[0001] Die Erfindung betrifft eine Kabeltrommeleinheit für einen Staubsauger mit einer Kabeltrommel
für ein im Folgenden mitunter kurz nur als Kabel bezeichnetes Anschlusskabel des Staubsaugers
und mit einer Antriebsvorrichtung, zum Beispiel einer als Antriebsvorrichtung fungierenden
Roll- oder Wickelfeder, zum Drehen der Kabeltrommel.
[0002] Aus der
DE 10 2005 018 008 A ist eine solche Kabeltrommeleinheit bekannt. Dort ist eine Kabeltrommeleinheit für
einen Staubsauger mit einem Aufwickelsystem für ein Anschlusskabel beschrieben, die
eine Antriebsvorrichtung zum Drehen der Kabeltrommel umfasst und darüber hinaus eine
Aktiviereinrichtung, über welche die Antriebsvorrichtung in Gang gesetzt oder freigegeben
wird, eine Arretiervorrichtung, über welche die Aktiviereinrichtung in dem die Antriebsvorrichtung
in Gang setzenden oder freigebenden Zustand gehalten wird, sowie eine Rücksetzeinrichtung,
welche die Arretiervorrichtung durch Ziehen des Anschlusskabels in Abwickelrichtung
und hierüber die Aktiviereinrichtung deaktiviert.
[0003] Wenngleich sich diese Kabeltrommeleinheit im praktischen Einsatz bestens bewährt
hat, bestehen noch Verbesserungsmöglichkeiten hinsichtlich der Anzahl der benötigten
Einzelelemente und einer Funktionsintegration.
[0004] Eine Aufgabe der Erfindung besteht entsprechend darin, eine weitere Ausführungsform
einer Kabeltrommeleinheit anzugeben, insbesondere eine Ausführungsform, bei der eine
Anzahl benötigter Elemente oder zumindest deren Komplexität reduziert ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dazu
sind bei einer Kabeltrommeleinheit für einen Staubsauger mit einer Kabeltrommel für
ein Anschlusskabel des Staubsaugers und mit einer Antriebsvorrichtung zum Drehen der
Kabeltrommel, zum Beispiel einer Rollfeder, eine Bremseinrichtung, über welche eine
Drehbarkeit der Kabeltrommel verhindert oder freigegeben wird, und ein Betätigungselement,
über welches die Bremseinrichtung deaktiviert und die Antriebsvorrichtung in Gang
gesetzt wird, vorgesehen, wobei als Bremseinrichtung eine schwenkbewegliche Klemmscheibe
und ein mit der Kabeltrommel drehbares Reibrad fungiert und wobei die Klemmscheibe
in einer ersten Orientierung das Reibrad verklemmt.
[0006] Indem als Bremseinrichtung eine Klemmscheibe und ein Reibrad fungieren, ergeben sich
wenige Teile mit geringer Komplexität, wobei die Schwenkbeweglichkeit der Klemmscheibe
und das Verklemmen des Reibrads durch die Klemmscheibe in einer ersten Orientierung
der Klemmscheibe zusätzlich in einer wenig komplexen Mechanik resultiert.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Dabei
verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des
Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin; sie können
auch selbständige Erfindungen enthalten, die eine von den Gegenständen der vorhergehenden
Ansprüche unabhängige Gestaltung aufweisen und sind nicht als ein Verzicht auf die
Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für deren Merkmale zu verstehen.
Des Weiteren ist im Hinblick auf eine Auslegung der Ansprüche bei einer näheren Konkretisierung
eines Merkmals in einem nachgeordneten Anspruch davon auszugehen, dass eine derartige
Beschränkung in den jeweils vorangehenden Ansprüchen nicht vorhanden ist.
[0008] Indem das Verklemmen des Reibrads mit der Klemmscheibe selbsttätig durch das Reibrad
aufgrund der zumindest mittelbar auf das Reibrad wirkenden Antriebsvorrichtung erfolgt,
sind keine zusätzlichen Teile notwendig. Die Antriebsvorrichtung wirkt zumindest mittelbar
auf das Reibrad, indem sie unmittelbar auf die Kabeltrommel wirkt und die Kabeltrommel
zum Beispiel mit einem dort vorgesehenen Trommelzahnkranz das Reibrad über einen am
Reibrad vorgesehenen Reibradzahnkranz antreibt. Selbsttätig erfolgt das Verklemmen
des Reibrads durch die Klemmscheibe, indem bei wirkender Antriebsvorrichtung, also
z. B. einer gespannten Rollfeder, diese die Trommel in Aufwickelrichtung zu drehen
versucht und dabei ebenfalls eine Drehung des Reibrads bewirkt. Dadurch wird die am
Reibrad anliegende Klemmscheibe in die erste Orientierung gebracht und damit das Verklemmen
des Reibrads bewirkt.
[0009] Bei einer besonderen Ausführungsform der Kabeltrommeleinheit ist vorgesehen, dass
die Klemmscheibe eine von ihrer Schwenkachse abgewandte und dem Reibrad zugewandte
Kontaktfläche zum Kontaktieren des Reibrads aufweist, dass durch das Reibrad beim
Abwickeln des Anschlusskabels die Kontaktfläche in eine in Drehrichtung des Reibrads
über einer zwischen einer Drehachse des Reibrads und der Schwenkachse der Klemmscheibe
verlaufenden Verbindungslinie liegende Position überführbar ist und dass beim Deaktivieren
der Bremseinrichtung die Klemmscheibe freigegeben und in eine Position unterhalb dieser
Verbindungslinie überführbar ist. Die gerade beschriebene Position oberhalb der Verbindungslinie
nimmt die Klemmscheibe in ihrer ersten Orientierung ein, wenn die Klemmscheibe die
Rotation des Reibrads freigibt und im Anschluss an das Abziehen des Anschlusskabels
eine kurzzeitige, entgegengesetzte Drehung durchführt und damit das Verklemmen des
Reibrads bewirkt. Die Kontaktfläche der Klemmscheibe ist vorgesehen, damit das Reibrad
die Klemmscheibe beim Abziehen des Anschlusskabels von der Trommel in diese erste
Position mitnehmen kann. Bei einer Rückwärtsdrehung des Reibrads am Ende des Abziehens
des Anschlusskabels und unter Wirkung der Antriebsvorrichtung bewirkt der reibschlüssige
Kontakt zwischen der Kontaktfläche der Klemmscheibe und dem Reibrad ein geringfügiges
Zurückschwenken der Klemmscheibe und einen hinsichtlich der wirksamen Flächenabschnitte
erhöhten Reibschluss zwischen Klemmscheibe und Reibrad. Auf diese Weise stellt sich
die zum Abbremsen der Drehbewegung der Trommel in Aufwickelrichtung vorgesehene Verklemmung
des Reibrads ein. Zum Deaktivieren der Bremseinrichtung wird die Klemmscheibe freigegeben
und in eine Position unterhalb der oben erwähnten Verbindungslinie überführt, aus
der sie vom Reibrad wieder in Richtung der Position oberhalb der Verbindungslinie
mitgenommen wird, sobald die Kabeltrommel in Abwickelrichtung bewegt wird.
