[0001] Die Erfindung betrifft ein Wendeschloss nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und
des Anspruchs 4.
[0002] Gattungsgemäße Wendeschlösser sind bereits durch die
DE 2105132 C bekannt. Bei dem hieraus bekannten Schloss ist eine längs der Mittelachse des Schlosses
angeordnete Falle vorgesehen, welche über eine Nuss, die ebenfalls auf der Quermittelachse
angeordnet ist, bezogen auf einen falzseitigen Stulp vorschließbar und zurückziehbar
ist. Die Falle weist an ihren Fallenschwanz Eingriffsausnehmungen für den Schließbart
eines Zylinders auf zu dessen Aufnahme versetzt zur Quermittelachse und zur Drehachse
der Nuss zwei Zylindereinstecköffnungen vorgesehen sind. Die Falle weist beidseitig
an dem Fallenschwanz angeordnete zweitourige Schließausnehmungen für den Eingriff
des Schließbartes eines in einer der Zylindereinstecköffnungen aufgenommenen Zylinders
auf, mittels der eine zweifache Drehung des Schließbartes zu einem zweifachen Vorschließen
der als Riegel wirksamen Falle führt.
[0003] An dem Fallenschwanz ist ferner eine Zuhaltung wirksam, welche schwenkbar in dem
Gehäuse gelagert durch den Schließbart verschwenkt werden kann und bei nicht in die
Schließausnehmungen eingreifenden Schließbart federbelastet in eine Sperrstellung
gelangt, in der ein Zurückdrücken der Falle nicht möglich ist.
[0004] Nachteilig bei der bekannten Ausgestaltung ist es, dass Zylinder und Nuss eine Anordnung
erfahren, bei der diese bezogen auf den Stulp hintereinander liegend parallel versetzt
angeordnet sind. Dies führt zum einen zu einer unerwünschten Raumforderung des Gehäuses
längs der Mittelachse und zum anderen dazu, dass handelsübliche Rosettenbeschläge
mit Bohrungen für die Drückergarnitur und Zylinder nicht verwendbar sind.
[0005] Aus der
CH 49097 ist eine Ausgestaltung bekannt, bei der die Nuss und die Drehachse eines Schlüsselbartes
auf der Mittelachse liegen, was den erforderlichen Einbauraum noch vergrößert.
[0006] Bei einer weiteren aus der
CH 264238 bekannten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Nuss und damit die Drückergarnitur
auf der Mittelachse angeordnet wird, während die Drehachsen der Schlüssel in einer
dazu nur leicht versetzt liegenden Ebene liegen. Die Betätigung des Schlüssels bewirkt
aufgrund der eintourigen Beschränkung eine nur geringe Ausschlussbewegung der als
Riegel wirksamen Falle. Bei alledem benötigt das Schloss einen großen Einbauraum und
lässt sich ebenfalls nicht mit handelsüblichen Rosettenbeschlägen mit Bohrungen für
die Drückergarnitur und Zylinder nicht verwenden.
[0007] Der Erfindung liegt dem entgegen die Aufgabe zugrunde, eine Ausgestaltung eines Wendeschlosses
zu finden, welches bei kleinem Platzbedarf einen sicheren Verschluss erlaubt.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, dass die zweitourigen Schließausnehmungen
für den Eingriff des Schließbartes eines in einer der Zylindereinstecköffnungen aufgenommenen
Zylinders an einem Steuerungsschieber angebracht sind, welcher die Zuhaltung lagert.
Es kommt dadurch zu einer Trennung der Falle bzw. des Fallenschwanzes und der zur
Schlossbetätigung über den Zylinder bzw. den Schlüssel notwendigen Mechanik.
[0009] Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Zuhaltung die Schließausnehmungen des Steuerschiebers
überdeckt und jede Tour einer Sperrausnehmung zugeordnet ist. Es ergeben sich dadurch
zwei gesicherte Stellungen des Steuerschiebers.
