[0001] Die Erfindung betrifft einen Webschaft mit einem Schaftstab, der aus einem faserverstärkten
Kunststoffmaterial aufgebaut ist. Insbesondere betrifft die Erfindung die Verbindung
zwischen den Seitenstützen des Webschafts und den Schaftstäben.
[0002] Webschäfte sind in der Regel rechteckige rahmenförmige Gebilde mit langen horizontal
angeordneten Schaftstäben und vertikalen Seitenstützen, die die Schaftstäbe an ihren
jeweiligen Enden untereinander verbinden. Die Schaftstäbe tragen Litzentragschienen
zur Aufnahme von Weblitzen. Die Grundstruktur eines solchen Webschafts kann bspw.
der
DE 101 16 813 B4 oder auch der
EP 0 531 886 A1, der
EP 0 659 178 B2 oder der
EP 1 985 733 A1 entnommen werden. Zum Aufbringen der Litzen auf die Litzentragschienen müssen die
Webschäfte demontierbar sein. Dazu sind die Seitenstützen durch geeignete Eckverbinder
mit den Schaftstäben verbunden. Die Eckverbinder sind meist als Klemm- und oder Spanneinrichtungen
ausgebildet. Diese dienen dazu, die Längskräfte der Seitenstützen so in die Schaftstäbe
einzuleiten, dass diese keinen Schaden nehmen.
[0003] Die
EP 0 513 281 B1 schlägt dazu vor, an dem Ende des Schaftstabs zwei Blechplatten anzubringen, zwischen
denen Klötze fest angebracht sind. Die Blechplatten und die Klötze definieren einen
Hohlraum, in den ein Vorsprung der Seitenstütze passt. Einer der Klötze ist mit einer
Gewindebohrung versehen, in die eine Klemmschraube eingeschraubt werden kann. Diese
presst den Vorsprung der Seitenstütze gegen den gegenüber liegenden Klotz und spannt
somit den Eckverbinder fest.
[0004] Die
DE 198 16 950 A1 offenbart einen als Schaftrahmen bezeichneten Webschaft, dessen Schaftstäbe aus Aluminiumprofil
oder Verbundmaterial bestehen. An seinem Ende ist ein im Querschnitt U-förmiges Hülsenelement
angebracht, dessen Schenkel die Flachseiten des Schaftstabs übergreifen. Das Hülsenelement
nimmt Befestigungsschrauben zum Anschluss eines Fortsatzes der Seitenstütze auf.
[0005] Die
DE 101 16 813 B4 offenbart einen Webschaft mit einer Eckverbindung, die die Elastizität des Webschaftes
nutzt. Dieser weist einen Längsschlitz auf, der sich ausgehend von einer in dem Ende
des Webschafts ausgebildeten Tasche über eine gewisse Distanz längs in den Schaftstab
erstreckt. Der Schaftstab enthält außerdem zwei als Führungselemente bezeichnete Spannklötze,
die in einen Hohlraum des Schaftstabs eingesetzt und fest mit den Seitenwänden verbunden
sind. Eine Spannschraube kann die beiden Spannklötze gegeneinander ziehen. Sie klemmen
zwischen einander einen Fortsatz der Seitenstütze fest. Der in dem Schaftstab angebrachte
Längsschlitz ermöglicht eine ganz geringfügige Bewegung der Spannklötze, um den Fortsatz
der Seitenstütze festzuklemmen oder freizugeben.
[0006] Nach ähnlichem Prinzip arbeitet die Eckverbindung gemäß
CH 427688 A. Auch hier wird ein an dem Ende des Schaftstabs angebrachter Längsschlitz dazu genutzt
eine Spannbewegung der oberhalb bzw. unterhalb des Schlitzes stehenden Schenkel des
Schaftstabs zu ermöglichen.
[0007] Die vorgenannten Prinzipien stoßen auf Schwierigkeiten bei der Anwendung an Kunststoffschaftstäben,
insbesondere faserverstärkten Stäben.
[0008] Es ist Aufgabe der Erfindung einen Eckverbinder für Leichtbauschaftstäbe anzugeben.
