[0001] Die Erfindung betrifft ein Rotorgehäuse für eine Fräsvorrichtung zur Bodenbearbeitung,
insbesondere für eine Straßenfräse, einen Recycler oder einen Stabilisierer. Das Rotorgehäuse
weist einen zum Boden hin offenen Innenraum zur Aufnahme eines Fräsrotors auf, umfassend
zwei Seitenwände, eine Vorderwand und eine Rückwand, wobei die Seitenwände, die Vorderwand
und die Rückwand den Innenraum des Rotorgehäuses nach außen hin begrenzen. Die Erfindung
betrifft ferner eine Fräsvorrichtung zur Bodenbearbeitung, insbesondere Straßenfräse,
Recycler oder Stabilisierer, mit einem solchen Rotorgehäuse, sowie ein Verfahren zur
Reinigung eines Rotorgehäuses von im Inneren des Rotorgehäuses anhaftenden Bodenmaterial.
[0002] Gattungsgemäße Fräsvorrichtungen finden üblicherweise Einsatz im Straßen- und Wegebau.
So werden Straßenfräsen beispielsweise konkret zum Abfräsen einer bestehenden und
sanierungsbedürftigen Straßendecke, Recycler und Stabilisierer zum Zerkleinern und/oder
Durchmischen des Bodenmaterials, beispielsweise mit Bindemitteln, eingesetzt. Derartige
Fräsvorrichtungen können als selbstfahrende Maschinen oder aber auch als Anhängeelemente,
beispielsweise zum Anbau an eine Zugmaschine, ausgebildet sein. Das Arbeitsgerät solcher
Fräsvorrichtungen ist ein Fräsrotor, bei dem es sich üblicherweise um einen hohlzylindrischen
Korpus handelt, der an seiner Außenseite mit Fräswerkzeugen, beispielsweise Meißeln,
bestückt ist. Im Arbeitsbetrieb rotiert der in den Boden herabgelassene Fräsrotor
und fräst dabei beispielsweise Bodenmaterial auf. Der Fräsrotor ist dazu üblicherweise
quer zur Fahrtrichtung der Fräsvorrichtung liegend an der Fräsvorrichtung angeordnet
und rotiert, je nach Betriebsart, in oder entgegen der Arbeitsrichtung. Nach außen
ist der Fräsrotor in der Regel von dem Rotorgehäuse umgeben, um beispielsweise das
aufgefräste Material mit einem Bindemittel durchmischen zu können und/oder das Umherfliegen
von aufgefrästen Material zu verhindern und/oder einen kontrollierten Materialabtransport
aus dem Fräsbereich zu ermöglichen. Bei dem Rotorgehäuse handelt es sich somit um
eine den Fräsrotor nach oben, zu den Seiten und in und entgegen der Arbeitsrichtung
umgebende Einrichtung. Das Rotorgehäuse ist zum Boden hin offen ausgebildet, damit
der Fräsrotor in Eingriff mit dem zu bearbeitenden Boden gelangen kann.
[0003] Im Arbeitsbetrieb kommt es häufig zu einer Anhaftung von Bodenmaterial und/oder Verschmutzungen
auf der Innenseite der Rotorhaube. Dies tritt insbesondere dann auf, wenn die Rotorhaube
zusätzlich eine Sprühvorrichtung aufweist, über die Wasser und/oder Bindemittel, wie
beispielsweise Bitumenschaum, in den Innenraum des Rotorgehäuses zum Vermengen mit
dem Bodenmaterial eingebracht werden. Dieser nachstehend auch allgemein als Anhaftungen
bezeichneten Verschmutzungen und/oder Bodenmaterialien haben insbesondere häufig zur
Folge, dass die Düsen der Sprühvorrichtung verstopfen und eine zuverlässige Fluid-
und/oder Bitumenzufuhr nicht mehr gewährleistet ist. Darüber hinaus können dadurch
die Durchmischungsergebnisse erheblich beeinflusst werden.
[0004] Bisher war es üblich, die Fräsarbeiten zur Reinigung des Rotorgehäuses zu unterbrechen
und beispielsweise den Rotor aus dem Rotorgehäuse zu entfernen oder das beispielsweise
als Rotorhaube ausgebildete Rotorgehäuse abzuhängen, um Zutritt zum Innenraum des
Rotorgehäuses zu bekommen. Die Verschmutzungen im Rotorraum wurden anschließend mit
Hilfe von Meißeln, Presslufthämmern, Spaten, etc. entfernt. Danach wurde der Fräsrotor
wieder in das Rotorgehäuse eingebracht bzw. die Rotorhaube angehängt und die Fräsarbeiten
konnten fortgesetzt werden. Dieses Reinigungsverfahren ist umständlich und zeitaufwendig
und hat ein vergleichweise langen Stillstand der Fräsvorrichtung zur Folge.
[0005] Speziell für Ausführungsformen einer Fräsvorrichtung mit einer Sprühvorrichtung ist
es ferner bekannt, zu Reinigungszwecken der Sprühdüsen eine Stößelanordnung in jeder
Düse vorzusehen, wie es beispielsweise in der
DE 102 41 067 B3 angegeben ist. Diese Lösung erreicht allerdings nur bei geringfügigen Anhaftungen
ausreichende Reinigungsergebnisse und ist bei extremer Verschmutzung nahezu wirkungslos.
Darüber hinaus ist diese Anordnung vergleichsweise kompliziert und kostenaufwendig
in der Herstellung und Wartung, schließlich wird für jede Düse eine separate Stößelanordnung
benötigt, und zudem allein gezielt auf die Reinigung der Düsenöffnung an sich gerichtet.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Möglichkeit anzugeben, wie im Rotorgehäuse
angesammelte Anhaftungen möglichst kostengünstig, zuverlässig und in kurzer Zeit entfernt
werden können.
[0007] Die Lösung der Aufgabe gelingt mit einem Rotorgehäuse, einer Fräsvorrichtung und
einem Verfahren zur Reinigung eines Rotorgehäuses gemäß den unabhängigen Ansprüchen.
Bevorzugte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Der Grundgedanke der Erfindung liegt darin, dass eine im Innenraum des Rotorgehäuses
angeordnete Reinigungseinrichtung mit einer zumindest teilweise gegenüber dem Rotorgehäuse
bewegbaren Reinigungsleiste vorhanden ist, wobei das Rotorgehäuse ferner wenigstens
eine Durchtrittsöffnung aufweist, über die Schläge und/oder Rüttelbewegungen von außerhalb
des Rotorgehäuses auf die Reinigungsleiste aufgebracht werden können. Mit Rotorgehäuse
ist vorliegend diejenige Einrichtung bezeichnet, durch die eine Umhausung des Fräsrotors
bereitgestellt wird. Die Seitenwände sind dabei diejenigen Umhausungsteile des Rotorgehäuses,
die an den Stirnseiten des Fräsrotors angeordnet sind, d.h. in Axialrichtung der Rotationsachse
des Fräsrotors vor und hinter dem Fräsrotor. Die Vorderwand ist derjenige Teil des
Rotorgehäuses, der den Fräsrotor in Arbeitsrichtung bis auf Höhe der Rotationsachse
bezogen auf eine Vertikalebene entlang der Rotationsachse des Fräsrotors einhaust.
