[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abdichtung bei der Fenstersanierung.
[0002] Üblicherweise werden bei der Fenstersanierung zunächst die alten Fensterrahmen aus
dem Mauerwerk entfernt, z.B. mittels geeigneter Fensterfugensäge. Dabei wird sowohl
der Innenputz als auch der Außenputz entlang einer geraden, scharf definierten Kante
vom alten Fensterrahmen getrennt und anschließend entnommen. Dadurch hinterlässt das
alte demontierte Fenster zwischen Innenputz und Außenputz eine umlaufende kanalförmige
Ausnehmung, die sich bis zum Rohmauerwerk oder sogar in dieses hinein erstreckt. Derartige
Ausnehmungen sind unterschiedlich tief, in der Regel zwischen 10 mm und 100 mm.
[0003] Üblicherweise besitzen moderne Fensterrahmen eine größere Breite als alte Fensterrahmen,
sodass beim Einbau der neuen Fenster der Fensterrahmen nicht mehr in die Ausnehmung
eingesetzt wird, sondern außerhalb der Ausnehmung verbleibt. Die umlaufende Ausnehmung
muss im eingebauten Zustand des neuen Fensters mit einem Dichtungs- und Isoliermaterial
gefüllt sein, so dass der Raum zwischen dem Boden der Ausnehmung und dem neuen Fensterrahmen
im Sinne einer guten Gebäudeisolierung entsprechend den allgemein anerkannten Regeln
der Technik abgedichtet ist.
[0004] Zur Abdichtung der Ausnehmung dienen dabei bislang beispielsweise eingespritzte Polyurethanortschäume
oder Mineralfaserdämmstoffe. Ebenso kommt die Anwendung von Dichtbändern aus Weichschaum
in Frage.
[0005] Bei letzterer Option wurden bislang Weichschaum-Dichtbänder in vorteilhaften Ausführungsformen
direkt am neuen Fensterrahmen angebracht. So ist beispielsweise aus
DE 10 2008 025 019 A1 ein mit einem Weichschaum-Dichtband ausgestatteter Fensterrahmen bekannt. Das Dichtband
lässt sich zwischen zwei winkelförmigen Enden zweier Randprofilleisten des Fensterrahmens
fixieren, indem eine biegesteife Schicht, auf der der Weichschaumstoff angeordnet
ist, in den Zwischenraum zwischen den Profilleisten eingebracht wird und durch die
winkelförmigen Enden gegen ein Herausrutschen gesichert wird. Durch Zerstörung der
biegesteifen Schicht wird der Schaumstoff schließlich zur Expansion freigegeben und
dichtet damit den Fensterrahmen in Richtung des Mauerwerks ab. Bei der zuvor genannten
Fenstersanierung ist die biegesteife Schicht allerdings in der gewünschten Einbauposition
des neuen Fensterrahmens nur schwer zugänglich, und außerdem kann eine vollständige
Abdichtung der Ausnehmung mit dem Weichschaumband nicht überprüft werden. Mit anderen
Worten ist die hier beschriebene Kombination von Fensterrahmen mit bereits daran vormontiertem
Dichtband für die oben beschriebene Fenstersanierung nicht optimal geeignet.
[0006] Ähnliches gilt für Kombinationen von Fensterrahmen mit daran vormontierten Dichtbändern
gemäß
EP 2 333 177 A1 oder
EP 2 336 442 A1. In diesen beiden Dokumenten weist das Dichtband wiederum eine Schicht aus Weichschaum
und eine biegesteife Schicht auf. Hier muss die biegesteife Schicht zur Freigabe des
Weichschaums nicht zerstört werden, und der Weichschaum ist auf der dem Mauerwerk
zugewandten Seite der biegesteifen Schicht angeordnet. Die biegesteife Schicht ist
schließlich mittels verschiedener Befestigungsmechanismen in Profilkanälen des Fensterrahmens
vormontiert.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Abdichtung
bei der Fenstersanierung zu schaffen, mit dem die Abdichtung des neuen Fensterrahmens
im Mauerwerk auf effiziente und sichere Weise gewährleistet werden kann und das gleichzeitig
auf einfache Weise vom Handwerker durchgeführt werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Erfindungsgemäß umfasst das Verfahren zur Abdichtung bei der Fenstersanierung folgende
Schritte:
- Bereitstellen eines Dichtbands, das eine erste Schicht aus weichem, sich nach Kompression
zurückstellenden Schaumstoff und eine zweite Schicht aus einem biegesteifen Material
aufweist;
- Einfügen des Dichtbands in eine kanalförmige Ausnehmung eines Mauerwerks, das von
einem Boden und zwei Seitenwänden begrenzt ist und einen offenen Zugangsabschnitt
aufweist, wobei die erste Schicht des Dichtbands in Richtung des Bodens der Ausnehmung
ausgerichtet wird und in eingefügtem Zustand zumindest teilkomprimiert ist;
- zumindest vorübergehendes Einschränken der Ausdehnung der ersten Schicht des Dichtbands
durch Verklemmen der zweiten Schicht direkt an den Seitenwänden der Ausnehmung oder
indirekt an den Seitenwänden der Ausnehmung unter Zwischenschaltung eines Klemmhilfsmittels,
oder zumindest vorübergehendes Einschränken der Ausdehnung der ersten Schicht des
Dichtbands mittels mehrerer Rückhalteelemente, die auf die zweite Schicht des Dichtbands
eine Rückhaltefunktion ausüben.
