(19)
(11) EP 2 581 518 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.04.2013  Patentblatt  2013/16

(21) Anmeldenummer: 12003724.7

(22) Anmeldetag:  10.05.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04D 3/40(2006.01)
E06B 1/70(2006.01)
E04D 13/15(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 12.10.2011 DE 102011115700

(71) Anmelder: RAKU Fabrikate für Dach + Wand GmbH
55758 Veitsrodt (DE)

(72) Erfinder:
  • Jakobs, Christoph
    83083 Riedering (DE)

(74) Vertreter: Hannke, Christian 
Hannke Bittner & Partner Patent- und Rechtsanwälte Neustadt 8
56068 Koblenz
56068 Koblenz (DE)

   


(54) Vorrichtung zur zumindest flüssigkeitsabweisenden Verbindung, Anordnung aus Profilelementen und Verfahren zum Herstellen eines Universal-Stossverbinders


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (1) zur zumindest flüssigkeitsabweisenden Verbindung von zwei gegenüberliegend positionierbaren Profilelementen (2, 3) einer Gebäudebereichsabdeckung (33) mit einem Grundkörper (4) zum Unterbauen der Profilelemente (2, 3) und mit wenigstens einer grundkörperseitigen Dichtungseinrichtung (5, 6) zum dichtenden Anliegen des Grundkörpers (4) an den Profilelementen (2, 3), wobei sich die Vorrichtung (1) dadurch auszeichnet, dass die wenigstens eine grundkörperseitige Dichtungseinrichtung (5, 6) auf der Oberfläche (7) des Grundkörpers (4) direkt aufvulkanisiert angeordnet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft zum einen eine Vorrichtung zur zumindest flüssigkeitsabweisenden Verbindung von zwei gegenüberliegend positionierbaren Profilelementen einer Gebäudebereichsabdeckung mit einem Grundkörper zum Unterbauen der Profilelemente und mit wenigstens einer grundkörperseitigen Dichtungseinrichtung zum dichtenden Anliegen des Grundkörpers an den Profilelementen.

[0002] Zum anderen betrifft die Erfindung eine Anordnung aus Profilelementen einer Gebäudebereichsabdeckung und einer Vorrichtung zur zumindest flüssigkeitsabweisenden Verbindung an einer Stoßfuge der Profilelemente, bei welcher zwischen wenigstens einem der Profilelemente und einem Grundkörper der Vorrichtung wenigstens eine grundkörperseitige Dichtungseinrichtung wirkend angeordnet ist.

[0003] Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines Universal-Stoßverbinders zum zumindest flüssigkeitsabweisenden Verbinden zweier gegenüber liegende Profilelemente an einer Stoßfuge an einer Abdeckungsanordnung für einen Gebäudeteilbereich, bei welchem die Profilelemente im Bereich der Stoßfuge mit einem Grundkörper des Universal-Stoßverbinders unterbaut werden.

[0004] Gattungsgemäße Vorrichtungen zur zumindest flüssigkeitsabweisenden Verbindung von zwei gegenüberliegend positionierbaren Profilelementen einer Gebäudebereichsabdeckung existieren im Allgemeinen als Stoßverbinder im Stand der Technik in vielfältiger Form. Beispielsweise umfassen sie einen gewellt profilierten Grundkörper zum Unterbauen zweier stoßkantenseitig gegenüberliegender Profilbleche zum Abdecken eines Gesims, einer Mauer oder eines sonstigen Gebäudebereichs. Durch die gewellt profilierte Struktur kann die Gefahr insbesondere einer kritischen Regenwassereindringung in zu schützende Gebäudebereiche unterhalb der jeweiligen schützenden Abdeckung reduziert werden. Derartige mit gewellt profilierten Grundkörpem versehene Stoßverbinder besitzen darüber hinaus jedoch keine zusätzliche Dichtungseinrichtung, mittels welchen sie sich gegenüber den unterbauten Profilelementen abdichten können.

