasst
werden.
[0012] Damit ein Stopfenwechsel rasch durchgeführt werden kann, ist der Stopfen an einem
Ende des Auslegers lösbar befestigt.
[0013] Um eine möglichst spielfreie Führung der in vertikaler Richtung verschieblichen Hubstange
zu ermöglichen, ist es vorteilhaft, zwischen dem Gehäuse und der Hubstange zumindest
ein, bevorzugt mindestens zwei, Führungselemente vorzusehen. Als Führungselemente
kommen beispielsweise Linearkugellager, Führungsringe, Gleitlager, federbelastete
bzw. vorgespannte Führungsrollen bzw. -kugeln in Frage.
[0014] Um ein manuelles Verschieben des Stopfens bzw. der Hubstange zu ermöglichen, greift
ein Handhebel über eine Hebellasche, die am Gehäuse gelenkig abgestützt ist, in die
Hubstange ein, sodass die Hubstange mittels des Handhebels manuell verschoben werden
kann. Vorzugsweise weist dieser Mechanismus eine Kraftübersetzung i von 3 ≤ i ≤ 10,
bevorzugt 5 ≤ i ≤ 8, auf, sodass der Bediener den Stopfen mit geringer Kraftanstrengung
verschieben kann.
[0015] Vorzugsweise ist der Handhebel abnehmbar, und bevorzugt um zumindest 180° schwenkbar,
ausgebildet. Dadurch kann der Bediener bei der manuellen Bedienung unterschiedliche
Positionen zum metallurgischen Gefäß einnehmen.
[0016] Damit das Bedienpersonal, insbesondere bei der manuellen Bedienung der Hubstange,
eine Indikation der Stopfenposition hat, weist das Gehäuse eine visuelle Höhenanzeige,
z.B. in Form eines Lineals, für die Position der Hubstange auf.
[0017] Nach dem Stand der Technik kann bei der oben genannten "in-line" Anordnung des Linearantriebs
und der Hubstange ein Torsionsmoment, das in Richtung der Längsachse der Hubstange
wirkt und beispielsweise von einem exzentrischen Aufsetzen des Stopfens auf der Auslassöffnung,
dem sogenannten Lochstein, des metallurgischen Gefäßes herrührt, lediglich über Führungselemente
bzw. den Linearantrieb selbst auf das Gehäuse übertragen werden. Im ersten Fall ist
es i.A. erforderlich, den Querschnitt der Hubstange eckig auszuführen, damit ein Torsionsmoment
von der Hubstange auf ein Führungselement übertragen werden kann. Im zweiten Fall
muss der Linearantrieb stärker ausgeführt sein, was sich negativ auf dessen Kompaktheit
auswirkt.
[0018] Erfindungsgemäß weist der Stopfenantrieb eine reibschlüssige und/oder eine formschlüssige
Drehmomentenstütze auf.
[0019] Die formschlüssige Drehmomentenstütze erfolgt über einen parallel zur Längsachse
der Hubstange ausgerichteten Führungsbolzen, der mit dem Gehäuse verbunden ist, und
einen Führungsbereich (z.B. eine Führungsnut oder eine Führungsbohrung) im Ausleger
zur Führung des Führungsbolzens. Durch den Führungsbolzen und den Führungsbereich
wird die Verdrehbarkeit des Auslegers gegenüber dem Gehäuse formschlüssig definiert.
[0020] Die reibschlüssige Drehmomentenstütze erfolgt über einen parallel zur Längsachse
der Hubstange ausgerichteten Stützbolzen, der den Ausleger gegenüber dem Gehäuse abstützt.
Dabei wird der Stützbolzen, vorzugsweise durch eine Druckfeder, gegen den Ausleger
gepresst, sodass über die Reibung zwischen dem Stützbolzen bzw. einer Flanschplatte,
die mit dem Stützbolzen verbunden ist, und der Stützbolzen die Verdrehbarkeit des
Auslegers gegenüber dem Gehäuse reibschlüssig definiert.
[0021] Durch diese Maßnahmen werden einfache Drehmomentenstützen für den Ausleger geschaffen;
außerdem kann der Querschnitt der Hubstange beliebig - insbesondere auch rund - ausgeführt
werden, sodass die Herstellkosten sinken und aufwändige Führungsrollen bzw. -kugeln
zwischen der Hubstange und dem Gehäuse entfallen können. Es ist möglich, die reibschlüssige
und die formschlüssige Drehmomentenstütze jeweils einzeln oder in Kombination miteinander
zu verwenden.
[0022] Der Linearantrieb kann besonders leistungsarm und kompakt ausgeführt werden, wenn
der Ausleger mit einer Gewichtsausgleichseinrichtung zum Ausgleich der Gewichtskraft
zumindest eines Teiles der bewegten Massen des Stopfenantriebs verbunden ist, und
sich die Gewichtsausgleichsvorrichtung am Gehäuse abstützt. Dadurch wird zumindest
ein Teil der Gewichtskraft der bewegten Massen des Stopfenantriebs, d.h. der Hubstange,
des Auslegers und des Stopfens, kompensiert.
[0023] Es ist vorteilhaft, wenn die Gewichtsausgleichseinrichtung eine - insbesondere vorspannbare
- mechanische, pneumatische oder hydraulische Druckfeder aufweist.
[0024] Besonders effizient ist die Gewichtskompensation dann, wenn die Längsachse der Druckfeder
parallel zur Richtung der Hubstange, d.h. vertikal, ausgerichtet ist.
[0025] Bei einer einfachen Ausführungsform, ist die Position der Druckfeder durch einen
Federtopf und einen Federhalter festgelegt, wobei vorzugsweise der Federtopf mit dem
Stützbolzen und der Federhalter mit dem Gehäuse verbunden ist. Der Federhalter führt
die Druckfeder an dessen innerer Mantelfläche; der Federtopf führt die Drehfeder an
dessen äußerer Mantelfläche.
[0026] Um eine übermäßige Wärmebelastung des Auslegers bzw. des Linearantriebs zu verhindern,
ist es vorteilhaft, wenn ein Längsabschnitt des Auslegers und/oder der Linearantrieb
von einem Strahlungsschutzblech zumindest teilweise umschlossen ist.
[0027] Zur raschen Verbindung bzw. Trennung des Linearantriebs von der Hubstange ist es
vorteilhaft, wenn die Schubspindel mittels eines mechanischen Verbindungselements
steckbar mit der Hubstange verbindbar ist. Durch das steckbare mechanische Verbindungselement
(z.B. einen Zapfen, der mittels Gewinde mit der Schubspindel verbunden ist, der z.B.
in eine Quernut in der Hubstange eingreift), kann der Linearantrieb einfach und rasch
durch An- bzw. Abstecken montiert bzw. demontiert werden. Alternativ kann der Antrieb
auch auf dem Stopfenantrieb verbleiben, sodass nur der elektrische Verbindungsstecker
verbunden werden muss.
[0028] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zum Ausgleich von Elastizitäten
und mechanischen Spielen bei der automatisierten Ansteuerung eines Stopfenantriebs
gelöst, das folgende Verfahrensschritte aufweist:
- Einfahren des Linearantriebs bis der Stopfen auf einem Lochstein eines metallurgischen
Gefäßes aufsetzt;
- Auslesen der Position des Linearantriebs S0;
- Einfahren des Linearantriebs bis der Stopfen mit einer Nennkraft FNenn gegen den Lochstein gepresst wird;
- Halten des Linearantriebs bei der Nennkraft FNenn für eine Haltezeit tHalten;
- Entlasten des Linearantriebs, sodass der Stopfen mit einer Kraft 0.2FNenn <F<0.8FNenn gegen den Lochstein gepresst wird;
- Füllen des Verteilers mit metallischer Schmelze;
- Ausfahren des Linearantriebs auf eine Soll-Position SSoll > S0 .