Die Rückwand ist entsprechend derjenige Teil des Rotorgehäuses, der den Fräsrotor
entgegen der Arbeitsrichtung ab der Rotationsachse des Fräsrotors umgibt beziehungsweise
sich entgegen der Arbeitsrichtung an die Vorderwand anschließt. Die vorliegend bezeichneten
Wandelemente müssen entsprechend nicht plan ausgebildet sein, sondern können beispielsweise
auch dreidimensionale Verformungen, wie beispielsweise haubenartige Wölbungen, mehrere
im Winkel aneinander angesetzte Wandsegmente, etc., umfassen. Wichtig ist, dass das
Rotorgehäuse in seiner Gesamtheit eine zumindest nahezu vollständige Umhausung mit
Aussparung zum Boden für den Fräsrotor zur Verfügung stellt.
[0009] Wesentliches Element des erfindungsgemäßen Rotorgehäuses ist eine Reinigungseinrichtung.
Die Reinigungseinrichtung is allgemein in der Weise ausgebildet, dass im Innenraum
des Rotorgehäuses angesammelte Anhaftungen (Verschmutzungen und/oder Bodenmaterial)
entfernt werden können. Zentrales Element der erfindungsgemäßen Reinigungseinrichtung
ist eine Reinigungsleiste. Die Reinigungsleiste ist im Innenraum des Rotorgehäuses
angeordnet und zumindest teilweise gegenüber dem Rotorgehäuse bewegbar. Die Reinigungsleiste
kann somit beispielsweise zumindest in einen Teilbereich relativ zu den Wandelementen
des Rotorgehäuses (Seitenwände, Vorderwand und Rückwand) bewegt werden, wobei dies
beispielsweise neben einem Schwenken insbesondere auch Biegebewegungen der Reinigungsleiste
mit umfasst. Durch diese Relativbeweglichkeit zumindest eines Teilbereichs der Reinigungsleiste
gegenüber den Wandelementen des Rotorgehäuses können beispielsweise Schlag- und/oder
Schwingungsimpulse auf die Reinigungsleiste ausgeübt werden, was eine Relativbewegung,
beispielsweise in der Art einer Vibrationsbewegung, zumindest eines Teiles der Reinigungsleiste
gegenüber dem Rotorgehäuse zur Folge hat. Dadurch werden die Anhaftungen, zumindest
an der Reinigungsleiste selbst und in den der Reinigungsleiste benachbarten Bereichen
des Rotorgehäuses gelockert und fallen schließlich in den Innenraum des Rotorgehäuses
ab.
[0010] Wesentlich für die Erfindung ist, dass das Rotorgehäuse wenigstens eine Durchtrittsöffnung
aufweist, über die Schläge und/oder Rüttelbewegungen von außerhalb des Rotorgehäuses
auf die Reinigungsleiste aufgebracht werden können. Die Reinigungsleiste kann somit
von außerhalb des Rotorgehäuses zu den Relativbewegungen, beispielsweise Biegebewegungen,
angeregt werden, so dass kein aufwendiger Abbau des Rotorgehäuses und/oder ein Entfernen
des Fräsrotors zu Reinigungswecken mehr erforderlich ist. Darüber hinaus ist der Platzbedarf
der erfindungsgemäßen Reinigungseinrichtung äußerst gering, insbesondere im Bezug
auf den Innenraum des Rotorgehäuses. Bevorzugt ist die Reinigungsleiste an der Innenoberfläche
des Rotorgehäuses flächig anliegend angeordnet und schwingt beziehungsweise biegt
sich bei einer Beaufschlagung mit Schlägen und/oder Rüttelbewegungen von außerhalb
des Rotorgehäuses durch die wenigstens eine Durchtrittsöffnung zumindest teilweise
in den Innenraum des Rotorgehäuses ein. Die Reinigungsleiste beansprucht somit keinen
nennenswerten Anteil des Innenraums des Rotorgehäuses, so dass eine Übertragung der
Erfindung auf bestehende Rotorgehäuse ohne weiteres möglich ist.
[0011] Grundsätzlich kann zur konkreten Lagerung der Reinigungsleiste am Rotorgehäuse auf
ein breites Spektrum verschiedener Alternativen zurückgegriffen werden. Neben Gelenkverbindungen
hat sich hierbei allerdings die zumindest teilweise feste Verbindung der Reinigungsleiste
mit dem Rotorgehäuse, beispielsweise durch Nietverbindungen, Schweißverbindungen,
Klebeverbindungen, etc., als bevorzugt erwiesen. Derartige Verbindungen zwischen Reinigungsleiste
und Rotorgehäuse zeichnen sich durch eine hohe Standfestigkeit und vergleichsweise
einfache Herstellung aus.
[0012] Für die Funktionsweise der Reinigungsleiste ist es erforderlich, dass diese zumindest
teilweise gegenüber dem Rotorgehäuse bei einer Beaufschlagung mit einem Schlag oder
einer Rüttelbewegung bewegbar ist. Bevorzugt ist die Reinigungsleiste daher mit dem
Rotorgehäuse in einem Randbereich verbunden, insbesondere einem Längsrandbereich der
Reinigungsleiste. Dadurch ist einerseits eine sichere Verbindung der Reinigungsleiste
zum Rotorgehäuse gewährleistet und gleichzeitig ein im praktischen Einsatz ausreichender
Bewegungsfreiraum der Reinigungsleiste gegenüber dem Rotorgehäuse, insbesondere in
dem dem Befestigungsbereich gegenüberliegenden Randbereich der Reinigungsleiste. Der
Längsrandbereich der Reinigungsleiste ist dabei der Randbereich entlang einer der
Längsseiten der Reinigungsseite, d.h. einer der Seiten der Reinigungsleiste, die länger
ist als die beiden sich an die Längsseite anschließenden Seiten der Reinigungsleiste.
Zum Längsrandbereich zählt dabei insbesondere der zu 25 %und gang besonders zu 20
% der Gesamtbreite der Reinigungsleiste an den Längsrandbereich angrenzende Teil der
Reinigungsleiste über die Längsseite der Reinigungsleiste hinweg. Bei den üblichen
Abmessungen der Reinigungsleiste wird durch diese Art der Verbindung einerseits eine
ausreichende Lagerstabilität erhalten und andererseits kann die Reinigungsleiste gegenüber
dem Rotorgehäuse in dem Längsrandbereich, der der Verbindungsstelle zum Rotorgehäuse
abgewandt ist, ausreichend gegenüber dem Rotorgehäuse bewegt werden, um den gewünschten
Reinigungseffekt zu erhalten. Neben einer punktuellen Verbindung entlang des Längsrandbereiches
oder der Verwendung mehrerer in einer Richtung nebeneinander liegender Verbindungspunkte,
ist beispielsweise auch eine nahezu vollständige Verbindung des Längsrandbereiches
mit dem Rotorgehäuse möglich.
[0013] Auch wenn grundsätzlich eine Vielzahl an geeigneten Materialien zur Umsetzung der
Reinigungsleiste in Frage kommt, hat sich die Verwendung von Federstahl besonders
bewährt. Eine Reinigungsleiste, die aus Federstahl besteht, erlaubt auch über sehr
lange Zeiträume zuverlässige Reinigungsergebnisse. Federstahl besitzt darüber hinaus
eine besonders hohe Festigkeit und gleichzeitig in einem bestimmten Bereich elastische
Eigenschaften.
[0014] Auch die Anordnung der Reinigungsleiste innerhalb des Rotorgehäuses kann variieren.
Je nach Bodenmaterial und/oder Ausbildung des Rotorgehäuses können ausreichende Reinigungsergebnisse
beispielsweise bereits dann erhalten werden, wenn sich die Reinigungsleiste im Bezug
auf die axiale Breite des Rotorgehäuses über einen Bereich von beispielsweise wenigstens
50% bevorzugt wenigstens 70 % erstreckt. Optimale Ergebnisse werden allerdings dann
erhalten, wenn sich die Reinigungsleiste über nahezu die gesamte Breite des Rotorgehäuses
erstreckt. Bei dieser Ausführungsform ist gewährleistet, dass sich die mit der Reinigungsleiste
erreichte Reinigungsfunktion über die gesamte Breite des Rotorgehäuses ausdehnt.