[0005] Daneben existieren weitere Stoßverbinder, welche eine gummierte Dichtungseinrichtung aufweisen. Hierbei ist die jeweilige gummierte Dichtungseinrichtung oftmals auf einem Grundkörper des Stoßverbinders lediglich aufgeklebt, wodurch jedoch aufgrund einer nicht ausreichenden Klebehaftung schnell die Gefahr besteht, dass sich die gummierte Dichtungseinrichtung bereits während des Montierens von dem Grundkörper zumindest bereichsweise ablöst. In einem solchen Fall kann es sein, dass die gummierte Dichtungseinrichtung bereits kurz nach der Montage keine oder nur noch verringerte Dichtungseigenschaften gewährleisten kann.

[0006] Alternativ können Dichtungseinrichtungen gattungsgemäßer Stoßverbinder zu einer Klebeverbindung kumulativ oder alternativ in entsprechende Halterungen eingeklemmt sein. Jedoch hat sich in der Praxis auch hier gezeigt, dass sich diese oftmals leicht aus der Halterung herauslösen.

[0007] Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, gattungsgemäße Stoßverbinder weiterzuentwickeln, sodass eine erhöhte Funktionssicherheit gewährleistet ist.

[0008] Die Aufgabe der Erfindung wird einerseits von einer Vorrichtung zur zumindest flüssigkeitsabweisenden Verbindung von zwei gegenüberliegend positionierbaren Profilelementen einer Gebäudebereichsabdeckung mit einem Grundkörper zum Unterbauen der Profilelemente und mit wenigstens einer grundkörperseitigen Dichtungseinrichtung zum dichtenden Anliegen des Grundkörpers an den Profilelementen gelöst, wobei sich die Vorrichtung dadurch auszeichnet, dass die wenigstens eine grundkörperseitige Dichtungseinrichtung auf der Oberfläche des Grundkörpers direkt aufvulkanisiert angeordnet ist.

[0009] Durch das direkte Aufvulkanisieren der grundkörperseitigen Dichtungseinrichtung auf dem Grundkörper kann eine besonders innige Verbindung zwischen der grundkörperseitigen Dichtungseinrichtung und dem eigentlichen Grundkörper der vorliegenden Vorrichtung erzeugt werden, sodass die Gefahr eines unbeabsichtigten und zu leichten Ablösens der grundkörperseitigen Dichtungseinrichtung erheblich reduziert ist, wenn nicht sogar hinsichtlich der meisten Einsatzbedingungen nahezu vollständig ausgeschlossen ist.

[0010] Somit besteht insbesondere eine hohe Betriebssicherheit hinsichtlich Dehnungsbewegungen an einer Gebäudebereichsabdeckung aufgrund von Witterungseinflüssen, wie beispielsweise Sonnenschein, Regen, Frost usw. Hierbei kann es an den Gebäudebereichsabdeckungen ohne weiteres zu Temperaturamplituden zwischen 60° C bis 80° C kommen, beispielsweise wenn auf einer direkten Sonneneinstrahlung Regen folgt. Die damit einhergehenden Dehnungsbewegungen können auch die Verbindung zwischen den Dichtungseinrichtungen und dem Grundkörper belasten, sodass diese früher oder später versagt. Diese Gefahr ist durch das Aufvulkanisieren jedoch extrem reduziert.

[0011] Der Begriff "Vorrichtung zur zumindest flüssigkeitsabweisenden Verbindung von zwei gegenüber liegenden positionierbaren Profilelementen einer Gebäudebereichsabdeckung" beschreibt im Sinne vorliegender Erfindung jegliche hinsichtlich der Gebäudebereichsabdeckung unterbaufähige Einrichtung, mittels welcher ein gattungsgemäßer Stoßverbinder bereitgestellt werden kann. Insofern werden die vorliegenden Begriffe Vorrichtung zur zumindest flüssigkeitsabweisenden Verbindung und Universal-Stoßverbinder im Sinne der Erfindung synonym verwendet.

[0012] Der Anwendungsbereich der erfindungsgemäßen Vorrichtung erstreckt sich zur flüssigkeitssicheren Verbindung von Mauer-, Dachrand-, Gesims-, First-, und Fensterbankabdeckungen oder dergleichen für alle gängigen Baumetalldünnbleche.

[0013] Die zumindest flüssigkeitsabweisenden Eigenschaften beziehen sich in erster Linie auf Einflüssen von Regenwasser oder Spritzwasser.

