[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Fahrzeug zur Bearbeitung
ebener Oberflächen, insbesondere Oberflächen von Solarpaneelen.
[0002] Grossflächige Solarpaneele, wie sie beispielsweise in Solarkraftwerken eingesetzt
werden, sind der Witterung ausgesetzt und verschmutzen daher relativ rasch. Insbesondere
in den sonnenreichen Gebieten werden Solarpaneele aufgrund des oft vorherrschenden
trockenen Klimas mit durch Wind aufgewirbeltem mineralischem Staub verschmutzt. Derartige
Schmutzablagerungen beeinträchtigen jedoch die Leistung der Solarpaneele, und es kommt
daher zu Einbussen in der Stromproduktion. Eine effiziente Reinigung von Solarpaneelen
ist daher wichtig, um die maximale Leistung einer Solaranlage beziehungsweise eines
Solarkraftwerks zu erhalten.
[0003] Bei kleineren Anlagen kann die manuelle Reinigung zwar noch einigermassen effizient
durchgeführt werden. Bei Solarkraftwerken mit einigen Tausend Quadratmetern an Paneelfläche
ist eine manuelle Reinigung hingegen wenig sinnvoll.
[0004] Im Stand der Technik ist eine Vielzahl an Reinigungsanlagen bekannt, um Solarpaneele
zu reinigen. Eine erste Gruppe von Reinigungsanlagen ist direkt auf den einzelnen
Solarpaneelreihen angebracht, wobei ein Reinigungsarm oder ein Reinigungsschlitten
auf an den Rändern der Solarpaneelreihen angebrachten Schienen oder Führungselementen
entlangfährt. Derartige Anlagen werden beispielsweise in der
EP 2 048 455,
WO 2004/091816,
DE 20 2010 010 541,
DE 20 2009 012 816 oder der
DE 20 2009 006 754 beschrieben.
[0005] Eine zweite Gruppe von Reinigungsanlagen ist an einem Fahrzeug wie zum Beispiel einem
Lastwagen befestigt. Die
WO 2011/029416 beschreibt beispielsweise ein Fahrzeug mit einem Reinigungsarm, welcher durch daran
angebrachte Stützräder auf der Oberfläche von Solarpaneelen entlangfährt, wobei zwischen
den Stützrädern eine Vielzahl von Reinigungsdüsen angebracht ist. Zusätzlich verfügt
der Reinigungsarm über eine Vielzahl von Bürsten, welche über eine doppelte Führungsstange
in oszillierende Bewegungen versetzt werden können. Über mindestens ein Gelenk kann
der Reinigungsarm relativ zum Fahrzeug geschwenkt werden, um beispielsweise einen
Anstellwinkel einer Solarpaneeloberfläche ausgleichen zu können.
[0006] Ein wesentlicher Nachteil dieser Reinigungsanlage ist jedoch, dass ein Grossteil
des Gewichts des Reinigungsarms auf den Solarpaneelen aufliegt. Ausserdem wird der
Reinigungsarm bei allfälligen Kippbewegungen des Fahrzeugs, welche von Unebenheiten
des Bodens oder der Fahrbahn hervorgerufen werden, mit bewegt, was die Reinigungseffizienz
punktuell vermindern und ausserdem zu Überbelastungen der Solarpaneeloberfläche durch
eine zu hohe Krafteinwirkung des Reinigungsarmes führen kann.
[0007] ES 1 074 781 offenbart ein Reinigungsfahrzeug für Solarpaneele, bei dem ein Reinigungsarm über
einen Roboterarm, der über mehrere zueinander gelenkig und teleskopisch verschiebbar
angeordnete Glieder verfügt, offenbart. Um einen konstanten Abstand und/oder eine
konstante Lage zur Oberfläche der Solarpaneele einzuhalten, sind Sensoren vorgesehen,
welche den Abstand zwischen dem Reinigungsarm und der Oberfläche der Solarpaneele
messen, wobei Abweichungen von einem Sollabstand oder einer Solllage durch entsprechende
Stellmittel ausgeglichen werden.
[0008] Nachteilig an diesem Reinigungsfahrzeug ist, dass ein mehrgliedriger Roboterarm relativ
hohe Herstellungskosten verursacht und im Unterhalt teuer ist. Ausserdem ist aufgrund
der Ausgestaltung mit mehreren Gelenken und teleskopisch verschiebbaren Gliedern eine
aufwändige Steuerungssoftware nötig, um den Reinigungsarm stets in einem definierten
Abstand und/oder einer definierten Lage zur Oberfläche von Solarpaneelen zu halten.
Da das beschriebene System über hohe Trägheiten verfügt, weist das Reinigungsfahrzeug
schlechte Reaktionszeiten beim Verstellen des Roboterarms auf. Die wirkt sich nachteilig
aus, wenn Schwenkbewegungen des Fahrzeugs ausgeglichen werden sollen.
[0009] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zur Bearbeitung
von ebenen Oberflächen, insbesondere Oberflächen von Solarpaneelen, zu schaffen, welche
die Nachteile des Bekannten vermeidet und welche insbesondere eine möglichst einfache
Ausgestaltung eines Bearbeitungselements aufweist, der in einem bestimmten Abstand
und/oder in einer bestimmten Lage zur Oberfläche gehalten werden kann. Diese Aufgabe
wird mit einer Vorrichtung gemäss Anspruch 1 gelöst.
[0010] Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Bearbeitung ebener Oberflächen, insbesondere
Oberflächen von Solarpaneelen, umfasst eine Halterung mit Mitteln zur Befestigung
der Halterung an ein Fahrzeug sowie einen ersten Haltearm, der an einem Ende schwenkbar
mit der Halterung verbunden ist. Ferner weist die Vorrichtung ein Bearbeitungselement
auf, welches Mittel zur Bearbeitung einer ebenen Oberfläche beinhaltet und an einem
Ende schwenk-und bevorzugt lösbar mit dem ersten Haltearm verbunden ist. Der erste
Haltearm ist mittels eines ersten Drehgelenks relativ zur Halterung und das Bearbeitungselement
ist mittels eines zweiten Drehgelenks relativ zum ersten Haltearm schwenkbar. Durch
die Verschwenkung des Bearbeitungselements relativ zum ersten Haltearm mittels eines
ersten Antriebsmittels und/oder durch Verschwenkung des ersten Haltearms relativ zur
Halterung mittels eines zweiten Antriebsmittels kann ein vorbestimmbarer Abstand und/oder
eine vorbestimmbare Lage des Bearbeitungselements zur ebenen Oberfläche eingestellt
werden.
[0011] Die Vorrichtung kann zur Bearbeitung von allerlei ebenen Flächen wie beispielsweise
Glasflächen, Betonflächen, etc. eingesetzt werden. Bevorzugt wird die Vorrichtung
jedoch zur Bearbeitung von Solarpaneelen eingesetzt. Insbesondere bevorzugt handelt
es sich dabei um Solarkraftwerke mit einer grossen Anzahl an in Reihen oder Flächen
angeordneten Solarpaneelen.