[0010] Es ist auch vorgesehen, dass die Zuhaltung im Wesentlichen T-förmig ist und an dem
Steuerungsschieber quer zur Mittelachse verschiebbar gelagert ist und über mindestens
eine Feder, welche an der Zuhaltung angreift in seine Sperrstellung gedrängt wird.
Die Zuhaltung ist dadurch zwar schwimmend gelagert, wird aber stets zuverlässig in
die Verriegelungsstellung kraftbeaufschlagt. Eine ortfeste Lagerung ist nicht erforderlich.
[0011] Alternativ kann noch zur Erreichung des angestrebten Ziels bei einem Wendeschloss
mit einem Hauptschlosskasten und einer auf Höhe der Mittelachse desselben aus einem
Stulp vortretenden Falle, mit beiderseits der Längsachse angeordneten Zylindereinstecköffnungen,
vorgesehen werden, dass die Zylindereinstecköffnungen und Nüsse für eine Drückerbetätigung
auf einer zum Stulp parallelen Achse liegen. Neben der Möglichkeit einer geringeren
Bautiefe erlaubt diese Anordnung auch die Verwendung von standardisierten Beschlägen.
[0012] Hierbei ist es ferner vorteilhaft, dass jede Nuss einen mit Abstand zu ihrer Drehachse
parallel zur Mittelachse angeordneten Anschlag aufweist, an dem ein Nussarm in unbetätigter
Drückerstellung anliegt, so dass die Nuss entlang einer parallel zur Mittelachse verlaufenden
Ebene durch die Drehachse bewegungsbauteilfrei bleibt.
[0013] Wenn zudem in dem Hauptschlosskasten bezogen auf die Drehachse der Nuss diametral
zu dem Anschlag zwischen dem Wechsel und der Nuss gelegen eine Bohrung zur Aufnahme
einer
[0014] Hülse oder Gewindebuchse vorgesehen ist, bleibt auch dieser Bereich frei von beweglichen
Bauteilen.
[0015] So kann schließlich vorgesehen werden, dass die in den Bohrungen und dem als Hülse
ausgebildeten Anschlag zur Befestigung einer Rosette eines Beschlags nutzbare Befestigungsschrauben
hindurch führbar sind.
[0016] Wenn der Steuerungsschieber im Wesentlichen T-förmig ist und an jedem seiner rechtwinklig
zur Mittelachse verlaufenden Auslegerarme über eine Zapfen-Langlochkopplung an Schwenkarme
angreifen, welche ortsfest im Gehäuse gelagert sind, sodass eine Bewegung des Steuerschiebers
eine Schwenkbewegung der Schwenkarme nach sich zieht, welche Schwenkarme eine Längsverschiebung
der Treibstangen bewirken, so ergibt sich hieraus ein im Wesentlichen symmetrischer
Aufbau und Wirkungsweise.
[0017] Hier kann noch vorgesehen werden, dass zwischen dem Schwenkarm und der Falle jeweils
ein weiterer Schwenkarm wirksam ist. Das Zurückziehen der Falle erfolgt so stets,
also auch bei Drückerbetätigung, über den Schwenkarm.
[0018] Um Bauraum und Bauteile zu sparen, ist vorgesehen, dass der am Fallenschwanz angreifende
Schwenkarm eine gemeinsame Schwenklagerung mit den über den Steuerungsschieber bewegbaren
Schwenkarmen hat.
[0019] Um bei einem verriegelten Schloss eine Betätigung über den Drücker zu verhindern,
ist vorgesehen, dass zwischen Nuss und Schwenkarm ein Sperrhebel wirksam ist, welcher
die Nuss bei vorgeschlossener Falle gegen ein Verschwenken sperrt.
[0020] Um die Funktion als Wendeschloss vollumfänglich ausfüllen zu können und bei einem
Umwenden des Schlosses eine identische Funktion zu haben, ist vorgesehen, dass die
Treibstangen in entgegen gesetzten Richtungen bewegt werden.
