[0001] Die Erfindung betrifft ein Kosmetikbehältnis für ein flüssiges oder pastöses Kosmetikmittel,
wobei dieses Kosmetikbehältnis einen Vorratsbehälter für das Kosmetikmittel und einen
Applikator zum Auftragen des Kosmetikmittels umfasst.
[0002] Bei dem Kosmetikmittel handelt es sich vorzugsweise um Mascaramasse. Alternativ kann
es sich aber z. B. auch um ein Haarfärbemittel (z. B. zum Färben von Haarsträhnchen)
oder dergleichen handeln. Das im Vorratsbehälter befindliche Kosmetikmittel kann vom
Anwender mittels des Applikators durch eine Entnahmeöffnung entnommen und auf die
Haut bzw. Haare und insbesondere die Wimpern aufgetragen werden.
[0003] Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Kosmetikbehältnissen ist die Entnahmeöffnung
mit einer zum Kosmetikbehältnis gehörenden Verschlusskappe verschließbar, wobei der
Applikator typischerweise an dieser Verschlusskappe befestigt ist. Während der Applikation
muss die Benutzerin mit einer Hand den Applikator führen, während sie mit der anderen
Hand das Kosmetikbehältnis festhält.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein besonders einfach zu handhabendes Kosmetikbehältnis
der eingangs genannten Art bereitzustellen.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst von einem Kosmetikbehältnis mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Bevorzugte und vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen ergeben sich aus
den abhängigen Ansprüchen und aus den nachfolgenden Erläuterungen.
[0006] Das vorgeschlagene Kosmetikbehältnis umfasst einen Vorratsbehälter zur Bevorratung
des Kosmetikmittels und einen Applikator zum Auftragen des Kosmetikmittels auf die
Haut bzw. die Haare und insbesondere die Wimpern. Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass der Applikator verschwenkbar am Kosmetikbehältnis befestigt bzw. gelagert ist
und im Wesentlichen bzw. vorzugsweise ausschließlich durch Verschwenken um eine Schwenkachse
zwischen einer Ruheposition innerhalb des Vorratsbehälters und wenigstens einer Gebrauchsposition
außerhalb des Vorratsbehälters hin und her bewegt werden kann.
[0007] In der Ruheposition befindet sich der Applikator innerhalb des Vorratsbehälters.
In der Gebrauchsposition befindet sich der Applikator außerhalb des Vorratsbehälters
und liegt derart frei, dass er mit der zu behandelnden Partie in Kontakt gebracht
werden kann. Die Erfindung sieht eine Schwenkmechanik für den Applikator vor, mit
der dieser reversibel zwischen seiner Ruheposition und wenigstens einer Gebrauchsposition
verschwenkt werden kann. Der Applikator verbleibt auch in der Gebrauchsposition am
Kosmetikbehältnis. Anders als bei vorbekannten Kosmetikbehältnissen ist es also nicht
erforderlich den Applikator vollständig von dem Vorratsbehälter zu trennen, um ihn
zum Applizieren einzusetzen. Daher lässt sich das erfindungsgemäße Kosmetikbehältnis
besonders einfach handhaben.
[0008] Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Applikator bogenförmig bzw. bananenförmig mit
einem im Wesentlichen oder sogar absolut konstanten Radius zur Schwenkachse ausgebildet
ist, und so durch eine Entnahmeöffnung des Vorratsbehälters hindurch eingeschwenkt
und ausgeschwenkt werden kann.
[0009] Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass in der Entnahmeöffnung des Vorratsbehälters
ein Dichtelement angeordnet ist. Dieses Dichtelement hat die Aufgabe zu verhindern,
dass im geschlossenen Zustand kein Kosmetikum an dem Abstreifer vorbei unkontrolliert
nach außen austreten kann. Das Dichtelement kann integraler Bestandteil eines Abstreifers
oder als zusätzliche, separate Dichtung, vorzugsweise in Gestalt einer Flachdichtung
ausgeführt sein.
[0010] Der Verschwenkwinkel für den Applikator liegt vorzugsweise zwischen 50° und 150°,
besser zwischen 60° und 135° und idealerweise zwischen 70° und 120°
[0011] Vorzugsweise ist wenigstens ein Anschlagmittel zur Begrenzung der Schwenkbewegung,
insbesondere beim Verschwenken Applikators in die Gebrauchsposition, vorgesehen.
[0012] Bei bevorzugten Ausführungsbeispielen sind Mittel und insbesondere Rastmittel vorgesehen,
um den Applikator in der Verschlussposition und/oder in der Gebrauchsposition temporär
festzusetzen. Ein Rastmittel, das den Applikator in seiner Verschlussposition festsetzt,
ist vorzugsweise so beschaffen und wirkt vorzugsweise so mit einem Gehäuseteil und
dem Betätigungsgriff zusammen, dass der Betätigungsgriff mit der erforderlichen Vorspannung
auf eine vorzugsweise in einem Gehäuseteil gehaltene Dichtung drückt, so dass dauerhaft
kein Kosmetikum auslaufen kann.
[0013] Das erfindungsgemäße Kosmetikbehältnis kann klein, flach und rund bzw. als kleine,
flache und runde Dose ausgebildet sein, wie nachfolgend noch näher erläutert.
[0014] Die großen Stirnseiten bzw. Hauptflächen dieser Dose sind vorzugsweise mit konkaven
Vertiefungen versehen, wodurch z. B. die Handhabbarkeit erleichtert wird.
[0015] Das Kosmetikbehältnis bzw. die Dose besitzt vorzugsweise ein Gehäuseteil und einen
schwenkbar an diesem Gehäuseteil gelagerten Betätigungsgriff. Dabei ist der Applikator
fest am verschwenkbaren Betätigungsgriff angeordnet und folgt somit dessen Schwenkbewegungen
uneingeschränkt. Der verschwenkbar gelagerte Betätigungsgriff kann beim Verschwenken
aus einer Verschlussstellung in eine Öffnungsstellung einen kreissektorförmigen Ausschnitt
bzw. eine tortenstückförmige Öffnung in der Dose freigeben, wobei gleichzeitig der
Applikator aus seiner Ruheposition in seine Gebrauchsposition innerhalb dieses Ausschnitts
bzw. innerhalb dieser Öffnung verschwenkt wird und umgekehrt beim Wiederschließen.
[0016] Bevorzugter Weise kann ferner der verschwenkbar gelagerte Betätigungsgriff beim Verschwenken
aus seiner Verschlussstellung in seine Öffnungsstellung in eine Ausnehmung bzw. in
einen Hohlraum im Inneren des Kosmetikbehältnises bzw. der Dose eintauchen.
[0017] Weitere Merkmale, Vorteile und Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele anhand der Figuren.
- Fig. 1
- zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Kosmetikbehältnisses, wobei sich der Applikator
in der Ruheposition befindet.
