[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Balance-Übungsgerät, insbesondere ein Balance-Übungsgerät,
das mit nur einem Fuß eines Trainierenden bzw. Benutzers, aber auch mit beiden Füssen
verwendet werden kann. Im weiteren betrifft sie auch Paare von Übungsgeräten, die
jeweils mit einem Fuß eines Benutzers verwendet werden können.
[0002] Bisher sind verschiedene Balance-Übungsgeräte bekannt, auf denen üblicherweise mit
beiden Füßen gleichzeitig die Balance gehalten wird. Es sind ebenfalls Luftpolsterschuhe
bekannt, die jedoch lediglich zur Dämpfung ein Luftpolster verwenden. Derartige Luftpolsterschuhe
weisen jedoch keinerlei Dämpfungskammern auf, die weich genug wären, um ein Balance-Training
nur aufgrund der Schuhe zu ermöglichen. Ein anderer Schuh mit Luftpolstern ist als
Reebok
™ Easytone
™ bekannt, der beim Gehen nur eine leichte Instabilität erzeugt und so beim Gehen und
Laufen weitere Muskelgruppen trainiert. Diese bekannten Schuhe sind damit nicht als
Balance-Übungsgeräte anzusehen, da eine mögliche seitliche Neigung bzw. Instabilität
zu gering ist.
[0003] Trotz einer inzwischen großen Anzahl von Balance-Trainingsgeräten ist es noch wünschenswert,
ein Balance-Trainingsgerät zur Verfügung zu stellen, das ein Training des gesamten
Körpers und dabei eine gezielte Kräftigung eines Beins bzw Fusses ermöglicht, wobei
die Präferenzen einzelner Benutzer berücksichtigt werden.
[0004] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Balance-Übungsgerät bereitgestellt,
das eine Grundplatte und einen Hohlkörper umfasst. Der Hohlkörper ist an einer Seite
der Grundplatte angegossen bzw. befestigt und somit bevorzugt einstückig mit der Grundplatte
ausgeführt. Der Hohlkörper ist mit einem Fluid, üblicherweise Luft oder Gas gefüllt.
Der Hohlkörper kann jedoch auch mit einer Flüssigkeit wie Wasser, Öl oder einer nicht-newtonschen
Flüssigkeit gefüllt sein. Die Grundplatte ist in der Außenkontur im Wesentlichen an
die Form eines menschlichen Fußes angepasst bzw. mit einer Passform für einen Fuss
ausgelegt. Das Balance-Übungsgerät ist weiterhin mit Befestigungsmitteln versehen,
die eingerichtet sind, um das Balance-Übungsgerät an der, dem Hohlkörper gegenüberliegenden
Seite der Grundplatte an einem menschlichen Fuß oder einem Schuh zu befestigen.
[0005] Das Balance-Übungsgerät ist vorzugsweise nicht als Schuh anzusehen, da es aufgrund
der Höhe des Hohlkörpers zu instabil ist, um über einen längeren Zeitraum zum zwecke
der Fortbewegung getragen zu werden.
[0006] In einer beispielhaften Ausführungsform des Balance-Übungsgeräts umfasst die Grundplatte
einen Rahmen aus Kunststoff, der mit einem Elastomer versehen ist oder der in einen
Elastomer eingebettet ist. Diese Konstruktion gestattet eine einfache, leichte und
doch stabile Grundplatte, die durch eine Elastomeroberfläche einem aufgesetzten Fuß
oder einem aufgesetzten Schuh leicht einen für Balanceübungen notwendigen Halt verleihen
können. Der Rahmen kann als Spritzgussteil ausgeführt sein. Der Rahmen kann durch
Spritzgießen mit Elastomer umspritzt werden.
[0007] In einer beispielhaften Ausführungsform ist auf der, dem Hohlkörper gegenüberliegenden
Seite eine Polsterung in Form eines Fußbetts angeordnet. In einer weiteren beispielhaften
Ausführungsform ist die Grundplatte mit vorzugsweise verstellbaren Vorsprüngen versehen,
um die Grundplatte an einem Schuh gegen Verschieben gesichert befestigen zu können.
Das Fußbett und die Polsterung können aus dem vorstehend erwähnten Elastomer geformt
sein. Es ist ebenfalls vorgesehen verstellbare Riemen an der Grundplatte anzuordnen.
[0008] In einer zusätzlichen beispielhaften Ausführungsform ist der Hohlkörper durch Rotationsguss
an der Grundplatte angegossen. Diese Herstellungsart ermöglicht eine einfache und
reproduzierbare Herstellung eines Hohlkörpers, ohne dass ein gesonderter Kern für
den Hohlkörper notwendig ist.
[0009] In einer weiteren beispielhaften Ausführungsform umfasst der Hohlkörper eine Kammer,
die eine geschlossene ringförmige Struktur aufweist. Durch eine ringförmige Kammer
kann die Seitenstabilität gegenüber einer seitlichen Verschiebung im Vergleich zu
einem Balance-Übungsgerät mit nur einer geschlossenen Kammer verbessert werden, ohne
dass die Stabilität gegenüber einem seitlichen Verkippen deutlich erhöht wird.
[0010] In einer ergänzenden beispielhaften Ausführungsform umfasst das Balance-Übungsgerät
mindestens zwei Hohlkörper mit jeweils einer Kammer, die durch mindestens eine (Fluid-)
Verbindung in der Grundplatte miteinander verbunden sind. In einer weiter bevorzugten
Ausführungsform ist in der Verbindung eine Drossel angeordnet, mit welcher der mögliche
Durchfluss (bei gegebenem Druckunterschied) eingestellt werden kann. Noch weiter bevorzugt
ist in der Verbindung ein Ventil angeordnet, sodass die Drossel nur in einer Richtung
wirkt.
[0011] In einer weiteren beispielhaften Ausführungsform umfasst das Balance-Übungsgerät
nur einen Hohlkörper mit einer einzelnen Kammer. Diese Version ist vor allem für sehr
instabile Übungen und besonders für sehr geübte Benutzer bestimmt. In dieser Ausführung
ist zudem eine seitliche Verschiebung der Grundplatte gegenüber einer Oberfläche möglich,
auf der der Hohlkörper aufliegt.
[0012] In einer ergänzenden beispielhaften Ausführungsform des Balance-Übungsgeräts weist
die Grundplatte eine Länge zwischen 20 und 40 cm und eine Breite zwischen 5 und 20
cm auf. Der Hohlkörper weist eine Breite zwischen 1 und 18 cm und eine Länge zwischen
1 und 38 cm auf. Damit kann im Wesentlichen ein Balance-Übungsgerät für alle üblichen
Fuß- und Schuhgrößen hergestellt werden.
[0013] In einer zusätzlichen weiteren beispielhaften Ausführungsform weist der Hohlkörper
eine Wanddicke zwischen 1 und 10, bevorzugt zwischen 2 und 8 und weiter bevorzugt
von im Wesentlichen 5 mm auf. Bei einem Werkstoff wie weichgemachtem PVC sind Wanddicken
bzw. Wandstärken im Bereich um 4 mm einerseits ausreichend elastisch, um BalanceÜbungen
zu ermöglichen und gleichzeitig ausreichend fest, um ein vorzeitiges Versagen des
Materials durch Alterung und oder einem Innendruck zu vermeiden.
[0014] In einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist das Balance-Übungsgerät weiter
mit einem Ventil versehen, mit dem der Hohlkörper mit einem Fluid gefüllt werden kann.
Es kann weiterhin ein größerer Einfüllstutzen beispielsweise für Wasser oder ein nichtnewtonsches
Fluid vorgesehen sein. Das Ventil kann direkt in den Hohlkörper eingegossen sein.
Das Ventil und/oder der Einfüllstutzen kann auch direkt an der Grundplatte bzw. an
dem Rahmen der Grundplatte angeordnet sein.
[0015] In einer zusätzlichen weiteren beispielhaften Ausführungsform ist das Balance-Übungsgerät
weiter mit einer Druckanzeige versehen. Die Druckanzeige kann einerseits eine direkte
Druckangabe eines Fluids im Inneren des Hohlkörpers angeben, als auch indirekt eine
Angabe der Belastung bzw. Überlastung des Balance-Übungsgeräts anzeigen.
