(19)
(11) EP 2 578 749 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.04.2013  Patentblatt  2013/15

(21) Anmeldenummer: 12005494.5

(22) Anmeldetag:  27.07.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E01C 21/00(2006.01)
E01C 23/088(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 07.10.2011 DE 102011115325

(71) Anmelder: BOMAG GmbH
56154 Boppard (DE)

(72) Erfinder:
  • Rötsch, Helmut
    56288 Beltheim (DE)

(74) Vertreter: Heidler, Philipp et al
Lang & Tomerius Landsberger Straße 300
80687 München
80687 München (DE)

   


(54) Rotorgerhäuse für eine Fräsvorrichtung zur Bodenbearbeitung, Fräsvorrichtung und Verfahren zur Reinigung eines Rotorgehäuses


(57) Rotorgehäuse (8) für eine Fräsvorrichtung (1) zur Bodenbearbeitung, insbesondere für eine Straßenfräse, einen Recycler oder einen Stabilisierer, mit einer Reinigungseinrichtung (15) mit einem zum Boden hin offenen Innenraum zur Aufnahme eines Fräsrotors (9), umfassend zwei Seitenwände (13), eine Vorderwand (11) und eine Rückwand (12), wobei die Seitenwände, die Vorderwand und die Rückwand den Innenraum nach außen hin begrenzen, umfassend eine innenliegend angeordnete Reinigungsleiste (16). Die Erfindung betrifft ferner eine Fräsvorrichtung mit einem Rotorgehäuse mit einer solchen Reinigungseinrichtung und ein Verfahren zur Reinigung eines Rotorgehäuses.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Rotorgehäuse für eine Fräsvorrichtung zur Bodenbearbeitung, insbesondere für eine Straßenfräse, einen Recycler oder einen Stabilisierer. Das Rotorgehäuse weist einen zum Boden hin offenen Innenraum zur Aufnahme eines Fräsrotors auf, umfassend zwei Seitenwände, eine Vorderwand und eine Rückwand, wobei die Seitenwände, die Vorderwand und die Rückwand den Innenraum des Rotorgehäuses nach außen hin begrenzen. Die Erfindung betrifft ferner eine Fräsvorrichtung zur Bodenbearbeitung, insbesondere Straßenfräse, Recycler oder Stabilisierer, mit einem solchen Rotorgehäuse, sowie ein Verfahren zur Reinigung eines Rotorgehäuses von im Inneren des Rotorgehäuses anhaftenden Bodenmaterial.

[0002] Gattungsgemäße Fräsvorrichtungen finden üblicherweise Einsatz im Straßen- und Wegebau. So werden Straßenfräsen beispielsweise konkret zum Abfräsen einer bestehenden und sanierungsbedürftigen Straßendecke, Recycler und Stabilisierer zum Zerkleinern und/oder Durchmischen des Bodenmaterials, beispielsweise mit Bindemitteln, eingesetzt. Derartige Fräsvorrichtungen können als selbstfahrende Maschinen oder aber auch als Anhängeelemente, beispielsweise zum Anbau an eine Zugmaschine, ausgebildet sein. Das Arbeitsgerät solcher Fräsvorrichtungen ist ein Fräsrotor, bei dem es sich üblicherweise um einen hohlzylindrischen Korpus handelt, der an seiner Außenseite mit Fräswerkzeugen, beispielsweise Meißeln, bestückt ist. Im Arbeitsbetrieb rotiert der in den Boden herabgelassene Fräsrotor und fräst dabei beispielsweise Bodenmaterial auf. Der Fräsrotor ist dazu üblicherweise quer zur Fahrtrichtung der Fräsvorrichtung liegend an der Fräsvorrichtung angeordnet und rotiert, je nach Betriebsart, in oder entgegen der Arbeitsrichtung. Nach außen ist der Fräsrotor in der Regel von dem Rotorgehäuse umgeben, um beispielsweise das aufgefräste Material mit einem Bindemittel durchmischen zu können und/oder das Umherfliegen von aufgefrästen Material zu verhindern und/oder einen kontrollierten Materialabtransport aus dem Fräsbereich zu ermöglichen. Bei dem Rotorgehäuse handelt es sich somit um eine den Fräsrotor nach oben, zu den Seiten und in und entgegen der Arbeitsrichtung umgebende Einrichtung. Das Rotorgehäuse ist zum Boden hin offen ausgebildet, damit der Fräsrotor in Eingriff mit dem zu bearbeitenden Boden gelangen kann.

[0003] Im Arbeitsbetrieb kommt es häufig zu einer Anhaftung von Bodenmaterial und/oder Verschmutzungen auf der Innenseite der Rotorhaube. Dies tritt insbesondere dann auf, wenn die Rotorhaube zusätzlich eine Sprühvorrichtung aufweist, über die Wasser und/oder Bindemittel, wie beispielsweise Bitumenschaum, in den Innenraum des Rotorgehäuses zum Vermengen mit dem Bodenmaterial eingebracht werden. Dieser nachstehend auch allgemein als Anhaftungen bezeichneten Verschmutzungen und/oder Bodenmaterialien haben insbesondere häufig zur Folge, dass die Düsen der Sprühvorrichtung verstopfen und eine zuverlässige Fluid- und/oder Bitumenzufuhr nicht mehr gewährleistet ist. Darüber hinaus können dadurch die Durchmischungsergebnisse erheblich beeinflusst werden.

[0004] Bisher war es üblich, die Fräsarbeiten zur Reinigung des Rotorgehäuses zu unterbrechen und beispielsweise den Rotor aus dem Rotorgehäuse zu entfernen oder das beispielsweise als Rotorhaube ausgebildete Rotorgehäuse abzuhängen, um Zutritt zum Innenraum des Rotorgehäuses zu bekommen. Die Verschmutzungen im Rotorraum wurden anschließend mit Hilfe von Meißeln, Presslufthämmern, Spaten, etc. entfernt. Danach wurde der Fräsrotor wieder in das Rotorgehäuse eingebracht bzw. die Rotorhaube angehängt und die Fräsarbeiten konnten fortgesetzt werden. Dieses Reinigungsverfahren ist umständlich und zeitaufwendig und hat ein vergleichweise langen Stillstand der Fräsvorrichtung zur Folge.

[0005] Speziell für Ausführungsformen einer Fräsvorrichtung mit einer Sprühvorrichtung ist es ferner bekannt, zu Reinigungszwecken der Sprühdüsen eine Stößelanordnung in jeder Düse vorzusehen, wie es beispielsweise in der DE 102 41 067 B3 angegeben ist. Diese Lösung erreicht allerdings nur bei geringfügigen Anhaftungen ausreichende Reinigungsergebnisse und ist bei extremer Verschmutzung nahezu wirkungslos. Darüber hinaus ist diese Anordnung vergleichsweise kompliziert und kostenaufwendig in der Herstellung und Wartung, schließlich wird für jede Düse eine separate Stößelanordnung benötigt, und zudem allein gezielt auf die Reinigung der Düsenöffnung an sich gerichtet.

[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Möglichkeit anzugeben, wie im Rotorgehäuse angesammelte Anhaftungen möglichst kostengünstig, zuverlässig und in kurzer Zeit entfernt werden können.