[0010] Mit einem solchen Verfahren kann eine vollständige und sichere Abdichtung bzw. Isolierung
einer kanalförmigen Ausnehmung eines Mauerwerks gewährleistet werden, ohne dass der
Einbau des neu einzusetzenden Fensterrahmens behindert wird.
[0011] Im Rahmen der Fenstersanierung wird dabei während der zumindest vorübergehenden Einschränkung
der Ausdehnung der ersten Schicht des Dichtbands ein Fensterrahmen im Bereich der
mit dem Dichtband gefüllten Ausnehmung eingesetzt. Auf diese Weise wird ein zweistufiger
Prozess geschaffen, gemäß dem zunächst die kanalförmige Ausnehmung im Mauerwerk mit
einem Dichtband versehen wird, das zumindest vorübergehend im teilkomprimierten Zustand
gehalten wird und erst nach dem Einsetzen des Fensterrahmens sich gegen diesen ausdehnt.
[0012] In einer ersten Ausführungsform umfassen die Rückhalteelemente Schrauben oder Nägel,
die nach dem Einfügen des Dichtbands in die Ausnehmung durch das Dichtband hindurch
im Boden oder den Seitenwänden der Ausnehmung verankert werden, wobei deren Köpfe
die Rückhaltefunktion auf die zweite Schicht des Dichtbands ausüben. Auf diese Weise
wird eine sichere, nicht lösbare Verbindung zwischen Mauerwerk und biegesteifer Schicht
des Dichtbands in festem Abstand hergestellt.
[0013] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform umfassen die Rückhaltelemente flache
Halteleisten, die die Rückhaltefunktion auf die zweite Schicht des Dichtbands ausüben.
Auf diese Weise kann das Dichtband flächig in teilkomprimiertem Zustand gehalten werden,
ohne dass das Einsetzen des neuen Fensterrahmens behindert wird.
[0014] In einer Weiterbildung dieser Ausführungsform umfassen die Rückhalteelemente außerdem
Schrauben oder Nägel, die nach dem Einfügen des Dichtbands in die Ausnehmung durch
das Dichtband hindurch im Boden oder den Seitenwänden der Ausnehmung verankert werden,
wobei die Köpfe der Schrauben oder Nägel aus der zweiten Schicht des Dichtbands geringfügig
vorstehen. Außerdem weisen die flachen Halteleisten in ihrem Mittelabschnitt eine
Öffnung auf und werden zwischen den Köpfen der Schrauben oder der Nägel und dem Dichtband
angeordnet, wobei der Mittelabschnitt der flachen Halteleisten im eingesetzten Zustand
der Halteleisten von unten an den Köpfen der Schrauben oder der Nägel anliegt.
[0015] Damit wird zum einen an mehreren Stellen die Rückhaltefunktion des Dichtbands in
der Ausnehmung bei gleichzeitigem Einhalten einer vorbestimmten Ausdehnung des Dichtbands
sichergestellt, während nach dem Einsetzen des neuen Fensterrahmens die flachen Halteleisten
auf einfache Weise wieder entfernt werden können und somit das Dichtband sich bis
gegen den Fensterrahmen ausdehnen kann.
[0016] Zur maßgeschneiderten Abstandswahrung liegen zwei Seitenabschnitte der flachen Halteleisten
dabei im eingesetzten Zustand der Halteleisten am Mauerwerk zu beiden Seiten der Ausnehmung
auf.
[0017] In einer alternativen Ausführungsform wird das gezielte Lösen der Rückhaltefunktion
durch Ziehen an mindestens einem seitlich abragenden Zugelement bewirkt, welches eine
Kraft auf die zweite Schicht ausübt.
[0018] Dabei ist das Zugelement vorzugsweise fest mit der zweiten Schicht des Dichtbands
verbunden, und es kann beispielweise als folienhafte Zuglasche ausgebildet sein.
