[0001] Die Erfindung betrifft eine Diebstahlsicherung für Ski gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 und ein Verfahren zum Betrieb einer derartigen Diebstahlsicherung.
[0002] Bei Diebstahlsicherungen für Ski gibt es verschiedene Ansätze.
[0003] Die
US 5,001,461 zeigt eine Diebstahlsicherung für Ski nach dem Prinzip eines Bewegungsmelders. Dafür
ist an der Skibindung ein Sender vorgesehen, während der Besitzer einen Empfänger
mit Alarmfunktion bei sich führt. Dabei steht die Vorrichtung an der Skibindung mit
dem Empfänger in Funkkontakt. Das System wird durch Auslösen eines Skischuhs aus der
Skibindung aktiviert und durch Einsetzung des Skischuhs in die Skibindung deaktiviert.
[0004] In der
DE 10 2005 057 578 A1 geht es um verschiedene zu sichernde Gegenstände und dabei auch um Ski. Gemäß dieser
Druckschrift sollen Ortsveränderungen erkannt und von einer Sendeeinrichtung an einen
mobilen Computer übermittelt werden.
[0005] Nachteilig an derartigen Diebstahlsicherungen ist die Notwendigkeit eines Empfängers.
[0006] Die
DE 10 2007 059 001 A1 offenbart eine Diebstahlsicherung für Ski, bei der eine Vorrichtung als Blockade
statt einem Skischuh in die Bindung des Skis eingespannt wird. Dabei kann eine elektronische
Verriegelung vorgesehen sein, so dass nur ein berechtigtes Lösen der Vorrichtung aus
der Bindung möglich ist. Nur über einen "autorisierten" Skischuh wird ein "RSID-Diebstahl-Zustand"
deaktiviert.
[0007] Nachteilig an der letztgenannten Diebstahlsicherung ist die Vorrichtung, die beim
Skifahren mitgenommen werden muss.
[0008] Dem gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Diebstahlsicherung
für Ski zu schaffen deren Handhabung vereinfacht ist.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Diebstahlsicherung für Ski mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 und mit den Merkmalen des Anspruchs 13 und durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Patentanspruch 14 oder 15.
[0010] Die erfindungsgemäße Diebstahlsicherung für Ski geht davon aus, dass ein Diebstahl
eines Skis durch Ablösen des Skis von seiner Bindung ersten sehr auffällig und zweitens
für den Dieb unattraktiv ist. Die erfindungsgemäße Diebstahlsicherung ist über eine
Blockierung bzw. eine Verhinderung der Nutzung der daran befestigten Bindung realisiert.
Die erfindungsgemäße Bindung ist also an dem zu sichernden Ski befestigt und hat einen
Aufnahmebereich für einen Skischuh und eine Blockiervorrichtung, die in einer gesperrten
bzw. abgeschlossenen Stellung zumindest abschnittsweise im Aufnahmebereich angeordnet
ist. Dabei kann sich die Blockiervorrichtung in den Aufnahmebereich erstrecken. In
einer entsperrten bzw. geöffneten Stellung ist die Blockiervorrichtung außerhalb des
Aufnahmebereichs angeordnet. Dabei kann die Blockiervorrichtung aus dem Aufnahmebereich
herausgeschwenkt oder herausgezogen sein. Erfindungsgemäß ist die Blockiervorrichtung
stets an die Bindung gekoppelt und kann erst nach einer Authentifizierung in die entsperrte
Stellung bewegt werden. Damit ist eine Diebstahlsicherung für Ski mit vereinfachter
Handhabung geschaffen, da vom Besitzer kein Empfänger und keine Blockiervorrichtung
beim Skifahren mitgeführt werden muss.
[0011] Erfindungsgemäß hat die Skibindung eine Verriegelung, über die die Blockiervorrichtung
in der gesperrten Stellung verriegelbar ist. Dabei bietet sich eine formschlüssige
Verrastung an.
[0012] Aus Komfortgründen ist ein elektrischer Aktor (z.B. ein Elektromagnet oder Elektromotor)
vorgesehen, über den die Verriegelung entriegelbar ist. Dabei ist ein elektrischer
Energiespeicher (z.B. ein Akku oder eine Knopfzelle) nötig.