- Fig. 2
- zeigt das Kosmetikbehältnis aus Fig. 1 in mehreren Einzelansichten.
- Fig. 3
- zeigt das Kosmetikbehältnis aus Fig. 1 in mehreren Einzelansichten, wobei sich der
Applikator in der Gebrauchsposition befindet.
- Fig. 4
- zeigt in zwei Einzeldarstellungen einen Schnitt durch das Kosmetikbehältnis aus Fig.
1, wobei sich der Applikator in der linken Darstellung in der Ruheposition und in
der rechten Darstellung in der Gebrauchsposition befindet.
- Fig. 5
- zeigt einen verriegelungsmechanismus für das Kosmetikbehältnis aus Fig. 1.
- Fig. 6
- zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Kosmetikbehältnisses, wobei sich der Applikator
in der Ruheposition befindet.
- Fig. 7
- zeigt das Kosmetikbehältnis aus Fig. 6 in mehreren inzelansichten, wobei sich der
Applikator in den oberen Darstellungen in der Ruheposition und in den unteren Darstellungen
in der Gebrauchsposition befindet.
- Fig. 8
- zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel eines Kosmetikbehältnisses, wobei sich der Applikator
in der Gebrauchsposition befindet.
- Fig. 9
- veranschaulicht das Funktionsprinzip des Kosmetikbehältnisses aus Fig. 8.
- Fig. 10
- zeigt, im geöffneten Zustand von der Seite her gesehen, ein weiteres, viertes Ausführungsbeispiel,
das von seiner Art her im Wesentlichen dem ersten Ausführungsbeispiel nahe steht.
- Fig. 11
- zeigt das vierte Ausführungsbeispiel in perspektivischer Darstellung.
- Fig. 12
- zeigt das vierte Ausführungsbeispiel in geschlossenem Zustand.
- Fig. 13
- zeigt das vierte Ausführungsbeispiel von einer Schmalseite her gesehen.
- Fig. 14
- zeigt die Achse des vierten Ausführungsbeispiels.
- Fig. 15
- (nicht vorgesehen)
- Fig. 16
- zeigt ein fünftes Ausführungsbeispiel schräg von vorne, in geöffnetem Zustand;
- Fig. 17
- zeigt ein fünftes Ausführungsbeispiel schräg von vorne, in geschlossenem Zustand;
- Fig. 18
- zeigt ein fünftes Ausführungsbeispiel von der Seite, in geöffnetem Zustand.
[0018] Fig. 1 zeigt ein Kosmetikbehältnis 100, das als kleine, flache und vollständig oder
zumindest im Wesentlichen runde Dose ausgebildet ist.
[0019] Unter rund wird verstanden, dass das Kosmetikbehältnis 100 in der Draufsicht (vgl.
Fig. 2b) eine kreisförmige Umfangslinie besitzt. Alternativ kann das Kosmetikbehältnis
auch eine sich dem runden annähernde Umfangslinie besitzen und achteckig, zehneckig
oder dergleichen sein. In Einzelfällen ist auch eine sechseckige Ausgestaltung denkbar,
was aber hier nur aus patentrechtlichen Gründen in den Schutzbereich einbezogen wird
und nicht bevorzugt ist.
[0020] Unter flach wird verstanden, dass der Durchmesser senkrecht zur Schwenkachse bzw.
zum Schenkgelenk 126 ein Mehrfaches der Höhe an der dicksten Stelle beträgt. Vorzugsweise
beträgt der Durchmesser wenigstens das 3-fache und besser sogar wenigstens das 5-fache
der Höhe an der dicksten Stelle.
[0021] Das Kosmetikbehältnis 100 ist an seinem Außenumfang zwischen den gegenüberliegenden
Stirnseiten abgerundet, so dass sich in etwa die Form eines Diskus ergibt. Die an
eine Taschenuhr erinnernde Form weist keine Kanten oder Ecken auf und liegt dadurch
ausgesprochen gut in der Hand. Vorzugsweise bildet die rundum verrundete Außenkontur
des Kosmetikbehältnisses einen Handschmeichler und wird daher gern zur Hand genommen,
was unbewusst auch die Bereitschaft verbessert die ungewöhnliche Art des Auftragens
zu akzeptieren, die mit der Erfindung einhergeht.
[0022] Ferner ist das Kosmetikbehältnis 100 an beiden gegenüberliegenden Stirnseiten mit
kreisförmigen konkaven Vertiefungen 112 ausgebildet, die als Griffmulden dienen und
die Handhabung erleichtern. Diese dem Kosmetikbehältnis auch optisch eine gewisse
Leichtigkeit verleihenden Griffmulden erhöhen die Akzeptanz bei den wenderinnen, da
die Griffmulden - ohne den für die Bevorratung des Kosmetikums zur Verfügung stehenden
Raum wesentlich zu verringern - dazu beitragen, dem Eindruck entgegenzuwirken, man
habe es mit einem massiven, klotzartigen Behältnis zu tun, das eigentlich viel zu
massiv ist, um damit feinfühlig eine Mascara aufzutragen oder sonstiges Kosmetikum
zu applizieren. Eine solche konkave Vertiefung bzw. Mulde 112 nimmt vorzugsweise wenigstens
30 % und vorzugsweise wenigstens 50 % einer stirnseitigen Fläche ein. Der tiefste
Punkt der konkaven Vertiefungen 112 befindet sich im Flächenmittelpunkt bzw. Kreismittelpunkt
der Stirnseiten. Die Höhe bzw. Dicke des Kosmetikbehältnisses 100 ist somit in der
Mitte wesentlich geringer, als nach außen hin, vorzugsweise um bis zu 30 % und idealerweise
um bis zu 50 %. Bevorzugt sind die konkaven Vertiefungen 112 an beiden Stirnseiten
symmetrisch ausgebildet. Aufgrund der konkaven Flächenanteile 112 an den beiden Stirnseiten
ergibt insgesamt sich eine radartige bzw. reifenförmige Gestalt.
[0023] Das Kosmetikbehältnis 100 umfasst ein Gehäuse bzw. Gehäuseteil 120, in dessen Inneren
ein Vorratsbehälter zu Bevorratung eines Kosmetikmittels oder dergleichen untergebracht
ist, wie nachfolgend noch näher erläutert. Mit 110 ist eine an der Außenfläche des
Gehäuses 120 angeordnete Öse zum Einfädeln bzw. Einhaken einer Schnur, Kette oder
dergleichen bezeichnet, wobei diese Öse 110 auch als antierungshilfe dienen kann,
z. B. wenn sie mit einer entsprechenden Schnur bestückt ist und die Kosmetikeinheit
sehr zierlic ist. Anstelle einer solchen Öse 110 oder ergänzend hierzu kann auch ein
Haltegriff oder dergleichen vorgesehen sein.