[0019] Die Abdichtfunktion und Handhabung des Dichtbands wird weiterhin dadurch verbessert,
dass die zweite Schicht des Dichtbands aus einem biegesteifen Schaumstoff gebildet
ist.
[0020] In einer alternativen oder ergänzenden Variante kann die zweite Schicht des Dichtbands
zweiseitig über die erste Schicht des Dichtbands vorstehende Klemmabschnitte zur Klemmung
an den Seitenwänden der Ausnehmung aufweisen. Dadurch wird unabhängig von der Form
und Oberflächenbeschaffenheit der Seitenwände der Ausnehmung eine sichere Klemmung
des Dichtbands in der Ausnehmung ohne Einsatz weiterer Hilfsmittel gewährleistet.
[0021] Zur Verbesserung der Handhabung sind die erste Schicht und die zweite Schicht des
Dichtbands vorzugsweise fest miteinander verbunden.
[0022] Zum Verbessern der Abdichteigenschaften und für ein geschmeidigeres Anliegen des
Dichtbands am eingesetzten Fensterrahmen weist das Dichtband vorzugsweise eine dritte
Schicht aus weichem Schaumstoff auf, die an der der ersten Schicht gegenüberliegenden
Seite der zweiten Schicht fest mit der zweiten Schicht des Dichtbands verbunden ist.
[0023] Um auch bei unebenem Boden der Ausnehmung eine sichere Abdichtung der Ausnehmung
und eine konturbezogene Anpassung des Weichschaums zu gewährleisten, weist die erste
Schicht des Dichtbands in einer speziellen Ausführungsform eine Mehrzahl von dreidimensionalen
Schaumstoffsegmenten auf, die durch Einschnitte, welche sich von der der zweiten Schicht
des Dichtbands abgewandten Oberseite aus in die erste Schicht des Dichtbands erstrecken,
voneinander getrennt sind, wobei sich die Schaumstoffsegmente im expandierten Zustand
der ersten Schicht über mindestens 50 % ihrer Höhe, vorzugsweise mindestens 60% ihrer
Höhe mehr bevorzugt mindestens 70 % ihrer Höhe, noch mehr bevorzugt mindestens 90%
ihrer Höhe erstrecken.
[0024] Zur Vereinfachung der Herstellung und zur Bildung von gleichmäßigen Schaumstoffsegmenten
erstreckt sich dabei vorzugsweise eine Mehrzahl von Einschnitten im Wesentlichen parallel
zu den Seitenwänden der Ausnehmung, und eine andere Mehrzahl von Einschnitten im Wesentlichen
senkrecht zu den Seitenwänden der Ausnehmung, so dass die Schaumstoffsegmente eine
rechteckige Grundform aufweisen. Alternativ können sich die Einschnitte schräg zu
den Seitenwänden der Ausnehmung erstrecken, so dass die Schaumstoffsegmente eine rautenförmige
Grundform aufweisen. Auch andere geometrische Formen sind denkbar, ebenso die Verwendung
von Noppenschaum.
[0025] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
- Fig. 1
- ist eine Querschnittsansicht einer kanalförmigen Ausnehmung in einem Mauerwerk eines
Gebäudes;
- Fig. 2a-2c
- sind Querschnittsansichten des Mauerwerks aus Fig. 1, mit denen die aufeinanderfolgenden
Schritte des Abdichtens bei der Fenstersanierung gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung dargestellt sind;
- Fig. 3
- ist eine Querschnittsansicht des Mauerwerks aus Fig. 1 mit eingesetztem Fensterrahmen
und einer alternativen Ausgestaltung der Abdichtung;
- Fig. 4
- ist eine Querschnittsansicht des Mauerwerks aus Fig. 1 mit eingesetztem Fensterrahmen
und einer weiteren alternativen Ausgestaltung der Abdichtung;
- Fig. 5
- ist eine Querschnittsansicht des Mauerwerks aus Fig. 1 mit eingesetztem Fensterrahmen
und einer weiteren alternativen Ausgestaltung der Abdichtung;
- Fig. 6a-6c
- sind Querschnittsansichten des Mauerwerks aus Fig. 1, mit denen die aufeinanderfolgenden
Schritte des Abdichtens bei der Fenstersanierung gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung dargestellt sind;
- Fig. 6d
- ist eine Draufsicht auf eine Ausführungsform einer Halteleiste, wie sie beim Verfahren
gemäß Fig. 6a-6c verwendet werden kann;
- Fig. 7a
