| (19) |
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(11) |
EP 2 574 565 A1 |
| (12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
| (43) |
Veröffentlichungstag: |
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03.04.2013 Patentblatt 2013/14 |
| (22) |
Anmeldetag: 30.09.2011 |
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| (51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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| (84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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BA ME |
| (71) |
Anmelder: Papier-Mettler Inhaber Michael Mettler e.K. |
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54497 Morbach (DE) |
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| (72) |
Erfinder: |
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- Budday, Christian
54292 Trier (DE)
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| (74) |
Vertreter: Metten, Karl-Heinz |
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Boehmert & Boehmert
Pettenkoferstrasse 20-22 80336 München 80336 München (DE) |
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Bemerkungen: |
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Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ. |
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| (54) |
Beutel, insbesondere Aufbackbeutel, aus Pergaminpapier oder aus fluorbeschichtetem
Zellstoffpapier |
(57) Die vorliegende Erfindung betrifft einen Beutel zur Aufnahme von Lebensmitteln, insbesondere
von aufzuwärmenden oder zu garenden Lebensmitteln und/oder von vorgebackener und/oder
aufzubackender Backware, mit einem im Wesentlichen geschlossenen Bodenende und einem
gegenüberliegenden Öffnungsende, umfassend eine Vorderwand und eine Rückwand, die
im Bereich ihrer Seitenränder und Bodenränder zumindest abschnittsweise direkt oder
über Seitenwände miteinander verbunden sind, wobei die Vorderwand und/oder die Rückwand
und gegebenenfalls auch mindestens eine Seitenwand, vorzugsweise sämtliche Seitenwände,
Pergaminpapier und/oder ein ein- oder beidseitig fluorbeschichtetes Zellstoffpapier
umfassen oder hieraus gebildet sind.
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Beutel zur Aufnahme von Lebensmitteln, insbesondere
von aufzuwärmenden oder zu garenden Lebensmitteln und/oder von vorgebackener und/oder
aufzubackender Backware, mit einem im Wesentlichen geschlossenen Bodenende und einem
gegenüberliegenden Öffnungsende, umfassend eine Vorderwand und eine Rückwand, die
im Bereich ihrer Seitenränder und Bodenränder zumindest abschnittsweise direkt oder
über Seitenwände miteinander verbunden sind. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung
die Verwendung dieser Beutel als Aufbackbeutel oder Aufwärmbeutel für Backware bzw.
Lebensmittel.
[0002] Backwaren werden regelmäßig schon aus hygienischen Gründen in einer Verpackung an
den Kunden übergeben. Dieses gilt ebenfalls für aufgewärmte bzw. aufgebackene Produkte.
Zum Zwecke der leichteren Handhabung sowie der Minimierung von Transport-, Umpack-
und Verarbeitungsschritten werden zu erwärmende bzw. aufzubackende Lebensmittelprodukte
nicht selten bereits in dem eigentlichen Verkaufsgebinde angeliefert und am Ort des
Verkaufs kurz vor dem eigentlichen Verzehr erwärmt bzw. aufgebacken. Für unmittelbar
vor dem Verkauf fertig- bzw. aufzubackende Backware ist zudem zu beachten, dass diese
in der Regel nach dem Vorbackvorgang, d.h. noch warm in die Verkaufsverpackung eingeführt
und in dieser bei etwa -20° Celsius tiefgefroren gelagert wird. Erst kurz vor dem
Fertigbacken lässt man die vorgebackene Backware in der Verkaufsverpackung auftauen
und setzt sie Backtemperaturen von 180°C bis 200°C aus. Die zu erwärmenden bzw. aufzubackenden
Lebensmittel geben beim Erwärmen bzw. Aufbacken regelmäßig Öle und Fettstoffe ab.
Bei herkömmlichen Aufbackbeuteln führt dieses nicht selten dazu, dass diese Beutel
für die weitere Handhabung nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr genutzt werden
können, z.B. fetttriefend sind und zudem ein nicht mehr optimales Erscheinungsbild
liefern. Auch geht mit der Verwendung herkömmlicher Aufbackbeutel kein geringer Reinigungsaufwand
bei den verwendeten Gargeräten einher. Während der Phasen der Reinigung können Aufback-
und Gargeräte nicht bestimmungsgemäß eingesetzt werden. Außerdem muss Personal für
das Reinigen freigestellt werden. Hiermit können unnötige Umsatzeinbußen einhergehen.