[0015] Es hat sich daher als vorteilhaft erwiesen, wenn die Reinigungsleiste segmentiert
ausgebildet ist, umfassend insbesondere wenigstens zwei entlang der Breite des Rotorgehäuses
unmittelbar nebeneinander angeordneter Reinigungsleistensegmente. Die Breite des Rotorgehäuses
ist dabei die Erstreckung des Rotorgehäuses in Axialrichtung des Fräsrotors, also
üblicherweise in Horizontalrichtung quer zur Arbeitrichtung der Fräsvorrichtung. Übliche
Rotorgehäuse können beispielsweise Breiten von > 1 m, insbesondere > 1,5 m bis zu
> 2 m aufweisen. Grundsätzlich ist es zwar möglich, eine einzige durchgehende Reinigungsleiste
über die gesamte Breite des Rotorgehäuses vorzusehen. Einfacher in der Montage und
Wartung sind allerdings mehrere Reinigungsleistensegmente, die in Axialrichtung beziehungsweise
über die Breite des Rotorgehäuses nebeneinander und, um möglichst gleichmäßige Reinigungsergebnisse
zu erhalten, insbesondere unmittelbar aneinander angrenzend angeordnet sind.
[0016] Die Reinigungsleiste wird bevorzugt in Bereichen des Rotorgehäuses angeordnet, in
denen häufig Anhaftungen und/oder Verschmutzungen auftreten. Dies können beispielsweise
Bereiche mit Eckaussparungen, etc. in der Innenwandung des Rotorgehäuses sein. Allgemein
können in einem Rotorgehäuse somit häufig mehrere Bereiche vorhanden sein, die zur
Anhaftung von Bodenmaterial und/oder Verschmutzungen neigen. Bevorzugt sind daher
auch mehrere Reinigungsleisten in einem Rotorgehäuse angeordnet, speziell in den zu
Anhaftungen an der Innenwandung des Rotorgehäuses neigenden Bereichen.
[0017] Besonders häufig treten Verschmutzungen und/oder Anhaftungen an der Innenwand des
Rotorgehäuses in Austrittsbereichen von Fluid in den Innenraum des Rotorgehäuses auf,
konkret beispielsweise an Fluiddüsen und/oder Einlassvorrichtungen für Schaumbitumen,
etc. Ein gattungsgemäßes Rotorgehäuse umfasst häufig eine Einrichtung, über die Fluid,
beispielsweise Wasser oder Bitumen, insbesondere Schaumbitumen, in den Innenraum des
Rotorgehäuses von außen eingebracht werden kann. Dazu sind beispielsweise entsprechende
Schlauchverbindungen vorhanden, die im Rotorgehäuse oder zum Inneren des Rotorgehäuses
in einer entsprechenden Düsenöffnung oder einer vergleichbaren Auslasseinrichtung
münden, über die das Fluid in den Innenraum des Rotorgehäuses eintritt. Derartige
Fluidauslasse sind häufig zeilenartig nebeneinander über die Breite des Rotorgehäuses
d.h. in Axialrichtung des Fräsrotors verteilt angeordnet, um eine möglichst gleichmäßige
Verteilung des Fluids im Inneren des Rotorgehäuses zu ermöglichen. Aufgrund der verwendeten
Fluide, insbesondere Wasser und/oder Bitumen, besonders Schaumbitumen, sind diese
Bereiche des Rotorgehäuses besonders anfällig für Anhaftungen, so dass speziell in
diesem Bereich die Vorteile der Erfindung besonders zum Tragen kommen. Derartige Einsprühvorrichtungen
weisen üblicherweise mehrere über die Breite des Rotorgehäuses verteilt typischerweise
entlang einer Linie angeordnete Fluiddüsen auf, wobei auch mehrere Einsprühvorrichtungen
am oder im Rotorgehäuse vorgesehen sein können, um beispielsweise gleichzeitig verschiedene
Fluide in den Arbeitsraum beziehungsweise Innenraum des Rotorgehäuses einbringen zu
können. Dazu sind beispielsweise geeignete Öffnungen im Rotorgehäuse angeordnet, über
die Fluid von außen in den Innenraum des Rotorgehäuses eingebracht werden kann und/oder
durch die hindurch Fluiddüsen zum Innenraum des Rotorgehäuses geführt werden können.
[0018] Der Bereich der Innenwandung des Gehäuses, in dem das Fluid über Fluiddüsen in den
Innenraum des Rotorgehäuses eingesprüht wird, beziehungsweise in den das Fluid aus
den Fluiddüsen austritt, neigt somit besonders stark zur Ansammlung von Anhaftungen.
Gleichzeitig ist es unerwünscht, dass die Fluiddüsen mit Bodenmaterial verstopfen,
um über den gesamten Arbeitsprozess hinweg einen gleichmäßigen Fluideintrag zu gewährleisten.
Ganz besonders bevorzugt ist daher wenigstens eine Reinigungsleiste im Bereich der
Fluiddüsen angeordnet. Für den Fall, dass mehrere Bereiche in dem Rotorgehäuse vorhanden
sind, in denen Fluid in das Innere des Rotorgehäuses eingespeist wird, ist bevorzugt
jeder dieser Bereiche mit einer Reinigungsleiste versehen. Insbesondere können auch
mehrere Reinigungsleisten in Rotationsrichtung des Fräsrotors bzw. in Arbeitsrichtung
der Fräsvorrichtung nebeneinander, insbesondere jeweils über die gesamte Breite des
Rotorgehäuses (einstückig oder segmentiert), angeordnet sein.
[0019] Bevorzugt ist es ferner vorgesehen, wenn die Reinigungsleiste wenigstens ein im Rotorgehäuse
angeordneten Fluidauslass überlappend angeordnet ist und wenigstens eine Durchtrittsausnehmung
aufweist, über die das Fluid vom Fluidauslass in den Innenraum des Rotorgehäuses einbringbar
ist oder durch die der Fluidauslass hindurchragt. Mit Fluidauslass ist somit eine
Durchtrittsöffnung im Rotorgehäuse bezeichnet, durch die hindurch entweder Fluid in
den Innenraum des Rotorgehäuses eingesprüht wird oder durch die eine Austrittseinrichtung
für Fluid, insbesondere eine Fluiddüse, in den Innenraum des Rotorgehäuses geführt
ist. Gleichzeitig ist nicht nur im Rotorgehäuse, sondern auch in der Reinigungsleiste
eine Ausnehmung angeordnet, die die Durchtrittsöffnung im Rotorgehäuse zumindest teilweise
und insbesondere vollständig überdeckt, um den Fluideintrag in das Innere des Rotorgehäuses
durch die Reinigungsleiste nicht zu behindern. Die Durchtrittsöffnung in der Reinigungsleiste
ist dabei in Relation zur Durchtrittsöffnung im Rotorgehäuse bevorzugt deckungsgleich
ausgeführt. Wird die Reinigungsleiste nun durch Schläge und/oder Rüttelbewegungen
in Bewegung gesetzt, bewegt sie sich insbesondere in unmittelbarer Nähe zum Fluidauslass
und sorgt speziell in diesem Bereich und über die Durchtrittsöffnung hinweg für ein
Ablösen entsprechender Anhaftungen. Auf diese Weise lässt sich besonders effizient
der Bereich des wenigstens einen Fluidauslasses und der diesen benachbarten Umgebung
durch die Reinigungsleiste von Anhaftungen befreien und/oder Verstopfungen in den
Durchtrittsöffnungen (im Rotorgehäuse und/oder in der Reinigungsleiste) verhindern
beziehungsweise lösen.