[0010] Eine bevorzugte Ausführungsform der Kabeltrommeleinheit, bei der beim Deaktivieren
der Bremseinrichtung die Klemmscheibe freigegeben wird, zeichnet sich dadurch aus,
dass die Klemmscheibe zusätzlich zu der Schwenkbeweglichkeit auch translatorisch beweglich
ist und bei bestimmten Orientierungen in ihrer translatorischen Beweglichkeit an einer
im Betätigungselement gebildeten Kulisse geführt ist. Die Führung in der Kulisse bewirkt
zunächst eine translatorische Justierung der Klemmscheibe. Bei einer solchen Justierung,
also z. B. einem Abstützen an der Kulisse, ist das Verklemmen des Reibrads mit der
Klemmscheibe möglich. Insoweit ist bei einer besonderen Ausführungsform vorgesehen,
dass sich die Klemmscheibe in ihrer ersten Orientierung und beim Verklemmen des Reibrads
an der im Betätigungselement gebildeten Kulisse, z. B. einer Schrägfläche, abstützt.
Wenn die Kulisse nicht wirksam ist, sich also die Klemmscheibe z. B. nicht an der
Kulisse abstützt, ist die translatorische Beweglichkeit der Klemmscheibe freigegeben,
so dass die Verklemmung des Reibrads aufgehoben und die Klemmscheibe in die Position
unterhalb der Verbindungslinie überführbar ist.
[0011] Eine besonders einfache Möglichkeit zur Realisierung einer translatorischen Beweglichkeit
der Klemmscheibe besteht darin, dass die Klemmscheibe ein Langloch aufweist und in
dem Langloch an einer Achse gehalten ist. Mit dem Langloch ist die Klemmscheibe an
der Achse schwenkbeweglich. In Richtung der größten Achse des Langlochs ist die Klemmscheibe
zudem translatorisch beweglich. Die Orientierung des Langlochs in der Klemmscheibe
ist so gewählt, dass die Führung durch die Kulisse des Betätigungselements, insbesondere
das Abstützen an der Kulisse des Betätigungselements, möglich ist.
[0012] In einer Ausführungsform der Kabeltrommeleinheit ist vorgesehen, dass die Klemmscheibe
auf einer Vorderseite randseitig zum Langloch einen vorderseitigen Kragen aufweist,
mit dem sich die Klemmscheibe in der ersten Orientierung beim Verklemmen des Reibrads
an der im Betätigungselement gebildeten Kulisse abstützt. Der vorderseitige Kragen
bildet eine randseitige Kontur der Klemmscheibe und muss deshalb nicht notwendig umlaufend
um das Langloch ausgeführt sein. Eine umlaufende Ausführung des vorderseitigen Kragens
ist gleichwohl möglich, um eine einfache Kontaktierung des Langlochs mit einer Steckachse
zu ermöglichen, wenn die Steckachse Rastelemente aufweist, die den vorderseitigen
Kragen umgreifen. Der vorderseitige Kragen - gleich ob nun umlaufend oder nicht umlaufen
- ist als zum Zusammenwirken mit der im Betätigungselement gebildeten Kulisse vorgesehene
Kontur ausgeführt und entsprechend gestaltet. Mit dem vorderseitigen Kragen stützt
sich die Klemmscheibe am Betätigungselement ab, wenn das Reibrad verklemmt wird.
[0013] Indem die Klemmscheibe auf einer Rückseite randseitig zum Langloch einen rückseitigen
Kragen aufweist, der beim Betätigungselement so mit einer im Betätigungselement gebildeten
Kulisse zusammenwirkt, dass bei fortschreitender Betätigung des Betätigungselements
eine translatorische Beweglichkeit der Klemmscheibe möglich und eine bestehende Verklemmung
des Reibrads aufgehoben wird, ist die Klemmscheibe und deren in Richtung auf die Kulisse
des Betätigungselements weisende, randseitige Kontur sowohl zum Bremsen der Kabeltrommel
wie auch zum Aufheben der gebremsten Konfiguration wirksam. Indem bei fortschreitender
Betätigung des Betätigungselements der rückseitige Kragen so mit der im Betätigungselement
gebildeten Kulisse zusammenwirkt, dass eine translatorische Beweglichkeit der Klemmscheibe
möglich wird, wird mit dem der beim Verklemmen des Reibrads bestehende Reibschluss
aufgehoben. Die Drehbarkeit des Reibrads ist wieder gegeben und damit auch die Drehbarkeit
der Kabeltrommel, die unter Einfluss der Antriebsvorrichtung sodann das Einziehen
des Anschlusskabels bewirkt.
[0014] Bei einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Kulisse im Betätigungselement
in zwei zur Richtung der Längserstreckung des Betätigungselements parallelen Ebenen
gebildet ist. Dabei umfasst die Kulisse in einer ersten Ebene eine Schrägfläche zum
Zusammenwirken mit dem vorderseitigen Kragen der Klemmscheibe und in einer zur ersten
Ebene parallelen, zweiten Ebene einen ersten und einen davon zurückgesetzten, zweiten
geradlinigen Abschnitt zum Zusammenwirken mit dem rückseitigen Kragen der Klemmscheibe.