[0016] In einer ergänzenden beispielhaften Ausführungsform des Balance-Übungsgeräts sind
die Befestigungsmittel als Riemen ausgeführt, die an der Grundplatte befestigt sind.
Weiter können die Riemen durch entsprechende Ösen geführt sein, die im Rahmen vorgesehen
sind. Es ist ebenfalls möglich, die Riemen mit der Grundplatte in dem Elastomer zu
vergießen. Besonders bevorzugt sind drei Riemen vorgesehen, nämlich einer zur Umgürtung
des vorderen Teils des Fusses bzw Schuhs, ein weiterer, der bereits im hinteren Teil
der Platte befestigt ist, zur Umgürtung des vorderen Übergangs zwischen Fuss und Bein,
und ein dritter Riemen, der die Ferse umgürtet und als ein in der Länge verstellbares
Fersenband ausgebildet ist.
[0017] In einer zusätzlichen beispielhaften Ausführungsform ist das Balance-Übungsgerät
gestreckt und umfasst eine Längsrichtung und eine Querrichtung. Das Balance-Übungsgerät
kann in Querrichtung im Wesentlichen symmetrisch sein. Bevorzugt weist das quersymmetrische
Balance-Übungsgerät dabei eine im Wesentlichen nierenförmige Form auf. Das Balance-Übungsgerät
kann in Längsrichtung im Wesentlichen symmetrisch ausgeführt sein. Weiter bevorzugt
weist das längssymmetrische Balance-Übungsgerät eine im Wesentlichen birnenförmig
Form auf. Die Kombination von Längs- bzw. Quersymmetrie und symmetrisch angeordneten
Riemen gestattet eine Nutzung von symmetrischen Balance-Übungsgeräten für den rechten
und linken Fuss.
[0018] Es ist ebenfalls vorgesehen eine Grundplatte zu verwenden, die sowohl in Längs- als
auch in Querrichtung symmetrisch ist, und die mit einem, in Längsrichtung nicht symmetrischen
Hohlkörper kombiniert ist. In dieser Ausführungsform ist können unterschiedlich geformte
Hohlkörper oder ein einzelner Hohlkörper mit einer über die Länge unterschiedlichen
Breite ein Balancieren eher auf den Ballen oder eher auf den Fersen trainierten. Dies
kann dadurch erreicht werden, dass der Druckpunkt des Hohlkörpers außerhalb der Symmetrieachsen
oder des Mittelpunkts der Grundplatte angeordnet wird.
[0019] In einer weiteren beispielhaften Ausführungsform umfasst der Hohlkörper weichgemachtes
Polyvinylchlorid, das vorzugsweise mit Düsononylphthalat weichgemacht ist. Dieser
Werkstoff eignet sich besonders für das Rotationsgießen des Hohlkörpers.
[0020] In einer zusätzlichen weiteren beispielhaften Ausführungsform umfasst das Balance-Übungsgerät
ein Fußbett, das fest an der Grundplatte befestigt werden kann, um einen Belastungsschwerpunkt
an den Druckpunkt des Hohlkörpers auf der Grundplatte anpassen zu können. In einer
alternativen Ausführungsform ist das Fussbett an der Grundplatte verschieblich befestigt.
[0021] In einer zusätzlichen beispielhaften Ausführungsform umfasst das Balance-Übungsgerät
weiter eine Befestigungsmöglichkeit bzw. eine Aufnahme für Trainingsgewichte oder
Ballast an der Grundplatte. Weiter bevorzugt ist die Befestigungsmöglichkeit bzw.
die Aufnahme als mit Ballast befüllbarer Hohlkörper ausgeführt.
[0022] In einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist der Hohlkörper weiter eine
Profilierung an der äußeren Oberfläche des Hohlkörpers auf. Eine derartige Profilierung
kann einerseits das Abrollverhalten des Hohlkörpers bei Balanceübungen verbessern
und andererseits ein Wegrutschen des Hohlkörpers auf einem eventuell feuchten Untergrund
verhindern.