- ist eine Querschnittsansicht des Mauerwerks aus Fig. 1 mit einer alternativen Rückhaltemöglichkeit
für das Dichtband;
- Fig. 7b
- ist eine Perspektivansicht der in Fig. 7a verwendeten Halteclips;
- Fig. 8
- ist eine Perspektivansicht einer Mauerwerksöffnung, in die ein Fensterrahmen eingesetzt
werden soll, mit einem in eine kanalförmige Ausnehmung eingesetzten Dichtband und
einer Haltezarge zum Zurückhalten des Dichtbands in der Ausnehmung;
- Fig. 9
- ist eine Querschnittsansicht des Mauerwerks aus Fig. 1 mit einer weiteren alternativen
Rückhaltemöglichkeit für das Dichtband;
- Fig. 10
- ist eine Querschnittsansicht des Mauerwerks aus Fig. 1 mit einer weiteren alternativen
Rückhaltemöglichkeit für das Dichtband;
- Fig. 11
- ist eine Querschnittsansicht des Mauerwerks aus Fig. 1 mit einer weiteren alternativen
Rückhaltemöglichkeit für das Dichtband;
- Fig. 12
- ist eine Querschnittsansicht des Mauerwerks aus Fig. 1 mit einer weiteren alternativen
Rückhaltemöglichkeit für das Dichtband;
- Fig. 13
- ist eine Querschnittsansicht des Mauerwerks aus Fig. 1 mit einer weiteren alternativen
Rückhaltemöglichkeit für das Dichtband;
- Fig. 14
- ist eine schematische Perspektivansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines Dichtbands
zum erfindungsgemäßen Einsatz bei der Fenstersanierung; und
- Fig. 15
- ist eine schematische Querschnittsansicht des Dichtbands aus Fig. 14 im Einbauzustand
innerhalb einer abzudichtenden Ausnehmung.
[0026] In Fig. 1 ist ein Mauerwerk 2 eines Gebäudes dargestellt, in dem sich eine Ausnehmung
4 befindet. Das Mauerwerk 2 ist im dargestellten Beispielsfall aus einem Rohmauerwerk
6 und darauf angebrachtem Putz 8 gebildet. Die Ausnehmung 4 ist kanalförmig gestaltet
und weist einen Boden 10, zwei Seitenwände 12 und einen nach außen hin offenen Zugangsabschnitt
14 auf.
[0027] Üblicherweise entstehen derartige Ausnehmungen 4 im Mauerwerk 2 beim Fensteraustausch,
indem alte Fensterrahmen mit Fensterfugensägen aus dem Mauerwerk 2 herausgeschnitten
und entfernt werden. Bei Verwendung von vorgenannten Sägen sind die Seitenwände 12
der entstehenden Ausnehmung 4 in der Regel relativ glatt, während der Boden 10 der
Ausnehmung 4 erhebliche Unebenheiten aufweisen kann. Es versteht sich von selbst,
dass die Ausnehmung 4 umlaufend ausgebildet ist und die in Fig. 1 dargestellte Querschnittsansicht
lediglich eine von bis in der Regel vier Seiten der Fensteröffnung im Mauerwerk 2
darstellt.
[0028] Ebenso kann das Mauerwerk 2 auf der einen Seite der Ausnehmung 4 höhenversetzt zum
Mauerwerk 2 auf der anderen Seite der Ausnehmung 4 sein (nicht dargestellt) und so
z.B. einen Außenanschlag für das Fenster bilden.
[0029] Nunmehr wird ein Dichtband 16 in die Ausnehmung eingeführt, wie in Fig. 2a dargestellt
ist. Das Dichtband 16 hat im dargestellten Ausführungsbeispiel einen rechteckigen
Querschnitt, es sind aber auch andere Formen denkbar. Grundsätzlich kann das Dichtband
16 sowohl in Streifenform als auch als Dichtbandrolle hergestellt sein. Einzelheiten
des Dichtbands 16 werden nun unter Bezugnahme auf Fig. 14 und 15 beschrieben.
[0030] Das Dichtband 16 besteht aus einer ersten Schicht 18 aus einem weichen Schaumstoff,
die im expandierten Zustand eine Dicke von zwischen 5 und 150 mm, vorzugsweise von
zwischen 20 und 100 mm, und eine Breite von zwischen 10 und 250 mm, vorzugsweise von
zwischen 40 und 100 mm, aufweist.
[0031] Die erste Schicht 18 des Dichtbands kann aus jedem beliebigen offenzelligen oder
geschlossenzelligen Weichschaumstoff gebildet sein, z.B. aus Polyurethan oder Polyethylen,
der sich nach Kompression zurückstellt. Der Schaumstoff kann zur Verzögerung der Rückstellung
nach Kompression imprägniert sein. Das Raumgewicht derartiger Weichschaumstoffe liegt
in der Regel zwischen 20 und 200 kg/m
3.
