[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vermauten von Fahrzeugen in
einem offenen Straßenmautsystem mit fahrzeuggestützten Onboard-Units, die über Kurzreichweiten-Funkschnittstellen
mit straßenseitigen Funkbaken kommunizieren können, wobei die Onboard-Units einen
Speicher für ein elektronisches Mautguthaben und die Funkbaken Aufforderungen zum
Abbuchen eines Abbuchungsbetrags vom Mautguthaben an passierende Onboard-Units senden.
[0002] Onboard-Units (OBUs) dieser Art werden auch als "Prepaid-OBUs" bezeichnet und führen
in der Art einer "elektronischen Geldbörse" ein Mautguthaben mit sich, von dem als
Mautstationen fungierende Funkbaken Mautbeträge bei der Passage abbuchen können. In
sog. "offenen" Straßenmautsystemen vermautet jede Funkbake autark die Durchfahrt durch
genau jenes Straßensegment, an dem sie - z.B. als "Mautplaza" - aufgestellt ist. Die
Funkbaken haben keine Verbindung zueinander; ihre Daten werden lediglich zu Kontrollzwecken
mit relativ grosser Verspätung an ein Zentralsystem weitergeleitet. Ein Versenden
von Daten von einer Bake zu einer anderen in zeitlich definiertem Rahmen wäre technisch
sehr aufwendig und mit hohen Realisierungskosten verbunden. Offene Straßenmautsysteme
haben damit kein "Gedächtnis", d.h. eine Mautbake hat keine Information über den bisherigen
Weg eines Fahrzeugs im Straßenmautsystem, was keine bakenübergreifende Berechnung
von Mautgebühren gestattet.
[0003] Die Erfindung setzt sich zum Ziel, diesen Nachteil zu überwinden und ein Verfahren
zum Vermauten von Fahrzeugen in einem offenen Straßenmautsystem zu schaffen, welches
eine dynamische, bakenübergreifende und echtzeitfähige Gebührenberechnung ermöglicht.
[0004] Dieses Ziel wird mit einem Verfahren zum Vermauten von Fahrzeugen mit Onboard-Units
erreicht, die über Kurzreichweiten-Funkschnittstellen mit straßenseitigen Funkbaken
kommunizieren können, wobei die Onboard-Units einen ersten Speicher für ein elektronisches
Mautguthaben, einen zweiten Speicher für eine Transaktionsinformation betreffend eine
letzte Abbuchung vom Mautguthaben, und einen dritten Speicher für einen variablen
Faktor aufweisen und die Funkbaken Aufforderungen zum Abbuchen eines Abbuchungsbetrags
vom Mautguthaben an passierende Onboard-Units senden, und welches Verfahren die folgenden,
bei der Passage einer Onboard-Unit an einer Mautbake durchgeführten Schritten umfasst:
Auslesen der Transaktionsinformation aus dem zweiten Speicher sowie des Faktors aus
dem dritten Speicher von der Onboard-Unit über die Funkschnittstelle in die Mautbake;
Aktualisieren des Faktors abhängig von der ausgelesenen Transaktionsinformation und
Berechnen eines Abbuchungsbetrags abhängig vom aktualisierten Faktor in der Mautbake;
Senden einer Abbuchungsaufforderung mit dem berechneten Abbuchungsbetrag und des aktualisierten
Faktors von der Mautbake über die Funkschnittstelle an die Onboard-Unit; und
Abbuchen des empfangenen Abbuchungsbetrags vom Mautguthaben im ersten Speicher und
Einschreiben einer neuen Transaktionsinformation betreffend diese neue Abbuchung in
den zweiten Speicher und des empfangenen aktualisierten Faktors in den dritten Speicher
der Onboard-Unit.
[0005] In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung könnte die Abbuchung des Abbuchungsbetrags
vom Mautguthaben auch in der Mautbake erfolgen, wenn diese das Mautguthaben zunächst
aus der Onboard-Unit mitausliest und anschließend das um den Abbuchungsbetrag reduzierte,
so aktualisierte Mautguthaben wieder in den ersten Speicher der Onboard-Unit zurückschreibt.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren schafft damit gleichsam ein "Gedächtnis" für den Weg
eines Fahrzeugs über mehrere Mautbaken eines offenen Straßenmautsystems hinweg, indem
jede Onboard-Unit selbst eine Information über ihren bisherigen Weg in Form eines
bei jeder Bakenpassage aktualisierten, in der Onboard-Unit gespeicherten Faktors transportiert.
