Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Füllorgan für eine Befüllvorrichtung zum Befüllen
von Behältern, insbesondere von Getränkebehältern, ein Rückgasrohr für ein Füllorgan,
sowie einen Flüssigkeitsabweisschirm für ein Rückgasrohr.
Stand der Technik
[0002] Im Bereich der Befüllung von Behältern, insbesondere im Bereich der Getränkeabfüllung,
sind unterschiedliche Verfahren zum Einbringen der Flüssigkeit in die jeweiligen Behälter
bekannt. Einem Großteil der Verfahren ist dabei gemein, dass ein Füllorgan mit dem
jeweiligen Behälter in Kontakt gebracht wird und über das Füllorgan die jeweilige
Füllflüssigkeit in den Behälter eingefüllt wird. Hierbei ist es beispielsweise bekannt,
ein Füllorgan mittels einer Dichtung im Wesentlichen dicht abschließend mit der Befüllöffnung
eines Behälters, beispielsweise der Befüllöffnung einer Glasflasche, in Kontakt zu
bringen und anschließend die Füllflüssigkeit durch ein sich im Zentrum der Dichtung
befindendes Füllrohr in den Behälter einzubringen. Das hierbei notwendigerweise aus
dem Behälter verdrängte Gas wird über ein üblicherweise konzentrisch zur Befüllöffnung
angeordnetes Rückgasrohr aus dem Behälter geleitet.
[0003] Um den Befüllvorgang zu beruhigen, wird an der Außenseite des Rückgasrohres typischerweise
ein Flüssigkeitsabweisschirm angebracht, welcher so gestaltet ist, dass die am Rückgasrohr
entlang fließende Füllflüssigkeit in Richtung der Innenwand des Getränkebehälters
abgelenkt wird. Entsprechend wird die Füllflüssigkeit, welche über die Befüllungsöffnung
beziehungsweise einen in den Behälter ragenden Befüllstutzen, welcher durch die Dichtung
zum Abdichten der Befüllöffnung des Behälters hindurch geht, einfließt, zur Seite
hin abgelenkt.
[0004] Ein solches Füllorgan mit einem Flüssigkeitsabweisschirm ist in einer speziellen
Ausführungsform beispielsweise in der
DE 200 09 507 U1 gezeigt.
[0005] Die Funktion eines Flüssigkeitsabweisschirms ist auch in der
DE 1 149 262 A gezeigt, wobei dieser Flüssigkeitsabweisschirm an dem Rückgasrohr angeordnet ist
und so geformt ist, dass das entlang des Rückgasrohrs fließende Füllgut an die Innenwand
des zu befüllenden Behältnisses gespült wird.
[0006] Beim Betrieb einer Befüllvorrichtung, welche ein solches Füllorgan zum Befüllen der
jeweiligen Behälter verwendet, kann es zu einer Beschädigung des Flüssigkeitsabweisschirms
und/oder der Dichtung zum Abdichten der Befüllöffnung des Behälters kommen, wenn beispielsweise
ein Behälter während des Befüllvorganges zerstört wird. Dies kann beispielsweise bereits
dann der Fall sein, wenn der Behälter zu Beginn des Füllvorganges vorgespannt wird
und entsprechend mit einem Innendruck beaufschlagt wird. Beim Platzen des jeweiligen
Behälters können beispielsweise durch umher fliegende Glassplitter Flüssigkeitsabweisschirme
beschädigt werden. Durch diese Beschädigung kann der Flüssigkeitsabweisschirm von
dem jeweiligen Bauteil, also insbesondere vom Einfüllstutzen und/oder dem Rückgasrohr,
abfallen, oder es können Splitter oder Partikel des Materials des Flüssigkeitsabweisschirms
in einen zu befüllenden Behälter oder in einen bereits befüllten Behälter gelangen.
Dieser Eintrag der Fremdkörper kann entweder sofort beim Bruch des jeweiligen Behälters
geschehen, die Schädigung des Flüssigkeitsabweisschirms kann jedoch auch dergestalt
sein, dass die entsprechenden Teile erst beim darauffolgenden Befüllvorgang oder gar
erst später abfallen und dann beispielsweise durch die hereinströmende Füllflüssigkeit
fortgespült werden, wodurch Bestandteile des Flüssigkeitsabweisschirms in einen vollständig
befüllten Behälter gelangen. Der entsprechende Behälter wird hierdurch kontaminiert.