[0021] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Zeichnungen. Es zeigt
- Fig. 1
- ein Hauptschloss mit Falle und angedeuteten Nebenschlosskästen in einer Gesamtdarstellung,
- Fig. 2
- einen Hauptschlosskasten nach Fig. 1 unbetätigt und unverschlossen,
- Fig. 3
- einen Hauptschlosskasten nach Fig. 1 mit eintourig vorgeschlossenem Steuerungsschieber,
- Fig. 4
- einen Hauptschlosskasten nach Fig. 1 mit zweitourig vorgeschlossenem Steuerungsschieber,
- Fig. 5
- einen Hauptschlosskasten nach Fig. 1 mit drückerbetätigtem Fallenrückzug, und
- Fig. 6
- eine Darstellung des Hauptschlosskastens mit einer Auswahl an Einzelbauteilen,
[0022] Das in der Fig. 1 dargestellte Schloss 1 ist als Mehrfachverriegelungs-Wendeschloss
ausgebildet, wobei nachstehend dieses als Schloss bezeichnet ist, wobei eine Mittelachse
2 eine horizontale Symmetrieachse bildet. Die Falle 3 ist entlang der Mittelachse
2 angeordnet und kann entlang dieser zurückgezogen werden. Neben dem Hauptschlosskasten
4 sind mindestens zwei bezüglich der Mittelachse 2 symmetrisch angeordnete Nebenschlosskästen
5, 6 vorgesehen, die ihrerseits Riegel 7, 8 aufweisen. Die Nebenschlosskästen 5, 6
sind mit dem Hauptschlosskasten 4 über eine Stulpschiene 9 und zwei Treibstangen 10,
11 verbunden. Das Schloss 1 ist daher eine Mehrfachverriegelung. Die in den Nebenschlosskästen
5, 6vorgesehenen Riegel 7, 8 können unterschiedlicher Natur sein, sind aber jeweils
bezogen auf die Mittelachse 2 symmetrisch ausgebildet.
[0023] In dem Hauptschlosskasten 4 sind zwei bezüglich der Mittelachse 2 symmetrisch angeordnete
Zylindereinstecköffnungen 12, 13 vorgesehen. Diese liegen auf einer gemeinsamen parallel
zur Stulpschiene 9 verlaufenden Achse 14. Auf der Achse 14 liegen auch die Drehachsen
15, 16 von zwei Nüssen 17, 18, welche Mehrkantbohrungen zur drehfesten Kopplung mit
einem hier nicht dargestellten Drücker eines Beschlags aufweisen. Der nicht dargestellte
Beschlag besteht im Allgemeinen zumindest aus einer den schwenkbar gelagerten Drücker
lagernden Rosette und einer den Zylinder aufnehmenden Zylinderrosette. Beim Einsatz
des Schlosses 1 kommen dabei wechselweise die Nuss 17 zusammen mit einem der Zylindereinstecköffnung
13 zugeordneten Zylinder oder aber - bei einem um die Mittelachse um 180° geschwenkten
Einsatz die Nuss 18 und die Zylindereinstecköffnung 12 zum Tragen.
[0024] Es ist ersichtlich, dass die Bestandteile des Schlossgerichtes jeweils symmetrisch
und/oder paarweise angebracht sind, so die Beschreibung von Aufbau und Funktion eines
Elementenpaares ausreichend erscheint. Anhand der Nuss 17 und eines in der Zylindereinstecköffnung
13 angebrachten Zylinders soll nachstehend der Aufbau und die Funktion des Schlosses
1 erläutert werden. Gleichwohl wird jeweils auf die entsprechende symmetrische Gestaltung
verwiesen.
