[0001] Die Erfindung betrifft eine Ausgabevorrichtung für Brot, Brötchen o. dgl. unverpackte
Waren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Gemäß einer in
EP 2 084 995 A1 vorgeschlagenen Ausgabevorrichtung sowie jeweiliger darin zum Stand der Technik genannter
Konstruktionen sind insbesondere zur Selbstbedienungsentnahme von Brot, Brötchen o.
dgl. unverpackten Waren komplexe Bausysteme vorgesehen, bei denen sich Handhabungsprobleme
dadurch ergeben, dass die Reinigung aufwändig ist. Bei der Ausgabevorrichtung gemäß
EP 2 084 995 A1 können jeweilige Wechselboxen optimal von den Tragrahmenteilen gelöst und in diesen
variabel positioniert werden. Weiterhin besteht bei der Anwendung dieser Vorratsbehälter
für insbesondere Backwaren und damit verbundene Krümel-Strukturen das Problem, dass
der Reinigungsaufwand nachteilig erhöht ist.
[0003] Die Erfindung befasst sich mit dem Problem, eine Ausgabevorrichtung für Brot, Brötchen
o. dgl. unverpackte Waren zu schaffen, in deren Vorratsbereich ungewollte Ablagerungen
von Brötchenkrümeln o. dgl. Restteilen mit geringem technischem Aufwand entfernbar
sind und auch im Bereich der Aufstellzone eine einfache Säuberung möglich ist.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Ausgabevorrichtung für insbesondere Backwaren
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Hinsichtlich weiterer Ausgestaltungen wird auf
die Ansprüche 2 bis 12 verwiesen.
[0005] Ausgehend von der gattungsbildenden
EP 2 084 995 A1 ist die Ausgabevorrichtung als funktionale Einheit erfindungsgemäß so konzipiert,
dass eine Vielzahl von mit einem Tragrahmen verbindbaren Vorratsbehältern an einer
einfach aufgebauten Gestellstruktur zugriffsoptimal festgelegt werden kann. Mit diesem
Aufbau wird gleichzeitig eine weitgehend geschlossene "Selbstbedienungswand" in Supermärkten
o. dgl. Verkaufseinrichtungen bereitgestellt, die für eine hygienegerechte Säuberung
optimal gestaltet ist. Dazu sieht die Konstruktion vor, dass unterhalb der die Waren
aufnehmenden Vorratsbehälter eine vorderseitig abgedeckte Zone in Form eines Freiraumes
geschaffen wird, derart, dass die sich im Alltagsbetrieb in diesem Freiraum sammelnden
Backwarenkrümel o. dgl. Abfallteile mit geringem Aufwand für einen täglichen Säuberungsvorgang
zugänglich sind.
[0006] Die Festlegung der jeweiligen Tragrahmen mit den Vorratsbehältern im Bereich der
Gestellstruktur kann dabei so ausgeführt werden, dass im Bedarfsfall auch einzelne
dieser als Basismodule vorgesehenen Einheiten aus dem System gelöst werden können
und damit eine variable Zugänglichkeit in den "Innenraum" des Gestell-Systems möglich
bleibt.
[0007] Durch eine variable Gestaltung jeweiliger Aufnahmeräume für die gestapelten bzw.
aneinandergereihten Vorratsbehälter innerhalb dieser Gestellstruktur wird - mit entsprechenden
Breiten- bzw. Höhenabmessungen - eine variable Nutzung, beispielsweise für Zusatzgeräte
wie Brotschneider o. dgl., eröffnet. Ebenso ist denkbar, dass jeweilige aus der Gestellstruktur
einfach entfernbare Einheiten so angeordnet werden, dass in der "wandartig" aneinandergereihten
Konstruktion der Ausgabevorrichtung eine vorgegebene Durchgangszone geschaffen werden
kann, derart, dass diese im Bedarfsfall als Zuführbereich von Waren aus einem hinteren
Lagerbereich oder als ein Fluchtweg in einen hinter dem Wand-System liegenden Raum
genutzt werden kann.
[0008] In zweckmäßiger Ausführung der Gestellstruktur ist vorgesehen, dass im Bereich der
unterhalb der jeweiligen Ausgabevorrichtungen vorgesehenen Freiräume Deckplatten als
vorderseitiger Verschluss angeordnet sind. Diese können durch eine einfache Klappbewegung
bedient werden, so dass unterhalb der gesamten Gestellstruktur - nach einem Verlagern
der jeweiligen Deckplatten in Öffnungsstellung - die Säuberung möglich ist und damit
die hohen Hygieneanforderungen im Verkaufsbereich von Lebensmitteln optimal erfüllt
werden können.
