[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bandanleger gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Bei modernen Verpackungsanlagen stellen Bandanleger einen wichtigen Bestandteil dar.
Sie ermöglichen es, aus einer Vielzahl von Werkstücken, insbesondere im Wesentlichen
flachen Werkstücken, gezielt ein Werkstück zu entnehmen und einem nachfolgenden Verarbeitungs-
oder Konfektionierungsprozess zuzuführen. In der Regel werden die Werkstücke als Stapel
in ein Magazin des Bandanlegers eingelegt. Während der Vereinzelung tritt das unterste
Werkstück im Stapel mit wenigstens einem Vereinzelungsband und wenigstens einer zu
diesem Vereinzelungsband korrespondierend angeordneten Vereinzelungsrolle in Kontakt
und wird aus dem Stapel entfernt. Danach wird das vereinzelte Werkstück in Transportrichtung
in einen Auslaufbereich überführt, von wo aus die weitere Verarbeitung bzw. Konfektionierung
stattfindet. Das Werkstück kann so bspw. bedruckt, beklebt, verpackt oder verschweißt
werden.
[0003] Ein aus dem Stand der Technik bekannter Bandanleger zum Vereinzeln einer Mehrzahl
gestapelter, im Wesentlichen flacher Produkte weist in der Regel einen Antrieb, eine
Vereinzelungsanordnung und eine Auslaufanordnung auf, wobei die Vereinzelungsanordnung
wenigstens ein Vereinzelungsband und wenigstens eine Vereinzelungsrolle aufweist,
die derart zueinander angeordnet und von dem Antrieb angelenkt sind, dass einzelne
Produkte zwischen dem Vereinzelungsband und der Vereinzelungsrolle hindurch in die
Auslaufanordnung überführt werden, und wobei die Auslaufanordnung wenigstens eine
obere Auslaufverlängerung mit einem oberen Auslaufband und eine untere Auslaufverlängerung
mit einem unteren Auslaufband aufweist, die derart zueinander angeordnet und von dem
Antrieb angelenkt sind, dass das vereinzelte Produkt zwischen den Bändern weiterbefördert
wird.
[0004] Bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Bandanlegern wird es als nachteilig empfunden,
dass eine Störungsbeseitigung vergleichsweise aufwändig ist und ein Wechsel von Verscheißteilen
in der Regel eine Demontage einer großen Anzahl von Bauteilen des Bandanlegers mit
sich bringt.
[0005] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Bandanleger zur Verfügung zu
stellen, bei dem eine Störungsbeseitigung auf einfachere Weise erfolgen kann.
[0006] Diese Aufgabe wird durch einen Bandanleger mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0007] Ein erfindungsgemäßer Bandanleger zum Vereinzeln einer Mehrzahl gestapelter, im Wesentlichen
flacher Produkte weist einen Antrieb, eine Vereinzelungsanordnung und eine Auslaufanordnung
auf, wobei die Vereinzelungsanordnung wenigstens ein Vereinzelungsband und wenigstens
eine Vereinzelungsrolle aufweist, die derart zueinander angeordnet und von dem Antrieb
angelenkt sind, dass einzelne Produkte zwischen dem Vereinzelungsband und der Vereinzelungsrolle
hindurch in die Auslaufanordnung überführt werden und wobei die Auslaufanordnung wenigstens
eine obere Auslaufverlängerung mit wenigstens einem oberen Auslaufband und wenigstens
eine untere Auslaufverlängerung mit wenigstens einem unteren Auslaufband aufweist,
die derart zueinander angeordnet und von dem Antrieb angelenkt sind, dass das vereinzelte
Produkt zwischen den Bändern weiterbefördert wird, wobei eine Lagerung der Vereinzelungsanordnung
und der Auslaufanordnung an einer einzigen seitlich angeordneten Grundplatte erfolgt.