Indem das Betätigungselement eine Kulisse in zwei Ebenen oder-je nach Betrachtungsweise
- in jeder der beiden parallelen Ebenen jeweils eine Kulisse umfasst, ist das Betätigungselement
sowohl beim Bremsen der Kabeltrommel durch das Verklemmen der Klemmscheibe zwischen
Betätigungselement und dessen jeweiliger Kulisse einerseits und dem Reibrad andererseits
wie auch beim Freigeben der gebremsten Kabeltrommel wirksam, indem mit der zweiten
Kulisse die Klemmscheibe zum Freigeben des verklemmten Reibrads selbst freigegeben
wird. Ein und dasselbe Betätigungselement hat damit je nach Position unterschiedliche
Funktion in der Kabeltrommeleinheit und indem das Betätigungselement eine solche Mehrfachfunktionalität
übernimmt, können ansonsten erforderliche zusätzliche Teile entfallen.
[0015] Wenn bei einem im Folgenden auch als Bremshebel bezeichneten Betätigungselement mit
einer in zwei Ebenen gebildeten Kulisse ein Übergang zwischen dem ersten und dem zweiten
geradlinigen Abschnitt der Kulisse (zweite Kulisse) in Betätigungsrichtung des Betätigungselements
oberhalb der Schrägfläche (erste Kulisse) liegt, wird beim Betätigen des Betätigungselements,
also beim Abwärtsdrücken des Betätigungselements, die Schrägfläche nach unten verschoben,
so dass die sich bei einem verklemmten Reibrad an der Schrägfläche abstützende Klemmscheibe
an dieser Stelle frei wird. Wenn beim weiteren Herunterdrücken des Betätigungselements
die rückseitige Kontur der Klemmscheibe in den Bereich des Übergangs zwischen dem
ersten und dem zweiten geradlinigen Abschnitt der Kulisse kommt, ist eine translatorische
Beweglichkeit der Klemmscheibe freigegeben, so dass die Klemmscheibe zurückweichen
und damit die Verklemmung des Reibrads aufgehoben werden kann.
[0016] Um die Klemmscheibe in Kontakt mit dem Reibrad zu halten oder zumindest in Richtung
des Reibrads zu drücken, kommt ein Federelement, insbesondere eine Blattfeder oder
dergleichen, in Betracht. Mit einem solchen Federelement wird ein dauerhafter Berührungskontakt
zwischen der Klemmscheibe und dem Reibrad, zumindest ein Berührungskontakt in allen
Konfigurationen, wie sie beim Aktivieren oder beim Deaktivieren der Bremsvorrichtung
relevant sind, gewährleistet. Dadurch, dass ein solcher Berührungskontakt besteht,
kann das Reibrad beim Abwickeln des Anschlusskabels von der Kabeltrommel die Klemmscheibe
in eine Position mitnehmen, aus der sie sich beim Verklemmen des Reibrads, nämlich
wenn der Abwickelvorgang gestoppt wird, in eine das Reibrad verklemmende Orientierung
bewegen.
[0017] Als Angriffspunkt für das Federelement an der Klemmscheibe kommt speziell eine am
vorderseitigen Kragen gebildete Abstellung in Betracht. Dann kann das Federelement
seitlich neben dem Betätigungselement angeordnet sein und ein sich z. B. bei einer
Blattfeder als Federelement ergebender Federweg bleibt vollständig außerhalb der sich
im Betrieb ergebenden unterschiedlichen Kontaktbereiche zwischen Betätigungselement
und Klemmscheibe.
[0018] Indem bei einer besonderen Ausführungsform der Kabeltrommeleinheit dem Reibrad eine
Bremse zugeordnet ist, die unter Fliehkrafteinfluss ein Reibradgehäuse kontaktiert,
fungiert die dem Reibrad zugeordnete Bremse als Gleichlaufbremse und bewirkt beim
Aufwickeln des Anschlusskabels eine Begrenzung der Drehgeschwindigkeit der Kabeltrommel.
[0019] Eine besondere Ausführungsform einer solchen Gleichlaufbremse besteht darin, dass
das Reibrad eine umlaufende Reibfläche und in einer zur Reibfläche parallelen Ebene
als Bremse zumindest ein unter Fliehkrafteinfluss eine Innenseite des Reibradgehäuses
kontaktierendes Bremselement aufweist. Als Bremselement kommt dabei zumindest ein
federnd gelagerter Bremsarm in Betracht, der unter Fliehkrafteinfluss aufgrund der
federnden Lagerung geeignet ist, einerseits das Reibradgehäuse zu kontaktieren und
andererseits aufgrund des so bewirkten Reibschlusses zwischen Reibradgehäuse und Bremselement
die Drehgeschwindigkeit des Reibrads zu reduzieren oder zu begrenzen. Aus einer solchen
Verringerung oder Begrenzung der Drehgeschwindigkeit des Reibrads resultiert unmittelbar
eine Reduzierung der Drehgeschwindigkeit der Kabeltrommel, wenn Reibrad und Kabeltrommel
über einen Reibradzahnkranz und einen Trommelzahnkranz direkt oder indirekt verbunden
sind.
[0020] Als Antriebsvorrichtung für die Trommeleinheit kommt eine Rollfeder in Betracht.
Eine solche Rollfeder ist einfach zu installieren und in der Lage, die zum Aufwickeln
eines abgezogenen Anschlusskabels erforderliche Kraft aufzubringen. Zudem wird bei
einer Freigabe der beim Abziehen des Anschlusskabels bewirkten Vorspannung der Rollfeder
die gespeicherte Federkraft unmittelbar in eine Drehbewegung der Kabeltrommel umgesetzt.
[0021] Eine weitere Ausführungsform der Kabeltrommeleinheit zeichnet sich dadurch aus, dass
das Betätigungselement federkraftbeaufschlagt gelagert ist, z. B. durch Verwendung
einer Drehfeder, und als Einrichtung zum Lösen wie auch zum Herstellen der indirekt
an der Kabeltrommel eingreifenden Bremseinrichtung, insbesondere einem Reibrad und
einer Klemmscheibe als Bremseinrichtung, ausgebildet ist. Die auf das Betätigungselement
wirkende Federkraft ermöglicht dem Betätigungselement das Einnehmen definierter Positionen
in Abhängigkeit von einer Stellung sonstiger Elemente der Bremseinrichtung, insbesondere
der Klemmscheibe. Indem die Bremseinrichtung indirekt an der Kabeltrommel angreift,
lässt sich die Bremseinheit besonders leicht um eine weitere Funktionalität ergänzen,
z. B. eine Gleichlaufbremse. Indem schließlich das Betätigungselement zum Lösen oder
zum Lösen und zum Aktivieren der indirekt an der Kabeltrommel angreifenden Bremseinrichtung
ausgebildet ist, ist eine einfache Betätigung des Betätigungselements, also eine so
genanntes Tipp-Betätigung, ausreichend, um die Bremseinrichtung zu lösen, so dass
keine dauerhafte Betätigung des Betätigungselement erforderlich ist und wenn das Betätigungselement
sowohl zum Lösen wie auch zum Aktivieren der Bremseinrichtung ausgebildet ist, werden
ansonsten erforderliche Zusatzteile eingespart.