[0012] Die Mittel zur Befestigung der Halterung an ein Fahrzeug können je nach Grösse und
Ausgestaltung der Vorrichtung und/oder des Fahrzeugs variieren. Die Befestigung der
Halterung an das Fahrzeug kann dabei permanent ausgestaltet sein oder die Mittel können
derart ausgestaltet sein, dass sich die Halterung vom Fahrzeug lösen lässt. Beispielsweise
können die Mittel aus Schrauben, Bolzen oder dergleichen bestehen. Beim Fahrzeug kann
es sich insbesondere um einen Anhänger, einen Lastwagen, einen Pritschenwagen oder
dergleichen handeln. Besonders bevorzugt handelt es sich beim Fahrzeug um ein Geräteträgerfahrzeug,
insbesondere ein Geräteträgerfahrzeug, welches zumindest teilweise autonom, also ohne
Fahrzeugführer fahren kann.
[0013] Die Energieversorgung des Fahrzeugs erfolgt vorzugsweise über einen Verbrennungsmotor,
wie einem Diesel- oder Ottomotor, wobei der Verbrennungsmotor besonders bevorzugt
sowohl einen Stromgenerator wie auch eine Hydraulik- und/oder Pneumatikpumpe antreibt.
Alternativ kann das Fahrzeug auch über eine externe Stromquelle versorgt werden. Dabei
weist das Fahrzeug vorzugsweise eine Batterie oder einen Akkumulator auf, mit welchem
kurzzeitige Unterbrüche der externen Energieversorgung überbrückt werden können. Andere
Energiequellen, wie beispielsweise die Verbrennung von komprimiertem Erdgas (CNG)
oder Ethanol sowie die Umsetzung eines geeigneten Brennstoffs in einer Brennstoffzelle
können alternativ auch zur Energieversorgung des Fahrzeugs genutzt werden.
[0014] Der Fahrantrieb des Fahrzeugs erfolgt bevorzugt über einen Hydraulikmotor oder über
einen Elektromotor. Dies erlaubt eine sehr genaue Kontrolle der Position des Fahrzeugs
über den Antrieb. Es ermöglicht die präzise Korrektur von Positionsabweichungen und
eine Positionsregelung unter Last am Fahrantrieb.
[0015] Als "ebene Oberfläche" im Sinne der Anmeldung wird eine Oberfläche verstanden, die
zumindest im Wesentlichen eben ausgestaltet ist. Die Oberfläche kann dabei einstückig
ausgebildet sein oder aber auch aus einer Vielzahl an aneinander angeordnete Flächen
bestehen, beispielsweise aus einer Reihe von Glasscheiben oder von Solarpaneelen.
Je nach Art der Oberfläche kann diese kleinere Unebenheiten aufweisen, die beispielsweise
von auf oder in der Oberfläche vorhandenen Befestigungselementen oder dergleichen
hervorgerufen werden. Ferner kann die Oberfläche auch eine gewisse Rauheit oder eine
bestimmte Krümmung aufweisen. Zur Bearbeitung einer gekrümmten Oberfläche weist das
Bearbeitungselement bevorzugt dieselbe Krümmung auf wie die Oberfläche. Für die Bearbeitung
einer Solarpaneeloberfläche ist das Bearbeitungselement hingegen gerade ausgebildet
und von länglicher Form, insbesondere eine quadratische oder zylindrische Form.
[0016] Die Mittel zur Bearbeitung einer ebenen Oberfläche das Bearbeitungselements können
je nach der bearbeiteten Oberfläche und dem beabsichtigten Effekt unterschiedlich
sein. Beispielsweise kann es sich bei den Mitteln zur Bearbeitung um Spritzdüsen zum
Auftragen einer flüssigen Beschichtung oder zum Versprühen von Fluiden, insbesondere
Chemikalien handeln. Alternativ können die Mittel auch aus Sensoren bestehen, welche
zum Vermessen und/oder zum Abtasten der Oberfläche eingesetzt werden, beispielsweise
zur Überprüfung der Oberfläche auf Risse oder Beschädigungen. Ferner kann es sich
auch um Schleif- oder Polierbürsten handeln oder um Schneidwerkzeuge, beispielsweise
zum Mähen. Die Mittel zur Bearbeitung können aber auch über mindestens eine Saugvorrichtung
verfügen, beispielsweise zum Aufsaugen von Staub, Dreckpartikeln oder ähnliches. Besonders
bevorzugt handelt es sich bei den Mitteln jedoch um Reinigungsbürsten und/oder Spritzdüsen
zum Auftragen einer Reinigungsflüssigkeit, wie beispielsweise Wasser.
[0017] Das Bearbeitungselement ist bevorzugt lösbar mit dem ersten Haltearm verbunden. Dies
ermöglicht das Abnehmen und/oder Auswechseln des Bearbeitungselements, beispielsweise
falls die Vorrichtung für eine andere Bearbeitung der Oberfläche eingesetzt werde
soll oder die am Bearbeitungselement angebrachten Bearbeitungselemente ausgetauscht
werden müssen. Schwenk- und bevorzugt lösbare Verbindungen sind im Stand der Technik
bekannt.
[0018] Das Bearbeitungselement weist vorzugsweise eine längliche Form auf, wobei dessen
Länge bevorzugt so gewählt wird, dass das Bearbeitungselement die ebene Fläche wenigstens
in einer ihrer Ausdehnrichtung vollständig überspannt. Vorzugsweise entspricht die
Länge des Bearbeitungselements der Kantenlänge in der Ausdehnrichtung der Fläche,
welche in einem bestimmten Winkel bevorzugt im rechten Winkel zu einer Kante steht,
entlang der das Fahrzeug entlangfahren soll. Beispielsweise kann das Bearbeitungselement
eine Länge aufweisen, die der kürzesten Kantenlänge einer Solarpaneelreihe entspricht.
[0019] Bevorzugt sind sowohl der erste Haltearm und die Halterung als auch das Bearbeitungselement
und der erste Haltearm über jeweils ein Drehgelenk gegeneinander schwenkbar verbunden.
Eine derartige Ausgestaltung ermöglicht ein möglichst einfaches Verstellen des Bearbeitungselements
gegenüber der Halterung, da lediglich zwei Drehgelenke mittels nur zwei Antriebsmitteln
verstellt werden müssen. Auch im Hinblick auf die Herstellung und den Unterhalt sind
Drehgelenke kostenoptimaler und besser geeignet für die Abdichtung gegen Staub und
Wetter.
[0020] Das erste sowie das zweite Antriebsmittel sind bevorzugt separat ausgebildet, zum
Beispiel sind das erste und das zweite Antriebsmittel als Elektro-Servomotoren ausgebildet.
Ferner können die Antriebsmittel auch als Seilzüge, Riemenzüge, Hydraulik- oder Pneumatikzylinder
bestehen, welche ein Verschwenken des Bearbeitungselements relativ zum ersten Haltearm
beziehungsweise des ersten Haltearm relativ zur Halterung ermöglichen. Die Antriebsmittel
sind vorzugsweise über Seile, Riemen und/oder Stangen mit den Haltearmen und/oder
dem Bearbeitungselement verbunden. Dies ermöglicht ein vorteilhaftes Anordnen der
Antriebsmittel an der Halterung, da die Antriebsmittel nicht unmittelbar beim Drehgelenk
angebracht werden müssen.
[0021] Bevorzugterweise sind die Achsen des ersten Drehgelenks und des zweiten Drehgelenks
derart angeordnet, dass das Bearbeitungselement und/oder der erste Haltearm bei bestimmungsgemässem
Gebrauch der Vorrichtung nur in einer definierten Ebene verschwenkbar sind, insbesondere
in einer Ebene, welche vertikal zur Bewegungsrichtung des Fahrzeugs liegt.