[0003] Demgemäß wäre es wünschenswert, auf solche Beutel zurückgreifen zu können, die auch
bei erhöhten Temperaturen hinreichend gut und dauerhaft fettresistent sind, und zwar
ohne lebensmittelrechtlich beanstandet werden zu können.
[0004] Demzufolge lag der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, Beutel, insbesondere
Aufbackbeutel zur Verfügung zu stellen, die nicht mit den Nachteilen des Stands der
Technik behaftet sind und mit denen sich das Lebensmittel insbesondere über einen
längeren Zeitraum sowie über einen sehr großen Temperaturbereich lagern lässt, ohne
seine Frische und Konsistenz einzubüßen und die auch noch nach dem Aufwärm- bzw. Aufbackvorgang
ein ansprechendes optisches Erscheinungsbild liefern und als Verzehrbehältnis zu verwenden
sind.
[0005] Demgemäß wurde ein Beutel zur Aufnahme von Lebensmitteln, insbesondere von aufzuwärmenden
oder zu garenden Lebensmitteln und/oder von vorgebackener und/oder aufzubackender
Backware, mit einem im Wesentlichen geschlossenen Bodenende und einem gegenüberliegenden
Öffnungsende gefunden, umfassend eine Vorderwand und eine Rückwand, die im Bereich
ihrer Seitenränder und Bodenränder zumindest abschnittsweise direkt oder über Seitenwände
miteinander verbunden sind, wobei die Vorderwand und/oder die Rückwand und gegebenenfalls
auch mindestens eine Seitenwand, vorzugsweise sämtliche Seitenwände, Pergaminpapier
und/oder ein ein- oder beidseitig fluorbeschichtetes Zellstoffpapier umfassen oder
hieraus gebildet sind.
[0006] Pergaminpapiere sowie deren Herstellung sind dem Fachmann bekannt. Die Herstellung
von Pergaminpapieren findet sich zum Beispiel in der "
Encyclopedia of Polymer Science and Technology" (Band 9, John Wiley, 1968, Seite 719) beschrieben. Geeignete Pergaminpapiere sind im Handel in gebleichter oder ungebleichter
Form erhältlich. Pergaminpapier wird im Allgemeinen aus fein gemahlenem Zellstoff
hergestellt. Geeignetes Pergaminpapier kann zum Beispiel aus Sulfitzellstoff durch
wiederholtes Anfeuchten und Satinieren gewonnen werden. Für die erfindungsgemäßen
Beutel zum Einsatz kommende Pergaminpapiere können in einer Ausgestaltung vollständig
oder nahezu vollständig aus Frischfasern hergestellt worden sein. Seine hohe Transparenz
erhält es durch eine sogenannte scharfe Satinage, d.h. durch ausgeprägtes Glätten
und Pressen von Papieren. Geeignete Pergaminpapiere werden vorzugsweise beidseitig
geglättet. Hierbei erfolgt die Satinage regelmäßig in einem Kalander durch einen Walzvorgang.
Anders als Pergamentersatzpapier ist Pergaminpapier weniger nassfest. Im Handel sind
ohne weiteres solche Pergaminpapiere erhältlich, die nach Verordnung (EG) Nummer 1935/2004
für den Lebensmittelkontakt zugelassen sind. Derartige Pergaminpapiere sind im Sinne
der vorliegenden Erfindung ebenso bevorzugt wie Pergaminpapiere, die gemäß BFR 36/2
lebensmittelrechtlich unbedenklich sind.
[0007] Das Flächengewicht besonders geeigneter Pergaminpapiere liegt im Bereich von 20 bis
150 g/m
2, vorzugsweise im Bereich von 30 bis 90 g/m
2 und besonders bevorzugt im Bereich von 35 bis 65 g/m
2, bestimmt gemäß ISO 536. Die Dicke besonders geeigneter Pergaminpapiere liegt im
Bereich von 20 bis 100 ym, vorzugsweise im Bereich von 30 bis 80 ym. Die Dichte besonders
geeigneter Pergaminpapiere liegt im Bereich von 0,8 bis 2,0 g/cm
3, vorzugsweise im Bereich von 1,0 bis 1,5 g/cm3, bestimmt gemäß ISO 534. Und die Luftdurchlässigkeit
nach Bendtsen (bestimmt gemäß DIN EN 53120 T1-08.79) besonders geeigneter Pergaminpapiere
liegt im Bereich von 5 bis 30 ml/min, insbesondere im Bereich von 6 bis 25 ml/min.