[0022] Insgesamt betrifft die hier vorgelegte Beschreibung auch einen Staubsauger mit einer
Kabeltrommeleinheit wie hier und nachfolgend beschrieben. Grundsätzlich kommt die
Kabeltrommeleinheit auch zur Verwendung bei anderen mobilen Haushalts- oder Gartengeräten,
wie z. B. einem Rasenmäher oder dergleichen, in Betracht.
[0023] Ein zentraler Vorteil der hier beschriebenen Kabeltrommeleinheit besteht darin, dass
nur drei Teile, nämlich Betätigungselement, Klemmscheibe und Reibrad, als Aktiviereinrichtung,
über welche die Antriebsvorrichtung in Gang gesetzt oder freigegeben wird, als Bremseinrichtung,
über welche eine Wirkung der Antriebsvorrichtung unterbunden wird, und als Rücksetzeinrichtung,
welche die Bremseinrichtung durch Ziehen des Anschlusskabels in Abwickelrichtung und
hierüber die Aktiviereinrichtung deaktiviert, fungieren.
[0024] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind in allen Figuren
mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Das oder jedes Ausführungsbeispiel ist nicht
als Einschränkung der Erfindung zu verstehen. Vielmehr sind im Rahmen der vorliegenden
Offenbarung zahlreiche Abänderungen und Modifikationen möglich, insbesondere solche
Varianten, Elemente und Kombinationen, die zum Beispiel durch Kombination oder Abwandlung
von einzelnen in Verbindung mit den in der allgemeinen Beschreibung, der oder jeder
Ausführungsform sowie den Ansprüchen beschriebenen und in den Zeichnungen enthaltenen
Merkmalen bzw. Elementen oder Verfahrensschritten für den Fachmann im Hinblick auf
die Lösung der Aufgabe entnehmbar sind und durch kombinierbare Merkmale zu einem neuen
Gegenstand oder zu neuen Verfahrensschritten oder Verfahrensschrittfolgen führen.
[0025] Es zeigen
- Figur 1
- eine Kabeltrommeleinheit mit einem Trommellager, einer Kabeltrommel und einer am Trommellager
angebrachten und auf die Kabeltrommel wirkenden Bremseinrichtung,
- Figur 2
- die Kabeltrommeleinheit aus Figur 1 in einer Explosionsdarstellung,
- Figur 3
- ein als Teil der Bremseinrichtung der Kabeltrommeleinheit vorgesehenes Reibrad,
- Figur 4
- ein Betätigungselement (Bremshebel) und eine Klemmscheibe als weitere Teile der Bremseinrichtung
der Kabeltrommeleinheit,
- Figur 5, 6 und Figur 7
- Momentaufnahmen bei der Bewegung der Klemmscheibe beim Abziehen eines Anschlusskabels
von der Kabeltrommel,
- Figur 8
- zeigt eine Konfiguration der Bremseinrichtung bei gebremster, also hinsichtlich ihrer
rotatorischen Lage fixierter Kabeltrommel,
- Figur 9
- einen vergrößerten Ausschnitt aus der Darstellung in Figur 8,
- Figur 10
- die Klemmscheibe 32 von der im Vergleich zu Figur 9 rückwärtigen Seite,
- Figur 11, 12
- Momentaufnahmen beim Freigeben einer translatorischen Beweglichkeit der Klemmscheibe
mit Hilfe einer dafür im Betätigungselement vorgesehenen Kulisse, sowie
- Figur 13, 14
- ein um eine Gleichlaufbremse ergänztes Reibrad.
[0026] Figur 1 und Figur 2 zeigen jeweils eine Kabeltrommeleinheit 10 und zwar in Figur
1 in zusammengebautem Zustand und in Figur 2 in einer Explosionsdarstellung. Die Kabeltrommeleinheit
10 umfasst eine im Folgenden mitunter auch nur kurz als Trommel 12 bezeichnete Kabeltrommel
12, eine Rollfeder 14 zum Antrieb der Trommel 12 und ein Trommellager 16. Am Trommellager
16 befindet sich ein Rollfederlager 18 für die Rollfeder 14 und ein Reibradgehäuse
20 für ein Reibrad 22. Das Reibrad 22 weist einen umlaufenden Reibradzahnkranz 24
(Figur 3) auf, der zum Eingriff in einen umlaufenden Trommelzahnkranz 26 der Trommel
12 vorgesehen ist; d.h. eine Drehung der Trommel 12 beim Abziehen eines auf der Trommel
12 befindlichen Kabels (nicht dargestellt) bewirkt eine Drehung des Reibrads 22. Andere
Ausführungsformen und eine Drehung von Trommel 12 und Reibrad 22 zu koppeln sind ebenfalls
denkbar, z. B. mit einem Riemen oder dergleichen. Jedenfalls wickelt sich bei einer
solchen Drehung der Trommel 12 die Rollfeder 14, deren eines Ende an einem umlaufenden
Steg 28 der Trommel 12 befestigt ist, um den Steg 28 und erhält somit eine gespannte
Lage. In dieser Lage wird die Trommel 12 durch eine später beschriebene Bremseinrichtung
gehalten. Nach dem Lösen der Bremseinrichtung wickelt sich die Rollfeder 14 wieder
in ihr Rollfedergehäuse 18 zurück und treibt dadurch die Trommel 12 in Aufwickelrichtung
an, welche in Figur 1 bei einem im Trommellager 16 oberhalb einer Drehachse der Trommel
12 gebildeten Kabelauslaß 29 dem Uhrzeigersinn entspricht.