[0025] Die Fig. 2 in Verbindung mit der Fig. 6 zeigt den Hauptschlosskasten 4 des Schlosses
1, welches sich bei unbetätigtem Drücker und unverriegelt, z.B. in Öffnungsstellung
- also ohne am Rahmen anliegenden Flügel oder bei geschlossenem Flügel und in ein
rahmenseitiges Schließblech eingreifende Falle 3 befindet. Dazu steht die Falle 3
über die Stulpschiene 9 vor. Die Falle 3 ragt mit einem Fallenschwanz 19 in den Hauptschlosskasten
4 hinein. Entlang der Mittelachse 2 ist in Verschiebrichtung der Falle 3 ein Steuerungsschieber
20 vorgesehen. Der Steuerungsschieber 20 ist T-förmig und über einen ortsfest in dem
Hauptschlosskasten 4 befestigten Führungszapfen 36 sowie einer hier nicht sichtbaren
im Schlossboden angeordneten Führung längsverschiebbar gelagert. Die Falle 3 und der
Steuerungsschieber 20 sind nicht unmittelbar antriebsverbunden. An dem Steuerungsschieber
20 sind beidseitig Schließausnehmungen 21, 22, 23, 24 für den Eingriff des Schließbartes
eines in einer der Zylindereinstecköffnungen 12, 13 aufgenommenen Zylinders angebracht.
Zudem bildet der Steuerungsschieber 20 unterseitig eine Führung für den Fallenschwanz
19 aus, in dem dieser mittels zwei parallel zur Mittelachse 2 verlaufenden Stege eine
randoffene Langlochausnehmung des Fallenschwanzes 19 durchgreift. Die Stege des Steuerungsschiebers
20 bilden den Rand einer Langlochausnehmung, die von dem ortsfesten Führungszapfen
36 durchsetzt ist, der dadurch einerseits den Steuerungsschieber 20 und andererseits
mittelbar den Fallenschwanz 19 eine Führung bietet.
[0026] Der Steuerungsschieber 20 wird in der Darstellung von einer T-förmigen Zuhaltung
25 überdeckt, welche quer zur Mittelachse 2 verlagerbar an dem Steuerungsschieber
20 schwimmend gelagert ist. Dabei ist die Zuhaltung 25 mit seitlichen Vorsprüngen
versehen, welche die Schließausnehmungen überdecken. Die Lagerung der Zuhaltung 25
ist einerseits über eine erste trapezförmig gebogene Feder 26 (Fig. 6) und eine zweite
U-förmige Feder 27 bewirkt, zudem sind Zuhaltung 25 und Steuerungsschieber 20 über
eine Führung miteinander verbunden, wie nachstehend noch erläutert werden wird. Während
die erste Feder 26 am Steuerungsschieber 20 angreifend die Zuhaltung 25 untergreift
und mit zwei senkrecht zur Zeichnungsebene verlaufenden Endabschnitten 28, 29 die
Zuhaltung 25 seitlich umgreift, ist die zweite Feder 27 an einem zylinderförmigen
Vorsprung 30 der Zuhaltung befestigt und greift mit ihren Schenkeln 31, 32 in ein
Fenster 33 des in diesem Bereich senkrecht zu seiner Ebene abgewinkelten Steuerungsschiebers
20 ein. Greift nun der Schließbart des Zylinders bedingt durch eine Schlüsselbetätigung
in einer der Schließausnehmungen 23, 24 ein, so wird die Zuhaltung 25 verlagert und
unterseitig an der Zuhaltung angebrachte durch Vorprägungen eines fensterartigen Ausschnitts
der Zuhaltung 25 bereitgestellte Sperrausnehmungen 34, 35 werden zusammen mit der
Zuhaltung 25 zumindest annähernd parallel zur Mittelachse 2 neben den Führungszapfen
36 verlagert. Tritt der Schließbart aus der Schließausnehmung 23 heraus, verlagert
die Zuhaltung 25 bedingt der Kraftbeaufschlagung durch die Federn 26, 27 ihre Lage
entlang der Langlöcher 37, 38 welche durch zylindrische Führungszapfen 39, 40 des
Steuerschiebers 20 durchgriffen werden. Die von den zylindrischen Führungszapfen 39,
40 durchgriffenen Langlöcher 37, 38, bilden eine Führung der Zuhaltung 25 auf dem
Steuerungsschieber 20. Bedingt durch den Eingriff und die bezogen auf die Darstellung
entgegen des Uhrzeigersinns erfolgende Schwenkbewegung des Schließbartes ist der Steuerungsschieber
20 dabei in der Zeichnung nach links verlagert, wodurch auch die Zuhaltung 25 nach
links bewegt wird, so dass der Führungszapfen 36 die Sperrausnehmung 34 hintergreift.
Der Steuerungsschieber 20 nimmt die in der Fig. 3 dargestellte Lage ein. In der zweiten
Tour erfolgt eine weitere Vorwärtsbewegung des Steuerungsschieber 20 und der Führungszapfen
36 hintergreift die Sperrausnehmung 35 der Zuhaltung 25. Der Steuerungsschieber 20
nimmt dabei die in der Fig. 4 dargestellte Lage ein. Aus alledem folgt, dass das Schloss
1 zweitourig schließbar ist.
[0027] Bei dem in Fig. 3 dargestellten Betätigungsstatus ist der Steuerungsschieber 20 in
einer ersten Tour des Zylinders vorgeschoben. Der Steuerungsschieber 20 besitzt an
seinen quer zum T-Steg 41 verlaufenden Auslegerarmen 42, 43 jeweils in Richtung dieser
Auslegerarme 42, 43 verlaufende Langlochausnehmungen 44, 45, in welche Zapfen 46,
47 von Schwenkarmen 48, 49 eingreifen. Die so gebildete Zapfen-Langlochkopplung 46,
48 und 47, 49 bewirkt bei einer Verlagerung des Steuerungsschiebers 20 eine Schwenkbewegung
der Schwenkarme 48, 49, die exzentrisch zu den Zapfen 46, 47 in dem durch den Hauptschlosskasten
4 gebildeten Gehäuse ortsfest schwenkbar gelagert sind. Entsprechend der symmetrischen
Anordnung wird der Schwenkarm 49 dabei in der Zeichnung entgegen des Uhrzeigersinns
verschwenkt und der Schwenkarm 48 im Uhrzeigersinn. Jeder Schwenkarm 48, 49 ist seinerseits
über eine Klaue 50 ,51 mit einem Kupplungsstück 52, 53 der Treibstangen 10, 11 verbunden.
[0028] Die Schwenklagerungen 54, 55 bilden dabei einerseits das Lager der Schwenkarme 48,
49 und andererseits das Lager der Schwenkarme 56, 57. Diese sind zweiarmig ausgebildet
und ein erster Arm 58, 59 ist ausweislich der Fig. 2 dem Fallenschwanz 19 an einem
Drehgelenk 60, 61 zugeordnet. Das Drehgelenk 60, 61 wird durch ein kreisbogenförmiges
Ende des Arms 58, 59 gebildet, welches in eine entsprechend komplementär dazu geformte
Ausnehmung des Fallenschwanzes 19 eingreift. Der zweite Arm oder Ausleger 62, 63 des
Schwenkarms 56, 57 hat ausweislich der Fig. 5 einen senkrecht zu seiner Ebene abgewinkelten
Anschlag 164, 165, der einem Nussarm 166, 167 zugeordnet ist. Dadurch wird bei einer
Drückerbetätigung entsprechend der Fig. 5 mittels der Nuss 17 der Schwenkarm 56 verschwenkt
und die Falle 3 über den ersten Arm 58 zurückgezogen.
[0029] Ist das Schloss 1 über die Betätigung des Schlüssels in seiner ersten oder zweiten
Tour verschlossen, sind die Treibstangen 10, 11 wie vorstehend bereits ausgeführt,
durch die in entgegen gesetzten Richtungen rotierenden Schwenkarme 48, 49 in gegensätzlichen
Richtungen bewegt. Die an den Treibstangen 10, 11 antriebsgekoppelten Riegel 7, 8
der Nebenschlosskästen 5, 6 treten dadurch in entsprechende Riegelaufnahmen des ortsfesten
Rahmens ein. Eine mit dem Schloss 1 ausgestattete Türe ist damit verschlossen.