[0014] Eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante sieht vor, dass die wenigstens eine grundkörperseitige Dichtungseinrichtung einen zum Zeitpunkt des Anordnens auf den Grundkörper durch wenigstens einen der Parameter Zeit, Druck, Temperatur und/oder einen Aktivator einstellbaren Dichtungskörper umfasst. Eine derartige direkt aufvulkanisierte Dichtungseinrichtung ist insbesondere hinsichtlich eines vorzeitigen Ablösens von einem Untergrund besonders witterungsbeständig. Insofern kann vorliegend eine außergewöhnlich gute Gummi-Metall-Verbindung hergestellt werden.

[0015] Darüber hinaus sieht eine außergewöhnlich bevorzugte Ausführungsvariante vor, dass die wenigstens eine grundkörperseitige Dichtungseinrichtung einen in Abhängigkeit zumindest der Zeit, des Drucks, der Temperatur und/oder eines Aktivators hinsichtlich seines Vernetzungsgrades einstellbaren Kautschuk-Werkstoff umfasst. Hierdurch können insbesondere Härteeigenschaften der wenigstens einen grundkörperseltigen Dichtungseinrichtung individuell an vorhandene Einbauanforderungen angepasst werden, ohne eine entsprechend große Anzahl an Dichtungseinrichtungen vorhalten zu müssen. Vorzugsweise ist der gewählte Kautschuk schwarz.

[0016] Insofern wird die Aufgabe der Erfindung auch von einem Verfahren zum Herstellen eines Universal-Stoßverbinders zum zumindest flüssigkeitsabweisenden Verbinden zweier gegenüberliegend positionierbarer Profilelemente an einer Stoßfuge einer Abdeckungsanordnung für einen Gebäudeteilbereich gelöst, bei welchem die Profilelemente im Bereich der Stoßfuge mit einem Grundkörper des Universal-Stoßverbinders unterbaut werden können, wobei sich das Verfahren dadurch auszeichnet, dass auf dem Grundkörper des Universal-Stoßverbinders wenigstens eine Dichtungseinrichtung aufvulkanisiert wird.

[0017] Durch den Prozess des Aufvulkanisierens wird eine besonders innige Verbindung zwischen der wenigstens einen Dichtungseinrichtung und dem Grundkörper geschaffen.

[0018] Eine bevorzugte Verfahrensvariante sieht vor, dass auch beim Aufbringen der wenigstens einen Dichtungseinrichtung auf den Grundkörper die physikalischen Eigenschaften der wenigstens einen Dichtungseinrichtung zumindest teilweise eingestellt werden. Beispielsweise kann dies noch unter Berücksichtigung der Zeit, des Drucks und der Temperatur erfolgen, wobei sich eine Einflussnahme auf die physikalischen Eigenschaften hierauf nicht beschränken muss.

[0019] Das Aufbringen kann unter Zuhilfenahme eines Extrusionsverfahrens erfolgen. Vorzugsweise werden ein ausgerollter Gummi-Werkstoff-Streifen und der Grundkörper in ein Pressenwerkzeug eingelegt, sodass anschließend die Dichtungseinrichtung ausgeformt und sogleich auf dem Grundkörper aufvulkanisiert wird. Hierdurch kann eine besonders gute Gummi-Metall-Verbindung hergestellt werden. Der Gummi-Werkstoff-Streifen kann vorteilhafter Weise als ein aufgerollter Rohkautschuk-Streifen angeliefert werden.

[0020] Es versteht sich, dass eine diesbezügliche grundkörperseitige Dichtungseinrichtung in vielfältiger Gestalt ausgeführt sein kann.

[0021] Es ist vorteilhaft, wenn die wenigstens eine grundkörperseitige Dichtungseinrichtung zumindest zwei voneinander beabstandete Dichtungslippenelemente umfasst. Mittels der zwei voneinander beabstandet angeordneten Dichtungslippenelemente kann die Sicherheit gegen Eindringen von insbesondere Regenwasser nochmals erhöht werden.

