[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kühlmittelkreislauf für eine Brennkraftmaschine,
aufweisend einen Hauptkühlkreislauf mit einer Wärmesenke und einen Kurzschlusskreislauf,
einen Ausgleichsbehälter mit einem von einer Einfüllöffnung abnehmbaren Einfülldeckel
und mindestens einer in den Ausgleichsbehälter mündenden Entlüftungsleitung, in der
ein Absperrventil angeordnet ist.
[0002] Derartige Kühlmittelkreisläufe werden vor allem im Fahrzeugbau zur gezielten Temperierung
der Brennkraftmaschine, durch Abfuhr der beim Verbrennungsprozesses entstehenden Abwärme
über die Wärmesenke, verwendet. Dazu kann zumindest zwischen einem Hauptkühlkreislauf
unter Einbeziehung der Wärmesenke oder einem Kurzschlusskreislauf unter Umgehung der
Wärmesenke umgeschaltet werden. Eventuell in den Leitungen befindliche Luftblasen
können über Entlüftungsleitungen in den Ausgleichsbehälter gelangen. Der Ausgleichsbehälter
dient zudem der Befüllung des Kühlmittelkreislaufs, als Speicher für Kühlmittel und
steht als Raum zur Ausdehnung von Gasen zur Verfügung. Zur schnelleren Aufheizung
des Kühlmittelkreislaufs ist das in der Entlüftungsleitung befindliche Absperrventil
während einer Aufwärmphase geschlossen, so dass das Kühlmittelvolumen im Ausgleichsbehälter
zunächst nicht miterwärmt werden muss.
[0003] Die gattungsbildende
EP 0 793 006 A1 offenbart einen solchen Kühlkreislauf einer Brennkraftmaschine mit Kühlmittel, das
Hohlräume im Gehäuse dieser Brennkraftmaschine durchströmt. Ferner weist der Kühlkreislauf
eine Kühlmittelpumpe, ein Thermostatventil zur Umschaltung zwischen einem Hauptkreislauf
und einem Kurzschlusskreislauf, einen Kühler, einen Ausgleichsbehälter mit einem Überdruckventil
und mindestens einer in den Ausgleichsbehälter mündenden Entlüftungsleitung auf. In
der Entlüftungsleitung ist ein Sperrventil angeordnet, mit dem die Verbindung zum
Ausgleichsbehälter, insbesondere während einer Aufwärmphase, sperrbar ist.
[0004] Als nachteilig hat es sich erwiesen, dass zur Befüllung eines solchen Kühlkreislaufs
mit Kühlmittel über den Ausgleichsbehälter ein Ausbau des Sperrventils notwendig ist,
da das Kühlmittel ansonsten nicht zur Brennkraftmaschine oder dem Kühler gelangen
kann. Dies stellt regelmäßig einen großen Aufwand dar.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher einen Kühlmittelkreislauf für eine
Brennkraftmaschine mit verkürzter Aufwärmphase bereitzustellen, der einfach und schnell
befüllt werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Ein Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Kühlmittelkreislauf ist in Patentanspruch
9 beansprucht.
[0008] Kühlmittelkreislauf für eine Brennkraftmaschine, aufweisend einen Hauptkühlkreislauf
mit einer Wärmesenke und einen Kurzschlusskreislauf unter Umgehung der Wärmesenke,
einen Ausgleichsbehälter mit einem von einer Einfüllöffnung abnehmbaren Einfülldeckel
und mindestens einer in den Ausgleichsbehälter mündenden Entlüftungsleitung, in der
ein Absperrventil angeordnet ist, wobei bei abgenommenem Einfülldeckel eine Befüllleitung
vom Ausgleichsbehälter zu mindestens einem der Kreisläufe unter Umgehung des Absperrventils
freigegeben ist.
[0009] Indem die Befüllleitung vom Ausgleichsbehälter zu mindestens einem der Kreisläufe
an dem Absperrventil vorbeiführt, wenn für die Befüllung der Einfülldeckel abgenommenen
ist, kann das eingefüllte Kühlmittel weiter über die Entlüftungsleitung in den Hauptkühlkreislauf
oder den Kurzschlusskreislauf und von dort zur Brennkraftmaschine und zur Wärmesenke
gelangen, ohne von einem geschlossenen Absperrventil daran gehindert zu werden. Damit
entfällt der aufwändige und zeitraubende Ausbau des Absperrventils, das während einer
Aufwärmphase der Brennkraftmaschine geschlossen ist. Wird der Einfülldeckel nach erfolgtem
Befüllen des Kühlmittelkreislaufs wieder eingesetzt, so steht durch die nun verschlossene
Befüllleitung wieder die volle Funktionsfähigkeit des Ausgleichsbehälters und insbesondere
des Absperrventils zur Verfügung. Der Ausgleichsbehälter ist vorzugsweise an der geodätisch
höchsten Stelle des Kühlmittelkreislaufs angeordnet, so dass Luftblasen allein durch
ihre Auftriebskraft aus den Kreisläufen in den Ausgleichsbehälter gelangen können.