[0030] Daneben gestattet das Schloss 1 noch eine Wechselbetätigung. Dazu ist ausweislich
der Fig. 2 der Steuerungsschieber 20 und die Zuhaltung 25 von einem Wechsel 64 überdeckt.
Der Wechsel 64 ist im Wesentlichen W-förmig und bezüglich der Mittelachse 2 symmetrisch
ausgebildet. Ein Anschlag 65, 66 liegt im Verschwenkbereich des Schließbartes des
Zylinders, so dass dieser bei Betätigung und nicht vorgeschlossenem Steuerungsschieber
20 an diesen anschlägt und in der Zeichnung nach oben verlagert. Dadurch gelangt ein
hornartig vorstehender Ansatz 67, 68 zur Anlage an einen senkrecht zur Ebene des Schwenkarms
56, 57 von diesem vorstehenden Mitnehmer 69, 70. Aufgrund der exzentrischen Lage des
Mitnehmers 69, 70 bezogen auf die Schwenklagerung 54, 55 kommt es in der Darstellung
zu einer Schwenkbewegung des Schwenkarms 56 im Gegenuhrzeigersinn, was zu einem Zurückziehen
der Falle 3 führt.
[0031] Eine weitere Besonderheit ergibt sich, wenn das Schloss 1, wie in Fig. 4 dargestellt
zweitourig vorgeschlossen ist. An jedem Schwenkarm 48, 49 ist ein Langloch 71, 72
vorgesehen, in welches ein Führungszapfen eines Sperrhebels 73, 74 eingreift. Ein
diametral zu dem hier nicht sichtbaren Führungszapfen angebrachter Zapfen 75, 76 greift
in eine Langlochführung der Schlossdecke, welche zudem noch hier nicht dargestellte
parallel zur Mittelachse 2 verlaufende Führungssicken für den Sperrhebel 73, 74 hat.
Dem zur Folge wird der Sperrhebel 73, 74 in der zweitourig vorgeschlossenen Stellung
des Steuerschiebers 20 in Richtung der Nuss 17, 18 verlagert. Dort greift der Sperrhebel
73, 74 in eine Sperrausnehmung 77, 78 ein. Dadurch ist die Nuss 17 in der Fig. 4 an
einer Schwenkbewegung im Uhrzeigersinn bezogen auf die Zeichnung gehindert und der
Drücker ist blockiert. Dabei ist auch der Steuerungsschieber 20 soweit in Richtung
des Stulps 9 verlagert, dass dieser unmittelbar hinter der Falle 3 liegt und diese
gegen ein Zurückdrücken sichert. Dadurch ist die Falle 3 in dieser Stellung auch als
Riegel wirksam.
[0032] Eine weitere Besonderheit des Schlosses 1 ist darin zu sehen, dass die Zylindereinstecköffnungen
12, 13 und auch die Nüsse 17, 18 für eine Drückerbetätigung auf einer gemeinsamen
zum Stulp 9 parallelen Achse 14 oder Ebene liegen. Zudem sind auf dieser Achse 14
oder in dieser Ebene noch Bohrungen 79, 80 (Fig. 1) vorgesehen, die koaxial zu Bohrungen
der nichtdargestellten Schlossdecke verlaufen und die Verwendung eines Beschlagschildes
erlauben.
[0033] Jede Nuss 17, 18 weist einen mit Abstand zu ihrer Drehachse 15, 16 parallel zur Mittelachse
2 versetzt angeordneten Anschlag 81, 82 auf. An diesem liegt ein Nussarm 83, 84 in
unbetätigter Drückerstellung an. Im Hauptschlosskasten 4 gelagerte Schenkelfedern
85, 86 sind den Nüssen 17,18 an einem weiteren Nussarm zugeordnet und bewirken eine
Rückstellung der Nüsse 17, 18 in die in Fig. 1 dargestellte Lage. Der Anschlag ist
als Hülse ausgebildet. Zusätzlich ist jede Nuss 17, 18 parallel zur Achse 14 im gleichen
Abstand, wie der Anschlag 81, 82, eine Gewindebuchse oder Hülse in einer Bohrung 87,
88 zugeordnet, die zusammen mit der Drehachse 15, 16 und dem Anschlag 81, 82 auf einer
parallel zur Mittelachse 2 verlaufenden Ebene liegt. Dabei sorgt der Ausleger 62,
63 des Schwenkarms 56, 57 für den notwendigen Freiraum im Hauptschlosskasten 4. Die
Hülse oder Gewindebuchse ist koaxial zu Bohrungen 87, 88 des Hauptschlosskastens 4
und der Schlossdecke angeordnet.
[0034] Dabei ist vorgesehen, dass die Befestigungsschrauben zur Befestigung einer Rosette
eines Beschlags die Bohrungen 87, 88 sowie gegebenenfalls vorhandene Hülsen oder Gewindebuchsen
und den Anschlag durchsetzen.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Schloss
- 2
- Mittelachse
- 3
- Falle
- 4
- Hauptschlosskasten
- 5
- Nebenschlosskasten
- 6
- Nebenschlosskasten
- 7
- Riegel
- 8
- Riegel
- 9
- Stulpschiene
- 10
- Treibstange
- 11
- Treibstange
- 12
- Zylindereinstecköffnung
- 13
- Zylindereinstecköffnung
- 14
- Achse
- 15
- Drehachse
- 16
- Drehachse
- 17
- Nuss
- 18
- Nuss
- 19
- Fallenschwanz
- 20
- Steuerungsschieber
- 21
- Schließausnehmung
- 22
- Schließausnehmung
- 23
- Schließausnehmung
- 24
- Schließausnehmung
- 25
- Zuhaltung
- 26
- Feder
- 27
- Feder
- 28
- Endabschnitt
- 29
- Endabschnitt
- 30
- Vorsprung
- 31
- Schenkel
- 32
- Schenkel
- 33
- Fenster
- 34
- Sperrausnehmung
- 35
- Sperrausnehmung
- 36
- Führungszapfen
- 37
- Langloch
- 38
- Langloch
- 39
- Führungszapfen
- 40
- Führungszapfen
- 41
- T-Steg
- 42
- Auslegerarm
- 43
- Auslegerarm
- 44
- Langlochausnehmung
- 45
- Langlochausnehmung
- 46
- Zapfen
- 47
- Zapfen
- 48
- Schwenkarm
- 49
- Schwenkarm
- 50
- Klaue
- 51
- Klaue
- 52
- Kupplungsstück
- 53
- Kupplungsstück
- 54
- Schwenklagerung
- 55
- Schwenklagerung
- 56
- Schwenkarm
- 57
- Schwenkarm
- 58
- Arm
- 59
- Arm
- 60
- Drehgelenk
- 61
- Drehgelenk
- 62
- Ausleger oder Arm
- 63
- Ausleger oder Arm
- 64
- Wechsel
- 65
- Anschlag
- 66
- Anschlag
- 67
- Ansatz
- 68
- Ansatz
- 69
- Mitnehmer
- 70
- Mitnehmer
- 71
- Langloch
- 72
- Langloch
- 73
- Sperrhebel
- 74
- Sperrhebel
- 75
- Zapfen
- 76
- Zapfen
- 77
- Sperrausnehmung
- 78
- Sperrausnehmung
- 79
- Bohrung
- 80
- Bohrung
- 81
- Anschlag
- 82
- Anschlag
- 83
- Nussarm
- 84
- Nussarm
- 85
- Schenkelfeder
- 86
- Schenkelfeder
- 87
- Bohrung
- 88
- Bohrung
- 164
- Anschlag
- 165
- Anschlag
- 166
- Nussarm
- 167
- Nussarm
1. Wendeschloss (1) mit einem Hauptschlosskasten (4) und einer auf Höhe einer Mittelachse
(2) desselben aus einem Stulp (9) vortretenden Falle (3), mit beiderseits der Mittelachse
(2) angeordneten Zylindereinstecköffnungen (12, 13), wobei ein Riegel (7, 8) zweitourig
vorschließbar und mittels einer Zuhaltung (25) sperrbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweitourigen Schließausnehmungen (21, 22, 23, 24) für den Eingriff des Schließbartes
eines in einer der Zylindereinstecköffnungen (12, 13) aufgenommenen Zylinders an einem
Steuerungsschieber (20) angebracht sind, welcher die Zuhaltung (25) lagert.