[0022] Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn ein Abstand zwischen zwei voneinander beabstandet angeordneten grundkörperseitigen Dichtungseinrichtungen und/oder zwischen zwei voneinander angeordneten Dichtungslippenelementen einer grundkörperseitigen Dichtungseinrichtung in Abhängigkeit einer Breite des Grundkörpers der Vorrichtung gewählt ist.

[0023] Die Betriebssicherheit der vorliegenden Vorrichtung kann weiter erhöht werden, wenn die wenigstens eine profilseitige Dichtungseinrichtung eine u-förmig ausgestaltete Dichtungslippeneinheit umfasst. Durch eine derartige u-förmige Dichtungslippeneinheit können einerseits baulich und somit besonders einfach zwei voneinander beabstandete Dichtungslippenelemente bereitgestellt werden. Andererseits kann hierdurch eine wesentlich größere aufvulkanisierungsfähige Grundfläche an der vorliegenden Dichtungseinrichtung bereitgestellt werden, sodass die Verbindung zwischen dem Grundkörper und der direkt aufvulkanisierten Dichtungseinrichtung nochmals vorteilhaft erhöht werden kann.

[0024] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die wenigstens eine grundkörperseitige Dichtungseinrichtung wenigstens ein Dichtungslippenelement umfasst, welches einen Dichtungslippensteg mit einer Höhe ausgehend von dem Grundkörper von mehr als 5 mm und weniger als 15 mm, vorzugsweise von 8 mm, aufweist.

[0025] Die vorliegende Vorrichtung kann besonders einfach an bauliche Gegebenheiten angepasst werden, beispielsweise hinsichtlich einer Breite einer abzudeckenden Mauer oder dergleichen, wenn die wenigstens eine grundkörperseitige Dichtungseinrichtung gemeinsam mit dem Grundkörper biegbar ist.

[0026] Vorteilhafter Weise ist vorliegend die Gefahr nahezu ausgeschlossen, dass sich die grundkörperseitige Dichtungseinrichtung von dem Grundkörper speziell im Bereich einer Biegekante ablöst, da die Adhäsionskräfte hinsichtlich der erfindungsgemäßen Vulkanisationsverbindung zwischen der grundkörperseitigen Dichtungseinrichtung und dem Grundkörper mehr als ausreichend hoch sind, sodass ein unbeabsichtigtes Ablösen der grundkörperseitigen Dichtungseinrichtung von dem Grundkörper nahezu vollständig ausgeschlossen werden kann.

[0027] Insofern ist es vorteilhaft, wenn zwischen dem Grundkörper und der wenigstens einen grundkörperseitigen Dichtungseinrichtung Adhäsionskräfte wirken, welche größer sind als Klebeverbindungsadhäsionskräfte, wie dies bei herkömmlichen Stoßverbindem mit verklebten Dichturigseinrichtungen der Fall ist.

[0028] Es versteht sich, dass die Adhäsionskräfte durch eine chemische und/oder mechanische Oberflächenbehandlung des Grundkörpers noch zusätzlich vorteilhaft beeinflusst, insbesondere auch verstärkt, werden können. Beispielweise wird der Grundkörper vor dem Aufvulkanisieren mit einem entsprechenden Haftvermittler bestrichen.

[0029] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn der Grundkörper eine Stärke von mehr als 0,5 mm und weniger als 2 mm aufweist, da er im Rahmen einer derartigen Stärke zum einen hinsichtlich von außen einwirkenden Belastungen ausreichend stabil ist und zum anderen noch ausreichend flexibel und damit auch biegefähig ist, um vor Ort problemlos an entsprechende bauliche Gegebenheiten individuell angepasst werden zu können.

[0030] Es versteht sich, dass der Grundkörper darüber hinaus aus den unterschiedlichsten Materialien hergestellt werden kann. Als besonders geeignet haben sich die Materialien Aluminium oder Edelstahl erwiesen, da mit diesen Materialien eine besonders hohe Universalität erzielt werden kann. Insofern müssen nicht viele unterschiedliche Materialien vorgehalten werden. Aluminium ist günstiger als Edelstahl, relativ unempfindlich, silberfarben, wie viele andere Baumaterialien auch, leicht und gut zu verarbeiten und mit fast allen Metallen außer Kupfer gut kombinierbar. Edelstahl hingegen ist teurer, aber auch hochwertiger und kann mit Kupfer gut kombiniert werden. Zudem ist insbesondere Edelstahl gegenüber Witterungseinflüssen besonders unempfindlich.