[0020] Die Reinigungsleiste ist daher besonders bevorzugt an ihrer den Überlappungsbereich
mit dem wenigstens einen Fluidauslass gegenüber liegenden Seite mit dem Rotorgehäuse
verbunden. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass sich die Reinigungsleiste im Bereich
des Fluidauslasses beim Aufbringen eines Schlages oder einer Rüttelbewegung besonders
stark bewegt und damit ein besonders effizienten Reinigungsvorgang auslöst.
[0021] Zur Aufbringung von Schlägen und/oder Rüttelbewegungen auf die Reinigungsleiste kann
auf eine Vielzahl verschiedener Ausführungsmöglichkeiten zurückgegriffen werden. Im
einfachsten Fall ist beispielsweise die wenigstens eine Durchtrittsöffnung im Rotorgehäuse
so groß bemessen, dass die Schläge direkt von außerhalb des Rotorgehäuses manuell,
beispielsweise mit einem Hammer, auf die Reinigungsleiste durchgeführt werden können.
Selbstverständlich können auch mehrere Durchtrittsöffnungen nebeneinander , insbesondere
über die Erstreckung der Reinigungsleiste in Axialrichtung verteilt, angeordnet werden,
um möglichst über die gesamte Breite der Reinigungsleiste Schläge aufbringen zu können.
[0022] Aus beispielsweise Stabilitätsgründen ist es jedoch vorteilhaft, wenn die wenigstens
eine Durchtrittsöffnung, über die Schläge und/oder Vibrationen auf die Reinigungsleiste
aufbringbar sind, möglichst klein ausgebildet werden kann. In diesem Zusammenhang
hat sich die Verwendung einer Übertragungseinrichtung als Teil der Reinigungseinrichtung
bewährt, über die außerhalb des Rotorgehäuses aufgebrachte Schläge und/oder Schwingungen
auf die Reinigungsleiste im Inneren des Rotorgehäuses übertragbar sind. Bei dieser
Ausführungsform werden die Schläge und/oder Rüttelbewegungen somit nicht mehr unmittelbar
auf die Reinigungsleiste aufgebracht, sondern auf die Übertragungseinrichtung, die
die durch die Schläge und/oder Rüttelbewegungen hervorgerufenen Impulse auf die Reinigungsleiste
überträgt. Die Übertragungseinrichtung ist dazu insbesondere durch die Durchtrittsöffnung
hindurchgeführt.
[0023] Konkret kann es sich bei der Übertragungseinrichtung beispielsweise um ein mit der
Reinigungsleiste verbundenen Bolzen handeln, der nach außen über die Außenoberfläche
des Rotorgehäuses vorsteht. Auf den Bolzen können Schläge und/oder Rüttelbewegungen
von außerhalb des Rotorgehäuses aufgebracht werden, die über den Bolzen in das Innere
des Rotorgehäuses auf die Reinigungsleiste übertragen werden. Bei dieser Ausführungsform
ist die Übertragungseinrichtung somit mit der Reinigungsleiste verbunden. Es versteht
sich von selbst, dass auch mehrere Bolzen an einer Reinigungsleiste angeordnet sein
können.
[0024] Alternativ zur Anordnung der Übertragungseinrichtung direkt an der Reinigungsleiste,
ist auch eine Anordnung der Übertragungseinrichtung am Rotorgehäuse möglich. Hierzu
kann die Übertragungseinrichtung beispielsweise einen am Rotorgehäuse in einer Bolzenführung
verschieblich gelagerten Schlagbolzen umfassen. Die Bolzenführung ist dabei in der
Weise ausgebildet, dass der Schlagbolzen, üblicherweise linear, zwischen einer Ausgangsstellung
und einer Abschlagstellung bewegbar ist, in der der Schlagbolzen die Reinigungsleiste
zumindest teilweise in den Innenraum des Rotorgehäuses eindrückt. Der Schlagbolzen
ist mit anderen Worten verschieblich gelagert und kann die Position und insbesondere
Biegestellung der Reinigungsleiste ändern. Bei der Bolzenführung kann es sich beispielsweise
um ein Führungselement mit einer Verliersicherung für den Schlagbolzen handeln. Werden
Rüttelbewegungen und/oder Schläge auf den Schlagbolzen aufgebracht, werden diese geführt
durch den Schlagbolzen auf die Reinigungsleiste im Inneren des Rotorgehäuses übertragen.
Der Schlagbolzen steht dazu mit einem Aufnahmeteil über die Bolzenführung, vergleichbar
mit dem vorstehenden Bolzen, vor. Besonders effektiv ist es, wenn der Schlagbolzen
federbeaufschlagt ist, wobei die Federbeaufschlagung den Schlagbolzen von der Reinigungsleiste
bevorzugt in eine Ausgangsstellung weg drückt.
[0025] Grundsätzlich ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Schläge und/oder Rüttelbewegungen
manuell, beispielsweise mit einem Hammer, einer Kurbeleinrichtung etc., aufgebracht
werden können. In einer bevorzugten Ausführungsform ist jedoch eine Antriebseinrichtung
zur automatischen Durchführung der Reinigungsfunktion mit Hilfe der Reinigungseinrichtung
vorhanden. Bei der Antriebseinrichtung handelt es sich somit um ein Element, welches
zum Antrieb der Schlag und/oder Rüttelbewegung auf die Reinigungsleiste, direkt oder
indirekt, dient. Die Antriebseinrichtung kann dazu beispielsweise ein Elektromotor,
ein Hydraulikmotor, etc., sein.
[0026] Für die konkrete Ausbildung der Antriebseinrichtung kann auf ein breites Spektrum
alternativer Ausführungsformen zurückgegriffen werden. Bevorzugt ist es, wenn die
Antriebseinrichtung wenigstens eines der Elemente Nockenwelle, Schwingungserreger,
insbesondere Exzentererreger, Steuereinheit zur Regulation der Schlagintensität und/oder
Schlagfrequenz und/oder Zeitsteuerung umfasst. Bei der Verwendung einer Nockenwelle
treibt die Antriebseinrichtung die Umlaufbewegung der Nockenwelle an. Die Nocken dienen
zur Auslösung der Schlag und/oder Rüttelbewegungen und sind dazu beispielsweise mit
der Reinigungsleiste direkt oder einem Teil der Übertragungseinrichtung, beispielsweise
einem Schlagbolzen, wirkverbunden. Mit der Nockenwelle können besonders hohe Schlagfrequenzen
erreicht werden, so dass beispielsweise sogar ein kontinuierlicher Betrieb der Reinigungsfunktion
im Arbeitsbetrieb des Fräsrotors möglich ist. Zur Auslösung der Reinigungsvibrationen
der Reinigungsleiste kann ergänzend oder alternativ auf einen Schwingungserreger,
insbesondere Exzentererreger, zurückgegriffen werden. Derartige Erreger zeichnen sich
durch das Vorhandensein einer exzentrischen Masseverteilung aus, so dass bei Rotationsbewegungen
Unwuchten erhalten werden, die zur Auslösung von Schlägen und/oder Rüttelbewegungen
auf die Reinigungsleiste herangezogen werden können. Ergänzend oder alternativ kann
ferner eine Steuereinheit zur Regulation der Schlagintensität und/oder Schlagfrequenz
von der Antriebseinrichtung mit umfasst sein. Diese Ausführungsform ermöglicht es,
optimale Reinigungsergebnisse zu erreichen, da die Schlagintensität und/oder die Schlagfrequenz
bzw. Rüttelintensität und/oder Rüttelfrequenz speziell auf die im jeweiligen Anwendungsfall
auftretenden Anhaftungen abgestimmt werden kann. Es ist schließlich auch möglich,
die Antriebseinrichtung mit einer Zeitsteuerung zu versehen. Die Zeitsteuerung ist
dabei in der Weise ausgebildet, dass die Reinigungsfunktion über die Reinigungsleiste
automatisch nach dem Ablauf eines bestimmten Betriebsintervalls und/oder einer bestimmten
Arbeitsstrecke automatisch aufgelöst wird. Insgesamt zeichnen sich die Ausführungsformen
mit Antriebseinrichtung somit durch einen besonders hohen Bedienkomfort und eine zuverlässige
Durchführung der Reinigungsfunktion aus.