[0007] Um zu vermeiden, dass solche kontaminierte Behälter auf den Markt gebracht werden,
werden die Behälter nach dem Verschließen typischerweise einer sogenannten Vollflascheninspektion
unterzogen, bei welcher die Flasche unterschiedlichen Inspektionsvorgängen unterzogen
wird. Der Behälter wird hier beispielsweise mit Licht durchstrahlt, um auf optischem
Wege nicht in die jeweilige Flüssigkeit gehörige Schwebstoffe oder Fremdkörper in
dem Behältnis zu entdecken. Weiterhin werden die Behälter typischerweise durch einen
Metalldetektor geführt, um in den Behältern befindliche Metallteile aufspüren zu können.
[0008] Der Flüssigkeitsabweisschirm ist typischerweise aus einem elastischen Material, wie
Kautschuk oder Kunststoff, hergestellt. Ein in den befüllten Behälter eingespülter
Flüssigkeitsabweisschirm beziehungsweise Teile davon können sich entsprechend bei
der Vollflascheninspektion auf optischem Wege detektieren lassen, wenn die Partikelgröße
und die Füllflüssigkeit dies zulassen.
Darstellung der Erfindung
[0009] Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Füllorgan, ein Rückgasrohr und einen Flüssigkeitsabweisschirm anzugeben,
mittels welchen die Zuverlässigkeit des Befüllvorgangs weiter erhöht wird.
[0010] Diese Aufgabe wird durch ein Füllorgan mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0011] Entsprechend weist das Füllorgan für eine Befüllvorrichtung zum Befüllen von Behältern,
bevorzugt zum Befüllen von Getränkebehältern, mindestens ein einen Flüssigkeitsabweisschirm
umfassendes Rückgasrohr auf, welches zur Befüllung in den Behälter einführbar ist.
Erfindungsgemäß weist der Flüssigkeitsabweisschirm einen metalldetektierbaren Kunststoff
auf.
[0012] Dadurch, dass der Flüssigkeitsabweisschirm einen metalldetektierbaren Kunststoff
aufweist, kann erreicht werden, dass bei einer Zerstörung des Flüssigkeitsabweisschirms
und einem darauffolgenden Eintrag von Partikeln oder Bestandteilen des Flüssigkeitsabweisschirms
in einen Behälter, die entsprechenden Fremdkörper nicht nur mittels eines optischen
Detektionsverfahrens detektiert werden können, sondern ebenfalls mittels eines Metalldetektors.
Hierdurch wird die Detektionsgenauigkeit solcher unerwünschter Bestandteile in einem
fertig befüllten Behälter erheblich erhöht. Insbesondere bei sehr kleinen Bestandteilen,
welche mit einem optischen Verfahren nur schwer von Unreinheiten in der Behälterwand
und/oder Gasblasen in der Füllflüssigkeit unterschieden werden können, kann eine Metalldetektion
hier eine weiter erhöhte Sicherheit bereit stellen.
[0013] Weiterhin sind Vollflascheninspektoren relativ aufwendig. Mit der genannten Ausgestaltung
eines Flüssigkeitsabweisschirms beziehungsweise einer Dichtung derart, dass sie einen
metalldetektierbaren Kunststoff aufweisen, wird es jedoch auch möglich, auf aufwendige
optische Inspektionsverfahren zu verzichten, und lediglich einen wesentlich weniger
aufwendigen Metalldetektor zur Detektion der möglicherweise abgefallenen Dichtung
beziehungsweise des Flüssigkeitsabweisschirms zu verwenden. In einigen Fällen kann
dann ganz auf eine optische Detektion verzichtet werden.
[0014] Bei kohlensäurehaltigen Getränken ist es darüber hinaus schwierig, mittels eines
optischen Detektionsverfahrens kleine Schwebteilchen zu identifizieren, die im gleichen
Größenbereich wie die Größe der Gasblasen liegen. Für solche Füllflüssigkeiten stellt
das vorgeschlagene Füllorgan eine Möglichkeit bereit, eine Kontamination einer befüllten
Flasche durch Teile des Füllschirmchens zuverlässig zu detektieren.
[0015] Bevorzugt besteht der Flüssigkeitsabweisschirm vollständig aus dem metalldetektierbaren
Kunststoff, um eine zuverlässige Detektion auch von kleinsten Splitterteilen, die
von dem Flüssigkeitsabweisschirm stammen, zu ermöglichen.
