[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bandanleger gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Bei modernen Verpackungsanlagen stellen Bandanleger einen wichtigen Bestandteil dar.
Sie ermöglichen es, aus einer Vielzahl von Werkstücken, insbesondere im Wesentlichen
flachen Werkstücken, gezielt ein Werkstück zu entnehmen und einem nachfolgenden Verarbeitungs-
oder Konfektionierungsprozess zuzuführen. In der Regel werden die Werkstücke als Stapel
in ein Magazin des Bandanlegers eingelegt. Während der Vereinzelung tritt das unterste
Werkstück im Stapel mit wenigstens einem Vereinzelungsband und wenigstens einer zu
diesem Vereinzelungsband korrespondierend angeordneten Vereinzelungsrolle in Kontakt
und wird aus dem Stapel entfernt. Danach wird das vereinzelte Werkstück in Transportrichtung
in einen Auslaufbereich überführt, von wo aus die weitere Verarbeitung bzw. Konfektionierung
stattfindet. Das Werkstück kann so bspw. bedruckt, beklebt, verpackt oder verschweißt
werden.
[0003] Ein aus dem Stand der Technik bekannter Bandanleger zum Vereinzeln einer Mehrzahl
gestapelter, im Wesentlichen flacher Produkte weist in der Regel einen Antrieb, eine
Vereinzelungsanordnung und eine Auslaufanordnung auf, wobei die Vereinzelungsanordnung
wenigstens ein Vereinzelungsband und wenigstens eine Vereinzelungsrolle aufweist,
die derart zueinander angeordnet und von dem Antrieb angelenkt sind, dass einzelne
Produkte zwischen dem Vereinzelungsband und der Vereinzelungsrolle hindurch in die
Auslaufanordnung überführt werden, und wobei die Auslaufanordnung wenigstens eine
obere Auslaufverlängerung mit einem oberen Auslaufband und eine untere Auslaufverlängerung
mit einem unteren Auslaufband aufweist, die derart zueinander angeordnet und von dem
Antrieb angelenkt sind, dass das vereinzelte Produkt zwischen den Bändern weiterbefördert
wird.
[0004] Bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Bandanlegern wird es als nachteilig empfunden,
dass eine Störungsbeseitigung vergleichsweise aufwändig ist und ein Wechsel von Verscheißteilen
in der Regel eine Demontage einer großen Anzahl von Bauteilen des Bandanlegers mit
sich bringt.
[0005] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Bandanleger zur Verfügung zu
stellen, bei dem eine Störungsbeseitigung auf einfachere Weise erfolgen kann.
[0006] Diese Aufgabe wird durch einen Bandanleger mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0007] Ein erfindungsgemäßer Bandanleger zum Vereinzeln einer Mehrzahl gestapelter, im Wesentlichen
flacher Produkte weist einen Antrieb, eine Vereinzelungsanordnung und eine Auslaufanordnung
auf, wobei die Vereinzelungsnordung wenigstens ein Vereinzelungsband und wenigstens
eine Vereinzelungsrolle aufweist, die derart zueinander angeordnet und von dem Antrieb
angelenkt sind, dass einzelne Produkte zwischen dem Vereinzelungsband und der Vereinzelungsrolle
hindurch in die Auslaufanordnung überführt werden, wobei die Auslaufanordnung wenigstens
eine obere Auslaufverlängerung mit wenigstens einem oberen Auslaufband und eine untere
Auslaufverlängerung mit wenigstens einem unteren Auslaufsband aufweist, die derart
zueinander angeordnet sind, dass vereinzelte Produkte zwischen den Bändern weiter
befördert werden, wobei die obere Auslaufverlängerung abklappbar ausgestaltet ist.
[0008] Eine abklappbare Ausgestaltung der oberen Auslaufverlängerung ermöglicht eine vereinfachte
Störungsbeseitigung in einem Übergabebereich zwischen der Vereinzelungsanordnung und
der Auslaufanordnung. Dadurch, dass die obere Auslaufverlängerung abgeklappt werden
kann, d.h. dass ein in Transportrichtung hinten liegender Bereicht der oberen Auslaufverlängerung
von der unteren Auslaufverlängerung separiert werden kann, wird die Möglichkeit geschaffen,
Störungen durch beispielsweise verklemmte Produkte besonders einfach beseitigen zu
können, da eine verbesserte Zugänglichkeit des Übergabebereichs und eines hinteren
Bereichs der Auslaufanordnung gewährleistet ist.