[0032] An einer Unterseite der ersten Schicht 18 des Dichtbands ist eine dünnere zweite,
biegesteife Schicht 20 des Dichtbands angeordnet. Die zweite Schicht 20 ist an der
ersten Schicht 18 mittels Verklebung oder Laminierung verhaftet. Die Dicke der zweiten
Schicht 20 beträgt zwischen 1 und 10 mm, vorzugsweise zwischen 2 und 5 mm.
[0033] Als Material der zweiten Schicht 20 ist vorzugsweise ein Schaumstoff vorgesehen,
der eine höhere, bevorzugt deutlich höhere Biegefestigkeit aufweist als der Weichschaum
der ersten Schicht 18. Für den biegesteifen Schaumstoff der zweiten Schicht 20 kommen
also z.B. Kunststoffe aus geschäumtem Polyethylen oder Polypropylen in Frage. Insbesondere
bei einer Verklemmung des Dichtbands 16 in der Ausnehmung 4 ohne zusätzliche Befestigungsmittel
(wie in Fig. 2a bis 2c dargestellt) bietet der biegesteife Schaumstoff erhebliche
Vorteile.
[0034] Das Material der zweiten Schicht 20 kann ansonsten auch ein biegesteifer Stoff, ein
Vlies oder ein Gitternetz sein. Auch Leisten aus Kunststoff sind denkbar, oder ein
anderes Material, das für den genannten Einsatzzweck geeignet ist. Auch Kombinationen
der oben genannten Materialien sind möglich.
[0035] Es ist auch möglich, die zweite Schicht 20 in zwei oder mehr in Reihe angeordnete
Teilabschnitte zu unterteilen, die nicht aneinander befestigt sind. Es ist auch möglich,
dass zwei nebeneinander angeordnete Teilabschnitte der zweiten Schicht 20 in einem
Abstand zueinander angeordnet sind, so dass sich in dem entstehenden Zwischenraum
das Material der ersten Schicht 18 ausdehnen kann und somit als eine Art "Stoßdämpfer"
zwischen den beiden Teilabschnitten der zweiten Schicht 20 dient.
[0036] Die zweite Schicht 20 hat generell eine Biegefestigkeit von mehr als 200 kPa, bevorzugt
mehr als 250 kPa. In einer bevorzugten Ausführungsform hat die zweite Schicht 20 eine
Biegefestigkeit von mehr als 300 kPa, bevorzugt mehr als 400 kPa, auf. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform hat die zweite Schicht 20 eine Biegefestigkeit von mehr
als 500 kPa, bevorzugt mehr als 1.000 kPa, und mehr bevorzugt mehr als 2.000 kPa.
Gleichzeitig muss das Material der zweiten Schicht 20 elastisch genug sein, dass es
während des erfindungsgemäßen Einsatzes nicht bricht. Eine Obergrenze für die Biegefestigkeit
liegt daher z.B. bei 10.000 kPa.
[0037] Das Schaumstoffmaterial der ersten Schicht 18 hingegen weist eine Biegefestigkeit
von weniger als 150 kPa, bevorzugt weniger als 125 kPa, mehr bevorzugt weniger als
100 kPa auf, in jedem Fall aber mehr als 0 kPa.
[0038] Die Biegefestigkeit des Materials der zweiten Schicht 20 bzw. der ersten Schicht
18 wird dabei in Anlehnung an die Norm ISO 1209-2, dritte Ausgabe aus dem Jahr 2007,
bestimmt. Diese internationale Norm wird üblicherweise zum Messen der Biegefestigkeit
von Kunststoffen verwendet, eignet sich aber in etwas abgewandelter Form auch ausgezeichnet
für die Messung der Biegefestigkeit von Schaumstoffen.
[0039] Hierbei wird eine gleichmäßig veränderte Kraft in der Mitte zwischen zwei Auflagen
senkrecht auf eine Probe aufgebracht und diese somit durchgebogen. Aus der gemessenen
Kraft-/Deformationskurve wird die Biegefestigkeit berechnet (siehe Kapitel 3 der ISO
1209-2). Die Testvorrichtung ist in Kapitel 4, Fig. 1 näher dargestellt. Ein Beispiel
für das verwendete Prüfgerät ist der Typ BZ2.5/TN1S der Firma Zwick aus Ulm, Deutschland.
Als Messdose wird hierbei z.B. der Typ KAP-Z für Kräfte bis 200 N eingesetzt.