[0027] Weitere Variationsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich beispielsweise im Hinblick
auf die Ausbildung der Reinigungsleiste. Diese ist bevorzugt als in einer Ebene planes
Element ausgebildet, um im an der Innenwand des Rotorgehäuses anliegenden Zustand
einen möglichst geringen Platzbedarf zu haben, obwohl grundsätzlich auch die Verwendung
von Reinigungsleisten mit dreidimensionalen Verformungen, beispielsweise Biegungen,
möglich ist. Dabei kann die Reinigungsleiste ferner als vollflächiges Element vorgesehen
sein. Insbesondere für den Einsatz in einem Rotorgehäuse mit einer Einsprüheinrichtung
weist die Reinigungsleiste aber Durchgangsöffnungen für den Fluid- und/oder Düsendurchlass
auf. Es können auch unabhängig von der Fluidversorgung Öffnungen in der Reinigungsleiste
vorgesehen sein, um beispielsweise die Reinigungseffekte zu verbessern. Auch die Verwendung
von Einschnitten, um beispielsweise zinkenähnliche Strukturen zu erhalten, oder weiterer
Formvarianten kann vorteilhaft sein.
[0028] Die Erfindung betrifft ferner eine Fräsvorrichtung zur Bearbeitung von Bodenmaterial
mit einem Rotorgehäuse, wie es in den vorhergehenden Absätzen beschrieben worden ist.
Der grundsätzliche Aufbau solcher Fräsvorrichtungen ist bekannt. Neben der Verwendung
in einem Rotorgehäuse einer als Anbaufräse ausgebildeten Fräsvorrichtung, bietet sich
das erfindungsgemäße Rotorgehäuse auch zur Verwendung in einer selbstfahrenden Fräsvorrichtung,
insbesondere einer Straßenfräse, einem Recycler oder einem Stabilisierer, an.
[0029] Die Erfindung erstreckt sich schließlich auch auf ein Verfahren zur Reinigung eines
Rotorgehäuses von im Inneren anhaftenden Bodenmaterial, insbesondere eines Rotorgehäuses,
wie es vorstehend beschrieben worden ist. Wesentlich für das erfindungsgemäße Verfahren
sind dabei die Schritte "Beaufschlagen einer im Inneren eines Rotorgehäuses angeordneten
Reinigungsleiste mit Schlägen und/oder Rüttelbewegungen" und "Abrütteln von an der
Reinigungsleiste anhaftenden Bodenmaterial". Durch die zumindest teilweise Relativbeweglichkeit
der Reinigungsleiste gegenüber dem Rotorgehäuse können Anhaftungen an der Reinigungsleiste
und auch in dem die Reinigungsleiste umgebenden Bereich des Innenraums des Rotorgehäuses
entfernt werden, ohne das ein aufwendiges Entfernen des Fräsrotors und/oder ein Abheben
des Rotorgehäuses erforderlich ist.
[0030] Grundsätzlich ist es zwar möglich, dass das Beaufschlagen der Reinigungsleiste mit
Schlägen und/oder Rüttelbewegungen unmittelbar erfolgt. Bevorzugt ist es jedoch, wenn
die außerhalb des Rotorgehäuses aufgebrachten Schläge und/oder Rüttelbewegungen mit
Hilfe einer Übertragungseinrichtung von außerhalb des Rotorgehäuses auf die innerhalb
des Rotorgehäuses angeordnete Reinigungsleiste übertragen werden.
[0031] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den Figuren angegebenen Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Dabei zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht auf eine Fräsvorrichtung;
- Fig. 2
- eine perspektivische Schrägansicht auf das Rotorgehäuse aus Figur 1;
- Fig. 3
- eine perspektivische Schrägansicht einer alternativen Ausführungsform des Rotorgehäuses
aus Figur 2;
- Fig. 4
- eine Querschnittsansicht durch einen Teilbereich des Rotorgehäuses aus Figur 3 entlang
der Linie I-I;
- Fig. 5
- eine Querschnittsansicht durch einen Ausschnitt eines Rotorgehäuses mit Übertragungseinrichtung;
und
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf eine Reinigungsleiste.
[0032] Gleiche Bauteile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0033] Figur 1 zeigt eine Fräsvorrichtung 1, konkret einen sogenannten Stabilisierer oder,
je nach Anwendungsfall, einen Recycler. Die Fräsvorrichtung umfasst einen Maschinenrahmen
2, ein Vorderradpaar 3 und ein Hinterradpaar 4, wobei lediglich jeweils das in Arbeitsrichtung
A auf der linken Seite befindliche Rad sichtbar ist. Der Maschinenrahmen 2 ist zweigliedrig
aufgebaut mit zwei Rahmengliedern, die über eine Knickgelenkverbindung 5 miteinander
verbunden sind. Auf Höhe der Knickgelenkverbindung 5 ist eine höhenverstellbare Fahrerkabine
6 angeordnet. Die benötigte Antriebsenergie wird mittel einer Antriebsvorrichtung
7 erhalten, die sowohl die zum Betrieb der Fräsvorrichtung 1 als auch die zum Antrieb
des Fräsrotors 9 (in Figur 1 stark schematisiert angegeben) erforderliche Antriebsenergie
zur Verfügung stellt. Die Fräsvorrichtung 1 dient zum Bearbeiten von Böden oder Fahrbahnen
und weist dazu den um eine horizontale Rotationsachse quer zur Arbeitsrichtung a rotierenden
Fräsrotor 9 auf. Der Fräsrotor 9 ist von einem Rotorgehäuse 8 (vorliegend eine Rotorhaube)
umgeben, die den Raum um den Fräsrotor nach oben und zu den Seiten hin abschließt.
Nach unten bzw. zum zu bearbeitenden Boden 10 hin ist das Rotorgehäuse 8 offen ausgebildet.
Das Rotorgehäuse 8 umschließt somit einen Arbeitsraum, indem der Fräsrotor 9 gelagert
ist und im Arbeitsbetrieb um seine Rotationsachse 14 rotiert. Der Fräsrotor 9 ist
relativ zum Rotorgehäuse 8 und zum Maschinenrahmen 2 in Pfeilrichtung c höhenverstellbar
und weist dazu eine nicht näher angegebene Verstell- bzw. Verschwenkvorrichtung auf.
In der in Figur 1 gezeigten Stellung ist der Fräsrotor 9 in Kontakt mit dem zu bearbeitenden
Boden 10. Zu Transportzwecken kann der Fräsrotor 9 angehoben werden. Im Arbeitsbetrieb
wird die Fräsvorrichtung 1 in Arbeitsrichtung A (Vorwärtsrichtung) über den Boden
9 bewegt. Weitere Details zum konkreten Aufbau des vom Rotorgehäuse 8 glockenartig
überdeckten Innenraums um den Fräsrotor 9 ergeben sich aus den weiteren Figuren.
[0034] In Figur 2 ist das Rotorgehäuse 8 separat in perspektivischer Schrägansicht von schräg
vorne wiedergegeben. Wesentliche Elemente des Rotorgehäuses 8 sind eine Vorderwand
11 eine Rückwand 12 und jeweils zu den Seiten des Rotorgehäuses 8 eine Seitenwand
13. Die Vorderwand 11 umfasst denjenigen Teil des Rotorgehäuses 8, der in Arbeitsrichtung
A gegenüber einer vertikalen Ebene entlang der Rotationsachse 14 des Fräsrotors (in
Figur 2 nicht dargestellt) vor dieser Vertikalebene liegt (der Verlauf der Vertikalebene
in Vertikalrichtung ist in Figur 2 durch den Pfeil b angegeben). Mit Rückwand 12 wird
entsprechend derjenige Teil des Rotorgehäuses 8 bezeichnet, der sich in Arbeitsrichtung
a hinter dieser Vertikalebene befindet. Figur 2 verdeutlicht dabei, dass weder die
Vorderwand 11, noch die Rückwand 12 oder die Seitenwände 13 als plane Wandelemente
ausgebildet sein müssen. Beim vorliegenden Rotorgehäuse weist die Vorderwand 11 beispielsweise
einen sich an einen schräg vertikal verlaufenden Abschnitt 11a anschließenden nahezu
horizontalen Bereich 11 b auf, der in ein steil nach schräg hinten ansteigendes Wandelement
11 c bis hin zum nahezu vertikal verlaufenden Wandelement 11d, welches den Oberbereich
des Rotorgehäuses 8 bildet, auf.
[0035] Das Rotorgehäuse 8 umfasst eine Reinigungseinrichtung 15 mit einer im Innenraum IR
des Rotorgehäuses 8 angeordneten Reinigungsleiste 16. Die an der Innenseite der Vorderwand
11 flächig anliegend angeordnete Reinigungsleiste 16 (in Figur 2 gestrichelt dargestellt)
ist als Einzelteilansicht in Figur 6 dargestellt. Bei der Reinigungsleiste 16 handelt
es sich insgesamt um einen plan und flach ausgebildeten Körper, der in seiner Fläche
Fluiddurchlassöffnungen 1 7 und Befestigungsöffnungen 18 aufweist. Die Reinigungsleiste
16 besteht aus Federstahl und weist somit in einem bestimmten Bereich elastische Eigenschaften
auf. Über die Befestigungsöffnungen 18 ist eine Montage der Reinigungsleiste 16 im
Innenraum des Rotorgehäuse 8 möglich. Hierzu werden beispielsweise Schraub- oder Nietverbindungen
zur Verbindung mit dem Rotorgehäuse 8 herangezogen. Selbstverständlich ist es auch
möglich, die Reinigungsleiste 16 am Rotorgehäuse 8 anzuschweißen. Die in Längsrichtung
d nebeneinander angeordneten Befestigungsöffnungen sind im Längsrandbereich 19 der
Reinigungsleiste 16 gleichmäßig in Längsrichtung d verteilt angeordnet. In diesem
Bereich ist die Reinigungsleiste 16 im montierten Zustand fest mit der Vorderwand
11 (konkret dem Segment 11 c) verbunden und gegenüber diesem ortsfest. Auf der diesem
Längsrandbereich 19 gegenüberliegenden Seite, in dem die Fluiddurchlassöffnungen 17
angeordnet sind, erfolgt allerdings keine Verbindung der Reinigungsleiste 16 zum Rotorgehäuse
8. Die flach an der Innenwandung des Rotorgehäuses 8 anliegende Reinigungsleiste 16
ist in diesem Bereich somit in den Innenraum des Rotorgehäuses 8 durch Verbiegen innerhalb
des Elastizitätsbereichs elastisch bewegbar. Der Längsrandbereich mit den Fluiddurchlassöffnungen
17 ist somit gegenüber dem Rotorgehäuse 8 relativ beweglich. Diese Eigenschaft wird
beim vorliegenden Rotorgehäuse 8 ausgenutzt, um an der Reinigungsleiste 16 und insbesondere
im Bereich der Fluiddurchlassöffnungen 17 auftretende Anhaftungen abzuschlagen und
dadurch ein Verstopfen der Fluiddurchlassöffnungen 17 zu verhindern bzw. bestehende
Verstopfungen zu lösen. Die Längsseite der Reinigungsleiste 16 ist in Fig. 6 mit L
angegeben und die Breite mit B. Die Längsseite L zeichnet sich dadurch aus, dass sie
wesentlicher länger ist als die Breite B der Reinigungsleiste 16.
[0036] Bei den vorliegenden Ausführungsbeispielen ist die Reinigungsleiste 16 in Axialrichtung
der Rotationsachse 14 beziehungsweise in Längsrichtung L ferner segmentartig aufgebaut
und umfasst die beiden nebeneinander liegenden angeordneten baugleichen Segment 16a
und 16b (beispielsweise gemäß Fig. 2). Die beiden Einzelsegmente 16a und 16b (ein
einzelnes Segment ist in Fig. 6 gezeigt) sind aneinander angrenzend angeordnet und
getrennt voneinander bewegbar.
[0037] Die Figuren 2, 3, 4 und 5 zeigen verschiedene Alternativen, wie eine Biegebewegung
der Reinigungsleiste 16 durch Schläge und/oder Rüttelbewegungen zum Abschütteln von
an der Reinigungsleiste 16 anhaftenden Verschmutzungen herbeigeführt werden kann,
wobei die in den Figuren angeführten Ausführungsbeispiele lediglich exemplarisch und
nicht erschöpfend zu verstehen sind. Wesentlich ist, dass eine Bewegung der Reinigungsleiste
16 von der an der Innenwandung des Rotorgehäuses 8 anliegenden Position in den Innenraum
und wieder zurück von außerhalb des Rotorgehäuses 8 ausgelöst werden kann bzw. das
Schläge und/oder Rüttelbewegungen der Reinigungsleiste 16 vom außerhalb des Rotorgehäuses
8 auf die innerhalb des Rotorgehäuses 8 angeordnete Reinigungsleiste übertragen werden
können. Die Reinigungsleiste 16 ist bei den vorliegenden Ausführungsbeispielen dabei
flächig an der Innenwand des Rotorgehäuses anliegend angeordnet, so dass die Anhaftungen
insbesondere auch an der dem Innenraum des Rotorgehäuses 8 zugewandten Außenfläche
der Reinigungsleiste 16 auftreten. In den Figuren 4 und 5 sind ferner ein Fluidstrahl
27 und das im Rotorgehäuse 8 umgewälzte Bodenmaterial 28 angegeben.
[0038] Das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 sieht zur Aufbringung von Schlägen und/oder
Vibrationen von außerhalb des Rotorgehäuses 8 auf die Reinigungsleiste 16 Durchgangsöffnungen
20 im Rotorgehäuse 8, konkret im Wandelement 11c der Vorderwand 11, vor, die zum Inneren
des Rotorgehäuses 8 von der Reinigungsleiste 16 im Bereich zwischen ihren beiden Längsrandbereichen
vollständig überdeckt ist. Die Durchgangsöffnungen 20 befinden sich somit in Relation
zur am Rotorgehäuse 8 montierten Reinigungsleiste 16 in einem Bereich, in dem die
Reinigungsleiste 16 nicht fest mit dem Rotorgehäuse 8 verbunden ist. Die Reinigungsleiste
16 ist somit über die Durchgangsöffnungen 20 von außerhalb des Rotorgehäuses 8 erreichbar,
so dass beispielsweise manuell Schläge unmittelbar auf die Reinigungsleiste 16, beispielsweise
mit einem Hammer oder einem Meißel, je nach Größe der Durchtrittsöffnung 20, ausgeübt
werden können. Bei dieser Ausführungsform sind die Durchtrittsöffnungen 20 entsprechend
verhältnismäßig groß ausgebildet.