[0009] Eine solche abklappbare Ausgestaltung der oberen Auslaufverlängerung ist besonders
einfach dadurch zu erreichen, dass die obere Auslaufverlängerung über einen an beiden
Enden um parallelen Achsen schwenkbar gelagerten Antriebsarm angetriebenen und gelagert
ist.
[0010] Durch einen derart gelagerten Antriebsarm wird ermöglicht, dass die obere Auslaufverlängerung
über den Antriebsarm hinweg, beispielsweise in Transportrichtung nach vorne abgeklappt
beziehungsweise abgeschwenkt werden kann, so dass sie nach dem Abklappen auf der unteren
Auslaufverlängerung aufliegt und gleichzeitig der in Transportrichtung hinten liegende
Bereich der Auslaufanordnung zur Störungsbeseitigung freigegeben ist. Eine derartige
Ausgestaltung ist besonderst günstig, da durch die Abschwenkbarkeit und das Aufliegen
der oberen Auslaufverlängerung nach dem Abschwenken auf der unteren Auslaufverlängerung
eine Bedienperson beide Hände frei hat um eine evtl. Störung in dem freigebenden Bereich
zu beseitigen.
[0011] An dem antriebsseitigen Ende des Antriebsarms kann ein Anschlag vorgesehen sein,
der zur Festlegung eines minimalen zweiten Abstandes zwischen dem der Vereinzelungsanordnung
zugewandten Ende der oberen Auslaufverlängerung und der unteren Auslaufverlängerung
und/oder dem Vereinzelungsband vorgesehen ist.
[0012] Ein entsprechender Anschlag kann gewährleisten, dass zwischen dem in Transportrichtung
hinten liegenden Ende der oberen Auslaufverlängerung und der unteren Auslaufverlängerung
und/oder dem Vereinzelungsband eine minimaler Abstand nicht unterschritten wird, so
dass vermieden werden kann, dass die Auslaufbänder der oberen Auslaufverlängerung
in diesem Bereich auf der unteren Auslaufverlängerung und/oder dem Vereinzelungsband
aufliegen und damit einer erhöhten Abnutzung unterworfen sind.
[0013] Der Anschlag ist bevorzugt einstellbar ausgebildet.
[0014] Durch eine einstellbare Ausbildung des Anschlags kann der zweite Abstand zusätzlich
auf einen produktabhängigen minimalen Abstand eingestellt werden. Abhängig von der
Art der zu verarbeiteten Produkte kann damit nicht nur ein Aufliegen der oberen Auslaufverlängerung
auf der unteren Auflaufverlängerung und/oder dem Vereinzelungsband vermieden werden
sondern auch festgelegt werden, welcher Abstand zwischen den Komponenten für die jeweilige
Produktkategorie nicht unterschritten werden darf.
[0015] Um eine möglichst optimale Funktionalität der Auslaufanordnung zu gewährleisten kann
zusätzlich ein veränderlicher Anschlag zur Einstellung einer Parallelität zwischen
der oberen Auslaufverlängerung und der unteren Auslaufverlängerung vorgesehene sein.
[0016] Durch eine zusätzlichen veränderlichen Anschlag zur Einstellung der Parallelität
kann beispielweise erreicht werden, dass die obere Auslaufverlängerung beim Durchlauf
von Produkten nicht zu schwingen beginnt. Im Stand der Technik ist es teilweise notwendig,
dass die obere Auslaufverlängerung durch seitlich angeordnete Zugfedern in Richtung
der unteren Auslaufverlängerung gespannt wird, da nur so ein Abheben der oberen Auslaufverlängerung
aufgrund des Rotationsrichtung der Auslaufsbänder sowie aufgrund der sich veränderten
Abstands beim Durchlauf von Produkten vermieden werden kann. Dadurch, dass der zweite
veränderliche Anschlag vorgesehen wird, werden abrupte Änderungen des Abstands zwischen
der oberen Auslaufverlängerung und der unteren Auslaufverlängerung vermieden so dass
durch diese Abstandsveränderungen bedingte Schwingungen reduziert werden können.
[0017] Um einen Winkel, unter dem die Produkte aus der Auslaufanordnung austreten an eine
nachfolgende Verarbeitungsmaschine anpassen zu können ist es sinnvoll, die Auslaufvorrichtung
senkrecht zur Transportrichtung schwenkbar auszugestalten.