[0008] Durch eine derartige sogenannte "Balkonbauweise" wird es ermöglicht, dass sowohl
die Vereinzelungsanordnung als auch die Auslaufanordnung seitlich von der, der Grundplatte
gegenüberliegenden Seite ausgehend gut zugänglich sind und damit eine Wartung und
Störungsbeseitigung in im Vergleich zum Stand der Technik einfacherer Weise möglich
ist. Die Lagerung an einer einzigen, seitlich angeordneten Grundplatte ist dadurch
gekennzeichnet, dass sowohl sämtliche angetriebenen Wellen der Vereinzelungsanordnung
und der Auslaufanordnung als auch der Antrieb selbst sowie etwaige Anbauteile des
Bandanlegers einzig über die seitlich angeordnete Grundplatte abgestützt und bspw.
mit einer Befestigungsanordnung verbunden sind. Die verschiedenen angetriebenen Wellen
können dabei unmittelbar oder über die Zwischenschaltung verschiedener Anbauteile
an der seitlichen Grundplatte gelagert sein. Ausschlaggebend ist, dass eine Abstützung
des gesamten Bandanlegers ausschließlich über die seitlich angeordnete Grundplatte
erfolgt und nur über diese Grundplatte eine Befestigung des Bandanlegers an einer
Befestigungsvorrichtung oder einer nachfolgenden Verarbeitungsstraße erfolgt.
[0009] Ein flexiblerer Einsatz des Bandanlegers wird ermöglicht, wenn eine Befestigungsanordnung
vorgesehen ist, an der die Grundplatte um eine quer zu einer Transportrichtung verlaufende
Schwenkachse schwenkbar gelagert ist.
[0010] Als Transportrichtung wird in der vorliegenden Patentanmeldung die durch das Vereinzelungsband
und die Vereinzelungsrolle sowie die Auslaufbänder vorgegebene Bewegungsrichtung für
zwischen diesen befindliche Produkte angesehen. Als quer zur Transportrichtung wird
in der vorliegenden Anmeldung die Richtung parallel zu einer Rotationsachse der Vereinzelungsrolle
bzw. der Antriebswellen des Vereinzelungsbandes bzw. der Vereinzelungsbänder sowie
parallel zu den Antriebsachsen der Auflaufbänder verstanden. Eine Lagerung der Antriebswellen
erfolgt dabei orthogonal zu einer Oberfläche der Grundplatte.
[0011] Der Antrieb der Vereinzelungsanordnung und der Auslaufanordnung erfolgt bevorzugt
über einen umlaufenden Riemen, der bspw. als Zahnriemen ausgebildet sein kann. Um
die Schwenkbarkeit des Bandanlegers um die Schwenkachse zu gewährleisten und um eine
flexible Positionierung des Antriebs zu ermöglichen, ist es vorteilhaft, wenn eine
Hauptsantriebswelle, über die eine Antriebskraft eingekoppelt wird, mit der Schwenkachse
zusammenfällt. Auf diese Weise ist es möglich, dass ein Motor des Antriebs bspw. an
der Grundplatte gelagert wird. Gleichzeitig ist es aber auch möglich, dass ein Motor
des Antriebs außerhalb des eigentlichen Bandanlegers an der Befestigungsanordnung
gelagert ist und die Antriebskraft über die mit der Schwenkachse zusammenfallende
Hauptantriebswelle eingekoppelt wird. Es ist außerdem möglich, dass der Motor des
Antriebs nicht in Verlängerung der Hauptantriebswelle, sondern über eine an der Befestigungsanordnung
schwenkbar gelagerte Schwinge gelagert ist und die Antriebskraft über einen weiteren
Riemen, bevorzugt einen Zahnriemen, auf die Hauptantriebswelle wirkt.
[0012] Zur Festlegung einer gewünschten Schwenkposition der Schwinge relativ zu der Grundplatte
bzw. der Befestigungsanordnung kann eine Klemmanordnung vorgesehen sein.
[0013] Ebenso ist es möglich, eine Position der Grundplatte relativ zu der Befestigungsanordnung
ebenfalls über eine Klemmanordnung festzulegen.
[0014] Parallel zu der Grundplatte kann außerdem eine Gegenplatte vorgesehen sein.