[0031] Die vorliegende Vorrichtung kann darüber hinaus besonders vorteilhaft weiterentwickelt werden, wenn der Grundkörper aus einem mehr als 1 m, vorzugsweise mehr als 1,5 m, langen Bandmaterial hergestellt ist. Oftmals erweist sich eine Länge von 3 m langem Bandmaterial als vorteilhaft, da hierdurch auch eine größere Anwendungsflexibilität erzielt werden kann.

[0032] Darüber hinaus wird die Aufgabe der Erfindung auch von einer Anordnung aus Profilelementen einer Gebäudebereichsabdeckung und einer Vorrichtung zur zumindest flüssigkeitsabweisenden Verbindung an einer Stoßfuge der Profilelemente gelöst, bei welcher zwischen wenigstens einem der Profilelemente und einem Grundkörper der Vorrichtung wenigstens eine grundkörperseitige Dichtungseinrichtung wirkend angeordnet ist, wobei sich die Anordnung dadurch auszeichnet, dass die wenigstens eine grundkörperseitige Dichtungseinrichtung einerseits auf dem Grundkörper direkt aufvulkanisiert und andererseits an dem wenigstens einem der Profilelemente anliegend angeordnet ist.

[0033] Mittels der vorliegenden Anordnung kann auf baulich besonders einfache Weise eine enorm langlebige und betriebssichere flüssigkeitsdichte Abdichtung zwischen einem Stoßverbinder und einer Gebäudebereichsabdeckung erzielt werden.

[0034] Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Anordnung eine Vorrichtung nach wenigstens einem der hier erläuterten Merkmale umfasst.

[0035] An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass es vorteilhaft ist, wenn zwischen zwei voneinander beabstandet angeordneten grundkörperseitigen Dichtungseinrichtungen ein Blechstreifen angeordnet ist, wodurch auch größere Stoßfugen zwischen den einzelnen Profilelementen optisch sowie baulich besonders vorteilhaft überbrückt werden können.

[0036] Zudem lässt sich die vorliegende Vorrichtung einfach und schnell montieren. Ein Löten, Falzen oder weitere Abdichtungsmaßnahmen sowie Dehnungsausgleicher sind überflüssig und eine offene Stoßfuge ermöglicht eine freie Bewegung des Abdeckprofils.

[0037] Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden anhand anliegender Zeichnung und nachfolgender Beschreibung erläutert, in welcher beispielhaft ein Universal-Stoßverbinder mit einem Grundkörper und darauf aufvulkanisierten Dichtungseinrichtungen dargestellt und beschrieben ist.

[0038] In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1
schematisch eine perspektivische Ansicht eines Universal-Stoßverbinders mit einem aufvulkanisierte Dichtungseinrichtungen aufweisenden Grundkörper auf einer Gebäudemauer zum Unterbauen einer Gebäudeabdeckung;
Fig. 2
schematisch eine kopfseitige Ansicht des Universal-Stoßverbinders aus der Fig. 1;
Fig. 3
schematisch eine perspektivische Ansicht des Universal-Stoßverbinders aus den Figuren 1 und 2 mit einem ersten darauf aufgelegten Profilelement der Gebäudemauerabdeckung; und
Fig. 4
schematisch eine weitere perspektivische Ansicht des Universal-Stoßverbinders aus den Figuren 1 bis 3 mit einem zweiten darauf aufgelegten Profilelement der Gebäudemauerabdeckung.


[0039] Die in den Figuren 1 bis 4 gezeigte Vorrichtung 1 zur zumindest flüssigkeitsabweisenden Verbindung von zwei gegenüberliegend positionierten Profilelementen 2 und 3 (siehe insbesondere Figur 4) weist einen Grundkörper 4 zum Unterbauen der Profilelemente 2 und 3 auf.