[0018] In eine bevorzugten Ausgestaltung ist die obere Auslaufverlängerung länger als die
untere Auslaufverlängerung ausgebildet.
[0019] Durch eine Verlängerung der oberen Auslaufverlängerung kann erreicht werden, dass
die obere Auslaufverlängerung mit ihrem der Vereinzelungsanordnung zugewandten Ende
näher an die Vereinzelungsanordnung herangebracht wird, so dass im Übergabebereicht
zwischen der Vereinzelungsanordnung und der Auslaufanordnung ein Bereich ohne Führung
der vereinzelten Produkte minimiert werden kann. Durch die längere Ausgestaltung der
oberen Auslaufverlängerung können beide Auslaufverlängerungen trotzdem in Transportrichtung
vornliegend parallel enden.
[0020] Eine zusätzliche Stabilisierung der vereinzelten Produkte an dem in Transportrichtung
vorliegenden Ende der Auslaufanordnung kann erreicht werden, wenn die obere Auslaufverlängerung
die untere Auslaufverlängerung in Transportrichtung überragt. Durch eine derartige
Ausgestaltung kann insbesondere auf einen stabilisierenden Luftstrom, der einem Abheben
der Produkte entgegenwirkt, verzichtet werden, da die obere Auslaufverlängerung überlappend
mit einer nachgeordneten Weiterverarbeitungseinrichtung ausgebildet sein kann.
[0021] Vorteilhafterweise überlappt das der Vereinzelungsanordnung zugewandte Ende der oberen
Auslaufverlängerung in Transportrichtung gesehen mit dem Vereinzelungsband.
[0022] Durch ein derartiges Überlappen des Vereinzelungsbandes und der oberen Auslaufverlängerung
wird ein Ineinandergreifen von Vereinzelungsanordnung und Auslaufanordnung erreicht,
so dass ein Bereich, in dem die vereinzelten Produkte ohne Führung transportiert werden,
weiter minimiert werden kann.
[0023] Ein besonders günstige Anordnung wird erreicht, wenn eine in Transportrichtung hinten
liegende Umlenkrolle der oberen Auslaufverlängerung und eine in Transportrichtung
vorne liegende Umlenkrolle des Vereinzelungsbandes in Transportrichtung überlappend
angeordnet sind. In diesem Fall liegt der zweite Abstand, der über den einstellbaren
Anschlag festlegbar ist zwischen dem Vereinzelungsband im Bereich der in Transportrichtung
vorne liegenden Umlenkrolle und dem Auslaufband im Bereich der in Transportrichtung
hinten liegenden Umlenkrolle. Die beiden Umlenkrollen sind in diesem Fall bevorzugt
so angeordnet, dass ihre Rotationsachsen parallel zueinander in einer Ebene senkrecht
zur Transportrichtung angeordnet sind. Es wird auf diese Weise erreicht, dass der
zweite Abstand besonders präzise eingestellt werden kann.
[0024] Eine Verbesserung der Handhabbarkeit des Bandanlegers kann dadurch erreicht werden,
dass eine Kopplung vorgesehen ist, die bei eine Veränderung eines ersten Abstandes
zwischen der Vereinzelungsrolle und dem Vereinzelungsband auch eine Veränderung des
zweiten Abstandes bewirkt.
[0025] Auf diese Weise wird erreicht, dass bei einer Umstellung auf ein Produkt andere Dicke
nur der erste Abstand präzise eingestellt werden muss und eine Anpassung des zweiten
Abstandes automatisch über die Kopplung erfolgt.
[0026] Eine besonders einfache Ausgestaltung einer solchen Kopplung kann erreicht werden,
wenn sie als Schubstange ausgebildet ist, die auf den Antriebsarm derart einwirkt,
dass der zweite Abstand korrespondierend zum ersten Abstand verändert wird.
[0027] Sämtliche als Vereinzelungs- oder Auslaufband vorgesehen Bänder können als sog. Reibbänder,
Reib-Saugbänder oder Stollenbänder ausgeführt sein.
[0028] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles unter
Bezugnahme auf die beigefügten Figuren eingehend erläutert.
[0029] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Bandanlegers von schräg vorne,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung des Bandanlegers aus Figur 1 aus Richtung der Grundplatte,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch den Bandanleger aus den Figuren 1 und 2 parallel zur Grundplatte,
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung des Bandanlegers aus den Figuren 1 bis 3 von schräg
hinten und
- Fig. 5
- die obere Auslaufverlängerung des Bandanlegers aus den Figuren 1 bis 4.