[0016] Als metalldetektierbare Kunststoffe werden hier bevorzugt Kunststoffe auf Grundlage
von ultrahochmolekularem Polyethylenen (PE-UHMW), Kunststoffe auf Grundlage von POM
sowie Kunststoffe auf Grundlage von PA6 verwendet. Andere metalldetektierbare Kunststoffe
und insbesondere metalldetektierbare Thermoplaste sind jedoch ebenfalls denkbar.
[0017] In einer bevorzugten Ausgestaltung weist der Flüssigkeitsabweisschirm einen Körper
auf, welcher im Wesentlichen kegelförmig, bevorzugt stumpfkegelförmig, ist, und welcher
eine Kegelmantelfläche zum Abweisen der Füllflüssigkeit aufweist und welcher darüber
hinaus eine Bohrung zur Aufnahme des Rückgasrohrs im Zentrum des Körpers vorsieht.
In einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist die Kegelmantelfläche konkav, bevorzugt
mit einem Radius, welcher größer ist als der größte Durchmesser des Körpers des Flüssigkeitsabweisschirms.
[0018] Das Füllorgan kann weiterhin einen Zentrierkonus zum Zentrieren der Befüllöffnung
des Behälters während des Befüllens aufweisen, wobei sich durch den Zentrierkonus
hindurch mindestens ein Füllrohr zum Befüllen des Behälters erstreckt und wobei der
Zentrierkonus einen metalldetektierbaren Kunststoff aufweist. Um auch kleinste Splitter
und Partikel des Zentrierkonus in einem zu befüllenden oder einem befüllten Behälter
detektieren zu können, besteht der Zentrierkonus bevorzugt vollständig aus dem metalldetektierbaren
Kunststoff.
[0019] Je nach Ausbildung der Befüllöffnung des zu befüllenden Behälters ist der Zentrierkonus
bevorzugt im Wesentlichen kegelförmig beziehungsweise stumpfkegelförmig und ist bevorzugt
zur Abdichtung der Befüllöffnung des Behälters vorgesehen, um neben seiner Zentrierfunktion
auch eine Abdichtfunktion für die jeweilige Befüllöffnung des Behälters zu übernehmen.
[0020] Die oben beschriebene Aufgabe wird weiterhin durch ein Rückgasrohr zur Verwendung
mit dem bereits beschriebenen Füllorgan mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0021] Entsprechend weist das Rückgasrohr für das Füllorgan einen Flüssigkeitsabweisschirm
auf, welcher in einer Nut des Rückgasrohrs aufgenommen ist. Erfindungsgemäß weist
der Flüssigkeitsabweisschirm einen metalldetektierbaren Kunststoff auf.
[0022] Auch auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass Teile oder Partikel eines während
des Befüllvorganges beschädigten oder zerstörten Flüssigkeitsabweisschirms, welche
in einen zu befüllenden beziehungsweise bereits befüllten Behälter gelangen, mit einem
einfachen Metalldetektor detektiert werden können. Aus den bereits beschriebenen Gründen
ist der Flüssigkeitsabweisschirm bevorzugt vollständig aus dem metalldetektierbaren
Kunststoff hergestellt.
[0023] Der Flüssigkeitsabweisschirm weist bevorzugt einen Körper auf, welcher im Wesentlichen
kegelförmig, bevorzugt stumpfkegelförmig, ist, und eine Kegelmantelfläche zum Abweisen
der Füllflüssigkeit aufweist, und welcher darüber hinaus eine Bohrung zur Aufnahme
des Rückgasrohrs im Zentrum des Körpers vorsieht. Die Kegelmantelfläche ist bevorzugt
konkav, bevorzugt mit einem Radius, welcher größer als der größte Durchmesser des
Körpers des Flüssigkeitsabwehrschirms ist.
[0024] Die oben beschriebene Aufgabe wird weiterhin durch einen Flüssigkeitsabweisschirm
mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0025] Bevorzugte weitere Ausführungsformen und Aspekte der vorliegenden Erfindung werden
durch die nachfolgende Beschreibung der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- Figur 1
- schematisch eine Befüllvorrichtung mit einem Füllorgan zum Befüllen von Behältern;
- Figur 2
- schematisch einen Flüssigkeitsabweisschirm in einer Schnittdarstellung;
- Figur 3
- einen Flüssigkeitsabweisschirm in einer schematischen, perspektivischen Darstellung;
- Figur 4
- ein Rückgasrohr zum Einführen in einen Behälter in einer schematischen Schnittdarstellung;
und
- Figur 5
- eine schematische Darstellung einer Befüllanlage.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
[0026] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben.