[0013] Es wird bevorzugt, wenn die Verriegelung durch die Schwerkraft in Richtung einer
unteren Position beaufschlagt ist, in der der Blockierabschnitt in der gesperrten
Stellung verriegelt ist, und wenn die Verriegelung von dem elektrischen Aktor in eine
obere Position hebbar ist, in der der Blockierabschnitt in der entsperrten Stellung
ist.
[0014] Die Authentifizierung kann mit Berührung - z.B. durch eintippen eines Zahlencodes
oder mit einem Schlüssel - oder besonders komfortabel berührungslos erfolgen.
[0015] Der Aufnahmebereich kann in einer geöffneten Position eines Fersenteils der Skibindung
schräg zum Ski angestellt sein, und in einer geschlossenen Position des Fersenteils
parallel zum Ski angeordnet sein. Damit zeigt die Blockiervorrichtung, die bei Aktivierung
der Diebstahlsicherung stets zumindest abschnittsweise im Aufnahmebereich angeordnet
ist, auch im geöffneten Zustand der Skibindung die Aktivierung der Diebstahlsicherung
an. Dadurch wird ein potenzieller Dieb frühzeitig abgehalten und wird nicht versucht
in die Skibindung einzusteigen. Auch der Besitzer wird nicht versuchen, in die Skibindung
einzusteigen, bevor die Blockiervorrichtung entfernt ist. Dadurch sind die Blockiervorrichtung
und die Verriegelung entlastet.
[0016] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
beschrieben.
[0017] Aus Komfortgründen wird es bevorzugt, wenn die Verriegelung über einen RFID-Chip,
insbesondere über eine RFID-Chipkarte, entriegelbar ist. Insbesondere kann der Aktor
über den RFID-Chip aktivierbar sein.
[0018] Besonders einfach für den Besitzer des zu sichernden Skis ist es, wenn der RFID-Chip
am Skischuh befestigbar oder in diesen einsetzbar ist. Dann braucht der Besitzer sich
keine weiteren Gedanken um das Mitführern des RFID-Chips und das Öffnen und Schließen
der Diebstahlsicherung zu machen.
[0019] Mit einem elastischen Element - insbesondere mit einer Feder - lässt sich die Blockiervorrichtung
in Richtung der gesperrten Stellung mit einer Kraft - insbesondere mit einer Federkraft
- beaufschlagen. Damit kann die Blockiervorrichtung beim bzw. nach dem Entfernen des
Skischuhs aus dem Aufnahmebereich in diesen hinein bewegt werden.
[0020] Dann kann die Blockiervorrichtung vom Skischuh entgegen der Kraft in die entsperrte
Stellung bewegt werden.
[0021] Wenn die Blockiervorrichtung in der entsperrten Stellung im Wesentlichen in einem
Fersenteil der Skibindung aufgenommen ist, gehen bei Skifahren von der Blockiervorrichtung
keine optische Beeinträchtigung und keine Beeinträchtigung der Bewegungen aus.
[0022] Alternativ kann die die Blockiervorrichtung auch an ein Vorderteil der Skibindung
gekoppelt sein. Vorzugsweise ist die Blockiervorrichtung in ihrer entsperrten Stellung
in dem Vorderteil aufgenommen. Damit sind eine Beobachtung der Blockiervorrichtung
und eine Überwachung von an dem Vorderteil angeordneten LED's durch den Eigentümer
vereinfacht.
[0023] Vorrichtungstechnisch einfach ist es, wenn die Blockiervorrichtung ein Bolzen oder
Zapfen ist, der entlang seiner Längsachse zwischen der gesperrten und der entsperrten
Stellung bewegbar ist. Die Längsachse kann zu einer Skilängsachse schräg angestellt
sein oder parallel zu dieser verlaufen. Die Längsachse des Bolzens oder Zapfens kann
insbesondere parallel zu einer Längsachse des Fersenteils angeordnet sein, das kipp-
bzw. schwenkbar auf dem Ski montiert ist und daher kipp- bzw. schwenkbar zur Skilängsachse
ist.
[0024] Bei einer bevorzugten Weiterbildung hat die Verriegelung eine in dem Zapfen gebildete
Längsnut und einen Kipphebel, der über den Aktor abschnittsweise in die Längsnut bewegbar
ist. Insbesondere kann ein Abschnitt des Kipphebels in die Längsnut geschwenkt werden,
der danach an einem Endabschnitt der Längsnut anliegt.