[0040] Die Auflagen bestehen aus zwei parallelen zylindrischen Auflageelementen, die in
derselben horizontalen Ebene angeordnet sind und von denen jedes einen Radius von
(15 +/- 1) mm aufweist. Die Länge der Auflageelemente ist größer als die Breite der
Proben und beträgt im vorliegenden Fall 80 mm.
[0041] Der Abstand L zwischen den Auflageelementen weicht bei der vorliegenden Messung von
der ISO 1209-2 ab und ist auf (85 +/- 2) mm festgelegt. Das Kraftübertragungselement
besitzt dieselbe Form wie die Auflageelemente. Auch die übrigen in Kapitel 5.1 der
ISO 1209-2 angegebenen Größenangaben werden für den speziellen Einsatzzweck der Messung
von Schaumstoffen geändert. Jede gemessene Schaumstoffprobe ist ein Quader mit Länge
I = (150 +/- 3) mm, Breite b = (40 +/- 2) mm und Dicke d = (3,0 +/- 0,2) mm. Von den
unter Kapitel 6 der ISO 1209-2 beschriebenen Testbedingungen wird die erste verwendet,
also eine Messung bei (23 +/- 2) °C und (50 +/- 10) % relativer Luftfeuchtigkeit.
Entgegen dem in Kapitel 7 der ISO 1209-2 angegebenen Geschwindigkeitswert der Bewegung
des Kraftübertragungselements wird dieses lediglich mit (10 +/- 1) mm pro Minute nach
unten bewegt. Außerdem wird die Kraft bis zu einer maximalen Durchbiegung des Schaumstoffs
von 20 mm gemessen und der im Verlauf der Messung aufgetretene Maximalwert F
R der Kraft festgehalten.
[0042] Die Berechnung der Biegefestigkeit R (in kPa) ergibt sich gemäß Kapitel 8.1 der ISO
1209-2 somit aus der Formel R = 1,5 F
R * L / bd
2 * 10
6, wobei F
R die maximale angewandte Kraft in kN ist, L der Abstand zwischen den Auflageelementen
in mm, b die Breite der Probe in mm und d die Dicke der Probe in mm.
[0043] Bei den zuvor vorgegebenen Werten für L, b und d ergeben sich aus der gemessenen
Kraft F
R für das Material der zweiten Schicht 20 und der ersten Schicht 18 die oben genannten
Werte.
[0044] In Fig. 14 ist eine Ausführungsform des Dichtbands 16 dargestellt, die für den erfindungsgemäßen
Einsatz besonders geeignet ist. In Anpassung an den gewünschten Einsatzzweck erstreckt
sich das Dichtband 16 in seiner Längsrichtung (Pfeil B) weiter als in seiner Querrichtung
(Pfeil A), welche gleichzeitig die Funktionsrichtung des Dichtbands 16 darstellt und
zwischen den beiden Seitenflächen 22 der ersten Schicht 18 verläuft. In der Praxis
ist die erste Schicht 18 des Dichtbands meist so vorkomprimiert, dass sie beim Entspannen
vorzugsweise bis auf etwa das Fünf- bis Zehnfache ihrer im vorkomprimierten Zustand
eingenommenen Dicke expandieren kann, wovon aber häufig nur etwa die Hälfte ausgenutzt
wird, um eine sichere Anlage an dem Mauerwerk 2 und dem Fensterrahmen 24 (Fig. 2c,
Fig. 15) zu gewährleisten. Die Komprimierungs- und Entspannungsrichtung ist durch
Pfeil C gekennzeichnet.
[0045] Die erste Schicht 18 des Dichtbands kann, wie in Fig. 2a dargestellt, als ein einstückiger
Schaumstoffblock ausgestaltet sein.
[0046] Für bestimmte Anwendungen kann es vorteilhaft sein, wenn das Dichtband 16 mehrere
Schaumstoffsegmente 26 aufweist, wie in Fig. 14 dargestellt ist. Im vorliegenden Fall
sind diese in Reihen und Spalten angeordnet. Die Schaumstoffsegmente 26 werden durch
Einschnitte 28 gebildet bzw. sind durch die Einschnitte 28 voneinander getrennt.
[0047] Alle Einschnitte 28 erstrecken sich von einer Oberseite 30 aus in die erste Schicht
18 des Dichtbands hinein. Die Einschnitte 28 und damit die Schaumstoffsegmente 26
erstrecken sich im expandierten Zustand der ersten Schicht 18 des Dichtbands über
mindestens 50 % ihrer Höhe, bevorzugt bis hin zu mindestens 90 % ihrer Höhe. Dabei
kann im Bereich einer Unterseite der ersten Schicht 18 des Dichtbands ein Steg 32
verbleiben, der die Schaumstoffsegmente 26 miteinander verbindet. Dieser Steg 32 ist
in Fig. 14 durch eine gepunktete Linie von den Schaumstoffsegmenten 26 getrennt, ist
aber in der Realität einstückig mit diesen ausgebildet.