[0009] Diese Aufgabe wird mit dem Webschaft nach Anspruch 1 gelöst:
Der erfindungsgemäße Webschaft weist einen Leichtbauschaftstab aus einem faserverstärkten
Kunststoffmaterial, beispielsweise mit Karbonfasern, auf. Es kann sich dabei um ein
Vollprofil oder ein Hohlprofil handeln. Die zur Verstärkung vorgesehenen Fasern können
Langfasern oder Kurzfasern sein. Sie können geordnet oder ungeordnet in dem Kunststoff
angeordnet sein. Sie können als Gewebe, Gestricke, Rowings, Einzelfäden, Seile oder
dergleichen angeordnet sein. Sie können sich zum Beispiel vorwiegend in Schaftlängsrichtung
und/oder auch in anderen Richtungen erstrecken. Es kann sich um organische oder anorganische
Fasern, Kohlenstofffasern oder dergleichen handeln. Die Fasern sind in eine Matrix,
vorzugsweise eine Kunststoffmatrix oder auch Metallmatrix, bspw. in eine Magnesium-Aluminium-Metallmatrix
eingebunden.
[0010] An dem Schaftstab ist eine Fassung angebracht, die zwei Flachkörper aufweist. Diese
sind mit Abschnitten, vorzugsweise Endabschnitten der beiden Seitenflächen verklebt
oder auf andere geeignete Weise flächenhaft verbunden. Die Flachkörper können bspw.
Blechplatten, Kunststoffplatten oder dergleichen sein. Sie können eine einheitliche
Dicke oder wechselnde Dicken aufweisen. Zum Beispiel können sich die Flachkörper von
dem Ende des Schaftstabs weg zur Mitte hin verjüngen. Dies kann dazu beitragen, die
an dem Eckverbinder wirkenden Kräfte großflächig und ohne lokale Sprünge auf den Schaftstab
zu übertragen. Eine alternative Ausführungsform kommt mit nur einem Flachkörper aus.
Dazu wird der Flachkörper in einem zu den Flachseiten des Schaftstabs planparallelen
Schlitz im Schaftstab beidseitig verklebt.
[0011] Zwischen den beiden Flachkörpern sind ein erstes starres Anschlagelement und ein
zweites, auf das erste Anschlagelement hin spannbares weiteres Anschlagelement angeordnet.
Ein Spannmittel kann das zweite Anschlagelement gegen das erste Anschlagelement spannen.
Zwischen beiden Anschlagelementen ist durch eine entsprechende Aussparung des Schaftstabs
eine Tasche gebildet. In dieser Tasche kann ein sich von der Seitenstütze weg erstreckender
zwischen den beiden Anschlagelementen aufgenommener Fortsatz festgespannt und so eine
feste Verbindung zwischen dem Schaftstab und der Seitenstütze hergestellt werden.
Weil der erste Anschlag starr und der zweite Anschlag federnd ausgebildet oder federnd,
schwenkbar oder auf sonstige Weise wenigstens geringfügig beweglich gelagert ist,
ist einerseits ein sicheres Spannen des Fortsatzes der Seitenstütze und somit eine
sichere Befestigung wie andererseits auch eine starre Kopplung zwischen Seitenstütze
und Schaftstab gegeben, wenn die Verbindung festgespannt ist. Das erste Anschlagelement
und das zweite Anschlagelement sind vorzugsweise unabhängig voneinander an den Flachkörpern
angeordnete Elemente. Alternativ dazu kann das erste Anschlagelement und das zweite
Anschlagelement ein funktioneller Abschnitt eines einstückigen Einsatzes sein, welcher
zwischen den Flachkörpern angeordnet ist.
[0012] Weiter ist es möglich, auf das zweite Anschlagelement gänzlich zu verzichten. Der
Fortsatz der Seitenstütze kann mit einer Gewindebohrung versehen sein, in die ein
Bolzen greift, der sich durch das erste Anschlagelement erstreckt. Das erste Anschlagelement
liegt vorzugsweise auf der von der Seitenstütze weg weisenden Seite des Fortsatzes.