[0022] Vorzugsweise ist die Halterung derart an einem Fahrzeug befestigbar, dass die Schwenkebene
des Bearbeitungselements und/oder des ersten Haltearms in einer Ebene verschwenkbar
sind, welche vertikal zur Bewegungsrichtung des Fahrzeugs liegt.
[0023] Unter "bestimmungsgemässer Verwendung" der Vorrichtung wird verstanden, dass die
Vorrichtung durch das Fahrzeug entlang einer Seite oder Kante einer zu bearbeitenden
ebenen Oberfläche bewegt wird, wobei das Bearbeitungselement einen bestimmten Abstand
und/oder eine bestimmte Lage zur ebenen Oberfläche aufweist.
[0024] Besonders bevorzugt liegt die Ebene, in welcher die beiden Drehgelenke verschwenkbar
sind, rechtwinklig zur Bewegungsrichtung des Fahrzeugs. Dadurch lässt sich das Bearbeitungselement
lateral vom Fahrzeug in der vertikalen Ebene einstellen.
[0025] Durch die Ausgestaltung mit den zwei Drehgelenken können sowohl der Abstand des Bearbeitungselements
zum Boden, auf dem das Fahrzeug fährt, sowie der Winkel zwischen dem Bearbeitungselement
und dem Fahrzeug eingestellt werden. Diese ermöglicht das Einstellen eines bestimmten
Abstandes und/oder einer bestimmten Lage zur ebenen Oberfläche, unabhängig davon,
in welcher Höhe und in welchem Winkel die ebene Fläche relativ zum Boden angeordnet
ist.
[0026] Die maximale Höhe sowie den maximalen Winkel der Fläche, zu der das Bearbeitungselement
in einem bestimmten Abstand und/oder einer bestimmten Lage gehalten werden soll, ist
durch die Länge des ersten Haltearms und durch die Ausgestaltung der Drehgelenke begrenzt.
Je nach dem beabsichtigten Einsatz der Vorrichtung lässt sich die Vorrichtung daher
an verschiedene Maximalhöhen und/oder Maximalwinkel anpassen, indem die Länge des
ersten Haltearms und/oder die maximalen Schwenkwinkel der beiden Drehgelenke variiert
werden. Alternativ könnte die Halterung über eine Hebevorrichtung verfügen, welche
es ermöglicht, den ersten Haltearm relativ zur Halterung und dem Fahrzeug in der Höhe
einzustellen, beispielsweise mittels einer Hebebühne oder dergleichen.
[0027] Durch die beiden Drehgelenke lässt sich das Bearbeitungselement in einem bestimmten
Abstand und/oder einer bestimmten Lage zur ebenen Oberfläche nachführen, wobei allfällige
Kippbewegungen des Fahrzeugs, welche beispielsweise durch Unebenheiten des Bodens
oder der Fahrbahn hervorgerufen werden, durch koordiniertes einstellen der beiden
Drehgelenke ausgeglichen werden können, so dass das Bearbeitungselement stets den
gleichen Abstand und/oder die gleiche Lage zur ebenen Oberfläche einhält.
[0028] Die Ausgestaltung als Drehgelenk ermöglicht eine einfache Ausgestaltung des ersten
und/oder zweiten Antriebsmittels, da diese in diesem Fall bevorzugt als Elektro- oder
Hydraulikservomotoren ausgestaltet sein können. Die Motoren können dabei direkt oder
alternativ über ein Getriebe auf die Drehachse einwirken. Insbesondere bevorzugt werden
Torquemotoren als direkte Antriebsmittel eingesetzt.
[0029] Zwischen dem ersten Haltearm und der Halterung ist bevorzugt ein Kraftspeicher wirksam,
welcher entgegen der Wirkrichtung der Schwerkraft auf den ersten Haltearm eine Kraft
ausübt, die etwa der Gewichtskraft des Bearbeitungselements und der Gewichtskraft
des ersten Haltearms entspricht.
[0030] Der Kraftspeicher kann als Feder, wie beispielsweise eine Schraubenfeder oder eine
Blattfeder, eine Luftfeder oder ein Pneumatikzylinder ausgestaltet sein. Alternativ
kann der Kraftspeicher auch als Gegengewicht ausgestaltet sein, welches mit dem ersten
Haltearm in Wirkverbindung steht. Da die ausgeübte Druckkraft der Gewichtskraft des
Bearbeitungselements und des ersten Haltearms entspricht, wird das Gewicht des Bearbeitungselements
und des ersten Haltearms durch den Kraftspeicher weitgehend kompensiert, so dass zur
Bewegung des ersten Haltearms keine statischen sondern nur noch dynamische Krafteinwirkungen
nötig sind. Dies reduziert den zur Bewegung des ersten Haltearms nötige Energie und
führt auch dazu, dass wegen des Fehlens des statischen Kraftanteils die Dynamik des
System insgesamt erhöht werden kann, da Bewegungen mit einer höheren Beschleunigung
möglich sind, als wenn kein Kraftspeicher vorhanden wäre.
[0031] Bevorzugt weist die Vorrichtung mindestens einen Sensor zur Messung des Abstandes
und/oder der Lage des Bearbeitungselements zur ebenen Oberfläche auf. Dadurch lässt
sich zu jeder Zeit während der Bearbeitung der Oberfläche der Abstand bestimmen. Der
mindestens eine Sensor ist dabei bevorzugt am Bearbeitungselement angeordnet. Insbesondere
bevorzugt weist die Vorrichtung mehrere Sensoren auf, die am Bearbeitungselement angeordnet
sind.
[0032] Dadurch lässt sich der Abstand und/oder die Lage des Bearbeitungselements zur ebenen
Oberfläche über möglichst die gesamte Länge und/oder Breite des Bearbeitungselements
bestimmen. Dies ermöglicht eine exakte Einstellung und/oder Nachführung des Abstandes
und/oder der Lage über die gesamte Länge des Bearbeitungselements. Als Sensoren können
alle üblicherweise zur Bestimmung von Abständen eingesetzte Sensoren eingesetzt werden,
wie beispielsweise Ultraschallsensoren, optische Sensoren, Lasersensoren, Radarsensoren,
etc. Besonders bevorzugt werden Ultraschallsensoren eingesetzt. Zur Bestimmung der
Lage des Bearbeitungselements zur ebenen Oberfläche können mehrere Abstandssensoren
verwendet werden. Alternativ kann auch ein Scanner, wie ein Laserscanner oder eine
3D Kamera eingesetzt werden, um die Lage des Bearbeitungselements zur ebenen Oberfläche
zu bestimmen. Insbesondere bevorzugt weist die Vorrichtung eine Mehrzahl an Sensoren
auf, um eine möglichst redundante Bestimmung des Abstandes und/oder der Lage des Bearbeitungselements
zur ebenen Oberfläche zu ermöglichen.
[0033] Bevorzugt verfügt die Vorrichtung über mindestens einen Inertialsensor, mit dem die
auf das Bearbeitungselement und/oder der Halterung einwirkenden Beschleunigungskräfte
insbesondere in allen 6 Freiheitsgraden gemessen werden können.
[0034] Über die Messung der auf das Bearbeitungselement und/oder der Halterung einwirkenden
Beschleunigungswerte kann bestimmt werden, wie und insbesondere wie schnell sich der
Abstand des Bearbeitungselements zur ebenen Oberfläche verändern wird. Dadurch kann
sichergestellt werden, dass eine adäquate Nachführung des Bearbeitungselements erfolgt.