[0024] Das Gehäuse 120 weist eine Öffnung 121 auf, die als kreissektorförmiger bzw. tortenstückförmiger
Ausschnitt ausgebildet ist. In den in Fig. 1 und 2 gezeigten Darstellungen ist diese
Öffnung 121 verschlossen, wie nachfolgend noch näher erläutert. Der insbesondere von
Fig. 2b illustrierte Öffnungswinkel bzw. Mittelpunktswinkel α der Öffnung 121 liegt
vorzugsweise im Bereich von 40° bis 190° und noch besser im Bereich von 80° bis 150°
. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt der Öffnungswinkel α in etwa 120°.
[0025] Das osmetikbehältnis 100 umfasst ferner ein Applikatorteil, das einen verschwenkbaren
Betätigungsgriff 130 und ein an diesem Betätigungsgriff 130 befestigtes Applikatorelement
135 zum Auftragen des im Vorratsbehälter bevorrateten Kosmetikmittels aufweist, vgl.
auch Fig. 3. In den in Fig. 1 und 2 gezeigten Darstellungen ist die Öffnung 121 im
Gehäuse 120 von dem Betätigungsgriff 130 verschlossen. Zum Öffnen bzw. Freigeben der
Öffnung 121 kann der Betätigungsgriff 130 aus der gezeigten Verschlussstellung durch
manuelles Aufbringen einer Kraft verschwenkt werden, was in Fig. 1 mit einem Pfeil
veranschaulicht ist. Hierbei schiebt sich der Betätigungsgriff 130 in das Gehäuse
120 ein, wobei gleichzeitig der Applikator 135 in seine Gebrauchsposition (applikationsbereite
Position) innerhalb der Öffnung 121 verschwenkt wird. Fig. 3 zeigt das Kosmetikbehältnis
100 mit freigegebener Öffnung 121, wobei sich der Applikator 135 in seiner Gebrauchsposition
innerhalb dieser Öffnung 121 befindet.
[0026] Fig. 4a zeigt einen Schnitt durch das Kosmetikbehältnis 100, wobei die kreissektorförmige
Öffnung 121 im Gehäuse 120 durch den zum Applikatorteil gehörenden Betätigungsgriff
130 verschlossen ist, wie vorausgehend erläutert. In dieser Schnittdarstellung ist
der im Inneren des Gehäuses 120 angeordnete Vorratsbehälter 122 zu erkennen, der einen
vorzugsweise nach Art eines gekrümmten Hohlzylinders ausgebildeten Vorratsraum definiert,
in dem ein Kosmetikum bevorratet ist, bei dem es sich vorzugsweise um ascaramasse
handelt. Der Vorratsbehälter 122 weist eine Entnahmeöffnung 129 auf in der ein Dicht-
und/oder Abstreifelement 125 angeordnet ist.
[0027] Ohne zunächst den Schutzbereich des Hauptanspruchs einzuschränken, wird die Rheologie
des Kosmetikums erfindungsgemäß so eingestellt, dass das Kosmetikum einerseits derart
viskos ist, dass es nicht vorzeitig von selbst aus dem Vorratsraum austritt, wenn
das Kosmetikbehältnis in der von Fig. 4b gezeigten Position gehalten und an das Auge
herangeführt wird, nämlich in einer Position, in der die Achse D zumindest im Wesentlichen
der Vertikalen entspricht. Geeigneter Weise stellt man das Kosmetikum z. B. so ein,
dass das Kosmetikbehältnis bei 23° C mindestens drei Minuten still in der von Fig.
4b gezeigten Position gehalten werden kann, ohne dass über die unverschlossene Abstreiferöffnun
bzw. die Entnahmeöffnung 129 von allein Kosmetikum nach außen austreten kann. Andererseits
muss das Kosmetikum eine hinreichende "Kriechfähigkeit" besitzen, um den Applikator
auch dann während einer mehrstündigen Lagerung (vorzugsweise 3 h) der Kosmetikeinheit
zwischen zwei Benutzungshandlungen hinreichend benetzen zu können, wenn der Vorratsraum
nur noch einen Teil der ursprünglich in ihn eingefüllten Kosmetikmasse enthält. Das
ist gerade bei einem solchen, erfindungsgemäßen System wichtig, weil hier ja der Applikator
zwangsgeführt ist und daher die Benutzerin keine Möglichkeit hat, gezielt mit dem
Applikator in dem schon teilentleerten Vorratsraum "zu stochern", um den Borstenbesatz
des Applikators mit noch zäh an den Wänden des Vorratsraum anhaftendem Kosmetikum
zu befrachten.
[0028] Im Innenraum des Vorratsbehälters 122 befindet sich der Applikator 135 zum Ausbringen
und Auftragen des Kosmetikmittels.
[0029] Der Applikator 135 ist fest mit dem Betätigungsgriff 130 verbunden.
[0030] In der Schnittdarstellung der Fig. 4a und 4b ist ferner sehr gut die Unterteilung
des Gehäuses 120 in vorzugsweise drei nahezu gleichgroße Bereiche bzw. Sektoren zu
erkennen. Im ersten Sektor befindet sich die Aufnahmeöffnung 121, die ggf. vom Betätigungsgriff
130 verschlossen ist. Im zweiten Sektor befindet sich der Vorratsbehälter 122. Im
dritten Sektor befindet sich ein Hohlraum bzw. eine Kavität 123, der vorzugsweise
zu fast vollständigen bzw. überwiegenden, manchmal aber auch nur zur teilweisen Aufnahme
des Betätigungsgriffs 130 vorgesehen ist, wie nachfolgend noch näher erläutert.
[0031] In der in Fig. 4a gezeigten Darstellung befindet sich der Applikator 135 innerhalb
des Vorratsbehälters 122. Dies ist die Ruheposition bzw. Verstauposition des Applikators
135, wobei sich das Kosmetikbehältnis 100 insgesamt in einem Lager- und/oder Transportzustand
befindet. Der Applikator 135 kann das im Innenraum befindliche Kosmetikmittel aufnehmen.
Um den Applikator 135 aus der gezeigten Ruheposition innerhalb des Vorratsbehälters
122 in eine Gebrauchsposition zu überführen, wird der am Schwenkgelenk bzw. Drehgelenk
126 schwenkbar bzw. drehbar gelagerte Betätigungsgriff 130 in der mit dem Pfeil angegebenen
Richtung durch manuelles Aufbringen einer Kraft bzw. eines Drehmoments verschwenkt.
Hierbei wird der Betätigungsgriff 130 in den Hohlraum 123 hineinbewegt, was einem
Verschwenken vom ersten Sektor in den dritten Sektor entspricht. Gleichzeitig wird
der Applikator 135 durch die Entnahmeöffnung 129 herausgezogen, wobei anhaftendes
überschüssiges Kosmetikmittel am Abstreifelement 125 derart abgestreift wird, dass
dieses im Innenraum des Vorratsbehälters 122 verbleibt.