[0027] Zu der Bremseinrichtung gehören neben dem Reibrad 22 ein Betätigungselement in Form
eines Bremshebels 30 und eine Klemmscheibe 32. Die Klemmscheibe 32 ist an einer Achse
34 schwenkbeweglich gelagert. Zur Aufnahme der Klemmscheibe 32 und zur Begrenzung
von deren Beweglichkeit, insbesondere zur Begrenzung der Schwenkbeweglichkeit, ist
ein Klemmscheibengehäuse 33 vorgesehen. Der Bremshebel 30 ist am Trommellager 16 in
Führungselementen 35 gehalten und wird mit einer Drehfeder 36 gegen eine am schwenkachsenseitigen
Ende der Klemmscheibe 32 gebildete Kontur der Klemmscheibe 32 gedrückt. Eine Blattfeder
38 wirkt auf die Klemmscheibe 32 und drückt diese in Richtung auf das Reibrad 22.
[0028] Figur 3 zeigt das Reibrad 22 mit weiteren Details und zwar von beiden Seiten, nämlich
im linken Bereich der Darstellung von einer auch in Figur 2 gezeigten Seite (Vorderseite),
und im rechten Bereich der Darstellung von einer Rückseite. Danach umfasst das Reibrad
22 eine umlaufende Reibfläche 40 und als Bremse eine Gleichlaufbremse 42. Diese ist
hier in einer zur Reibfläche 40 parallelen Ebene durch zwei unter Fliehkrafteinfluss
eine Innenseite des Reibradgehäuses 20 kontaktierende Bremselemente, hier Bremsarme
44, gebildet. Die Bremsarme 44 umfassen jeweils einen vom Anbringungsort ausgehenden
federnden Teil und einen damit federnd gelagerten Endteil. Das jeweilige Endteil ist
hier verdickt ausgeführt, um dem Fliehkrafteinfluss zusätzliches Gewicht auszusetzen.
Die Bremsarme 44 sind einstückig ausgeführt und einstückig an das Reibrad 22 angeformt.
Als Fliehkraft- und damit als Gleichlaufbremse 42 wirken die Bremsarme 44, wenn bei
Rotation des Reibrads 22 die Endteile der Bremsarme 44 nach außen, also weg vom Drehpunkt
des Reibrads 22 bewegt werden und dabei in Kontakt und in Reibschluss mit der Innenseite
des Reibradgehäuses 20 kommen. Die auf diese Weise bewirkte Begrenzung der Rotationsgeschwindigkeit
des Reibrads 22 wirkt auch auf die Rotationsgeschwindigkeit der Trommel 12, die das
Reibrad 22 antreibt, indem sie mit dem Reibrad 22 und dessen Reibradzahnkranz 24 über
den an der Trommel 12 vorgesehenen Trommelzahnkranz 26 oder in sonst geeigneter Art
und Weise in Verbindung steht. Eine Begrenzung der Rotationsgeschwindigkeit des Reibrads
22 bewirkt damit auch eine Begrenzung der Rotationsgeschwindigkeit der Trommel 12.
[0029] Figur 4 zeigt weitere Einzelheiten der Bremseinrichtung, nämlich Einzelheiten von
deren Bremshebel 30 und deren Klemmscheibe 32. Man erkennt eine am Bremshebel 30 gebildete
Kulisse 46, sowie in der Klemmscheibe 32 ein Langloch 48 mit einem hier umlaufend
ausgeführten Kragen 50. Mit dem Langloch 48 ist die Klemmscheibe 32 an der Achse 34
(Figur 2), die hier als eine mit dem Trommellager 16 einstückig verbundene Steckachse
mit Rastfunktionalität ausgeführt ist, sowohl schwenkbar beweglich wie auch translatorisch,
also verschiebbar, beweglich.
[0030] Der Kragen 50 reicht bis zum Rand der Klemmscheibe 32 und eine so gebildete, der
Kulisse 46 im Bremshebel 30 zugewandte Kontur (rand- oder schwenkachsenseitige Kontur)
der Klemmscheibe 32 ist zum Zusammenwirken mit der Kulisse 46 vorgesehen, um die Klemmscheibe
32 mit dem Reibrad 22 (Figur 2) in Kontakt zu bringen oder zu halten. In der isometrischen
Darstellung im linken Bereich von Figur 4 ist erkennbar, dass an den Kragen 50 eine
zusätzliche Abstellung angeformt ist. An dieser greift ein hier als Blattfeder 38
ausgeführtes Federelement an. Der Kragen 50 und die Außenumfangsfläche der Klemmscheibe
32 sind also fluchtend mit der Kulisse 46 des Bremshebels 30 angeordnet, während sich
die Blattfeder 38 in einer weiteren Ebene gleichsam vor dem Bremshebel 30 befindet
und dort die am Kragen 50 gebildete Abstellung kontaktiert. Die Klemmscheibe 32 und
die Kulisse 46 können also unbeeinträchtigt von einer jeweiligen Auslenkung der Blattfeder
38 zusammenwirken und die Blattfeder 38 kann die Klemmscheibe 32 dauerhaft in Richtung
auf das Reibrad 22 drücken (siehe Figur 5ff). Zur Kontaktierung des Reibrads 22 weist
die Klemmscheibe 32 eine Kontaktfläche 52 auf, die mit einer kreisbogenförmigen Kontur
ein vom Langloch 48 entferntes Ende der Klemmscheibe 32 bildet.
[0031] In den nachfolgend beschriebenen Figuren sind zum Erhalt einer ausreichenden Übersichtlichkeit
mitunter nicht alle bisher eingeführten Bezugsziffern eingezeichnet. Insofern wird
auf die vorangehend beschriebenen Figuren verwiesen.
[0032] Figur 5, Figur 6 und Figur 7 zeigen in Form von Ausschnitten aus der Darstellung
in Figur 1 Momentaufnahmen bei der Bewegung der Klemmscheibe 32 beim Abziehen des
Anschlusskabels von der Trommel 12.
[0033] Die Blattfeder 38 sorgt unabhängig von der Orientierung der Klemmscheibe 32 für einen
ständigen Kontakt zwischen Klemmscheibe 32 und Reibrad 22 oder zumindest für eine
Positionierung der Klemmscheibe 32 in Richtung des Reibrads 22. Der Bremshebel 30
ist an dessen Unterseite über die Drehfeder 36 nach oben gegen die schwenkachsenseitige
Kontur der Klemmscheibe 32 angestellt. Die im Bremshebel 30 gebildete Schrägfläche
47 der Kulisse 46 begrenzt die translatorische Beweglichkeit der Klemmscheibe 32 im
Langloch 48. Der Bremshebel 30 muss gegen die Kraft der Drehfeder 36 betätigt werden.