Dieser fortlaufend aktualisierte Faktor kann dann beispielsweise in der Art eines
Rabattfaktors eingesetzt werden und Fahrten über mehrere Funkbaken, d.h. über eine
längere Strecke im Straßenmautsystem, "belohnen", wenn er bei jeder Bakenpassage fortschreitend
verkleinert wird, oder "bestrafen", wenn er bei jeder Bakenpassage fortschreitend
erhöht wird.
[0007] Die dazu im zweiten Speicher transportierte und für die Faktoraktualisierung verwendete
Transaktionsinformation kann der Ort, die Zeit, der Abbuchungsbetrag und/oder einfach
nur die Tatsache einer oder mehrerer der letzten Abbuchungen enthalten; der Faktor
kann abhängig von einer oder mehrerer dieser Informationen aktualisiert werden. So
kann der Faktor beispielsweise bei jeder Aktualisierung auf oder um einen Bruchteil
seines vorherigen Werts reduziert werden, wenn die Transaktionsinformation eine vorherige
Bakenpassage, eine vorherige Bakenpassage mit einem bestimmten (Mindest-)Abbuchungsbetrag,
eine vorherige Bakenpassage innerhalb eines bestimmten Zeitfensters und/oder eine
vorherige Bakenpassage in einem bestimmten Ortsbereich anzeigt.
[0008] Bevorzugt wird beim Aktualisieren der Faktor verkleinert, wenn der ausgelesene Ort
und die ausgelesene Zeit innerhalb vorgegebener Grenzen vor dem aktuellen Ort und
der aktuellen Zeit der Funkbake liegen. Besonders bevorzugt wird beim Aktualisieren
der Faktor auch wieder vergrößert oder auf seinen Ursprungswert rückgesetzt, wenn
der ausgelesene Ort oder die ausgelesene Zeit außerhalb solcher Grenzen liegen. Dadurch
kann z.B. eine ununterbrochene Fahrt über mehrere Mautbaken mit fortschreitend geringeren
Abbuchungsbeträgen "belohnt" werden, wogegen Fahrtunterbrechungen bevorzugt zu einem
"Neustart", d.h. Rücksetzen des Faktors und damit des Abbuchungsbetrags auf einen
Ausgangswert führen.
[0009] Alternativ könnte dies auch umgekehrt erfolgen, d.h. der Faktor im genannten ersten
Fall vergrößert und im genannten zweiten Fall verkleinert oder rückgesetzt werden,
wodurch z.B. verkehrspolitischen Maßnahmen zur Steuerung von Verkehrsströmen umgesetzt
werden können.
[0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigeschlossenen Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 ein offenes Straßenmautsystem, in dem das Verfahren der Erfindung ausgeführt
wird, in einer schematischen Perspektivansicht;
Fig. 2 eine der Onboard-Units des Straßenmautsystems von Fig. 1 in Blockschaltbildform;
Fig. 3 ein Flussdiagramm des Verfahrens der Erfindung; und
Fig. 4 ein Flussdiagramm einer alternativen Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung.
Fig. 1 zeigt ein Straßenmautsystem vom sog. "offenen" Typ, bei dem Mautstationen in
Form von Funkbaken B1, B2, B3, ..., allgemein Bi, an mautpflichtigen Straßensegmenten a1, a2, a3, ..., allgemein ai, einer Mautstraße 1 aufgestellt sind, um die Benutzung der Mautstraße 1 durch Fahrzeuge
2 zu vergebühren ("vermauten"). Zwischen den Straßensegmenten ai können Auf- und Abfahrten bzw. nicht-mautpflichtige Straßensegmente b1, b2, ..., allgemein bi, aus- und einmünden. Jede Funkbake Bi vermautet somit nur die Durchfahrt durch genau ihr Straßensegment ai, was das Kennzeichen eines offenen Straßenmautsystems ist.
[0011] Die Fahrzeuge 2 sind jeweils mit einer Onboard-Unit (OBU) 3 ausgestattet, welche
über eine Kurzreichweiten-Funkschnittstelle 4 z.B. nach dem DSRC (dedicated short
range communication), WLAN (wireless local area network) oder WAVE (wireless access
in a vehicle environment) -Standard mit einer Funkbake B
i funkkommunizieren kann, wenn sie diese passiert. Im Rahmen einer Funkkommunikation
über die Funkschnittstelle 4 sendet jede Funkbake B
i eine Abbuchungsaufforderung an eine passierende Onboard-Unit 3, welche diese dazu
veranlasst, einen bestimmten Betrag von einer in der Onboard-Unit 3 enthaltenen "elektronischen
Geldbörse" abzubuchen. Der Funkabdeckungsbereich einer Funkbake B
i und damit die Reichweite der Funkschnittstelle 4 sind in der Regel auf einige Meter
bis einige zig Meter rund um den Bereich einer Funkbake B
i begrenzt, so dass ein Fahrzeug 2 - bei erfolgreicher Funkkommunikation zwischen Onboard-Unit
3 und Funkbake B
i - auf den Ort der Funkbake B
i und damit deren Straßensegment a
i lokalisiert werden kann, um diese Ortsnutzung zu vergebühren.
[0012] Fig. 2 zeigt einen beispielhaften Aufbau einer Onboard-Unit 3 zu diesem Zweck. Die
Onboard-Unit 3 enthält eine Steuereinheit 5, z.B. einen Mikroprozessor, der mit einem
Sendeempfänger 6 zur Errichtung der Funkschnittstelle 4 zu einer Funkbake B
i in Verbindung steht. Die Steuereinheit 5 ist weiters mit einem ersten Speicher 7
verbunden, welcher ein elektronisches Mautguthaben C ("credit") führt, von dem fortlaufend
Mautbeträge d abgebucht werden können, wenn eine Funkbake B
i eine entsprechende Abbuchungsaufforderung ("Mauttransaktion") sendet, wie später
noch anhand von Fig. 3 beschrieben wird.
[0013] Die Onboard-Unit 3 enthält ferner einen zweiten Speicher 8 zur Aufnahme einer Transaktionsinformation
T betreffend die zuletzt erfolgte Abbuchungstransaktion. Die Transaktionsinformation
T kann im einfachsten Fall eine Bool'sche Information über die Tatsache, dass (überhaupt)
eine Abbuchung zuletzt erfolgt ist, sein; und/oder die Höhe des letzten Abbuchungsbetrags
d, welcher vom Mautguthaben C abgebucht wurde; und/oder der Zeitpunkt t der letzten
Abbuchung oder Abbuchungsaufforderung; und/oder der Ort p der letzten Abbuchung, z.B.
auch lediglich codiert als Kennung jener Bake B
i, welche die letzte Abbuchungsaufforderung gesendet hat, da die Orte der Baken B
i im Straßenmautsystem bekannt sind. Im gezeigten Beispiel umfasst die Transaktionsinformation
T die Zeit t und den Ort p der jeweils letzten Abbuchung, die am Mautguthaben C im
Speicher 7 vorgenommen wurde. Es versteht sich, dass auch mehr als eine Transaktionsinformation
T im Speicher 8 gespeichert werden können, z.B. bezüglich mehrerer zuletzt ergangener
Abbuchungstransaktionen.
[0014] Schließlich enthält die Onboard-Unit 3 auch einen dritten Speicher 9 zur Aufnahme
eines Faktors F für die Berechnung der Abbuchungsbeträge d in den Mautbaken B
i, wie nachstehend im Detail erläutert wird.
[0015] Fig. 3 zeigt ein Flussdiagramm des Verfahrens, das jedesmal dann, wenn eine Onboard-Unit
3 eine Funkbake B
i passiert, zwischen diesen abgewickelt wird. In einem Initialisierungsschritt 10 wird
die Funkkommunikation auf der Funkschnittstelle 4 eingeleitet, wenn eine Onboard-Unit
3 in den Funkabdeckungsbereich einer Funkbake B
i eintritt. Der Initialisierungsschritt 10 umfasst in der Regel ein "Aufwecken" der
Onboard-Unit 3 aus einem stromsparenden Ruhemodus und den Austausch einiger Datenpakete
zur gegenseitigen Identifikation, beispielsweise im DSRC-Standard einer "Beacon Service
Table"-Nachricht (BST) von der Funkbake B
i zur Onboard-Unit 3 und einer "Vehicle Service Table"-Nachricht (VST) als Antwort
von der Onboard-Unit 3 an die Funkbake B
i. Bereits in diesem Schritt 10 können der Onboard-Unit 3 die aktuelle Zeit t und der
aktuelle Ort p, z.B. referenziert als Kennung der Funkbake B
i, mitgeteilt werden, oder auch erst später, wie nachfolgend beschrieben.
[0016] Nach der Initiierung im Schritt 10 werden in einem ersten Schritt 11 die Transaktionsinformation
T aus dem zweiten Speicher 8 und der Faktor F aus dem dritten Speicher 9 der Onboard-Unit
3 aus- und über die Funkschnittstelle 4 in die Funkbake B
i eingelesen. Die Transaktionsinformation T ist im gezeigten Beispiel die Zeit t und
der Ort p jener letzten Abbuchung, die von einer vorhergehenden Funkbake B
i-1 am Mautguthaben C vorgenommen worden ist.
[0017] In einem nächsten Schritt 12 wird der Faktor F abhängig von der ausgelesenen Transaktionsinformation
T aktualisiert, d.h.

[0018] Im gezeigten Beispiel wird dazu in einem Entscheidungsschritt 13 überprüft, ob die
ausgelesene Zeit t innerhalb vorgegebener Grenzen R
t und der ausgelesene Ort p innerhalb vorgegebener Grenzen Rp liegen. Die zeitlichen
Grenzen R
t sind beispielsweise eine Stunde oder ein Tag: Nur wenn somit die letzte Abbuchungstransaktion
nicht länger als eine Stunde oder ein Tag zurückliegt, ist die zeitliche Bedingung
"t ∈ R
t ?" erfüllt. Die örtlichen Grenzen Rp können beispielsweise ein Ortsbereich unmittelbar
rund um eine in Fahrtrichtung vorgeordnete Bake B
i-1 sein, d.h. die örtliche Bedingung "p ∈ Rp ?" ist z.B. nur erfüllt, wenn die letzte
Abbuchungstransaktion an der unmittelbar vorgeordneten Bake B
i-1 stattfand.
[0019] Wenn beide Bedingungen im Test 13 erfüllt sind (Zweig "y"), wird der Faktor F verkleinert,
z.B. um einen Bruchteil dekrementiert (F := F - 0,1) oder bevorzugt auf einen Bruchteil
reduziert (F := F . 0,9), siehe Schritt 14.
[0020] Wenn der Test 13 negativ verläuft (Zweig "n"), wird der Faktor F konstant gehalten
(Pfad 15) oder vergrößert, z.B. um oder auf einen Bruchteil inkrementiert (F := F
+ 0,1 oder bevorzugt F := F ÷ 0,9), siehe Alternative 16. Eine weitere Alternative
17 ist das Rücksetzen des Faktors F auf einen Ausgangswert F
0, z.B. auf F := 1,0.
[0021] Alternativ könnte der Faktor F im Schritt 12 auch auf andere Weise abhängig von der
Transaktionsinformation T aktualisiert werden, wie bereits weiter oben erläutert.
[0022] In einer weiteren Ausführungsform könnte der Faktor F im schritt 14 auch vergrößert
und im Schritt 16 verkleinert werden, z.B. wenn der Abbuchungsbetrag d in Abhängigkeit
von der gefahrenen Strecke erhöht werden soll, beispielsweise zur Steuerung von Verkehrsströmen.
[0023] Im Schritt 18 wird anschließend der Abbuchungsbetrag d abhängig vom aktualisierten
Faktor F berechnet zu

beispielsweise zu d
= d
0 • F, wobei d
0 ein vorgegebener Abbuchungsbetrag für die Benutzung des Straßensegments a
i ist, z.B. 1 Euro.
[0024] Der anschließende Schritt 19 stellt die von der Funkbake B
i an die Onboard-Unit 3 gesandte Abbuchungsaufforderung ("send d") dar, ergänzt um
den aktualisierten Faktor F und optional den Ort p der Bake B
i, z.B. referenziert als Funkbaken-Kennung, soferne die Transaktionsinformation T diesen
Ort p verwendet und dieser auch nicht schon früher, z.B. im Initialisierungsschritt
10, an die Onboard-Unit 3 gesandt worden ist.
[0025] Die Onboard-Unit 3 kann nun im Schritt 20 den empfangenen Abbuchungsbetrag d vom
Mautguthaben C aus dem ersten Speicher 7 abbuchen

[0026] Gleichzeitig zeichnet sie die aktuelle Zeit t - soferne diese nicht bereits von der
Funkbake B
i mitgeteilt wurde - auf, wenn die Transaktionsinformation T auch die Zeit t der Abbuchung
enthalten soll.
[0027] Im Schritt 21 werden anschließend das aktualisierte Mautguthaben C in den ersten
Speicher 7, die Transaktionsinformation T - hier enthaltend die Abbuchungszeit t und
den Abbuchungsort p - in den zweiten Speicher 8 und der von der Funkbake B
i aktualisierte Faktor F in den dritten Speicher 9 eingeschrieben. Die Onboard-Unit
3 verfällt anschließend wieder in ihren Ruhezustand bis zur nächsten Bakenpassage
(Schritt 22).
[0028] Bei einer nächsten Bakenpassage z.B. bei der Funkbake B
i+1 wird der Faktor F im Schritt 11 wieder ausgelesen und erneut aktualisiert, so dass
sich auf diese Weise fortlaufend reduzierte Abbuchungsbeträge d
i ergeben, z.B.:

[0029] In einer alternativen Ausführungsform des Verfahrens könnte die Abbuchung des Abbuchungsbetrags
d vom Mautguthaben C auch in der Funkbake B
i erfolgen. Wie in Fig. 4 gezeigt, kann dazu in Schritt 11 auch das Mautguthaben C
aus dem ersten Speicher 7 der Onboard-Unit 3 mitausgelesen werden; in Schritt 18 wird
das ausgelesene Mautguthaben C in der Funkbake B
i um den berechneten Abbuchungsbetrag d reduziert (C := C - d); in Schritt 19 wird
anstelle des Mautabbuchungsbetrags d das aktualisierte Mautguthaben C an die Onboard-Unit
3 gesendet; in Schritt 20 entfällt die Abbuchung; und in Schritt 21 wird das aktualisierte
Mautguthaben C in den ersten Speicher 7 der Onboard-Unit 3 zurückgeschrieben.
[0030] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt, sondern
umfasst alle Varianten und Modifikationen, die in den Rahmen der angeschlossenen Ansprüche
fallen.
1. Verfahren zum Vermauten von Fahrzeugen (2) in einem offenen Straßenmautsystem mit
fahrzeuggestützten Onboard-Units (3), die über Kurzreichweiten-Funkschnittstellen
(4) mit straßenseitigen Funkbaken (B
i) kommunizieren können, wobei die Onboard-Units (3) einen ersten Speicher (7) für
ein elektronisches Mautguthaben (C), einen zweiten Speicher (8) für eine Transaktionsinformation
(T) betreffend eine letzte Abbuchung vom Mautguthaben (C), und einen dritten Speicher
(9) für einen variablen Faktor (F) aufweisen und die Funkbaken (B
i) Aufforderungen zum Abbuchen eines Abbuchungsbetrags (d) vom Mautguthaben (C) an
passierende Onboard-Units (3) senden, mit den folgenden, bei der Passage einer Onboard-Unit
(3) an einer Mautbake (B
i) durchgeführten Schritten:
Auslesen (11) der Transaktionsinformation (T) aus dem zweiten Speicher (8) sowie des
Faktors (F) aus dem dritten Speicher (9) von der Onboard-Unit (3) über die Funkschnittstelle
(4) in die Mautbake (Bi);
Aktualisieren (12) des Faktors (F) abhängig von der ausgelesenen Transaktionsinformation
(T) und Berechnen (18) eines Abbuchungsbetrags (d) abhängig vom aktualisierten Faktor
(F) in der Mautbake (Bi);
Senden (19) einer Abbuchungsaufforderung mit dem berechneten Abbuchungsbetrag (d)
und des aktualisierten Faktors (F) von der Mautbake (Bi) über die Funkschnittstelle (4) an die Onboard-Unit (3); und
Abbuchen (20) des empfangenen Abbuchungsbetrags (d) vom Mautguthaben (C) im ersten
Speicher (7) und Einschreiben (21) einer neuen Transaktionsinformation (T) betreffend
diese neue Abbuchung in den zweiten Speicher (8) und des empfangenen aktualisierten
Faktors (F) in den dritten Speicher (9) der Onboard-Unit (3).
2. Verfahren zum Vermauten von Fahrzeugen (2) in einem offenen Straßenmautsystem mit
fahrzeuggestützten Onboard-Units (3), die über Kurzreichweiten-Funkschnittstellen
(4) mit straßenseitigen Funkbaken (B
i) kommunizieren können, wobei die Onboard-Units (3) einen ersten Speicher (7) für
ein elektronisches Mautguthaben (C), einen zweiten Speicher (8) für eine Transaktionsinformation
(T) betreffend eine letzte Abbuchung vom Mautguthaben (C), und einen dritten Speicher
(9) für einen variablen Faktor (F) aufweisen und die Funkbaken (B
i) Aufforderungen zum Abbuchen eines Abbuchungsbetrags (d) vom Mautguthaben (C) an
passierende Onboard-Units (3) senden, mit den folgenden, bei der Passage einer Onboard-Unit
(3) an einer Mautbake (B
i) durchgeführten Schritten:
Auslesen (11) des Mautguthabens (C) aus dem ersten Speicher (7), der Transaktionsinformation
(T) aus dem zweiten Speicher (8) sowie des Faktors (F) aus dem dritten Speicher (9)
von der Onboard-Unit (3) über die Funkschnittstelle (4) in die Mautbake (Bi);
Aktualisieren (12) des Faktors (F) abhängig von der ausgelesenen Transaktionsinformation
(T) und Berechnen (18) eines Abbuchungsbetrags (d) abhängig vom aktualisierten Faktor
(F) sowie Abbuchen (18) des Abbuchungsbetrags (d) vom ausgelesenen Mautguthaben (C)
in der Mautbake (Bi);
Senden (19) des so aktualisierten Mautguthabens (C) und des aktualisierten Faktors
(F) von der Mautbake (Bi) über die Funkschnittstelle (4) an die Onboard-Unit (3); und
Einschreiben (21) des empfangenen aktualisierten Mautguthabens (C) in den ersten Speicher
(7), einer neuen Transaktionsinformation (T) betreffend diese neue Abbuchung in den
zweiten Speicher (8) und des empfangenen aktualisierten Faktors (F) in den dritten
Speicher (9) der Onboard-Unit (3).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Transaktionsinformation (T) den Ort (p) der Funkbake (Bi) umfasst, welche die diesbezügliche Abbuchungsaufforderung (19) gesendet hat.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Transaktionsinformation (T) die Zeit (t) der Abbuchung umfasst.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass beim Aktualisieren (12) der Faktor (F) verkleinert (14) wird, wenn der ausgelesene
Ort (p) und die ausgelesene Zeit (t) innerhalb vorgegebener Grenzen (Rp, Rt) vor dem aktuellen Ort und der aktuellen Zeit der Funkbake (Bi) liegen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass beim Aktualisieren (12) der Faktor (F) vergrößert (16) oder auf einen vorgegebenen
Wert (F0) rückgesetzt (17) wird, wenn der ausgelesene Ort (p) oder die ausgelesene Zeit (t)
außerhalb der genannten Grenzen (Rp, Rt) liegen.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass beim Aktualisieren (12) der Faktor (F) vergrößert (14) wird, wenn der ausgelesene
Ort (p) und die ausgelesene Zeit (t) innerhalb vorgegebener Grenzen (Rp, Rt) vor dem aktuellen Ort und der aktuellen Zeit der Funkbake (Bi) liegen.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass beim Aktualisieren (12) der Faktor (F) verkleinert (16) oder auf einen vorgegebenen
Wert (F0) rückgesetzt (17) wird, wenn der ausgelesene Ort (p) oder die ausgelesene Zeit (t)
außerhalb der genannten Grenzen (Rp, Rt) liegen.