[0023] Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand einer Zeichnung veranschaulicht.
Figuren 1A- 1D zeigen verschiedene Elemente eines erfindungsgemäßen Balance-Übungsgeräts
in einer unteren Aufsicht.
Figuren 2A-2D zeigen verschiedene Elemente eines erfindungsgemäßen Balance-Übungsgeräts
in einer Schnittansicht, wobei die Schnitte jeweils den entsprechenden Figuren 1A
bis 1D entsprechen.
Figuren 2E und 2F zeigen Ausführungen mit einem Ventil und mit zwei miteinander verbundenen
Kammern in einer Schnittansicht.
Figuren 3 bis 6B zeigen verschiedene mögliche Gestaltungen der Grundplatte bzw. verschieden
geformten Hohlkörpern.
[0024] Alle Figuren sind lediglich schematisch und nicht maßstabgerecht. Sowohl in den Figuren
als auch in dem Text werden gleiche Bezugszeichen für gleiche oder ähnliche Elemente
verwendet.
[0025] Figur 1A zeigt einen Rahmen 8 aus Kunststoff, der als Träger dient und einer Grundplatte
6 die gewünschte Steifheit verleiht. Der Rahmen 8 ist aus Kunststoff in einem Spritzgussverfahren
hergestellt. Der Rahmen 8 weist eine Wabenstruktur auf, der je nach den gewählten
Dicken der einzelnen Streben eine bestimmte Festigkeit / Elastizität verliehen werden
kann. Es ist ebenfalls möglich, andere Strukturen wie Gitter oder eine im Wesentlichen
geschlossene Platte zu verwenden. Der Rahmen kann mit Öffnungen bzw. Ösen (nicht dargestellt)
zum Befestigen beispielsweise von Riemen versehen sein.
[0026] Figur 1B zeigt den Rahmen 8 von Figur 1A, der in einem Elastomer 10 eingegossen ist.
Der Verbund aus Rahmen 8 und Elastomer 10 bildet die Grundplatte 6. Die Grundplatte
4 kann mit Öffnungen bzw. Ösen (nicht dargestellt) zum Befestigen beispielsweise von
Riemen versehen sein, die sich durch das Elastomer 10 erstrecken. Es ist ebenfalls
möglich, beispielsweise Riemen in dem Elastomer einzugießen.
[0027] Figur 1C zeigt die Grundplatte 6 von Figur 1B, auf der ein Hohlkörper 4 angegossen
ist. Der Hohlkörper 4 ist zu erkennen, und daher stellt die Figur 1C eine untere Ansicht
des Balance-Geräts 2 der vorliegenden Erfindung dar. Der Hohlkörper weist wie die
Grundplatte 6 eine im Wesentlichen nierenförmige Gestalt auf, und umschließt nur einen
einzigen einfach zusammenhängenden Hohlraum.
[0028] Figur 1D zeigt eine Ausführungsform, die im Wesentlichen der aus Figur 1C entspricht,
wobei der Hohlkörper 4 jedoch einen zweifach zusammenhängenden Hohlraum bildet, der
wie ein Ring oder eine Wulst am Rand der Grundplatte 6 verläuft. In dieser Version
ist die Grundplatte 6 in der Mitte des Balance-Übungsgeräts zu erkennen. In dieser
Ausführungsform kann sich das Balance-Übungsgerät ähnlich einem Saugnapf an einem
glatten Untergrund festsaugen, was eine Balance-Übung weiter erschweren kann. Es ist
ebenfalls möglich die Oberfläche des Hohlkörpers mit Rillen zu versehen, um ein Luftkissen/Saugnapf-Effekt
zu verstärken (d. h. mit Längsrillen bezüglich des wulstförmigen Hohlkörpers 4) oder
zu verringern (d. h. mit Querrillen bezüglich des wulstförmigen Hohlkörpers 4). Es
ist ebenfalls vorgesehen, eine Öffnung und/oder ein Ventil im inneren Bereich in der
Grundplatte 6 anzuordnen, die sich auf einen Saugnapf/Luftkissen-Effekt auswirken.