[0034] Beim Ausziehen des Kabels setzt sich die Trommel 12 (Figur 2) durch den Abwickelvorgang
in Bewegung. Über die Verzahnung 24, 26 oder dergleichen wird auch das Reibrad 22
in Rotation versetzt. Die Blattfeder 38 drückt die Klemmscheibe 32 in Richtung des
Reibrades 22. Sobald zwischen Reibrad 22 und Klemmscheibe 32, nämlich zwischen der
Reibfläche 40 bzw. der Kontaktfläche 52, ein ausreichender Reibschluss besteht, nimmt
die rotatorische Bewegung des Reibrades 22 die Klemmscheibe 32 mit nach oben (Figur
5 und Figur 6). Eine Endposition dieser Bewegung ist bei der Darstellung in Figur
7 erreicht und die dort gezeigte Position der Klemmscheibe 32 wird hier und im Folgenden
auch als eine in Drehrichtung des Reibrads 22 über einer zwischen einer Drehachse
des Reibrads 22 und der Schwenkachse der Klemmscheibe 32 verlaufenden Verbindungslinie
54 liegende Position bezeichnet und zwar auch dann, wenn nicht die Klemmscheibe 32
selbst, sondern nur deren Kontaktfläche 52 (Figur 4) und ggf. auch diese nicht vollständig,
sondern nur im Wesentlichen oberhalb einer solchen Linie liegen sollte. Die Schwenkbeweglichkeit
der Klemmscheibe 32 ist durch das Klemmscheibengehäuse 33 begrenzt. Aufgrund der oben
beschriebenen Position über der Verbindungslinie 54 wird diese Position der Klemmscheibe
32 auch kurz als obere Position bezeichnet. Im Unterschied dazu wird die in Figur
5 gezeigte Position der Klemmscheibe als untere Position bezeichnet.
[0035] Während der Aufwärtsbewegung der Klemmscheibe 32 drückt deren dem Bremshebel 30 zugewandte
Seite des Kragens 50 und die dort gebildete Oberflächenkontur den Bremshebel 30 nach
unten, wie dies in Figur 6 anhand der im Vergleich zu der Darstellung in Figur 5 stärker
ausgelenkten Drehfeder 36 erkennbar ist. Bei Erreichen eines bestimmten Winkels bei
der Aufwärtsbewegung der Klemmscheibe 32 bewegt sich die Klemmscheibe 32 am Reibrad
22 vorbei und wird in dieser Position durch die Blattfeder 38 gehalten. Der Bremshebel
30 wird frei und Bremshebel 30 und Drehfeder 36 stellen sich in Ausgangsposition.
Da für die Klemmscheibe 32 im Klemmscheibengehäuse 33 nach oben genügend Spiel vorhanden
ist, findet kein Blockieren der Drehbewegung des Reibrads 22 statt.
[0036] Figur 8 zeigt eine Konfiguration der Bremseinrichtung bei gebremster Trommel 12.
Sobald das Ausziehen des Kabels unterbrochen wird, wirkt die durch das Ausziehen erreichte
Spannung der Rollfeder 14. Mit dieser Spannung versucht die Rollfeder 14 die Trommel
12 in Aufwickelrichtung zu drehen und das Kabel wieder einzuziehen. Für einen kurzen
Moment dreht sich daraufhin die Trommel 12 und mit ihr das Reibrad 22 in einer zur
bisherigen Richtung beim Abziehen des Kabels entgegengesetzten Richtung. Aufgrund
des durch die Blattfeder 38 bewirkten Kontakts zwischen Klemmscheibe 32 und Reibrad
22 und des resultierenden Reibschlusses zwischen Kontaktfläche 52 und Reibfläche 40
wird die Klemmscheibe 32 wieder in Richtung auf die untere Position bewegt - "das
Reibrad 22 möchte die Klemmscheibe 32 wieder in die untere Position mitnehmen". Da
allerdings der Bremshebel 30 in der in Figur 7 gezeigten Position mit seiner Schrägfläche
47 der Klemmscheibe 32 keinen Platz für eine translatorische Bewegung lässt, verklemmt
diese das Reibrad 22. Die Bewegung des Reibrads 22 und damit die Bewegung der Trommel
12, also auch der Wickelvorgang, kommt zum Stillstand.
[0037] Figur 9 zeigt den in Figur 8 mit IX bezeichneten Ausschnitt in vergrößerter Darstellung.
Man erkennt die translatorische Beweglichkeit der Klemmscheibe 32 aufgrund von dessen
Langloch 48. Das Reibrad 22 nimmt die Klemmscheibe 32 teilweise mit und bewegt diese
dabei in dem Langloch 48 in Richtung auf die Kulisse 46 am Bremshebel 30. Sobald der
Kragen 50 der Klemmscheibe 32 mit der Kulisse 46, insbesondere der Schrägfläche 47,
in Kontakt kommt, ist die weitere translatorische Bewegung der Klemmscheibe 32 beschränkt
und die Klemmscheibe verklemmt das Reibrad 22.
[0038] Figur 10 zeigt nun anhand eines ähnlichen Ausschnitts wie bei Figur 9 die Klemmscheibe
32 von der im Vergleich zu Figur 9 rückwärtigen Seite (Rückseite). Erkennbar ist,
dass die Klemmscheibe 32 zumindest teilweise umlaufend um deren Langloch 48 auch auf
der Rückseite einen Kragen 56 aufweist. Der rückseitige Kragen 56 ist bei der in der
Darstellung in Figur 10 nach rechts unten gewandten Seite offen. Bei dieser Ausrichtung
der Klemmscheibe 32 ergibt sich eine Öffnung im rückseitigen Kragen 56 etwa von einer
"drei Uhr Position" bis zu einer "sechs Uhr Position".
[0039] Bei der in Figur 10 dargestellten Konfiguration der Bremseinrichtung verklemmt die
Klemmscheibe 32 noch das Reibrad 22. Die Konfiguration entspricht also der in Figur
9 dargestellten Konfiguration und die Klemmscheibe 32 liegt mit ihrem vorderseitigen
Kragen 50 noch an der Schrägfläche 47 der Kulisse 46 des Bremshebels 30 an. Die Kulisse
46 umfasst allerdings in einer zu der Schrägfläche 47 parallelen Ebene noch einen
ersten geradlinigen Abschnitt 58 und einen im Vergleich dazu zurückgesetzten und über
eine Kante, hier einen Kreisbogenabschnitt, mit diesem verbundenen zweiten geradlinigen
Abschnitt 59.