[0009] Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Ausgabevorrichtung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel
der Ausgabevorrichtung mit unterschiedlichen Vorratsbehältern näher veranschaulicht
ist. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Gesamtansicht eines Ausgabesystems mit modularen Ausgabevorrichtungen
für Brot, Brötchen o. dgl. Backwaren,
- Fig. 2
- eine Perspektivdarstellung eines einzelnen Moduls des Systems gemäß Fig. 1, wobei
die Vorratsbehälter oberhalb eines bodenseitigen Freiraumes an einer Gestellstruktur
gehalten sind,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Moduls gemäß Fig. 2,
- Fig. 4
- eine perspektivische Einzeldarstellung eines in den Modul einsetzbaren Vorratsbehälters
mit vorderseitig den Freiraum verschließender Deckplatte,
- Fig. 5
- eine Gestellstruktur mit zwei oberseitigen Vorratsbehältern im Bereich eines größeren
Freiraumes,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht des Systems gemäß Fig. 5,
- Fig. 7
- eine Einzeldarstellung der Gestellstruktur mit den Abmessungen für die Einheit gemäß
Fig. 5, und
- Fig. 8
- eine Seitenansicht der Gestellstruktur gemäß Fig. 7.
[0010] In Fig. 1 ist eine insgesamt mit A bezeichnete Backwarenverkaufseinheit dargestellt,
die eine Aneinanderreihung bzw. Stapelung von mehreren Ausgabevorrichtungen 1 für
Brot, Brötchen o. dgl. unverpackte Backwaren P, P' (Fig. 4) aufweist. Die gesamte
Ausgabevorrichtung 1 kann dabei modular aufgebaut sein, so dass im Bereich eines Basismoduls
B (Fig. 2) mehrere der Vorratsbehälter 2, 2', 2" für unterschiedliche Waren angeordnet
werden können. Im Bereich dieses Basismoduls B können die Vorratsbehälter 2" (Fig.
4) insbesondere nach Art von Wechselboxen W ausgeführt sein, so dass kundenspezifisch
variable Anordnungen von "Brötchen-Varianten" 2 bzw. "Brot-Varianten" 2', 2" denkbar
sind.
[0011] Die erfindungsgemäße Ausführung der Ausgabevorrichtung 1 sieht vor, dass ein jeweils
den zumindest einen Vorratsbehälter 2, 2', 2" aufnehmender Tragrahmen 4 an einer diesen
vorzugsweise untergreifenden Gestellstruktur G (Fig. 7) bzw. G' (Fig. 2) festlegbar
ist. Die jeweiligen komplett montierten Ausführungen dieser Gestellstruktur G bzw.
G' in Fig. 1 und Fig. 2 zeigt, dass bei diesem Wand-System unterhalb der jeweiligen
Vorratsbehälter 2, 2'. 2" ein zumindest bereichsweise mit einer vorderseitigen Deckplatte
5, 5', 5" verschließbarer Freiraum F gebildet ist.
[0012] Die Konstruktion der Gestellstruktur G, G' sieht vor, dass zum Aufbau der modularen
Ausgabevorrichtung 1 die jeweiligen Tragrahmen 4 in die Gestellstruktur einhängbar
bzw. aufsetzbar sein können. In der dargestellten Ausführungsform (Fig. 2 bzw. Fig.
5) sind die Gestellstrukturen G, G' so angeordnet, dass die aufgesetzten Vorratsbehälter
2, 2', 2" jeweils von Stangen- o. dgl. Tragteilen untergriffen sind. Gleichzeitig
wird deutlich, dass diese Gestellstruktur G, G' jeweils unterschiedliche Einbaupositionen
für einen oder mehrere der Vorratsbehälter 2, 2', 2" definieren kann und damit ein
variables Montagesystem - beispielsweise entsprechend den kundenspezifischen Einbaubedingungen
in einer Verkaufseinrichtung - bereitgestellt wird.