Die Restfeuchte geeigneter Pergaminpapiere, bestimmt gemäß ISO 287, liegt vorzugsweise
im Bereich von 4 bis 12 %, vorzugsweise im Bereich von 5 bis 10 %, beispielsweise
im Bereich von 6 bis 8 % oder von 7 bis 9 %. Ferner liegen die Fettdichte OS und/oder
die Fettdichte SS geeigneter Pergaminpapiere, jeweils bestimmt gemäß TAPPI T-454-05.96,
bevorzugt oberhalb von 1.400 sec, insbesondere oberhalb von 1.600 sec und besonders
bevorzugt oberhalb von 1.800 sec. Die vorangehenden Merkmale können sowohl einzeln,
in jeder Kombination oder sämtlich bei den erfindungsgemäß verwendeten Pergaminpapieren
verwirklicht sein.
[0008] Bei dem Pergaminpapier kann es sich um ein- oder mehrlagiges Pergaminpapier handeln.
Dem Fachmann ist bekannt, zwei oder mehrere Lagen an Pergaminpapier aufeinander zu
kaschieren. Demgemäß ist es bei den erfindungsgemäßen Beuteln selbstverständlich auch
möglich, Pergaminpapiere zu verwenden, die aus mehreren Lagen an Pergaminpapier gebildet
sind.
[0009] Das bei den erfindungsgemäßen Beuteln zum Einsatz kommende Pergaminpapier ist vorzugsweise
präg- und/oder bedruckbar, insbesondere beidseitig präg- und/oder bedruckbar.
[0010] Ferner kommen besonders bevorzugt solche Pergaminpapiere zum Einsatz, die nicht oberflächenbehandelt
sind, insbesondere nicht mit Silicon-Substanzen oder mit fluorierten Substanzen behandelt
worden sind.
[0011] Papiere aus Zellstoff bzw. Papiere, die im Wesentlichen vollständig auf Zellstoff
basieren, sind dem Fachmann ebenfalls bekannt. Dieses gilt auch für ein- oder beidseitig
fluorbeschichtete Zellstoffpapiere. Wird beispielsweise kein besonderer Wert auf die
Bedruckung oder die Druckqualität des Beutels gelegt, kann auf ein einseitig beschichtetes
Zellstoffpapier zurückgegriffen werden.
[0012] Wird bei einem erfindungsgemäßen Beutel ein einseitig fluorbeschichtetes Zellstoffpapier
eingesetzt, ist die fluorbeschichtete Seite dieses Papiers vorzugsweise der Beutelinnenseite
zugewandt bzw. bildet die Beutelinnenseite. Hierbei handelt es sich regelmäßig um
diejenige Seite, die dem aufzuwärmenden, aufzubackenden oder zu garenden Lebensmittelprodukt
zugewandt ist bzw. mit diesem in Kontakt tritt.
[0013] Das Flächengewicht besonders geeigneter fluorbeschichteter Zellstoffpapiere liegt
im Bereich von 20 bis 150 g/m
2, vorzugsweise im Bereich von 25 bis 140 g/m
2 und besonders bevorzugt im Bereich von 30 bis 110 g/m
2, beispielsweise im Bereich von 32 bis 100 g/m
2, bestimmt gemäß ISO 536.