[0040] Wenn nun - wie dies in Figur 11 gezeigt ist - der Bremshebel 30 betätigt wird, d.h.
gegen die Federkraft der Drehfeder 36 nach unten bewegt wird (verdeutlicht durch den
abwärts gerichteten Pfeil), gleitet der rückseitige Kragen 56 zunächst noch auf dem
ersten geradlinigen Abschnitt 58, wodurch sich die translatorische Position der Klemmscheibe
32 nicht ändert und es somit bei der Verklemmung des Reibrads 22 bleibt. Die translatorische
Beweglichkeit der Klemmscheibe 32 ändert sich allerdings, wenn der Bremshebel 30 weiter
abwärts gedrückt wird und dann der offene Abschnitt des rückseitigen Kragens 56 in
den Bereich des Übergangs zwischen dem ersten und dem zweiten geradlinigen Abschnitt
58, 59 der Kulisse 46 kommt, wie dies in Figur 12 gezeigt ist. Aufgrund des Reibschlusses
zwischen Klemmscheibe 32 und Reibrad 22, welches aufgrund der Federspannung der Rollfeder
14 gegen die Verklemmung durch die Klemmscheibe 32 wirkt, wirkt auch auf die Klemmscheibe
32 eine Kraft und zwar in Richtung auf die im Bremshebel 30 gebildete Kulisse 46.
Der offene Abschnitt des rückseitigen Kragens 56 erlaubt unter Einfluss dieser Kraft
und gegen die Kraft der Blattfeder 38 ein translatorisches Ausweichen der Klemmscheibe
32. Die mit dem Reibrad 22 eingetragene Kraft verschiebt also die Klemmscheibe 32,
sobald diese rückwärtig nicht mehr durch die Kulisse 46, also deren ersten geradlinigen
Abschnitt 58, gestützt ist. Sobald eine Kante 60 zwischen den beiden geradlinigen
Abschnitten 58, 59 überwunden ist, gibt die Klemmscheibe 32 das Reibrad 22 frei und
das Reibrad 22 bewegt die Klemmscheibe 32, welche über den Bremshebel 30 gleitet,
wieder in die untere Position. Ist die Klemmscheibe 32 in der unteren Position angekommen
(Figur 5), wickelt die Trommel 12, angetrieben durch die Rollfeder 14, das komplette
Kabel auf. Dieser Vorgang kann durch ein kurzes Ziehen am Kabel unterbrochen werden.
Beim Ziehen bewegt sich die Klemmscheibe 32 wieder in die obere Stellung (Figur 7)
und blockiert das Reibrad 22 (Figur 8).
[0041] Figur 13 und Figur 14 zeigen unter Verzicht auf eine nochmalige Erläuterung bereits
beschriebener Einzelheiten die Wirkung der Gleichlaufbremse 42 (Figur 3), nämlich
die Bremsarme 44, die zusammen mit einer Innenseite des Reibradgehäuses 20 eine Gleichlauf-
oder Fliehkraftbremse bilden. Allgemein kann diese Gleichlaufbremse 42 als eine unter
Fliehkrafteinfluss das Reibradgehäuse 20 kontaktierende Bremse 42 bezeichnet werden.
In der dargestellten Ausführungsform umfasst das Reibrad 22 eine umlaufende Reibfläche
40 und in einer zur Reibfläche 40 parallelen Ebene zumindest einen unter Fliehkrafteinfluss
eine Innenseite des Reibradgehäuses 20 kontaktierenden Bremsarm 44. Der Bremsarm 44
ist dafür federnd gelagert oder weist einen unter Fliehkrafteinfluss elastisch verformbaren
Abschnitt auf. Ein solcher elastisch verformbarer Abschnitt ist bei den beiden dargestellten
Bremsarmen 44 durch einen abgeflachten Abschnitt des Bremsarms 44 und dessen Materialeigenschaften
gebildet. Im Anschluss an den abgeflachten Abschnitt befindet sich ein das Ende des
jeweiligen Bremsarms 44 bildender, insbesondere verdickter Abschnitt, der bei Fliehkrafteinfluss
zur Kontaktierung der Innenseite des Reibradgehäuses 20 vorgesehen und aufgrund des
dann entstehenden Reibschlusses eine Begrenzung der Rotationsgeschwindigkeit des Reibrads
22 bewirkt. Figur 14 zeigt dazu als Vergrößerung der Darstellung in Figur 13 aus einer
geringfügig anderen Perspektive eine durch die beiden nach außen gerichteten Pfeile
angedeutete Bewegung der Bremsarme 44 bei Fliehkrafteinfluss, nämlich in Richtung
auf die Innenseite des Reibradgehäuses 20. Die in Figur 13 mit dem teilweise geschnittenen
Abschnitt dargestellte kinematische Verbindung zwischen Reibrad 22 und Kabeltrommel
12, nämlich in Form der ineinandergreifenden Zähne von Trommelzahnkranz 26 und Reibradzahnkranz
24, bewirkt bei einer durch die Fliehkraft- oder Gleichlaufbremse verursachten Verringerung
oder Begrenzung der Drehgeschwindigkeit des Reibrads 22 unmittelbar auch eine Begrenzung
der Drehgeschwindigkeit der Trommel 12.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 10
- Kabeltrommeleinheit
- 12
- Kabeltrommel
- 14
- Antriebsvorrichtung/Rollfeder
- 16
- Trommellager
- 18
- Rollfederlager
- 20
- Reibradgehäuse
- 22
- Reibrad
- 24
- Reibradzahnkranz
- 26
- Trommelzahnkranz
- 28
- umlaufender Steg (an der Trommel)
- 29
- Kabelauslaß
- 30
- Bremshebel
- 32
- Klemmscheibe
- 34
- Achse (für die Klemmscheibe)
- 35
- Führungselement
- 36
- Drehfeder
- 38
- Blattfeder
- 40
- Reibfläche
- 42
- Gleichlaufbremse
- 44
- Bremsarm
- 46
- Kulisse
- 47
- Schrägfläche
- 48
- Langloch
- 50
- Kragen (an der Klemmscheibe)
- 52
- Kontaktfläche
- 54
- Verbindungslinie
- 56
- (rückseitiger) Kragen (an der Klemmscheibe)
- 58
- erster geradliniger Abschnitt
- 59
- zweiter geradliniger Abschnitt
- 60
- Kante
1. Kabeltrommeleinheit (10) für einen Staubsauger mit einer Kabeltrommel (12) für ein
Anschlusskabel des Staubsaugers und mit einer Antriebsvorrichtung (14) zum Drehen
der Kabeltrommel (12), umfassend
eine Bremseinrichtung (22, 32), über welche eine Drehbarkeit der Kabeltrommel (12)
verhindert oder freigegeben wird, und
ein Betätigungselement (30) über welches die Bremseinrichtung (22, 32) deaktiviert
und die Antriebsvorrichtung (14) in Gang gesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Bremseinrichtung (22, 32) eine schwenkbewegliche Klemmscheibe (32) und ein mit
der Kabeltrommel (12) drehbares Reibrad (22) fungiert sowie dass die Klemmscheibe
(32) in einer ersten Orientierung das Reibrad (22) verklemmt.
