[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Pressfinger für eine Vorspinnmaschine, der
einen Pressfingerarm und eine Pressfingerpritsche umfasst und zur Führung eines Vorgarnes
während der Bildung einer Spule auf einer Vorspinnmaschine ausgebildet ist. Die Pressfingerpritsche
weist eine Öffnung zur Durchführung eines Vorgarnes auf, die in Laufrichtung des Vorgarnes
durch die Öffnung eine Längsausdehnung und quer zur Laufrichtung des Vorgarnes eine
Querausdehnung besitzt. Die Pressfingerpritsche weist ferner einen in die Öffnung
mündenden Schlitz zur Einführung eines Vorgarnes in die Öffnung auf, der mit der Laufrichtung
des Vorgarnes einen Winkel von weniger als 45° bildet.
[0002] Eine Vorspinnmaschine, auch Flyer genannt, verarbeitet ein Streckenband zu einem
auf sogenannte Flyerspulen gewickelten Vorgarn. Diese Flyerspulen können auf Ringspinnmaschinen
weiter zu Garn verarbeitet werden. In der Vorspinnmaschine läuft das Streckband zunächst
durch ein Streckwerk. Das Vorgarn wird dann mittels sogenannter Flyerflügel, die sich
um die Flyerspule drehen, auf der Flyerspule abgelegt. Dadurch erhält das Vorgarn
gleichzeitig die erforderliche Drehung. Um das Vorgarn in Längsrichtung auf der Spule
zu verteilen, ist die Spule in Richtung der Drehachse der Flyerfügel bewegbar. Zur
Führung des Vorgarns ist an dem Flyerfügel ein Pressfinger angebracht.
[0003] Wenn die Flyerspule einen vorgegebenen Durchmesser erreicht hat, wird das Vorgarn
automatisch getrennt. Dafür wird eine Vorgarnreserve mit geringerer Drehung geschaffen.
Die Ablage der Vorgarnreserve kann am oberen oder unteren Ende der Flyerspule erfolgen.
Durch eine geeignete Relativbewegung zwischen der Flyerspule und dem Flügel wird das
Vorgarn abgerissen. Die Relativbewegung kann dabei durch eine Auf- oder Abwärtsbewegung
der Flyerspule sowie durch eine Drehung der Flügel und/oder der Spule erfolgen.
[0004] Pressfinger für Vorspinnmaschinen sind seit langem bekannt und zum Beispiel in der
US 2,046,376 beschrieben. Dessen Pressfingerpritsche weist ein Langloch auf, durch das das Vorgarn
durchgeführt wird. Im Eintrittsbereich des Vorgarns ist der Querschnitt der Öffnung
größer als im Austrittsbereich, wodurch eine Verdichtung des Vorgarnes erreicht wird.
Zur leichteren Einführung des Vorgarns in das Langloch ist ein Schlitz vorhanden,
der in das Langloch mündet, senkrecht zur Laufrichtung des Vorgarnes verläuft und
nach oben in Richtung der Befestigung der Flyerflügel gerichtet ist. Zum Trennen des
Vorgarnes muss also, um ein Ausfädeln des Vorgarns zu vermeiden, eine Bewegung der
Spule von den Flügeln weg erfolgen, d.h., die Spule wird zum Trennen abgesenkt. Das
bedeutet, dass die Trennung des Vorgarnes im unteren Bereich der Spule erfolgen muss
und entsprechend eine Vorgarnreserve am unteren Ende der Spule abgelegt wird. Wenn
eine Vorgarnreserve am oberen Ende der Spule abgelegt und die Trennung durch Anheben
der Spule erfolgen würde, würde das Vorgarn zwangsläufig durch den senkrechten Schlitz
aus der Öffnung ausfädeln.
[0005] Die
DE 30 23 241 A1 offenbart einen Pressfinger, dessen Pressfingerpritsche eine kreisförmige Öffnung
aufweist. Der Schlitz bildet mit der Laufrichtung des Vorgarnes einen spitzen Winkel
und ist an der oberen Seite der Pritsche angeordnet. Durch den schrägen Verlauf des
Schlitzes wird das Ausfädeln des Vorgarnes beim Trennen einer am oberen Rand der Spule
angeordneten Vorgarnreserve zwar erschwert, letztlich kann das Ausfädeln aber nicht
verhindert werden.