[0030] Figur 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Bandanlegers
1 von schräg vorne.
[0031] Der Bandanleger 1 weist als wesentliche Bestandteile eine Vereinzelungsanordnung
5 sowie eine in Transportrichtung nach der Vereinzelungsanordnung angeordnete Auslaufanordnung
7 auf. Zu vereinzelnde Produkte werden der Vereinzelungsanordnung 5 über ein sogenanntes
Rundstabmagazin 23 bestehend aus einem Stapelblech 25, zwei seitlichen Führungsblechen
24 sowie vorderseitig angeordneten Rundstäben zum Zurückhalten der Produkte zugeführt.
Ein zuunterst in einem Stapel von zu vereinzelnden Produkten liegendes Produkt kommt
mit den parallel verlaufenden Vereinzelungsbändern 50 sowie den korrespondierend zu
den Vereinzelungsbändern 50 angeordneten Vereinzelungsrollen 51 in Kontakt und wird
durch diese aus dem Produktstapel extrahiert und der Auslaufanordnung 7 zugeführt.
[0032] Die Auslaufanordnung 7 besteht im Wesentlichen aus einer unteren Auslaufverlängerung
71 und einer oberen Auslaufverlängerung 70, die jeweils parallel verlaufende, in Transportrichtung
ausgerichtete und gegenläufig angetriebene Auslaufbänder 72, 73 aufweisen. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel sind an der oberen Auslaufverlängerung zwei obere Auslaufbänder
72 und an der unteren Auslaufverlängerung 71 vier untere Auslaufbänder 73 vorgesehen.
Die Auslaufbänder 72, 73 werden an den Auslaufverlängerungen 70, 71 über in Transportrichtung
hinten liegende Antriebsrollen, die über jeweils zugeordnete Antriebswellen mit dem
Antrieb verbunden sind, angetrieben und sind in Transportrichtung vorderseitig über
Umlenkrollen gehaltert.
[0033] Vorteilhafterweise weisen die Antriebsrollen für die Auslaufbänder 72, 73 für die
obere Auslaufverlängerung 70 und die untere Auslaufverlängerung 71 einen identischen
Umfang auf und werden über einen Zahnriemen 32 des Antriebs mit gleicher Geschwindigkeit
und gegenläufig angetrieben. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass ein zwischen
den Auslaufverlängerungen 70, 71 befindliches Produkt gleichmäßig in Richtung der
Transportrichtung T zwischen den Auslaufverlängerungen 70, 71 transportiert wird.
[0034] Sämtliche Komponenten des Bandanlegers 1 sind an einer seitlich angeordneten Grundplatte
9 angeordnet. Diese Grundplatte 9 ist um eine Schwenkachse A schwenkbar an einer Befestigungsvorrichtung
11, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Befestigungsfuß ausgebildet ist, gelagert.
Durch eine Schwenkbarkeit des Bandanlegers 1 kann bspw. eine Neigung der Vereinzelungsanordnung
5 relativ zur Horizontalen eingestellt werden, sodass abhängig von Eigenschaften der
zu vereinzelnden Produkte eine zusätzliche Kraftwirkung in Richtung der Transportrichtung
T erreicht werden kann.
[0035] Um eine zuverlässige Vereinzelung der in dem Rundstabmagazin 23 befindlichen Produkte
zu erreichen, ist es notwendig, einen ersten Abstand d1 zwischen den Vereinzelungsrollen
51 und den Vereinzelungsbändern 50 möglichst exakt und auf die zu vereinzelnden Produkte
abgestimmt einzustellen. Eine besonders gute Einstellbarkeit dieses ersten Abstandes
d1 wird dadurch erreicht, dass die Vereinzelungsbänder 50, die in Transportrichtung
T vorder- und rückseitig über Führungsrollen ausgerichtet sind, im Bereich zwischen
diesen Führungsrollen über eine Vereinzelungsplatte 52 laufen. Diese Vereinzelungsplatte
52, auf der die Vereinzelungsbänder 50 insbesondere in dem Bereich, in dem die Vereinzelungsrollen
51 angeordnet sind, aufliegen, wird ein definierter erster Abstand d1 zwischen der
Unterseite der Vereinzelungsrollen 51 und den Vereinzelungsbändern 50 erreicht, der
weitgehend unabhängig von einer Spannung und unabhängig von einem auf den Vereinzelungsbändern
50 lastenden Gewicht eingestellt werden kann.