[0032] Der über eine Verschwenkbewegung aus dem Vorratsbehälter 122 herausgezogene Applikator
135 gelangt schließlich in den torten- bzw. kuchenförmigen Ausschnitt 121 des Gehäuses
120 und befindet sich dann in einer Gebrauchsposition. Somit ist das Kosmetikbehältnis
100 insgesamt gebrauchsfertig. Dies ist in Fig. 4b gezeigt.
[0033] Die öffnende Verschwenkbewegung des Betätigungsgriffs 130 aus seiner Verschlussstellung
innerhalb der Öffnung 121 in die Öffnungsstellung innerhalb des Hohlraums 123 wird
durch Anschlagen an der radialen Wandung 127 des Gehäuses 120 begrenzt. Ebenso kann
vorgesehen sein, dass der Betätigungsgriff 130, vorzugsweise im Nahbereich des Schwenkgelenks
126, eine Anschlagnocke oder dergleichen besitzt, um in Öffnungsrichtung die Verschwenkbewegung
relativ zum Gehäuseteil 120 zu begrenzen. Ferner sind in den meisten Fällen hier nicht
näher dargestellte Rastmittel vorgesehen, die den Betätigungsgriff 130 in dieser Stellung
(Öffnungsstellung) temporär festhalten bzw. festsetzen. Das hat den großen Vorteil,
dass die Benutzerin die Kosmetikeinheit bequem am Gehäuse 120 festhalten und an die
zu behandelnde Partie heranführen kann, ohne selbst aktiv dafür sorgen zu müssen,
dass der seinerseits den Applikator haltende Betätigungsgriff sich nicht gegenüber
dem Gehäuse 120 verschiebt.
[0034] Damit der Betätigungsgriff 130 des Applikatorteils beim Verschwenken (aus der in
Fig. 4a dargestellten Verschlussstellung in die in Fig. 4b dargestellte Öffnungsstellung)
in den Hohlraum 123 im Gehäuse bzw. in der Dose 120 eintauchen kann, ist dieser in
seiner Formgebung korrespondierend zur Innenform des Hohlraums 123 ausgebildet, so
dass das Einschieben bzw. Einschwenken möglich ist. Dies ergibt sich anschaulich aus
den Figuren 3c und 3d. Dabei ist es so, dass die Innenoberfläche bzw. die Innenwandung
des Hohlraums 123 eine Führung für den Betätigungsgriff 130 ausbilden kann, so dass
das Schwenkgelenk 126 verhältnismäßig einfach ausgestaltet werden kann oder sogar
ganz entfallen kann, weil die Innenoberfläche oder ein definierter Teil der Innenoberfläche
des Hohlraums 123 vollständig die Aufgabe übernimmt, den Betätigungsgriff auf einer
Kreisbahn zwangszuführen. Das ist insbesondere dann möglich, wenn die Dose im Zentralbereich
ihrer großen Seitenflächen eine Vertiefung aufweist, wie sie bei diesem Ausführungsbeispiel
jeweils durch die konkave Vertiefung gebildet wird.
[0035] Der Betätigungsgriff 130 ist als Hohlteil ausgebildet, das vorzugsweise auf seiner
dem Applikator abgewandten Seite eine Öffnung aufweist, wie sie zweckmäßig ist, um
ein solches Teil aus einer Spritzgussform entformen zu können. Bevorzugt ist der Betätigungsgriff
130 einstückig und einteilig ausgebildet. Insbesondere handelt es sich bei dem Betätigungsgriff
130 um ein Spritzgussteil aus einem Kunststoff- oder Aluminiummaterial. Wie man sehr
schön an Hand der Fig. 4a sieht, sind Griff 130 und Gehäuse 120 so dimensioniert und
relativ zueinander fixiert, dass der Griff 130 auch nach Erreichen seiner Schließposition
noch immer ein Stück weit in die Kavität des Gehäuses 120 hineinragt, so dass seine
unschöne rückwärtige Öffnung der Benutzerin verborgen bleibt.
[0036] Vorzugsweise ist in Fig. 3c sehr gut die tropfenförmige Ausbildung der Frontwand
bzw. Stirnwand 131 des Betätigungsgriffs 130 zu erkennen, mit breiter werdendem Querschnitt
von innen nach außen, um dadurch eine Formanpassung an die konkaven Vertiefungen 112
an den Stirnseiten des Kosmetikbehältnises 100 bzw. dessen Gehäuse 120 zu erhalten.
Ferner ist der Betätigungsgriff 130 an seinem vom Schwenkgelenk 126 abgewandten Umfang
mit einer bogenförmigen Außenkontur bzw. Außenlinie 139 ausgebildet, wobei es sich
vorzugsweise um einen Kreisbogen handelt, dessen Mittelpunkt das Schwenkgelenk 126
bzw. die Schwenkachse ist. Der Kreisbogen ersetzt in der Öffnung 121 die kreisrunde
Umfangslinie des Gehäuses 120, sofern sich der Betätigungsgriff 130 in der Verschlussposition
befindet (siehe Fig. 2b). Der Betätigungsgriff 130 weist ebenfalls eine kreissektorförmige
bzw. tortenstückförmige Gestalt auf, wobei der Öffnungswinkel bzw. Mittelpunktswinkel
größer (bspw. um 5° bis 10°) ist als der Winkel α der Öffnung 121 im Gehäuse 120,
so dass sich stets eine Überdeckung zwischen dem Gehäuse 120 und dem Betätigungsgriff
130 ergibt, wie nachfolgend noch näher erläutert.
[0037] Das Schwenkgelenk 126 setzt sich, wenn als solches vorhanden, aus einer am Betätigungsgriff
130 ausgebildeten Welle 134 und einer am Gehäuse 120 ausgebildeten Lagerschale für
diese Welle 134 zusammen. Aufgrund der großflächigen Führung des Betätigungsgriffs
130 an der Innenwandung des Hohlraums 123 kann das Schwenkgelenk 126 relativ einfach
aufgebaut und klein dimensioniert sein. Die durch den Mittelpunkt der Stirnseiten
durchgehende Schwenkachse D ist in den Figuren 3b und 3d dargestellt. Im Bereich des
Schwenkgelenks 126 ist das Gehäuse 120 durch einen massiven Bereich 124 verstärkt
ausgebildet (siehe Fig. 4a). Alternativ kann in diesem Bereich auch eine Verrippung
vorgesehen sein. Bevorzugt ist das Gehäuse 12 0 einstückig und einteilig aus einem
Kunststoffmaterial oder gegebenenfalls auch Metallmaterial wie etwa Aluminium ausgebildet,
wobei die Gehäuseteile aus gleichem Werkstoff oder aus unterschiedlichen Werkstoffen
bestehen können. Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Gehäuse 120, zumindest in den
sichtbaren Abschnitten, eine robuste und gleichzeitig wertig anmutende äußere Oberfläche
aufweist, wobei selbiges auch für den Betätigungsgriff 130 gilt.
[0038] Um den Betätigungsgriff 130 aus der in Fig. 4b dargestellten Öffnungsposition in
die in Fig. 4a dargestellte Verschlussposition zu verschwenken bzw. zu verbringen,
wird dieser in der mit dem Pfeil angegebenen Richtung (siehe Fig. 4b) durch manuelles
Aufbringen einer Kraft bzw. eines Drehmoments verschwenkt. Um dies möglichst einfach
tun zu können, ragt der in der Öffnungsstellung befindliche Betätigungsgriff 130 etwas
in die Öffnung 121 hinein. Beim Verschwenken des Betätigungsgriffs 130 wird gleichzeitig
der Applikator 135 aus der in Fig. 4b gezeigten Gebrauchsposition innerhalb der Öffnung
121 in die in Fig. 4a gezeigte Ruheposition innerhalb des Vorratsbehälters 122 verschwenkt
und kann dann wieder Kosmetikmittel aufnehmen. Die schließende Verschwenkbewegung
ist beendet, wenn die vordere Stirnwand 131 oder der umlaufende Rand 132 (siehe Fig.
3c) an der radialen Wandung 128 des Gehäuses 120 anstößt. Es können nicht näher dargestellte
Rastmittel vorgesehen sein, die den Betätigungsgriff 130 in seiner Verschlussstellung
temporär festhalten. Befindet sich der Betätigungsgriff 130 in der in Fig. 4a gezeigten
Verschlussposition bzw. -Stellung, wird dieser zu beiden Seiten durch das Gehäuse
120 überdeckt. Die Überdeckungsbereiche sind mit 141 und 142 angegeben. Der Betätigungsgriff
130 kann derart durch ein Federelement vorgespannt sein, dass dieser relativ zum Gehäuseteil
120 in seine Verschlussstellung vorgespannt ist, d. h. tendenziell in die Verschlussstellun
gedrückt wird. Das Federelement kann z. B. im Hohlraum 123 angeordnet sein.
[0039] Durch reversibles Verschwenken des Betätigungsgriffs 130 kann der Applikator 135
zwischen einer Ruheposition innerhalb des Vorratsbehälters 122 und einer Gebrauchsposition
außerhalb des Vorratsbehälters 122, nämlich innerhalb der Ausnehmung 121, verschwenkt
werden. Um den Applikator 13 5 in die Gebrauchsposition zu verbringen, in der das
daran anhaftende Kosmetikmittel auf die Haut und/oder die Haare aufgetragen werden
kann, ist ein Trennen des Applikators 135 vom Gehäuse 120 nicht erforderlich, so dass
sich das Kosmetikbehältnis 100 besonders einfach handhaben lässt. Um die Handhabung
und insbesondere das Verschwenken zu vereinfachen, kann am Betätigungsgriff 130 eine
Riffelung oder Rändelung ausgebildet sein. Bei jedem Eintauchen in den Vorratsbehälter
122 kann der Applikator 135 Kosmetikmittel aufnehmen, wobei überschüssiges Kosmetikmittel
beim Herausziehen am Dicht- und/oder Abstreifelement 125 wieder abgestreift wird.
Das Dicht- und/oder Abstreifelement 125 dichtet den Vorratsbehälter 122 gegen den
Applikator 135 bzw. gegen den Applikatorträgerstift 136 ab, wenn sich der Applikator
135 in seiner Ruheposition innerhalb des Vorratsbehälters 122 befindet, indem sich
z. B. die streiferlippen dicht an den Applikatorträgerstift 136 anlegen und so die
Entnahmeöffnung 129 gegen den ungewollten Austritt des Kosmetikmittels abdichten.
Das Dicht- und/oder Abstreifelement 125 kann im Übrigen derart ausgebildet sein, dass
die Entnahmeöffnung 129 nach dem Herausziehen des Applikators 135 verschlossen wird.
Bevorzugt ist das Dicht- und/oder Abstreifelement 125 aus einem weichelastischen Material
gebildet. Zur Abdichtung der Entnahmeöffnung 129 kann ergänzend oder alternativ ein
Dichtring am Applikator 135 bzw. am Applikatorträgerstift 136 angeordnet sein.
[0040] Der Applikator 135 ist als Bürstchen ausgebildet, wobei die Borsten bzw. Finger dieses
Bürstchens an einem Applikatorträgerstift (Seele) 136 angeordnet sind. Bevorzugt ist
eine einteilige und einstückige Ausbildung der Finger zusammen mit dem Applikatorträgerstift
136 vorgesehen. Bei dem Applikator 135 kann es sich z. B. um ein Mehrkomponenten-Spritzgussteil
handeln. Ebenso kann es sich bei dem Applikator 135 auch um ein Schwämmchen oder dergleichen
handeln. Der Applikator 135 ist mittels des Applikatorträgerstift 136 in einer Aufnahme
133 an der Stirnwand 131 des Betätigungsgriffs 130 befestigt (siehe Fig. 4b), so dass
der Applikator 135 zwingend den Verschwenkbewegungen des Betätigungsgriffs 130 folgt.
Der Applikator 135 ist gekrümmt bzw. bananenförmig ausgebildet. Die Krümmung entspricht
einem Bogen mit konstantem Radius (Kreisbogen) um das Schwenkgelenk 126 bzw. um die
Drehachse D herum. Auch der Innenraum des Vorratsbehälters 122 weist eine gekrümmte
Form auf. Hierbei handelt es sich z. B. um die Form eines gekrümmten Zylinders der
im äußeren Bereich liegt und insbesondere vollständig innerhalb eines Bereichs liegt,
der sich zwischen dem maximalen Radius (Außenradius) des Kosmetikbehältnisses 100
senkrecht zur Drehachse D und einem Radius, der minimal der Hälfte des besagten maximalen
Radius entspricht, erstreckt. Bevorzugt sind der gekrümmte Applikator 135 und der
gekrümmte Innenraum des Vorratsbehälters 122 in ihrer Formgebung und Dimensionierung
aufeinander abgestimmt, um ein optimales Einschwenken und Ausschwenken des Applikators
135 zu ermöglichen und auch um eine gute Benetzung des Applikators 135 mit dem Kosmetikmittel
zu gewährleisten.
[0041] Das Kosmetikbehältnis 100 weist einen Sperrmechanismus auf, um den Betätigungsgriff
130 in seiner Verschlussstellung und/oder Öffnungsstellung zu arretieren und um insbesondere
zu verhindern, dass sich der Betätigungsgriff 130 unbeabsichtigt aus seiner Verschlussstellung
entfernt. Der Sperrmechanismus kann durch den zentral angeordneten Druckknopf 150
entsperrt werden. Durch die konkaven Vertiefungen 112 an den Stirnseiten befindet
sich der Druckknopf 150 in einer geschützten Position (siehe z. B. Fig. 3b). Ein einfacher
Sperrmechanismus wird nachfolgend anhand der Fig. 5 erläutert.
[0042] Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch den zentral angeordneten Sperr- bzw. Verriegelungsmechanismus.
Der Sperrmechanismus ist nur schematisch dargestellt. Der Sperrmechanismus umfasst
einen federnd vorgespannten zylindrischen Druckknopf 150, der an seinem Außenumfang
mit vorstehenden Nocken 151 ausgebildet ist, wie aus der oberen Teilfigur ersichtlich,
die den Druckknopf 150 in einer Draufsicht zeigt. Die Nocken 151 am Außenumfang des
Druckknopfs 150 können in korrespondierende Nuten 155 am Gehäuse 120 eingreifen, wodurch
eine Arretierung zwischen dem Betätigungsgriff 130 und dem Gehäuse 120 herbeigeführt
wird. Um diese Arretierung zu lösen, muss auf den Druckknopf 150 entgegen der Feder
152 eine Druckkraft F aufgebracht werden, wodurch der Druckknopf 150 in die Bohrung
153 einfedern kann und der Eingriff der Nocken 151 in die Nuten 155 am Gehäuse 120
gelöst wird. In der Folge ist ein Verschwenken bzw. Verdrehen des Betätigungsgriffs
130 relativ zum Gehäuse 120 möglich. Die Rückstellung des Druckknopfs 150 in die gezeigte
Position erfolgt selbsttätig durch die Feder 152, die gegen das feststehende Druckstück
156 abgestützt ist. Die Nocken 151 am Druckknopf 150 und die korrespondierenden Nuten
155 am Gehäuse 120 ermöglichen mehrere Arretierungs- bzw. Feststellungspositionen.
D. h. der Betätigungsgriff 130 kann vorzugsweise in mehreren zum Gehäuseteil 120 geeigneten
Positionen verriegelt werden. Zur einfacheren Bedienung ist der Druckknopf 150 mit
einer Riffelung ausgebildet (siehe z. B. Fig. 3), wobei diese Riffelung sonnenstrahlenartig
oder blumenartig ausgebildet sein kann. Anstelle des Sperrmechanismus kann das Kosmetikbehältnis
100 mit einem Loch in der Mitte ausgebildet sein, wodurch sich mit wenig Aufwand eine
preisgünstigere Variante bereitstellen lässt.
[0043] Fig. 6 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel. Das insgesamt mit 100a bezeichnete
Kosmetikbehältnis umfasst eine Grundplatte 160a, auf der ein Vorratsbehälter 170a
(für das Kosmetikmittel) mit einer Entnahmeöffnung 179a angeordnet ist. Der Vorratsbehälter
170a kann austauschbar sein. Ferner weist das Kosmetikbehältnis 100a einen Schwenkhebel
180a mit einem Betätigungsgriff bzw. Betätigungsarm 181a und einem Applikatorarm 182a
auf. Der Schwenkhebel 180a ist über das Schwenkgelenk 165a verschwenkbar an der Grundplatte
160a befestigt. Das Schwenkgelenk 165a umfasst z. B. einen an der Grundplatte 160a
angeordneten Zapfen bzw. Gelenkbolzen, auf dem der Schwenkhebel 180a aufgesteckt oder
aufgeclipst ist. Die Schwenkachse ist mit D angegeben. Am Applikatorarm 182a ist ein
Applikator 185a angeordnet (siehe Fig. 7). Durch Verschwenken des Schwenkhebels 180a
(relativ zur Grundplatte 160a) um die Schwenkachse D, was durch Aufbringen einer Kraft
auf den Betätigungsarm 181a erfolgt, kann der Applikator 185a zwischen seiner Ruheposition
innerhalb des Vorratsbehälters 170a (siehe Fig. 7b) und wenigstens einer Gebrauchsposition
außerhalb des Vorratsbehälters 170a verschwenkt werden (siehe Fig. 7d), was anschaulich
aus Fig. 7 hervorgeht. Die Figuren 7a und 7b zeigen den Applikator 185a in seiner
Ruheposition. Die Figuren 7c und 7d zeigen den Applikator 185a in seiner Gebrauchsposition.
Mit 175a ist ein Dicht- und/oder Abstreifelement bezeichnet. Mit 176a ist ein Dicht-
und/oder Führungskonus am Applikatorarm 182a bezeichnet. Das Kosmetikbehältnis 100a
kann Rast-, Arretier- und/oder Federelemente aufweisen. Im Übrigen gelten analog die
vorausgehenden Erläuterungen zum ersten Ausführungsbeispiel.
[0044] Fig. 8 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel. Das insgesamt mit 100b bezeichnete
Kosmetikbehältnis ist klammerartig ausgebildet und umfasst zwei Klammerhebel 180b
und 190b, die an einem Schwenkgelenk 165b verschwenkbar miteinander verbunden sind.
Im Klammerhebel 190b ist ein Vorratsbehälter 170b für das Kosmetikmittel angeordnet,
der von dem Applikatorarm 182b des Klammerhebels 180b verschlossen werden kann. Der
eigentliche Füllraum (Reservoir) für das Kosmetikmittel kann durch ein Sieb oder dergleichen
geschützt sein, durch welches hindurch das Kosmetikmittel zum Applikator 185b gelangen
kann. Der Klammerhebel 190b ist gabelförmig ausgebildet, um eine optimale Verschwenkbarkeit
des zweiten Klammerhebels 180b zu ermöglichen. Am Applikatorar 182b des Klammerhebels
180b befindet sich ein Applikator 185b. Durch Verschwenken des Klammerhebels 180b
(relativ zum Klammerhebel 190b) um die Schwenkachse D kann der Applikator 185b zwischen
einer Ruheposition innerhalb des Vorratsbehälters 170b (in welcher dieser z. B. auf
dem Sieb aufliegt und durch das Sieb hindurch das Kosmetikmittel aufnehmen kann) und
wenigstens einer Gebrauchsposition außerhalb des Vorratsbehälters 170b verschwenkt
werden, was anschaulich aus Fig. 9 hervorgeht. Das Kosmetikbehältnis 100b kann Rast-,
Arretier- und/oder Federelemente aufweisen. Im Übrigen gelten analog die vorausgehenden
Erläuterungen zum ersten und zum zweiten Ausführungsbeispiel.
[0045] Generell ist festzuhalten, dass die in den Figuren gezeigten und/oder nachfolgend
erläuterten Merkmale allgemeine Merkmale der Erfindung sein können, unabhängig von
gezeigten und/oder erläuterten Merkmalskombinationen. Ferner können im Rahmen der
Erfindung die in den Figuren gezeigten und/oder zuvor erläuterten Merkmale zu anderen
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispielen kombiniert werden.
[0046] Die Fig. 10 bis 14 zeigen ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Dieses Ausführungsbeispiel
steht von seiner Technik her dem ersten Ausführungsbeispiel nahe, weshalb alle Dinge,
die für das erste Ausführungsbeispiel beschrieben worden sind, auch für dieses Ausführungsbeispiel
gelten, sofern sie nicht aufgrund dessen andersartiger Ausgestaltung keine Anwendung
finden.
[0047] Das Gehäuseteil 120 ist bei diesem Ausführungsbeispiel im Wesentlichen nach Art eines
Halbkreises ausgeführt. Zwischen den beiden Stirnseiten 120A des Gehäuseteils ist
vorzugsweise ein Winkel DW zwischen 150° und 230° eingeschlossen. An dem Gehäuseteil
120 ist eine vorzugsweise feststehende Achse 120D ausgebildet. Idealerweise ist diese
Achse 120D zwischen den Lagerböcken 120V so ausgebildet, dass sie eine rundum frei
im Raum liegende Umfangsfläche aufweist und an ihren Stirnseiten an die Lagerböcke
120V angebunden ist. Der Gehäuseteil 120, die Lageböcke 120V und die Achse 120D sind
idealerweise aus einem Stück gespritzt.
[0048] Zu dem Gehäuseteil 120 gehört ein Klappdeckel 120B. Dieser Klappdeckel 120B trägt
den Applikator 135, der vorzugsweise so ausgeführt ist, wie das bereits im Rahmen
des ersten Ausführungsbeispiels beschrieben wurde. Wie man am besten anhand der Figur
12 erkennen kann ist der Klappdeckel 120B mit einer vorzugsweise an ihn angespritzten
Achshülse 120W versehen. Diese Achshülse 120W ist ein in Längsrichtung geschlitztes
Zylinderprofil. Der Schlitz 120C ist so ausgelegt, dass die Achshülse 120W auf die
feststehende Achse 120D aufgerastet werden kann, so dass der Klappdeckel 120B um die
feststehende Achse 120D mithilfe seiner Achshülse 120W von einer offenen in eine geschlossene
Position verschwenkt werden kann.
[0049] Der Klappdeckel ist mit Mitteln 120E versehen, mit deren Hilfe er sich in seiner
völlig geschlossenen und vorzugsweise auch in seiner völlig geöffneten Position am
Gehäuseteil 120 festlegen lässt. Vorzugsweise ist die Festlegung ein Formschluss.
Wie man anhand der Figuren sieht, handelt es sich bei den Mitteln 120E vorzugsweise
um unmittelbar an den Klappdeckel 120B angespritzte Formschlusselemente, denen korrespondierende
Rastausnehmungen 120F am Gehäuseteil 120 zugeordnet sind, in die die besagten Formschlusselemente
sich einlegen können.
[0050] Eine Detailansicht der Formschlusselemente bietet die Figur 14. Wie man sieht besitzt
jedes der Formschlusselemente einen im Wesentlichen T-förmigen Querschnitt. Dabei
ist der Teil, den man als Stiel 120G des T bezeichnen kann, so flexibel ausgeführt,
dass sich der Querbalken 120H des T um einen gewissen Betrag um den Stiel hin und
her schwenken lässt. Auf diese Art und Weise können die Formschlusselemente am Querbalken
120H des T mit den ihnen zugeordneten Rastelementen in oder außer Eingriff gebracht
werden.
[0051] Vorzugsweise besitzt der Klappdeckel 120B einen Vorsprung 120i, mit der er in geschlossenen
Zustand über die Kontur des Gehäuseteils 120 hinausragt, so dass der Klappdeckel 120B
mithilfe des Vorsprungs 120i bequem auf und wieder zugeklappt werden kann.
[0052] Im Hinblick auf den von diesem Ausführungsbeispiel verwendeten Applikator verhält
es sich so, wie es sich vorzugsweise für alle Applikatoren im Rahmen dieser Beschreibung
verhält - der Applikator ist ein Applikator mit einem spritzgegossenem Kern und daran
aus dem gleichen Kunststoff oder einem anderen Kunststoff angespritzten Borsten.
[0053] Die Figuren 16 bis 18 zeigen ein fünftes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0054] Dieses Ausführungsbeispiel der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das Gehäuse
120 hier die Gestalt eines kreisringförmigen Rohrs aufweist. In diesem Rohr gleitet
der entsprechend (im Regelfall mit einem runden Querschnitt und kreissegmentartig)
gestaltete Führungskörper 121A des Applikators. Der Applikator ist wiederum im Wesentlichen
so gestaltet, wie für das erste Ausführungsbeispiel beschrieben. Der Gehäuseteil 120
und der Führungskörper 121A des Applikators, der den eigentlichen Applikator trägt,
sind so gestaltet, dass die ganze Anordnung in vollständig geöffnetem, applikationsbereitem
Zustand einen in sich geschlossenen Kreisring ergibt.
[0055] Gestaltet man das distale, dem Führungskörper 121A des Applikators abgewandte Ende
des Applikatorkerns entsprechend, dann wird es bei diesem Ausführungsbeispiel möglich,
das distale Ende des Applikatorkerns mithilfe des nicht zu erkennenden Abstreifers
zu führen - so, dass sich der Applikatorkern im Zuge der Anwendung nicht spürbar verformt,
weshalb der Applikator als starr empfunden wird und die Benutzerin nicht den Eindruck
hat, dass der Applikator während der Applikation mit seinem einen distalen Ende ausweicht.
[0056] Der Körper des Applikators besitzt auch hier einen Vorsprung 120i, mit dem er über
das Gehäuseteil 120 in vorzugsweise radialer Richtung hinausragt. Auf diese Art und
Weise kann der Applikator bequem, vorzugsweise mit einem Finger, von seiner Verstauposition
in seine geöffnete Position gebracht werden und umgekehrt.
[0057] Um den Applikator in seiner Verstauposition und in seiner geöffneten Position festzusetzen,
sind vorzugsweise an seinem Führungskörper 121A hier nicht gezeigte Rastmittel vorgesehen,
die den Führungskörper des Applikators in den entsprechender Position durch Formschluss
gegenüber dem Gehäuseteil 120 des Applikators festsetzen.