[0025] Der elektrische Aktor zur Betätigung der Verriegelung kann ein Hubmagnet sein. Dieser
kann eine Verriegelung radial zum Zapfen bewegen oder den Kipphebel verschwenken.
[0026] Bei einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist die Blockiervorrichtung ein um eine
etwa senkrechte Drehachse drehbarer abschnittsweise kreiszylindrischer Körper mit
einer seitlichen Abflachung. Dann ist zur Freigabe der erfindungsgemäßen Skibindung
nur ein Drehen des Körpers nötig, so dass die Abflachung zum Aufnahmebereich des Skischuhs
gedreht werden muss.
[0027] Dabei wird es bevorzugt, wenn die Verriegelung ein am Außenumfang des kreiszylindrischen
Körpers angeordnetes selbsthemmendes Schneckengetriebe ist, über das auch dir Drehbewegung
erzeugt wird. Dazu wird als elektrischer Aktor ein Elektromotor bevorzugt.
[0028] Das Schneckengetriebe kann vorrichtungstechnisch einfach zwischen dem Elektromotor
und dem kreiszylindrischen Körper angeordnet sein. Alternativ kann das Schneckengetriebe
zwischen dem Elektromotor und einem zusätzlichen Zahnrad angeordnet sein, dessen Durchmesser
gegenüber dem Körper verkleinert ist. Damit sind insbesondere in der gesperrten Stellung
des Körpers keine Zähne des Schneckengetriebes von außen zu sehen.
[0029] Die Aufgabe wird auch erfindungsgemäß gelöst durch einen Ski mit einer daran befestigten
Skibindung, die einen Aufnahmebereich für einen Skischuh begrenzt. In einem Vorderteil
der Skibindung ist ein abschnittsweise kreiszylindrischer Körper drehbar gelagert.
Der Körper hat eine Abflachung und einen kreiszylindrischen Umfangsabschnitt. In einer
entsperrten Drehposition des Körpers ist die Abflachung zum Aufnahmebereich orientiert.
In einer gesperrten Drehposition des Körpers erstreckt sich der Umfangsabschnitt zumindest
abschnittsweise in den Aufnahmebereich. Dazu ist der Körper von einem Elektromotor
über ein Schneckegetriebe drehbar. Durch die Selbsthemmung ist die gesperrte Drehposition
des Körpers gesichert. Der Ski mit der Skibindung weist eine elektronische Steuerung
und einen Akku auf, wobei der Elektromotor in Abhängigkeit einer elektronischen berührungslosen
Authentifizierungseinheit antreibbar ist.
[0030] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Freigabe einer oben beschriebenen Skibindung und
des daran befestigten Skis hat die Schritte:
- Annähern des RFID-Chips an die Skibindung;
- automatisches Entriegeln der Blockiervorrichtung; und
- Bewegen der Blockiervorrichtung (von der gesperrten Stellung) in die entsperrte Stellung.
[0031] Der letzte Schritt erfolg vorzugsweise durch den Besitzer und seinen Skischuh.
[0032] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Sperrung einer oben beschriebenen Skibindung und
des daran befestigten Skis hat die Schritte:
- Entfernen des Skischuhs aus der dem Aufnahmebereich;
- automatisches Bewegen der Blockiervorrichtung in den Aufnahmebereich;
- Entfernen des RFID-Chips von der Skibindung; und
- automatisches Verriegeln der Blockiervorrichtung.
[0033] Das Bewegen der Blockiervorrichtung in den Aufnahmebereich erfolgt vorzugsweise durch
das elastische Element.
[0034] Im Folgenden werden anhand der Figuren Ausführungsbeispiele der Erfindung detailliert
beschrieben. Es zeigen
Figur 1 schematisch einen Teil eines zu sichernden Skis 1 mit einem hinteren Fersenteil
2 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel einer erfindungemäßen Skibindung in einer
schematischen geschnittenen Darstellung;
Figur 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Skibindung;
Figur 3 einen Ausschnitt des zweiten Ausführungsbeispiels gemäß Figur 2 in einer perspektivischen
Darstellung;
Figur 4 den Ausschnitt des zweiten Ausführungsbeispiels gemäß Figur 3 in einer Draufsicht;
Figur 5 das Vorderteil eines dritten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Skibindung in einer entsperrten Stellung;
Figur 6 das Vorderteil des dritten Ausführungsbeispiel gemäß Figur 5 in einer gesperrten
Stellung;
Figur 7 einen elektrischen Schaltplan der erfindungsgemäßen Skibindung; und
Figur 8 ein Ablaufdiagramm zum Betrieb der erfindungsgemäßen Skibindung.
[0035] Die Skibindung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel hat einen (in der Figur 1 nicht
dargestellten) vorderen Teil und den hinteren Fersenteil 2, die beide auf dem Ski
1 montiert sind. Durch den vorderen Teil und den Fersenteil 2 ist ein Aufnahmebereich
4 für einen Skischuh 6 definiert, von dem nur ein Fersenbereich dargestellt ist. Der
Skischuh 6 hat einen Außenschuh 8 und einem Innenschuh 10.
[0036] Weiterhin ist in der Figur 1 eine Skibremse 12 dargestellt, die in der dargestellten
Stellung in den Schnee eingreifen kann und damit den Ski 1 bremst.
[0037] Erfindungsgemäß ist in den Fersenteil 2 der Skibindung ein Bolzen oder Zapfen 14
integriert, der gemäß dem Doppelpfeil entlang seiner Längsachse bewegbar im Fersenteil
2 aufgenommen ist. Die Figur 1 zeigt die erfindungsgemäße Skibindung in ihrer gesperrten
beziehungsweise abgeschlossenen Stellung, bei der der Zapfen 14 abschnittsweise in
den Aufnahmebereich 4 für den Skischuh 6 hineinragt, wodurch der Ski 1 mit seiner
Skibindung ohne Autorisierung nicht benutzbar ist. In dieser ausgefahrenen Stellung
des Zapfens 14 ist dieser formschlüssig durch einen Riegel beziehungsweise durch eine
Verriegelung 16 fixiert. Dabei taucht die Verriegelung 16 in der in der Figur 1 gezeigten
unteren Position in eine radiale Ausnehmung 17 des Zapfens 14 ein. Die Verriegelung
16 ist derart im Fersenteil 2 aufgenommen und im Wesentlichen senkrecht geführt, dass
sie radial zum Zapfen 14 beweglich ist und so zur Entriegelung aus der Ausnehmung
17 des Zapfens 14 herausgezogen werden kann.
[0038] Die Figur 1 zeigt den Skischuh 6, der mit einer RFID-Chipkarte 18 versehen ist. Diese
ist zwischen dem Außenschuh 8 und dem Innenschuh 10 des Skistiefels 6 eingesetzt und
braucht dort vom Besitzer der gezeigten Skiausrüstung nicht weiter beachtet zu werden.
Die in der Figur 1 gezeigte Annäherung des Skistiefels 6 und insbesondere der Chipkarte
18 wird von einer (nicht näher gezeigten) im Fersenteil 2 angeordneten Steuerung erkannt.
Darauf hin aktiviert die Steuerung einen elektrischen Aktor 20, über den die Verriegelung
16 entgegen ihrer Schwerkraft aus der Ausnehmung 17 des Zapfens 14 herausgehoben wird.
Die Steuerung und der Aktor 20 werden gemeinsam von einer (nicht gezeigten) Knopfzelle
mit elektrischem Strom versorgt.
[0039] Nach der Entriegelung kann der Zapfen 14 durch den Skischuh 6 in der Figur 1 nach
rechts in den Fersenteil 2 eingeschoben werden, wodurch der Aufnahmebereich 4 frei
für den Skischuh 6 und damit der Ski 1 mit der Bindung nutzbar wird. Dies geschieht
entgegen der Kraft einer Druckfeder 22, die sich am Fersenteil abstützt und den Zapfen
14 in Richtung gesperrter beziehungsweise abgeschlossener Stellung vorspannt. Somit
wird die Druckfeder 22 beim Einschieben des Zapfens 14 gespannt.
[0040] Nach einigen Minuten wird der Aktor 20 deaktiviert, wodurch die Verriegelung 16 aus
ihrer oberen Position wieder freigegeben wird und in Anlage mit dem inzwischen eingeschobenen
Zapfen 14 gelangt. Wenn also der durch die Chipkarte 18 autorisierte Skischuh 6 in
der Bindung aufgenommen ist, und wenn eine gewisse Zeit verstrichen ist, die der Besitzer
zum Einsteigen in die Bindung benötigt, sind der Aktor 20 deaktiviert, der Zapfen
14 (in der Figur 1 nach rechts) eingeschoben, die Druckfeder 22 gespannt und die Verriegelung
16 durch ihre Gewichtskraft in Anlage mit dem Außenmantel des Zapfens 14.
[0041] Wenn der Besitzer mit seinem Skischuh 6 aus der Bindung aussteigt, wird ohne sein
Zutun die erfindungsgemäße Diebstahlsicherung aktiviert. Dabei wird der Skischuh 6
aus dem Aufnahmebereich 4 entfernt, woraufhin der Zapfen 14 über die Kraft der Druckfeder
22 (in der Figur 1 nach links) in den Aufnahmebereich 4 herausgeschoben wird. Die
Verriegelung 16 taucht durch ihre Gewichtskraft in die Ausnehmung 17 ein und verriegelt
somit den Zapfen 14 (in der in der Figur 1 gezeigten Position) formschlüssig. Damit
ist die Skibindung und der Ski 1 für nicht autorisierte Skischuhe nicht nutzbar.
[0042] Ergänzend zum gezeigten Ausführungsbeispiel kann eine (nicht gezeigte) Feder vorgesehen
sein, die die Verriegelung 16 mit einer Kraft (in der Figur 1) nach unten beaufschlagt,
so dass ein Einrasten der Verriegelung 16 in die Ausnehmung 17 des Zapfens sicher
gestellt wird.
[0043] Figur 2 zeigt wesentliche Teile eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Skibindung in einer perspektivischen Ansicht. Der Aufnahmebereich 104 für den Skischuh
einschließlich RFID-Chip (vgl. Figur 1) ist durch ein Vorderteil 124 und ein Fersenteil
102 begrenzt. Das Vorderteil 124 und das Fersenteil 102 sind über eine Bindungsplatte
125 miteinander verbunden, die in Figur 2 nur abschnittsweise gezeigt ist. Das Vorderteil
124, das Fersenteil 102 und die Bindungsplatte 125 sind an dem zu sichernden Ski befestigt
(vgl. Figur 1). Zwischen der Bindungsplatte 125 und dem Ski ist eine Antenne 126 angeordnet,
die über einen Antennenhalter 128 am Vorderteil 124 befestigt ist und mit einer elektronischen
Steuerung (vgl. Figur 7) verbunden ist.
[0044] Abweichend vom ersten Ausführungsbeispiel ist beim zweiten Ausführungsbeispiel der
als Blockiervorrichtung dienende Zapfen 114 im Vorderteil 124 gelagert und erstreckt
sich daher zur Sicherung der Skibindung vom Vorderteil 102 teilweise in den Aufnahmebereich
104. Figur 2 zeigt den ausgefahrenen Stellung des Zapfens 114 und dabei den gesicherten
Zustand der Skibindung und damit des Skis.
[0045] Unter einer Skibremse (vgl. Figur 1) ist weiterhin ein Akku 130 angeordnet, der eine
(nicht gezeigte) elektrische Verbindung zu der elektronischen Steuerung und zu einem
ebenfalls im Vorderteil 124 angeordneten Hubmagneten 120 (vgl. Figuren 3 und 4) hat.
Dabei sind der Akku 130, die Antenne 126 und ihr Antennenhalter 128 derart flach geformt,
dass die Bindungsplatte 125 und die Skibremse gegenüber dem Stand der Technik nicht
erhöht werden müssen.
[0046] Figur 3 zeigt wesentliche Teile der in dem Vorderteil 124 aufgenommen Diebstahlsicherung
des zweiten Ausführungsbeispiels gemäß Figur 2. Der Zapfen 114, ist entlang seiner
Längsachse in zwei Gleitlagern 132a, 132b verschiebbar gelagert und in Figur 3 in
seiner ausgefahrenen und gesperrten Stellung gezeigt ist. Dabei ist der Zapfen 114
von einer Druckfeder 122 in Richtung dieser ausgefahrenen Stellung belastet.
[0047] Eine Verriegelung 116 hat gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel eine seitlich im
Zapfen 114 zwischen den beiden Gleitlagern 132a, 132b angeordnete Längsnut 136. In
der Nähe der Längsnut 136 ist eine senkrecht zur Längsachse des Zapfens 114 ausgerichtet
Lagerung bzw. Schwenkachse für einen Kipphebel 138 angeordnet. Der Kipphebel 138 hat
einen sich in Richtung zur Längsnut 136 erstreckenden Abschnitt und einen weiteren
Abschnitt, der in Anlage mit einem Anker 140 eines Hubmagneten 120 bringbar ist. Dabei
kann der Hubmagnet 120 zur Aktivierung der Verriegelung 116 den sich zur Längsnut
136 erstreckenden Abschnitt in die Längsnut 136 schwenken, in dem der Anker 140 des
Hubmagneten 120 parallel zur Längsachse des Zapfens 114 ausgefahren wird (in Figur
3 gezeigt). Dann kann auch eine hohe Kraft den Zapfen 114 nicht in seine entsperrte
Stellung zurückdrücken, da sich der Zapfen 114 über einen Endabschnitt der Längsnut
136 am Kipphebel 138 abstützt, der sich wiederum an einer fest mit dem Vorderteil
124 verbundenen stabilen Anlage 142 abstützt. Der Kipphebel 138 ist über eine Torsionsfeder
144 in Öffnungsrichtung vorgespannt.
[0048] Figur 4 zeigt den Ausschnitt des zweiten Ausführungsbeispiels gemäß Figur 3 in einer
Draufsicht. Zum Entsperren des Zapfens 114 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel muss
nach einer erfolgreichen Authentifizierung durch die RFID-Chipkarte 18 (vgl. Figur
1) und durch eine Freigabe der elektronischen Steuerung (vgl. Figur 7) der Zapfen
114 entlastet sein und der Anker 140 eingezogen werden. Dann wird der in die Längsnut
136 eingreifende Abschnitt des Kipphebels 138 durch die Torsionsfeder 144 (vgl. Figur
3) aus der Längsnut 136 in die in Figur 4 gezeigt Position geschwenkt. Nun kann der
Zapfen 114 vom Skischuh (vgl. Figur 1) gegen die Kraft der Druckfeder 122 eingeschoben
werden.
[0049] Figur 5 zeigt das Vorderteil 124 und einen Ausschnitt der Bindungsplatte 125 gemäß
Figur 2 eines dritten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Skibindung in einer
entsperrten Stellung. Im Vorderteil 124 ist ein abschnittsweise kreiszylindrischer
Körper 214 über eine senkrechte Drehachse 217 drehbar gelagert. Der Körper 214 hat
eine Abflachung 215, die in seiner entsperrten Stellung in Richtung zum Aufnahmebereich
104 (vgl. Figur 2) für den Skischuh (vgl. Figur 1), ausgerichtet ist. Damit ist die
Skibindung mit dem Ski freigegeben.
[0050] An dem kreiszylindrischen Umfangsabschnitt 218 ist eine Verzahnung 219 ausgebildet,
die mit einer Schnecke 221 in Eingriff ist. Die Schnecke 221 wird von einem Elektromotor
220 angetrieben. Damit kann der Elektromotor 220 kurzzeitig angetrieben werden, so
dass der Körper 214 in seine gesperrte Stellung gedreht wird.
[0051] Figur 6 zeigt das dritte Ausführungsbeispiel gemäß Figur 5 mit dem Körper 214 in
seiner gesperrten Stellung. Dabei erstreckt sich ein Teil seines kreiszylindrischen
Umfangsabschnitts 218 in den Aufnahmebereich 104, so dass der Skischuh nicht eingesetzt
werden kann.
[0052] Durch die Selbsthemmung des aus der Verzahnung 219 und der Schnecke 221 gebildeten
Schneckengetriebes 216 ist die Verriegelung der von dem Körper 214 gebildeten Blockiervorrichtung
gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel gegeben.
[0053] Figur 7 zeigt einen elektrischen Schaltplan der vorbeschriebenen Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Skibindung. Die Stromversorgung erfolgt durch den Akku 130 mit
optionalem Solarmodul und Ladeelektronik. Von dem Akku 130 wird die elektronische
Steuerung 322 mit 5 Volt und der Aktor 20; 120; 220 beispielsweise mit 12 Volt versorgt.
Dazu ist ein DC-DC-StepUp-Wandler 323 eingesetzt. Damit im Ruhezustand bzw. im Standby
eine möglichst geringe Belastung des Akkus 130 stattfindet, wird der Wandler 323 über
eine Logik 324 freigegeben. Zum Einen wird der Wandler 323 über eine Taste 325 eingeschaltet,
zum Anderen kann die Steuerung 322 den Wandler 323 aktiv belassen.