[0013] Die Erfindung verbindet mehrere Vorteile. Sie bietet ein Konzept zum sicheren Anschließen
von Seitenstützen an Schaftstäbe aus Leichtbaumaterialien, die hinsichtlich lokaler
Krafteinleitung durchaus empfindlich sein können. Solche Leichtbauschaftstäbe können
bspw. aus faserverstärkten Kunststoffen als Vollkörper oder als Hohlkörper gebildet
sein. Sie können auch aus Leichtmetall gebildet sein, insbesondere Aluminium- und/oder
Magnesiumlegierungen, z.B. in Form entsprechend dünner Bleche, zwischen denen Schaumkörper,
Wabenkörper oder dergleichen zur Verstärkung gehalten sein können. Es kann sich auch
um Schaftstäbe aus Leichtmetall als Vollkörper oder als Hohlkörper handeln. Der erfindungsgemäße
Eckverbinder kann bei Schaftstäben aller oben genannten und ähnlichen Arten angewendet
werden.
[0014] Durch die unterschiedliche Ausbildung und/oder Anordnung der beiden Anschlagelemente
wird eine Aufgabenteilung erreicht. Eines der Anschlagelemente dient zur Herstellung
eines starren Kraftübertragungswegs zwischen den Seitenstützen und den Flachteilen
während das andere Anschlagelement als Spannmittel dient.
[0015] Der Webschaft weist wenigstens abschnittsweise ebene Seitenflächen auf. Vorzugsweise
sind die Flachkörper an ebenen Partien der Seitenflächen angeordnet. Wenn der Schaftstab
jedoch mindestens eine nicht ebene Seitenfläche aufweist, ist es auch möglich, den
Flachkörper an die entsprechende nicht ebene Seitenfläche anzupassen, indem er mit
einer entsprechenden komplementären Form versehen ist.
[0016] Vorzugsweise sind die beiden Seitenflächen des Schaftstabs parallel zueinander orientiert.
Der Schaftstab hat vorzugsweise einen Rechteckquerschnitt. Andere Querschnitte sind
möglich.
[0017] Die Flachkörper können wie erwähnt Metallplatten sein. Insbesondere können sie Stahlplatten,
Aluminiumplatten, Blechelemente oder ähnliches sein. Sie erstrecken sich vorzugsweise
von einer Schmalseite des Schaftstabs zu seiner anderen. So wird eine großflächige
Krafteinleitung erreicht. Die Metallplatten oder -bleche können mit dem Schaftstab
flächenhaft verbunden, vorzugsweise verklebt sein. Vorzugsweise sind die Flachkörper
an der den Schaftstab zugewandten Klebeseite mit mindestens einem vorzugsweisen mehreren
Vorsprüngen, bspw. Leisten, Noppen oder dergleichen, versehen, deren Höhe die Dicke
einer auszubildenden Klebefuge festlegt. Diese Erhebungen dienen als Abstandshaltermittel
zur Qualitätssicherung bei der Herstellung der Klebeverbindung.
[0018] Die Flachkörper können sich bedarfsweise etwas über die Schmalseiten des Schaftstabs
erstrecken. Dies ist jedoch nicht unbedingt nötig. Vorzugsweise lassen sie zumindest
eine Schmalseite des Schaftstabs frei.
[0019] Beide Anschlagselemente weisen vorzugsweise unterschiedliche Längen auf. Insbesondere
ragt das starr angeordnete Anschlagelement vorzugsweise weiter aus der Stirnseite
des Schaftstabs heraus als das andere zum Spannen dienende Anschlagelement. Vorzugsweise
überragen jedoch beide Anschlagelemente den Flachkörper. Mit diesem Konzept kann das
starre Anschlagelement insbesondere zur Übertragung von Schubkräften dienen, die von
der Seitenstütze auf den Schaftstab zu übertragen sind. Vorzugsweise übergreift das
längere starre Anschlagelement zumindest einen Teil des Querschnitts der Seitenstütze.
[0020] Das erste Anschlagelement ist mit den Flachkörpern vorzugsweise starr zum Beispiel
durch Kleben oder Schweißen verbunden. Es können dazu einzelne Schweißpunkte oder
Schweißnähte, bspw. Laserschweißnähte vorgesehen sein. Auch kann zwischen dem Flachkörper
und dem Anschlagelement eine mechanische Verbindung durch einen oder mehrere Niete,
einen oder mehrere Schrauben oder sonstige formschlüssige Befestigungsmittel vorgesehen
sein.