[0015] Eine solche Gegenplatte hat den Vorteil, dass ansonsten freikragende Wellen über
die Gegenplatte gegeneinander abgestützt werden können, sodass Drehmomente, die bspw.
über die über die Wellen laufenden Bänder eingeleitet werden, so abgefangen werden
können.
[0016] Es ist außerdem vorteilhaft, wenn eine Vereinzelungsplatte vorgesehen ist, um die
das Vereinzelungsband umläuft, wobei die wenigstens eine Vereinzelungsrolle in einem
Bereich oberhalb der Vereinzelungsplatte angeordnet ist. Sind mehrere Vereinzelungsrollen
vorgesehen, so weisen diese fluchtende Rotationsachsen auf, so dass die zu vereinzelnden
Produkte parallel in Transportrichtung bewegt werden.
[0017] Durch Verwendung einer Vereinzelungsplatte ist es besonders einfach möglich, zwischen
der Vereinzelungsrolle und dem Vereinzelungsband einen definierten Abstand einzustellen,
der auch bei einer fortschreitenden Abnutzung der Rolle und/oder des Bandes aufgrund
der stabilisierenden Vereinzelungsplatte konstant gehalten werden kann.
[0018] Um das Abnutzungsverhalten der Vereinzelungsplatte zu optimieren und eine Standzeit
derselben zu verbessern, ist es vorteilhaft, wenn in einem Bereich unterhalb der Vereinzelungsrolle
ein vorzugsweise auswechselbarer Einsatz aus gehärtetem Stahl in der Vereinzelungsplatte
vorgesehen ist.
[0019] Auf diese Weise ist es möglich, die Vereinzelungsplatte im Bereich der größten Krafteinwirkung
mit einer höheren Standfestigkeit auszustatten und gleichzeitig den am meisten beanspruchten
Abschnitt der Vereinzelungsplatte austauschbar zu gestalten.
[0020] Sämtliche als Vereinzelungs- oder Auslaufband vorgesehenen Bänder können als sog.
Reibbänder, Reib-Saugbänder oder Stollenbänder ausgeführt sein.
[0021] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles unter
Bezugnahme auf die beigefügten Figuren eingehend erläutert.
[0022] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Bandanlegers von schräg vorne,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung des Bandanlegers aus Figur 1 aus Richtung der Grundplatte,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch den Bandanleger aus den Figuren 1 und 2 parallel zur Grundplatte,
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung des Bandanlegers aus den Figuren 1 bis 3 von schräg
hinten und
- Fig. 5
- die obere Auslaufverlängerung des Bandanlegers aus den Figuren 1 bis 4.
[0023] Figur 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Bandanlegers
1 von schräg vorne.
[0024] Der Bandanleger 1 weist als wesentliche Bestandteile eine Vereinzelungsanordnung
5 sowie eine in Transportrichtung nach der Vereinzelungsanordnung angeordnete Auslaufanordnung
7 auf. Zu vereinzelnde Produkte werden der Vereinzelungsanordnung 5 über ein sogenanntes
Rundstabmagazin 23 bestehend aus einem Stapelblech 25, zwei seitlichen Führungsblechen
24 sowie vorderseitig angeordneten Rundstäben zum Zurückhalten der Produkte zugeführt.
Ein zuunterst in einem Stapel von zu vereinzelnden Produkten liegendes Produkt kommt
mit den parallel verlaufenden Vereinzelungsbändern 50 sowie den korrespondierend zu
den Vereinzelungsbändern 50 angeordneten Vereinzelungsrollen 51 in Kontakt und wird
durch diese aus dem Produktstapel extrahiert und der Auslaufanordnung 7 zugeführt.
[0025] Die Auslaufanordnung 7 besteht im Wesentlichen aus einer unteren Auslaufverlängerung
71 und einer oberen Auslaufverlängerung 70, die jeweils parallel verlaufende, in Transportrichtung
ausgerichtete und gegenläufig angetriebene Auslaufbänder 72, 73 aufweisen. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel sind an der oberen Auslaufverlängerung zwei obere Auslaufbänder
72 und an der unteren Auslaufverlängerung 71 vier untere Auslaufbänder 73 vorgesehen.
Die Auslaufbänder 72, 73 werden an den Auslaufverlängerungen 70, 71 über in Transportrichtung
hinten liegende Antriebsrollen, die über jeweils zugeordnete Antriebswellen mit dem
Antrieb verbunden sind, angetrieben und sind in Transportrichtung vorderseitig über
Umlenkrollen gehaltert.
[0026] Vorteilhafterweise weisen die Antriebsrollen für die Auslaufbänder 72, 73 für die
obere Auslaufverlängerung 70 und die untere Auslaufverlängerung 71 einen identischen
Umfang auf und werden über einen Zahnriemen 32 des Antriebs mit gleicher Geschwindigkeit
und gegenläufig angetrieben. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass ein zwischen
den Auslaufverlängerungen 70, 71 befindliches Produkt gleichmäßig in Richtung der
Transportrichtung T zwischen den Auslaufverlängerungen 70, 71 transportiert wird.
[0027] Sämtliche Komponenten des Bandanlegers 1 sind an einer seitlich angeordneten Grundplatte
9 angeordnet. Diese Grundplatte 9 ist um eine Schwenkachse A schwenkbar an einer Befestigungsvorrichtung
11, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Befestigungsfuß ausgebildet ist, gelagert.
Durch eine Schwenkbarkeit des Bandanlegers 1 kann bspw. eine Neigung der Vereinzelungsanordnung
5 relativ zur Horizontalen eingestellt werden, sodass abhängig von Eigenschaften der
zu vereinzelnden Produkte eine zusätzliche Kraftwirkung in Richtung der Transportrichtung
T erreicht werden kann.
[0028] Um eine zuverlässige Vereinzelung der in dem Rundstabmagazin 23 befindlichen Produkte
zu erreichen, ist es notwendig, einen ersten Abstand d1 zwischen den Vereinzelungsrollen
51 und den Vereinzelungsbändern 50 möglichst exakt und auf die zu vereinzelnden Produkte
abgestimmt einzustellen. Eine besonders gute Einstellbarkeit dieses ersten Abstandes
d1 wird dadurch erreicht, dass die Vereinzelungsbänder 50, die in Transportrichtung
T vorder- und rückseitig über Führungsrollen ausgerichtet sind, im Bereich zwischen
diesen Führungsrollen über eine Vereinzelungsplatte 52 laufen. Diese Vereinzelungsplatte
52, auf der die Vereinzelungsbänder 50 insbesondere in dem Bereich, in dem die Vereinzelungsrollen
51 angeordnet sind, aufliegen, wird ein definierter erster Abstand d1 zwischen der
Unterseite der Vereinzelungsrollen 51 und den Vereinzelungsbändern 50 erreicht, der
weitgehend unabhängig von einer Spannung und unabhängig von einem auf den Vereinzelungsbändern
50 lastenden Gewicht eingestellt werden kann.
[0029] Eine Einstellung dieses ersten Abstandes d1 erfolgt über sogenannte Millimeterschrauben
41, die über Kugelgelenkwellen 42 auf eine Einstellanordnung 4 wirken. Die Millimeterschrauben
41 sind zur Gewährleistung einer korrekten Ausrichtung an einer orthogonal zur Grundplatte
9 angeordneten Traverse 40 befestigt.
[0030] Eine Drehung an den Millimeterschrauben 41 wirkt über die Kugelgelenkwellen 42 auf
die Einstellanordnung 4, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel schwenkbar ausgebildet
ist. Die Vereinzelungsrollen 51 bzw. eine die Vereinzelungsrollen 51 antreibende Welle
ist an der Einstellanordnung 4 über eine Schwenkanordnung 6 schwenkbar angeordnet.
Die Schwenkanordnung 6 ist an der Einstellanordnung 4 über eine Fixieranordnung 8,
die im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Indexbolzen 8 ausgebildet ist, in einer
definierten Position fixierbar. Die Indexbolzen 8 sind als konisch zulaufende Indexbolzen
ausgebildet und gewährleisten damit eine exakte Ausrichtung der Schwenkanordnung 6
zur Einstellanordnung 4.