2. Kabeltrommeleinheit nach Anspruch 1, wobei das Verklemmen des Reibrads (22) mit der
Klemmscheibe (32) selbsttätig durch das Reibrad (22) aufgrund der zumindest mittelbar
auf das Reibrad (22) wirkenden Antriebsvorrichtung (14) erfolgt.
3. Kabeltrommeleinheit nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Klemmscheibe (32) eine von ihrer
Schwenkachse abgewandte und dem Reibrad (22) zugewandte Kontaktfläche (52) zum Kontaktieren
des Reibrads (22) aufweist,
wobei durch das Reibrad (22) beim Abwickeln des Anschlusskabels die Kontaktfläche
(52) in eine in Drehrichtung des Reibrads (22) über einer zwischen einer Drehachse
des Reibrads (22) und der Schwenkachse der Klemmscheibe (32) verlaufenden Verbindungslinie
(54) liegende Position überführbar ist und
wobei beim Deaktivieren der Bremseinrichtung (22, 32) die Klemmscheibe (22) freigegeben
und in eine Position unterhalb der Verbindungslinie (54) überführbar ist.
4. Kabeltrommeleinheit nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei die Klemmscheibe (32) zusätzlich
zu der Schwenkbeweglichkeit auch translatorisch beweglich ist und bei bestimmten Orientierungen
in ihrer translatorischen Beweglichkeit an einer im Betätigungselement (30) gebildeten
Kulisse (46) geführt ist.
5. Kabeltrommeleinheit nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3 und Anspruch 4, wobei sich
die Klemmscheibe (32) in ihrer ersten Orientierung und beim Verklemmen des Reibrads
(22) an der im Betätigungselement (30) gebildeten Kulisse (46) abstützt.
6. Kabeltrommeleinheit nach Anspruch 4 und Anspruch 5, wobei die Klemmscheibe (32) ein
Langloch (48) aufweist.
7. Kabeltrommeleinheit nach Anspruch 6, wobei die Klemmscheibe (32) auf einer Vorderseite
randseitig zum Langloch (48) einen vorderseitigen Kragen (50) aufweist, mit dem sich
die Klemmscheibe (32) in der ersten Orientierung beim Verklemmen des Reibrads (22)
an der im Betätigungselement (30) gebildeten Kulisse (46) abstützt.
8. Kabeltrommeleinheit nach Anspruch 6 oder 7, wobei die Klemmscheibe (32) auf einer
Rückseite randseitig zum Langloch (48) einen rückseitigen Kragen (56) aufweist, der
beim Betätigen des Betätigungselements (30) so mit einer im Betätigungselement (30)
gebildeten Kulisse (46) zusammenwirkt, dass bei fortschreitender Betätigung eine translatorische
Beweglichkeit der Klemmscheibe (32) möglich wird.
9. Kabeltrommeleinheit nach Anspruch 7 und Anspruch 8, wobei die Kulisse (46) im Betätigungselement
(30) in zwei Ebenen in Richtung der Längserstreckung des Betätigungselements (30)
gebildet ist und wobei die Kulisse (46) in einer ersten Ebene eine Schrägfläche (47)
zum Zusammenwirken mit dem vorderseitigen Kragen (50) und in einer zur ersten Ebene
parallelen, zweiten Ebene einen ersten und einen davon zurückgesetzten, zweiten geradlinigen
Abschnitt (58, 59) zum Zusammenwirken mit dem rückseitigen Kragen (56) umfasst.
10. Kabeltrommeleinheit nach Anspruch 9, wobei ein Übergang zwischen dem ersten und dem
zweiten geradlinigen Abschnitt (58, 59) der Kulisse (46) in Betätigungsrichtung des
Betätigungselements (30) oberhalb der Schrägfläche (47) liegt.
11. Kabeltrommeleinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei ein Federelement
(38) die Klemmscheibe (32) in Kontakt mit dem Reibrad (22) hält.
12. Kabeltrommeleinheit nach Anspruch 7 und Anspruch 11, mit einer an dem vorderseitigen
Kragen (50) gebildeten Abstellung zum Angriff des Federelements (38).
13. Kabeltrommeleinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei dem Reibrad (22)
eine unter Fliehkrafteinfluss ein Reibradgehäuse (20) kontaktierende Bremse (42) zugeordnet
ist.
14. Kabeltrommeleinheit nach Anspruch 13, wobei das Reibrad (22) eine umlaufende Reibfläche
(40) und in einer zur Reibfläche (40) parallelen Ebene als Bremse (42) zumindest ein
unter Fliehkrafteinfluss eine Innenseite des Reibradgehäuses (20) kontaktierendes
Bremselement (44) aufweist.
15. Kabeltrommeleinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Antriebsvorrichtung
(14) als Rollfeder (14) ausgebildet ist.
16. Kabeltrommeleinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Betätigungselement
(30) federkraftbeaufschlagt gelagert ist und als Einrichtung zum Lösen der indirekt
an der Kabeltrommel (12) angreifenden Bremseinrichtung (22, 32) ausgebildet ist.
17. Staubsauger mit einer Kabeltrommeleinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche.