[0001] Die Erfindung betrifft eine Teleskopführung mit mindestens zwei ausziehbaren Führungsschienen.
[0002] Aus dem Fahrzeug-, Maschinen-, und Möbelbau sind Teleskopführungen für Auszüge und
Türen bekannt. Die Teleskopführungen umfassen eine erste Führungsschiene, ein relativ
zu der ersten Führungsschiene bewegbares Zwischenstück und eine in dem Zwischenstück
laufende zweite Führungsschiene. Die Teleskopführungen gibt es in Vollauszugs- und
Teilauszugsvarianten. Ebenfalls sind sie in unterschiedlichen Querschnitten und mit
unterschiedlichen Zwischenelementen verfügbar. Diese Zwischenelemente können beispielsweise
einen S-förmigen, einen Doppel-T-förmigen oder einen quadratischen Querschnitt aufweisen.
[0003] Derartige Teleskopführungen haben unter anderem den Vorteil, dass sie hohen Belastungen
bei geringer Durchbiegung standhalten und ein spielfreier Lauf auch bei Maximallast
gesichert ist.
[0004] Eine Teleskopführung, welche aus mindestens zwei Führungsschienen und einem Zwischenstück
bestehen, ist aus der
DE 87 14 720.3 bekannt. Die darin beschriebene Teleskopführung weist ein definiertes Einschubverhalten
auf: Die Bewegung der einen Führungsschiene relativ zu dem Zwischenstück beginnt erst,
wenn die Bewegung der anderen Führungsschiene relativ zu dem Zwischenstück abgeschlossen
ist.
[0005] Wird bei einer Teleskopführung eine der Führungsschienen vollständig ausgefahren,
beispielsweise bis zu einem Anschlag, ohne dass die zweite Führungsschiene die Startposition
(vollständige eingefahren) verlassen hat, so benötigt man einen deutlich erhöhten
Kraftaufwand, um die zweite Führungsschiene ebenfalls in Bewegung zu setzen. Dieser
Effekt ist unerwünscht.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Teleskopführung der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 gegebenen Art zu schaffen, die eine synchrone Bewegung der Führungsschienen
ermöglicht.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Teleskopführung sind auf einer ersten und einer zweiten
Führungsschiene jeweils Verzahnungen angebracht. Diese Verzahnungen kämmen mit einem
Stirnrad, das Stirnrad ist an dem Zwischenstück der Teleskopführung gelagert ist.
Wird nun eine der Führungsschienen aus- oder eingezogen, versetzt die zugehörige Verzahnung
das Stirnrad in Rotation. Weil das Stirnrad auch mit der Verzahnung der zweiten Führungsschiene
kämmt, wird die zweite Führungsschiene zwangsweise synchron mit der ersten Führungsschiene
ausgezogen beziehungsweise eingezogen. Auf diese Weise wird der Kraftaufwand, der
benötigt wird, um die Führungsschienen in Bewegung zu setzen, deutlich reduziert.
Außerdem befinden sich alle Bauteile der erfindungsgemäßen Teleskopführung immer in
einer definierten Position relativ zueinander. In Folge dessen ist das Betriebsverhalten
genau vorhersehbar und reproduzierbar. Auch die Belastbarkeit der Teleskopführung
ist eindeutig in Abhängigkeit des aktuellen Auszugs festgelegt.
[0008] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Verzahnung der ersten Führungsschiene
und/oder die Verzahnung der zweiten Führungsschiene, aus der ersten oder zweiten Führungsschiene
herausgearbeitet ist, insbesondere durch Fräsen, Schleifen, Laserschneiden, oder Stanzen.
Auf diese Weise kann die Verzahnung besonders einfach, platzsparend, materialsparend
und kostengünstig an der Führungsschiene angeordnet werden.
[0009] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Verzahnung der ersten
Führungsschiene und/oder die Verzahnung der zweiten Führungsschiene als Zahnstange
ausgebildet ist, die an der ersten oder zweiten Führungsschiene befestigt ist. Die
Anbringung vorgefertigter Zahnstangen an vorgefertigten Führungsschienen erlaubt eine
kostengünstige Anwendung der Erfindung auf bereits vorhandene Führungsschienen.
[0010] Ergänzend wird vorgeschlagen, dass an dem Zwischenstück eine Aufnahme für eine Achse
des Stirnrades angeordnet ist. Eine am Zwischenstück angeordnete Lagerung der Achse
des Stirnrades erlaubt die Relativbewegung des Zwischenstücks zu den Führungsschienen
und ermöglicht außerdem den Einbau der erfindungsgemäßen Teleskopschiene in bestehende
Konstruktionen, ohne dass deren Hauptabmessungen verändert werden müssen. Somit stellt
die Erfindung eine kostengünstige Lösung dar, die auch bei bereits in Serie gefertigten
Anwendungen übernommen oder nachgerüstet werden kann.
[0011] Eine fertigungstechnisch einfache Lösung ist es, wenn das Zwischenstück eine Ausnehmung
aufweist und die Aufnahme in der Ausnehmung angeordnet ist. Diese Ausnehmung kann
in fertigungstechnisch einfacher Weise in bereits gefertigte Zwischenstücke nachträglich
eingebracht werden, beispielsweise durch Fräsen, Bohren oder Stanzen, ohne die Biegesteifigkeit
des Zwischenstücks wesentlich zu beeinträchtigen.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel sieht vor, dass das Stirnrad drehfest mit der Achse verbunden
ist und die Achse drehbar in der Aufnahme gelagert ist. Demgegenüber sieht ein weiteres
Ausführungsbeispiel vor, dass das Stirnrad frei drehbar auf der Achse gelagert ist.
Beide Varianten sind möglich und es kann abhängig vom speziellen Anwendungsfall die
günstigere Variante gewählt werden.
[0013] Weiterhin wird vorgeschlagen, dass das Zwischenstück einen S-förmigen Querschnitt,
einen Querschnitt in Form eines Doppel-T oder einen quadratischen beziehungsweise
rechteckigen Querschnitt hat. Durch eine Vielzahl an möglichen Querschnitten kann
die erfindungsgemäße Teleskopführung besonders einfach an bereits bestehende Konstruktionen
angepasst werden und die dem Zwischenstück durch die Querschnittform gegeben Biegesteifigkeit
erhalten werden.
[0014] Ergänzend wird vorgeschlagen, dass die erste Führungsschiene, die zweite Führungsschiene
und/oder das Zwischenstück aus Metall, bevorzugt Stahl, besteht. Dies stellt eine
Fertigungstechnisch günstige Lösung dar, da sich Führungsschienen oder die Zwischenstücke
relativ einfach aus Metall, vorzugsweise Stahl, durch Kaltumformen preisgünstig herstellen
lassen. Außerdem können Führungsschienen aus Metall, beziehungsweise Stahl große Belastungen
tragen bei geringer Durchbiegung.
[0015] Günstig ist es ferner, dass die Verzahnungen und/oder das Stirnrad aus Metall, bevorzugt
Stahl, oder Kunststoff besteht. Aus beiden Materialien, sowohl Metallen als auch Kunststoffen,
lassen in fertigungstechnisch einfacher Weise Verzahnungen, beziehungsweise Zahnstangen
oder Stirnräder herstellen. Abhängig von der Belastung und den gewünschten Laufeingenschaften
der Teleskopführung kann, mit Einbeziehung des zulässigen Abriebs, unter einer Vielzahl
möglicher Materialpaarungen, die für den konkreten Anwendungsfall günstigste, ausgewählt
werden.
[0016] Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in
den Figuren der Zeichnung dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten
Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig
von ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung sowie unabhängig
von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung bzw. in der Zeichnung.
[0017] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Teleskopschiene
- Figur 2
- einen Schnittdarstellung der Teleskopschiene entlang einer Achse A-A
[0018] Figur 1 zeigt eine Teleskopschiene 10, umfassend eine erste Führungsschiene 12 und
eine zweite Führungsschiene 14 sowie ein Zwischenelement 16. Das Zwischenelement 16
verfügt über einen im Wesentlichen S-förmigen Querschnitt (dargestellt in Figur 2).
In weiteren nicht dargestellten, aber aus dem Stand der Technik bekannten Ausführungsbeispielen,
kann das Zwischenelement 16 auch doppel-T-förmige oder quadratische Querschnitte aufweisen.
[0019] Die im Wesentlichen U-förmige erste Führungsschiene 12 ist, in der Zeichnung gesehen
von hinten in den unteren Teil des Zwischenelements 16 eingepasst. Die zweite im Wesentlichen
U-förmige Führungsschiene 14 ist in der Zeichnung gesehen von vorne in den oberen
Teil des Zwischenstücks 16 eingesetzt, so dass beide Führungsschienen 12, 14 parallel
zueinander angeordnet sind.
[0020] Die erste Führungsschiene 12 weist an ihrer oberen Seite eine Verzahnung 18 auf.
Die zweite Führungsschiene 14 weist an ihrer unteren Seite eine Verzahnung 18 auf.