[0031] Durch diese zweigeteilte Ausgestaltung ist es möglich, dass einerseits über die Millimeterschrauben
41 eine exakte Einstellung eines Abstandes der Vereinzelungsrollen 51 zu den Vereinzelungsbändern
50 vorgenommen wird und andererseits durch ein Lösen der Indexbolzen 8 die Schwenkanordnung
6 von der Einstellanordnung 4 abgeschwenkt und damit der Abstand zwischen den Vereinzelungsrollen
51 und den Vereinzelungsbändern 50 vergrößert werden kann. Auf diese Weise ist es
besonders einfach möglich, Störungen, bspw. schräg oder mehrfach eingezogene Produkte,
im Bereich der Vereinzelungsanordnung 5 zu entfernen.
[0032] Um ein Abschwenken der Schwenkanordnung 6 von der Einstellanordnung 4 zu vereinfachen,
ist an der Schwenkanordnung 6 seitlich ein Handgriff 61 zum Anheben der Schwenkanordnung
6 mitsamt der Vereinzelungsrollen 51 vorgesehen.
[0033] In Figur 2 ist der Bandanleger aus Figur 1 in einer leicht gedrehten perspektivischen
Darstellung gezeigt.
[0034] In der Darstellung in Figur 2 ist besonders gut erkennbar, dass die Grundplatte 9
zur Lagerung sämtlicher angetriebenen Wellen und sämtlicher Anbauteile dient. Der
Antrieb 3 ist über einen Motor 30, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel unterhalb
der Vereinzelungsplatte angeordnet ist, angetrieben. Eine Antriebsachse des Motors
30 ist in Verlängerung der Schwenkachse A angeordnet und wirkt auf einen die verschiedenen
Wellen des Bandanlegers 1 antreibenden Zahnriemen 32.
[0035] Wie aus Figur 2 ersichtlich, ist die Grundplatte 9 über einen Flansch 12 an der Befestigungsanordnung
11 angeordnet und über eine Klemmvorrichtung 13 in ihrer Position relativ zur Befestigungsanordnung
fixiert. Eine Veränderung des Neigungswinkels des Bandanlegers 1 relativ zu der Befestigungsanordnung
11 kann durch Lösen einer Schraube der Klemmanordnung 13 und durch Schwenken des Bandanlegers
1 um die Schwenkachse A erfolgen.
[0036] In Figur 2 ist außerdem erkennbar, dass ein Abstand zwischen der oberen Auslaufverlängerung
70 und der unteren Auslaufverlängerung 71 durch einen einstellbaren Anschlag 78, der
zwischen den Auslaufverlängerungen 70, 71 angeordnet ist, festlegbar ist. Durch den
Anschlag 78 kann damit vermieden werden, dass die oberen Auslaufbänder 72 auf der
unteren Auslaufverlängerung 71 aufliegen und so eine höhere Abnutzung der Auslaufbänder
entsteht.
[0037] Figur 3 zeigt einen Längsschnitt durch den Bandanleger 1 aus den Figuren 1 und 2
parallel zu der Grundplatte 9.
[0038] In der Schnittdarstellung aus Figur 3 ist besonders gut die Funktion des erfindungsgemäßen
Bandanlegers 1 zu erkennen. Zu vereinzelnde Produkte werden gestapelt in das Rundstabmagazin
23, d. h. in der vorliegenden Darstellung zwischen das Stapelblech 25 und die Vereinzelungsrollen
51, eingelegt. Ein in dem Stapel zuunterst liegendes Produkt wird von den Vereinzelungsbändern
50 sowie den Vereinzelungsrollen 51 erfasst und aufgrund des gegenläufigen Laufes
der Vereinzelungsbänder 50 und der Vereinzelungsrollen 51 zwischen diesen hindurch
in Richtung der Auslaufanordnung 7 transportiert. In der Auslaufanordnung 7 wird das
aus dem Stapel extrahierte Produkt zwischen den Auslaufbändern 72, 73 weiter in Transportrichtung
T bewegt und am Ende der Auslaufverlängerungen 70, 71 bspw. in einen nachgeordneten
Verarbeitungsprozess ausgegeben.