Dabei werden gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente mit identischen Bezugszeichen
bezeichnet und auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente wird teilweise verzichtet,
um Redundanzen in der Beschreibung zu vermeiden.
[0027] Figur 1 zeigt ein Füllorgan 1 für eine Befüllvorrichtung zum Befüllen von Behältern
2, wobei der hier gezeigte Behälter 2 eine Getränkeflasche mit einer nach oben gerichteten
Befüllöffnung 20 ist, welche mit einem Getränk als Füllflüssigkeit befüllt werden
soll.
[0028] Das Füllorgan 1 weist einen Füllstutzen 3 auf, welcher zur Befüllung des Behälters
2 mit der Füllflüssigkeit dient. Der Füllstutzen 3 umfasst ein Füllrohr 30 sowie ein
zum Füllrohr 30 konzentrisch angeordnetes Rückgasrohr 32. Die Füllflüssigkeit, welche
in den Behälter 2 eingefüllt werden soll, fließt in dem zwischen dem Füllrohr 30 und
dem Rückgasrohr 32 bereitgestellten Zwischenraum hindurch in den Behälter 2. Die jeweilige
Steuerung des Stromes der Füllflüssigkeit wird mittels eines Füllventils 34 vorgenommen,
welches zu Beginn des Füllvorganges den Flüssigkeitsstrom fließen lässt und zum Ende
des Füllvorganges den Flüssigkeitsstrom wieder stoppt.
[0029] Das Rückgasrohr 32 dient dazu, einen übermäßigen Gasdruck im Behälter 2 bei der Befüllung
zu vermeiden und einen zu hohen Druck im Behälter 2 zu vermeiden. Über das Rückgasrohr
32 kann entsprechend Gas aus dem Volumen des Behälters entweichen. Das Rückgasrohr
32 kann in einer bestimmten Ausprägung des Füllventils 34 auch zur Steuerung des Schließzeitpunktes
des Füllventils 34 dienen.
[0030] Das Füllorgan 1 ist typischerweise Bestandteil einer Befüllvorrichtung 10, welche
in der Figur 1 nur schematisch angedeutet ist. Das Füllorgan 1 kann dabei bevorzugt
in einem Karussellfüller verwendet werden, welcher dann die Befüllvorrichtung 10 darstellt.
[0031] Um das Füllrohr 30 herum ist ein Zentrierkonus 4 vorgesehen, welcher die Befüllöffnung
20 des Behälters 2 bezüglich des Füllrohrs 30 zentriert. Der Zentrierkonus 4 ist im
gezeigten Ausführungsbeispiel kegelstumpfförmig ausgebildet, um die Zentrierung der
Befüllöffnung 20 des Gefäßes um das Füllrohr 30 herum zu erreichen. Das Füllrohr 30
erstreckt sich durch den Zentrierkonus 4 hindurch und ragt leicht in die Befüllöffnung
20 des Behälters 2 herein.
[0032] Der Zentrierkonus 4 kann über die eigentliche Zentrierfunktion hinaus auch so ausgebildet
sein, dass er die Befüllöffnung 20 des Behälters im Wesentlichen abdichtet. Auf diese
Weise kann ein Gas- und Flüssigkeitsaustausch des Innenraums des Behälters 2 mit der
Umgebung vermieden werden, was aus hygienischen Gründen und/oder bei der Befüllung
mit einer kohlensäurehaltigen Füllflüssigkeit von Bedeutung sein kann. Bei der Befüllung
werden die Behälter 2 bei manchen Befüllverfahren auch vorgespannt, also mit Druck
beaufschlagt, um den Behälter 2 für die Befüllung vorzubereiten und dabei gleichzeitig
die Behälterintegrität zu testen und sicher zu stellen.