[0039] Alternativ hierzu wird im Ausführungsbeispiel gemäß der Figuren 3 und 4 ein alternatives
Konzept zur Aufbringung von Schlägen und/oder Rüttelbewegungen auf die Reinigungsleiste
16 von außerhalb des Rotorgehäuses 8 verfolgt. Figur 4 ist dabei eine Schnittansicht
durch das Rotorgehäuse 8 mit montierter Reinigungsleiste 16 entlang der Linie I-I
aus Figur 3. Der wesentliche Unterschied zur Ausführungsform aus Figur 2 liegt darin,
dass eine Übertragungseinrichtung 21 vorhanden ist, die die Weiterleitung von außerhalb
des Rotorgehäuses 8 aufgebrachten Schlägen und/oder Rüttelbewegungen auf die im Inneren
des Rotorgehäuses 8 angeordnete Reinigungsleiste 16 ermöglicht. Konkret handelt es
sich bei der Übertragungseinrichtung um auf die Reinigungsleiste 16 aufgeschweißte
Schlagbolzen 22, die vom Innenraum des Rotorgehäuses 8 wegweisend durch Durchgangsöffnungen
20 im Rotorgehäuse 8 nach außen über die Außenoberfläche des Rotorgehäuses 8 (konkret
der Vorderwand 11) in der Höhe ΔH
1 vorstehen. Die Höhe ΔH
1 bemisst sich dabei entlang einer auf der Vorderwand 11 aufstehenden Senkrechten.
Der Schlagbolzen 22 steht dann mit der Höhe ΔH
1 über das Rotorgehäuse 8 vor, wenn die Reinigungsleiste 16 an der Innenwand des Rotorgehäuses
8 flächig anliegt. Werden nun Schläge und/oder Rüttelbewegungen auf den Schlagbolzen
22, beispielsweise manuell mit einem Hammer, aufgebracht, überträgt der Schlagbolzen
22 diese unmittelbar auf die Reinigungsleiste 16, so dass sich diese in den Innenraum
des Rotorgehäuses 8 hinein verbiegt, wie es mit der gestrichelten Linie C in Fig.
4 weiter veranschaulicht ist. Diese Linie zeigt die Position der durch Schläge und/oder
Vibration übergangsweise in den Innenraum des Fräsrotors eingebogenen Reinigungsleiste
16.
[0040] Insbesondere Figur 4, die eine Schnittansicht durch das Rotorgehäuse 8 entlang der
Linie I-I aus Fig. 3 ist, verdeutlicht ferner den Effekt der Reinigungsleiste 16 auf
den Fluideinlass 24 in das Rotorgehäuse. Aus Figur 4 ergibt sich die Lage einer Fluiddüse
23, die von außerhalb des Rotorgehäuses 8 kommend in eine Fluiddüsenöffnung 24 im
Rotorgehäuse 8 hineinragt. Die Fluiddüsenöffnung 24 im Rotorgehäuse liegt dabei im
wesentlichen deckungsgleich über der Fluiddurchlassöffnung 17 in der Reinigungsleiste
16, so dass ein Durchgang von außerhalb des Rotorgehäuses 8 durch die Vorderwand 11
des Rotorgehäuses 8 und durch die Reinigungsleiste 16 hin zum Innenraum des Rotorgehäuses
8 bereitgestellt wird. Dieser grundsätzliche Aufbau wiederholt sich für jede Fluiddüsenöffnung
24 in der Reinigungsleiste 16, so dass für jede Fluiddüsenöffnung 24 eine eigene und
überlappende Fluiddurchlassöffnung 17 in der Reinigungsleiste 16 (beziehungsweise
in dem jeweiligen Segment 16a und 16b) vorhanden ist. Über die Fluiddüse 23 herangeführtes
Fluid, insbesondere Wasser, Schaumbitumen und/oder Bitumen, kann somit von außerhalb
des Rotorgehäuses 8 in den vom Rotorgehäuse 8 umgebenden Innenraum eingespeist werden.
Die Reinigungsleiste 16 ist mit anderen Worten überlappend zum Bereich der Düsenöffnungen
im Rotorgehäuse 8 ausgebildet. Eine Bewegung der Reinigungsleiste 16 hat somit auch
zur Folge, dass im Bereich der Fluiddurchlassöffnung 17 und/oder der Fluiddüsenöffnungen
24 im Rotorgehäuse 8 angesammelte Anhaftungen von außerhalb des Rotorgehäuses durch
Schläge und/oder Rüttelbewegungen auf den Schlagbolzen 22 abgelöst werden können.
Ein Zugriff auf diesen Bereich ist entsprechend nicht mehr über den Innenraum des
Rotorgehäuses 8 erforderlich. In Alternative zur Nietverbindung aus Figur 2 ist die
Reinigungsleiste 16 beim Ausführungsbeispiel der Figuren 3 und 4 mit einer Schraubverbindung,
umfassend eine Schraube 25 und eine innerhalb es Rotorgehäuses 8 angeordnete Mutter
26.
[0041] Figur 5 schließlich betrifft eine weitere Variante, wie Schläge und/oder Rüttelbewegungen
von außerhalb des Rotorgehäuses 8 auf die innen liegende Reinigungsleiste 16 übertragen
werden können. Fig. 5 ist dabei in seiner Grundkonstruktion an den in Fig. 4 mit dem
Kasten II eingerahmten Bereich des Rotorgehäuses 8 angelehnt. Die Übertragungseinrichtung
21 aus Figur 5 umfasst mehrere Komponenten. Neben den unmittelbar für die Schlag-
und Rüttelübertragung der Übertragungseinrichtung 21 verantwortlichen Komponenten
ist ferner eine Nockenwelle 29 und eine lediglich schematisiert angedeutete Antriebs-
und Steuereinheit 30 vorhanden. Die Übertragungseinrichtung 21 umfasst eine am Rotorgehäuse
8 angeordnete Bolzenführung 31, bei der es sich konkret um einen hülsenartigen und
mit der Vorderwand 11 verbundenen Körper handelt. In der Bolzenführung 31 ist ein
Schlagbolzen 32 in Längsrichtung e verschiebbar gelagert. Der Schlagbolzen 32 ist
mit einer Druckfeder 33 federbeaufschlagt und wird durch die Druckfeder 33 in die
in Figur 5 gezeigte Ausgangsposition gedrängt. In dieser Position ist der Schlagbolzen
32 in der maximal von der Reinigungsleiste 16 weg gedrückten Position und kann in
Pfeilrichtung e zur Reinigungsleiste 16 hin in das Rotorgehäuse 8 um den Hub ΔH
2 in das Rotorgehäuse eingeschoben werden. Wird der Schlagbolzen 32 eingeschoben, schlägt
er gegen die Reinigungsleiste 16 im Kontaktbereich 34 an und biegt die Reinigungsleiste
16 im von der Schraubverbindung 25/26 abgewandten Randbereich ins Innere des Rotorgehäuses
8. Liegt dagegen keine Druckkraftbeaufschlagung am Schlagbolzen 32 zum Rotorgehäuse
8 hin mehr an, schnellt der Schlagbolzen 32 aufgrund seiner Federbeaufschlagung in
die in Figur 5 gezeigte Ausgangsposition zurück. Grundsätzlich kann auch auf eine
Druckfederbeaufschlagung verzichtet werden, da in der Regel bereits die elastischen
Eigenschaften der Reinigungsleiste 16 zur Zurückstellung des Schlagbolzens 32 in seine
Ausgangsstellung ausreichen.