[0039] Dadurch, dass unmittelbar unterhalb der Vereinzelungsrollen 51 die Vereinzelungsplatte
52 angeordnet ist, kann der erste Abstand d1 zwischen der Unterseite der Vereinzelungsrollen
51 und den Vereinzelungsbändern 50, die über die Vereinzelungsplatte 52 laufen, besonders
genau eingestellt werden. Eine Betätigung der Millimeterschrauben 41 bewirkt eine
Verlängerung bzw. Verkürzung des Abstandes zwischen der an der Traverse 40 angeordneten
Millimeterschraube 41 und der über die Kugelgelenkwelle 42 mit der Millimeterschraube
41 verbundenen Einstellanordnung 4. Die Einstellanordnung 4 ist derart schwenkbar
angeordnet, dass eine Veränderung des Abstandes zwischen der Millimeterschraube 41
und der Einstellanordnung 4 eine Veränderung des ersten Abstandes d1 zwischen den
Vereinzelungsrollen 51 und den Vereinzelungsbändern 50 bewirkt. Die Vereinzelungsrollen
51 sind, wie bereits beschrieben, über die Schwenkanordnung 6, die mit Hilfe der Indexbolzen
8 an der Einstellanordnung 4 fixierbar ist, mit dieser lösbar verbunden. Durch ein
Lösen der Indexbolzen 8 ist es möglich, die Vereinzelungsrollen 51 von den Vereinzelungsbändern
50 abzuklappen und so Störungen in diesem Bereich komfortabel zu beseitigen.
[0040] Figur 3 zeigt außerdem, dass die obere Auslaufverlängerung 70 über einen zweifach
schwenkbar gelagerten Antriebsarm 20 angetrieben ist. Ein in dem Schwenkarm 20 angeordneter
Antriebsriemen wirkt einenends auf die in Transportrichtung hintere Rolle 75 der oberen
Auslaufverlängerung 70 und treibt so die oberen Auslaufbänder 72 an und wird anderenends
über den Antrieb angelenkt, sodass ein Gleichlauf der oberen und unteren Auslaufbänder
72, 73 gewährleistet ist. Durch die doppelt schwenkbare Anlenkung der oberen Auslaufverlängerung
70 ist es möglich, diese im hinteren Bereich abzuheben und über den Schwenkarm 20
nach vorne auszuklappen, sodass Störungen in einem Übergabebereich zwischen der Vereinzelungsanordnung
5 und der Auslaufanordnung 7 so auf einfache Weise beseitigt werden können.
[0041] Über eine Schubstange 15 sowie einen einstellbaren Anschlag 21 ist der Antriebsarm
20 außerdem mit der Einstellanordnung 4 verbunden, sodass eine Einstellung des ersten
Abstandes d1 zwischen den Vereinzelungsrollen 51 und den Vereinzelungsbändern 50 gleichzeitig
eine Einstellung eines zweiten Abstandes zwischen der oberen Auslaufverlängerung 70
und den Vereinzelungsbändern 50 bzw. der unteren Auslaufverlängerung 71 bewirkt.
[0042] In Figur 3 ist außerdem besonders gut die schwenkbare Lagerung des Bandanlegers 1
über die Grundplatte 9 an der Befestigungsanordnung 11 zu erkennen. In der vorliegenden
Darstellung ist der auf der Schwenkachse A bzw. Hauptantriebswelle sitzende Motor
aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen, sodass die Schwenkachse A durch die
kreisrunde Ausgestaltung des Flansches 12, mit dem die Grundplatte 9 und die Befestigungsanordnung
11 verbunden sind, besonders gut erkennbar ist.
[0043] Figur 4 zeigt den Bandanleger 1 aus den Figuren 1 bis 3 in einer perspektivischen
Darstellung von hinten, wobei das Rundstabmagazin 23 sowie einige der Grundplatte
9 gegenüberliegend angeordnete Anbauteile aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht
dargestellt sind.