Bezugszeichenliste
[0058]
- 100
- Kosmetikbehältnis
- 110
- Öse
- 112
- konkave Vertiefung
- 120
- Gehäuseteil (Dose)
- 120A
- Stirnseite Gehäuseteil
- 120
- Klappdeckel
- 120C
- Schlitz
- 120D
- Achse
- 120
- Mittel zum Verrasten des Klappdeckels
- 120F
- Rastausnehmung
- 120G
- Stiel des T-förmigen Rastmittels
- 120
- Querbalken des T-förmigen Rastmittels
- 120i
- Betätigungsvorsprung
- 120W
- Achshülse
- 121
- Gehäuseöffnung, Gehäuseausschnitt
- 121A
- Führungskörper des Applikators
- 122
- Vorratsbehälter
- 123
- Hohlraum, Kavität
- 124
- Verstärkungsbereich
- 125
- Dicht- und/oder Abstreifelement
- 126
- Schwenkgelenk
- 127
- radiale Wandung
- 128
- radiale Wandung
- 129
- Entnahmeöffnung
- 130
- Betätigungsgriff
- 131
- Stirnwand
- 132
- Stirnwandrand
- 133
- Aufnahme
- 134
- Welle
- 135
- Applikator
- 136
- Applikatorträgerstift (Seele)
- 139
- Außenkontur (Betätigungsgriff)
- 141
- Überdeckungsabschnitt bzw. -bereich
- 142
- Überdeckungsabschnitt bzw. -bereich
- 150
- Druckknopf (für Sperrmechanismus)
- 151
- Nocken
- 152
- Feder
- 153
- Bohrung, Hohlraum
- 155
- Nuten
- 156
- Druckstück
- 100a
- Kosmetikbehältnis
- 160a
- Grundplatte
- 165a
- Schwenkgelenk
- 170a
- Vorratsbehälter
- 179a
- Entnahmeöffnung
- 175a
- Dicht- und/oder Abstreifelement
- 176a
- Dicht- und/oder Führungskonus
- 180a
- Schwenkhebel
- 181a
- Betätigungsarm
- 182a
- Applikatorarm
- 185a
- Applikator
- 100b
- Kosmetikbehältnis
- 165b
- Schwenkgelenk
- 170b
- Vorratsbehälter
- 180b
- Klammerhebel
- 181b
- Betätigungsarm
- 182b
- Applikatorarm
- 185b
- Applikator
- 190b
- Klammerhebel
- D
- Schwenkachse
- DW
- Winkel zwischen den Stirnseiten des Gehäuseteils
- F
- Druckkraft
- a
- Öffnungswinkel (Mittelpunktswinkel)
1. Kosmetikbehältnis (100, 100a, 100b) für ein flüssiges oder pastöses Kosmetikmittel
oder dergleichen, mit einem Vorratsbehälter (122, 170a, 170b) für das Kosmetikmittel
und mit einem Applikator (135, 185a, 185b) zum Auftragen des Kosmetikmittels auf die
Haut und/oder die Haare, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator (135, 185a, 185b) verschwenkbar am Kosmetikbehältnis (100) gelagert
ist und durch Verschwenken um eine Schwenkachse (D) zwischen einer Ruheposition innerhalb
des Vorratsbehälters (122, 170a, 170b) und wenigstens einer Gebrauchsposition außerhalb
des Vorratsbehälters (122, 170a, 170b) verschwenkt werden kann.
2. Kosmetikbehältnis (100, 100a) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator (135, 185a) mit einem konstanten oder einem im Wesentlichen konstanten
Radius zur Schwenkachse (D) bogenförmig ausgebildet ist und durch eine Entnahmeöffnung
(129, 179a) des Vorratsbehälters (122, 170a) eingeschwenkt und ausgeschwenkt werden
kann.
3. Kosmetikbehältnis (100, 100a) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Entnahmeöffnung (129, 179a) des Vorratsbehälters (122, 170a) ein Dichtelement
angeordnet ist.
4. Kosmetikbehältnis (100, 100a, 100b) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator (135, 185a, 185b) ein Schwämmchen und/oder einen Borstenbesatz aufweist.
5. Kosmetikbehältnis (100, 100a) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschwenkwinkel (a) zwischen 50° und 150°, bevorzugt zwischen 60° und 135° und
insbesondere zwischen 70° und 120° liegt.
6. Kosmetikbehältnis (100, 100a, 100b) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Anschlagmittel zur Begrenzung der Schwenkbewegung, insbesondere beim
Verschwenken in die Gebrauchsposition, vorgesehen ist.
7. Kosmetikbehältnis (100, 100a, 100b) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Rastmittel umfasst sind, die den Applikator (135, 185a, 185b) in der Verschlussposition
und/oder in der Gebrauchsposition temporär festsetzen.
8. Kosmetikbehältnis (100, 100a, 100b) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verriegelungsmechanismus vorgesehen ist, der verhindert, dass sich der Applikator
(135, 185a, 185b) unbeabsichtigt aus seiner Ruheposition und/oder Gebrauchsposition
entfernen kann.
9. Kosmetikbehältnis (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dieses flach und rund ausgebildet ist und/oder dass die Stirnseiten mit konkaven
Vertiefungen (112) ausgebildet sind.
10. Kosmetikbehältnis (100) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass dieses ein Gehäuseteil (12 0) und einen schwenkbar an diesem Gehäuseteil (120) gelagerten
Betätigungsgriff (130) aufweist, wobei der Applikator (135) fest an dem verschwenkbaren
Betätigungsgriff (13 0) angeordnet ist.
11. Kosmetikbehältnis (100) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der verschwenkbar gelagerte Betätigungsgriff (130) beim Verschwenken aus einer Verschlussstellun
in eine Öffnungsstellung einen kreissektorförmigen Ausschnitt (121) freigibt und gleichzeitig
der Applikator (135) aus seiner Ruheposition in seine Gebrauchsposition innerhalb
dieses Ausschnitts (121) verschwenkt wird.
12. Kosmetikbehältnis (100) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der verschwenkbar gelagerte Betätigungsgriff (130) beim Verschwenken aus seiner Verschlussstellung
in seine Öffnungsstellung in einen Hohlraum (123) im Inneren des Kosmetikbehältnises
(100) eintauchen kann.
13. Kosmetikbehältnis (100, 100a, 100b) nach einem der vorausgehenden Ansprüche und insbesondere
Kosmetikbehältnis (100) nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass dieses im Wesentlichen aus einem Metallmaterial, insbesondere aus einem Aluminiummaterial,
oder aus einem Kunststoffmaterial gebildet ist.
14. Kosmetikbehältnis (100, 100a, 100b) nach einem der vorausgehenden Ansprüche und insbesondere
Kosmetikbehältnis (100) nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass dieses wenigstens eine Öse (110) zum Einfädeln einer Schnur oder Kette aufweist.
15. Kosmetikbehältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kosmetikbehältnis und der Applikator so gestaltet sind, dass es einen in Umfangsrichtung
vollständig in sich geschlossenen Ring ausbildet, sowohl wenn der Applikator in seiner
Verstauposition ist, als auch wenn der Applikator in seiner Applikationsposition ist.