Besonders bevorzugt verfügen das Bearbeitungselement sowie die Halterung je über mindestens
einen Inertialsensor. Dies vereinfacht die Bestimmung der zum Nachführen des Bearbeitungselements
nötigen koordinierten Schwenkbewegungen des ersten und/oder zweiten Drehgelenks, da
Informationen zu den sowohl auf das Bearbeitungselement als auch auf die Halterung
einwirkenden Beschleunigungen zur Verfügung stehen.
[0035] Die Vorrichtung verfügt bevorzugt über Steuerungsmittel, welche aufgrund des gemessenen
Abstandes und/oder der gemessenen Beschleunigungskräfte durch koordinierte Ansteuerung
des ersten Antriebsmittels und/oder des zweiten Antriebsmittels den Abstand des Bearbeitungselements
zur ebenen Oberfläche auf einen vorbestimmten oder vorbestimmbaren Wert einstellt
oder nachführt.
[0036] Die Steuerungsmittel umfassen bevorzugterweise einen Rechner, der gestützt auf die
Sensormessdaten die nötigen koordinierte Verschwenkungen des ersten und/oder zweiten
Drehgelenks berechnet, um einen bestimmten Abstand und/oder eine bestimmte Lage des
Bearbeitungselements zur ebenen Oberfläche einzustellen und/oder das Bearbeitungselement
nachzuführen. Dieses koordinierte Verschwenken erfolgt vorzugsweise mehr als einmal
pro Sekunde, besonders bevorzugt 100-mal pro Sekunde. Der einzuhaltende Abstand und/oder
die einzuhaltende Lage ist bevorzugterweise vorbestimmt. Dieser vorbestimmte Wert
ist dabei bevorzugt derart gewählt, dass die am Bearbeitungselement angebrachten Bearbeitungsmittel
ihre maximale Wirkung auf der Oberfläche erreichen. Insbesondere ist dieser Wert über
eine Prozesssoftware, welche auf dem Rechner eingesetzt werden kann, vorbestimmt.
Vorzugsweise wird dieser Wert in Abhängigkeit von Messwerten, wie beispielsweise der
Leistungsaufnahme der Bearbeitungsmittel, verändert, bis der Messwert einen Sollwert
erreicht. Dadurch kann beispielsweise gewährleistet werden, dass die ebene Oberfläche
gleichmässig bearbeitet wird.
[0037] Bevorzugt weist das erste Antriebsmittel einen zweiten Haltearm auf, der über ein
drittes Drehgelenk schwenkbar mit der Halterung verbunden ist und direkt oder indirekt
über ein viertes Drehgelenk schwenk- und bevorzugt lösbar mit dem Bearbeitungselement
verbunden ist.
[0038] Das vierte Drehgelenk liegt dabei auf dem Bearbeitungselement und ist vorzugsweise
vom ersten Drehgelenk beabstandet. Besonders bevorzugt liegt das vierte Drehgelenk
auf einer Position, welche der Hälfte der Länge des Bearbeitungselementes entspricht.
Alternativ liegt das vierte Drehgelenk in einer Position zwischen der Hälfte der Länge
des Bearbeitungselementes und dem Ende des Bearbeitungselementes, der dem mit dem
ersten Haltearm verbundnen Ende gegenüberliegt. Dies ermöglicht das Ausnutzen des
Hebeleffekts für das Einstellen des Winkels des Bearbeitungselements relativ zur Halterung,
was den dazu nötigen Kraftaufwand reduziert.
[0039] Bei einer direkten Verbindung zwischen Bearbeitungselement und zweitem Haltearm greift
der zweite Haltearm über das vierte Drehgelenk auf das Bearbeitungselement ein. Bei
einer indirekten Verbindung ist mindestens ein zusätzliches Element zwischen dem zweiten
Haltearm und dem Bearbeitungselement angeordnet, wie beispielsweise ein Seil, ein
Seilsystem, ein Zahnriemen, eine Stange, ein Riemen aus einer Kunstfaser, wie beispielsweise
aus aromatischen Polyamid (Aramid) oder aus hochkristallinem, hochverstrecktem ultrahochmolekularem
Polyethylen (z.B. Dyneema von Royal DSM, Niederlanden), oder dergleichen.
[0040] Die lösbare Verbindung ermöglicht das Auswechseln beziehungsweise das Abnehmen des
Bearbeitungselements von der Vorrichtung.
[0041] Bevorzugt sind die Achsen des dritten Drehgelenks und des ersten Drehgelenks co-axial
angeordnet. Dadurch wird erreicht, dass zum Verstellen des Abstandes des Bearbeitungselements
oder des Anstellwinkels nur um ein einziges Gelenk verschwenkt werden muss, da sich
die Drehachsen der Drehgelenke nicht gegenseitig beeinflussen. Das heisst, dass durch
Verschwenken des ersten Drehgelenks der Abstand des Bearbeitungselements zur ebenen
Oberfläche verändert werden kann, ohne dass sich dabei der Anstellwinkel des Bearbeitungselements
verändert. Dementsprechend kann durch Verschwenken am zweiten Drehgelenk der Anstellwinkel
des Bearbeitungselements verändert werden, ohne dass sich der Abstand des Bearbeitungselements
zur ebenen Oberfläche verändert. Dadurch können die beiden separaten Verstellbewegungen
des Bearbeitungselements voneinander kinematisch entkoppelt werden. Vorzugsweise ist
der zweite Halterarm indirekt über mindestens eine Strebe schwenk- und bevorzugt lösbar
mit dem Bearbeitungselement verbunden. Durch die Verwendung eines zweiten Haltearms
ist es möglich, beide Antriebsmittel auf der Halterung anzuordnen, so dass beim Verschwenken
um die erste Drehachse nicht zusätzlich das Gewicht des zweiten Antriebsmittels mitverschwenkt
werden muss. Es wird zudem möglich, beide Antriebsmittel auf der dem Bearbeitungselement
entgegengesetzten Seite der Halterung anzuordnen, so dass das Gesamtgewicht der Vorrichtung
besser über die Breite der Halterung verteilt werden kann.
[0042] Bevorzugt ist zwischen dem zweiten Haltearm und der Halterung ein Kraftspeicher wirksam,
welcher in einer Richtung, welche rechtwinklig zur Wirkrichtung der Schwerkraft steht,
auf den zweiten Haltearm eine Kraft ausübt, die der Gewichtskraft des Bearbeitungselements
in etwa entspricht.
[0043] Durch diesen Kraftspeicher können die Gewichtskräfte des Bearbeitungselements sowie
des zweiten Haltearms, die auf den zweiten Haltearm einwirken, grösstenteils kompensiert
werden. Da die ausgeübte Druckkraft der Gewichtskraft des Bearbeitungselements und
des zweiten Haltearms entspricht, wird das Gewicht des Bearbeitungselements und des
zweiten Haltearms durch den Kraftspeicher weitgehend kompensiert, so dass zur Bewegung
des zweiten Haltearms keine statischen sondern nur noch dynamische Krafteinwirkungen
nötig sind. Dies reduziert den zur Bewegung des zweiten Haltearms nötige Energie und
führt auch dazu, dass wegen des Fehlens des statischen Kraftanteils die Dynamik des
System insgesamt erhöht werden kann, da Bewegungen mit einer höheren Beschleunigung
möglich sind, als wenn kein Kraftspeicher vorhanden wäre.