[0014] Grundsätzlich kommen als geeignete fluorbeschichtete Zellstoffpapiere alle Zellstoffpapiere
in Betracht, die mit einer Fluor enthaltenden Verbindung behandelt worden sind. Hierbei
kann es sich z.B. um partiell- oder perfluorierte Verbindungen, beispielsweise monomere
wie polymere Verbindungen handeln. Besonders bevorzugt wird auf solche ein- oder beidseitig
fluorbeschichteten Zellstoffpapiere zurückgegriffen, die im Wesentlichen frei von
Fluortensiden ist, insbesondere im Wesentlichen frei von Fluortelomeralkohol (FTOH),
Perfluoroctylsulfonaten (PFOS) und/oder Perfluoroctylsäure bzw. deren Salzen
[0015] Geeignete Zellstoffpapiere können mit mindestens einem partial- oder perfluorierten
Polymer und/oder einer Verbindung mit mindestens einer partial- und/oder perfluorierten
geradlinigen oder verzweigten Kohlenstoffkette, beispielsweise mit 2 bis 50 Kohlenstoffatomen,
behandelt worden sein. Geeignetes partial oder perfluorierte Verbindungen umfassen
Ammonium-di-[2-(N-ethyl-hepta-decafluorosulfonamido)ethyl]phosphat, Poly(2-(N-methyl-heptadecafluorosulfonamido)-ethylacrylate)-co-(2,3-epoxypropylacrylat)-co-(2-ethoxyethylacrylat)-co-(2-(2-methylprope-nyloyloxy)ethyl-trimethylammoniumchlorid
und Poly(2-(N-methyl-heptadecafluoro-sulfonamido)ethylacrylat)-co-(2,3-epoxypropyl-acrylat)-co-(2-ethoxyethylacrylat)-co-(2-(2-methylpropenyloyloxy)ethyl-trimethylammonium-chlorid.
Derartige Verbindungen sind beispielsweise unter den Markenbezeichnungen Scotchban
FX 845 (3M) und Foraperle 321 (Atochem) kommerziell erhältlich.
[0016] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Beutels ist vorgesehen,
dass die Vorderwand und/oder die Rückwand sowie gegebenenfalls mindestens eine Seitenwand,
vorzugsweise sämtliche Seitenwände, im Wesentlichen aus Pergaminpapier und/oder ein-
oder beidseitig fluorbeschichtetem Zellstoffpapier bestehen.
[0017] Besonders bevorzugt bestehen sämtliche papierenen Bestandteile von Vorderwand und/oder
Rückwand sowie gegebenenfalls von mindestens einer Seitenwand, insbesondere sämtliche
Seitenwände, aus Pergaminpapier, insbesondere sämtliche papierenen Bestandteile von
Vorderwand und Rückwand sowie gegebenenfalls von mindestens einer Seitenwand, insbesondere
sämtliche Seitenwände.
[0018] In einer weiteren Ausführungsform ist bevorzugt, dass sämtliche papierenen Bestandteile
von Vorderwand und/oder Rückwand sowie gegebenenfalls von mindestens einer Seitenwand,
insbesondere sämtliche Seitenwände, aus ein- oder beidseitig fluorbeschichtetem Zellstoffpapier,
insbesondere sämtliche papierenen Bestandteile von Vorderwand und Rückwand sowie gegebenenfalls
von mindestens einer Seitenwand, insbesondere sämtliche Seitenwände.
[0019] Auch kann in einer Variation des erfindungsgemäßen Beutels vorgesehen sein, dass
die Vorderwand und/oder die Rückwand sowie gegebenenfalls mindestens eine Seitenwand,
vorzugsweise sämtliche Seitenwände, zumindest abschnittsweise Perforationen aufweisen.
[0020] Dabei kann das Verhältnis von durch die Perforationen gebildeter offener Fläche zur
Gesamtfläche der Vorderwand im Bereich von 1/25 bis 1/500, insbesondere von 1/50 bis
1/250, liegt und/oder dass das Verhältnis von durch die Perforationen gebildeter offener
Fläche in der Rückwand zu der Gesamtfläche der Rückwand im Bereich von 1/25 bis 1/500,
insbesondere von 1/50 bis 1/250, liegt und/oder dass das Verhältnis von durch die
Perforationen gebildeter offener Fläche in mindestens einer Seitenwand zur Gesamtfläche
dieser Seitenwand im Bereich von 1/25 bis 1/500, insbesondere von 1/50 bis 1/250,
liegen.
[0021] Die Perforationslöcher weisen vorzugsweise einen mittleren Durchmesser von 0,2 bis
2,0 mm, besonders bevorzugt von 0,4 bis 1,5 mm, auf. Derartige Perforationslöcher
sind im Durchschnitt von unmittelbar benachbarten Perforationslöchern in dem zum Einsatz
kommenden Pergaminpapier oder in dem ein- oder beidseitig fluorbeschichtetem Zellstoffpapier
in einer bevorzugten Ausgestaltung etwa 0,5 bis 2,0 cm beabstandet.
[0022] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung sind auch solche Beutel mit
umfasst, bei denen die Rückwand zumindest bereichsweise, insbesondere im Wesentlichen
vollständig, aus Pergaminpapier gebildet ist oder besteht und bei denen die Vorderwand
in mindestens einem ersten Bereich aus Pergaminpapier gebildet ist oder besteht und
in mindestens einem zweiten Bereich aus einer transparenten oder transluzenten Kunststofffolie
gebildet ist oder bei denen die Vorderwand aus der transparenten oder transluzenten
zweiten Kunststofffolie gebildet ist, wobei das Pergaminpapier und die Kunststofffolie
im Bereich überlappender Auflageflächen zumindest bereichsweise mit einem Kleber verbunden
sind. Hierbei können gemäß einer Ausführungsform das Pergaminpapier und/oder die Kunststofffolie
perforiert sind.
[0023] Ferner sind auch solche Beutel besonders geeignet, bei denen die Rückwand zumindest
bereichsweise, insbesondere im Wesentlichen vollständig, aus ein- oder beidseitig
fluorbeschichtetem Zellstoffpapier gebildet ist oder besteht und dass die Vorderwand
in mindestens einem ersten Bereich aus ein- oder beidseitig fluorbeschichtetem Zellstoff
papier gebildet ist oder besteht und in mindestens einem zweiten Bereich aus einer
transparenten oder transluzenten Kunststofffolie gebildet ist oder bei denen die Vorderwand
aus der transparenten oder transluzenten zweiten Kunststofffolie gebildet ist, wobei
das ein- oder beidseitig fluorbeschichtete Zellstoffpapier und die Kunststofffolie
im Bereich überlappender Auflageflächen zumindest bereichsweise mit einem Kleber verbunden
sind.
[0024] Für die Verklebung des Bodenendes des erfindungsgemäßen Beutels kann man z.B. auf
Dispersionsklebstoffe, insbesondere auf Polyacrylatbasis, zurückgreifen. Diese sind
vorzugsweise weichmacherfrei.
[0025] Für die Verklebung von Papier und Kunststofffolie kann beispielsweise ein, vorzugsweise
aliphatischer, Polyurethanschmelzklebstoff eingesetzt werden, z.B. ein einkomponentiger
feuchtigkeitsvernetzender reaktiver Polyurethanschmelzklebstoff.
[0026] Die Kunststofffolie stellt zweckmäßiger Weise eine Polyesterfolie, insbesondere eine
PET-Folie, oder eine Polypropylenfolie dar, vorzugsweise als ein- oder mehrlagige
Folie in mono- oder biaxial orientierter Form. Besonders bevorzugt greift man auf
Kunststofffolien, insbesondere PET-Folien mit keinem oder nur geringem Schrumpf zurück.
[0027] Die erfindungsgemäßen Beutel eignen sich als Aufbackbeutel zum Aufbacken vorgebackener
und/oder aufzubackender Backware bzw. als Aufwärm- oder Garbeutel für aufzuwärmende
oder zu garende Lebensmittel wie Pizzen, Crêpes, Pfannkuchen, Burger und Reibekuchen.
[0028] Der vorliegenden Erfindung lag die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass sich eine
für Lebensmittel geeignete fett- und temperaturbeständige Verpackung erhalten lässt,
die zudem allen lebensmittelrechtlichen Vorgaben genügt, wenn man diese im Wesentlichen
ausschließlich aus Pergaminpapier und/oder aus einem ein- oder beidseitig fluorbeschichtetem
Zellstoffpapier fertigt. Diese Papiere sind farbstabil, auch nach Unterwerfung unter
einen Aufwärm- oder Garvorgang. Insbesondere verfügen diese Papiere bzw. die mit Hilfe
dieser Papiere erhaltenen Beutel nach einem solchen Aufback-, Aufwärm- bzw. Garvorgang
noch stets über eine hinreichende mechanische Stabilität bzw. Berstfestigkeit.
[0029] Die in der vorstehenden Beschreibung sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale
der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die
Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
1. Beutel zur Aufnahme von Lebensmitteln, insbesondere von aufzuwärmenden oder zu garenden
Lebensmitteln und/oder von vorgebackener und/oder aufzubackender Backware, mit einem
im Wesentlichen geschlossenen Bodenende und einem gegenüberliegenden Öffnungsende,
umfassend eine Vorderwand und eine Rückwand, die im Bereich ihrer Seitenränder und
Bodenränder zumindest abschnittsweise direkt oder über Seitenwände miteinander verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderwand und/oder die Rückwand und gegebenenfalls auch mindestens eine Seitenwand,
vorzugsweise sämtliche Seitenwände, Pergaminpapier und/oder ein ein- oder beidseitig
fluorbeschichtetes Zellstoffpapier umfassen oder hieraus gebildet sind.
2. Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderwand und/oder die Rückwand sowie gegebenenfalls mindestens eine Seitenwand,
vorzugsweise sämtliche Seitenwände, im Wesentlichen aus Pergaminpapier und/oder ein-
oder beidseitig fluorbeschichtetem Zellstoffpapier bestehen.
3. Beutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderwand und/oder die Rückwand sowie gegebenenfalls mindestens eine Seitenwand,
vorzugsweise sämtliche Seitenwände, zumindest abschnittsweise Perforationen aufweisen.
4. Beutel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von durch die Perforationen gebildeter offener Fläche zur Gesamtfläche
der Vorderwand im Bereich von 1/25 bis 1/500, insbesondere von 1/50 bis 1/250, liegt
und/oder dass das Verhältnis von durch die Perforationen gebildeter offener Fläche
in der Rückwand zu der Gesamtfläche der Rückwand im Bereich von 1/25 bis 1/500, insbesondere
von 1/50 bis 1/250, liegt und/oder dass das Verhältnis von durch die Perforationen
gebildeter offener Fläche in mindestens einer Seitenwand zur Gesamtfläche dieser Seitenwand
im Bereich von 1/25 bis 1/500, insbesondere von 1/50 bis 1/250, liegt.
5. Beutel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dieser einen Aufbackbeutel zum Aufbacken vorgebackener und/oder aufzubackender Backware
oder zum Aufwärmen oder Garen von aufzuwärmenden bzw. zu garenden Lebensmitteln darstellt.
6. Beutel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichte des Pergaminpapiers im Bereich von 0,8 bis 2,0 g/cm3, vorzugsweise im
Bereich von 1,0 bis 1,5 g/cm3, liegt und/oder dass die Luftdurchlässigkeit nach Bendtsen
(bestimmt gemäß DIN EN 53120 T1-08.79) des Pergaminpapiers im Bereich von 5 bis 30
ml/min, insbesondere im Bereich von 6 bis 25 ml/min, liegt.
7. Beutel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das das Zellstoffpapier im Wesentlichen vollständig auf Zellstoff basiert.
8. Beutel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächengewicht des verwendeten Pergaminpapiers im Bereich von 20 bis 150 g/m2, vorzugsweise im Bereich von 30 bis 90 g/m2 und besonders bevorzugt im Bereich von 35 bis 65 g/m2, liegt und/oder dass die Dicke des Pergamimpapiers im Bereich von 20 bis 100 µm,
insbesondere im Bereich von 30 bis 80 µm, liegt.
9. Beutel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückwand zumindest bereichsweise, insbesondere im Wesentlichen vollständig, aus
Pergaminpapier gebildet ist und dass die Vorderwand in mindestens einem ersten Bereich
aus Pergaminpapier gebildet ist und in mindestens einem zweiten Bereich aus einer
transparenten oder transluzenten Kunststofffolie gebildet ist oder dass die Vorderwand
aus der transparenten oder transluzenten zweiten Kunststofffolie gebildet ist, wobei
das Pergaminpapier und die Kunststofffolie im Bereich überlappender Auflageflächen
zumindest bereichsweise mit einem Kleber verbunden sind.
10. Beutel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückwand zumindest bereichsweise, insbesondere im Wesentlichen vollständig, aus
ein-oder beidseitig fluorbeschichtetem Zellstoffpapier gebildet ist und dass die Vorderwand
in mindestens einem ersten Bereich aus ein- oder beidseitig fluorbeschichtetem Zellstoffpapier
gebildet ist und in mindestens einem zweiten Bereich aus einer transparenten oder
transluzenten Kunststofffolie gebildet ist oder dass die Vorderwand aus der transparenten
oder transluzenten zweiten Kunststofffolie gebildet ist, wobei das ein- oder beidseitig
fluorbeschichtete Zellstoffpapier und die Kunststofffolie im Bereich überlappender
Auflageflächen zumindest bereichsweise mit einem Kleber verbunden sind.
11. Beutel nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Pergaminpapier und/oder das ein- oder beidseitig fluorbeschichtete Zellstoffpapier
und/oder die Kunststofffolie perforiert sind.
12. Beutel nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie eine Polypropylenfolie oder, bevorzugter Weise, eine Polyesterfolie,
insbesondere eine PET-Folie, darstellt, vorzugsweise als ein- oder mehrlagige Folie
in mono- oder biaxial orientierter Form.
13. Beutel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pergaminpapier ein- oder mehrlagiges Pergaminpapier darstellt oder dass das ein-
oder beidseitig fluorbeschichtete Zellstoffpapier ein- oder mehrlagiges Zellstoffpapier
darstellt.
14. Beutel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pergaminpapier ein nicht oberflächenbehandeltes Pergaminpapier darstellt, insbesondere
nicht mit Silicon-Substanzen oder mit fluorierten Substanzen behandelt worden ist,
und/oder dass das ein- oder beidseitig fluorbeschichtete Zellstoffpapier im Wesentlichen
frei von Fluortensiden ist, insbesondere im Wesentlichen frei von Fluortelomeralkohol
(FTOH), Perfluoroctylsulfonaten (PFOS) und/oder Perfluoroctylsäure bzw. deren Salzen
(PFOA).
15. Verwendung der Beutel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14 als Aufbackbeutel für, insbesondere
vorgebackene, Backware oder als Aufwärm- oder Garbeutel für aufzuwärmende bzw. zu
garende Lebensmittel.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Beutel zur Aufnahme von Lebensmitteln, insbesondere von aufzuwärmenden oder zu garenden
Lebensmitteln und/oder von vorgebackener und/oder aufzubackender Backware, mit einem
im Wesentlichen geschlossenen Bodenende und einem gegenüberliegenden Öffnungsende,
umfassend eine Vorderwand und eine Rückwand, die im Bereich ihrer Seitenränder und
Bodenränder zumindest abschnittsweise direkt oder über Seitenwände miteinander verbunden
sind, wobei die Vorderwand und/oder die Rückwand und gegebenenfalls auch mindestens
eine Seitenwand, vorzugsweise sämtliche Seitenwände, Pergaminpapier und/oder ein ein-
oder beidseitig fluorbeschichtetes Zellstoffpapier umfassen oder hieraus gebildet
sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftdurchlässigkeit nach Bendtsen (bestimmt gemäß DIN EN 53120 T1-08.79) des
Pergaminpapiers im Bereich von 5 bis 30 ml/min liegt, dass das Pergaminpapier ein
nicht oberflächenbehandeltes Pergaminpapier darstellt und dass das Zellstoffpapier
im Wesentlichen vollständig auf Zellstoff basiert.
2. Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderwand und/oder die Rückwand sowie gegebenenfalls mindestens eine Seitenwand,
vorzugsweise sämtliche Seitenwände, im Wesentlichen aus Pergaminpapier und/oder ein-
oder beidseitig fluorbeschichtetem Zellstoffpapier bestehen.
3. Beutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderwand und/oder die Rückwand sowie gegebenenfalls mindestens eine Seitenwand,
vorzugsweise sämtliche Seitenwände, zumindest abschnittsweise Perforationen aufweisen.
4. Beutel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von durch die Perforationen gebildeter offener Fläche zur Gesamtfläche
der Vorderwand im Bereich von 1/25 bis 1/500, insbesondere von 1/50 bis 1/250, liegt
und/oder dass das Verhältnis von durch die Perforationen gebildeter offener Fläche
in der Rückwand zu der Gesamtfläche der Rückwand im Bereich von 1/25 bis 1/500, insbesondere
von 1/50 bis 1/250, liegt und/oder dass das Verhältnis von durch die Perforationen
gebildeter offener Fläche in mindestens einer Seitenwand zur Gesamtfläche dieser Seitenwand
im Bereich von 1/25 bis 1/500, insbesondere von 1/50 bis 1/250, liegt.
5. Beutel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dieser einen Aufbackbeutel zum Aufbacken vorgebackener und/oder aufzubackender Backware
oder zum Aufwärmen oder Garen von aufzuwärmenden bzw. zu garenden Lebensmitteln darstellt.
6. Beutel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichte des Pergaminpapiers im Bereich von 0,8 bis 2,0 g/cm3, vorzugsweise im
Bereich von 1,0 bis 1,5 g/cm3, liegt und/oder dass die Luftdurchlässigkeit nach Bendtsen
(bestimmt gemäß DIN EN 53120 T1-08.79) des Pergaminpapiers im Bereich von 6 bis 25
ml/min liegt.
7. Beutel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächengewicht des verwendeten Pergaminpapiers im Bereich von 20 bis 150 g/m2, vorzugsweise im Bereich von 30 bis 90 g/m2 und besonders bevorzugt im Bereich von 35 bis 65 g/m2, liegt und/oder dass die Dicke des Pergamimpapiers im Bereich von 20 bis 100 µm,
insbesondere im Bereich von 30 bis 80 µm, liegt.
8. Beutel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückwand zumindest bereichsweise, insbesondere im Wesentlichen vollständig, aus
Pergaminpapier gebildet ist und dass die Vorderwand in mindestens einem ersten Bereich
aus Pergaminpapier gebildet ist und in mindestens einem zweiten Bereich aus einer
transparenten oder transluzenten Kunststofffolie gebildet ist oder dass die Vorderwand
aus der transparenten oder transluzenten zweiten Kunststofffolie gebildet ist, wobei
das Pergaminpapier und die Kunststofffolie im Bereich überlappender Auflageflächen
zumindest bereichsweise mit einem Kleber verbunden sind.
9. Beutel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückwand zumindest bereichsweise, insbesondere im Wesentlichen vollständig, aus
ein- oder beidseitig fluorbeschichtetem Zellstoffpapier gebildet ist und dass die
Vorderwand in mindestens einem ersten Bereich aus ein- oder beidseitig fluorbeschichtetem
Zellstoffpapier gebildet ist und in mindestens einem zweiten Bereich aus einer transparenten
oder transluzenten Kunststofffolie gebildet ist oder dass die Vorderwand aus der transparenten
oder transluzenten zweiten Kunststofffolie gebildet ist, wobei das ein- oder beidseitig
fluorbeschichtete Zellstoffpapier und die Kunststofffolie im Bereich überlappender
Auflageflächen zumindest bereichsweise mit einem Kleber verbunden sind.
10. Beutel nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Pergaminpapier und/oder das ein- oder beidseitig fluorbeschichtete Zellstoffpapier
und/oder die Kunststofffolie perforiert sind.
11. Beutel nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie eine Polypropylenfolie oder, bevorzugter Weise, eine Polyesterfolie,
insbesondere eine PET-Folie, darstellt, vorzugsweise als ein- oder mehrlagige Folie
in mono- oder biaxial orientierter Form.
12. Beutel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pergaminpapier ein- oder mehrlagiges Pergaminpapier darstellt oder dass das ein-
oder beidseitig fluorbeschichtete Zellstoffpapier ein- oder mehrlagiges Zellstoffpapier
darstellt.
13. Beutel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pergaminpapier ein nicht oberflächenbehandeltes Pergaminpapier darstellt und
nicht mit Silicon-Substanzen oder mit fluorierten Substanzen behandelt worden ist,
und/oder dass das ein- oder beidseitig fluorbeschichtete Zellstoffpapier im Wesentlichen
frei von Fluortensiden ist, insbesondere im Wesentlichen frei von Fluortelomeralkohol
(FTOH), Perfluoroctylsulfonaten (PFOS) und/oder Perfluoroctylsäure bzw. deren Salzen
(PFOA).
14. Verwendung der Beutel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13 als Aufbackbeutel für, insbesondere
vorgebackene, Backware oder als Aufwärm- oder Garbeutel für aufzuwärmende bzw. zu
garende Lebensmittel.


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Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
In der Beschreibung aufgeführte Nicht-Patentliteratur
- Encyclopedia of Polymer Science and TechnologyJohn Wiley19680000vol. 9, 719- [0006]