[0036] Eine Einstellung dieses ersten Abstandes d1 erfolgt über sogenannte Millimeterschrauben
41, die über Kugelgelenkwellen 42 auf eine Einstellanordnung 4 wirken. Die Millimeterschrauben
41 sind zur Gewährleistung einer korrekten Ausrichtung an einer orthogonal zur Grundplatte
9 angeordneten Traverse 40 befestigt.
[0037] Eine Drehung an den Millimeterschrauben 41 wirkt über die Kugelgelenkwellen 42 auf
die Einstellanordnung 4, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel schwenkbar ausgebildet
ist. Die Vereinzelungsrollen 51 bzw. eine die Vereinzelungsrollen 51 antreibende Welle
ist an der Einstellanordnung 4 über eine Schwenkanordnung 6 schwenkbar angeordnet.
Die Schwenkanordnung 6 ist an der Einstellanordnung 4 über eine Fixieranordnung 8,
die im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Indexbolzen 8 ausgebildet ist, in einer
definierten Position fixierbar. Die Indexbolzen 8 sind als konisch zulaufende Indexbolzen
ausgebildet und gewährleisten damit eine exakte Ausrichtung der Schwenkanordnung 6
zur Einstellanordnung 4.
[0038] Durch diese zweigeteilte Ausgestaltung ist es möglich, dass einerseits über die Millimeterschrauben
41 eine exakte Einstellung eines Abstandes der Vereinzelungsrollen 51 zu den Vereinzelungsbändern
50 vorgenommen wird und andererseits durch ein Lösen der Indexbolzen 8 die Schwenkanordnung
6 von der Einstellanordnung 4 abgeschwenkt und damit der Abstand zwischen den Vereinzelungsrollen
51 und den Vereinzelungsbändern 50 vergrößert werden kann. Auf diese Weise ist es
besonders einfach möglich, Störungen, bspw. schräg oder mehrfach eingezogene Produkte,
im Bereich der Vereinzelungsanordnung 5 zu entfernen.
[0039] Um ein Abschwenken der Schwenkanordnung 6 von der Einstellanordnung 4 zu vereinfachen,
ist an der Schwenkanordnung 6 seitlich ein Handgriff 61 zum Anheben der Schwenkanordnung
6 mitsamt der Vereinzelungsrollen 51 vorgesehen.
[0040] In Figur 2 ist der Bandanleger aus Figur 1 in einer leicht gedrehten perspektivischen
Darstellung gezeigt.
[0041] In der Darstellung in Figur 2 ist besonders gut erkennbar, dass die Grundplatte 9
zur Lagerung sämtlicher angetriebenen Wellen und sämtlicher Anbauteile dient. Der
Antrieb 3 ist über einen Motor 30, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel unterhalb
der Vereinzelungsplatte angeordnet ist, angetrieben. Eine Antriebsachse des Motors
30 ist in Verlängerung der Schwenkachse A angeordnet und wirkt auf einen die verschiedenen
Wellen des Bandanlegers 1 antreibenden Zahnriemen 32.
[0042] Wie aus Figur 2 ersichtlich, ist die Grundplatte 9 über einen Flansch 12 an der Befestigungsanordnung
11 angeordnet und über eine Klemmvorrichtung 13 in ihrer Position relativ zur Befestigungsanordnung
fixiert. Eine Veränderung des Neigungswinkels des Bandanlegers 1 relativ zu der Befestigungsanordnung
11 kann durch Lösen einer Schraube der Klemmanordnung 13 und durch Schwenken des Bandanlegers
1 um die Schwenkachse A erfolgen.
[0043] In Figur 2 ist außerdem erkennbar, dass ein Abstand zwischen der oberen Auslaufverlängerung
70 und der unteren Auslaufverlängerung 71 durch einen einstellbaren Anschlag 78, der
zwischen den Auslaufverlängerungen 70, 71 angeordnet ist, festlegbar ist. Durch den
Anschlag 78 kann damit vermieden werden, dass die oberen Auslaufbänder 72 auf der
unteren Auslaufverlängerung 71 aufliegen und so eine höhere Abnutzung der Auslaufbänder
entsteht.