[0044] In dieser Darstellung ist besonders gut zu erkennen, wie die Millimeterschrauben
41 über die Kugelgelenkwellen 42 auf die Einstellanordnung 4, mit der die Schwenkanordnung
6 über die Indexbolzen 8 verbunden ist, wirken. In dieser Darstellung ist außerdem
die Abschwenkbarkeit der Vereinzelungsrollen 51 mit Hilfe der Schwenkanordnung 6 nach
einem Lösen der Indexbolzen 8 besonders gut zu erkennen.
[0045] Die Indexbolzen 8 sind als konische Indexbolzen ausgebildet, sodass eine präzise
Ausrichtung der Schwenkanordnung 6 zur Einstellanordnung 4 gewährleistet ist.
[0046] Eine Grundspannung der Vereinzelungsbänder 50 ist über eine an der Vereinzelungsplatte
52 in Transportrichtung hinten angeordnete Welle 54 einstellbar, wobei auf der Welle
54 Führungsrollen zur Führung der Vereinzelungsriemen 50 vorgesehen sind. Ein Abstand
der Welle 54 zu der Vereinzelungsplatte 52 in Transportrichtung T ist durch Gewindestangen,
über die die Welle 54 an der Vereinzelungsplatte 52 gelagert ist, einstellbar, sodass
die Vereinzelungsriemen 50 unter optimaler Vorspannung betrieben werden können. Die
Vereinzelungsriemen 50 sind bevorzugt als Zahnriemen ausgebildet, sodass eine sehr
gute Antriebsfähigkeit auch ohne eine sehr große Vorspannung und die damit verbundene
erhöhte Reibung erreicht werden kann.
[0047] Figur 5 zeigt schließlich eine vergrößerte Darstellung der oberen Auslaufverlängerung
70 sowie des doppelt drehbar gelagerten Antriebsarmes 20, der die oberen Auslaufbänder
72 der oberen Auslaufverlängerung 70 antreibt. Die oberen Auslaufbänder 72 werden
über zwei Antriebsrollen 75 an der in Transportrichtung T hinten liegenden Antriebswelle
der oberen Auslaufverlängerung 70 angetrieben. Eine Einkopplung der Antriebskraft
erfolgt über den Antriebsarm 20, wobei im Inneren des Antriebsarmes 20 ein umlaufender
Riemen zur Umsetzung der Bewegung von der angetriebenen Welle 22 auf die Rollen 75
angeordnet ist. In Figur 5 ist außerdem gut der Anschlag 21 zu erkennen, der ein Absinken
des hinteren Endes der oberen Auslaufverlängerung 70 über den Anschlag 21 hinaus verhindert.
[0048] Um einen Abstand in Transportrichtung T zwischen einzelnen Produkten, die durch die
Auslaufanordnung 7 transportiert werden, zu detektieren oder einzustellen, ist außerdem
eine Fotozelle 80 an der oberen Auslaufanordnung 70 vorgesehen, die den Durchlauf
der einzelnen Produkte detektiert und so zur Steuerung und/oder Regelung verwendet
werden kann.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Bandanleger
- 3
- Antrieb
- 4
- Einstellanordnung
- 5
- Vereinzelungsanordnung
- 6
- Schwenkanordnung
- 7
- Auslaufanordnung
- 8
- Fixieranordnung / Indexbolzen
- 9
- Grundplatte
- 10
- Gegenplatte
- 11
- Befestigungsanordnung
- 12
- Flansch
- 13
- erste Klemmanordnung
- 15
- Kopplung / Schubstange
- 20
- Antriebsarm
- 21
- Anschlag
- 22
- angetriebene Welle
- 23
- Rundstabmagazin
- 24
- Führungsblech
- 25
- Stapelblech
- 30
- Motor
- 31
- Getriebe
- 32
- Zahnriemen
- 40
- Traverse
- 41
- Millimeterschraube
- 42
- Kugelgelenkwelle
- 50
- Vereinzelungsband
- 51
- Vereinzelungsrolle
- 52
- Vereinzelungsplatte
- 53
- Einsatz
- 54
- Welle
- 61
- Handgriff
- 70
- obere Auslaufverlängerung
- 71
- untere Auslaufverlängerung
- 72
- oberes Auslaufband
- 73
- unteres Auslaufband
- 75
- Rolle
- 76
- Welle
- 78
- veränderlicher Anschlag