[0029] Figur 2A zeigt den Rahmen 8 aus Kunststoff von Figur 1A in einer Querschnittsansicht.
Der Rahmen 8 weist einzelne Streben auf, die im Querschnitt kreuzförmig sind. Da die
Darstellung lediglich schematisch ist, kann die Anzahl der Streben des Rahmens von
denen der Figur 1A abweichen, was auch für die anderen Figuren 1A bis 2D gilt.
[0030] Figur 2B zeigt die Grundplatte 6 von Figur 2A in einer Querschnittsansicht, wobei
der in das Elastomer 10 eingegossene Rahmen 8 durch gepunktete Linien angedeutet ist.
[0031] Figur 2C zeigt das Balance-Übungsgerät von Figur 1C in einer Querschnittansicht.
Der Hohlkörper 4 ist an der Unterseite der Grundplatte 6 angegossen. Der Hohlkörper
4 weist einen einzelnen einfach zusammenhängenden Hohlraum 12 auf, der sich im Wesentlichen
über die gesamte Breite der der Grundplatte 6 erstreckt. Der Hohlraum ist mit Luft
gefüllt. Die Haut des Hohlkörpers 4 kann mit einem Füllventil (nicht dargestellt)
versehen sein.
[0032] Figur 2D zeigt eine Ausführungsform, die im Wesentlichen der aus Figur 2D entspricht,
wobei der Hohlkörper 4 jedoch einen zweifach zusammenhängenden Hohlraum 12 bildet,
der am Rand der Grundplatte 6 angeordnet ist. Die Linie 14 deutet an, dass der Hohlkörper
4 hinter der Schnittebene zusammenhängt. Zwischen den beiden Teilen des Hohlkörpers
4 liegt die Grundplatte 6 nach unten frei. In der dargestellten Ansicht ist klar zu
erkennen, dass der ringförmige Hohlkörper beim Aufsetzen auf eine glatte Fläche, in
dem Bereich in dem die Grundplatte 6 nach unten freiliegt, ein Luftpolster bildet.
Dieses Luftpolster kann ebenfalls wie ein Saugnapf wirken und damit das Balance-Übungsgerät
während einer Übung sicher an einer glatten Oberfläche fixieren, wodurch ein seitliches
Wegrutschen zumindest eingeschränkt werden kann. Ein Balance-Übungsgerät, das sich
an einer glatten Fläche festsaugt, kann ebenfalls dazu verwendet werden, beim Anheben
eines Fußes einen Widerstand zu erzeugen, um die dafür notwendigen Muskelgruppen zusätzlich
zu trainieren.
[0033] Figur 2E zeigt eine Möglichkeit, wie ein Füllventil in die Grundplatte des Balance-Übungsgeräts
integriert werden kann. Dazu wird eine Bohrung 18 durch die Grundplatte und die untere
Wand des angegossenen Hohlkörpers 4 geführt. Eine weitere seitliche Öffnung, die mit
der Bohrung 18 verbunden ist, nimmt dabei ein Ventil 18 auf, durch das der Hohlraum
gefüllt werden kann. Die Bohrung kann zudem mit einem Schraubverschluss 18 verschlossen
werden. Die Bohrung 18 kann im Durchmesser so ausgeführt werden, dass der Hohlraum
12 auch mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit gefüllt werden kann. Es ist sogar
möglich, den Hohlraum 12 mit einer nicht-newtonschen Flüssigkeit bzw. mit "silly putty"
bzw. "thinking putty" oder einem Gel zu füllen, um die Balance- und Federeigenschaften
des Balance-Übungsgeräts zu beeinflussen.