[0029] Unter dem Einfahren bzw. Schließen des Linearantriebs wird das Verschieben der Schubspindel
verstanden, wobei der Linearantrieb verkürzt wird; analog wird unter dem Ausfahren
bzw. Öffnen des Linearantriebs das Verlängern des Linearantriebs verstanden. Unter
der Nennkraft F
Nenn wird eine Anpresskraft des Stopfens an den Lochstein verstanden, die der Linearantrieb
aufbringen kann, ohne dass der Stopfen, der Lochstein oder der Linearantrieb selbst
Schaden erleidet. Beispielsweise kann das Einfahren des Linearantriebs bis der Stopfen
mit einer Nennkraft F
Nenn gegen den Lochstein gepresst wird, das Halten des Linearantriebs bei der Nennkraft
F
Nenn, und das Entlasten des Linearantriebs, sodass der Stopfen mit einer Kraft 0.2
FNenn <F<0.8
FNenn gegen den Lochstein gepresst wird, durch eine Kraftgrenzwertregelung oder durch eine
der Positionsregelung überlagerte Kraftregelung realisiert werden.
[0030] Für typische Stopfenantriebe ist es zweckmäßig, dass die Haltezeit 2
s <tHalten <60
s , bevorzugt 5
s <tHalten <20
s , beträgt. Dadurch wird sichergestellt, dass sich der Stopfen in dem Lochstein setzt,
wodurch mechanische Rauhigkeiten zwischen dem Stopfen und dem Lochstein reduziert
werden.
[0031] Um den Stopfenantrieb, den Stopfen und das metallurgische Gefäß nicht zu überlasten
ist es vorteilhaft, dass die Nennkraft F
Nenn kleiner gleich dem Minimum
- der maximal zulässigen Anpresskraft des Stopfens an den Lochstein; und
- der maximalen Schließkraft des Linerantriebs ist.
[0032] Es ist vorteilhaft, den Stopfenantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 10 in einer
Stranggießanlage zur Erzeugung von stranggegossenen Strängen aus Stahl zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 11 bis 12 zu verwenden. Dadurch werden mechanische
Spiele und Elastizitäten bei der Ansteuerung kompensiert, sodass die Regelgenauigkeit
des Stopfenantriebs erhöht wird.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0033] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung nicht einschränkender Ausführungsbeispiele, wobei auf die folgenden Figuren
Bezug genommen wird, die Folgendes zeigen:
Fig 1 und 2 je eine perspektivische Darstellung eines Verteilers für eine sechssträngigen
Stranggießmaschine für Langprodukte
Fig 3 und 4 je eine perspektivische Darstellung eines Verteilers für eine Stranggießmaschine
für Flachprodukte
Fig 5, 6 und 8 je eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Stopfenantriebs
Fig 7 eine Darstellung eines Stopfenantriebs für Flachprodukte, der von einem Bedienmann
manuell bedient werden kann
Fig 9 eine Darstellung des Details Y von Fig 8
Fig 10 eine Darstellung des Details Z von Fig 8
Fig 11 eine Schnittdarstellung zu Fig 9
Fig 12 eine Draufsicht auf einen Stopfenantrieb
Fig 13 eine Darstellung der Verbindung zwischen dem Linearantrieb und der Hubstange
Fig 14 ein Diagramm für den Hubweg und die Hubkraft über der Zeit für das erfindungsgemäße
Verfahren bei der Ansteuerung eines Stopfenantriebs
[0034] In den Fig 1 und 2 ist ein Gießverteiler einer sechssträngigen Stranggießanlage für
Langprodukte dargestellt. Um die Übersichtlichkeit zu erhöhen, wurden lediglich zwei
Stopfenantriebe 1 abgebildet. Jeder Stopfenantrieb 1 dient dazu, den Ausfluss an flüssigem