- 80
- Fotozelle
- A
- Schwenkachse
- d1
- erster Abstand
- d2
- zweiter Abstand
- T
- Transportrichtung
1. Bandanleger (1) zum Vereinzeln einer Mehrzahl gestapelter, im Wesentlichen flacher
Produkte mit
- einem Antrieb (3),
- einer Vereinzelungsanordnung (5) und
- einer Auslaufanordnung (7),
wobei die Vereinzelungsanordnung (5) wenigstens ein Vereinzelungsband (50) und wenigstens
eine Vereinzelungsrolle (51) aufweist, die derart zueinander angeordnet und von dem
Antrieb (3) angelenkt sind, dass einzelne Produkte zwischen dem Vereinzelungsband
(50) und der Vereinzelungsrolle (51) hindurch in die Auslaufanordnung (7) überführt
werden, und
wobei die Auslaufanordnung (7) wenigstens eine obere Auslaufverlängerung (70) mit
wenigstens einem oberen Auslaufbandband (72) und ein untere Auslaufverlängerung (71)
mit einem unteren Auslaufband (73) aufweist, die derart zueinander angeordnet und
von dem Antrieb (3) angelenkt sind, dass das vereinzelte Produkt zwischen den Bändern
(72, 73) weiterbefördert wird,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Lagerung der Vereinzelungsanordnung (5) und der Auslaufanordnung (7) an einer
einzigen seitlich angeordneten Grundplatte (9) erfolgt.
2. Bandanleger (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass.
eine Befestigungsanordnung (11) vorgesehen ist, an der die Grundplatte (9) um eine
quer zu einer Transportrichtung (T) verlaufende Schwenkachse (A) schwenkbar gelagert
ist.
3. Bandanleger (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Antrieb (3) der Vereinzelungsanordnung (5) und der Auslaufanordnung (7) über
einen umlaufenden Riemen (32), bevorzugt einen umlaufenden Zahnriemen erfolgt, wobei
eine Antriebswelle, über die eine Antriebskraft eingekoppelt wird, mit der Schwenkachse
(A) zusammenfällt.
4. Bandanleger (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Motor (30) des Antriebs (3) an der Grundplatte (9) gelagert ist.
5. Bandanleger (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass dass ein Motor (30) des Antriebs (3) an der Befestigungsanordnung (11) gelagert ist.
6. Bandanleger (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (3) über eine um die Schwenksachse (A) schwenkbar an der Befestigungsanordnung
(11) gelagerte Schwinge gelagert ist und über einen weiteren Riemen, bevorzugt einen
Zahnriemen, auf die Antriebswelle wirkt.
7. Bandanleger (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Klemmanordnung zur Festlegung der Schwinge in einer gewünschten Schwenkposition
vorgesehen ist.
8. Bandanleger (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Klemmanordnung (13) zur Festlegung der Grundplatte (9) relativ zu der
Befestigungsanordnung (11) vorgesehen ist.
9. Bandanleger (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass parallel zu der Grundplatte (9) eine Gegenplatte (10) vorgesehen ist.
10. Bandanleger (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Vereinzelungsplatte (52) vorgesehen ist, um die das wenigstens eine Vereinzelungsband
(50) umläuft, wobei die Vereinzelungsrolle (51) in einem Bereich oberhalb der Vereinzelungsplatte
(52) angeordnet ist.
11. Bandanleger (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vereinzelungsplatte (52) in einem Bereich unterhalb der Vereinzelungsrolle (51)
einen vorzugsweise auswechselbaren Einsatz (53) aus gehärtetem Stahl aufweist.