Der Ausgleichsbehälter ist teilweise mit Kühlmittel befüllt, das über einen Zulauf
wieder in die Kreisläufe eingesaugt werden kann. Die Zirkulation des Kühlmittels in
den Kreisläufen wird von einer Kühlmittelpumpe übernommen. Die Umschaltung zwischen
Hauptkühlkreislauf und Kurzschlusskreislauf erfolgt mittels eines Thermostaten. Selbstverständlich
können neben den genannten Kreisläufen auch noch weitere Kreisläufe mit eigenen Wärmetauschern,
beispielsweise für Heizung, Getriebeöl, Ladeluft, etc. in dem Kühlmittelkreislauf
enthalten sein. Diese Kreisläufe sind über separate Entlüftungsleitungen nach demselben
Prinzip an den Ausgleichsbehälter anschließbar.
[0010] In einer bevorzugten Ausführung mündet die Befüllleitung in ein Einfüllreservoir,
das im Bereich der Einfüllöffnung des Ausgleichsbehälters angeordnet ist. In dem Einfüllreservoir
kann sich das eingefüllte Kühlmittel sammeln, bevor es in die Befüllleitung fließt.
Dadurch vereinfacht sich der Befüllvorgang und die dabei entstehenden Kühlmittelverluste
reduzieren sich.
[0011] In einer bevorzugten Ausführung kann der Einfülldeckel gleichsam das Einfüllreservoir
und die Einfüllöffnung verschließen. Indem sowohl Einfüllöffnung, als auch Einfüllreservoir
von demselben Einfülldeckel verschlossen werden, kann auf einfache und günstige Weise
eine Trennung der Befüllleitung von der Atmosphäre und dem Innern des Ausgleichsbehälters
erfolgen.
[0012] In einer bevorzugten Ausführung ist das Einfüllreservoir konzentrisch um die Einfüllöffnung
herum angeordnet. Das Einfüllreservoir bildet dabei einen Ring um die Einfüllöffnung
herum aus.
[0013] In einer bevorzugten Ausführung kann das Einfüllreservoir gegenüber einem Hauptvolumen
des Ausgleichsbehälters durch den Einfülldeckel abgedichtet werden. Somit gelangt
bei eingesetztem Einfülldeckel kein Kühlmittel unbeabsichtigt aus dem Ausgleichsbehälter
in das Einfüllreservoir. Zudem kann der Ausgleichsbehälter bei einem leichten Überdruck
betrieben werden, wodurch sich der Siedepunkt des Kühlmittels heraufsetzen lässt.
[0014] In einer bevorzugten Ausführung kann das Hauptvolumen über ein Überdruckventil im
Einfülldeckel in die Atmosphäre entlüften. Damit ist bei einem übermäßig starken Druckanstieg
eine Betriebssicherheit des Kühlmittelkreislaufs gewährleistet.
[0015] In einer bevorzugten Ausführung ist das Absperrventil differenzdruckgesteuert. Das
differenzdruckgesteuerte Absperrventil gibt die mindestens eine Entlüftungsleitung
zum Ausgleichsbehälter erst dann frei, wenn sich durch die Aufheizung des Kühlmittels
in den angeschlossenen Kreisläufen gegenüber dem Kühlmittel im Ausgleichsbehälter
eine ausreichende Druckdifferenz ausgebildet hat, die auf eine Beendigung der Aufwärmphase
schließen lässt.
[0016] In einer bevorzugten Ausführung mündet die Befüllleitung stromauf des Absperrventils
in die Entlüftungsleitung.
[0017] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
[0018] Darin zeigt die Figur eine Schnittansicht eines Ausgleichsbehälters und eine schematische
Ansicht eines Kühlmittelkreislaufs.