Metall, konkret flüssigem Stahl, aus dem Verteiler 3 einzustellen. Somit kann der
Durchfluss von flüssigem Stahl durch eine nicht dargestellte Öffnung im Verteilerboden
vollständig geschlossen, vollständig geöffnet, oder auf einen beliebigen Wert dazwischen
eingestellt werden. Jeder Stopfenantrieb 1 besteht im Wesentlichen aus einer heb-
und senkbaren Hubstange 4, die mit einem Ausleger 5 verbunden ist. Der Ausleger 5
kann mit einem Stopfen 2 verbunden werden, sodass eine Heb- und Senkbewegung der Hubstange
2 auf den Ausleger 5, und vom Ausleger 5 auf den Stopfen 2 übertragen wird. Die Hubstange
4 kann entweder durch den Linearantrieb 10 oder mittels des Handhebels 16 verschoben
werden. Durch den Linearantrieb 10 kann der Ausfluss aus dem Verteiler automatisiert,
beispielsweise durchflussgeregelt, eingestellt werden. Hingegen wird durch den Handhebel
16 der Ausfluss aus dem Verteiler 3 manuell eingestellt. Hierzu ist sowohl der Linearantrieb
10 als auch der Handhebel 16 mit der Hubstange 4 verbunden. Aus den Darstellungen
der Fig 1 und 2 geht hervor, dass der Verteiler 3 einer Stranggießanlage für Langprodukte
relativ niedrig baut, sodass der Linearantrieb 10 - der im konkreten Fall "in-line"
mit der Längsachse 11 der Hubstange 4 angeordnet ist - besonders kompakt ausgeführt
sein muss.
[0035] Die Fig 3 und 4 zeigen einen Verteiler einer Stranggießanlage für Flachprodukte,
konkret für Brammen. Im Gegensatz zum Verteiler der Fig 1 und 2, weist der Verteiler
3 der Fig 3 und 4 eine wesentlich größere Bauhöhe auf.
[0036] In den Fig 5, 6 und 8 ist der Stopfenantrieb 1 detaillierter dargestellt. Die nicht
näher dargestellte Hubstange 4 ist zumindest abschnittweise von einem Gehäuse 6 umgeben,
wobei das Gehäuse über die Wannenhalterungen 8 an dem Verteiler befestigt werden kann.
Der Stopfen 2, der aus feuerfestem Material (z.B. keramischem Material) besteht, ist
über eine Schraubverbindung am äußeren Ende des Auslegers 5 befestigt. Zwischen dem
Gehäuse 6 und der Hubstange 4 sind zwei Führungselemente integriert, sodass eine genaue,
reibungsarme Führung der Hubstange gewährleistet ist. Um den Ausleger 5 bzw. den Linearantrieb
10 vor unzulässigen Temperaturen durch das flüssige Metall im Inneren des Verteilers,
dem Tauchrohr oder dem Stahlbad der Kokille, zu schützen, sind Strahlungsschutzbleche
22 vorgesehen, die diese Bauteile vor Strahlungswärme schützen. In der Fig 6 ist weiters
eine visuelle Höhenanzeige 23 in Form eines Lineals dargestellt, sodass einem Bedienmann
bei der manuellen Bedienung des Stopfens 2, sowie auch im Automatikbetrieb, eine Indikation
über dessen Lage zur Verfügung steht. Vorzugsweise wird dem Bedienpersonal auch eine
digitale Anzeige der Stopfenöffnung zur Verfügung gestellt.
[0037] In der Fig 7 steht ein Bedienmann auf Gießbühnenniveau, der den Ausfluss aus einem
Verteiler 3 manuell einstellt. Der Bediener verschiebt mittels des Handhebels 16 die
Hubstange 4, wobei durch die Abmessungen der Hebellängen des Handhebels 16 und der
Hebellaschen 17 eine Kraftverstärkung von ca. 8 erzielt wird. Weiters kann der Handhebel
17 einfach von der Hebellasche 16 abgenommen werden, sodass der Handhebel beim Abheben
des Verteilers 3 mittels eines nicht dargestellten Krans keine Behinderung darstellt.