[0021] Das zweite Anschlagelement ist an zumindest einem Ende etwas beweglich. Diese Beweglichkeit
kann erreicht werden, indem das Anschlagelement beweglich mit dem Flachkörper verbunden
ist. Dazu können Schrauben, Niete oder dergleichen dienen. Es ist auch möglich, ein
innen liegendes Ende des Anschlagelements mit einem oder beiden Flachkörpern zu verschweißen.
Dazu können ein oder mehrere Schweißpunkte oder Schweißnähte dienen. Der sich von
der Schweißstelle weg erstreckende Teil des Anschlagelements hat naturgegeben eine
gewisse federnde Nachgiebigkeit, die genutzt werden kann, um die gewünschte geringe
Beweglichkeit zu erreichen. Außerdem kann das Anschlagelement an einer oder mehreren
Stellen eine Ausnehmung besitzen, um besser federn zu können.
[0022] Der Webschaft kann auf einen Schaftstab und eine oder zwei Seitenstützen reduziert
sein. Solche Bauformen sind z.B. bei Webschäften anwendbar, die ein fest der Webmaschine
zugeordnetes Unterteil und ein aus der Webmaschine herausnehmbares Oberteil aufweisen.
Auch für solche reduzierten Webschäfte gelten alle oben beschriebenen Varianten. Vorzugsweise
ist der Webschaft jedoch ein vollständiger rechteckiger Rahmen mit zwei Schaftstäben
und zwei Seitenstützen.
[0023] Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand
der Zeichnung, der Beschreibung oder von Ansprüchen. Es zeigen:
Fig. 1 einen Webschaft in schematisierter Gesamtansicht;
Fig. 2 eine Eckverbindung zwischen einer Seitenstütze und einem Schaftstab des Webschafts
nach Fig. 1;
Fig. 3 die Seitenstütze nach Fig. 2 in einer schematisierten Perspektivdarstellung;
Fig. 4 des Schaftstab nach Fig. 2 in einer gesonderten, teilweise aufgeschnittenen
Darstellung;
Fig. 5 den Schaftstab nach Fig. 4 in einer abschnittsweisen Draufsicht und
Fig. 6 eine abgewandelte Ausführungsform des Schaftstabs in teilweiser aufgeschnittener
Darstellung.
[0024] In Fig. 1 ist ein Webschaft 10 veranschaulicht, der zu einer nicht weiter veranschaulichten
Webmaschine gehört. Er bildet einen rechteckigen Rahmen, in dem einzelne Weblitzen
11 angeordnet sind. Diese dienen der Führung nicht weiter veranschaulichter Kettfäden
während des Webprozesses. Die Weblitzen 11 sind auf Litzentragschienen 12, 13 angeordnet,
die im Vertikalabstand horizontal angeordnet sind. Die obere Litzentragschiene 12
ist an einem oberen Schaftstab 14 gehalten. Die untere Litzentragschiene 13 ist an
einem unteren Schaftstab 15 gehalten. Der obere und der untere Schaftstab 14, 15 besteht
jeweils aus einem geeigneten Leichtbaumaterial, z.B. faserverstärktem Kunststoff,
dünnem wabenverstärkten Blech, einem dünnwandigen Aluminium-Extrusionsprofil oder
dergleichen. Seitenstützen 16, 17 sind an die Enden der Schaftstäbe 14, 15 angeschlossen
und bilden mit diesen einen rechteckigen Rahmen. Dieser vollführt während des Betriebs
der Webmaschine eine auf- und niedergehende Bewegung. Zum Antrieb des Webschafts 10
dienen zumindest zwei Anschlüsse 18, 19, an die ein entsprechendes Antriebsgestänge
angeschlossen ist, wobei sich diese Anschlüsse 18, 19, wie dargestellt, am Schaftstab
oder auch an den Seitenstützen befinden können.
[0025] Zur Verbindung der Seitestützen 16, 17 mit den Schaftstäben 14, 15 sind Eckverbinder
vorgesehen, von denen in Fig. 1 der obere linke durch einen gestrichelten Kreis hervorgehoben
ist. Die nachfolgende Erläuterung der hier hervorgehobenen Eckverbindung 20 gilt entsprechend
für die drei verbleibenden anderen Eckverbindungen sowie auch für Eckverbindungen
von Webschäften, die z.B. nur einen Schaftstab und eine oder zwei Seitenstützen aufweisen.
[0026] Fig. 2 veranschaulicht die Eckverbindung 20 zwischen dem Schaftstab 14 und der Seitenstütze
16 exemplarisch. Der Schaftstab 14 besteht hier beispielsweise aus einem faserverstärkten
Kunststoffmaterial in Vollprofilbauweise mit schlankem, rechteckigen Querschnitt.
Dementsprechend weist er eine obere Schmalseite 21, eine untere Schmalseite 22 sowie
zwei vorzugsweise, jedoch nicht zwingend, ebene Flachseiten 23, 24 auf (Fig. 5). Während
die Schmalseiten 21, 22 in Gebrauch horizontal verlaufen, sind die Flachseiten 23,
24 im Gebrauch vertikal angeordnet. Der Querschnitt des Schaftstabs 14 kann homogen
sein. Er kann jedoch auch angrenzend an die obere und/oder die untere Schmalseite
21 bzw. 22 mit einem Verstärkungsprofil, beispielsweise einem Metallhohlprofil, einem
Kunststoffstabprofil oder anderem versehen sein.
[0027] Zu der Eckverbindung 20 gehört eine Fassung 25, die mit dem Schaftstab 14 fest verbunden
ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel gehören zu der Fassung 25 ein hinterer Flachkörper
26 und ein vorderer Flachkörper 27, die jeweils mit den Flachseiten 23, 24 fest verbunden
sind. Die Flachkörper 26, 27 können im einfachsten Fall durch Blechplatten oder sonstige
plattenförmige, beispielsweise aus Kunststoff bestehende Elemente, gebildet sein.
Vorzugsweise bestehen die Flachkörper 26, 27 jedoch aus einem anderen Material oder
einer anderen Materialzusammensetzung als der Schaftstab 14. Z.B. können die Flachkörper
26, 27 aus Aluminium oder Stahl bestehen. Die Flachkörper 26, 27 sind zur flächigen
Verbindung mit dem Schaftstab 14 verklebt. Fig. 5 deutet die entsprechenden Klebefugen
28, 29 an. Diese erstrecken sich vorzugsweise jeweils vollflächig über den Flachkörper
26, 27. Die Flachkörper 26, 27 können kleine, nicht weiter veranschaulichte Vorsprünge,
z.B. Noppen, aufweisen, die an der Flachseite 23, 24 anliegen und einen Klebespalt
mit definierter Dicke festlegen.
[0028] Zu der Fassung 25 gehören, wie insbesondere Fig. 4 zeigt, außerdem ein erstes Anschlagelement
30 und ein zweites Anschlagelement 31. Die beiden Anschlagelemente 30, 31 sind mit
den Flachkörpern 26, 27 verbunden, beispielsweise verschweißt oder verklebt. Das Anschlagelement
30 ist beispielsweise ein länglicher Metallstab mit Rechteckquerschnitt. Es kann jedoch
auch ein Metallhohlprofil, ein U-Profil oder dergleichen Anwendung finden. In Fig.
4 ist eine Verbindungszone 32 mit Kreuzschraffur gekennzeichnet. In dieser Verbindungszone
ist das Anschlagelement 30 mit dem Flachkörper 27 und an der verdeckten entsprechenden
Seite mit dem Flachkörper 26 verbunden. Beispielsweise können zur Verbindung Schweißnähte
vorgesehen sein, z.B. Laserschweißnähte. Andere Schweißverfahren, wie Punktschweißen,
Widerstandsschweißen, Reibschweißen, Elektronenstrahlschweißen sowie Lötverfahren,
z.B. Hartlötverfahren, sind ebenfalls möglich und anwendbar. Das Anschlagelement 30
ist starr und ragt über die stirnseitige Kante 33 des Flachkörpers 26 bzw. 27 hinaus.
Das Anschlagelement 30 ist an der, wie Fig. 2 zeigt, von der Seitenstütze 16 abliegenden
Seite der Fassung 25 angeordnet. Es übergreift dabei die innen liegende Kante der
Seitenstütze 16 und kann somit den Querschnitt derselben wenigstens teilweise überragen.
Auf diese Weise werden Schubkräfte der Seitenstütze reduziert, indem sie von dem Anschlagelement
30 aufgenommen und auf die Fassung 25 übertragen werden.
[0029] Das zweite Anschlagelement 31 ist vorzugsweise kürzer ausgebildet. Es ragt weniger
weit über die Kante 33 hinaus. Außerdem ist es wenigstens geringfügig auf das Anschlagelement
30 hin bzw. von diesem weg beweglich. Dazu kann es wie Fig. 4 veranschaulicht lediglich
in einer kleinen Zone 34 starr mit den Flachkörpern 26, 27 verbunden sein. Wiederum
kann in dieser Zone 34 jedes geeignete Verbindungsmittel, wie Schweißpunkte, Schweißnähte,
Lötpunkte, Lötflächen oder dergleichen, vorgesehen sein. Das erste Anschlagelement
30 und das zweite Anschlagelement 31 können auch Funktionsabschnitte eines ansonsten
einstückig ausgebildeten Einsatzes sein.
[0030] Den beiden Anschlagelementen 30, 31 ist ein Spannmittel 35 zugeordnet, das dazu geeignet
ist, das Anschlagelement 31 in Richtung auf das Anschlagelement 30 zu spannen. Das
Spannmittel 35 kann beispielsweise ein Spannbolzen 36 sein. Dieser kann ein in dem
oberen Anschlagelement 30 vorgesehenes vertikales Loch 37 durchgreifen und in eine
fluchtende Gewindebohrung 38 des zweiten Anschlagelementes 31 eingeschraubt sein.
[0031] Der Schaftstab 14 ist im Bereich der Anschlagelemente 30, 31 mit Ausnehmungen 39,
40 sowie dazwischen mit einer weiteren Ausnehmung versehen, um eine Tasche 41 zu bilden.
Diese dient der Aufnahme eines aus Fig. 3 ersichtlichen Fortsatzes 42 der Seitenstütze
16. Der Fortsatz 42 weist eine Höhe auf, die dem Abstand zwischen den Anschlagstücken
30, 31 entspricht. Er weist eine Dicke auf, die in etwa dem Abstand zwischen den Flachteilen
26, 27 entspricht. Der Fortsatz 42 ist an seinem freien Ende vorzugsweise etwas gerundet
oder abgeschrägt. Er weist vorzugsweise einen Rechteckquerschnitt auf. Die Seitenstütze
16 ist in Nachbarschaft des Fortsatzes 42 an beiden Seiten mit einer Stufe 43, 44
oder Schulter versehen, die als Anschlag oder Anlagefläche für die Kante 33 dient.
Die Kante 33 kann, wie es Fig. 2 andeutet, etwas über das stirnseitige Ende des Schaftstabs
14 hinausragen. In Nachbarschaft zu der Stufe 43, 44 ist in der Seitenstütze 16 eine
Durchgangsbohrung 45 vorgesehen, durch die der Spannbolzen 36 finden kann. Alternativ
dazu kann ein zusätzliches Anschlagelement für den Fortsatz 42 der Seitenstütze 16
in die Tasche 41 eingebracht werden, welches wie die Anschlagelemente 30, 31 von den
Flachkörpern 26, 27 gehalten wird.
[0032] Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass an der Seitenstütze 16 weitere Strukturen
vorgesehen sein können, beispielsweise ein Fortsatz 46 zur axialen Lagesicherung einer
der Litzentragschienen oder als Anschlag für die auf der Litzentragschiene sitzenden
Weblitzen. Außerdem können die Anschlüsse 18, 19 direkt oder mittelbar an die Flachkörper
26, 27 angeschlossen sein, beispielsweise durch Schweißnähte oder wenn die Flachkörper
sich entsprechend über die jeweilige Schmalseite des betreffenden Schaftstabs 14 oder
15 hinaus erstrecken, durch Nietverbindung oder ähnliches. Liegt das erste Anschlagelement
30 bündig an der Außenkante des Schaftstabs 14 an, so können die Anschlüsse 18, 19
auch direkt mit dem ersten Anschlagelement 30 verschraubt oder anderweitig verbunden
sein.
[0033] Die in soweit beschriebene Eckverbindung 20 funktioniert wie folgt:
Zur Herstellung der Eckverbindung wird die Seitenstütze 16 mit ihrem Fortsatz 42 in
die Tasche 41 eingefügt, bis die Stufen 43, 44 an der jeweiligen Kante 33 anliegen.
Es wird dann der Spannbolzen 36 durch die Bohrungen 37, 45 geführt und in die Gewindebohrung
38 eingeschraubt. Durch Anziehen des Spannbolzens 36 wird das Anschlagelement 31 fest
gegen den Vorsprung 42 und dieser wiederum fest gegen das Anschlagelement 30 gepresst.
Die Eckverbindung ist nun betriebssicher hergestellt. Der Abstand zwischen der Gewindebohrung
38 und der Zone 34 sichert dabei eine gewisse geringe Beweglichkeit des Anschlagelements
31, die in Fig. 4 durch einen Doppelpfeil angedeutet ist. Die Beweglichkeit kann sich
auf wenige zehntel Millimeter beschränken und ist ausreichend, um einer Seite ein
leichtes Ein- und Ausführen des Fortsatzes 42 in die bzw. aus der Tasche 41 zu ermöglichen
und andererseits den Fortsatz 42 sicher festspannen zu können.
[0034] Die Beweglichkeit kann erhöht werden, wenn das Anschlagelement 31 eine entsprechende
Federzone 48 aufweist. Diese kann durch eine vorzugsweise der Zone 34 benachbarten
Ausnehmung 49 gebildet sein, bei der der Querschnitt des Anschlagelements 31 geschwächt
ist. Die Ausnehmung 49 kann, wie dargestellt, an der von der Tasche 41 abliegenden
Seite oder auch an der der Tasche 41 zugewandten Seite des Anschlagelements 31 vorgesehen
sein. Andere Maßnahmen zur Schwächung des Materialquerschnitts und somit zur Erhöhung
der Elastizität, z.B. Bohrungen, sind ebenfalls möglich.
[0035] Fig. 6 veranschaulicht eine abgewandelte Ausführungsform der Fassung 25. Die Verbindung
zwischen dem Anschlagelement 30 und den Flachkörpern 26, 27 kann wiederum durch jegliche
stoffflüssige Verbindung, wie Schweißen, Löten, Kleben oder auch wie angedeutet durch
Schraub- oder Nietverbindungen geschaffen sein. Die Verbindung zwischen dem Anschlagelement
31 und den Flachkörpern 26, 27 kann durch ein Gelenkscharnier 50 gebildet sein. Das
Gelenkscharnier 50 kann z.B. durch einen sich zwischen den Flachkörpern 26, 27 erstreckenden
Bolzen oder Stift gebildet sein, der eine Bohrung des Anschlagelements 31 durchgreift.
Diese Bohrung steht quer zu der Kante 33. Der Stift kann Teil einer Schraube oder
eines Niets sein. Alternativ kann der Stift in Bohrungen der Flachköper 26, 27 sitzen
und mit diesen verpresst, verschweißt, vernietet oder sonst wie verbunden sein. Wiederum
ist hier ohne Rücksicht auf die Elastizität des Anschlagelements 31 eine gewisse Beweglichkeit
auf das Anschlagelement 30 hin bzw. von diesem weg gegeben. Die Funktion entspricht
ansonsten der im Zusammenhang mit der Ausführungsform nach Fig. 4 beschriebenen.
[0036] Der erfindungsgemäße Webschaft weist mindestens einen vorzugsweise aus Leichtbaumaterial
bestehenden Schaftstab 14 und mindestens eine Seitenstütze 16 auf. Diese sind über
eine Eckverbindung 20 miteinander verbunden, die auf einer speziell ausgebildeten
Fassung 25 beruht. Die Fassung 25 umfasst mindestens einen, vorzugsweise zwei Flachkörper
26, 27. Der mindestens eine Flachkörper 26 ist mit zwei Anschlagelementen 30, 31 verbunden,
von denen eines ortsfest und das andere wenigstens geringfügig beweglich gehalten
oder montiert ist. Die beiden Anschlagelemente 30, 31 überragen die stirnseitige Kante
33 des Flachkörpers 26 unterschiedlich weit. Zwischen beiden Anschlagelementen 30,
31 ist ein Spannmittel 35 wirksam, dass dazu dient, das kürzere Anschlagelement 31
auf das längere Anschlagelement 30 hin zu spannen, um zwischen den Anschlagelementen
30, 31 einen Fortsatz 42 der Seitenstütze 16 festzuklemmen. Der Flachkörper 26 überträgt
Kräfte zwischen der Seitenstütze 16 und dem Schaftstab 14 großflächig auf diesem.
Bezugszeichenliste:
[0037]
- 10
- Webschaft
- 11
- Weblitzen
- 12, 13
- Litzentragschienen
- 14
- oberer Schaftstab
- 15
- unterer Schaftstab
- 16
- linke Seitenstütze
- 17
- rechte Seitenstütze
- 18
- linker Anschluss
- 19
- rechter Anschluss
- 20
- Eckverbindung
- 21
- obere Schmalseite
- 22
- untere Schmalseite
- 23
- hintere Flachseite
- 24
- vordere Flachseite
- 25
- Fassung
- 26
- hinterer Flachkörper
- 27
- vorderer Flachkörper
- 28
- Klebefuge am Flachkörper 26
- 29
- Klebefuge am Flachkörper 27
- 30
- erstes Anschlagelement
- 31
- zweites Anschlagelement
- 32
- Verbindungszone
- 33
- Kante
- 34
- Zone
- 35
- Spannmittel
- 36
- Spannbolzen
- 37
- Loch
- 38
- Gewindebohrung
- 39, 40
- Ausnehmungen
- 41
- Tasche
- 42
- Fortsatz
- 43, 44
- Stufe
- 45
- Durchgangsbohrung
- 46
- Fortsatz
- 47
-
- 48
- Federzone
- 49
- Ausnehmung
- 50
- Gelenkscharnier
1. Webschaft (10),
mit einem Schaftstab (14), der in Leichtbauweise aufgebaut ist und zwei breite Seitenflächen
(23, 24) und zwei Schmalflächen (21, 22) aufweist,
mit einer Seitenstütze (16), die an ein Ende des Schaftstabs (14) anzuschließen ist
und dazu einen seitlich von ihr abstehenden Fortsatz (42) aufweist,
mit einer Fassung (25), mindestens einen mit einem Abschnitt der beiden Seitenflächen
(23, 24) flächig verbundenen Flachkörper (26) aufweist,
wobei der Flachkörper (26) mit einem ersten, starren Anschlagelement (30) und einem
in einem Abstand zu diesem angeordneten, in Richtung auf das starre Anschlagelement
(30) hin spannbaren zweiten Anschlagelement verbunden ist,
wobei zwischen den Anschlagelementen eine Tasche (41) zur Aufnahme des Fortsatzes
(42) ausgebildet ist, und mit einem Spannmittel (35), um das zweite Anschlagelement
(31) in Richtung auf das erste Anschlagelement (30) hin zu spannen.
2. Webschaft nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaftstab (14) wenigstens abschnittsweise ebene Seitenflächen (23, 24) aufweist.
3. Webschaft nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenflächen (23, 24) parallel zueinander orientiert sind.
4. Webschaft nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaftstab (14) einen Rechteckquerschnitt aufweist.
5. Webschaft nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flachkörper (26) eine Metallplatte ist.
6. Webschaft nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flachkörper (26) von einer Schmalseite (21) zu der anderen Schmalseite (22) erstreckt.
7. Webschaft nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flachkörper (26) zumindest eine der Schmalseiten (21, 22) frei lässt.
8. Webschaft nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flachkörper (26) stirnseitig mit dem Schaftstab (14) abschließt.
9. Webschaft nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Anschlagelemente (30, 31) unterschiedliche Längen aufweisen.
10. Webschaft nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beide Anschlagelemente (30, 31) längs zu dem Schaftstab (14) orientiert sind und
aus dem Schaftstab (14) heraus ragen.
11. Webschaft nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Anschlagelemente (30, 31) den Flachkörper (26) überragen.
12. Webschaft nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Anschlagelement (30) starr mit dem Flachkörper (26) verbunden ist.
13. Webschaft nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Anschlagelement (31) an nur einem Ende mit dem Flachkörper (26) verbunden
ist.
14. Webschaft nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Anschlagelement (31) beweglich mit dem Flachkörper (26) verbunden ist.
15. Webschaft nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagelemente (30, 31) mit dem Flachkörper (26) vernietet, verschraubt, verklebt,
verlötet oder verschweißt sind.