2. Wendeschloss (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuhaltung (25) die Schließausnehmungen (21, 22, 23, 24) des Steuerungsschiebers
(20) überdeckt und jede Tour einer Sperrausnehmung (34, 35) zugeordnet ist.
3. Wendeschloss (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuhaltung (25) im Wesentlichen T-förmig ist und an dem Steuerungsschieber (20)
quer zur Mittelachse (2) verschiebbar gelagert ist und über mindestens eine Feder
(26, 27), welche an der Zuhaltung (25) angreift, in seine Sperrstellung gedrängt wird.
4. Wendeschloss (1) mit einem Hauptschlosskasten (4) und einer auf Höhe der Mittelachse
(2) desselben aus einem Stulp (9) vortretenden Falle (4), mit beiderseits der Mittelachse
(2) angeordneten Zylindereinstecköffnungen (12, 13),
dadurch gekennzeichnet, dass die Zylindereinstecköffnungen (12, 13) und Nüsse (17, 18) für eine Drückerbetätigung
auf einer zum Stulp (9) parallelen Achse (14) liegen.
5. Wendeschloss (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass jede Nuss (17, 18) einen mit Abstand zu ihrer Drehachse (15, 16) parallel zur Mittelachse
(2) versetzt angeordneten Anschlag (81, 82) aufweist, an dem ein Nussarm (83, 84)
in unbetätigter Drückerstellung anliegt.
6. Wendeschloss (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Hauptschlosskasten (4) bezogen auf die Drehachse (15, 16) diametral zu dem
Anschlag (81, 82) zwischen dem Wechsel und der Nuss gelegen eine Bohrung (87, 88)
zur Aufnahme einer Hülse oder Gewindebuchse vorgesehen ist.
7. Wendeschloss (1) nach Anspruch 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die in den Bohrungen (87, 88) und dem als Hülse ausgebildeten Anschlag (81, 82) zur
Befestigung einer Rosette eines Beschlags nutzbare Befestigungsschrauben hindurch
führbar sind.
8. Wendeschloss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerungsschieber (20) im Wesentlichen T-förmig ist und an jedem seiner rechtwinklig
zur Mittelachse (2) verlaufenden Auslegerarme (42,43) über eine Zapfen-Langlochkopplung
(44, 46;45, 47) an Schwenkarme (48, 49) angreifen, welche ortsfest im Gehäuse gelagert
sind, sodass eine Bewegung des Steuerungsschiebers (20) eine Schwenkbewegung der Schwenkarme
(48, 49) nach sich zieht, und die Schwenkarme eine Längsverschiebung der Treibstangen
(10, 11) bewirken.
9. Wendeschloss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Schwenkarm (48, 49) und der Falle (3) jeweils ein Schwenkarm (56, 57)
wirksam ist.
10. Wendeschloss (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Schwenkarm (56, 57) eine gemeinsame Schwenklagerung (54, 55) mit den Schwenkarmen
(48,49) hat.
11. Wendeschloss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Nuss (17, 18) und Schwenkarm (48, 49) ein Sperrhebel (73, 74) wirksam ist,
welcher die Nuss (17, 18) bei vorgeschlossenem Steuerungsschieber (20) gegen ein Verschwenken
sperrt.
12. Wendeschloss (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Treibstangen (10, 11) in entgegen gesetzten Richtungen bewegt werden.