[0033] An dem Rückgasrohr 32 ist ein Flüssigkeitsabweisschirm 5 vorgesehen, welcher in einer
Nut 36 des Rückgasrohrs 32 gehalten ist. Der Flüssigkeitsabweisschirm 5 dient dazu,
die durch das Füllrohr 30 einlaufende und entlang des Umfangs des Rückgasrohrs 32
strömende Füllflüssigkeit zur Innenwand 22 des Behälters 2 hin abzulenken. Hierdurch
wird der Befüllvorgang des Behälters 2 beruhigt, da die Füllflüssigkeit entlang der
Innenwand 22 des Behälters 2 nach unten fließt beziehungsweise an dieser abgleitet.
Entsprechend fällt die Flüssigkeit nicht einfach von der Befüllöffnung 20 des Behälters
2 aus in das Volumen des Behälters 2, sondern läuft an der Innenwand 22 des Behälters
2 entlang. Besonders bei schäumenden Füllflüssigkeiten ergibt sich auf diese Weise
aufgrund der verringerten Schaumbildung ein verbessertes Füllverhalten und damit ist
ein genauerer Füllvorgang.
[0034] Der Flüssigkeitsabweisschirm 5 umfasst einen metalldetektierbaren Kunststoff. Auch
der Zentrierkonus 4 kann einen metalldetektierbaren Kunststoff umfassen. Bevorzugt
sind Flüssigkeitsabweisschirm 5 und/oder Zentrierkonus 4 vollständig aus dem metalldetektierbaren
Kunststoff ausgeformt.
[0035] Bei einem metalldetektierbaren Kunststoff handelt es sich um einen Kunststoff, der
mittels eines bekannten Metalldetektors detektierbar ist. Je nach Empfindlichkeit
des Metalldetektors können dabei auch kleine Partikel des metalldetektierbaren Kunststoffs
detektiert werden. Bevorzugt ist der metalldetektierbare Kunststoff so formuliert,
dass bereits kleine Partikel einer Größe von 3mmx3mmx3mm durch den Metalldetektor
detektiert werden können. Bevorzugt haben die metalldetektierbaren Kunststoffe eine
lebensmittelrechtliche Zulassung, beispielsweise nach EU Richtlinie 2002/72/EC.
[0036] Bei dem metalldetektierbaren Kunststoff kann es sich um einen Kunststoff auf Grundlage
von ultrahochmolekularen Polyethylenen (PE-UHMW), einen Kunststoff auf Grundlage von
POM, und/oder einen Kunststoff auf Grundlage von PA6 handeln. Andere metalldetektierbare
Thermoplaste und andere metalldetektierbare Kunststoffe sind ebenfalls verwendbar.
[0037] Durch die Verwendung des metalldetektierbaren Kunststoffes für den Flüssigkeitsabweisschirm
5 kann erreicht werden, dass bei einer Beschädigung oder Zerstörung des Flüssigkeitsabweisschirms
5 und/oder beim Absplittern von kleinen Partikeln, die in eine zu befüllende beziehungsweise
bereits befüllte Flasche eingetragenen Bestandteile oder Partikel des Flüssigkeitsabweisschirms
5 mittels eines Metalldetekors detektiert werden können. Solche Bestandteile oder
Partikel eines beschädigten oder zerstörten Flüssigkeitsabweisschirms 5 können auch
mittels optischer Detektionsverfahren, beispielsweise bei einer Vollflascheninspektion,
detektiert werden. Diese Verfahren sind jedoch technisch aufwendig und entsprechend
teuer. Weiterhin ist es mit optischen Verfahren schwierig, Schwebstoffe in Füllflüssigkeiten
zu detektieren, die Kohlensäure enthalten. Besonders kleinere Schwebstoffe und insbesondere
Schwebstoffe, welche sich im Größenbeziehungsweise Volumenbereich der durchschnittlichen
Blasengröße der Kohlensäure in der Füllflüssigkeit befinden, können nicht zuverlässig
detektiert werden. Mittels eines Metalldetektors können die jeweiligen Partikel, Splitter
oder Bauteile hingegen zuverlässig und unabhängig von der Zusammensetzung der Füllflüssigkeit
detektiert werden.
[0038] Figur 2 zeigt schematisch einen Flüssigkeitsabweisschirm 5. Der Flüssigkeitsabweisschirm
5 weist einen Körper 50 auf, welcher im Wesentlichen stumpfkegelförmig ausgebildet
ist. Im Zentrum des Körpers 50 ist eine Bohrung 52 vorgesehen, durch welche hindurch
das beispielsweise in Figur 1 gezeigte Rückgasrohr 32 geführt wird. Die Kegelmantelfläche
54 des Flüssigkeitsabweisschirms 5, welche zur Ableitung der Füllflüssigkeit dient,
ist bevorzugt konkav, wobei der Radius R der konkaven Form bevorzugt deutlich größer
als der Durchmesser D des Flüssigkeitsabweisschirms 5 ist. Auf diese Weise kann eine
sanfte Überleitung der Füllflüssigkeit an die jeweilige Innenwand des zu befüllenden
Behälters erreicht werden.