[0048] Im vorliegenden Beispielsfall verlaufen die einen Einschnitte 28 im Wesentlichen
parallel zu den Seitenflächen 22 der ersten Schicht 18 des Dichtbands (und damit im
eingebauten Zustand aus Fig. 2a auch parallel zu den Seitenwänden 12 der Ausnehmung
4) und die anderen Einschnitte 28 im Wesentlichen senkrecht zu den Seitenflächen 22
der ersten Schicht 18 des Dichtbands (und damit im eingebauten Zustand aus Fig. 2a
auch senkrecht zu den Seitenwänden 12 der Ausnehmung 4), wodurch sich eine rechteckige
Grundform der Schaumstoffsegmente 26 und in Draufsicht ein schachbrettartiges Muster
der Schaumstoffsegmente 26 ergibt. Auf diese Weise ist immer eine Mehrzahl von Schaumstoffsegmenten
26, d.h. alle außer den am Rand des Dichtbands 16 gelegenen Schaumstoffsegmenten 26,
in Längsrichtung B und in Querrichtung A des Dichtbands 16 jeweils vollständig von
anderen Schaumstoffsegmenten 26 umgeben.
[0049] Neben der dargestellten Form und Richtung der Einschnitte 28 sind viele andere Ausgestaltungen
denkbar. So können die Einschnitte 28 beispielsweise schräg oder zickzackförmig durch
das Dichtband 16 verlaufen, wellenförmig oder auch in beliebiger anderer, vorzugsweise
regelmäßiger Ausgestaltung. Dementsprechend kann die Form der einzelnen Schaumstoffsegmente
26 auch von der in Fig. 14 dargestellten Quaderform abweichen. So kann beispielsweise
eine rautenförmige Grundform der Schaumstoffsegmente 26 entstehen. Auch können die
Einschnitte 28 von oben nach unten schräg verlaufen. Es ist nahezu jede dreidimensionale
Ausgestaltung der Schaumstoffsegmente 26 denkbar.
[0050] Die Einschnitte 28 sind üblicherweise extrem schmal und durch Verdrängungsschnitte
gebildet, durch die beim Schneiden der Einschnitte 28 in den weichen Schaumstoff der
ersten Schicht 18 kein Materialverlust auftritt. Ebenso ist es denkbar, die Einschnitte
28 durch Ausstanzen von Schaumstoffmaterial aus der ersten Schicht 18 des Dichtbands
herzustellen, falls dies für bestimmte Anwendungsformen vorteilhaft sein sollte. In
der Regel ist es aber bevorzugt, die Einschnitte 28 so schmal wie möglich zu gestalten
und beim Einbringen der Einschnitte 28 möglichst wenig Material zu verlieren, um die
Dichtwirkung des Dichtbands 16 möglichst groß zu belassen.
[0051] In Fig. 15 ist der Einbauzustand des Dichtbands 16 aus Fig. 14 schematisch dargestellt.
Dabei ist ersichtlich, wie selbst große Unebenheiten des Mauerwerks 2 vom Dichtband
16 aufgrund der Möglichkeit der unabhängigen Expansion der einzelnen Schaumstoffsegmente
26 ausgeglichen werden können und somit eine sichere Abdichtung und Anlage der Schaumstoffsegmente
26 am Boden 10 der Ausnehmung 4 sichergestellt ist.
[0052] Die Einschnitte 28 können aber auch über die gesamte Höhe der ersten Schicht 18 des
Dichtbands verlaufen, sodass die einzelnen Schaumstoffsegmente 26 lediglich durch
die zweite Schicht 20 miteinander verbunden sind.
[0053] Wie aus Fig. 2a ersichtlich ist, wird das Dichtband 16 mit der ersten Schicht 18
voraus in die kanalförmige Ausnehmung 4 eingeführt. Mit anderen Worten wird die erste
Schicht 18 des Dichtbands in Richtung des Bodens 10 der Ausnehmung 4 ausgerichtet.
Im eingefügten Zustand ist die erste Schicht 18 des Dichtbands zumindest teilkomprimiert.
Die Oberseite 30 der ersten Schicht 18 des Dichtbands liegt dabei möglichst vollflächig
am Boden 10 der Ausnehmung 4 an. Im dargestellten Beispielsfall entspricht die Breite
des Dichtbands 16 in etwa der Breite der Ausnehmung 4, es ist aber auch möglich, dass
die erste Schicht des Dichtbands 16 eine geringere Breite als die Ausnehmung 4 aufweist.