[0044] Der zweite Halterarm ist bevorzugt indirekt über zwei Streben schwenk- und bevorzugt
lösbar mit dem Bearbeitungselement verbunden. Die Vorrichtung weist dabei zusätzlich
einen Zwischenarm auf, welcher über das erste Drehgelenk am ersten Haltearm schwenkbar
angeordnet ist, wobei eine erste Strebe zwischen dem zweiten Haltearm und dem Zwischenarm
angebracht ist und der erste Haltearm, die erste Strebe, der zweite Haltearm sowie
der Zwischenarm derart ausgestaltet sind, dass diese ein Parallelogramm bilden, und
wobei eine zweite Strebe zwischen dem Bearbeitungselement und dem Zwischenarm schwenk-
und bevorzugt lösbar angeordnet ist.
[0045] Bevorzugt sind das Bearbeitungselement, die zweite Strebe sowie der Zwischenarm derart
ausgestaltet, dass diese ein starres Fachwerk bilden. Das heisst, dass diese drei
Elemente ihre relative Position zueinander bei Schwenkbewegungen nicht verändern.
[0046] Die erste Strebe besteht vorzugsweise aus mindestens einem flexiblen Seil. Alternativ
kann die erste Strebe allerdings auch aus einem Seilsystem oder aus Riemen bestehen.
[0047] Vorzugsweise weist die Halterung einen zusätzlichen Haltemast auf, der derart ausgestaltet
ist, dass das Bearbeitungselement in einer im Wesentlichen vertikalen Position relativ
zur Bewegungsrichtung des Fahrzeugs daran befestigt werden kann, insbesondere in einem
automatisierten Arbeitsschritt.
[0048] Dadurch wird es möglich, dass das Bearbeitungselement in eine im Wesentlichen vertikalen
Fahr- oder Ruheposition gebracht und gehalten werden kann. Insbesondere wenn die erste
Strebe als flexibles Seil oder als Kette ausgestaltet ist, kann nach dem Einhängen
des Bearbeitungselements am Haltemast der zweite Haltearm in Richtung Bearbeitungselement
verschwenkt werden, wobei das Seil oder die Kette entspannt wird. Durch dieses "Einfahren"
des zweiten Arms und des Bearbeitungselements weist die Vorrichtung eine reduzierte
Breite auf, was beim Bewegen der Vorrichtung durch das Fahrzeug vereinfacht.
[0049] Durch das Befestigen des Bearbeitungselements am Haltemast kann verhindert werden,
dass der erste beziehungsweise der zweite Haltearm von Kräften, welche durch das Bewegen
der Vorrichtung hervorgerufen werden, zumindest teilweise entlastet werden.
[0050] Bevorzugt ist das Bearbeitungselement derart ausgestaltet, dass die Vorrichtung zur
Trockenreinigung, zur Nassreinigung, zum Auftragen eines Fluids und/oder zum Messen
einer Eigenschaft der ebenen Oberfläche geeignet ist.
[0051] Für die Trockenreinigung ist der Arbeitsarm vorzugsweise mit beweglichen Bürsten,
insbesondere mit rotierenden Bürsten oder einer Bürstenwalze, und/oder mit Druckluftdüsen
ausgestattet. Ferner kann auch eine Absaugevorrichtung am Bearbeitungselement angeordnet
sein, welche aufgewirbelten Staub und dergleichen Absaugen kann.
[0052] Für die Nassreinigung ist der Arbeitsarm vorzugsweise mit Nieder- und/oder Hochdruckdüsen
ausgestattet, wahlweise in Kombination mit beweglichen Bürsten oder dergleichen. Dabei
kann Wasser, deionisiertes Wasser und/oder eine Waschlösung auf die ebene Oberfläche
aufgesprüht werden.
[0053] Zum Beschichten verfügt der Arbeitsarm bevorzugt über entsprechende Applikationsmittel,
wie beispielsweise Düsen oder Walzen, um ein Fluid oder Nanopartikel auf die Oberfläche
zu applizieren.
[0054] Zum Messen ist der Arbeitsarm vorzugsweise mit entsprechenden Messsensoren oder Kameras
ausgestattet. Beispielsweise kann mit einem entsprechend ausgerüsteten Bearbeitungselement
die ebene Oberfläche auf etwaige Risse oder sonstige Beschädigungen inspiziert werden.
[0055] Die Versorgung des Bearbeitungselements mit Energie, beispielsweise zum Antrieb von
Bürsten oder Sensoren, den benötigten Fluiden, wie einer Waschlösung oder einer Beschichtungslösung,
sowie Druckluft erfolgt vorzugsweise von aussen, insbesondere durch das Fahrzeug.
Dabei kann das Bearbeitungselement mittels entsprechender Versorgungsleitungen mit
dem Fahrzeug verbunden werden.
[0056] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Fahrzeug zur Bearbeitung
von im Wesentlichen ebenen Oberflächen, insbesondere Oberflächen von Solarpaneelen,
zu schaffen. Diese Aufgabe wird mit einem Fahrzeug gemäss Anspruch 15 gelöst.
[0057] Das erfindungsgemässe Fahrzeug weist mindestens eine Vorrichtung auf, welche eine
Halterung mit Mitteln zur Befestigung der Halterung an das Fahrzeug sowie einen ersten
Haltearm, der an einem Ende schwenkbar mit der Halterung verbunden ist, umfasst. Ferner
weist die Vorrichtung ein Bearbeitungselement auf, welcher Mittel zur Bearbeitung
einer ebenen Oberfläche beinhaltet und an einem Ende schwenk- und bevorzugt lösbar
mit dem ersten Haltearm verbunden ist. Der erste Haltearm ist mittels eines ersten
Drehgelenks relativ zur Halterung und das Bearbeitungselement ist mittels eines zweiten
Drehgelenks relativ zum ersten Haltearm schwenkbar. Durch die Verschwenkung des Bearbeitungselements
relativ zum ersten Haltearm mittels eines ersten Antriebsmittels und/oder durch Verschwenkung
des ersten Haltearms relativ zur Halterung mittels eines zweiten Antriebsmittels kann
ein vorbestimmbarer Abstand und/oder eine vorbestimmbare Lage des Bearbeitungselements
zur ebenen Oberfläche eingestellt werden.
[0058] Das Fahrzeug verfügt vorzugsweise über mindestens einen Sensor, welcher die Position
und/oder den Abstand des Fahrzeugs zu einer Kante der ebenen Oberfläche erfasst.
[0059] Der Sensor kann dabei ein handelsüblicher Abstandssensor sein, wie beispielsweise
ein Ultraschallsensor oder dergleichen. Ferner kann das Fahrzeug auch einen Laserabtastsensor
aufweisen, mit dem die ebene Oberfläche abgetastet werden sowie die Position des Fahrzeugs
dazu bestimmt werden kann.
[0060] Das Fahrzeug verfügt vorzugsweise über Mittel, welche das autonome Abfahren einer
vorbestimmten Trajektorie ermöglichen. Diese Mittel umfassen vorzugsweise mindestens
eine Vorrichtung zur Positionsbestimmung, wie beispielsweise ein oder mehrere Laserscanner,
einen Empfänger für ein Navigationssatellitensystem (wie GPS, differential GPS, Glonass
oder auch Galileo), einen Funktransponder oder auch ein optisches Geovermssungssystem.