[0054] Als Authentifizierungseinheit ist ein OEM-Modul (nicht gezeigt) vorgesehen. Die Steuerung
322 besteht vorzugsweise aus einem µ-Controller, der flexibel anpassbar und programmierbar
ist. In dem µ-Controller befindet sich das Programm zur Ablaufsteuerung. Angesprochen
werden vom µ-Controller z. B. eine rote LED 326 und eine grüne LED 327, sowie der
Aktor 20 bzw. Hubmagnet 120 zur Entriegelung des Zapfens 14; 114 (vgl. Figur 1 bzw.
2) oder der Elektromotor 220 zur Entriegelung und Bewegung des Körpers 214.
[0055] Um Strom zu sparen, kann über die Taste 325 die gesamte Elektronik eingeschaltet
werden. Über den µ-Controller kann die gesamte Elektronik abgeschaltet werden. Die
Taste 325 kann am Zapfen 14; 114 angeordnet werden, so dass dieser zur Aktivierung
der Elektronik mit dem Skischuh 6 geschaltet werden kann.
[0056] Figur 8 zeigt ein Ablaufdiagramm zum Betrieb der erfindungsgemäßen Skibindung. Nach
dem Einschalten der Elektronik (vgl. Figur 7) durch die Taste 325 leuchtet die rote
LED 326 auf. Daraufhin wird die Taste 325 durch den Skischuh 6 wieder entlastet und
somit wieder geöffnet. In dieser Zeit ist die Authentifizierung durch die RFID-Chipkarte
18 erledigt und die grüne LED 327 signalisiert den Rückzug des Zapfens 14; 114. Nun
kann der Skischuh 6 in die erfindungsgemäße Skibindung eingerastet werden und die
Elektronik wird vom µ-Controller abgeschaltet.
[0057] Abweichend von dem in den Figuren 5 und 6 gezeigten dritten Ausführungsbeispiel kann
der abschnittsweise kreiszylindrische Körper an seinem kreiszylindrischer Umfangsabschnitt
auch glatt sein und drehfest mit einem Zahnrad verbunden sein, das kleiner als der
abschnittsweise kreiszylindrische Körper ist. Das Zahnrad bildet dann mit der Schnecke
das selbsthemmende Schneckengetriebe.
Bezugszeichenliste
[0058]
- 1
- Ski
- 2; 102
- Fersenteil
- 4; 104
- Aufnahmebereich
- 6
- Skischuh
- 8
- Außenschuh
- 10
- Innenschuh
- 12
- Skibremse
- 14; 114
- Zapfen
- 16; 116
- Verriegelung
- 17
- Ausnehmung
- 18
- RFID-Chipkarte
- 20
- Aktor
- 22; 122
- Druckfeder
- 120
- Hubmagnet
- 124
- Vorderteil
- 125
- Bindungsplatte
- 126
- Antenne
- 128
- Antennenhalter
- 130
- Akku
- 132a, 132b
- Gleitlager
- 136
- Längsnut
- 138
- Kipphebel
- 140
- Anker
- 142
- Anlage
- 144
- Torsionsfeder
- 214
- abschnittsweise kreiszylindrischer Körper
- 215
- Abflachung
- 216
- Schneckengetriebe
- 217
- Drehachse
- 218
- kreiszylindrischer Umfangsabschnitt
- 219
- Verzahnung
- 220
- Elektromotor
- 221
- Schnecke
- 322
- elektronische Steuerung
- 323
- DC-DC StepUp-Wandler
- 324
- Logik
- 325
- Taste
- 326
- rote LED
- 327
- grüne LED
1. Skibindung mit einem Aufnahmebereich (4; 104) für einen Skischuh (6) und mit einer
Blockiervorrichtung (14; 114; 214), die in einer gesperrten Stellung zumindest abschnittsweise
im Aufnahmebereich (4; 104) angeordnet ist, und die in einer entsperrten Stellung
außerhalb des Aufnahmebereichs (4; 104) angeordnet ist, wobei die Blockiervorrichtung
(14; 114; 214) an die Skibindung gekoppelt ist und über eine Authentifizierung in
die entsperrte Stellung bewegbar ist, mit einer Verriegelung (16; 116; 216), über
die die Blockiervorrichtung (14; 114; 214) in der gesperrten Stellung verriegelbar
ist, gekennzeichnet durch einen elektrischen Energiespeicher (130) und einen elektrischen Aktor (20; 120; 220),
über den die Verriegelung (16; 116; 216) entriegelbar ist.
2. Skibindung nach Anspruch 1, wobei die Verriegelung (16; 116; 216) über einen RFID-Chip
(18) entriegelbar ist.
3. Skibindung nach Anspruch 2, wobei der RFID-Chip (18) am Skischuh (6) befestigbar oder
in diesen einsetzbar ist.
4. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem elastischen Element (22;
122), über das die Blockiervorrichtung (14; 114) in Richtung der gesperrten Stellung
mit einer Kraft beaufschlagt ist.
5. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Blockiervorrichtung
(14; 114) vom Skischuh (6) in die entsperrte Stellung bewegbar ist.
6. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Blockiervorrichtung
(14) in der entsperrten Stellung im Wesentlichen in einem Fersenteil (2) der Skibindung
aufgenommen ist.
7. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Blockiervorrichtung (114; 214)
in der entsperrten Stellung im Wesentlichen in einem Vorderteil (124) der Skibindung
aufgenommen ist.
8. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Blockiervorrichtung
ein Zapfen (14; 114) ist, der entlang seiner Längsachse zwischen der gesperrten Stellung
und der entsperrten Stellung bewegbar ist.
9. Skibindung nach Anspruch 8, wobei die Verriegelung (116) einen in dem Zapfen (114)
gebildete Längsnut (136) und einen Kipphebel (138) hat, der über den Aktor (120) abschnittsweise
in die Längsnut (136) bewegbar ist.
10. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der elektrische Aktor ein
Hubmagnet (120) ist.
11. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Blockiervorrichtung ein um
eine etwa senkrechte Drehachse (217) drehbarer abschnittsweise kreiszylindrischer
Körper (214) mit einer seitlichen Abflachung (215) ist.
12. Skibindung nach Anspruch 11, wobei die Verriegelung ein am Außenumfang des kreiszylindrischen
Körpers (214) angeordnetes selbsthemmendes Schneckengetriebe (216) ist, und wobei
der elektrische Aktor ein Elektromotor (220) ist.
13. Skibindung für einen Ski, die einen Aufnahmebereich (104) für einen Skischuh begrenzt,
wobei in einem Vorderteil (124) der Skibindung ein abschnittsweise kreiszylindrischer
Körper (214) drehbar gelagert ist, der eine Abflachung (215) und einen kreiszylindrischen
Umfangsabschnitt (218) hat, wobei in einer entsperrten Drehposition des Körpers (214)
die Abflachung (215) zum Aufnahmebereich (104) orientiert ist, und wobei in einer
gesperrten Drehposition des Körpers (214) der Umfangsabschnitt (218) sich zumindest
abschnittsweise in den Aufnahmebereich (104) erstreckt, und wobei der Körper (214)
über ein selbsthemmendes Schneckegetriebe (216) an einen Elektromotor (220) gekoppelt
ist, und wobei die Skibindung eine elektronische Steuerung, eine elektronische berührungslose
Authentifizierungseinheit und einen Akku aufweist, wobei der Elektromotor (220) in
Abhängigkeit der Authentifizierungseinheit über die elektronische Steuerung antreibbar
ist.
14. Verfahren zur Freigabe einer Skibindung und des daran befestigten Skis (1) gemäß einem
der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch die Schritte:
- Annähern eines RFID-Chips (18) an die Skibindung;
- Entriegeln der Blockiervorrichtung (14; 114; 214); und
- Bewegen der Blockiervorrichtung (14; 114; 214) in die entsperrte Stellung.
15. Verfahren zur Sperrung einer Skibindung und des daran befestigten Skis (1) gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 13,
gekennzeichnet durch die Schritte:
- Entfernen des Skischuhs (6) aus der dem Aufnahmebereich (4; 104);
- Bewegen der Blockiervorrichtung (14; 114; 214) in den Aufnahmebereich (4; 104);
- Entfernen eines RFID-Chips (18) von der Skibindung; und
- Verriegeln der Blockiervorrichtung (14; 114; 214).