[0042] Ein weiterer wesentlicher Aspekt der in Figur 5 gezeigten Ausführungsform liegt darin,
dass keine manuelle Auslösung der Schläge und/oder Rüttelbewegungen über den Schlagbolzen
32 vorgesehen ist, wenngleich dies durchaus möglich ist (die Elemente 29 und 30 sind
dann nicht mehr erforderlich). Auf der dem Rotorgehäuse 8 abgewandten Seite des Schlagbolzens
32 ist ein Kopfelement 35 vorhanden, welches zum Zusammenwirken mit der Nockenwelle
29 ausgebildet ist. Die Einheit aus Kopfelement 35 und Schlagbolzen 32 bildet somit
insgesamt ein Stößelelement, dessen Längsverschiebung in Pfeilrichtung e durch eine
Rotationsbewegung der Nockenwelle 29 in Rotationsrichtung f ausgelöst wird. Der Nocken
der Nockenwelle 29 gleitet dann auf dem Kopfelement 35 auf und schiebt das Element
32/35 zum Rotorgehäuse 8 beziehungsweise auf die Reinigungsleiste 16, so dass sich
diese ins Innere des Rotorgehäuses 8 verbiegt. Zum Antrieb und zur Steuerung der Umlaufgeschwindigkeit
der Nockenwelle 29 ist diese mit der Antriebs- und Steuereinheit 30 verbunden, die
die benötigte Antriebsenergie für den Rotationsantrieb der Nockenwelle 29 zur Verfügung
stellt. Die Arbeits- und Steuereinheit 30 ist ferner in der Weise ausgebildet, dass
über sie die Umlaufgeschwindigkeit und damit die Schlagfrequenz bzw. Schlagstärke
des Elements 32/35 auf die Reinigungsleiste 16 und damit ihre Verbiegefrequenz variiert
werden kann. Damit ist eine automatische Durchführung der Reinigungsfunktion möglich.
[0043] Die Arbeits- und Steuereinheit 30 kann ferner eine Zeitsteuerung umfassen, die beispielsweise
den automatisierten intervallartigen Betrieb der Reinigungseinrichtung 15 im Arbeitsbetrieb
ermöglicht, so dass in regelmäßigen Abständen eine Befreiung des Bereichs der Reinigungsleiste
16 und insbesondere auch der Fluiddurchlassöffnungen 17 und Fluiddüsenöffnungen 24
im Rotorgehäuse 8 stattfindet.
1. Rotorgehäuse (8) für eine Fräsvorrichtung (1) zur Bodenbearbeitung, insbesondere für
eine Straßenfräse, einen Recycler oder einen Stabilisierer, mit einem zum Boden hin
offenen Innenraum (IR) zur Aufnahme eines Fräsrotors (9), umfassend zwei Seitenwände
(13), eine Vorderwand (11) und eine Rückwand (12), wobei die Seitenwände (13), die
Vorderwand (11) und die Rückwand (12) den Innenraum (IR) nach außen hin begrenzen,
dadurch gekennzeichnet,
dass es eine Reinigungseinrichtung (15) mit einer im Innenraum (IR) des Rotorgehäuses
(8) angeordneten und zumindest teilweise gegenüber dem Rotorgehäuse (8) bewegbaren
Reinigungsleiste (16) umfasst, und dass das Rotorgehäuse (8) wenigstens eine Durchtrittsöffnung
(20) aufweist, über die Schläge und/oder Rüttelbewegungen von außerhalb des Rotorgehäuses
(8) auf die Reinigungsleiste (16) aufgebracht werden können.
2. Rotorgehäuse (8) gemäß dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reinigungsleiste (16) teilweise fest mit dem Rotorgehäuse (8) verbunden ist.
3. Rotorgehäuse (8) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reinigungsleiste (16) mit dem Rotorgehäuse (8) in einem Randbereich, insbesondere
einem Längsrandbereich (19) der Reinigungsleiste (16), verbunden ist.
4. Rotorgehäuse (8) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reinigungsleiste (16) aus Federstahl besteht.
5. Rotorgehäuse (8) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Reinigungsleiste (16) über nahezu die gesamte Breite (B) des Rotorgehäuses
(8) erstreckt.
6. Rotorgehäuse (8) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reinigungsleiste (16) segmentiert ausgebildet ist, umfassend insbesondere wenigstens
zwei entlang der Breite des Rotorgehäuses (8) unmittelbar nebeneinander angeordnete
Reinigungsleistensegmente (16a, 16b).
7. Rotorgehäuse (8) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reinigungseinrichtung (15) eine Übertragungseinrichtung (21) umfasst, über die
außerhalb des Rotorgehäuses (8) aufgebrachte Schläge und/oder Schwingungen auf die
Reinigungsleiste (16) übertragbar sind.
8. Rotorgehäuse (8) gemäß Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Übertragungseinrichtung (21) durch die wenigstens eine Durchtrittsöffnung (17)
hindurch geführt ist.
9. Rotorgehäuse (8) gemäß einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Übertragungseinrichtung (21) einen mit der Reinigungsleiste (16) verbundenen
Bolzen (22) umfasst, der nach außen über die Außenoberfläche des Rotorgehäuses (8)
vorsteht.
10. Rotorgehäuse (8) gemäß einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Übertragungseinrichtung (21) ein am Rotorgehäuse (8) in einer Bolzenführung (31)
verschieblich gelagerter Schlagbolzen (32) ist.
11. Rotorgehäuse (8) gemäß Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schlagbolzen (32) federbeaufschlagt ist.
12. Rotorgehäuse (8) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Antriebseinrichtung (30) zur automatischen Durchführung der Reinigungsfunktion
vorhanden ist.
13. Rotorgehäuse (8) gemäß Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinrichtung (30) wenigstens eines der Elemente
- Nockenwelle (29);
- Schwingungserreger, insbesondere Exzentererreger;
- Steuereinheit (30) zur Regulation der Intensität und/oder Frequenz der Schläge und/oder
der Rüttelbewegung; oder
- Zeitsteuerung (30) umfasst.
14. Rotorgehäuse (8) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reinigungsleiste (16) wenigstens einen im Rotorgehäuse (8) angeordneten Fluidauslass
(23;24) überlappend angeordnet ist, und dass wenigstens eine Durchtrittsausnehmung
(17 in der Reinigungsleiste (16) für das Fluid oder den Fluidauslass vorhanden ist.
15. Fräsvorrichtung (1) zur Bearbeitung von Bodenmaterial, insbesondere Straßenfräse,
Recycler oder Stabilisierer, mit einem Rotorgehäuse (8) gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche.
16. Verfahren zur Reinigung eines Rotorgehäuses (8) von im Inneren anhaftendem Bodenmaterial
(28), insbesondere eines Rotorgehäuses (8) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
umfassend die Schritte
a) Beaufschlagen einer im Inneren eines Rotorgehäuses (8) angeordneten Reinigungsleiste
(16) mit Schlägen und/oder Rüttelbewegungen; und
b) Abrütteln von an der Reinigungsleiste (16) anhaftendem Bodenmaterial (28).
17. Verfahren zur Reinigung eines Rotorgehäuses (8) gemäß Anspruch 16,
gekennzeichnet durch
ein Übertragen von außerhalb des Rotorgehäuses (8) aufgebrachten Schlägen und/oder
Rüttelbewegungen mit Hilfe einer Übertragungseinrichtung (21).