[0034] Figur 2F zeigt einen Schnitt durch eine Ausführungsform eines Balance-Übungsgeräts
mit zwei getrennten Hohlkörpern 4, wobei die Hohlräume 12 der Hohlkörper 4 durch eine
Verbindung 22 miteinander verbunden sind. Die Verbindung 22 ist als Kanal oder Leitung
in dem Rahmen 8 der Grundplatte ausgeführt. Auf der linken Seite erstreckt sich der
Kanal so weit in den Hohlraum 12, dass er beim Rotationsguss des Hohlkörpers 4 nicht
überdeckt wird. Auf der rechten Seite des Kanals der Verbindung 22 ist eine Konstruktion
ähnlich der des Ventils von Figur 2E gezeigt. Mit dieser Ausführung kann auch ein
Balance-Übungsgerät mit 2 oder mehreren Hohlkörpern entworfen werden. Weiter bevorzugt
kann die Verbindung 22 mit einer von außen verstellbaren Drossel versehen sein, um
einen Druckausgleich zwischen dem linken und dem rechten Hohlkörper zu beschränken.
Es ist ebenso vorgesehen in der Verbindung 22 eine Drossel zusammen mit einem Ventil
zu integrierten, die einen schnellen Druckausgleich in einer gestattet, während in
der anderen Richtung ein Druckausgleich beschränkt ist. Die Hohlkörper können auch
vorne bzw. hinten an dem Balance-Übungsgerät angeordnet sein.
[0035] Figur 3 zeigt eine mögliche Gestaltung einer Grundplatte 6 bzw. Hohlkörpers 4, die
bzw. der an die Anatomie eines menschlichen Fußes 24 angepasst ist. Diese Ausführungsform
kann dabei nur mit einem rechten Fuß verwendet werden.
[0036] Figur 4 zeigt eine symmetrische Gestaltung einer Grundplatte 6, die mit einem nicht
symmetrischen Hohlkörper 4 kombiniert ist. Die Grundplatte 6 gestattet es, sowohl
einen linken als auch einen rechten Fuß 24 in zwei verschiedenen Richtungen auf der
Grundplatte 6 aufzusetzen. Aufgrund der asymmetrischen Gestaltung des Hohlkörpers
4 liegt der Druckpunkt 40 des Hohlkörpers 4 nicht in der Mitte 42 der Grundplatte
6, sondern ist leicht dazu versetzt. Je nach dem, welcher Fuß in welcher Richtung
aufgesetzt wird, kann das Balance-Übungsgerät 2 dazu verwendet werden, unterschiedliche
Muskelgruppen vorrangig zu trainieren, was insbesondere für Reha-Anwendugnen von Vorteil
ist.
[0037] Figur 5A zeigt eine Grundplatte 6 bzw. einen Hohlkörper 4, der längssymmetrisch und
im Wesentlichen birnenförmig ist. Bei einer symmetrischen Anordnung von Riemen kann
ein derartiges Balance-Übungsgerät sowohl mit dem rechten als auch mit dem linken
Fuß verwendet werden. Die beiden Möglichkeiten, einen Fuß auf eine derartige Grundplatte
aufzusetzen, sind in Figur 5B durch die übereinanderliegenden schematisch dargestellten
menschlichen Füße 24 dargestellt.
[0038] Figur 6A zeigt eine Grundplatte 6 bzw. einen Hohlkörper 4, der quersymmetrisch und
im Wesentlichen nierenförmig ist. Bei einer symmetrischen Anordnung von Riemen kann
ein derartiges Balance-Übungsgerät sowohl mit dem rechten als auch mit dem linken
Fuß verwendet werden. Die beiden Möglichkeiten, einen Fuß auf eine derartige Grundplatte
aufzusetzen, sind in Figur 6B durch die übereinanderliegenden schematisch dargestellten
menschlichen Füße 24 dargestellt.
[0039] Es sollte klar sein, dass auch alle Kombinationen von Merkmalen, soweit sie jeweils
nur in einzelnen Figuren dargestellt sind ebenfalls als offenbart zu erachten sind.
1. Balance-Übungsgerät (2) umfassend:
eine Grundplatte (6), und
einen Hohlkörper (4), der an einer Seite der Grundplatte (6) befestigt bzw angegossen
ist, und der mit einem Fluid gefüllt ist,
wobei die Grundplatte (6) an die Form eines menschlichen Fuß angepasst ist, und
wobei das Balance-Übungsgerät (2) mit Befestigungsmitteln versehen ist, die eingerichtet
sind, das Balance-Übungsgerät mit der, dem Hohlkörper (4) gegenüberliegenden Seite
der Grundplatte (6) an einem Fuß oder einem Schuh zu befestigen.