[0013] Aufbauend auf diesem Ausgangskonzept ist vorgesehen, dass entsprechend der Gestellstruktur
G, G' und der darin verbauten Vorratsbehälter 2, 2', 2" auch die jeweiligen Freiräume
F mit unterschiedlichen Höhen- und/oder Breitenabmessungen H, B; H', B' vorgegeben
werden. Aus der Prinzipdarstellung gemäß Fig. 7 wird deutlich, dass der Freiraum F
auch mit Abmessungen ausgebildet sein kann, die im Bedarfsfall als barrierefreie Durchgangszone
(Pfeil Z) genutzt werden können, derart, dass nach Entfernung des Einbaumoduls E (Fig.
1) ein Zuführbereich für Warentransportfahrzeuge geschaffen werden kann oder diese
Durchgangszone Z als Fluchtweg zu einem hinteren Raum R hin ausgewiesen werden kann.
[0014] Aus einer Zusammenschau von Fig. 5 bis Fig. 8 wird deutlich, dass die Gestellstruktur
G mit einem Aufnahmebereich versehen sein kann, der oberhalb des Freiraumes F eine
zwei nebeneinander angeordnete Vorratsbehälter aufnehmende Breite B' aufweist. Beim
Einbau dieser Baugruppe in die Ausgabevorrichtung 1 (Fig. 1) kann dieser Freiraum
F' mit einer vorderen Deckplatte 5' versehen sein, und ein Öffnungsbereich 6 ist so
ausgebildet, dass hier vorderseitig zugängliche Zusatzaggregate, beispielsweise Brotschneidemaschinen,
Beutelspender o. dgl. Aggregate, installierbar sind.
[0015] Die Konstruktion der variabel ausführbaren Deckplatten 5, 5', 5" sieht vor, dass
diese schwenkbar und/oder abnehmbar an der jeweiligen Gestellstruktur G, G' festlegbar
sind. Damit wird erreicht, dass der Freiraum F, F' zumindest bodenseitig zu Reinigungszwecken
problemlos zugänglich ist. In Fig. 5 ist mit einem Pfeil 8 die denkbare Schwenkbewegung
der Deckplatte 5" um eine horizontale Achse D angedeutet. Ebenso ist denkbar, dass
die Deckplatte 5 im Bereich jeweiliger seitlicher Halteelemente 7' (Fig. 5) um eine
vertikale Hochachse D' gemäß einer Pfeilrichtung 8' schwenkbar abgestützt sein kann.
Auch in Fig. 4 ist diese "seitliche" Schwenkbarkeit mit einer Achse D' angedeutet.
[0016] Die Halteelemente 7 können dabei auch als Clip-Verbinder ausgeführt sein, so dass
die entsprechende Deckplatte 5, 5', 5" aus ihrer Schließposition vollständig gelöst
und dann - nach dem Reinigungszyklus im Freiraum F - wieder in der Einbaulage positioniert
werden kann.
[0017] Die konstruktive Ausgestaltung der Deckplatte 5' in Fig. 1 zeigt, dass diese zusätzlich
zur an sich bekannten Lüftungsöffnung 9 eine Durchgriffsöffnung 10 aufweist. Diese
Durchgriffsöffnung 10 ist so angeordnet, dass hinter einer einfachen Klapp-Platte
ein Abfallbehälter o. dgl. Bauteil zugänglich ist. Ebenso ist denkbar, dass im Bereich
eines der Freiräume F, F' eine mehrteilig (Fig. 5, Strichlinie T) ausgebildete Deckplatte
(nicht näher dargestellt) angeordnet wird.
[0018] Bei Anwendung der in Fig. 5 dargestellten Deckplatte 5" kann diese mit der Schwenkachse
D und einer entsprechenden Gelenkverbindung versehen sein. Damit bewirkt hier eine
- nicht näher dargestellte - Haltebaugruppe die Fixierung, so dass auch die Deckplatte
5" aus der Schließstellung hochgeschwenkt werden kann (Pfeil 8) und danach die Deckplatte
5" unter Schwerkraftwirkung in die Schließstellung zurückfällt. Vorteilhaft weist
die vergrößerte Deckplatte 5" jedoch eine Steckbaugruppe im Bereich der Halteteile
7 (Fig. 6) auf, so dass eine abnehmbare Ausführung erreicht ist.
[0019] Zur Vermeidung von Schließgeräuschen kann im Anlagebereich der jeweiligen "schwenkbaren"
Deckplatte 5, 5', 5" nahe der Gestellstruktur G ein Dämpfer o. dgl. Anschlagelement
(nicht dargestellt) vorgesehen sein.