Die Verzahnung 18 wird durch Schleifen oder Fräsen aufgebracht. Alternativ ist es
möglich, eine Zahnstange zum Beispiel durch Nieten, Schrauben, Kleben, Schweißen oder
andere gängige Befestigungsmethoden an den Führungsschienen 12, 14 zu befestigen.
[0021] Eine Achse (A-A) zeigt die Schnittlinie des in Figur 2 dargestellten Querschnitts
durch die Teleskopschiene.
[0022] Figur 2 zeigt einen Schnitt durch die Teleskopschiene längs der Achse (A-A). Mittig
zwischen dem oberen und unteren Teil des Zwischenelements 16 ist eine Ausnehmung 19
angeordnet. In der Ausnehmung 19 ist eine Aufnahme 20 für eine Achse 22 platziert.
Auf der Achse 22 ist ein Ritzel oder ein Stirnrad 24 angeordnet. Das Stirnrad 24 kann
sich um die Achse 22 drehen oder drehfest mit der Achse 22 verbunden sein. Ist das
Stirnrad 24 drehfest mit der Achse 22 verbunden, drehen sich das Stirnrad 24 und die
Achse 22 gemeinsam in der Aufnahme 20.
[0023] Die Aufnahme 20 ist so in dem Zwischenelement 16 angeordnet, dass die Verzahnung
18 der ersten Führungsschiene 12 von unten in das Stirnrad 24 greift und die Verzahnung
der zweiten Führungsschiene 14 von oben in das Stirnrad 24 greift. Die Verzahnungen
18 der beiden Führungsschienen 12, 14 greifen somit gleichzeitig in das Stirnrad 24.
Damit ist sichergestellt, dass beide Führungsschienen 12, 14 synchron aus- beziehungsweise
eingefahren werden.
[0024] Wenn die Verzahnungen beider Führungsschienen nicht in einer Ebene angeordnet werden
können, dann kann man die Kopplung beider Verzahnungen dadurch erre3ichen, dass auf
einer drehbar gelagerten Welle zwei Stirnräder drehfest befestigt sind und jeweils
eines der Stirnräder mit einer Verzahnung kämmt.
1. Teleskopführung umfassend mindestens eine erste Führungsschienen (12), eine zweite
Führungsschiene (14)und ein Zwischenstück (16), dadurch gekennzeichnet, das die erste und die zweite Führungsschiene (12, 14) jeweils eine Verzahnung (18)
aufweisen, und dass die Verzahnung (18) der ersten Führungsschiene (12) und die Verzahnung
(18) der zweiten Führungsschiene (14) gleichzeitig mit einem, an dem Zwischenstück
(16) drehbar gelagerten, Stirnrad (24) kämmen.
2. Teleskopführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzahnung (18) der ersten Führungsschiene (12) und/oder die Verzahnung (18)
der zweiten Führungsschiene (14) aus der ersten oder zweiten Führungsschiene (12,
14) herausgearbeitet ist, insbesondere durch Fräsen, Schleifen, Laserschneiden, oder
Stanzen.
3. Teleskopführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzahnung (18) der ersten Führungsschiene (12) und/oder die Verzahnung (18)
der zweiten Führungsschiene (14) als Zahnstange ausgebildet ist, die an der ersten
oder zweiten Führungsschiene (12, 14) befestigt ist.
4. Teleskopführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Zwischenstück (16) eine Aufnahme (20) für eine Achse (22) des Stirnrades (24)
angeordnet ist.
5. Teleskopführung nach vorangehendem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenstück (16) eine Ausnehmung (19) aufweist, und dass die Aufnahme (20)
in der Ausnehmung (19) angeordnet ist.
6. Teleskopführung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stirnrad (24) drehfest mit der Achse (22) verbunden ist, und dass die Achse (22)
drehbar in der Aufnahme (20) gelagert ist.
7. Teleskopführung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stirnrad (24) frei drehbar auf der Achse (22) gelagert ist.
8. Teleskopführung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenstück (16) einen S-förmigen Querschnitt, einen Querschnitt in Form eines
Doppel-T oder einen quadratischen beziehungsweise rechteckigen Querschnitt hat.
9. Teleskopführung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Führungsschiene (12), die zweite Führungsschiene und/oder das Zwischenstück
(16) aus Metall, bevorzugt Stahl, besteht.
10. Teleskopführung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzahnungen (18) und/oder das Stirnrad (24) aus Metall, bevorzugt Stahl, oder
Kunststoff besteht.