2. Balance-Übungsgerät (2) nach Anspruch 1, wobei die Grundplatte einen Rahmen (8) aus
Kunststoff umfasst, der mit einem Elastomer (10) versehen oder in einem Elastomer
eingebettet ist.
3. Balance-Übungsgerät (2) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Grundplatte (6) auf der,
dem Hohlkörper (4) gegenüberliegenden Seite mit einer Polsterung in Form eines Fußbetts
versehen ist.
4. Balance-Übungsgerät (2) nach Anspruch 1,2 oder 3, wobei der Hohlkörper (4) durch Rotationsguss
an der Grundplatte (6) angegossen ist.
5. Balance-Übungsgerät (2) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Hohlkörper
(4) eine Kammer (12) umfasst, die eine geschlossene ringförmige Struktur aufweist.
6. Balance-Übungsgerät (2) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Balance-Übungsgerät
(2) mindestens zwei Hohlkörper (4) mit jeweils einer Kammer umfasst, die durch mindestens
eine Verbindung (22) in der Grundplatte miteinander verbunden sind.
7. Balance-Übungsgerät (2) nach einem der vorstehenden Ansprüche, sofern nicht abhängig
von Anspruch 6, wobei das Balance-Übungsgerät (2) nur einen Hohlkörper (4) mit einer
einzelnen Kammer (12) umfasst.
8. Balance-Übungsgerät (2) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Grundplatte
(6) eine Länge zwischen 20 und 40 cm und eine Breite zwischen 5 und 20 cm aufweist,
wobei der Hohlkörper (4) eine Breite zwischen 1 und 18 cm aufweist, und wobei der
Hohlkörper (4) eine Länge zwischen 1 und 38 cm aufweist.
9. Balance-Übungsgerät (2) nach Anspruch 8, wobei das Balance-Übungsgerät in Querrichtung
im Wesentlichen symmetrisch ist, und bevorzugt nierenförmig bzw fussförmig ausgebildet
ist oder wobei das Balance-Übungsgerät (2) in Längsrichtung im Wesentlichen symmetrisch
ist, und bevorzugt im Wesentlichen birnenförmig bzw fussförmig ausgebildet ist.
10. Balance-Übungsgerät (2) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Hohlkörper
(4) eine Wanddicke zwischen 1 und 10, bevorzugt zwischen 2 und 8 und weiter bevorzugt
von im Wesentlichen 5 mm aufweist.
11. Balance-Übungsgerät (2) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Balance-Übungsgerät
(2) weiter mit einem Ventil (16) versehen ist, mit dem der Hohlkörper (4) mit einem
Fluid gefüllt werden kann.
12. Balance-Übungsgerät (2) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Balance-Übungsgerät
(2) weiter mit einer Druckanzeige versehen ist.
13. Balance-Übungsgerät (2) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Befestigungsmittel
Riemen umfassen, die an der Grundplatte (6) befestigt sind.
14. Balance-Übungsgerät (2) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Hohlkörper
(4) weichgemachtes Polyvinylchlorid, vorzugsweise mit Diisononylphthalat weichgemachtes
Polyvinylchlorid umfasst.
15. Balance-Übungsgerät (2) nach einem der vorstehenden Ansprüche, sofern abhängig von
Anspruch 3, wobei das Fußbett, fest an der Grundplatte befestigt werden kann, um einen
Belastungsschwerpunkt (42) an einen Druckpunkt (40) des Hohlkörpers auf der Grundplatte
(6) anpassen zu können.
16. Balance-Übungsgerät (2) nach einem der vorstehenden Ansprüche, weiter aufweisend eine
Befestigungsmöglichkeit bzw. eine Aufnahme für Trainingsgewichte oder Ballast an der
Grundplatte (6).
17. Balance-Übungsgerät (2) nach einem der vorstehenden Ansprüche, weiter aufweisend eine
Profilierung an der äußeren Oberfläche des Hohlkörpers (4).