[0044] Figur 3 zeigt einen Längsschnitt durch den Bandanleger 1 aus den Figuren 1 und 2
parallel zu der Grundplatte 9.
[0045] In der Schnittdarstellung aus Figur 3 ist besonders gut die Funktion des erfindungsgemäßen
Bandanlegers 1 zu erkennen. Zu vereinzelnde Produkte werden gestapelt in das Rundstabmagazin
23, d. h. in der vorliegenden Darstellung zwischen das Stapelblech 25 und die Vereinzelungsrollen
51, eingelegt. Ein in dem Stapel zuunterst liegendes Produkt wird von den Vereinzelungsbändern
50 sowie den Vereinzelungsrollen 51 erfasst und aufgrund des gegenläufigen Laufes
der Vereinzelungsbänder 50 und der Vereinzelungsrollen 51 zwischen diesen hindurch
in Richtung der Auslaufanordnung 7 transportiert. In der Auslaufanordnung 7 wird das
aus dem Stapel extrahierte Produkt zwischen den Auslaufbändern 72, 73 weiter in Transportrichtung
T bewegt und am Ende der Auslaufverlängerungen 70, 71 bspw. in einen nachgeordneten
Verarbeitungsprozess ausgegeben.
[0046] Dadurch, dass unmittelbar unterhalb der Vereinzelungsrollen 51 die Vereinzelungsplatte
52 angeordnet ist, kann der erste Abstand d1 zwischen der Unterseite der Vereinzelungsrollen
51 und den Vereinzelungsbändern 50, die über die Vereinzelungsplatte 52 laufen, besonders
genau eingestellt werden. Eine Betätigung der Millimeterschrauben 41 bewirkt eine
Verlängerung bzw. Verkürzung des Abstandes zwischen der an der Traverse 40 angeordneten
Millimeterschraube 41 und der über die Kugelgelenkwelle 42 mit der Millimeterschraube
41 verbundenen Einstellanordnung 4. Die Einstellanordnung 4 ist derart schwenkbar
angeordnet, dass eine Veränderung des Abstandes zwischen der Millimeterschraube 41
und der Einstellanordnung 4 eine Veränderung des ersten Abstandes d1 zwischen den
Vereinzelungsrollen 51 und den Vereinzelungsbändern 50 bewirkt. Die Vereinzelungsrollen
51 sind, wie bereits beschrieben, über die Schwenkanordnung 6, die mit Hilfe der Indexbolzen
8 an der Einstellanordnung 4 fixierbar ist, mit dieser lösbar verbunden. Durch ein
Lösen der Indexbolzen 8 ist es möglich, die Vereinzelungsrollen 51 von den Vereinzelungsbändern
50 abzuklappen und so Störungen in diesem Bereich komfortabel zu beseitigen.
[0047] Figur 3 zeigt außerdem, dass die obere Auslaufverlängerung 70 über einen zweifach
schwenkbar gelagerten Antriebsarm 20 angetrieben ist. Ein in dem Schwenkarm 20 angeordneter
Antriebsriemen wirkt einenends auf die in Transportrichtung hintere Rolle 75 der oberen
Auslaufverlängerung 70 und treibt so die oberen Auslaufbänder 72 an und wird anderenends
über den Antrieb angelenkt, sodass ein Gleichlauf der oberen und unteren Auslaufbänder
72, 73 gewährleistet ist. Durch die doppelt schwenkbare Anlenkung der oberen Auslaufverlängerung
70 ist es möglich, diese im hinteren Bereich abzuheben und über den Schwenkarm 20
nach vorne auszuklappen, sodass Störungen in einem Übergabebereich zwischen der Vereinzelungsanordnung
5 und der Auslaufanordnung 7 so auf einfache Weise beseitigt werden können.
[0048] Über eine Schubstange 15 sowie einen einstellbaren Anschlag 21 ist der Antriebsarm
20 außerdem mit der Einstellanordnung 4 verbunden, sodass eine Einstellung des ersten
Abstandes d1 zwischen den Vereinzelungsrollen 51 und den Vereinzelungsbändern 50 gleichzeitig
eine Einstellung eines zweiten Abstandes zwischen der oberen Auslaufverlängerung 70
und den Vereinzelungsbändern 50 bzw. der unteren Auslaufverlängerung 71 bewirkt.