[0040] Zum zumindest flüsslgkeitsabweisenden Verbinden der beiden Profilelemente 2 und 3 sind zwei grundkörperseitige Dichtungseinrichtungen 5 und 6 direkt auf der Oberfläche 7 des Grundkörpers 4 aufvulkanisiert, wodurch eine besonders innige Verbindung zwischen den grundkörperseitigen Dichtungseinrichtungen 5 und 6 und dem Grundkörper 4 realisiert ist.

[0041] Vorteilhafter Weise sind die beiden grundkörperseitigen Dichtungseinrichtungen 5 und 6 hinsichtlich ihrer physikalischen Eigenschaften noch beim Aufvulkanisierungsprozess durch Beeinflussung etwa von Zeit-, Druck- und Temperaturparameter individuell einstellbar, wodurch auch besonders vorteilhafte Verbindungseigenschaften zwischen den grundkörperseitigen Dichtungseinrichttingen 5 und 6 und dem Grundkörper 4 geschaffen werden können.

[0042] Insofern stellt die vorliegende Vorrichtung 1 einen besonders zuverlässigen Universal-Stoßverbinder 8 auch zum regensicheren Verbinden zweier sich gegenüberliegender Profilelemente 2 und 3 an einer Stoßfuge 9 (siehe Figur 4) einer Abdeckungsanordnung 10 für einen Gebäudeteilbereich 11 dar, wobei der Gebäudeteilbereich 11 in diesem Ausführungsbeispiel eine Gebäudemauer 12 ist, welche durch die Abdeckungsanordnung 10 insbesondere vor Regenwasser geschützt werden soll.

[0043] Um den Grundkörper 4 dauerhaft an der Gebäudemauer 12 anzubringen, ist dieser mittels einer Vielzahl an geeigneten Schrauben 13 (hier nur exemplarisch beziffert) oder Nägeln auf der Gebäudemauer 12 aufliegend festgeschraubt

[0044] Die beiden grundkörperseitigen Dichtungseinrichtungen 5 und 6 erstrecken sich hierbei in Längsrichtung 14 des Grundkörpers 7 von einer ersten Kopfseite 15 bis hin zu einer zweiten Kopfseite 16 des Grundkörpers 4, wobei die beiden Kopfseiten 15 und 16 in Abhängigkeit der Gebäudemauerbreite 17 zuvor entsprechend mitsamt der grundkörperseitigen Dichtungseinrichtungen 5 und 6 abgekantet wurde.

[0045] Dieses Biegen ist vorliegend kein Problem, da die beiden grundkörperseitigen Dichtungseinrichtungen 5 und 6 direkt auf der Oberfläche 7 aufvulkanisiert angeordnet sind, sodass sich die grundkörperseitigen Dichtungseinnchtungen 5 und 6 trotz des Abkantens des Grundkörpers 4 um etwa 90° selbst an der jeweiligen Biegekante 18 bzw. 19 auch dauerhaft nicht von dem Grundkörper 4 ablösen. Somit ist eine besonders betriebssichere Abdichtung speziell gegenüber Regenwasser zwischen dem Grundkörper 4 und den beiden Profilelementen 2 und 3 sichergestellt.

[0046] Wie besonders gut der Darstellung gemäß der Figur 2 entnommen werden kann, weist jede der grundkörperseitigen Dichtungseinrichtungen 5 bzw. 6 eine u-förmig ausgestaltete Dichtungslippeneinheit 20 auf, deren Aufbau der Übersichtlichkeit halber lediglich hinsichtlich der grundkörperseitigen Dichtungseinrichtung 6 detaillierter erläutert ist. Die grundkörperseitige Dichtungseinrichtung 5 ist hierzu jedoch identisch aufgebaut.

[0047] Die grundkörperseitige Dichtungseinrichtung 6 weist zwei voneinander beabstandete Dichtungslippenelemente 25 und 26 auf, welche über ein Bodenelement 27 der grundkörperseitigen Dichtungseinrichtung 6 miteinander verbunden sind.

[0048] Jedes der beiden Dichtungslippenelemente 25 und 26 weist einen Dichtungslippensteg 28 (hier nur exemplarisch beziffert) mit einer Höhe 29 von 8 mm auf.