[0039] Der kleinere Durchmesser d des im Wesentlichen stumpfkegelförmig ausgebildeten Körpers
50 ist bezüglich des Durchmessers der Bohrung 52, welcher mit "b" bezeichnet ist,
bevorzugt so bemessen, dass die Dicke der ringförmigen Kegelstumpffläche 56 derart
dimensioniert ist, dass sie vollständig in der Nut 36 des Rückgasrohres aufgenommen
werden kann. Auf diese Weise kann ein im Wesentlichen glatter Übergang vom Umfang
des Rückgasrohrs 32 im Bereich der Nut 36 zu der Kegelmantelfläche 54 des Flüssigkeitsabweisschirms
5 erreicht werden. Mit anderen Worten entspricht (d - b) / 2 ungefähr der Nuttiefe
der Nut 36 des Rückgasrohrs 32.
[0040] Bevorzugt ist der Flüssigkeitsabweisschirm 5 vollständig aus dem metalldetektierbaren
Kunststoff hergestellt, so dass auch im Falle des Abplatzens einzelner Splitter eine
zuverlässige Detektion der Splitter in einem Metalldetektor möglich ist.
[0041] Figur 3 zeigt den Flüssigkeitsabweisschirm 5 noch einmal in einer schematischen,
perspektivischen Darstellung. Klar erkennbar ist der Körper 50 mit der Bohrung 52,
sowie die eine konkave Form aufweisende Kegelmantelfläche 54. Ebenfalls zu erkennen
ist die Kegelstumpffläche 56, deren Dicke im Wesentlichen der Nuttiefe der Nut 36
des Rückgasrohrs 32 entspricht.
[0042] Figur 4 zeigt schematisch ein Rückgasrohr 32, welches in einen Behälter 2 eingeführt
ist. Entlang des Rückgasrohrs 32 strömt die Füllflüssigkeit, bis sie auf einen ebenfalls
schematisch dargestellten Flüssigkeitsabweisschirm 5 stößt. Der Flüssigkeitsabweisschirm
5 leitet die entlang des Rückgasrohrs 32 strömende Füllflüssigkeit so an die Innenwand
22 des Behälters 2, dass die Füllflüssigkeit im Wesentlichen an der Innenwand 22 des
Behälters 2 herab gleitet. Auf diese Weise kann der Befüllvorgang deutlich beruhigt
werden.
[0043] Figur 5 zeigt schematisch den Aufbau einer Befüllanlage in Form eines Karussellfüllers
6. Der Karussellfüller 6 weist ein Füllkarussell 60 auf, welches eine Anzahl von Füllorganen
1 aufweist. Im Füllkarussell 60 werden die einzelnen Behälter 2 mit der Füllflüssigkeit
befüllt. Die jeweiligen Behälter 2 werden über einen ein Förderband aufweisenden Behältereinlauf
62 einem Förderstern 64 zugeführt, welcher die Behälter 2 an das Füllkarussell 60
übergibt. Ein Auslassstern 66 ist vorgesehen, welcher die Behälter 2 auf einen ebenfalls
ein Förderband aufweisenden Behälterauslauf 68 übergibt. Am Behälterauslauf 68 ist
eine Metalldetektionsstation 7 vorgesehen, welche einen Zulauf 70, einen Metalldetektor
72 sowie einen Auslauf 74 aufweist. Die Anordnung des Metalldetektionsstation 7 direkt
am Behälterauslauf 68 nach dem Füllkarussell 60 ermöglicht eine direkte Detektion
von metalldetektierbaren Fremdkörpern in den Behältern 2, welche im Füllkarussell
60 befüllt wurden. Je nach Ausgestaltung des Behältereinlaufs 62 kann so sichergestellt
werden, dass es sich beim Auftreten eines detektierten Fremdkörpers tatsächlich um
einen im Füllkarussell 60 eingetragenen Fremdkörper handelt.
[0044] In einer bevorzugten Variante ist ein in Figur 5 nicht gezeigter, weiterer Metalldetektor
bereits im Behältereinlauf 62 vorgesehen, welcher zur Messung einer für die Metalldetektion
charakteristischen Kenngröße dient. Diese Kenngröße wird dann für jeden Behälter 2
gespeichert und mit der von dem am Behälterauslauf befindlichen Metalldetektor 72
gemessenen charakteristischen Kenngröße verglichen. Bei einer einen vorbestimmten
Wert überschreitenden Abweichung wird der entsprechende Behälter 2 als fehlerhaft
ausgeschleust. Mit anderen Worten wird eine Veränderung der für die Metalldetektion
charakteristischen Kenngröße des Behälters 2 während des Füllprozesses überwacht,
um hieraus eine eventuelle Kontaminierung eines Behälters 2 mit Bestandteilen des
Füllorgans 1 ableiten zu können. Auf diese Weise kann auch sichergestellt werden,
dass der möglicherweise am Behälterauslauf 68 in der Metalldetektionsstation 7 detektierte,
metallische Fremdkörper vom Füllkarussell 60 stammt. Entsprechend kann auf Grundlage
dieser Kenntnis das jeweilige Füllorgan beziehungsweise das Füllkarussell 60 sofort
wieder instand gesetzt werden und entsprechend die Anlagenfüllleistung im Wesentlichen
konstant hoch betrieben werden.
[0045] In einer weiteren bevorzugten Variante ist der Metalldetektor 72 bereits örtlich
vor der Übergabe der jeweiligen Behälter 2 an den Behälterauslauf 68 angeordnet. Dies
ist besonders bei Befüllvorrichtungen 10 vorteilhaft, welche die Behälter 2 am Behälterhals
ergreifen ("neckhandling"), um eine platzsparende Anordnung der Metalldetektionsstation
7 zu erreichen.
[0046] Soweit anwendbar können alle einzelnen Merkmale, die in den einzelnen Ausführungsbeispielen
dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder ausgetauscht werden, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Füllorgan
- 10
- Befüllvorrichtung
- 2
- Behälter
- 20
- Befüllöffnung des Behälters
- 22
- Innenwand des Behälters
- 3
- Füllstutzen
- 30
- Füllrohr
- 32
- Rückgasrohr
- 34
- Füllventil
- 36
- Nut zur Aufnahme eines Flüssigkeitsabweisschirms
- 4
- Zentrierkonus zum Zentrieren der Befüllöffnung des Behälters
- 5
- Flüssigkeitsabweisschirm
- 50
- Körper des Flüssigkeitsabweisschirms
- 52
- Bohrung zur Aufnahme eines Rückgasrohrs
- 54
- Kegelmantelfläche
- 56
- Kegelstumpffläche
- 6
- Befüllanlage
- 60
- Füllerkarussell
- 62
- Behältereinlauf
- 64
- Einlaufstern
- 66
- Auslaufstern
- 68
- Behälterauslauf
- 7
- Metalldetektionsstation
- 70
- Zulauf
- 72
- Metalldetektor
- 74
- Auslauf
- R
- Radius der Hohlkehle der Kegelmantelfläche
- d
- kleinster Durchmesser des Körpers des Flüssigkeitsabweisschirms
- D
- größter Durchmesser des Körpers des Flüssigkeitsabweisschirms
- b
- Durchmesser der Bohrung
1. Füllorgan (1) für eine Befüllvorrichtung (10) zum Befüllen von Behältern (2), bevorzugt
zum Befüllen von Getränkebehältern, wobei das Füllorgan (1) mindestens ein einen Flüssigkeitsabweisschirm
(5) umfassendes Rückgasrohr (32) aufweist, welches zur Befüllung in den Behälter (2)
einführbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Flüssigkeitsabweisschirm (5) einen metalldetektierbaren Kunststoff aufweist.
2. Füllorgan (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigkeitsabweisschirm (5) vollständig aus dem metalldetektierbaren Kunststoff
besteht.
3. Füllorgan (1) gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigkeitsabweisschirm (5) einen Körper (50) aufweist, welcher im Wesentlichen
kegelförmig, bevorzugt stumpfkegelförmig, ist, und eine Kegelmantelfläche (54) zum
Abweisen der Füllflüssigkeit aufweist, und welcher weiterhin eine Bohrung (52) zur
Aufnahme des Rückgasrohrs (32) im Zentrum des Körpers (50) aufweist.
4. Füllorgan (1) gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kegelmantelfläche (54) konkav ist, bevorzugt mit einem Radius (R), welcher größer
als der größte Durchmesser (D) des Körpers (50) des Flüssigkeitsabweisschirms (5)
ist.
5. Füllorgan (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Zentrierkonus (4) zum Zentrieren der Befüllöffnung (20) des Behälters
(2) während des Befüllens vorgesehen ist, wobei sich durch den Zentrierkonus hindurch
mindestens ein Füllrohr (30) zum Befüllen des Behälters (2) erstreckt, wobei der Zentrierkonus
(4) einen metalldetektierbaren Kunststoff aufweist.
6. Füllorgan (1) gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentrierkonus (4) im Wesentlichen kegelförmig, bevorzugt stumpfkegelförmig, ist
und bevorzugt zur Abdichtung der Befüllöffnung (20) des Behälters (2) vorgesehen ist.
7. Füllorgan gemäß Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentrierkonus (4) vollständig aus dem metalldetektierbaren Kunststoff besteht.
8. Füllorgan (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der metalldetektierbare Kunststoff ein Thermoplast ist, bevorzugt ein Thermoplast
auf Grundlage von ultrahochmolekularen Polyethylenen (PE-UHMW), auf Grundlage von
POM, und/oder auf Grundlage von PA6.
9. Rückgasrohr (32) für ein Füllorgan (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
das Rückgasrohr (32) einen Flüssigkeitsabweisschirm (5) aufweist, welcher in einer
Nut (36) des Rückgasrohrs (32) aufgenommen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Flüssigkeitsabweisschirm (5) einen metalldetektierbaren Kunststoff aufweist.
10. Rückgasrohr (32) gemäß Anspruch 9, wobei der Flüssigkeitsabweisschirm (5) vollständig
aus dem metalldetektierbaren Kunststoff besteht.
11. Rückgasrohr (32) gemäß Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigkeitsabweisschirm (5) einen Körper (50) aufweist, welcher im Wesentlichen
kegelförmig, bevorzugt stumpfkegelförmig, ist und eine Kegelmantelfläche (54) zum
Abweisen der Füllflüssigkeit aufweist, und welcher weiterhin eine Bohrung (52) zur
Aufnahme des Rückgasrohrs (32) im Zentrum des Körpers (50) aufweist.
12. Rückgasrohr (32) gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kegelmantelfläche (54) konkav ist, bevorzugt mit einem Radius (R), welcher größer
als der größte Durchmesser (D) des Körpers (50) des Flüssigkeitsabweisschirms (5)
ist.
13. Rückgasrohr (32) gemäß einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der metalldetektierbare Kunststoff ein Thermoplast ist, bevorzugt ein Thermoplast
auf Grundlage von ultrahochmolekularen Polyethylenen (PE-UHMW), auf Grundlage von
POM, und/oder auf Grundlage von PA6.
14. Flüssigkeitsabweisschirm (5) für ein Füllorgan (1) beziehungsweise für ein Rückgasrohr
(32) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Flüssigkeitsabweisschirm (5)
einen Körper (50) aufweist, welcher im Wesentlichen kegelförmig, bevorzugt stumpfkegelförmig,
ist und eine Kegelmantelfläche (54) zum Abweisen der Füllflüssigkeit aufweist, und
welcher weiterhin eine Bohrung (52) zur Aufnahme des Rückgasrohrs (32) im Zentrum
des Körpers (50) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Flüssigkeitsabweisschirm (5) einen metalldetektierbaren Kunststoff aufweist.
15. Flüssigkeitsabweisschirm (5) gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Kegelmantelfläche (54) konkav ist, bevorzugt mit einem Radius (R), welcher größer
als der größte Durchmesser (D) des Körpers (50) ist, und wobei der Durchmesser (b)
der Bohrung (52) bezüglich des kleinsten Durchmessers (d) des Körpers (50) derart
ausgestaltet ist, dass die entstehende Kegelstumpffläche (56) eine Dicke aufweist,
welche bei Aufnahme des Flüssigkeitsabweisschirms (5) in einer Nut (36) eines Rückgasrohrs
(32) einen im Wesentlichen glatten Übergang zwischen der Umfangsfläche des Rückgasrohrs
(32) im Bereich der Nut (36) und der Kegelmantelfläche (54) ermöglicht.