[0049] In Figur 3 ist außerdem besonders gut die schwenkbare Lagerung des Bandanlegers 1
über die Grundplatte 9 an der Befestigungsanordnung 11 zu erkennen. In der vorliegenden
Darstellung ist der auf der Schwenkachse A bzw. Hauptantriebswelle sitzende Motor
aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen, sodass die Schwenkachse A durch die
kreisrunde Ausgestaltung des Flansches 12, mit dem die Grundplatte 9 und die Befestigungsanordnung
11 verbunden sind, besonders gut erkennbar ist.
[0050] Figur 4 zeigt den Bandanleger 1 aus den Figuren 1 bis 3 in einer perspektivischen
Darstellung von hinten, wobei das Rundstabmagazin 23 sowie einige der Grundplatte
9 gegenüberliegend angeordnete Anbauteile aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht
dargestellt sind.
[0051] In dieser Darstellung ist besonders gut zu erkennen, wie die Millimeterschrauben
41 über die Kugelgelenkwellen 42 auf die Einstellanordnung 4, mit der die Schwenkanordnung
6 über die Indexbolzen 8 verbunden ist, wirken. In dieser Darstellung ist außerdem
die Abschwenkbarkeit der Vereinzelungsrollen 51 mit Hilfe der Schwenkanordnung 6 nach
einem Lösen der Indexbolzen 8 besonders gut zu erkennen.
[0052] Die Indexbolzen 8 sind als konische Indexbolzen ausgebildet, sodass eine präzise
Ausrichtung der Schwenkanordnung 6 zur Einstellanordnung 4 gewährleistet ist.
[0053] Eine Grundspannung der Vereinzelungsbänder 50 ist über eine an der Vereinzelungsplatte
52 in Transportrichtung hinten angeordnete Welle 54 einstellbar, wobei auf der Welle
54 Führungsrollen zur Führung der Vereinzelungsriemen 50 vorgesehen sind. Ein Abstand
der Welle 54 zu der Vereinzelungsplatte 52 in Transportrichtung T ist durch Gewindestangen,
über die die Welle 54 an der Vereinzelungsplatte 52 gelagert ist, einstellbar, sodass
die Vereinzelungsriemen 50 unter optimaler Vorspannung betrieben werden können. Die
Vereinzelungsriemen 50 sind bevorzugt als Zahnriemen ausgebildet, sodass eine sehr
gute Antriebsfähigkeit auch ohne eine sehr große Vorspannung und die damit verbundene
erhöhte Reibung erreicht werden kann.
[0054] Figur 5 zeigt schließlich eine vergrößerte Darstellung der oberen Auslaufverlängerung
70 sowie des doppelt drehbar gelagerten Antriebsarmes 20, der die oberen Auslaufbänder
72 der oberen Auslaufverlängerung 70 antreibt. Die oberen Auslaufbänder 72 werden
über zwei Antriebsrollen 75 an der in Transportrichtung T hinten liegenden Antriebswelle
der oberen Auslaufverlängerung 70 angetrieben. Eine Einkopplung der Antriebskraft
erfolgt über den Antriebsarm 20, wobei im Inneren des Antriebsarmes 20 ein umlaufender
Riemen zur Umsetzung der Bewegung von der angetriebenen Welle 22 auf die Rollen 75
angeordnet ist. In Figur 5 ist außerdem gut der Anschlag 21 zu erkennen, der ein Absinken
des hinteren Endes der oberen Auslaufverlängerung 70 über den Anschlag 21 hinaus verhindert.
[0055] Um einen Abstand in Transportrichtung T zwischen einzelnen Produkten, die durch die
Auslaufanordnung 7 transportiert werden, zu detektieren oder einzustellen, ist außerdem
eine Fotozelle 80 an der oberen Auslaufanordnung 70 vorgesehen, die den Durchlauf
der einzelnen Produkte detektiert und so zur Steuerung und/oder Regelung verwendet
werden kann.
