[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Anpassung eines zum Schutz eines Rückens
einer Person bestimmten Rückenprotektors.
[0002] Die Anpassung bzw. Auswahl eines derartigen Rückenprotektors wird beispielsweise
in der Norm EN 1621-2 beschrieben. Diese Norm ist ursprünglich zum Schutz von Motorradfahrern
entwickelt worden. Rückenprotektoren gemäß der EN 1621-2 werden aber auch von vielen
anderen Sportlern verwendet, unter anderem von Skifahrern, von Snowboardfahrern, von
Mountainbikefahrern und von Reitern. In der EN 1621-2 ist unter anderem festgelegt,
welche Größe der Schutzbereich eines Rückenprotektors im Verhältnis zu einer bestimmten
gemessenen Rückenlänge haben muss. Das Messverfahren zur Bestimmung dieser Rückenlänge
ist in der Norm beschrieben. Allerdings sind die zur Ermittlung dieses Abstands benötigten
Messpunkte in der Norm sehr kompliziert definiert, so dass dieser Abstand von den
Fachhändlern und erst recht von den Endverbrauchern nicht oder nur mit großem Aufwand
ermittelt werden kann. Da die Messpunkte auf der Körperrückseite liegen, ist für deren
Erfassung außerdem die Hilfe eines Dritten erforderlich. Folglich gestaltet sich die
Anpassung eines Rückenprotektors unter Verwendung des normgemäßen Verfahrens oftmals
als sehr schwierig. Außerdem können auch Fehler auftreten.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein Verfahren der eingangs bezeichneten
Art anzugeben, mittels dessen eine einfachere Anpassung eines Rückenprotektors möglich
ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren entsprechend den Merkmalen des Patentanspruchs
1 angegeben. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird als Hilfsgröße für eine Rückenlänge
des zu schützenden Rückens ein Kinn-Bauchnabel-Abstand zwischen dem Kinn und dem Baunabel
der zu schützenden Person gemessen. Außerdem wird ein Satz von Rückenprotektoren verschiedener
Größen bereitgestellt, wobei jeder Rückenprotektor des Satzes für einen spezifischen
Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereich ausgelegt ist. Weiterhin wird aus dem Satz von Rückenprotektoren
ein solcher Rückenprotektor ausgewählt, in dessen Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereich
der gemessene Kinn-Bauchnabel-Abstand fällt.
[0005] Es wurde erkannt, dass der Kinn-Bauchnabel-Abstand stark zu der in der Norm angegebenen
Rückenlänge korreliert ist und somit anstatt der Rückenlänge als Bemessungsgröße herangezogen
werden kann. Dies gilt erstaunlicherweise, obwohl der Kinn-Bauchnabel-Abstand nicht
identisch mit der normgemäßen Rückenlänge übereinstimmt. Die festgestellte günstige
Korrelation zwischen dem Kinn-Bauchnabel-Abstand und der normgemäßen Rückenlänge gilt
vorteilhafterweise für alle üblichen Körpergrößen von Personen, die für das Tragen
eines Rückenprotektors in Frage kommen. Der Vorteil der Verwendung des Kinn-Bauchnabel-Abstands
als Hilfs- oder Bemessungsgröße liegt vor allem auch darin, dass sich dieser Abstand
ohne Weiteres auch von einem Laien ermitteln lässt. Das Kinn und der Bauchnabel sind
zwei definierte Punkte am menschlichen Körper, die ohne Probleme lokalisiert werden
können. Außerdem befinden sich diese Messpunkte an der Körpervorderseite. Insofern
ist die Erfassung des zur Anpassung des Rückenprotektors benötigten Messwerts, also
des Kinn-Bauchnabel-Abstands, äußerst einfach und insbesondere auch ohne fremde Hilfe
möglich. Die Auswahl eines schlecht sitzenden und damit in seiner Schutzfunktion eingeschränkten
Rückenprotektors aufgrund eines falsch ermittelten Messwerts kann somit praktisch
ausgeschlossen werden. Es wird also ein sehr einfaches und zugleich effizientes Verfahren
zur Anpassung eines Rückenprotektors, also insbesondere zur Auswahl eines zum Schutz
des Rückens der Person geeigneten Rückenprotektors, zur Verfügung gestellt.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den
Merkmalen der von Anspruch 1 abhängigen Ansprüche.
[0007] Günstig ist eine Ausgestaltung, bei der der Kinn-Bauchnabel-Abstand gemessen wird,
wenn die Person während der Messung des Kinn-Bauchnabel-Abstands eine gerade Körper-
und Kopfhaltung mit geradeaus nach vorne schauenden Augen einnimmt. Wird die Ermittlung
der Hilfsgröße in dieser Körper- und Kopfhaltung durchgeführt, liegen definierte Messverhältnisse
vor, so dass für den Kinn-Bauchnabel-Abstand ein reproduzierbarer Wert gemessen wird.
Geringfügige Messabweichungen aufgrund möglicher unterschiedlicher Körper- und Kopfhaltungen
lassen sich auf diese Weise vermeiden.
[0008] Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung wird der Satz von Rückenprotektoren
so bereitgestellt, dass die Kinn-Bauch-Abstandsbereiche der verschiedenen Rückenprotektoren
des Satzes jeweils lückenlos und überlappfrei aneinander angrenzen. Dadurch wird der
insgesamt benötigte Bereich unterschiedlicher Rückenprotektorgrößen sehr effizient
abgedeckt. Außerdem kann somit eindeutig bestimmt werden, welcher Rückenprotektor
des Satzes für die betreffende Person am Besten geeignet ist. Diesbezügliche Unsicherheiten,
die sich ansonsten bei teilweise überlappenden Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereichen ergeben
könnten, sind bei einer überlappfreien Ausgestaltung der Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereiche
ausgeschlossen.
[0009] Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung wird der Satz von Rückenprotektoren
so bereitgestellt, dass die Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereiche der verschiedenen Rückenprotektoren
des Satzes einen Gesamtbereich des Kinn-Bauchnabel-Abstands von 275 mm bis 600 mm,
insbesondere von 280 mm bis 590 mm, vorzugsweise von 285 mm bis 585 mm, abdecken.
Mit diesem Gesamtbereich lässt sich für praktisch alle derzeit gängigen Körpergrößen
ein geeigneter Rückenprotektor auswählen. Der Kinn-Bauchnabel-Abstand liegt bei einer
Person mit einer aktuell gängigen Körpergröße innerhalb der angegebenen Gesamtbereiche.
[0010] Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung wird der Satz von Rückenprotektoren
so bereitgestellt, dass die Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereiche der verschiedenen Rückenprotektoren
des Satzes, abgesehen von den Rückenprotektoren mit der kleinsten und der größten
Größe, jeweils einen Bereichsendwert und einen Bereichsanfangswert haben, und die
Bereichsdifferenz zwischen dem jeweiligen Bereichsendwert und dem jeweiligen Bereichsanfangswert
einen Wert zwischen 25 mm und 40 mm, insbesondere zwischen 30 mm und 36 mm, vorzugsweise
zwischen 32 mm und 34 mm, hat. Dann deckt jeder Rückenprotektor einen Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereich
ab, innerhalb dessen die Schutzfunktion mit einem einzigen Rückenprotektor noch sehr
gut gewährleistet werden kann. Wird der Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereich sehr groß
gewählt, ist diese Schutzfunktion möglicherweise nicht mehr sichergestellt. Wählt
man den Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereich dagegen sehr klein, umfasst der Satz an Protektoren
eine große Zahl an Protektoren unterschiedlicher Größe, wodurch der Herstellungs-
und Bereitstellungsaufwand steigt. Die angegebenen Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereiche
stellen einen sehr guten Kompromiss zwischen Schutzfunktion einerseits und Kostengesichtspunkten
andererseits dar.
[0011] Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung wird der Satz von Rückenprotektoren
so bereitgestellt, dass die Bereichsanfangswerte und die Bereichsendwerte der Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereiche
der verschiedenen Rückenprotektoren anhand einer mittleren Körpergröße, eines mittleren
Kinn-Bauchnabel-Abstands und einer dem jeweiligen Bereichsanfangs- oder Bereichsendwert
zugeordneten Körpergröße ermittelt werden. Insbesondere wird der Bereichsanfangswert
bzw. der Bereichsendwert als Produkt des mittleren Kinn-Bauchnabel-Abstands mit der
auf die mittlere Körpergröße bezogenen und dem jeweiligen Bereichsanfangs- bzw. Bereichsendwert
zugeordneten Körpergröße ermittelt. Als mittlerer Kinn-Bauchnabel-Abstand wird hierbei
vorzugsweise ein Wert von 490 mm und als mittlere Körpergröße vorzugsweise ein Wert
von 178 cm verwendet. Es wurde herausgefunden, dass diese Werte sehr gut auf eine
erwachsene männliche Durchschnittsperson zutreffen. Grundsätzlich können aber auch
andere, insbesondere geringfügig abweichende Werte für den mittleren Kinn-Bauchnabel-Abstand
sowie die mittlere Körpergröße herangezogen werden. In jedem Fall lässt aber der jeweilige
Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereich mit seinem Bereichsanfangswert und seinem Bereichsendwert
für jeden einzelnen Rückenprotektor des Satzes anhand der angegebenen Berechnungsvorschrift
sehr einfach ermitteln.
[0012] Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung wird der Satz von Rückenprotektoren
so bereitgestellt, dass die Bereichsdifferenzen der Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereiche
der verschiedenen Rückenprotektoren jeweils einen gleichen Wert haben. Die Rückenprotektoren
sind dann - gegebenenfalls abgesehen vom kleinsten und größten Rückenprotektor - jeweils
für einen gleichgroßen Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereich ausgelegt. Die Grenzen zwischen
den Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereichen der Rückenprotektoren sind dann insbesondere
jeweils äquidistant angeordnet. Diese äquidistante Bereichseinteilung für den Kinn-Bauchnabel-Abstand
leitet sich insbesondere aus einer ebenso äquidistanten Einteilung des insgesamt abzudeckenden
Körpergrößenbereichs ab. Eine derartige äquidistante Bereichseinteilung ist hinsichtlich
Herstellung, Logistik und auch Handhabung durch Fachhändler und Endverbraucher günstig.
Grundsätzlich ist aber auch eine andere Aufteilung des insgesamt abzudeckenden Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereichs
denkbar. Beispielsweise könnten innerhalb eines Teilbereichs, der für die meisten
Endverbraucher maßgeblich ist, eine feinere Einteilung, also kleinere Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereiche
der jeweiligen Rückenprotektoren, vorgesehen werden als in den Randbereichen, also
bei den jeweils kleinsten und größten Rückenprotektoren, die dann für einen größeren
Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereich ausgelegt sein könnten.
[0013] Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung wird der Satz von Rückenprotektoren
so bereitgestellt, dass der Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereich des Rückenprotektors mit
der kleinsten Größe einen Bereichsendwert von höchstens 360 mm, insbesondere von höchstens
355 mm, vorzugsweise von höchstens 352,5 mm, hat. Der kleinste Rückenprotektor passt
dann sehr gut für eine Person mit einer Körpergröße von maximal etwa 130 cm, insbesondere
von maximal etwa 128 cm. Soweit für so kleine Personen überhaupt ein Rückenschutz
nachgefragt wird, eignet sich dieser kleinste Rückenprotektor sehr gut.
[0014] Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung wird der Satz von Rückenprotektoren
so bereitgestellt, dass der Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereich des Rückenprotektors mit
der größten Größe einen Bereichsanfangswert von mindestens 540 mm, insbesondere von
mindestens 545 mm, vorzugsweise von mindestens 550 mm, hat. Der größte Rückenprotektor
passt dann sehr gut für eine Person mit einer Mindestkörpergröße von 200 cm. Soweit
für so große Personen ein Rückenschutz nachgefragt wird, eignet sich dieser größte
Rückenprotektor sehr gut.
[0015] Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung wird der Satz von Rückenprotektoren
so bereitgestellt, dass er sich aus insgesamt acht Rückenprotektoren mit jeweils verschiedener
Größe zusammensetzt. Insbesondere handelt es sich dann bei den Rückenprotektoren um
solche für Motorradfahrer, Skifahrer, Snowboardfahrer oder Mountainbikefahrer. Es
hat sich herausgestellt, dass ein Satz mit acht verschieden großen Rückenprotektoren
den für diese Anwendungen spezifischen Anforderungen sehr gut gerecht wird. Eine größere
Anzahl an Rückenprotektoren unterschiedlicher Größe ist bei diesen Anwendungsfällen
zwar nicht unbedingt erforderlich, grundsätzlich aber durchaus möglich. Zur Gewährleistung
eines ausreichenden Rückenschutzes und unter Kostengesichtspunkten genügt in diesen
Fällen ein Satz mit acht verschiedenen Rückenprotektoren. Bei anderen Anwendungen,
beispielsweise für Reiter, kann jedoch durchaus ein Satz mit einer größeren Anzahl
an Rückenprotektoren unterschiedlicher Größe vorgesehen sein, insbesondere, wenn dies
aufgrund von Norm-Vorgaben oder anderweitigen Anforderungen erforderlich oder wünschenswert
sein sollte.
[0016] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine mittels eines Rückenprotektors zu schützende Person, und
- Fig. 2
- ein Ausführungsbeispiel eines Satzes von Rückenprotektoren mit jeweils verschiedener
Größe.
[0017] Einander entsprechende Teile sind in den Fig. 1 und 2 mit denselben Bezugszeichen
versehen. Auch Einzelheiten der im Folgenden näher erläuterten Ausführungsbeispiele
können für sich genommen eine Erfindung darstellen oder Teil eines Erfindungsgegenstands
sein.
[0018] In Fig. 1 ist eine Person 1 schematisch dargestellt. Dieser Person 1 soll ein geeigneter
Rückenprotektor 2, der in der Darstellung mit gestrichelter Linienführung angedeutet
ist, zum Schutz des Rückens 3 der Person 1 angepasst werden.
[0019] Gemäß der Norm EN 1621-2 muss hierzu eine Rückenlänge D_R, insbesondere ein Taille-Schulter-Abstand,
ermittelt werden. Der Anfangs- und Endpunkt dieses Taille-Schulter-Abstands lässt
sich trotz der normgemäßen Definition in der Praxis nur schwer mit ausreichender Genauigkeit
lokalisieren, so dass oftmals Fehler bei der Bestimmung der normgemäßen Rückenlänge
D_R resultieren. Eine mögliche Konsequenz ist die Auswahl bzw. Anpassung eines nicht
hundertprozentig passenden Rückenprotektors 2.
[0020] Anstelle der Rückenlänge D_R wird ein Kinn-Nabel-Abstand D_KB ermittelt. Hierzu nimmt
die Person 1 eine aufrechte Körperhaltung mit geradeaus nach vorne gerichtetem Blick
ein. Dann wird der Abstand zwischen dem Kinn 4 und dem Bauchnabel 5 gemessen. Der
so bestimmte Kinn-Bauchnabel-Abstand D_KB wird dann anstelle der normgemäßen Rückenlänge
D_R als Hilfsgröße zur Auswahl eines geeigneten Rückenprotektors 2 verwendet.
[0021] Hierzu ist, wie in Fig. 2 beispielhaft dargestellt, ein Satz 6 mit Rückenprotektoren
7_1, 7_i bis 7_n vorgesehen, wobei der Buchstabe "i" einen Laufindex und der Buchstabe
"n" die Anzahl der Protektoren 7_i des Satzes 6 bezeichnet. In Fig. 2 ist von den
Protektoren 7_i aus Gründen der einfacheren Darstellbarkeit jeweils nur ein Teil,
nämlich ein im Bereich des Rückgrats zu platzierendes Dämpfungselement, gezeigt. Die
Rückenprotektoren 7_1, 7_i bis 7_n des Satzes 6 haben jeweils eine unterschiedliche
Größe. Insbesondere haben sie eine in Längsrichtung einer Mittenlängsachse 8 gemessene
unterschiedliche Protektorlänge L_1, L_i bzw. L_n.
[0022] Jeder der Rückenprotektoren 7_1, 7_i bis 7_n ist einem Bereich des Kinn-Bauchnabel-Abstands
D_KB zugeordnet. Die Anpassung des geeigneten Rückenprotektors 2 erfolgt dann so,
dass aus dem Satz 6 der Rückenprotektoren 7_1, 7_i bis 7_n derjenige Rückenprotektor
7_i ausgewählt wird, der für einen den gemessenen Kinn-Bauchnabel-Abstand D_KB umfassenden
Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereich ausgelegt ist. Die Auswahl bzw. Anpassung des geeigneten
Rückenprotektors 2 erfolgt also nicht anhand der nur schwer zu erfassenden Rückenlänge
D_R, sondern anhand des viel einfacher zu ermittelnden Kinn-Bauchnabel-Abstands D_KB,
obwohl diese beiden Längen - wie auch in Fig. 1 schematisch angedeutet - nicht identisch
übereinstimmen. Trotzdem lässt sich der Rückenprotektor 2 anhand der Hilfsgröße des
Kinn-Bauchnabel-Abstands D_KB so auswählen bzw. anpassen, dass die Schutzfunktion
des Rückens sehr gut gewährleistet ist. Aufgrund des einfach und reproduzierbar zu
bestimmenden Kinn-Bauchnabel-Abstands D_KB vereinfacht sich die Anpassung bzw. die
Auswahl des Rückenprotektors 2 erheblich.
[0023] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel für einen Satz 6 von Rückenprotektoren 7_i
näher beschrieben. Der Satz 6 dieses Beispiels ist für eine Anwendung im Motorradbereich
ausgelegt. Er umfasst insgesamt acht verschiedene Protektorgrößen (n=8). Die acht
Rückenprotektoren 7_i sind jeweils für einen Bereich des zu messenden Kinn-Bauchnabel-Abstands
D_KB ausgelegt. Dieser Bereich orientiert sich an der Körpergröße H der zu schützenden
Person 1. Die Anfangs- und Endwerte der Bereiche für den Kinn-Bauchnabel-Abstand D_KB
bestimmen sich anhand von zugeordneten Bereichen der Körpergröße H gemäß der folgenden
Formelbeziehung:

wobei mit H eine mittlere Körpergröße und mit K_DB ein mittlerer Kinn-Bauchnabel-Abstand
bezeichnet ist. Die mittlere Körpergröße H beträgt für eine männliche erwachsene Durchschnittsperson
178 cm, der mittlere Kinn-Bauchnabel-Abstand K_DB liegt für eine derartige Durchschnittsperson
bei etwa 490 mm. Für die Körpergröße H werden Bereiche festgelegt, denen jeweils eine
Größe der Rückenprotektoren 7_i zugeordnet ist. Diese Bereiche der Körpergröße H erstrecken
sich bei dem Ausführungsbeispiel jeweils über zwölf cm, wobei dies kein zwingender
Wert ist. Grundsätzlich lassen sich auch andere Körpergrößenbereiche verwenden. Anhand
der Anfangs-/Endwerte der jeweiligen Körpergrößenbereiche lassen sich unter Zuhilfenahme
der oben genannten Formelbeziehung die in der nachfolgenden Tabelle aufgelisteten
Zuordnungen der Größen der Rückenprotektoren 7_i zu dem jeweils maßgeblichen Bereich
des Kinn-Bauchnabel-Abstands D_KB bestimmen:
Größe des Rückenprotektors 7_i |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
Bereich für Körpergröße H in cm |
≤ 128 |
128 bis 140 |
140 bis 152 |
152 bis 164 |
164 bis 176 |
176 bis 188 |
188 bis 200 |
≥ 200 |
Bereich für Kinn-Bauchnabel-Abstand D_KB in mm |
≤ 352,4 |
352,4 bis 385,4 |
385,4 bis 418,4 |
418,4 bis 451,5 |
451,5 bis 484,5 |
484,5 bis 517,5 |
517,5 bis 550,6 |
≥ 550,6 |
[0024] Bei den Rückenprotektoren 7_i handelt es sich um Motorrad-Rückenprotektoren. Ähnliche
Sätze mit insbesondere ebenfalls insgesamt acht verschieden großen Rückenprotektoren
lassen sich auch für Anwendungen im Bereich des Ski-, Snowboard- oder Mountainbikesports
angeben. Bei diesen Anwendungsfällen können die gleichen oder ähnliche Bereiche für
den Kinn-Bauchnabel-Abstand D_KB als Zuordnung zu den jeweiligen Größen der Rückenprotektoren
herangezogen werden. Grundsätzlich sind aber auch andere Anwendungfälle denkbar, bei
denen der Satz an Rückenprotektoren anders eingeteilt ist und vor allem eine andere
Anzahl an Einzelprotektoren umfasst. Ein Beispiel hierfür ist der Reitsportbereich.
Bei einer Anwendung in diesem Bereich sollte der Satz insbesondere mehr als acht Einzelprotektoren
unterschiedlicher Größe umfassen, um allen reitsportspezifischen Anforderungen bestmöglich
zu entsprechen und insbesondere den Anforderungen der Norm EN 13158-2000 hinsichtlich
der Größe der Schutzbereiche gerecht zu werden.
1. Verfahren zur Anpassung eines zum Schutz eines Rückens (3) einer Person (1) bestimmten
Rückenprotektors (2; 7_1, 7_i, 7_n) wobei
a) als Hilfsgröße für eine Rückenlänge (D_R) des zu schützenden Rückens (3) ein Kinn-Bauchnabel-Abstand
(D_KB) zwischen dem Kinn (4) und dem Bauchnabel (5) der Person (1) gemessen wird,
b) ein Satz (6) von Rückenprotektoren (7_1, 7_i, 7_n) verschiedener Größe bereitgestellt
wird, wobei jeder Rückenprotektor (7_1, 7_i, 7_n) des Satzes (6) für einen spezifischen
Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereich ausgelegt ist, und
c) aus dem Satz (6) von Rückenprotektoren (7_1, 7_i, 7_n) ein solcher Rückenprotektor
(7_i) ausgewählt wird, in dessen Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereich der gemessene Kinn-Bauchnabel-Abstand
(D_KB) fällt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kinn-Bauchnabel-Abstand (D_KB) gemessen wird, wenn die Person (1) während der
Messung des Kinn-Bauchnabel-Abstands (D_KB) eine gerade Körper- und Kopfhaltung mit
geradeaus nach vorne schauenden Augen einnimmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Satz (6) von Rückenprotektoren (7_1, 7_i, 7_n) so bereitgestellt wird, dass die
Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereiche der verschiedenen Rückenprotektoren (7_1, 7_i, 7_n)
des Satzes (6) jeweils lückenlos und überlappfrei aneinander angrenzen.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Satz (6) von Rückenprotektoren (7_1, 7_i, 7_n) so bereitgestellt wird, dass die
Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereiche der verschiedenen Rückenprotektoren (7_1, 7_i, 7_n)
des Satzes (6) einen Gesamtbereich des Kinn-Bauchnabel-Abstands (D_KB) von 275 mm
bis 600 mm abdecken.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Satz (6) von Rückenprotektoren (7_1, 7_i, 7_n) so bereitgestellt wird, dass die
Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereiche der verschiedenen Rückenprotektoren (7_1, 7_i, 7_n)
des Satzes (6) abgesehen von den Rückenprotektoren (7_1, 7_n) mit der kleinsten und
der größten Größe jeweils einen Bereichsendwert und einen Bereichsanfangswert haben,
und die Bereichsdifferenz zwischen dem jeweiligen Bereichsendwert und dem jeweiligen
Bereichsanfangswert einen Wert zwischen 25 mm und 40 mm hat.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Satz (6) von Rückenprotektoren (7_1, 7_i, 7_n) so bereitgestellt wird, dass die
Bereichsanfangswerte und die Bereichsendwerte der Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereiche
der verschiedenen Rückenprotektoren (7_1, 7_i, 7_n) jeweils anhand einer mittleren
Körpergröße (H), eines mittleren Kinn-Bauchnabel-Abstands (K_DB) und einer dem jeweiligen
Bereichsanfangs- oder Bereichsendwert zugeordneten Körpergröße (H) ermittelt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Satz (6) von Rückenprotektoren (7_1, 7_i, 7_n) so bereitgestellt wird, dass die
Bereichsdifferenzen der Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereiche der verschiedenen Rückenprotektoren
jeweils einen gleichen Wert haben.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Satz (6) von Rückenprotektoren (7_1, 7_i, 7_n) so bereitgestellt wird, dass der
Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereich des Rückenprotektors (7_1) mit der kleinsten Größe
einen Bereichsendwert von höchstens 360 mm hat.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Satz (6) von Rückenprotektoren (7_1, 7_i, 7_n) so bereitgestellt wird, dass der
Kinn-Bauchnabel-Abstandsbereich des Rückenprotektors (7_n) mit der größten Größe einen
Bereichsanfangswert von mindestens 540 mm hat.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Satz (6) von Rückenprotektoren (7_1, 7_i, 7_n) so bereitgestellt wird, dass er
sich aus insgesamt acht Rückenprotektoren mit jeweils verschiedener Größe zusammensetzt.