[0006] Die
EP 0 686 713 B1 offenbart eine Pressfingerpritsche mit einer birnenförmigen Öffnung, die die Verdichtung
des Vorgarnes verbessern soll. Ein Schlitz ist im unteren Bereich der Pritsche waagerecht,
das heißt, parallel zur Laufrichtung des Vorgarnes, angeordnet. Da der Schlitz nun
unten ist, ist der Pressfinger zum Trennen des Vorgarnes im oberen Bereich der Flyerspule
geeignet. Beim Trennen des Vorgarnes im unteren Bereich der Spule besteht weiterhin
die Gefahr des Ausfädelns, da sich bei einem Absenken der Spule das Vorgarn im Mündungsbereich
des Schlitzes positioniert und durch denselben ausgefädelt wird.
[0007] Um ein sicheres Trennen der Faserlunte ohne die Gefahr der Ausfädelung sowohl am
oberen Ende als auch am unteren Ende der Spule zu ermöglichen, ist jeweils ein Austausch
des Pressfingers gegen einen Pressfinger mit dem Schlitz auf der jeweils anderen Seite
erforderlich.
[0008] Der nächstliegende Stand der Technik wird durch die
EP 1 666 650 B1 gebildet, da hier versucht wird, das Problem des Ausfädelns zu lösen. Die Schrift
offenbart eine Pressfingerpritsche mit einer kreisförmigen Öffnung und einem Schlitz,
der tangential zum oberen Bereich der Öffnung einmündet. Der Schlitz bildet mit der
kreisförmigen Öffnung einen Rückhalteflügel, der in seinem vorderen oberen Bereich
eine seitliche Neigung aufweist, wobei er leicht in Richtung der der Flyerspule abgewandten
Seite der Pritsche hervorragt. Durch die Neigung des Rückhalteflügels kann das Risiko
des Ausfädelns zwar verringert werden, das Ergebnis ist jedoch noch nicht ausreichend
zufriedenstellend. Außerdem ist das genaue Biegen des Rückhalteflügels fertigungstechnisch
aufwendig.
[0009] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Pressfinger zur Verfügung
zu stellen, der das Trennen des Vorgarns sowohl oben als auch unten an der Flyerspule
ermöglicht und das Ausfädeln beim Trennen auf der dem Schlitz zugewandten Seite der
Flyerspule auf sichere und einfache Weise verhindert. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß
durch einen Pressfinger mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Zur Lösung der Aufgabe ist die Längsausdehnung der Öffnung größer als deren Querausdehnung
und der Abstand des Mündungsbereiches des Schlitzes von dem Ende der Längsausdehnung,
das dem Pressfingerarm zugewandt ist, ist in Laufrichtung des Vorgarnes größer als
die halbe Querausdehnung.
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegen also eine bestimmte Form der Öffnung und eine bestimmte
Anordnung des Schlitzes zugrunde. Eine Öffnung mit einer größeren Längsausdehnung
alleine bringt keinerlei Vorteil in Bezug auf das Risiko der Ausfädelung. Die erfindungsgemäße
Anordnung des Schlitzes wird erst durch eine längliche Öffnung ermöglicht. Bei einer
kreisförmigen Öffnung sind die Längsausdehnung und Querausdehnung identisch. Eine
Anordnung des Schlitzes derart, dass der Mündungsbereich des Schlitzes einen Abstand
von dem Ende der Längsausdehnung, das dem Pressfingerarm zugewandt ist, in Laufrichtung
des Vorgarnes hat, der größer ist als die halbe Querausdehnung, ist bei einer kreisförmigen
Öffnung praktisch nicht möglich. Durch die erfindungsgemäße Anordnung kann der Rückhalteflügel,
den die Öffnung mit dem Schlitz bildet, deutlich verlängert und damit sicher ein Ausfädeln
verhindert werden. Eine Neigung des Rückhalteflügels ist nicht erforderlich. Die Fertigung
einer länglichen Öffnung verursacht im Vergleich zu einer kreisförmigen Öffnung keinen
wesentlichen Mehraufwand.
[0012] Vorteilhafterweise ist die Öffnung als Langloch ausgebildet, wobei die Längsausdehnung
durch Halbkreise und die Querausdehnung durch parallel zueinander verlaufende Längsseiten
begrenzt wird. Die bei einem Langloch vorhandenen langen geraden Längsseiten beugen
zusätzlich dem Ausfädeln vor. Bei der Ausbildung der Öffnung als Langloch mündet der
Schlitz im Bereich der Längsseiten in die Öffnung. Dadurch ist der Abstand des Mündungsbereiches
des Schlitzes von dem Ende der Längsausdehnung, das dem Pressfingerarm zugewandt ist,
in Laufrichtung des Vorgarnes dann größer als die halbe Querausdehnung.
[0013] Alternativ kann die Öffnung die Form einer Ellipse aufweisen.
[0014] Gemäß einer weiteren Alternative kann die Öffnung birnenförmig sein. Dabei können
zusätzlich die im Stand der Technik bekannten Vorteile der Birnenform genutzt werden.
Wie an sich benannt, weist das schmälere Ende in Laufrichtung des Vorgarnes.
[0015] Vorteilhafterweise ist die Längsausdehnung um mindestens 50% gegenüber der Querausdehnung
vergrößert. Das heißt, bei einer typischen Querausdehnung vom 5 mm sollte die Öffnung
mindestens 7,5 mm lang sein. Bei diesen Abmessungen kann der Rückhalteflügel ausreichend
groß ausgebildet werden und es verbleibt genügend Platz für den Mündungsbereich des
Schlitzes.
[0016] Vorteilhafterweise liegt der Winkel, den der Schlitz mit der Laufrichtung des Vorgarnes
bildet, zwischen 20° und 30°, wobei die Grenzen eingeschlossen sind. So fügt sich
der Schlitz optimal in die Gesamtanordnung ein und unterstützt am besten das Einfädeln
und verhindert das Ausfädeln.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0018] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Teil einer Vorspinnmaschine, wobei die Flyerspule eine Vorgarnreserve an ihrem
oberen Ende aufweist;
- Fig. 2
- einen Teil einer Vorspinnmaschine, wobei die Flyerspule eine Vorgarnreserve an ihrem
unteren Ende aufweist;
- Fig. 3
- einen erfindungsgemäßen Pressfinger;
- Fig. 4
- die Öffnung und den Schlitz eines Pressfingers gemäß dem Stand der Technik;
- Fig. 5
- die Öffnung und den Schlitz eines erfindungsgemäßen Pressfingers;
- Fig. 6
- die Öffnung und den Schlitz eines anderen erfindungsgemäßen Pressfingers;
- Fig. 7
- die Öffnung und den Schlitz eines dritten erfindungsgemäßen Pressfingers
[0019] Die Figuren 1 und 2 verdeutlichen den prinzipiellen Aufbau und die Wirkungsweise
einer Vorspinnmaschine. Das Streckband wird durch ein Streckwerk geführt, von dem
in den Figuren nur die Ausgangswalzen 1 dargestellt sind. Das verstreckte Vorgarn
2 wird in die Flyerflügel 3 eingeführt und durch einen der Flügel bis zu dessen unterem
Ende geführt. An dem Flügel ist ein Pressfinger 8 angebracht. Das Vorgarn 2 ist um
den Pressfingerarm 6 gewickelt und durch die Öffnung 11 in der Pressfingerpritsche
7 geführt. Die Flyerspule 4 ist auf einem Spulenwagen 9 angeordnet. Der Spulenwagen
9 kann auf und ab bewegt werden. Das Vorgarn 2 erhält durch Drehen der Flügel 3 und
der Flyerspule 4 die erforderliche Drehung und wird mittels der Führung durch den
Pressfinger 8 auf der Spule 4 abgelegt. Um die Verteilung des Vorgarns 2 auf die axiale
Länge der Spule 4 zu erreichen, wird die Spule 4 mittels des Spulenwagens 9 währenddessen
auf und ab bewegt.
[0020] Wenn die Spule 4 den gewünschten Durchmesser erreicht hat, wird eine Vorgarnreserve
5a, 5b mit geringerer Drehung geschaffen. Im Falle der Fig. 1 wurde die Vorgarnreserve
5a am oberen Ende der Spule abgelegt. Wenn der Spulenwagen 9 mit der Spule 4 aufwärts
in Richtung des Pfeiles 10a bewegt wird, reißt das Vorgarn 2 an der Stelle mit geringer
Drehung und die gewünschte Trennung ist erfolgt. Im Falle der Fig. 2 wurde die Vorgarnreserve
5b am unteren Ende der Flyerspule 4 abgelegt. Zum Trennen des Vorgarnes muss der Spulenwagen
9 mit der Spule 4 in Richtung des Pfeils 10b abgesenkt werden.
[0021] Die Fig. 3 zeigt einen erfindungsgemäßen Pressfinger 8. Von dem Pressfingerarm 6
ist nur das der Pressfingerpritsche 7 zugewandte Ende dargestellt. Die Pressfingerpritsche
7 weist, wie an sich bekannt, auf der Eingangsseite des Vorgarns eine Nut 14 auf und
auf der anderen Seite der Öffnung 11 eine trichterförmige Einprägung 13. Wenn das
Vorgarn 2 durch die Öffnung 11 geführt ist, legt sich das Vorgarn 2 auf der der Spule
4 abgewandten Seite in die Nut 14 und auf der der Spule 4 zugewandten Seite in die
trichterförmigen Einprägung. Dadurch wird die nicht erwünschte Umlenkung des Vorgarnes
2, die beim Führen durch die Öffnung 11 entsteht, reduziert. Die Pressfingerpritsche
weist jeweils oben und unten einen gebogenen Rand 17, 18 auf. Dies verhindert das
Einhaken des Pressfingers beim Verlegen des Vorgarns an der oberen oder unteren Böschung
der Flyerspule 4. Die Laufrichtung des Vorgarnes 2 durch die Öffnung 11 ist durch
die gestrichelte Linie 16 angedeutet. Erfindungsgemäß weist die Öffnung 11 in Laufrichtung
des Vorgarnes eine größere Ausdehnung als quer zu dieser Richtung auf. Der Schlitz
12 zum Einführen des Vorgarns in die Öffnung 11 mündet schräg in die Öffnung 11 ein.
Der Winkel, den der Schlitz 12 mit der Laufrichtung 16 des Vorgarnes 2 bildet, ist
in den Figuren 5 und 6 mit W bezeichnet. Der Schlitz 12 und die längliche Öffnung
11 sind so angeordnet, dass gegenüber dem Stand der Technik ein vergrößerter Rückhalteflügel
15 entsteht. Dieser Rückhalteflügel 15 befindet sich zwischen dem Schlitz 12 und der
Öffnung 11.
[0022] Die erfindungsgemäße Ausbildung von Schlitz 12 und Öffnung 11 sind in den Figuren
5 und 6 genauer dargestellt. Zum besseren Verständnis der Erfindung zeigt die Fig.
4 eine Ausbildung von Schlitz 12a und Öffnung 11a, wie sie im Stand der Technik bekannt
ist. Die Fig. 4 zeigt eine kreisförmige Öffnung 11a. Der Kreis weist in Laufrichtung
16a des Vorgarnes eine Längsausdehnung L
a auf. Die Ausdehnung quer zur Laufrichtung des Vorgarnes ist mit Q
a bezeichnet. Bei einer kreisförmigen Öffnung sind die Längsausdehnung L
a und die Querausdehnung Q
a natürlich gleich. Bedingt durch die Kreisform fängt der Mündungsreich 19a des Schlitzes
12a relativ nah an dem dem Pressfingerarm 6 zugewandten Ende der Längsausdehnung L
a. Der Rückhalteflügel 15a, der von der dem Schlitz 12a und der kreisförmigen Öffnung
11a gebildet wird, ist demnach relativ kurz, so dass bei einer Zugbelastung das Vorgarn
2a an dem Rückflügel 15a vorbeirutschen kann und durch den Schlitz 15a ausfädelt.
[0023] Die Fig. 5 zeigt eine Öffnung 11b, die als Langloch ausgebildet ist. Die Längsausdehnung
L
b der Öffnung 11b, das heißt die Ausdehnung in Richtung der Laufrichtung 16b des Vorgarnes
2b, wird durch Halbkreise begrenzt, die Querausdehnung Q
b durch parallel zueinander verlaufende Längsseiten. Der Radius der Halbkreise beträgt
dann gerade die Hälfte der Querausdehnung Q
b, also Q
b/2. Erfindungsgemäß soll der Abstand A
b des Mündungsbereiches 19b des Schlitzes 12b von dem Ende der Längsausdehnung L
b, das dem Pressfingerarm zugewandt ist, größer sein als die halbe Querausdehnung Q
b/2. Für die in Fig. 5 gezeigte Ausbildung als Langloch heißt das, dass der Mündungsbereich
19b im Bereich der parallelverlaufenden Längsseiten liegt. Der Rückhalteflügel 15b,
der von dem Schlitz 12b und dem Langloch 11b gebildet wird, ist gegenüber einer Anordnung,
wie sie in Fig. 4 dargestellt ist, deutlich vergrößert. Das Vorgarn 2b kann also nicht
mehr ausfädeln.
[0024] Die Fig. 6 zeigt eine alternative Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Die
Öffnung 11c, in die der Schlitz 12c mündet, ist als Ellipse ausgebildet. Die Ellipse
11c hat eine Ausdehnung L
c in Laufrichtung 16c des Vorgarnes und eine Ausdehnung Q
c quer zur Laufrichtung 16c. Der Abstand A
c des Mündungsbereiches 19c des Schlitzes 12c von dem Ende der Längsausdehnung L
c, das dem Pressfingerarm zugewandt ist, ist in Laufrichtung 16c des Vorgarnes 2c größer
als die halbe Querausdehnung Q
c/2. Auch hier ist der Rückhalteflügel 15c gegenüber dem Stand der Technik vergrößert.
[0025] Die Fig. 7 zeigt eine weitere alternative Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Die Öffnung 11d, in die der Schlitz 12d mündet, ist birnenförmig ausgebildet. Die
birnenförmige Öffnung 11d hat eine Ausdehnung L
d in Laufrichtung 16d des Vorgarnes und eine Ausdehnung Q
d quer zur Laufrichtung 16d. Der Abstand A
d des Mündungsbereiches 19d des Schlitzes 12d von dem Ende der Längsausdehnung L
d, das dem Pressfingerarm zugewandt ist, ist in Laufrichtung 16d des Vorgarnes 2d größer
als die halbe Querausdehnung Q
d/2. Auch hier ist der Rückhalteflügel 15d gegenüber dem Stand der Technik vergrößert.
[0026] In den gezeigten Ausführungsformen trifft der Schlitz 12b, 12c, 12d von oben auf
die Öffnung 11b, 11c, 11d. In einer weiteren nicht gezeigten Alternative kann der
Schlitz auch von unten auf die Öffnung treffen.
1. Pressfinger (8) für eine Vorspinnmaschine, der einen Pressfingerarm (6) und eine Pressfingerpritsche
(7) umfasst und zur Führung eines Vorgarnes während der Bildung einer Spule (4) auf
einer Vorspinnmaschine ausgebildet ist, wobei die Pressfingerpritsche (7) eine Öffnung
(11, 11b, 11c, 11d) zur Durchführung eines Vorgarnes (2, 2b, 2c, 2d), die in Laufrichtung
(16, 16b, 16c, 16d) des Vorgarnes (2, 2b, 2c, 2d) durch die Öffnung (11, 11b, 11c)
eine Längsausdehnung (Lb, Lc, Ld) und quer zur Laufrichtung (16, 16b, 16c, 16d) des Vorgarnes (2, 2b, 2c, 2d) eine
Querausdehnung (Qb, Qc, Qd) besitzt, und
einen in die Öffnung (11, 11b, 11c, 11d) mündenden Schlitz (12, 12b, 12c, 12d) zur
Einführung eines Vorgarnes (2, 2b, 2c, 2d) in die Öffnung (11, 11b, 11c, 11d), der
mit der Laufrichtung (16, 16b, 16c, 16d) des Vorgarnes (2, 2b, 2c) einen Winkel (W)
von weniger als 45° bildet, aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Längsausdehnung (Lb, Lc, Ld) der Öffnung (11, 11b, 11c, 11d) größer ist als die Querausdehnung (Qb, Qc, Qd) und dass der Abstand (Ab, Ac, Ad) des Mündungsbereiches (19b, 19c) des Schlitzes (12, 12b, 12c, 12d) von dem Ende
der Längsausdehnung (Lb, Lc, Ld), das dem Pressfingerarm (6) zugewandt ist, in Laufrichtung (16, 16b, 16c) des Vorgarnes
(2, 2b, 2c) größer ist als die halbe Querausdehnung (Qb/2, Qc/2, Qd/2).
2. Pressfinger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (11b) als Langloch ausgebildet ist, wobei die Längsausdehnung (Lb) durch Halbkreise und die Querausdehnung (Qb) durch parallel zueinander verlaufende Längsseiten begrenzt wird.
3. Pressfinger (8) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (11c) die Form einer Ellipse aufweist.
4. Pressfinger (8) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (11d) birnenförmig ist.
5. Pressfinger (8) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsausdehnung (Lb, Lc, Ld) um mindestens 50% gegenüber der Querausdehnung (Qb, Qc, Qd) vergrößert ist.
6. Pressfinger (8) nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (W), den der Schlitz (12, 12b, 12c, 12d) mit der Laufrichtung (16, 16b,
16c, 16d) des Vorgarnes (2, 2b, 2c, 2d) bildet, 30° oder weniger beträgt.
7. Pressfinger (8) nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel, den der Schlitz (12, 12b, 12c, 12d) mit der Laufrichtung (16, 16b, 16c,
16d) des Vorgarnes (2, 2b, 2c, 2d) bildet, 20° oder mehr beträgt