Um die manuelle Handhebelbedienung weiter zu vereinfachen, ist der Handhebel 17 um
±90° schwenkbar (siehe Fig 12) ausgebildet.
[0038] In den Fig 10 und 13 sind der Linearantrieb 10 und die Anbindung des Linearantriebs
10 an die Hubstange 4 näher dargestellt. Der Linearantrieb umfasst einen Wechselstrom
Hohlwellen-Servomotor 12, einen Resolver 24, ein als Spindelmutter ausgeführtes Getriebe
13, und eine Kugelrollspindel als Schubspindel 14. Die Drehbewegung des Rotors des
Elektromotors 12 wird durch das Getriebe 13 in eine translatorische Bewegung der Schubspindel
14 umgewandelt, wobei die Schubspindel 14 mittels eines mechanischen Verbindungselements
15 mit der Hubstange 4 verbunden ist. Der Handhebel 16 ist über Hebellaschen 17, die
sich über einen drehbaren Ring 6a auf dem Gehäuse 6 abstützen, mit der Hubstange 4
verbunden. Der Ring 6a ist axial auf dem Gehäuse gesichert, jedoch um 180° drehbar,
sodass ein Bediener unterschiedliche Positionen gegenüber dem Stopfenantrieb einnehmen
kann. Das Verbindungselement 15 ist als Querstift ausgebildet, der formschlüssig in
eine ebenfalls quer zur Längsachse 11 ausgerichtete Nut in der Hubstange 4 eingreift.
Nähere Details hierzu sind den Fig 10 und 13 zu entnehmen.
[0039] In Fig 9 ist die Verdrehsicherung des Auslegers 5 dargestellt, wobei der Ausleger
5 mittels zweier Drehmomentenstützen gegen Verdrehung gesichert wird. Zum Einen ist
das Gehäuse 6 mit einem parallel zur Längsachse 11 der Hubstange 4 ausgerichteten
Führungsbolzen 18 verbunden. Der Führungsbolzen 18 in Verbindung mit dem Führungsbereich
19 definiert die zulässige Drehbewegung des Auslegers 5 gegenüber dem Gehäuse 6 formschlüssig,
sodass es sich dabei um eine formschlüssige Drehmomentenstütze handelt. Im darggestellten
Fall ist der Führungsbereich 19 als Nut ausgebildet, wobei die Nut ein Segment eines
konzentrischen Kreises um die Längsachse 11 abdeckt. Durch diese Wahl des Führungsbereichs
wird eine begrenzte Verdrehung des Auslegers gegenüber dem Gehäuse zugelassen, was
vorzugsweise bei Verteilern für Langprodukte verwendet wird (siehe auch Fig 12, wobei
die verdrehten Positionen strichliert gezeichnet sind). Alternativ wäre es ebenfalls
möglich, den Führungsbereich als eine kreisförmige Bohrung auszubilden. Zum Anderen
stützt sich der Ausleger 5 über die Flanschplatte 28 und den Stützbolzen 27 am Gehäuse
6 ab, wobei die Flanschplatte 28 über die vorspannbare Druckfeder 21 gegen den Ausleger
5 gepresst wird. Damit werden Torsionsmomente reibschlüssig abgestützt, sodass es
sich dabei um eine reibschlüssige Drehmomentenstütze handelt. Die Druckfeder 21, deren
Position einerseits durch einen Federhalter 25 und andererseits durch einen Federtopf
26 festgelegt ist, dient nicht nur dazu, eine formschlüssige Drehmomentenstütze auszubilden;
vielmehr dient die Druckfeder 21 auch als Gewichtsausgleichseinrichtung 21, welche
die Gewichtskraft zumindest eines Teils des Stopfenantriebs 1 kompensiert. Durch die
Gewichtskompensation, kann der Linearantrieb kompakter und leistungsärmer ausgeführt
werden.
[0040] Fig 11 zeigt die Verdrehsicherung von Fig 9 in einer Schnittdarstellung. Die Gewichtsausgleichvorrichtung
20 ist als vorspannbare Druckfeder 21 ausgebildet, die parallel zur Längsachse 11
ausgerichtet ist. Durch die Druckfeder werden die bewegten Massen der Hubstange 4,
des Auslegers 5 und des nicht dargestellten Stopfens teilweise kompensiert, sodass
der Linearantrieb lediglich eine reduzierte Kraft zur Verschiebung aufbringen muss.
Die Druckfeder 21 wird auf der Unterseite von einem Federhalter 25 in Form eines Zapfens
mit Gewinde gehalten und geführt; auf der Oberseite befindet sich die Druckfeder in
einem Federtopf 26, sodass ein seitliches Ausweichen der Druckfeder 21 ausgeschlossen
wird.
[0041] In Fig 13 ist die Verbindung zwischen dem Linearantrieb 10 und der Hubstange 4 vergrößert
dargestellt. Dabei ist die Schubspindel 14 über ein mechanisches Verbindungselement
15, das als ein quer zur Längsachse des Linearantriebs 10 liegender Querstift ausgebildet
ist, mit der Hubstange 4 verbunden. Der Querstift greift in eine ebenenfalls quer
liegende Nut in der Hubstange 4 ein, sodass die Schubspindel 14 steckbar mit der Hubstange
4 verbunden ist. Nicht näher dargestellt ist ein elektrischer Verbindungsstecker,
der die Leistungselektronik - z.B. einen Frequenzumrichter - mit dem Linearantrieb
10 verbindet. Der Verbindungsstecker weist auf der dem Elektromotor 12 abgewandten
Seite zwei Taster auf, durch die die Schubspindel 14 ein- und ausgefahren werden kann.
Dadurch wird sichergestellt, dass der Linearantrieb 10 einfach mit der Hubstange 4
verbunden werden kann.
[0042] Fig 14 zeigt eine schematische Darstellung der Hubkräfte F und Hubwege s des Linearantriebs
10 bei der erfindungsgemäßen Ansteuerung des Stopfenantriebs 1. Anfangs befindet sich
der Stopfen 2 in der geöffneten Stellung, wobei der vertikale Abstand zwischen dem
Stopfen 2 und dem Lochstein S
Max beträgt. Anschließend wird der Linearantrieb 10 mit langsamer Geschwindigkeit eingefahren,
wobei der Linearantrieb 10 die Abwärtsbewegung des Stopfens 2 abbremst. Beim Abbremsen
des Stopfens nimmt der Linearantrieb 10 im Wesentlichen die Gewichtskraft der bewegten
Massen des Stopfenantriebs 1 und des Stopfens 2 auf, d.h. der Linerantrieb drückt
auf die Hubstange. Zum Zeitpunkt t
0 setzt der Stopfen 2 auf dem Lochstein auf, wobei zu diesem Zeitpunkt die Position
des Linearantriebs auf S
0=0 zurückgesetzt wird. Das weitere Einfahren des Linearantriebs zwischen t
1 und t
2 bewirkt, dass der Antrieb 10 entlastet wird, sodass die Kraft der bewegten Massen
vom Lochstein aufgenommen wird; weiters werden in dieser Phase die ggf. im Stopfenantrieb
vorhandenen mechanischen Spiele überwunden. Zum Zeitpunkt t
2 kehrt sich die Last am Linearantrieb 10 um, d.h. dass der Linearantrieb 10 den Stopfen
2 gegen den Lochstein anpresst. Durch das weitere Einfahren des Linearantriebs 10
steigt die Kraft F im Linearantrieb an, wobei das Schließen des Linearantriebs 10
bei Erreichen von F = F
Nenn zum Zeitpunkt t
3 gestoppt wird. Das Anpressen mit F
Nenn wird für eine Zeitspanne t
Halten = 5 s aufrecht gehalten, sodass sich der Stopfen 2 im Lochstein "setzen" kann. Anschließend
wird zum Zeitpunkt t
4 die Anpresskraft auf F = 0.6*F
Nenn reduziert, wobei der Stopfen 2 aber nach wie vor sicher den Lochstein abdichtet.
Durch die Reduktion der Anpresskraft fährt der Linearantrieb von der Position S
1 auf die Position S
2 auf. Durch diese Kraftreduktion wird auch der Linearantrieb geringer thermisch belastet.
Dieser Zustand mit F = 0.6*F
Nenn wird beim Füllen des Verteilers zwischen den Zeitpunkten t
5 und t
6 aufrechterhalten; es wäre jedoch auch möglich, mit dem Füllen des Verteilers während
der Zeitspanne t
Halten zu beginnen. Kurz vor dem Gießbeginn wird der Stopfen 2 zum Zeitpunkt t
6 durch den Linearantrieb 10 weiter ausgefahren. Zwischen den Zeitpunkten t
7 und t
8 werden die ggf. vorhandene mechanischen Spiele bzw. Elastizitäten im Stopfenantrieb
1 überwunden. Ab dem Zeitpunkt t
8 drückt der Linearantrieb 10 den Stopfen 2 auf, wobei zum Zeitpunkt t
9 der Linearantrieb eine Position s > S
0 erreicht, sodass der Ausfluss aus dem Verteiler geöffnet wird.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Stopfenantrieb
- 2
- Stopfen
- 3
- Verteiler
- 4
- Hubstange
- 5
- Ausleger
- 6
- Gehäuse
- 6a
- Verdrehbarer Ring
- 8
- Wannenhalterung
- 9
- Führungselement
- 10
- Linearantrieb
- 11
- Längsachse
- 12
- Elektromotor
- 13
- Getriebe
- 14
- Schubspindel
- 15
- Verbindungselement
- 16
- Handhebel
- 17
- Hebellasche
- 18
- Führungsbolzen
- 19
- Führungsbereich
- 20
- Gewichtsausgleichsvorrichtung
- 21
- Druckfeder
- 22
- Strahlungsschutzblech
- 23
- Höhenanzeige
- 24
- Resolver
- 25
- Federhalter
- 26
- Federtopf
- 27
- Stützbolzen
- 28
- Flanschplatte
- F
- Hubkraft
- s
- Hubweg
- t
- Zeit
1. Stopfenantrieb (1) zum Verschieben eines Stopfens (2), wodurch der Ausfluss aus einem
metallurgischen Gefäß (3) verändert werden kann, aufweisend
- eine Hubstange (4) zum Heben und Senken eines Auslegers (5), wobei der Ausleger
(5) auskragend an der Hubstange (4) befestigt ist und der Stopfen (2) am Ausleger
(5) befestigt werden kann;
- ein stationäres Gehäuse (6) das einen Längsabschnitt der Hubstange (4) zumindest
teilweise umschließt, wobei das Gehäuse (6) über eine Wannenhalterung (8) mit dem
metallurgischen Gefäß (3) verbunden werden kann;
- einen elektromechanischen Linearantrieb (10) zum Verschieben der Hubstange (4) gegenüber
dem Gehäuse (6), wobei die Längsachsen (11) des Linearantriebs (10) und der Hubstange
(4) koaxial ausgerichtet sind; dadurch gekennzeichnet,
dass der Linearantrieb (10) als eine bauliche Einheit ausgebildet ist, die einen Elektromotor
(12), ein Getriebe (13) und eine Schubspindel (14) umfasst, wobei das Getriebe (13)
zur Umsetzung einer Drehbewegung des Elektromotors (12) in eine translatorische Bewegung
der Schubspindel (14) ausgebildet ist; und
dass der Stopfenantrieb (1), vorzugsweise der Linearantrieb (10), eine Kraftmesseinrichtung
zur Ermittlung einer Hubkraft F und eine Wegemesseinrichtung (24) zur Ermittlung eines
Hubwegs s umfasst.
2. Stopfenantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wegmesseinrichtung (24) als ein Drehgeber (24) ausgebildet ist, wobei der Drehgeber
signaltechnisch mit einem Rotor des Elektromotors (12) verbunden ist und der Drehgeber
(24) zwei phasenverschobene Ausgangssignale zur Ermittlung der Drehzahl und der Drehrichtung
des Rotors ausgeben kann.
3. Stopfenantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftmesseinrichtung als eine Strommesseinrichtung ausgebildet ist.
4. Stopfenantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Handhebel (16) über eine Hebellasche (17), die am Gehäuse (6) gelenkig abgestützt
ist, in die Hubstange (4) eingreift, sodass die Hubstange (4) mittels des Handhebels
(16) manuell verschoben werden kann.
5. Stopfenantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein parallel zur Längsachse (11) der Hubstange (4) ausgerichteter Führungsbolzen
(18) mit dem Gehäuse (6) verbunden ist;
dass der Ausleger (5) einen Führungsbereich (19) zur Führung des Führungsbolzens (18)
aufweist, wobei der Führungsbolzen (18) mit dem Führungsbereich (19) die Verdrehbarkeit
des Auslegers (5) gegenüber dem Gehäuse (6) formschlüssig definiert.
6. Stopfenantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein parallel zur Längsachse (11) der Hubstange (4) ausgerichteter Stützbolzen (27)
mit dem Gehäuse (6) verbunden ist;
dass der Stützbolzen (27), vorzugsweise durch eine Druckfeder (21), gegen den Ausleger
(5) gepresst wird, wobei der Stützbolzen (27) die Verdrehbarkeit des Auslegers (5)
gegenüber dem Gehäuse (6) reibschlüssig definiert.
7. Stopfenantrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfeder (21) als eine mechanische, pneumatische oder hydraulische Druckfeder
(21) ausgebildet ist.
8. Stopfenantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Längsabschnitt des Auslegers (4) und/oder der Linearantrieb (10) von einem Strahlungsschutzblech
(22) zumindest teilweise umschlossen ist.
9. Stopfenantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schubspindel (14) mittels eines mechanischen Verbindungselements (15) steckbar
mit der Hubstange (4) verbindbar ist.
10. Verfahren zum Ausgleich von Elastizitäten und mechanischen Spielen bei der automatisierten
Ansteuerung eines Stopfenantriebs (1), aufweisend folgende Verfahrensschritte:
- Einfahren des Linearantriebs (10) bis der Stopfen (2) auf einem Lochstein eines
metallurgischen Gefäßes (3) aufsetzt;
- Auslesen der Position des Linearantriebs (10) S0;
- Einfahren des Linearantriebs (10) bis der Stopfen (2) mit einer Nennkraft FNenn gegen den Lochstein gepresst wird;
- Halten des Linearantriebs (10) bei der Nennkraft FNenn für eine Haltezeit tHalten;
- Entlasten des Linearantriebs (10), sodass der Stopfen (2) mit einer Kraft 0.2FNenn <F<0.8FNenn gegen den Lochstein gepresst wird;
- Füllen des Verteilers (3) mit metallischer Schmelze;
- Ausfahren des Linearantriebs (10) auf eine Soll-Position Ssoll > S0 .
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltezeit 2s < tHahen <60s beträgt.
12. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Nennkraft F
Nenn kleiner gleich dem Minimum
- der maximal zulässigen Anpresskraft des Stopfens (2) an den Lochstein; und
- der maximalen Schließkraft des Linerantriebs (10) ist.
13. Verwendung des Stopfenantriebs nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 10 bis 12.