[0049] Ein Abstand 30 zwischen den beiden Dichtungslippenelementen 25 und 26 beträgt in diesem Ausführungsbeispiel 25 mm, wohingegen ein Dichtungseinrichtungsabstand 31 zwischen den beiden grundkörperseitigen Dichtungseinrichtungen 5 und 6 hierbei 45 mm beträgt.

[0050] Die Breite 32 des Grundkörpers 4 beträgt 150 mm, wobei der Dichtungslippenelementeabstand 30 und/oder der Dichtungseinrichtungsabstand 31 in Abhängigkeit der Breite 32 des Grundkörpers 4 vorteilhaft wählbar ist.

[0051] Das Material des Grundkörpers 4 besteht hier aus einem 0,8 mm starken Edelstahlblech, während die beiden Dichtungseinrichtungen 5 und 6 aus einem Elastomer-Kautschuk schwarz hergestellt sind.

[0052] Die Grundlänge (hier nicht eingezeichnet, da der Grundkörper 4 bereits abgelängt gezeigt ist) des vorliegenden Grundkörpers 4 beläuft sich auf 3 m, sodass der Grundkörper 4 mitsamt den aufvulkanisierten grundkörperseitigen Dichtungseinrichtungen 5 und 6 entsprechend der Gebäudemauerbreite 17 abgelängt und abgekantet gezeigt ist.

[0053] Mittels der vorliegenden Vorrichtung 1 bzw. des Universal-Stoßverbinders 8 kann eine insbesondere regenwassersichere Verbindung im Bereich der Stoßfuge 9 an der Abdeckungsanordnung 10 gewährleistet werden, da sich die Dichtungslippenelemente 25 und 26 auf beiden Seiten beim Einhängen der beiden Profilelementen 2 und 3 an diese anschmiegen und somit eine sichere Barriere gegen das Eindringen von insbesondere Regenwasser gewährleisten. Insofern ist hierdurch eine besonders hochwertige Gebäudebereichsabdeckung geschaffen.

[0054] Die Stoßfuge 9 kann problemlos 5 bis 10 mm bzw. weniger oder mehr betragen, sodass eine freie Bewegung der beiden Profilelemente 2 und 3 beim Realisieren der Abdeckungsanordnung 10 ermöglicht ist.

[0055] Bestehen die beiden Profilelemente 2 und 3 aus einem Farbaluminium, einem vorbewitterten Zink oder Kuper, kann in der Mitte der Vorrichtung 1 bzw. im Stoßfugenbereich 9 der Abdeckungsanordnung 10 problemlos ein etwa 40 mm schmale, zu den Profilelementen 2 und 3 farbliche passende Blechstreifen eingelegt werden, der zuvor gemäß den Maßvorgaben des Grundkörpers 4 abgekantet werden muss.

Bezugszeichenliste



[0056] 
1
Vorrichtung
2
erstes Profilelement
3
zweites Profilelement
4
Grundkörper
5
erste grundkörperseitige Dichtungseinrichtung
6
zweite grundkörperseitige Dichtungseinrichtung
7
Oberfläche
8
Universal-Stoßverbinder
9
Stoßfuge
10
Abdeckungsanordnung
11
Gebäudeteilbereich
12
Gebäudemauer
13
Schrauben bzw. Nägel
14
Längsrichtung
15
erste Kopfseite
16
zweite Kopfseite
17
Gebäudemauerbreite
18
erste Biegekante
19
zweite Biegekante
20
u-förmige Dichtungslippeneinheit
25
erstes Dichtungslippenelement
26
zweites Dichtungslippenelement
27
Bodenelement
28
Dichtungslippensteg
29
Höhe
30
Dichtungslippenelementabstand
31
Dichtungseinrichtungsabstand
32
Grundkörperbreite
33
Gebäudebereichsabdeckung



Ansprüche

1. Vorrichtung (1) zur zumindest flüssigkeitsabweisenden Verbindung von zwei gegenüberliegend positionierbaren Profilelementen (2, 3) einer Gebäudebereichsabdeckung (33) mit einem Grundkörper (4) zum Unterbauen der Profilelemente (2, 3) und mit wenigstens einer grundkörperseitigen Dichtungseinrichtung (5, 6) zum dichtenden Anliegen des Grundkörpers (4) an den Profilelementen (2, 3) dadurch gekennzeichnet, dass
die wenigstens eine grundkörperseitige Dichtungseinrichtung (5, 6) auf der Oberfläche (7) des Grundkörpers (4) direkt aufvulkanisiert angeordnet ist.
 
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wenigstens eine grundkörperseitige Dichtungseinrichtung (5, 6) einen zum Zeitpunkt des Anordnens auf den Grundkörper (4) durch wenigstens einen der Parameter Zeit, Druck, Temperatur und/oder einen Aktivator einstellbaren Dichtungskörper umfasst.
 
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wenigstens eine grundkörperseitige Dichtungseinrichtung (5, 6) einen in Abhängigkeit zumindest der Zeit, des Drucks, der Temperatur und/oder eines Aktivators hinsichtlich seines Vernetzungsgrades einstellbaren Kautschuk-Werkstoff umfasst.
 
4. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wenigstens eine grundkörperseitige Dichtungseinrichtung (5, 6) zumindest zwei voneinander beabstandete Dichtungslippenelemente (24, 26) umfasst.
 
5. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Abstand (30, 31) zwischen zwei voneinander beabstandet angeordneten grundkörperseitigen Dichtungseinrichtungen (5, 6) und/oder zwischen zwei voneinander beabstandet angeordneten Dichtungslippenelementen (25, 26) einer grundkörperseitigen Dichtungseinrichtung (5, 6) in Abhängigkeit einer Breite (32) des Grundkörpers (4) der Vorrichtung (1) gewählt ist.
 
6. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, das
die wenigstens eine gebäudeseitige Dichtungseinrichtung (5, 6) eine u-förmig ausgestaltete Dichtungslippeneinheit (20) umfasst.
 
7. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wenigstens eine grundkörperseitige Dichtungseinrichtung (5, 6) wenigstens ein Dichtungslippenelement (25, 26) umfasst, welche einen Dichtungslippensteg (28) mit einer Höhe (29) ausgehend von dem Grundkörper (4) von mehr als 5 mm und weniger als 15 mm, vorzugsweise von 8 mm, aufweist.
 
8. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wenigstens eine grundkörperseitige Dichtungseinrichtung (5, 6) mit dem Grundkörper (4) biegbar ist.
 
9. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Grundkörper (4) und der wenigstens einen grundkörperseitigen Dichtungseinrichtung (5, 6) Adhäsionskräfte wirken, welche größer sind als Klebeverbindungsadhäsionskräfte.
 
10. Anordnung (10) aus Profilelementen (2, 3) einer Gebäudebereichsabdeckung (33) und einer Vorrichtung (1) zur zumindest flüssigkeitsabweisenden Verbindung an einer Stoßfuge (9) der Profilelemente (2, 3), bei welcher zwischen wenigstens einem der Profilelemente (2, 3) und einem Grundkörper (4) der Vorrichtung (1) wenigstens eine grundkörperseitige Dichtungseinrichtung (5, 6) wirkend angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wenigstens eine grundkörperseitige Dichtungseinrichtung (5, 6) einerseits auf dem Grundkörper (4) direkt aufvulkanisiert und andererseits an dem wenigstens einem der Profilelemente (2, 3) anliegend angeordnet ist.
 
11. Verfahren zum Herstellen eines Universal-Stoßverbinders (8) zum zumindest flüssigkeitsabweisenden Verbinden zweier gegenüberliegend positionierbarer Profilelemente (2, 3) an einer Stoßfuge (9) einer Abdeckungsanordnung (10) für einen Gebäudeteilbereich (11), bei welchem die Profilelemente (2, 3) im Bereich der Stoßfuge (9) mit einem Grundkörper (4) des Universal-Stoßverbinders (8) unterbaut werden können,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf dem Grundkörper (4) des Universal-Stoßverbinders (8) wenigstens eine Dichtungseinrichtung (5, 6) aufvulkanisiert wird.
 
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
auch beim Aufbringen der wenigstens einen Dichtungseinrichtung (5, 6) auf den Grundkörper die physikalischen Eigenschaften der wenigstens einen Dichtungseinrichtung (5, 6) zumindest teilweise eingestellt werden.
 




Zeichnung