Bezugszeichenliste
[0056]
- 1
- Bandanleger
- 3
- Antrieb
- 4
- Einstellanordnung
- 5
- Vereinzelungsanordnung
- 6
- Schwenkanordnung
- 7
- Auslaufanordnung
- 8
- Fixieranordnung / Indexbolzen
- 9
- Grundplatte
- 10
- Gegenplatte
- 11
- Befestigungsanordnung
- 12
- Flansch
- 13
- erste Klemmanordnung
- 15
- Kopplung / Schubstange
- 20
- Antriebsarm
- 21
- Anschlag
- 22
- angetriebene Welle
- 23
- Rundstabmagazin
- 24
- Führungsblech
- 25
- Stapelblech
- 30
- Motor
- 31
- Getriebe
- 32
- Zahnriemen
- 40
- Traverse
- 41
- Millimeterschraube
- 42
- Kugelgelenkwelle
- 50
- Vereinzelungsband
- 51
- Vereinzelungsrolle
- 52
- Vereinzelungsplatte
- 53
- Einsatz
- 54
- Welle
- 61
- Handgriff
- 70
- obere Auslaufverlängerung
- 71
- untere Auslaufverlängerung
- 72
- oberes Auslaufband
- 73
- unteres Auslaufband
- 75
- Rolle
- 76
- Welle
- 78
- veränderlicher Anschlag
- 80
- Fotozelle
- A
- Schwenkachse
- d1
- erster Abstand
- d2
- zweiter Abstand
- T
- Transportrichtung
1. Bandanleger (1) zum Vereinzeln einer Mehrzahl gestapelter, im Wesentlichen flacher
Produkte mit
- einem Antrieb (3),
- einer Vereinzelungsanordnung (5) und
- einer Auslaufanordnung (7),
wobei die Vereinzelungsanordnung (5) wenigstens ein Vereinzelungsband (50) und wenigstens
eine Vereinzelungsrolle (51) aufweist, die derart zueinander angeordnet und von dem
Antrieb (3) angelenkt sind, dass einzelne Produkte zwischen dem Vereinzelungsband
(50) und der Vereinzelungsrolle (51) hindurch in die Auslaufanordnung (7) überführt
werden,
wobei die Auslaufanordnung (7) wenigstens eine obere Auslaufverlängerung (70) mit
wenigstens einem oberen Auslaufband (72) und eine untere Auslaufverlängerung (71)
mit wenigstens einem unteren Auslaufband (73) aufweist, die derart zueinander angeordnet
und von dem Antrieb (3) angelenkt sind, dass das vereinzelte Produkt zwischen den
Bändern (72, 73) weiterbefördert wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die obere Auslaufverlängerung (70) abklappbar ausgestaltet ist.
2. Bandanleger (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die obere Auslaufverlängerung (70) über einen an beiden Enden um parallele Achsen
schwenkbar gelagerten Antriebsarm (20) angetrieben und gelagert ist.
3. Bandanleger (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass an dem Antriebsarm (20) antriebsseitig ein Anschlag (21) zur Festlegung eines minimalen
zweiten Abstandes (d2) zwischen dem der Vereinzelungsanordnung (5) zugewandten Ende
der oberen Auslaufverlängerung (70) und der unteren Auslaufverlängerung (71) und/oder
dem Vereinzelungsband (50) vorgesehen ist.
4. Bandanleger (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (21) einstellbar ausgebildet ist.
5. Bandanleger (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein veränderlicher Anschlag (78) zur Einstellung einer Parallelität zwischen der
oberen Auslaufverlängerung (70) und der unteren Auslaufverlängerung (71) vorgesehen
ist.
6. Bandanleger (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auslaufanordnung (7) senkrecht zur Transportrichtung (T) schwenkbar ausgestaltet
ist.
7. Bandanleger (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass die obere Auslaufverlängerung (70) länger als die untere Auslaufverlängerung (71)
ist.
8. Bandanleger (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das der Vereinzelungsanordnung (5) zugewandte Ende der oberen Auslaufverlängerung
(70) in Transportrichtung (T) mit dem Vereinzelungsband (50) überlappt.
9. Bandanleger (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass eine in Transportrichtung (T) hinten liegende Umlenkrolle der oberen Auslaufverlängerung
(70) und eine in Transportrichtung (T) vorne liegende Umlenkrolle des Vereinzelungsbandes
(50) in Transportrichtung (T) überlappend angeordnet sind.
10. Bandanleger (1) nach einem der Ansprüche 7 - 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die obere Auslaufverlängerung (70) die untere Auslaufverlängerung (71) in Transportrichtung
(T) überragt.
11. Bandanleger (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Kopplung (15) vorgesehen ist, die bei einer Veränderung eines ersten Abstandes
(d1) zwischen der Vereinzelungsrolle (51) und dem Vereinzelungsband (50) eine Veränderung
des zweiten Abstandes (d2) bewirkt.
12. Bandanleger (1) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplung (15) als Schubstange ausgebildet ist.