[0019] Gemäß der Figur hat ein Kühlmittelkreislauf 1 für eine Brennkraftmaschine 2 einen
Hauptkühlkreislauf 1 a mit einer Wärmesenke 3 und einen Kurzschlusskreislauf 1b unter
Umgehung der Wärmesenke 3. Ein Thermostatventil 11 kann zwischen dem Hauptkühlkreislauf
1a und dem Kurzschlusskreislauf 1b umschalten. Die Zirkulation des Kühlmittels in
den Kreisläufen 1a und 1b erfolgt durch eine Kühlmittelpumpe 13. Von den Kreisläufen
1 a und 1b zweigt eine Entlüftungsleitung 10 ab, die in ein Hauptvolumen 14 eines
Ausgleichsbehälters 4 mündet. In der Entlüftungsleitung 10 ist ein differenzdruckgesteuertes
Absperrventil 8 angeordnet. Vom Hauptvolumen 14 des Ausgleichsbehälters 4 geht ein
Zulauf 17 zurück zu den Kreisläufen 1 a und 1 b. Der Ausgleichsbehälter 4 hat in seiner
oberen Hälfte eine Einfüllöffnung 6, die von einem außenliegenden Einfüllreservoir
7 umgeben ist. Ein Einfülldeckel 5 kann Einfüllöffnung 6 und Einfüllreservoir 7 gleichermaßen
zur Atmosphäre hin abschließen. Eine Dichtung 15 in der Einfüllöffnung verhindert
eine Entlüftung des Hauptvolumens 14 in das Einfüllreservoir 7. Eine Dichtung 16 verhindert
die Entlüftung des Einfüllreservoirs 7 zur Atmosphäre hin. In dem Einfülldeckel 5
ist ein Überdruckventil 12 angeordnet, das bei Überschreiten einer kritischen Druckschwelle
im Hauptvolumen 14 des Ausgleichsbehälters 4 dessen Entlüftung in die Atmosphäre ermöglicht.
Von dem Einfüllreservoir 7 geht eine Befüllleitung 9 ab, die stromauf des Absperrventils
8 in die Entlüftungsleitung 10 mündet.
Liste der Bezugszeichen:
[0020]
- 1
- Kühlmittelkreislauf
- 1a
- Hauptkühlkreislauf
- 1b
- Kurzschlusskreislauf
- 2
- Brennkraftmaschine
- 3
- Wärmesenke
- 4
- Ausgleichsbehälter
- 5
- Einfülldeckel
- 6
- Einfüllöffnung
- 7
- Einfüllreservoir
- 8
- Absperrventil
- 9
- Befüllleitung
- 10
- Entlüftungsleitung
- 11
- Thermostatventil
- 12
- Überdruckventil
- 13
- Kühlmittelpumpe
- 14
- Hauptvolumen
- 15
- Dichtung
- 16
- Dichtung
- 17
- Zulauf
1. Kühlmittelkreislauf (1) für eine Brennkraftmaschine (2), aufweisend einen Hauptkühlkreislauf
(1a) mit einer Wärmesenke (3) und einen Kurzschlusskreislauf (1 b), einen Ausgleichsbehälter
(4) mit einem von einer Einfüllöffnung (6) abnehmbaren Einfülldeckel (5) und mindestens
einer in den Ausgleichsbehälter (4) mündenden Entlüftungsleitung (10), in der ein
Absperrventil (8) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass bei abgenommenem Einfülldeckel (5) eine Befüllleitung (9) vom Ausgleichsbehälter
(4) zu mindestens einem der Kreisläufe (1a, 1b) unter Umgehung des Absperrventils
(8) freigegeben ist.
2. Kühlmittelkreislauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Befüllleitung (9) in ein Einfüllreservoir (7) mündet, das im Bereich der Einfüllöffnung
(6) des Ausgleichsbehälters (4) angeordnet ist.
3. Kühlmittelkreislauf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einfülldeckel (5) gleichsam das Einfüllreservoir (7) und die Einfüllöffnung (6)
verschließen kann.
4. Kühlmittelkreislauf nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Einfüllreservoir (7) konzentrisch um die Einfüllöffnung (6) herum angeordnet
ist.
5. Kühlmittelkreislauf nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Einfüllreservoir (7) gegenüber einem Hauptvolumen (14) des Ausgleichsbehälters
(4) durch den Einfülldeckel (5) abgedichtet werden kann.
6. Kühlmittelkreislauf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Hauptvolumen (14) über ein Überdruckventil (12) im Einfülldeckel (5) in die Atmosphäre
entlüften kann.
7. Kühlmittelkreislauf nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Absperrventil (8) differenzdruckgesteuert ist.
8. Kühlmittelkreislauf nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Befüllleitung (9) stromauf des Absperrventils (8) in die Entlüftungsleitung (10)
mündet.
9. Fahrzeug mit einem Kühlmittelkreislauf (1) für eine Brennkraftmaschine (2) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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