[0020] Die Einzeldarstellungen gemäß Fig. 7 und Fig. 8 verdeutlichen, dass die Gestellstruktur
G, G' aus zwei jeweils Vertikalständer 11 und 11' sowie Querverbinder 12 und 13 aufweisenden
Baugruppen gebildet ist. Diese beiden Baugruppen sind nur oberhalb des Freiraumes
F' (Fig. 7) mittels zumindest eines Tragbalkens 14, 15 zu einer stabilen Einheit verbunden,
so dass die entsprechenden Vorratsbehälter 2, 2' aufgesetzt und fixiert werden können.
Es versteht sich, dass bereits durch einfache Änderung der Länge der Tragbalken 14,
15 unterschiedliche Abmessungen von Gestellstrukturen G, G' bereitstellbar sind.
1. Ausgabevorrichtung für Brot, Brötchen o. dgl. unverpackte Waren (P, P'), mit mehreren
in Einbaulage verbundenen und über eine Entnahmeöffnung (3, 3') für den Kunden vorderseitig
zugänglichen Vorratsbehältern (2, 2'), wobei diese Vorratsbehälter (2, 2') jeweils
als im Bereich zumindest eines Basismoduls (B) in der Einbaulage positionierbare Wechselboxen
(W) ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass ein jeweils den zumindest einen Vorratsbehälter (2, 2') aufnehmender Tragrahmen (4)
an einer diesen vorzugsweise untergreifenden Gestellstruktur (G, G') festlegbar ist,
derart, dass unterhalb des Vorratsbehälters (2, 2', 2") ein zumindest bereichsweise
mit einer vorderseitigen Deckplatte (5, 5', 5") verschließbarer Freiraum (F, F') gebildet
ist.
2. Ausgabevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Tragrahmen (4) in die Gestellstruktur (G, G') einhängbar bzw.
auf diese aufsetzbar ist.
3. Ausgabevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gestellstruktur (G, G') unterschiedliche Einbaupositionen für einen oder mehrere
der Vorratsbehälter (2, 2', 2") definiert.
4. Ausgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Gestellstruktur (G, G') bzw. jeweiligen Einbauposition der Vorratsbehälter
(2, 2', 2") jeweilige Freiräume (F, F') mit unterschiedlichen Höhen- und/oder Breitenabmessungen
(H, B; H', B') vorgebbar sind.
5. Ausgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Freiräume (F') mit Abmessungen (H, B') ausgebildet ist, die eine
Durchgangszone (Z) in der Gestellstruktur (G, G') bilden.
6. Ausgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gestellstruktur (G, G') mit einem Aufnahmebereich versehen ist, der oberhalb
des Freiraumes (F) eine zwei nebeneinander angeordnete Vorratsbehälter (2, 2') aufnehmende
Breite (B') aufweist.
7. Ausgabevorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in die Gestellstruktur (G, G') im Bereich des vergrößerten sowie bodennah die zumindest
eine Deckplatte (5") aufweisenden Freiraumes (F') jeweilige vorderseitig zugängliche
Zusatzaggregate integrierbar sind.
8. Ausgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine vorderseitige Deckplatte (5, 5', 5") schwenkbar und/oder abnehmbar
an der Gestellstruktur (G, G') gehalten ist, derart, dass der Freiraum (F, F') zumindest
bodenseitig zu Reinigungszwecken zugänglich ist.
9. Ausgabevorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckplatte (5) mit zumindest einer Durchgriffsöffnung (10) versehen ist.
10. Ausgabevorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich eines der Freiräume (F, F') eine mehrteilige Deckplatte vorgesehen ist.
11. Ausgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die eine obere Gelenkverbindung (D) an der Gestellstruktur (G) aufweisende Deckplatte
(5") unter Schwerkraftwirkung in die Schließstellung verlagerbar, durch eine Haltebaugruppe
(7) fixierbar und aus der Schließstellung hochschwenkbar ist.
12. Ausgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Gestellstruktur (G, G') aus zwei jeweils Vertikalständer (11, 11') und Querverbinder
(12, 13) aufweisenden Baugruppen gebildet ist und diese nur oberhalb des Freiraumes
(F, F') mittels zumindest eines Tragbalkens (14, 15) zu einer stabilen Einheit verbunden
sind.