[0007] Die Lösung der Aufgabe gelingt mit einem Rotorgehäuse, einer Fräsvorrichtung und einem Verfahren zur Reinigung eines Rotorgehäuses gemäß den unabhängigen Ansprüchen. Bevorzugte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0008] Der Grundgedanke der Erfindung liegt darin, dass eine im Innenraum des Rotorgehäuses angeordnete Reinigungseinrichtung mit einer zumindest teilweise gegenüber dem Rotorgehäuse bewegbaren Reinigungsleiste vorhanden ist, wobei das Rotorgehäuse ferner wenigstens eine Durchtrittsöffnung aufweist, über die Schläge und/oder Rüttelbewegungen von außerhalb des Rotorgehäuses auf die Reinigungsleiste aufgebracht werden können. Mit Rotorgehäuse ist vorliegend diejenige Einrichtung bezeichnet, durch die eine Umhausung des Fräsrotors bereitgestellt wird. Die Seitenwände sind dabei diejenigen Umhausungsteile des Rotorgehäuses, die an den Stirnseiten des Fräsrotors angeordnet sind, d.h. in Axialrichtung der Rotationsachse des Fräsrotors vor und hinter dem Fräsrotor. Die Vorderwand ist derjenige Teil des Rotorgehäuses, der den Fräsrotor in Arbeitsrichtung bis auf Höhe der Rotationsachse bezogen auf eine Vertikalebene entlang der Rotationsachse des Fräsrotors einhaust. Die Rückwand ist entsprechend derjenige Teil des Rotorgehäuses, der den Fräsrotor entgegen der Arbeitsrichtung ab der Rotationsachse des Fräsrotors umgibt beziehungsweise sich entgegen der Arbeitsrichtung an die Vorderwand anschließt. Die vorliegend bezeichneten Wandelemente müssen entsprechend nicht plan ausgebildet sein, sondern können beispielsweise auch dreidimensionale Verformungen, wie beispielsweise haubenartige Wölbungen, mehrere im Winkel aneinander angesetzte Wandsegmente, etc., umfassen. Wichtig ist, dass das Rotorgehäuse in seiner Gesamtheit eine zumindest nahezu vollständige Umhausung mit Aussparung zum Boden für den Fräsrotor zur Verfügung stellt.

[0009] Wesentliches Element des erfindungsgemäßen Rotorgehäuses ist eine Reinigungseinrichtung. Die Reinigungseinrichtung is allgemein in der Weise ausgebildet, dass im Innenraum des Rotorgehäuses angesammelte Anhaftungen (Verschmutzungen und/oder Bodenmaterial) entfernt werden können. Zentrales Element der erfindungsgemäßen Reinigungseinrichtung ist eine Reinigungsleiste. Die Reinigungsleiste ist im Innenraum des Rotorgehäuses angeordnet und zumindest teilweise gegenüber dem Rotorgehäuse bewegbar. Die Reinigungsleiste kann somit beispielsweise zumindest in einen Teilbereich relativ zu den Wandelementen des Rotorgehäuses (Seitenwände, Vorderwand und Rückwand) bewegt werden, wobei dies beispielsweise neben einem Schwenken insbesondere auch Biegebewegungen der Reinigungsleiste mit umfasst. Durch diese Relativbeweglichkeit zumindest eines Teilbereichs der Reinigungsleiste gegenüber den Wandelementen des Rotorgehäuses können beispielsweise Schlag- und/oder Schwingungsimpulse auf die Reinigungsleiste ausgeübt werden, was eine Relativbewegung, beispielsweise in der Art einer Vibrationsbewegung, zumindest eines Teiles der Reinigungsleiste gegenüber dem Rotorgehäuse zur Folge hat. Dadurch werden die Anhaftungen, zumindest an der Reinigungsleiste selbst und in den der Reinigungsleiste benachbarten Bereichen des Rotorgehäuses gelockert und fallen schließlich in den Innenraum des Rotorgehäuses ab.

[0010] Wesentlich für die Erfindung ist, dass das Rotorgehäuse wenigstens eine Durchtrittsöffnung aufweist, über die Schläge und/oder Rüttelbewegungen von außerhalb des Rotorgehäuses auf die Reinigungsleiste aufgebracht werden können. Die Reinigungsleiste kann somit von außerhalb des Rotorgehäuses zu den Relativbewegungen, beispielsweise Biegebewegungen, angeregt werden, so dass kein aufwendiger Abbau des Rotorgehäuses und/oder ein Entfernen des Fräsrotors zu Reinigungswecken mehr erforderlich ist. Darüber hinaus ist der Platzbedarf der erfindungsgemäßen Reinigungseinrichtung äußerst gering, insbesondere im Bezug auf den Innenraum des Rotorgehäuses. Bevorzugt ist die Reinigungsleiste an der Innenoberfläche des Rotorgehäuses flächig anliegend angeordnet und schwingt beziehungsweise biegt sich bei einer Beaufschlagung mit Schlägen und/oder Rüttelbewegungen von außerhalb des Rotorgehäuses durch die wenigstens eine Durchtrittsöffnung zumindest teilweise in den Innenraum des Rotorgehäuses ein. Die Reinigungsleiste beansprucht somit keinen nennenswerten Anteil des Innenraums des Rotorgehäuses, so dass eine Übertragung der Erfindung auf bestehende Rotorgehäuse ohne weiteres möglich ist.

[0011] Grundsätzlich kann zur konkreten Lagerung der Reinigungsleiste am Rotorgehäuse auf ein breites Spektrum verschiedener Alternativen zurückgegriffen werden. Neben Gelenkverbindungen hat sich hierbei allerdings die zumindest teilweise feste Verbindung der Reinigungsleiste mit dem Rotorgehäuse, beispielsweise durch Nietverbindungen, Schweißverbindungen, Klebeverbindungen, etc., als bevorzugt erwiesen. Derartige Verbindungen zwischen Reinigungsleiste und Rotorgehäuse zeichnen sich durch eine hohe Standfestigkeit und vergleichsweise einfache Herstellung aus.

[0012] Für die Funktionsweise der Reinigungsleiste ist es erforderlich, dass diese zumindest teilweise gegenüber dem Rotorgehäuse bei einer Beaufschlagung mit einem Schlag oder einer Rüttelbewegung bewegbar ist. Bevorzugt ist die Reinigungsleiste daher mit dem Rotorgehäuse in einem Randbereich verbunden, insbesondere einem Längsrandbereich der Reinigungsleiste. Dadurch ist einerseits eine sichere Verbindung der Reinigungsleiste zum Rotorgehäuse gewährleistet und gleichzeitig ein im praktischen Einsatz ausreichender Bewegungsfreiraum der Reinigungsleiste gegenüber dem Rotorgehäuse, insbesondere in dem dem Befestigungsbereich gegenüberliegenden Randbereich der Reinigungsleiste. Der Längsrandbereich der Reinigungsleiste ist dabei der Randbereich entlang einer der Längsseiten der Reinigungsseite, d.h. einer der Seiten der Reinigungsleiste, die länger ist als die beiden sich an die Längsseite anschließenden Seiten der Reinigungsleiste. Zum Längsrandbereich zählt dabei insbesondere der zu 25 %und gang besonders zu 20 % der Gesamtbreite der Reinigungsleiste an den Längsrandbereich angrenzende Teil der Reinigungsleiste über die Längsseite der Reinigungsleiste hinweg. Bei den üblichen Abmessungen der Reinigungsleiste wird durch diese Art der Verbindung einerseits eine ausreichende Lagerstabilität erhalten und andererseits kann die Reinigungsleiste gegenüber dem Rotorgehäuse in dem Längsrandbereich, der der Verbindungsstelle zum Rotorgehäuse abgewandt ist, ausreichend gegenüber dem Rotorgehäuse bewegt werden, um den gewünschten Reinigungseffekt zu erhalten. Neben einer punktuellen Verbindung entlang des Längsrandbereiches oder der Verwendung mehrerer in einer Richtung nebeneinander liegender Verbindungspunkte, ist beispielsweise auch eine nahezu vollständige Verbindung des Längsrandbereiches mit dem Rotorgehäuse möglich.

[0013] Auch wenn grundsätzlich eine Vielzahl an geeigneten Materialien zur Umsetzung der Reinigungsleiste in Frage kommt, hat sich die Verwendung von Federstahl besonders bewährt. Eine Reinigungsleiste, die aus Federstahl besteht, erlaubt auch über sehr lange Zeiträume zuverlässige Reinigungsergebnisse. Federstahl besitzt darüber hinaus eine besonders hohe Festigkeit und gleichzeitig in einem bestimmten Bereich elastische Eigenschaften.

[0014] Auch die Anordnung der Reinigungsleiste innerhalb des Rotorgehäuses kann variieren. Je nach Bodenmaterial und/oder Ausbildung des Rotorgehäuses können ausreichende Reinigungsergebnisse beispielsweise bereits dann erhalten werden, wenn sich die Reinigungsleiste im Bezug auf die axiale Breite des Rotorgehäuses über einen Bereich von beispielsweise wenigstens 50% bevorzugt wenigstens 70 % erstreckt. Optimale Ergebnisse werden allerdings dann erhalten, wenn sich die Reinigungsleiste über nahezu die gesamte Breite des Rotorgehäuses erstreckt. Bei dieser Ausführungsform ist gewährleistet, dass sich die mit der Reinigungsleiste erreichte Reinigungsfunktion über die gesamte Breite des Rotorgehäuses ausdehnt.

[0015] Es hat sich daher als vorteilhaft erwiesen, wenn die Reinigungsleiste segmentiert ausgebildet ist, umfassend insbesondere wenigstens zwei entlang der Breite des Rotorgehäuses unmittelbar nebeneinander angeordneter Reinigungsleistensegmente. Die Breite des Rotorgehäuses ist dabei die Erstreckung des Rotorgehäuses in Axialrichtung des Fräsrotors, also üblicherweise in Horizontalrichtung quer zur Arbeitrichtung der Fräsvorrichtung. Übliche Rotorgehäuse können beispielsweise Breiten von > 1 m, insbesondere > 1,5 m bis zu > 2 m aufweisen. Grundsätzlich ist es zwar möglich, eine einzige durchgehende Reinigungsleiste über die gesamte Breite des Rotorgehäuses vorzusehen. Einfacher in der Montage und Wartung sind allerdings mehrere Reinigungsleistensegmente, die in Axialrichtung beziehungsweise über die Breite des Rotorgehäuses nebeneinander und, um möglichst gleichmäßige Reinigungsergebnisse zu erhalten, insbesondere unmittelbar aneinander angrenzend angeordnet sind.

[0016] Die Reinigungsleiste wird bevorzugt in Bereichen des Rotorgehäuses angeordnet, in denen häufig Anhaftungen und/oder Verschmutzungen auftreten. Dies können beispielsweise Bereiche mit Eckaussparungen, etc. in der Innenwandung des Rotorgehäuses sein. Allgemein können in einem Rotorgehäuse somit häufig mehrere Bereiche vorhanden sein, die zur Anhaftung von Bodenmaterial und/oder Verschmutzungen neigen. Bevorzugt sind daher auch mehrere Reinigungsleisten in einem Rotorgehäuse angeordnet, speziell in den zu Anhaftungen an der Innenwandung des Rotorgehäuses neigenden Bereichen.

[0017] Besonders häufig treten Verschmutzungen und/oder Anhaftungen an der Innenwand des Rotorgehäuses in Austrittsbereichen von Fluid in den Innenraum des Rotorgehäuses auf, konkret beispielsweise an Fluiddüsen und/oder Einlassvorrichtungen für Schaumbitumen, etc. Ein gattungsgemäßes Rotorgehäuse umfasst häufig eine Einrichtung, über die Fluid, beispielsweise Wasser oder Bitumen, insbesondere Schaumbitumen, in den Innenraum des Rotorgehäuses von außen eingebracht werden kann. Dazu sind beispielsweise entsprechende Schlauchverbindungen vorhanden, die im Rotorgehäuse oder zum Inneren des Rotorgehäuses in einer entsprechenden Düsenöffnung oder einer vergleichbaren Auslasseinrichtung münden, über die das Fluid in den Innenraum des Rotorgehäuses eintritt. Derartige Fluidauslasse sind häufig zeilenartig nebeneinander über die Breite des Rotorgehäuses d.h. in Axialrichtung des Fräsrotors verteilt angeordnet, um eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Fluids im Inneren des Rotorgehäuses zu ermöglichen. Aufgrund der verwendeten Fluide, insbesondere Wasser und/oder Bitumen, besonders Schaumbitumen, sind diese Bereiche des Rotorgehäuses besonders anfällig für Anhaftungen, so dass speziell in diesem Bereich die Vorteile der Erfindung besonders zum Tragen kommen. Derartige Einsprühvorrichtungen weisen üblicherweise mehrere über die Breite des Rotorgehäuses verteilt typischerweise entlang einer Linie angeordnete Fluiddüsen auf, wobei auch mehrere Einsprühvorrichtungen am oder im Rotorgehäuse vorgesehen sein können, um beispielsweise gleichzeitig verschiedene Fluide in den Arbeitsraum beziehungsweise Innenraum des Rotorgehäuses einbringen zu können. Dazu sind beispielsweise geeignete Öffnungen im Rotorgehäuse angeordnet, über die Fluid von außen in den Innenraum des Rotorgehäuses eingebracht werden kann und/oder durch die hindurch Fluiddüsen zum Innenraum des Rotorgehäuses geführt werden können.

[0018] Der Bereich der Innenwandung des Gehäuses, in dem das Fluid über Fluiddüsen in den Innenraum des Rotorgehäuses eingesprüht wird, beziehungsweise in den das Fluid aus den Fluiddüsen austritt, neigt somit besonders stark zur Ansammlung von Anhaftungen. Gleichzeitig ist es unerwünscht, dass die Fluiddüsen mit Bodenmaterial verstopfen, um über den gesamten Arbeitsprozess hinweg einen gleichmäßigen Fluideintrag zu gewährleisten. Ganz besonders bevorzugt ist daher wenigstens eine Reinigungsleiste im Bereich der Fluiddüsen angeordnet. Für den Fall, dass mehrere Bereiche in dem Rotorgehäuse vorhanden sind, in denen Fluid in das Innere des Rotorgehäuses eingespeist wird, ist bevorzugt jeder dieser Bereiche mit einer Reinigungsleiste versehen. Insbesondere können auch mehrere Reinigungsleisten in Rotationsrichtung des Fräsrotors bzw. in Arbeitsrichtung der Fräsvorrichtung nebeneinander, insbesondere jeweils über die gesamte Breite des Rotorgehäuses (einstückig oder segmentiert), angeordnet sein.

[0019] Bevorzugt ist es ferner vorgesehen, wenn die Reinigungsleiste wenigstens ein im Rotorgehäuse angeordneten Fluidauslass überlappend angeordnet ist und wenigstens eine Durchtrittsausnehmung aufweist, über die das Fluid vom Fluidauslass in den Innenraum des Rotorgehäuses einbringbar ist oder durch die der Fluidauslass hindurchragt. Mit Fluidauslass ist somit eine Durchtrittsöffnung im Rotorgehäuse bezeichnet, durch die hindurch entweder Fluid in den Innenraum des Rotorgehäuses eingesprüht wird oder durch die eine Austrittseinrichtung für Fluid, insbesondere eine Fluiddüse, in den Innenraum des Rotorgehäuses geführt ist. Gleichzeitig ist nicht nur im Rotorgehäuse, sondern auch in der Reinigungsleiste eine Ausnehmung angeordnet, die die Durchtrittsöffnung im Rotorgehäuse zumindest teilweise und insbesondere vollständig überdeckt, um den Fluideintrag in das Innere des Rotorgehäuses durch die Reinigungsleiste nicht zu behindern. Die Durchtrittsöffnung in der Reinigungsleiste ist dabei in Relation zur Durchtrittsöffnung im Rotorgehäuse bevorzugt deckungsgleich ausgeführt. Wird die Reinigungsleiste nun durch Schläge und/oder Rüttelbewegungen in Bewegung gesetzt, bewegt sie sich insbesondere in unmittelbarer Nähe zum Fluidauslass und sorgt speziell in diesem Bereich und über die Durchtrittsöffnung hinweg für ein Ablösen entsprechender Anhaftungen. Auf diese Weise lässt sich besonders effizient der Bereich des wenigstens einen Fluidauslasses und der diesen benachbarten Umgebung durch die Reinigungsleiste von Anhaftungen befreien und/oder Verstopfungen in den Durchtrittsöffnungen (im Rotorgehäuse und/oder in der Reinigungsleiste) verhindern beziehungsweise lösen.

[0020] Die Reinigungsleiste ist daher besonders bevorzugt an ihrer den Überlappungsbereich mit dem wenigstens einen Fluidauslass gegenüber liegenden Seite mit dem Rotorgehäuse verbunden. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass sich die Reinigungsleiste im Bereich des Fluidauslasses beim Aufbringen eines Schlages oder einer Rüttelbewegung besonders stark bewegt und damit ein besonders effizienten Reinigungsvorgang auslöst.

[0021] Zur Aufbringung von Schlägen und/oder Rüttelbewegungen auf die Reinigungsleiste kann auf eine Vielzahl verschiedener Ausführungsmöglichkeiten zurückgegriffen werden. Im einfachsten Fall ist beispielsweise die wenigstens eine Durchtrittsöffnung im Rotorgehäuse so groß bemessen, dass die Schläge direkt von außerhalb des Rotorgehäuses manuell, beispielsweise mit einem Hammer, auf die Reinigungsleiste durchgeführt werden können. Selbstverständlich können auch mehrere Durchtrittsöffnungen nebeneinander , insbesondere über die Erstreckung der Reinigungsleiste in Axialrichtung verteilt, angeordnet werden, um möglichst über die gesamte Breite der Reinigungsleiste Schläge aufbringen zu können.

[0022] Aus beispielsweise Stabilitätsgründen ist es jedoch vorteilhaft, wenn die wenigstens eine Durchtrittsöffnung, über die Schläge und/oder Vibrationen auf die Reinigungsleiste aufbringbar sind, möglichst klein ausgebildet werden kann. In diesem Zusammenhang hat sich die Verwendung einer Übertragungseinrichtung als Teil der Reinigungseinrichtung bewährt, über die außerhalb des Rotorgehäuses aufgebrachte Schläge und/oder Schwingungen auf die Reinigungsleiste im Inneren des Rotorgehäuses übertragbar sind. Bei dieser Ausführungsform werden die Schläge und/oder Rüttelbewegungen somit nicht mehr unmittelbar auf die Reinigungsleiste aufgebracht, sondern auf die Übertragungseinrichtung, die die durch die Schläge und/oder Rüttelbewegungen hervorgerufenen Impulse auf die Reinigungsleiste überträgt. Die Übertragungseinrichtung ist dazu insbesondere durch die Durchtrittsöffnung hindurchgeführt.

[0023] Konkret kann es sich bei der Übertragungseinrichtung beispielsweise um ein mit der Reinigungsleiste verbundenen Bolzen handeln, der nach außen über die Außenoberfläche des Rotorgehäuses vorsteht. Auf den Bolzen können Schläge und/oder Rüttelbewegungen von außerhalb des Rotorgehäuses aufgebracht werden, die über den Bolzen in das Innere des Rotorgehäuses auf die Reinigungsleiste übertragen werden. Bei dieser Ausführungsform ist die Übertragungseinrichtung somit mit der Reinigungsleiste verbunden. Es versteht sich von selbst, dass auch mehrere Bolzen an einer Reinigungsleiste angeordnet sein können.

[0024] Alternativ zur Anordnung der Übertragungseinrichtung direkt an der Reinigungsleiste, ist auch eine Anordnung der Übertragungseinrichtung am Rotorgehäuse möglich. Hierzu kann die Übertragungseinrichtung beispielsweise einen am Rotorgehäuse in einer Bolzenführung verschieblich gelagerten Schlagbolzen umfassen. Die Bolzenführung ist dabei in der Weise ausgebildet, dass der Schlagbolzen, üblicherweise linear, zwischen einer Ausgangsstellung und einer Abschlagstellung bewegbar ist, in der der Schlagbolzen die Reinigungsleiste zumindest teilweise in den Innenraum des Rotorgehäuses eindrückt. Der Schlagbolzen ist mit anderen Worten verschieblich gelagert und kann die Position und insbesondere Biegestellung der Reinigungsleiste ändern. Bei der Bolzenführung kann es sich beispielsweise um ein Führungselement mit einer Verliersicherung für den Schlagbolzen handeln. Werden Rüttelbewegungen und/oder Schläge auf den Schlagbolzen aufgebracht, werden diese geführt durch den Schlagbolzen auf die Reinigungsleiste im Inneren des Rotorgehäuses übertragen. Der Schlagbolzen steht dazu mit einem Aufnahmeteil über die Bolzenführung, vergleichbar mit dem vorstehenden Bolzen, vor. Besonders effektiv ist es, wenn der Schlagbolzen federbeaufschlagt ist, wobei die Federbeaufschlagung den Schlagbolzen von der Reinigungsleiste bevorzugt in eine Ausgangsstellung weg drückt.

[0025] Grundsätzlich ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Schläge und/oder Rüttelbewegungen manuell, beispielsweise mit einem Hammer, einer Kurbeleinrichtung etc., aufgebracht werden können. In einer bevorzugten Ausführungsform ist jedoch eine Antriebseinrichtung zur automatischen Durchführung der Reinigungsfunktion mit Hilfe der Reinigungseinrichtung vorhanden. Bei der Antriebseinrichtung handelt es sich somit um ein Element, welches zum Antrieb der Schlag und/oder Rüttelbewegung auf die Reinigungsleiste, direkt oder indirekt, dient. Die Antriebseinrichtung kann dazu beispielsweise ein Elektromotor, ein Hydraulikmotor, etc., sein.

[0026] Für die konkrete Ausbildung der Antriebseinrichtung kann auf ein breites Spektrum alternativer Ausführungsformen zurückgegriffen werden. Bevorzugt ist es, wenn die Antriebseinrichtung wenigstens eines der Elemente Nockenwelle, Schwingungserreger, insbesondere Exzentererreger, Steuereinheit zur Regulation der Schlagintensität und/oder Schlagfrequenz und/oder Zeitsteuerung umfasst. Bei der Verwendung einer Nockenwelle treibt die Antriebseinrichtung die Umlaufbewegung der Nockenwelle an. Die Nocken dienen zur Auslösung der Schlag und/oder Rüttelbewegungen und sind dazu beispielsweise mit der Reinigungsleiste direkt oder einem Teil der Übertragungseinrichtung, beispielsweise einem Schlagbolzen, wirkverbunden. Mit der Nockenwelle können besonders hohe Schlagfrequenzen erreicht werden, so dass beispielsweise sogar ein kontinuierlicher Betrieb der Reinigungsfunktion im Arbeitsbetrieb des Fräsrotors möglich ist. Zur Auslösung der Reinigungsvibrationen der Reinigungsleiste kann ergänzend oder alternativ auf einen Schwingungserreger, insbesondere Exzentererreger, zurückgegriffen werden. Derartige Erreger zeichnen sich durch das Vorhandensein einer exzentrischen Masseverteilung aus, so dass bei Rotationsbewegungen Unwuchten erhalten werden, die zur Auslösung von Schlägen und/oder Rüttelbewegungen auf die Reinigungsleiste herangezogen werden können. Ergänzend oder alternativ kann ferner eine Steuereinheit zur Regulation der Schlagintensität und/oder Schlagfrequenz von der Antriebseinrichtung mit umfasst sein. Diese Ausführungsform ermöglicht es, optimale Reinigungsergebnisse zu erreichen, da die Schlagintensität und/oder die Schlagfrequenz bzw. Rüttelintensität und/oder Rüttelfrequenz speziell auf die im jeweiligen Anwendungsfall auftretenden Anhaftungen abgestimmt werden kann. Es ist schließlich auch möglich, die Antriebseinrichtung mit einer Zeitsteuerung zu versehen. Die Zeitsteuerung ist dabei in der Weise ausgebildet, dass die Reinigungsfunktion über die Reinigungsleiste automatisch nach dem Ablauf eines bestimmten Betriebsintervalls und/oder einer bestimmten Arbeitsstrecke automatisch aufgelöst wird. Insgesamt zeichnen sich die Ausführungsformen mit Antriebseinrichtung somit durch einen besonders hohen Bedienkomfort und eine zuverlässige Durchführung der Reinigungsfunktion aus.

[0027] Weitere Variationsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich beispielsweise im Hinblick auf die Ausbildung der Reinigungsleiste. Diese ist bevorzugt als in einer Ebene planes Element ausgebildet, um im an der Innenwand des Rotorgehäuses anliegenden Zustand einen möglichst geringen Platzbedarf zu haben, obwohl grundsätzlich auch die Verwendung von Reinigungsleisten mit dreidimensionalen Verformungen, beispielsweise Biegungen, möglich ist. Dabei kann die Reinigungsleiste ferner als vollflächiges Element vorgesehen sein. Insbesondere für den Einsatz in einem Rotorgehäuse mit einer Einsprüheinrichtung weist die Reinigungsleiste aber Durchgangsöffnungen für den Fluid- und/oder Düsendurchlass auf. Es können auch unabhängig von der Fluidversorgung Öffnungen in der Reinigungsleiste vorgesehen sein, um beispielsweise die Reinigungseffekte zu verbessern. Auch die Verwendung von Einschnitten, um beispielsweise zinkenähnliche Strukturen zu erhalten, oder weiterer Formvarianten kann vorteilhaft sein.

[0028] Die Erfindung betrifft ferner eine Fräsvorrichtung zur Bearbeitung von Bodenmaterial mit einem Rotorgehäuse, wie es in den vorhergehenden Absätzen beschrieben worden ist. Der grundsätzliche Aufbau solcher Fräsvorrichtungen ist bekannt. Neben der Verwendung in einem Rotorgehäuse einer als Anbaufräse ausgebildeten Fräsvorrichtung, bietet sich das erfindungsgemäße Rotorgehäuse auch zur Verwendung in einer selbstfahrenden Fräsvorrichtung, insbesondere einer Straßenfräse, einem Recycler oder einem Stabilisierer, an.

[0029] Die Erfindung erstreckt sich schließlich auch auf ein Verfahren zur Reinigung eines Rotorgehäuses von im Inneren anhaftenden Bodenmaterial, insbesondere eines Rotorgehäuses, wie es vorstehend beschrieben worden ist. Wesentlich für das erfindungsgemäße Verfahren sind dabei die Schritte "Beaufschlagen einer im Inneren eines Rotorgehäuses angeordneten Reinigungsleiste mit Schlägen und/oder Rüttelbewegungen" und "Abrütteln von an der Reinigungsleiste anhaftenden Bodenmaterial". Durch die zumindest teilweise Relativbeweglichkeit der Reinigungsleiste gegenüber dem Rotorgehäuse können Anhaftungen an der Reinigungsleiste und auch in dem die Reinigungsleiste umgebenden Bereich des Innenraums des Rotorgehäuses entfernt werden, ohne das ein aufwendiges Entfernen des Fräsrotors und/oder ein Abheben des Rotorgehäuses erforderlich ist.

[0030] Grundsätzlich ist es zwar möglich, dass das Beaufschlagen der Reinigungsleiste mit Schlägen und/oder Rüttelbewegungen unmittelbar erfolgt. Bevorzugt ist es jedoch, wenn die außerhalb des Rotorgehäuses aufgebrachten Schläge und/oder Rüttelbewegungen mit Hilfe einer Übertragungseinrichtung von außerhalb des Rotorgehäuses auf die innerhalb des Rotorgehäuses angeordnete Reinigungsleiste übertragen werden.

[0031] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den Figuren angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigen schematisch:
Fig. 1
eine Seitenansicht auf eine Fräsvorrichtung;
Fig. 2
eine perspektivische Schrägansicht auf das Rotorgehäuse aus Figur 1;
Fig. 3
eine perspektivische Schrägansicht einer alternativen Ausführungsform des Rotorgehäuses aus Figur 2;
Fig. 4
eine Querschnittsansicht durch einen Teilbereich des Rotorgehäuses aus Figur 3 entlang der Linie I-I;
Fig. 5
eine Querschnittsansicht durch einen Ausschnitt eines Rotorgehäuses mit Übertragungseinrichtung; und
Fig. 6
eine Draufsicht auf eine Reinigungsleiste.


[0032] Gleiche Bauteile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.

[0033] Figur 1 zeigt eine Fräsvorrichtung 1, konkret einen sogenannten Stabilisierer oder, je nach Anwendungsfall, einen Recycler. Die Fräsvorrichtung umfasst einen Maschinenrahmen 2, ein Vorderradpaar 3 und ein Hinterradpaar 4, wobei lediglich jeweils das in Arbeitsrichtung A auf der linken Seite befindliche Rad sichtbar ist. Der Maschinenrahmen 2 ist zweigliedrig aufgebaut mit zwei Rahmengliedern, die über eine Knickgelenkverbindung 5 miteinander verbunden sind. Auf Höhe der Knickgelenkverbindung 5 ist eine höhenverstellbare Fahrerkabine 6 angeordnet. Die benötigte Antriebsenergie wird mittel einer Antriebsvorrichtung 7 erhalten, die sowohl die zum Betrieb der Fräsvorrichtung 1 als auch die zum Antrieb des Fräsrotors 9 (in Figur 1 stark schematisiert angegeben) erforderliche Antriebsenergie zur Verfügung stellt. Die Fräsvorrichtung 1 dient zum Bearbeiten von Böden oder Fahrbahnen und weist dazu den um eine horizontale Rotationsachse quer zur Arbeitsrichtung a rotierenden Fräsrotor 9 auf. Der Fräsrotor 9 ist von einem Rotorgehäuse 8 (vorliegend eine Rotorhaube) umgeben, die den Raum um den Fräsrotor nach oben und zu den Seiten hin abschließt. Nach unten bzw. zum zu bearbeitenden Boden 10 hin ist das Rotorgehäuse 8 offen ausgebildet. Das Rotorgehäuse 8 umschließt somit einen Arbeitsraum, indem der Fräsrotor 9 gelagert ist und im Arbeitsbetrieb um seine Rotationsachse 14 rotiert. Der Fräsrotor 9 ist relativ zum Rotorgehäuse 8 und zum Maschinenrahmen 2 in Pfeilrichtung c höhenverstellbar und weist dazu eine nicht näher angegebene Verstell- bzw. Verschwenkvorrichtung auf. In der in Figur 1 gezeigten Stellung ist der Fräsrotor 9 in Kontakt mit dem zu bearbeitenden Boden 10. Zu Transportzwecken kann der Fräsrotor 9 angehoben werden. Im Arbeitsbetrieb wird die Fräsvorrichtung 1 in Arbeitsrichtung A (Vorwärtsrichtung) über den Boden 9 bewegt. Weitere Details zum konkreten Aufbau des vom Rotorgehäuse 8 glockenartig überdeckten Innenraums um den Fräsrotor 9 ergeben sich aus den weiteren Figuren.

[0034] In Figur 2 ist das Rotorgehäuse 8 separat in perspektivischer Schrägansicht von schräg vorne wiedergegeben. Wesentliche Elemente des Rotorgehäuses 8 sind eine Vorderwand 11 eine Rückwand 12 und jeweils zu den Seiten des Rotorgehäuses 8 eine Seitenwand 13. Die Vorderwand 11 umfasst denjenigen Teil des Rotorgehäuses 8, der in Arbeitsrichtung A gegenüber einer vertikalen Ebene entlang der Rotationsachse 14 des Fräsrotors (in Figur 2 nicht dargestellt) vor dieser Vertikalebene liegt (der Verlauf der Vertikalebene in Vertikalrichtung ist in Figur 2 durch den Pfeil b angegeben). Mit Rückwand 12 wird entsprechend derjenige Teil des Rotorgehäuses 8 bezeichnet, der sich in Arbeitsrichtung a hinter dieser Vertikalebene befindet. Figur 2 verdeutlicht dabei, dass weder die Vorderwand 11, noch die Rückwand 12 oder die Seitenwände 13 als plane Wandelemente ausgebildet sein müssen. Beim vorliegenden Rotorgehäuse weist die Vorderwand 11 beispielsweise einen sich an einen schräg vertikal verlaufenden Abschnitt 11a anschließenden nahezu horizontalen Bereich 11 b auf, der in ein steil nach schräg hinten ansteigendes Wandelement 11 c bis hin zum nahezu vertikal verlaufenden Wandelement 11d, welches den Oberbereich des Rotorgehäuses 8 bildet, auf.

[0035] Das Rotorgehäuse 8 umfasst eine Reinigungseinrichtung 15 mit einer im Innenraum IR des Rotorgehäuses 8 angeordneten Reinigungsleiste 16. Die an der Innenseite der Vorderwand 11 flächig anliegend angeordnete Reinigungsleiste 16 (in Figur 2 gestrichelt dargestellt) ist als Einzelteilansicht in Figur 6 dargestellt. Bei der Reinigungsleiste 16 handelt es sich insgesamt um einen plan und flach ausgebildeten Körper, der in seiner Fläche Fluiddurchlassöffnungen 1 7 und Befestigungsöffnungen 18 aufweist. Die Reinigungsleiste 16 besteht aus Federstahl und weist somit in einem bestimmten Bereich elastische Eigenschaften auf. Über die Befestigungsöffnungen 18 ist eine Montage der Reinigungsleiste 16 im Innenraum des Rotorgehäuse 8 möglich. Hierzu werden beispielsweise Schraub- oder Nietverbindungen zur Verbindung mit dem Rotorgehäuse 8 herangezogen. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Reinigungsleiste 16 am Rotorgehäuse 8 anzuschweißen. Die in Längsrichtung d nebeneinander angeordneten Befestigungsöffnungen sind im Längsrandbereich 19 der Reinigungsleiste 16 gleichmäßig in Längsrichtung d verteilt angeordnet. In diesem Bereich ist die Reinigungsleiste 16 im montierten Zustand fest mit der Vorderwand 11 (konkret dem Segment 11 c) verbunden und gegenüber diesem ortsfest. Auf der diesem Längsrandbereich 19 gegenüberliegenden Seite, in dem die Fluiddurchlassöffnungen 17 angeordnet sind, erfolgt allerdings keine Verbindung der Reinigungsleiste 16 zum Rotorgehäuse 8. Die flach an der Innenwandung des Rotorgehäuses 8 anliegende Reinigungsleiste 16 ist in diesem Bereich somit in den Innenraum des Rotorgehäuses 8 durch Verbiegen innerhalb des Elastizitätsbereichs elastisch bewegbar. Der Längsrandbereich mit den Fluiddurchlassöffnungen 17 ist somit gegenüber dem Rotorgehäuse 8 relativ beweglich. Diese Eigenschaft wird beim vorliegenden Rotorgehäuse 8 ausgenutzt, um an der Reinigungsleiste 16 und insbesondere im Bereich der Fluiddurchlassöffnungen 17 auftretende Anhaftungen abzuschlagen und dadurch ein Verstopfen der Fluiddurchlassöffnungen 17 zu verhindern bzw. bestehende Verstopfungen zu lösen. Die Längsseite der Reinigungsleiste 16 ist in Fig. 6 mit L angegeben und die Breite mit B. Die Längsseite L zeichnet sich dadurch aus, dass sie wesentlicher länger ist als die Breite B der Reinigungsleiste 16.

[0036] Bei den vorliegenden Ausführungsbeispielen ist die Reinigungsleiste 16 in Axialrichtung der Rotationsachse 14 beziehungsweise in Längsrichtung L ferner segmentartig aufgebaut und umfasst die beiden nebeneinander liegenden angeordneten baugleichen Segment 16a und 16b (beispielsweise gemäß Fig. 2). Die beiden Einzelsegmente 16a und 16b (ein einzelnes Segment ist in Fig. 6 gezeigt) sind aneinander angrenzend angeordnet und getrennt voneinander bewegbar.

[0037] Die Figuren 2, 3, 4 und 5 zeigen verschiedene Alternativen, wie eine Biegebewegung der Reinigungsleiste 16 durch Schläge und/oder Rüttelbewegungen zum Abschütteln von an der Reinigungsleiste 16 anhaftenden Verschmutzungen herbeigeführt werden kann, wobei die in den Figuren angeführten Ausführungsbeispiele lediglich exemplarisch und nicht erschöpfend zu verstehen sind. Wesentlich ist, dass eine Bewegung der Reinigungsleiste 16 von der an der Innenwandung des Rotorgehäuses 8 anliegenden Position in den Innenraum und wieder zurück von außerhalb des Rotorgehäuses 8 ausgelöst werden kann bzw. das Schläge und/oder Rüttelbewegungen der Reinigungsleiste 16 vom außerhalb des Rotorgehäuses 8 auf die innerhalb des Rotorgehäuses 8 angeordnete Reinigungsleiste übertragen werden können. Die Reinigungsleiste 16 ist bei den vorliegenden Ausführungsbeispielen dabei flächig an der Innenwand des Rotorgehäuses anliegend angeordnet, so dass die Anhaftungen insbesondere auch an der dem Innenraum des Rotorgehäuses 8 zugewandten Außenfläche der Reinigungsleiste 16 auftreten. In den Figuren 4 und 5 sind ferner ein Fluidstrahl 27 und das im Rotorgehäuse 8 umgewälzte Bodenmaterial 28 angegeben.

[0038] Das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 sieht zur Aufbringung von Schlägen und/oder Vibrationen von außerhalb des Rotorgehäuses 8 auf die Reinigungsleiste 16 Durchgangsöffnungen 20 im Rotorgehäuse 8, konkret im Wandelement 11c der Vorderwand 11, vor, die zum Inneren des Rotorgehäuses 8 von der Reinigungsleiste 16 im Bereich zwischen ihren beiden Längsrandbereichen vollständig überdeckt ist. Die Durchgangsöffnungen 20 befinden sich somit in Relation zur am Rotorgehäuse 8 montierten Reinigungsleiste 16 in einem Bereich, in dem die Reinigungsleiste 16 nicht fest mit dem Rotorgehäuse 8 verbunden ist. Die Reinigungsleiste 16 ist somit über die Durchgangsöffnungen 20 von außerhalb des Rotorgehäuses 8 erreichbar, so dass beispielsweise manuell Schläge unmittelbar auf die Reinigungsleiste 16, beispielsweise mit einem Hammer oder einem Meißel, je nach Größe der Durchtrittsöffnung 20, ausgeübt werden können. Bei dieser Ausführungsform sind die Durchtrittsöffnungen 20 entsprechend verhältnismäßig groß ausgebildet.

[0039] Alternativ hierzu wird im Ausführungsbeispiel gemäß der Figuren 3 und 4 ein alternatives Konzept zur Aufbringung von Schlägen und/oder Rüttelbewegungen auf die Reinigungsleiste 16 von außerhalb des Rotorgehäuses 8 verfolgt. Figur 4 ist dabei eine Schnittansicht durch das Rotorgehäuse 8 mit montierter Reinigungsleiste 16 entlang der Linie I-I aus Figur 3. Der wesentliche Unterschied zur Ausführungsform aus Figur 2 liegt darin, dass eine Übertragungseinrichtung 21 vorhanden ist, die die Weiterleitung von außerhalb des Rotorgehäuses 8 aufgebrachten Schlägen und/oder Rüttelbewegungen auf die im Inneren des Rotorgehäuses 8 angeordnete Reinigungsleiste 16 ermöglicht. Konkret handelt es sich bei der Übertragungseinrichtung um auf die Reinigungsleiste 16 aufgeschweißte Schlagbolzen 22, die vom Innenraum des Rotorgehäuses 8 wegweisend durch Durchgangsöffnungen 20 im Rotorgehäuse 8 nach außen über die Außenoberfläche des Rotorgehäuses 8 (konkret der Vorderwand 11) in der Höhe ΔH1 vorstehen. Die Höhe ΔH1 bemisst sich dabei entlang einer auf der Vorderwand 11 aufstehenden Senkrechten. Der Schlagbolzen 22 steht dann mit der Höhe ΔH1 über das Rotorgehäuse 8 vor, wenn die Reinigungsleiste 16 an der Innenwand des Rotorgehäuses 8 flächig anliegt. Werden nun Schläge und/oder Rüttelbewegungen auf den Schlagbolzen 22, beispielsweise manuell mit einem Hammer, aufgebracht, überträgt der Schlagbolzen 22 diese unmittelbar auf die Reinigungsleiste 16, so dass sich diese in den Innenraum des Rotorgehäuses 8 hinein verbiegt, wie es mit der gestrichelten Linie C in Fig. 4 weiter veranschaulicht ist. Diese Linie zeigt die Position der durch Schläge und/oder Vibration übergangsweise in den Innenraum des Fräsrotors eingebogenen Reinigungsleiste 16.

[0040] Insbesondere Figur 4, die eine Schnittansicht durch das Rotorgehäuse 8 entlang der Linie I-I aus Fig. 3 ist, verdeutlicht ferner den Effekt der Reinigungsleiste 16 auf den Fluideinlass 24 in das Rotorgehäuse. Aus Figur 4 ergibt sich die Lage einer Fluiddüse 23, die von außerhalb des Rotorgehäuses 8 kommend in eine Fluiddüsenöffnung 24 im Rotorgehäuse 8 hineinragt. Die Fluiddüsenöffnung 24 im Rotorgehäuse liegt dabei im wesentlichen deckungsgleich über der Fluiddurchlassöffnung 17 in der Reinigungsleiste 16, so dass ein Durchgang von außerhalb des Rotorgehäuses 8 durch die Vorderwand 11 des Rotorgehäuses 8 und durch die Reinigungsleiste 16 hin zum Innenraum des Rotorgehäuses 8 bereitgestellt wird. Dieser grundsätzliche Aufbau wiederholt sich für jede Fluiddüsenöffnung 24 in der Reinigungsleiste 16, so dass für jede Fluiddüsenöffnung 24 eine eigene und überlappende Fluiddurchlassöffnung 17 in der Reinigungsleiste 16 (beziehungsweise in dem jeweiligen Segment 16a und 16b) vorhanden ist. Über die Fluiddüse 23 herangeführtes Fluid, insbesondere Wasser, Schaumbitumen und/oder Bitumen, kann somit von außerhalb des Rotorgehäuses 8 in den vom Rotorgehäuse 8 umgebenden Innenraum eingespeist werden. Die Reinigungsleiste 16 ist mit anderen Worten überlappend zum Bereich der Düsenöffnungen im Rotorgehäuse 8 ausgebildet. Eine Bewegung der Reinigungsleiste 16 hat somit auch zur Folge, dass im Bereich der Fluiddurchlassöffnung 17 und/oder der Fluiddüsenöffnungen 24 im Rotorgehäuse 8 angesammelte Anhaftungen von außerhalb des Rotorgehäuses durch Schläge und/oder Rüttelbewegungen auf den Schlagbolzen 22 abgelöst werden können. Ein Zugriff auf diesen Bereich ist entsprechend nicht mehr über den Innenraum des Rotorgehäuses 8 erforderlich. In Alternative zur Nietverbindung aus Figur 2 ist die Reinigungsleiste 16 beim Ausführungsbeispiel der Figuren 3 und 4 mit einer Schraubverbindung, umfassend eine Schraube 25 und eine innerhalb es Rotorgehäuses 8 angeordnete Mutter 26.

[0041] Figur 5 schließlich betrifft eine weitere Variante, wie Schläge und/oder Rüttelbewegungen von außerhalb des Rotorgehäuses 8 auf die innen liegende Reinigungsleiste 16 übertragen werden können. Fig. 5 ist dabei in seiner Grundkonstruktion an den in Fig. 4 mit dem Kasten II eingerahmten Bereich des Rotorgehäuses 8 angelehnt. Die Übertragungseinrichtung 21 aus Figur 5 umfasst mehrere Komponenten. Neben den unmittelbar für die Schlag- und Rüttelübertragung der Übertragungseinrichtung 21 verantwortlichen Komponenten ist ferner eine Nockenwelle 29 und eine lediglich schematisiert angedeutete Antriebs- und Steuereinheit 30 vorhanden. Die Übertragungseinrichtung 21 umfasst eine am Rotorgehäuse 8 angeordnete Bolzenführung 31, bei der es sich konkret um einen hülsenartigen und mit der Vorderwand 11 verbundenen Körper handelt. In der Bolzenführung 31 ist ein Schlagbolzen 32 in Längsrichtung e verschiebbar gelagert. Der Schlagbolzen 32 ist mit einer Druckfeder 33 federbeaufschlagt und wird durch die Druckfeder 33 in die in Figur 5 gezeigte Ausgangsposition gedrängt. In dieser Position ist der Schlagbolzen 32 in der maximal von der Reinigungsleiste 16 weg gedrückten Position und kann in Pfeilrichtung e zur Reinigungsleiste 16 hin in das Rotorgehäuse 8 um den Hub ΔH2 in das Rotorgehäuse eingeschoben werden. Wird der Schlagbolzen 32 eingeschoben, schlägt er gegen die Reinigungsleiste 16 im Kontaktbereich 34 an und biegt die Reinigungsleiste 16 im von der Schraubverbindung 25/26 abgewandten Randbereich ins Innere des Rotorgehäuses 8. Liegt dagegen keine Druckkraftbeaufschlagung am Schlagbolzen 32 zum Rotorgehäuse 8 hin mehr an, schnellt der Schlagbolzen 32 aufgrund seiner Federbeaufschlagung in die in Figur 5 gezeigte Ausgangsposition zurück. Grundsätzlich kann auch auf eine Druckfederbeaufschlagung verzichtet werden, da in der Regel bereits die elastischen Eigenschaften der Reinigungsleiste 16 zur Zurückstellung des Schlagbolzens 32 in seine Ausgangsstellung ausreichen.

[0042] Ein weiterer wesentlicher Aspekt der in Figur 5 gezeigten Ausführungsform liegt darin, dass keine manuelle Auslösung der Schläge und/oder Rüttelbewegungen über den Schlagbolzen 32 vorgesehen ist, wenngleich dies durchaus möglich ist (die Elemente 29 und 30 sind dann nicht mehr erforderlich). Auf der dem Rotorgehäuse 8 abgewandten Seite des Schlagbolzens 32 ist ein Kopfelement 35 vorhanden, welches zum Zusammenwirken mit der Nockenwelle 29 ausgebildet ist. Die Einheit aus Kopfelement 35 und Schlagbolzen 32 bildet somit insgesamt ein Stößelelement, dessen Längsverschiebung in Pfeilrichtung e durch eine Rotationsbewegung der Nockenwelle 29 in Rotationsrichtung f ausgelöst wird. Der Nocken der Nockenwelle 29 gleitet dann auf dem Kopfelement 35 auf und schiebt das Element 32/35 zum Rotorgehäuse 8 beziehungsweise auf die Reinigungsleiste 16, so dass sich diese ins Innere des Rotorgehäuses 8 verbiegt. Zum Antrieb und zur Steuerung der Umlaufgeschwindigkeit der Nockenwelle 29 ist diese mit der Antriebs- und Steuereinheit 30 verbunden, die die benötigte Antriebsenergie für den Rotationsantrieb der Nockenwelle 29 zur Verfügung stellt. Die Arbeits- und Steuereinheit 30 ist ferner in der Weise ausgebildet, dass über sie die Umlaufgeschwindigkeit und damit die Schlagfrequenz bzw. Schlagstärke des Elements 32/35 auf die Reinigungsleiste 16 und damit ihre Verbiegefrequenz variiert werden kann. Damit ist eine automatische Durchführung der Reinigungsfunktion möglich.

[0043] Die Arbeits- und Steuereinheit 30 kann ferner eine Zeitsteuerung umfassen, die beispielsweise den automatisierten intervallartigen Betrieb der Reinigungseinrichtung 15 im Arbeitsbetrieb ermöglicht, so dass in regelmäßigen Abständen eine Befreiung des Bereichs der Reinigungsleiste 16 und insbesondere auch der Fluiddurchlassöffnungen 17 und Fluiddüsenöffnungen 24 im Rotorgehäuse 8 stattfindet.


Ansprüche

1. Rotorgehäuse (8) für eine Fräsvorrichtung (1) zur Bodenbearbeitung, insbesondere für eine Straßenfräse, einen Recycler oder einen Stabilisierer, mit einem zum Boden hin offenen Innenraum (IR) zur Aufnahme eines Fräsrotors (9), umfassend zwei Seitenwände (13), eine Vorderwand (11) und eine Rückwand (12), wobei die Seitenwände (13), die Vorderwand (11) und die Rückwand (12) den Innenraum (IR) nach außen hin begrenzen,
dadurch gekennzeichnet,
dass es eine Reinigungseinrichtung (15) mit einer im Innenraum (IR) des Rotorgehäuses (8) angeordneten und zumindest teilweise gegenüber dem Rotorgehäuse (8) bewegbaren Reinigungsleiste (16) umfasst, und dass das Rotorgehäuse (8) wenigstens eine Durchtrittsöffnung (20) aufweist, über die Schläge und/oder Rüttelbewegungen von außerhalb des Rotorgehäuses (8) auf die Reinigungsleiste (16) aufgebracht werden können.
 
2. Rotorgehäuse (8) gemäß dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reinigungsleiste (16) teilweise fest mit dem Rotorgehäuse (8) verbunden ist.
 
3. Rotorgehäuse (8) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reinigungsleiste (16) mit dem Rotorgehäuse (8) in einem Randbereich, insbesondere einem Längsrandbereich (19) der Reinigungsleiste (16), verbunden ist.
 
4. Rotorgehäuse (8) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reinigungsleiste (16) aus Federstahl besteht.
 
5. Rotorgehäuse (8) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Reinigungsleiste (16) über nahezu die gesamte Breite (B) des Rotorgehäuses (8) erstreckt.
 
6. Rotorgehäuse (8) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reinigungsleiste (16) segmentiert ausgebildet ist, umfassend insbesondere wenigstens zwei entlang der Breite des Rotorgehäuses (8) unmittelbar nebeneinander angeordnete Reinigungsleistensegmente (16a, 16b).
 
7. Rotorgehäuse (8) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reinigungseinrichtung (15) eine Übertragungseinrichtung (21) umfasst, über die außerhalb des Rotorgehäuses (8) aufgebrachte Schläge und/oder Schwingungen auf die Reinigungsleiste (16) übertragbar sind.
 
8. Rotorgehäuse (8) gemäß Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Übertragungseinrichtung (21) durch die wenigstens eine Durchtrittsöffnung (17) hindurch geführt ist.
 
9. Rotorgehäuse (8) gemäß einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Übertragungseinrichtung (21) einen mit der Reinigungsleiste (16) verbundenen Bolzen (22) umfasst, der nach außen über die Außenoberfläche des Rotorgehäuses (8) vorsteht.
 
10. Rotorgehäuse (8) gemäß einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Übertragungseinrichtung (21) ein am Rotorgehäuse (8) in einer Bolzenführung (31) verschieblich gelagerter Schlagbolzen (32) ist.
 
11. Rotorgehäuse (8) gemäß Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schlagbolzen (32) federbeaufschlagt ist.
 
12. Rotorgehäuse (8) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Antriebseinrichtung (30) zur automatischen Durchführung der Reinigungsfunktion vorhanden ist.
 
13. Rotorgehäuse (8) gemäß Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinrichtung (30) wenigstens eines der Elemente

- Nockenwelle (29);

- Schwingungserreger, insbesondere Exzentererreger;

- Steuereinheit (30) zur Regulation der Intensität und/oder Frequenz der Schläge und/oder der Rüttelbewegung; oder

- Zeitsteuerung (30) umfasst.


 
14. Rotorgehäuse (8) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reinigungsleiste (16) wenigstens einen im Rotorgehäuse (8) angeordneten Fluidauslass (23;24) überlappend angeordnet ist, und dass wenigstens eine Durchtrittsausnehmung (17 in der Reinigungsleiste (16) für das Fluid oder den Fluidauslass vorhanden ist.
 
15. Fräsvorrichtung (1) zur Bearbeitung von Bodenmaterial, insbesondere Straßenfräse, Recycler oder Stabilisierer, mit einem Rotorgehäuse (8) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.
 
16. Verfahren zur Reinigung eines Rotorgehäuses (8) von im Inneren anhaftendem Bodenmaterial (28), insbesondere eines Rotorgehäuses (8) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend die Schritte

a) Beaufschlagen einer im Inneren eines Rotorgehäuses (8) angeordneten Reinigungsleiste (16) mit Schlägen und/oder Rüttelbewegungen; und

b) Abrütteln von an der Reinigungsleiste (16) anhaftendem Bodenmaterial (28).


 
17. Verfahren zur Reinigung eines Rotorgehäuses (8) gemäß Anspruch 16,
gekennzeichnet durch
ein Übertragen von außerhalb des Rotorgehäuses (8) aufgebrachten Schlägen und/oder Rüttelbewegungen mit Hilfe einer Übertragungseinrichtung (21).
 




Zeichnung




















Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente