[0001] Die Erfindung betrifft eine Abwasserhebeanlage gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Solche Abwasserhebeanlagen sind u.a. durch die Dokument
DE 36 07 353 C2 und
DE 195 19 305 C2 bereits bekannt. Der Zweck dieser Abwasserhebeanlagen besteht darin, Abwasser, welches
in Ein- oder Mehrfamilienhäusern, in Gaststätten oder in öffentlichen Gebäuden anfallen,
aufzunehmen und von einem niedrigen Niveau aus über eine Druckrohrleitung auf ein
höheres Niveau in die Kanalisation zu pumpen. Darüber hinaus werden Abwasserhebeanlagen
auch in der kommunalen Ortsentwässerung eingesetzt, um das aus der Kanalisation kommende
Abwasser über Druckrohrleitungen zu Kläranlagen zu fördern.
[0003] Die bekannten Abwasserhebeanlagen umfassen mindestens einen Sperrstoffsammelraum
oder zwei Sperrstoffsammelräume, die jeweils über eine Pumpe mit einem Sammelbehälter
in Verbindung stehen. Das ungereinigte Abwasser fließt beim Befüllen des Sammelbehälters
zunächst in den Sperrstoffsammelraum, in welchem die im Abwasser mitgeführten Sperrstoffe
und/oder Feststoffe durch eine Filtervorrichtung zurückgehalten werden. Durch die
Filtervorrichtung wird eine gewisse Vorreinigung des Abwassers erzielt. Es soll möglichst
verhindert werden, dass Sperrstoffe oder Feststoffe durch die Pumpe in den Sammelbehälter
fließen. Vielmehr wird angestrebt, den Sammelbehälter mit vorgereinigtem Abwasser
zu befüllen, welches weitestgehend von Sperrstoffen oder Feststoffen befreit ist.
[0004] Wenn der Sammelbehälter bis zu einem bestimmten Niveau mit vorgereinigtem Abwasser
gefüllt ist, wird die Pumpe eingeschaltet, um den Sammelbehälter zu entleeren. Dabei
fördert die Pumpe das vorgereinigte Abwasser aus dem Sammelbehälter durch die Filtervorrichtung
und durch den Sperrstoffsammelraum hindurch in eine zur Kanalisation führende Druckrohrleitung.
Bei diesem Fördervorgang werden die im Sperrstoffsammelraum befindlichen Feststoffe
und Sperrstoffe mitgerissen und aus dem Sperrstoffsammelraum entfernt. Solange die
Pumpe eingeschaltet ist und während der Entleerung des Sammelbehälters ist der Zufluss
von ungereinigtem Abwasser zum Sperrstoffsammelbehälter gesperrt, um eine ungestörte
Entleerung des Sammelbehälters und des Sperrstoffsammelraumes zu ermöglichen.
[0005] Bei bekannten Abwasserhebeanlagen wird die Filtervorrichtung dadurch gebildet, dass
eine vom Sperrstoffsammelraum zur Pumpe führende Öffnung durch eine innerhalb des
Gehäuses der Abwasserhebeanlage befindliche Trennklappe größtenteils geschlossen wird,
wenn der Sammelbehälter gefüllt wird. Im Bereich der zur Pumpe führenden Öffnung sind
kleine Stege vorhanden, an der die Trennklappe anliegt und somit einen Spalt zur Befüllung
des Sammelbehälters offen lässt. Wegen des kleinen Spaltes verbleiben die Feststoffe
und Sperrstoffe zum größten Teil im Sperrstoffsammelraum. Bei der Entleerung des Sammelbehälters
und bei eingeschalteter Pumpe gibt die Trennklappe die zugeordnete Öffnung vollständig
frei, sodass das Abwasser aus dem Sammelbehälter durch die gesamte Öffnung fließen
kann, wobei die im Sperrstoffsammelraum zurückgehaltenen Feststoffe und Sperrstoffe
mitgerissen werden und in gewünschter Weise in die Druckrohrleitung gelangen können.
[0006] In der Praxis hat sich in zunehmendem Maße herausgestellt, dass die Verwendung der
Trennklappe zur Vorreinigung des Abwassers von Sperrstoffen und von Feststoffen nicht
immer frei von Nachteilen ist. Es ist zu beobachten, dass trotz der Trennklappe ein
gewisser Anteil von Sperrstoffen und Feststoffen bei der Befüllung des Sammelraumes
in die Pumpe gelangt.
[0007] In den Haushalten werden zunehmend immer mehr Sperr- und Feststoffe in das Abwasser
gebracht. Problematisch sind dabei insbesondere faserige Stoffe wie reißfeste Babytücher.
Solche faserigen Stoffe können trotz der Trennklappe durch den Spalt der Öffnung in
die Pumpe gelangen, wo sie bei Inbetriebnahme der Pumpe durch deren Laufräder zerrissen
werden. Infolge von Verwirbelungen können die zerrissenen faserigen Teile im Laufe
der Zeit Zöpfe bilden, die bis zu mehreren Metern lang sein können. Irgendwann führen
diese Zöpfe dazu, dass die Pumpe ihre Pumpfunktion nicht mehr erfüllen kann und ausfallen.
In einem solchen Fall sind in nachteiliger Weise aufwendige Reparaturarbeiten erforderlich,
und während dieser Arbeiten kann die Abwasserhebeanlage nicht betrieben werden.
[0008] Ein weiterer Nachteil der bekannten Filtervorrichtung in Form der Trennklappe besteht
darin, dass durch die Bildung des Spaltes der Querschnitt der zur Pumpe führenden
Öffnung erheblich verringert wird. Dadurch wird zum Einen die Durchflussmenge des
zum Sammelbehälter fließenden Abwassers verringert, und zum Anderen stellt sich an
der Verengung des Spaltes eine erhöhte Strömungsgeschwindigkeit ein.
[0009] Die Verringerung der Durchflussmenge kann bei großem Anfall von Abwasser oder bei
starkem Regen zu Problemen führen, wenn sich der Sammelbehälter nicht schnell genug
befüllen lässt. Die erhöhte Strömungsgeschwindigkeit im Spalt kann dazu führen, dass
Fest- oder Sperrstoffe durch eine Sogwirkung durch den Spalt hindurch in die Pumpe
gelangen.
[0010] Da die bekannte Filtervorrichtung mit der Trennklappe vollständig im Gehäuse der
Abwasserhebeanlage angeordnet ist, sind eventuelle Reparatur- und Wartungsarbeiten
äußerst umständlich und aufwendig, da die Trennklappe nur schwer zugänglich ist.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abwasserhebeanlage zu schaffen, welche
eine bessere Vorreinigung des in den Sammelbehälter gelangenden Abwassers ermöglicht.
Außerdem soll die neue Abwasserhebeanlage auch bei großem Anfall von Abwasser oder
bei starkem Regen eine schnelle Befüllung des Sammelbehälters erlauben und eventuelle
Reparatur- und Wartungsarbeiten der Filtervorrichtung sollen auf einfache Weise möglich
sein.
[0012] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen
Abwasserhebeanlage durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruches
1.
[0013] Bei der Erfindung ist die Filtervorrichtung außerhalb des Gehäuses in einem mit einer
verschließbaren Öffnung versehenen Filterkasten vor der Pumpe angeordnet.
[0014] Die Anordnung der Filtervorrichtung außerhalb des Gehäuses der Abwasserhebeanlage
hat den Vorteil, dass die Filtervorrichtung für eventuelle Reparatur- oder Wartungsarbeiten
leicht zugänglich ist. Es ist lediglich erforderlich, die verschließbare Öffnung zu
öffnen. Dabei wird die Verbindung der Filtervorrichtung mit dem Sperrstoffsammelraum
durch einen ebenfalls außerhalb des Gehäuses der Abwasserhebeanlage vorgesehenen Absperrschieber
unterbrochen.
[0015] Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass an den Filterkasten
ein Befüllungsbypass angeschlossen ist, durch welchen der Sammelbehälter befüllbar
ist, wobei der Befüllungsbypass während der Befüllung des Sammelbehälters offen und
während der Entleerung des Sammelbehälters gesperrt ist.
[0016] Durch den Befüllungsbypass ist es in vorteilhafter Weise möglich, den Sammelbehälter
nicht nur über die Pumpe, sondern zusätzlich auch über diesen Befüllungsbypass mit
dem vorgereinigten Abwasser zu füllen. Dies ist insbesondere bei starkem Regen oder
auch bei anderweitig bedingtem großem Anfall von Abwasser von Vorteil. Da der Befüllungsbypass
während der Entleerung des Sammelbehälters gesperrt ist, ist sichergestellt, dass
das von der Pumpe geförderte Abwasser in gewünschter Weise in die Druckrohrleitung
gelangt und kein Abwasser über den Befüllungsbypass wieder in den Sammelbehälter zurückgelangt.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass der Befüllungsbypass
mit einer von der Pumpe zum Sammelbehälter führenden Saugleitung verbunden ist.
[0018] Der Befüllungsbypass führt also nicht direkt zum Sammelbehälter selbst, sondern zu
einer Saugleitung zwischen der Pumpe und dem Sammelbehälter. Wenn der Befüllungsbypass
direkt in den Sammelbehälter führen würde, wäre in nachteiliger Weise bei eventuellen
Reparatur- und Wartungsarbeiten ein gesonderter Absperrschieber erforderlich, der
bei der vorgegebenen Lösung in vorteilhafter Weise entfallen kann.
[0019] In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist der Befüllungsbypass an
seinem oberen dem Filterkasten zugewandten Ende als Trichter ausgebildet, der sich
in Richtung zum anderen Ende hin verjüngt. In dem durch den Trichter gebildeten Trichterraum
ist ein Absperrorgan angeordnet, durch welches der Befüllungsbypass während der Befüllung
des Sammelbehälters geöffnet und während der Entleerung des Sammelbehälters abgesperrt
ist.
[0020] Ohne die Absperrung des Befüllungsbypasses würde die Pumpe das Abwasser in einem
Kreislauf fördern, nämlich von der Saugleitung in den Befüllungsbypass und dann wieder
in die Saugleitung usw., ohne dass der Sammelbehälter entleert wird, und ohne das
Abwasser zur Druckrohrleitung gelangt. Durch die bei der Erfindung vorgesehene Absperrung
des Befüllungsbypass während der Entleerung des Sammelbehälters wird der beschriebene
nachteilige Effekt verhindert.
[0021] In vorteilhafter Weise ist das Absperrorgan durch eine leichte schwimmbare Kugel
gebildet, die aufgrund ihres Auftriebs an einer Begrenzung am oberen Ende des Trichters
anliegt. Der Durchmesser der Kugel ist kleiner als der Durchmesser des Trichters am
oberen Ende und größer als der Durchmesser des Trichters am unteren Ende des Trichters.
[0022] Bei der Befüllung des Sammelbehälters liegt die Kugel am oberen Ende der Begrenzung
des Trichters an, und da der Durchmesser der Kugel kleiner als der Durchmesser des
Trichters am oberen Ende ist, gibt die Kugel einen ringförmigen Raum frei, durch den
ein Teil des Abwassers über den Befüllungsbypass in die Saugleitung und in den Sammelbehälter
gelangen kann.
[0023] Wenn andererseits der Sammelbehälter durch die eingeschaltete Pumpe entleert wird,
wird die Kugel durch das geförderte Abwasser entgegen ihrer Auftriebskraft nach unten
gedrückt, bis sie am unteren Ende des Trichters anliegt. Da der Durchmesser des unteren
Endes des Trichters kleiner als der Durchmesser der Kugel ist, liegt diese am unteren
Ende an und sperrt den Befüllungsbypass ab.
[0024] In einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung wird die Begrenzung der
Kugel durch ein Gitter gebildet, welches aus mindestens zwei Stäben, insbesondere
aus drei Blechstäben besteht. Dadurch wird eine einfache Möglichkeit geschaffen, die
Kugel daran zu hindern, aufgrund ihres Auftriebs nach oben aus dem Trichter herauszutreten.
[0025] Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Filtervorrichtung
eine Siebeinheit umfasst, die sich über den gesamten Querschnitt des vom Sperrstoffsammelraum
zur Filtervorrichtung fließenden Wassers erstreckt.
[0026] Im Vergleich zur bekannten Filtervorrichtung mit der Trennklappe, welche die zur
Pumpe führende Öffnung weitgehend verschließt und nur einen Spalt freilässt, schafft
die erfindungsgemäße Filtervorrichtung eine wesentliche Vergrößerung des Querschnitts,
der dem Abwasser bei der Befüllung des Sammelbehälters zur Verfügung steht. Die Abwasserhebeanlage
kann daher auch große Mengen von Abwasser problemlos aufnehmen, und der Sammelbehälter
kann schneller befüllt werden.
[0027] In vorteilhafter Weise ist bei der Erfindung vorgesehen, dass die Siebeinheit der
Filtervorrichtung auswechselbar.
[0028] Dadurch ist es bei der erfindungsgemäßen Abwasserhebeanlage möglich, durch Einsatz
unterschiedlicher Siebeinheiten die Filtereigenschaften und Siebparameter zu verändern
und an die Qualität und Beschaffenheit des jeweiligen Abwassers anzupassen. Auch eventuelle
Reperatur- oder Wartungsarbeiten sind auf einfache Weise möglich.
[0029] In vorteilhafter Ausgestaltung ist die Siebeinheit der Filtervorrichtung durch eine
Vielzahl von Streifen gebildet, die nach Art eines Kammes mit Lücken und Zähnen versehen
sind. Dabei ist eine erste Gruppe von Streifen waagerecht parallel in Abstand zueinander
angeordnet und eine zweite Gruppe von Streifen senkrecht zu den Streifen der ersten
Gruppe, wobei jede Lücke jedes Streifens der ersten Gruppe in jeweils eine Lücke eines
Streifens der anderen Gruppe eingreift.
[0030] Durch diese Siebeinheit wird eine Vielzahl von in Strömungsrichtung des Abwassers
verlaufenden Durchflusskanälen gebildet, die sich über den gesamten Strömungsquerschnitt
des durch die Filtervorrichtung fließenden Abwassers erstrecken. In ihrer Gesamtheit
bilden die Durchflusskanäle ein Sieb, wobei jeder Durchflusskanal eine Sieböffnung
darstellt. In der Praxis hat sich gezeigt, dass sich durch eine solche Siebeinheit
die im Abwasser befindlichen Sperr- und Feststoffe in großem Maße zurückhalten lassen,
sodass das in den Sammelbehälter fließende Abwasser mehr oder weniger vollständig
von diesen Stoffen gereinigt ist. Da die Siebeinheit auswechselbar angeordnet ist,
ist es in vorteilhafter Weise möglich, diese zu reinigen oder durch eine neue Siebeinheit
zu ersetzen, falls die Siebeinheit sich einmal mit den Sperrstoffen oder Feststoffen
zusetzen sollte.
[0031] In zweckmäßiger Weise lässt sich bei der erfindungsgemäßen Abwasserhebeanlage die
Filtereigenschaft der Siebeinheiten durch Veränderung der Breite der Zähne der Streifen
verändern. Unterschiedliche Breiten der Zähne führen nämlich zu unterschiedlichen
Querschnitten der jeweiligen Durchflusskanäle, wodurch auch die Filtereigenschaft
der Siebeinheit verändert wird und sich somit an die Beschaffenheit und Qualität des
jeweiligen Abwassers anpassen lässt.
[0032] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbespiele
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Querschnittsansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Abwasserhebeanlage in einem Betriebszustand, in welchem der Sammelbehälter mit Abwasser
gefüllt wird,
- Fig. 2
- eine Querschnittsansicht gemäß Fig. 1, jedoch in einem Betriebszustand, in welchem
der Sammelbehälter entleert wird,
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung einer Abwasserhebeanlage gemäß Fig. 1 und Fig. 2,
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung einer außerhalb des Gehäuses der Abwasserhebeanlage
angeordneten Filtervorrichtung und einen Befüllungsbypass, und
- Fig. 5
- eine perspektivische Darstellung einer Siebeinheit der Filtervorrichtung gemäß Fig.
4.
[0033] In der schematischen Darstellung gemäß Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Abwasserhebeanlage
10 während der Befüllung eines Sammelbehälters 14 dargestellt, der mit einem Diffuseurboden
16 ausgestattet ist. Neben dem Sammelbehälter 14 umfasst die Abwasserhebeanlage 10
mindestens einen Sperrstoffsammelraum 12, einen außerhalb des Gehäuses 58 der Abwasserhebeanlage
10 angeordneten Filterkasten 26 mit einer Filtervorrichtung 32, sowie mindestens eine
Pumpe 34 mit einem Spiralgehäuse 36, von welchem eine Saugleitung 38 in den Sammelbehälter
14 führt.
[0034] Die Fließrichtung des anfallenden Abwassers während der Befüllung des Sammelbehälters
14 ist durch Pfeile A angedeutet. Über ein Befüllungsrohr 18 gelangt das ungereinigte
Abwasser zunächst in den Sperrstoffsammelraum 12. Das untere Ende 20 des Befüllungsrohres
18 ist trichterförmig ausgebildet, wobei der größere Querschnitt des Trichters in
den Sperrstoffsammelraum 12 einmündet. An dieser Stelle sind Stäbe 24 angeordnet.
Im Befüllungsrohr 18 befindet sich am unteren Ende 20 eine Kugel 22, die aufgrund
ihres Eigengewichts und durch das zuströmende Abwasser nach unten gedrückt wird und
an Stäben 24 anliegt. Der Durchmesser der Kugel 22 ist größer als der Freiraum zwischen
den gegenüberliegenden Stiften 24 und kleiner als der Trichter an seinem unteren Ende.
Wenn die Kugel 22 gemäß Fig. 1 während der Befüllung des Sammelbehälters 14 an den
Stiften anliegt, verbleibt daher zwischen der Kugel und dem unteren Ende des Trichters
ein ringförmiger Freiraum, durch welchen das Abwasser in den Sperrstoffsammelraum
12 fließen kann.
[0035] Von dem Sperrstoffsammelraum 12 fließt das Abwasser durch die Filtervorrichtung 32
des Filterkastens 26. Dabei werden die im Abwasser befindlichen Feststoffe und Sperrstoffe
durch die Filtervorrichtung 32 weitestgehend zurückgehalten, sodass sich das in den
Filterkasten 26 gelangende Abwasser in einem vorgereinigten Zustand befindet.
[0036] Der Filterkasten 26 steht über einen Befüllungsbypass 40 mit der Saugleitung 38 in
Verbindung. Das obere Ende 44 des Befüllungsbypasses 40 ist nach Art eines Trichters
46 ausgebildet, dessen Querschnitt sich nach unten zum anderen Ende des Befüllungsbypasses
40 hin verjüngt. In dem durch den Trichter 46 gebildeten Trichterraum ist eine leichte
schwimmbare Kugel 42 angeordnet, die aufgrund ihres Auftriebs an einer Begrenzung
anliegt, die hier durch Blechstäbe 62 gebildet ist. Der Durchmesser der Kugel 42 ist
geringer als der größte obere Durchmesser des Trichters 46, sodass die Kugel einen
ringförmigen Raum freilässt. Das in den Filterkasten 26 einfließende vorgereinigte
Abwasser gelangt daher nicht nur durch das Spiralgehäuse 36 der Pumpe 34 sondern auch
über den Befüllungsbypass 40 in die Saugleitung 38 und damit in den Sammelbehälter
14.
[0037] Die Filtervorrichtung 32 erstreckt sich über den gesamten Querschnitt des Filterkastens
26, sodass dem vom Sperrstoffsammelraum 12 zufließenden Abwasser dieser gesamte Querschnitt
zur Verfügung steht und der Sammelbehälter 14 auch bei großen Abwassermengen schnell
und sicher befüllt werden kann.
[0038] In der schematischen Querschnittsansicht gemäß Fig. 2 ist die Abwasserhebeanlage
in einem Betriebszustand dargestellt, in welchem der Sammelbehälter entleert wird.
Wenn das Abwasser in dem Sammelbehälter 14 ein bestimmtes Niveau erreicht hat, wird
die Pumpe 34 automatisch eingeschaltet, wodurch das Abwasser des Sammelbehälters 14
in Richtung der Pfeile B fließt. Bei der Entleerung des Sammelbehälters 14 wird die
Kugel 42 im Befüllungsbypass 40 durch das in den Filterkasten 26 eindringende Abwasser
entgegen ihrer Auftriebskraft nach unten gedrückt, bis sie am unteren Ende des Trichters
46 anliegt und den Befüllungsbypass 40 dadurch absperrt. Die Entleerung des Sammelbehälters
14 erfolgt deshalb ausschließlich über die Saugleitung 38 durch das Spiralgehäuse
36 und durch den Filterkasten 26. Von dort strömt das Abwasser durch die Filtervorrichtung
32 in den Sperrstoffsammelraum 12, und von dort wird das Abwasser schließlich in eine
Druckrohrleitung 50 gepumpt. Dabei werden die von der Filtervorrichtung zurückgehaltenen
Fest- und Sperrstoffe durch die Strömung des Abwassers mitgerissen und aus dem Sperrstoffsammelraum
12 entfernt.
[0039] Die Kugel 22 am unteren Ende 20 des Befüllungsrohres 18 wird durch das von der Pumpe
34 in den Sperrstoffsammelraum 12 geförderte Abwasser entgegen ihrer Schwerkraft nach
oben gedrückt, bis sie an der schmalen Stelle des trichterförmigen Raumes des unteren
Endes 20 anliegt, wodurch das Befüllungsrohr 18 abgesperrt wird. Dadurch ist sichergestellt,
dass während der Entleerung des Sammelbehälters 14 kein ungereinigtes Abwasser in
den Sperrstoffsammelraum 12 fließen kann.
[0040] Fig. 3 zeigt eine perspektivische Darstellung der Abwasserhebeanlage 10 mit dem Zulaufrohr
18 sowie dem Gehäuse 58 der Abwasserhebeanlage 10. Dabei bildet das Gehäuse 58 praktisch
die äußere Begrenzung des Sammelbehälters 12. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
umfasst die Abwasserhebeanlage 10 zwei Pumpen 34, und somit auch zwei Sperrstoffsammelräume
12 sowie zwei Filterkasten 26. Jeder Filterkasten 26 ist über einen Rohrbogen 56 mit
dem Spiralgehäuse 36 der Pumpe 34 verbunden.
[0041] Um eventuelle Reparatur- oder Wartungsarbeiten an den Filterkästen 26 oder auch an
den Pumpen 34 vornehmen zu können, sind Absperrschieber 52 vorgesehen, welche den
jeweiligen Sperrstoffsammelraum 12 absperren und verhindern, dass Abwasser von den
Sperrstoffsammelräumen 12 nach außen gelangen kann. Auch die zum Sammelbehälter 14
führenden Saugleitungen lassen sich durch weitere Absperrschieber 54 absperren, um
zu verhindern, dass im Sammelbehälter 14 befindliches Abwasser durch das Gehäuse 58
bei Reparaturarbeiten nach außen gelangt.
[0042] In den Fig. 4 ist der Filterkasten 26 mit der erfindungsgemäßen Filtervorrichtung
32 und dem Befüllungsbypass 40 in perspektivischer Ansicht näher dargestellt. Der
Filterkasten 26 kann durch einen Deckel 28 geschlossen und geöffnet werden. Fig. 4
zeigt den Filterkasten 26 in seiner geöffneten Stellung, in der eine Öffnung 30 freigegeben
wird. Außerdem ist auch eine Montageöffnung 74 freigegeben, wodurch die Filtervorrichtung
32, die durch eine Siebeinheit 60 gebildet ist, zugänglich ist und entfernt und ausgetauscht
werden kann.
[0043] Am oberen Ende des Trichters 46 des Befüllungsbypass 40 ist die Kugel 42 zu erkennen,
die - wie bei der Befüllung des Sammelbehälters 14 - aufgrund ihres Auftriebs und
leichten Gewichts an einer Begrenzung 48 anliegt, welche in den gezeigten Ausführungsbeispiel
durch drei sternförmig angeordnete Blechstäbe 62 gebildet ist. Die Öffnung 30 ist
so groß bemessen, dass im Falle von Wartungs- oder Reparaturarbeiten sowohl die Blechstäbe
62 als auch die Kugel 42 entfernt werden können.
[0044] Wie in Fig. 5 zu erkennen ist, wird die bei der Erfindung verwendete Siebeinheit
60 durch eine Vielzahl von Streifen 64, 76 gebildet, die nach Art eines Kammes mit
Lücken 66 und Zähnen 68 versehen sind. Die Streifen 76 sind waagerecht und parallel
zueinander angeordnet und bilden eine erste Gruppe von Streifen 76. Die anderen Streifen
64 sind ebenfalls parallel zueinander, jedoch senkrecht angeordnet und bilden eine
zweite Gruppe von Streifen 64. Dabei greift jede Lücke 66 der senkrechten Streifen
64 kammartig in jeweils eine Lücke 66 der waagerechten Streifen 76. Die Streifen 64
und 76 bestehen vorzugsweise aus einem Blech.
[0045] Durch das beschriebene kammartige Zusammenstecken der einzelnen Streifen 64 und 76
werden viereckige Durchflusskanäle 70 für das Abwasser gebildet, die sich mit den
Öffnungen eines Siebes vergleichen lassen. Durch Verändern der Breite der Zähne 68
kann der Querschnitt der Durchflusskanäle 70 verändert werden wodurch sich auch die
Filtereigenschaft der Siebeinheit 60 verändern lässt.
[0046] Um die Siebeinheit 60 gemäß Fig. 4 bei geöffnetem Deckel 28 durch die Montageöffnung
74 entfernen zu können und austauschen zu können, sind bei jedem senkrechten Streifen
64 Demontageschlitze 72 am oberen Ende der Streifen 64 vorgesehen. Durch diese Demontageschlitze
72 lässt sich in waagerechter Richtung ein flacher Stab hindurch stecken. Anschließend
kann die Siebeinheit 60 mit Hilfe des genannten Stabes, der nun die Siebeinheit 60
trägt, entfernt und umgekehrt auch wieder eingesetzt werden. Auf diese Weise lassen
sich verschiedene Siebeinheiten mit unterschiedlichen Siebeigenschaften einfach austauschen.
Bezugszeichenliste (ist Teil der Beschreibung)
[0047]
- 10
- Abwasserhebeanlage
- 12
- Sperrstoffsammelraum
- 14
- Sammelbehälter
- 16
- Diffuseurboden
- 18
- Befüllungsrohr
- 20
- unteres Ende Belüftungsrohr
- 22
- Kugel
- 24
- Stifte
- 26
- Filterkasten
- 28
- Deckel
- 30
- Öffnung
- 32
- Filtervorrichtung
- 34
- Pumpen
- 36
- Spiralgehäuse
- 38
- Saugleitung
- 40
- Befüllungsbypass
- 42
- Kugel
- 44
- oberes Ende Befüllungsbypass
- 46
- Trichter
- 48
- Begrenzung
- 50
- Druckrohrleitung
- 52
- Absperrschieber
- 54
- Absperrschieber
- 56
- Rohrbogen
- 58
- Gehäuse
- 60
- Siebeinheit
- 62
- Blechstäbe
- 64
- Streifen, senkrecht
- 66
- Lücken
- 68
- Zähne
- 70
- Durchflusskanäle
- 72
- Demontageschlitze
- 74
- Montageöffnung
- 76
- Streifen, waagerecht
- A
- Pfeile
- B
- Pfeile
1. Abwasserhebeanlage (10) mit einem Sperrstoffsammelraum (12) und mit einem Sammelbehälter
(14) zur Aufnahme von vorgereinigtem Abwassers, wobei der Sammelbehälter (14) und
der Sperrstoffsammelraum (12) über eine Filtervorrichtung zur zumindest teilweisen
Vorreinigung des vom Sperrstoffsammelraum (12) in den Sammelbehälter (14) fließenden
Abwassers und über mindestens eine Pumpe (34) miteinander verbunden sind, wobei der
gefüllte Sammelbehälter (14) mittels der Pumpe (34) entleert wird und der dadurch
erzeugte Förderstrom des Abwassers durch die Filtervorrichtung und durch den Sperrstoffsammelraum
(12) in eine Druckrohrleitung (50) gepumpt wird, und wobei die Abwasserhebeanlage
(10) ein Gehäuse (58) umfasst, welches den Sammelbehälter (14) bildet, und in welchem
sich der Sperrstoffsammelraum (12) befindet, und wobei sich die Pumpe (34) außerhalb
des Gehäuses (58) befindet, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtervorrichtung (32) außerhalb des Gehäuses (58) in einem mit einer verschliessbaren
Öffnung (74) versehenen Filterkasten (26) vor der Pumpe (34) angeordnet ist.
2. Abwasserhebeanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an den Filterkasten (26) ein Befüllungssbypass (40) angeschlossen ist, durch welchen
der Sammelbehälter (14) befüllbar ist, wobei der Befüllungsbypass (40) während der
Befüllung des Sammelbehälters (14) offen und während der Entleerung des Sammelbehälters
(14) gesperrt ist.
3. Abwasserhebeanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Befüllungsbypass (40) mit einer Saugleitung (38) verbunden ist, welche von der
Pumpe (34) zu dem Sammelbehälter (14) führt.
4. Abwasserhebeanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Befüllungsbypass (40) an seinem oberen in den Filterkasten einmündenden Ende
(44) als Trichter (46) mit sich in Richtung zum anderen Ende hin verjüngenden Querschnitt
ausgebildet ist, dass in dem durch den Trichter (46) gebildeten Trichterraum ein Absperrorgan
(42) angeordnet ist, durch welches der Befüllungsbypass (40) während der Befüllung
des Sammelbehälters (14) geöffnet und während der Entleerung des Sammelbehälters (14)
abgesperrt ist.
5. Abwasserhebeanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Absperrorgan durch eine leichte schwimmbare Kugel (42) gebildet ist, die aufgrund
ihres Auftriebs an einer Begrenzung (48) am oberen Ende des Trichters (46) anliegt,
und dass der Durchmesser der Kugel (42) kleiner als der Durchmesser des Trichters
(46) am oberen Ende und größer als der Durchmesser des Trichters (46) am unteren Ende
des Trichters (46) ist.
6. Abwasserhebeanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzung (48) durch ein Gitter gebildet ist, welches aus mindestens zwei Stäben,
insbesondere aus drei Blechstäben (62) besteht.
7. Abwasserhebeanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtervorrichtung (32) eine Siebeinheit (60) umfasst, die sich über den gesamten
Querschnitt des vom Sperrstoffsammelraum (12) zur Filtervorrichtung (32) fließenden
Wassers erstreckt
8. Abwasserhebeanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Siebeinheit (60) der Filtervorrichtung (32) auswechselbar ist.
9. Abwasserhebeanlage nach Anspruch 7 und /oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Siebeinheit (60) der Filtervorrichtung (32) durch eine Vielzahl von nach Art
eines Kammes mit Lücken (66) und Zähnen (68) ausgebildeten Streifen (64; 76) gebildet
ist, wobei eine erste Gruppe von Streifen (76) waagerecht parallel im Abstand zueinander
angeordnet ist und eine zweite Gruppe von Streifen (64) senkrecht zu den Streifen
(76) der ersten Gruppe angeordnet ist, und wobei jede Lücke (66) jedes Streifens (76)
der ersten Gruppe in jeweils eine Lücke (66) eines Streifens (64) der anderen Gruppe
eingreift.
10. Abwasserhebeanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtereigenschaft der Siebeinheit (60) durch Veränderung der Breite der Zähne
(68) der Streifen (64; 76) veränderbar ist.