Ferner vefügen diese Mittel bevorzugt über eine Software zum Berechnen einer optimalen
Trajektorie (z.B. ein "Traffic Management System").
[0061] Dadurch kann das Fahrzeug vollständig oder zumindest teilweise autonom eingesetzt
werden, das heisst, dass zum Einsatz des Fahrzeugs weitgehend auf einen Fahrer beziehungsweise
einen Operateur verzichtet werden kann. Dies ermöglicht zudem die Optimierung der
Arbeitseinsätze des Fahrzeugs, da durch die geeignete Auswahl einer Trajektorie, die
das Fahrzeug abfährt, die pro Zeiteinheit bearbeitete Oberfläche maximiert werden
kann.
[0062] Weitere Details und Ausführungsformen können aus der nachfolgenden Beschreibung von
Beispielen und Figuren entnommen werden. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemässen
Vorrichtung;
- Fig. 2:
- eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemässen
Vorrichtung mit einer direkten Verbindung des zweiten Haltearms mit dem Bearbeitungselement;
- Fig. 3:
- eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemässen
Vorrichtung mit einer indirekten Verbindung des zweiten Haltearms mit dem Bearbeitungselement;
- Fig. 4:
- eine perspektivische Darstellung einer vierten Ausführungsform der erfindungsgemässen
Vorrichtung mit einer indirekten Verbindung des zweiten Haltearms mit dem Bearbeitungselement;
- Fig. 5:
- eine perspetivische Darstellung der Ausführungsform der Figur 4 mit dem Bearbeitungselement
in einer im Wesentlichen senkrechten Position; und
- Fig. 6:
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Vorrichtung mit einem als
Winde ausgestaltetem zweiten Antriebsmittel.
[0063] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemässen
Vorrichtung 1, welche an einem Fahrzeug 4 befestigt ist. Die Blickrichtung der Figur
4 ist in einer Fahrtrichtung des Fahrzeugs 4, d. h. dass das Fahrzeug 4 in einer Hinter-
oder Vorderansicht dargestellt ist. Die Vorrichtung 1 verfügt über eine Halterung
2, welche über entsprechende Befestigungsmittel 3 mit dem Fahrzeug 4 verbunden ist.
Die Befestigungsmittel 3 können vorzugsweise in der Höhe verstellt werden, so dass
vom Boden unterschiedlich hoch angeordnete ebene Oberflächen bearbeitet werden können.
Ferner weist die Vorrichtung 1 einen ersten Haltearm 5 auf, welcher über ein erstes
Drehgelenk 7 schwenkbar mit der Halterung 2 verbunden ist. An dem dem ersten Drehgelenk
7 entgegengesetzten Ende des ersten Haltearms 5 ist ein Bearbeitungselement 6 über
ein zweites Drehgelenk 8 schwenkbar mit dem ersten Haltearm 5 verbunden. Das zweite
Drehgelenk 8 ist dabei vorzugsweise derart ausgestaltet, dass das Bearbeitungselement
6 vom ersten Haltearm 5 gelöst werden kann, beispielsweise zu Wartungszwecken oder
zum Auswechseln des Bearbeitungselements 6. Das Bearbeitungselement 6 verfügt ferner
über Bearbeitungsmittel (nicht gezeigt), welche eine Bearbeitung einer ebenen Oberfläche,
in diesem Beispiel als Solarpaneeloberfläche 10 dargestellt, ermöglichen. Bei den
Bearbeitungsmitteln kann es sich beispielsweise um Reinigungsbürsten, Hoch- und/oder
Niederdruckdüsen oder dergleichen handeln. Ferner sind am Bearbeitungselement 6 mehrere
Abstandssensoren 9 angebracht, welche die Bestimmung den Abstandes D zwischen der
Solarpaneeloberfläche 10 und dem Bearbeitungselement 6 sowie der Lage des Bearbeitungselements
6 relativ zur Solarpaneeloberfläche 10 ermöglichen.
[0064] Durch Verschwenkung des ersten Haltearms 5 relativ zur Halterung 2 bzw. des Bearbeitungselements
6 relativ zum ersten Haltearm 5 kann der Abstand D zwischen und/oder dessen Lage relativ
zu der Solarpaneeloberfläche und der Unterseite des Bearbeitungselements 6 eingestellt
werden. Ferner lässt sich der Anstellwinkel des Bearbeitungselements relativ zur Halterung
2 dem Anstellwinkel α der Solarpaneeloberfläche 10 anpassen. Daher kann mittels der
gezeigten Vorrichtung 1 ein Reinigungsarm 6 an verschiedene Abstände D zwischen dem
Bearbeitungselement 6 und einer ebenen Oberfläche, wie der im Beispiel gezeigten Solarpaneeloberfläche
10, angepasst werden. Zudem lässt sich der Anstellwinkel dem jeweiligen Anstellwinkel
α der ebenen Oberfläche anpassen. Ferner ist es möglich, den Abstand D zwischen dem
Bearbeitungselement 6 und der Solarpaneeloberfläche 10 und/oder die Lage des Bearbeitungselements
6 relativ zur Solarpaneeloberfläche 10 während der gesamten Bearbeitung der Solarpaneeloberfläche
10 konstant zu halten, da etwaige Kippbewegungen des Fahrzeugs 4, welche sich auf
das Bearbeitungselement 6 übertragen würden, mittels entsprechender Verschwenkung
des ersten Haltearms 5 relativ zur Halterung 2 bzw. durch Verschwenkung des Bearbeitungselements
6 relativ zum ersten Haltearm 5 ausgeglichen werden können. Die Vorrichtung 1 verfügt
über einen Mikrocomputer oder dergleichen, welcher anhand der Messdaten der Abstandssensoren
9 sowie weiterer allfällig angebrachter Sensoren, wie beispielsweise einem Inertialsensor,
entsprechende Schwenkbewegungen errechnet, um den Abstand D auf einem vorbestimmten
Wert sowie die Lage des Bearbeitungselements 6 relativ zur Solarpaneeloberfläche 10
konstant zu halten. Ferner kann das Steuerungsmittel auch über Mittel verfügen, welche
es ermöglichen, je nach Anwendung einen spezifischen Abstandswert vorzugeben, beispielsweise
über eine Prozesssteuerungssoftware.
[0065] Die Verschwenkung am ersten Drehgelenk 7 bzw. am zweiten Drehgelenk 8 erfolgt über
entsprechende Antriebsmittel, welche bei der gezeigten Ausführungsform bevorzugt als
Elektro- und/oder Hydraulikservomotoren ausgestaltet sind. Die Motoren wirken direkt
auf das entsprechende Drehgelenk 7, 8 ein.
[0066] Das Fahrzeug 4 verfügt über entsprechende Antriebsmittel, um eine Vorwärtsbewegung
zu ermöglichen, beispielsweise über einen Servoantrieb mit autonomer Positionsregelung.
Ferner wird die zum Betrieb der Bearbeitungsmittel des Bearbeitungselements 6 sowie
zum Verschwenken um die Drehgelenke 7, 8 notwendige elektrische Energie durch den
Fahrzeugantrieb oder einen auf dem Fahrzeug 4 befindlichen Generator erzeugt. Die
zum Betrieb des Bearbeitungselements 6 notwendigen Fluide, wie beispielsweise eine
Reinigungsflüssigkeit oder eine Beschichtungsflüssigkeit, sind vorteilhafterweise
in einem entsprechenden Vorratsbehälter auf dem Fahrzeug 4 gelagert, wobei diese Fluide
über entsprechende Verbindungen, wie beispielsweise flexible oder kinematisch bewegliche
Röhren zum Bearbeitungselement 6 gelangen.
[0067] In Figur 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Vorrichtung
1 dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel besteht das zweite Antriebsmittel, welches
das Verschwenken des Bearbeitungselements 6 relativ zum ersten Haltearm 5 über das
(hier passive) zweite Drehgelenk 8 ermöglicht, aus einem zweiten Haltearm 11, welcher
in der Länge verstellbar ist. Dazu ist der zweite Haltearm 11 in zwei zueinander teleskopisch
verschiebbare Teilstücke 11' und 11" geteilt. Der zweite Haltearm 11 ist dabei über
ein drittes Drehgelenk 12 schwenkbar mit der Halterung 2 verbunden. Zudem ist der
zweite Haltearm 11 über ein viertes Drehgelenk 13 schwenk- und bevorzugt lösbar mit
dem Bearbeitungselement 6 verbunden. Das vierte Drehgelenk 13 befindet sich in der
Hälfte der Länge des Bearbeitungselements 6 und ist damit vom zweiten Drehgelenk 8
beabstandet.
[0068] Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Vorrichtung 1 wird in Figur
3 gezeigt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der zweite Haltearm 11 über eine Strebe
14 indirekt mit dem Bearbeitungselement 6 verbunden. Die Strebe 14 ist über ein Drehgelenk
15 mit dem zweiten Haltearm 11 verbunden. Zudem ist die Strebe 14 über das vierte
Drehgelenk 13 schwenk- und bevorzugt lösbar mit dem Schwenkarm 6 verbunden.
[0069] Ferner umfasst die Vorrichtung 1 bei diesem Ausführungsbeispiel zwei Kraftspeicher
16, 17. Ein erster Kraftspeicher 16 ist derart angeordnet, dass zwischen der Halterung
2 und dem ersten Haltearm 5 entgegen der Wirkrichtung der Schwerkraft eine Kraft ausgeübt
wird, welche in etwa der Gewichtskraft des Bearbeitungselements 6 und des ersten Haltearms
5 entspricht. Der zweite Kraftspeicher 17 ist derart ausgestaltet, dass eine Kraft,
welche im Wesentlichen der Gewichtskraft des Bearbeitungselements 6 und des zweiten
Haltearms 11 entspricht, in einer Richtung, welche im rechten Winkel zur Wirkrichtung
der Schwerkraft zeigt, auf den zweiten Haltearm 11 einwirkt. Durch diese beiden Kraftspeicher
16, 17 kann die Gewichtskraft des Bearbeitungselements 6 sowie des ersten Haltearms
5 beziehungsweise des zweiten Haltearms 11 beim Verschwenken über die beiden Drehgelenke
7 und 8 kompensiert werden. Dadurch wird eine insgesamt höhere Dynamik der Vorrichtung
1 erreicht.
[0070] Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in der Figur 4 gezeigt. Bei diesem Ausführungsbeispiel
umfasst das zweite Antriebsmittel eine erste Strebe 14 sowie eine gelenkig mit dieser
verbundenen zweiten Strebe 18. Die erste Strebe 14 erstreckt sich vom zweiten Haltearm
11 in Richtung des Bearbeitungselements 6, wobei diese über ein Drehgelenk 15 mit
dem ersten Haltearm 11 schwenkbar verbunden ist. Zwischen der ersten Strebe 14 und
dem Bearbeitungselement 6 ist eine zweite Strebe 18 angeordnet. Zusätzlich ist bei
dieser Vorrichtung 1 ein Zwischenarm 19 vorhanden, welcher sich zwischen dem zweiten
Drehgelenk 8 und dem (hier passiven) Drehgelenk 22 erstreckt. Das Bearbeitungselement
6, der Zwischenarm 19 sowie die zweite Strebe 18 bilden dabei ein starres Fachwerk.
[0071] Der erste Haltearm 5, der zweite Haltearm 11, die erste Strebe 14 sowie der Zwischenarm
19 sind dabei derart zueinander angeordnet, dass diese ein Parallelogramm bilden.
Zudem ist die erste Strebe 14 als flexibles Seil oder als flexibler Riemen ausgebildet.
Dies hat den Vorteil, dass beim Zurückziehen des Bearbeitungselements 6 in eine im
Wesentlichen vertikale Position relativ zum Fahrzeug 4 der zweite Haltearm 11 in Richtung
des ersten Haltearms 6 zurückbewegt werden kann, was eine Entlastung dieses zweiten
Haltearms 11 in Bezug auf durch die Bewegung des Fahrzeugs 4 hervorgerufenen auf das
Bearbeitungselement 6 einwirkenden Kräfte bedeutet. Dadurch lässt sich die Breite
der Vorrichtung 1 etwas reduzieren, was sich vorteilhaft auf die Handhabbarkeit des
Fahrzeugs 4 auswirkt.
[0072] Damit das Bearbeitungselement 6 in der im Wesentlichen senkrechten Stellung relativ
zum Fahrzeug 4 gehalten werden kann, ist die Vorrichtung 1 mit einem Haltearm 20 ausgerüstet.
Der Haltearm 20 verfügt dabei über Mittel, welche es ermöglichen, das Bearbeitungselement
6 bevorzugt lösbar mit dem Haltearm 20 zu verbinden. Durch das Verbinden des Bearbeitungselements
6 am Haltearm 20 kann die Vorrichtung 1 vollständig von während der Bewegung des Fahrzeugs
4 auftretenden Kräfte am Bearbeitungselement 6 entlastet werden.
[0073] Zusätzlich verfügt der Haltearm 20 über einen Sensor 21, insbesondere über einen
Laserscanner, welcher es ermöglicht, die Position des Fahrzeugs 4 relativ zur Solarpaneeloberfläche
10 zu bestimmen. Diese Positionsinformation kann dazu verwendet werden, eine autonome
Bewegung des Fahrzeugs 4 zu ermöglichen. Ferner kann das Fahrzeug 4 auch über weitere
Sensoren verfügen, welche zur selbstständigen Steuerung des Fahrzeugs 4 beitragen
können.
[0074] Figur 5 zeigt die in Figur 4 gezeigte Ausführungsform der Vorrichtung 1, bei der
das Bearbeitungselement 6 in einer im Wesentlichen senkrechten Position mit dem Haltemast
20 verbunden ist. Der erste Haltearm 5, der zweite Haltearm 11, die erste Strebe 14
sowie der Zwischenarm 19 stehen dabei immer noch in der Form eines Parallelogramms
zueinander. Nachdem das Bearbeitungselement 6 mit dem Haltemast 20 verbunden ist,
kann der zweite Haltearm 11 in Richtung des Bearbeitungselements 6 (Bewegung als Pfeil
markiert) bewegt werden. Dies entlastet die erste Strebe 14 und verringert auch die
Breite des Fahrzeugs 4, da der zweite Haltearm 11 nicht mehr über die Fahrzeugseite
herausragt. Das Verbinden des Bearbeitungselements 6 mit dem Haltemast 20 entlastet
zudem die gesamte Vorrichtung 1, d. h. insbesondere den ersten Haltearm 5 sowie den
zweiten Haltearm 11 und die Streben 14, 18 von Kräften, welche durch die Bewegung
des Fahrzeugs 4 auf das Bearbeitungselement 6 hervorgerufen werden können.
[0075] Eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung 1 ist in Figur 6 gezeigt. Bei dieser
Ausführungsform ist das zweite Antriebsmittel, mit dem das Bearbeitungselement 6 relativ
zum ersten Haltearm 5 über das zweite Drehgelenk 8 verschwenkt werden kann, als Winde
23 ausgestaltet. Die Winde 23 ist über ein flexibles Seil 24 mit dem Bearbeitungselement
6 verbunden. Durch das Auf- bzw. Abrollen des Seils 24 auf der Winde 23 kann das Bearbeitungselement
6 relativ zum ersten Haltearm 5 verschwenkt werden. Das Seil 24 könnte alternativ
auch als Band oder als Kette ausgestaltet sein. Die Winde 23 ist dabei am Haltemast
20 angebracht. Das erste Antriebsmittel, mit Hilfe dessen der erste Haltearm 5 relativ
zur Halterung 2 verschwenkt werden, ist bevorzugt als Elektro- oder Servomotor ausgestaltet.
1. Vorrichtung (1) zur Bearbeitung ebener Oberflächen, insbesondere Oberflächen von Solarpaneelen
(10), umfassend:
- eine Halterung (2) mit Mitteln (3) zur Befestigung der Halterung an ein Fahrzeug
(4),
- einen ersten Haltearm (5), der an einem Ende schwenkbar mit der Halterung (2) verbunden
ist, und
- einem Bearbeitungselement (6), welcher Mittel zur Bearbeitung einer ebenen Oberfläche
aufweist und an einem Ende schwenk- und bevorzugt lösbar mit dem ersten Haltearm (5)
verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Haltearm (5) mittels eines ersten Drehgelenks (7) relativ zur Halterung
(2) und das Bearbeitungselement (6) mittels eines zweiten Drehgelenks (8) relativ
zum ersten Haltearm (5) schwenkbar sind, wobei durch die Verschwenkung des Bearbeitungselements
(6) relativ zum ersten Haltearm (5) mittels eines ersten Antriebsmittels und/oder
durch Verschwenkung des ersten Haltearms (5) relativ zur Halterung (2) mittels eines
zweiten Antriebsmittels ein vorbestimmbarer Abstand (D) des Bearbeitungselements (6)
zur ebenen Oberfläche und/oder eine vorbestimmbare Lage des Bearbeitungselements (6)
relativ zur ebenen Oberfläche eingestellt werden kann.
2. Vorrichtung (1) gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen des ersten Drehgelenks (7) und des zweiten Drehgelenks (8) derart angeordnet
und die Befestigungsmittel (3) derart ausgestaltet sind, dass das Bearbeitungselement
(6) und/oder der erste Haltearm (5) bei bestimmungsgemässem Gebrauch der Vorrichtung
(1) nur in einer Ebene, welche senkrecht zur Bewegungsrichtung des Fahrzeugs (4) liegt,
verschwenkbar sind.
3. Vorrichtung (1) gemäss einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem ersten Haltearm (5) und der Halterung (2) ein Kraftspeicher (17) angeordnet
ist, welcher entgegen der Wirkrichtung der Schwerkraft auf den ersten Haltearm (5)
eine Kraft ausübt, die der Gewichtskraft des Bearbeitungselements (6) und des ersten
Haltearms (5) entspricht.
4. Vorrichtung (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) mindestens einen Sensor (9) zur Messung des Abstandes (D) einer
Fläche des Bearbeitungselements (6) zur ebenen Oberfläche aufweist.
5. Vorrichtung (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) über mindestens einen Inertialsensor verfügt, mit dem die auf
das Bearbeitungselement (6) und/oder der Halterung (2) einwirkenden Beschleunigung
gemessen werden können.
6. Vorrichtung (1) gemäss einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) über Steuerungsmittel verfügt, welche aufgrund des gemessenen
Abstandes (D) und/oder der gemessenen Beschleunigung durch koordinierte Ansteuerung
des ersten Antriebsmittels und/oder des zweiten Antriebsmittels den Abstand (D) des
Bearbeitungselements (6) zur ebenen Oberfläche auf einen vorbestimmten oder vorbestimmbaren
Wert einstellen oder nachführen.
7. Vorrichtung (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Antriebsmittel einen zweiten Haltearm (11) umfasst, der über ein drittes
Drehgelenk (12) schwenkbar mit der Halterung (2) verbunden ist und direkt oder indirekt
über ein viertes Drehgelenk (13) schwenk- und bevorzugt lösbar mit dem Bearbeitungselement
(6) verbunden ist.
8. Vorrichtung (1) gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse des dritten Drehgelenks (12) und die Achse des ersten Drehgelenks (7) co-axial
angeordnet sind.
9. Vorrichtung (1) gemäss einem der Ansprüche 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem zweiten Haltearm (11) und der Halterung (2) ein Kraftspeicher (18) wirkt,
welcher in einer Richtung, welche rechtwinklig zur Wirkrichtung der Schwerkraft steht,
auf den zweiten Haltearm (11) eine Kraft ausübt, die der Gewichtskraft des Bearbeitungselements
(6) entspricht.
10. Vorrichtung (1) gemäss einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Halterarm (11) indirekt über zwei Streben (14,18) schwenk- und bevorzugt
lösbar mit dem Bearbeitungselement (6) verbunden ist und die Vorrichtung (1) zusätzlich
einen Zwischenarm (19) aufweist, welcher über das zweite Drehgelenk (8) am ersten
Haltearm (5) schwenkbar angeordnet ist, wobei eine erste Strebe (14) zwischen dem
zweiten Haltearm (11) und dem Zwischenarm (19) angebracht ist und der erste Haltearm
(5), die erste Strebe (14), der zweite Haltearm (11) sowie der Zwischenarm (19) derart
ausgestaltet sind, dass diese ein Parallelogramm bilden, und wobei eine zweite Strebe
(18) zwischen dem Bearbeitungselement (6) und dem Zwischenarm (19) schwenk- und bevorzugt
lösbar angeordnet ist.
11. Vorrichtung (1) gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Bearbeitungselement (6), die zweite Strebe (18) sowie der Zwischenarm (19) derart
ausgestaltet sind, dass diese ein starres Fachwerk bilden.
12. Vorrichtung (1) gemäss Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Strebe (14) aus mindestens einem flexiblen Seil besteht.
13. Vorrichtung (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (2) einen zusätzlichen Haltemast (20) aufweist, der derart ausgestaltet
ist, dass das Bearbeitungselement (6) in einer im Wesentlichen vertikalen Position
relativ zur Bewegungsrichtung des Fahrzeugs (4) daran befestigbar ist.
14. Vorrichtung (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Bearbeitungselement (6) derart ausgestaltet ist, dass die Vorrichtung (1) zur
Trockenreinigung, zur Nassreinigung, zum Auftragen eines Fluids und/oder zum Messen
einer Eigenschaft der ebenen Oberfläche geeignet ist.
15. Fahrzeug (4) zur Bearbeitung ebener Oberflächen, insbesondere Oberflächen von Solarpaneelen
(10), mit mindestens einer Vorrichtung (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 14.