Ebenso ist es denkbar, dass das Dichtband 16 eine in gewissem Rahmen größere Breite
als die Ausnehmung 4 aufweist und zum Einfügen in die Ausnehmung 4 auch in Breitenrichtung
etwas zusammengedrückt wird. Im dargestellten Beispielsfall ist der Raum zwischen
den beiden Seitenwänden 12 der Ausnehmung 4 vollständig durch das Dichtband 16 ausgefüllt.
[0054] Die zweite Schicht 20 des Dichtbands ist in der hier dargestellten Variante ebenfalls
durch den offenen Zugangsabschnitt 14 der Ausnehmung 4 eingeführt worden und hat sich
an den Seitenwänden 12 der Ausnehmung 4 verklemmt. Dadurch wird zumindest vorübergehend
die Ausdehnung der teilkomprimierten ersten Schicht 18 des Dichtbands in der Ausnehmung
4 in Richtung des offenen Zugangsabschnitts 14 eingeschränkt. Insofern hält die verklemmte
zweite Schicht 20 des Dichtbands die erste Schicht 18 zumindest vorübergehend von
einer weiteren Ausdehnung ab.
[0055] Wie aus Fig. 2b ersichtlich ist, wird noch während der zumindest vorübergehenden
Einschränkung der Ausdehnung der ersten Schicht 18 des Dichtbands der Fensterrahmen
24 im Bereich der mit dem Dichtband 16 gefüllten Ausnehmung 4 eingesetzt. Da neue
Fensterrahmen 24 in der Regel etwas breiter als alte Fensterrahmen sind, steht der
neue Fensterrahmen 24 auf beiden Seiten etwas über die Ausnehmung 4 über. Die Erfindung
ist jedoch auch dann anwendbar, wenn dies nicht der Fall ist. Der Fensterrahmen 24
wird in der Regel derart eingesetzt, dass an allen Seiten zum Mauerwerk 2 ein geplanter
Abstand von mindestens 5 mm eingehalten wird. Der Fensterrahmen 24 wird in der Fensteröffnung
ausgerichtet und beispielsweise mittels nicht dargestellter Schrauben im Mauerwerk
2 fixiert.
[0056] Nach einer gewissen Zeit gibt die Verklemmung der zweiten Schicht 20 an den Seitenwänden
12 der Ausnehmung 4 dem Expansionsdruck der ersten Schicht 18 nach, so dass die zweite
Schicht 20 langsam an den Seitenwänden 12 entlang geschleift wird, das Dichtband 16
sich so immer weiter in Richtung des Fensterrahmens 24 ausdehnt und sich schließlich
an den Fensterrahmen 24 anlegt. In diesem endgültigen Einbauzustand besitzt die erste
Schicht 18 des Dichtbands immer noch eine gewisse Expansionskraft, so dass eine sichere
Abdichtung sowohl in Richtung des Fensterrahmens 24 als auch in Richtung des Bodens
10 der Ausnehmung 4 sichergestellt ist. Ergänzend können an einer oder an beiden Seiten
des Dichtbands 16 weitere Dichtelemente 34 oder Dichtstoffe zwischen Fensterrahmen
24 und Mauerwerk 2 eingelegt bzw. eingespritzt werden. Alternativ kann die noch sichtbare
Fuge zwischen Mauerwerk 2 und Fensterrahmen 24 mit einer Leiste, z.B. aus Kunststoff,
abgedeckt werden.
[0057] Um eine definierte Expansion des Dichtbands zum gewünschten Zeitpunkt zu gewährleisten,
kann auch ein winkelförmiges, flaches Werkzeug eingesetzt werden, mit dem man zwischen
die Seitenwand 12 der Ausnehmung 4 und die zweite Schicht 20 fährt und anschließend
die zweite Schicht 20 an ihrem Rand nach oben hebelt.
[0058] In der in Fig. 3 dargestellten Variante wird das Dichtband 16 von Anfang an in der
gewünschten Endstellung gehalten. Dies gelingt durch Verwendung von Rückhalteelementen
in Form von Schrauben 36 oder Nägeln, die durch das Dichtband hindurch im Boden 10
(oder alternativ in den Seitenwänden 12) der Ausnehmung 4 verankert werden. Bei Verwendung
von Schrauben 36 muss hierfür zunächst eine entsprechende Bohrung 38 erzeugt werden.
Dies kann vorzugsweise nach dem Einfügen des Dichtbands 16 in die Ausnehmung 4 mit
Hilfe herkömmlicher Bohrmaschinen erfolgen. Anschließend werden die Schrauben 36 in
die Bohrung 38 eingeschraubt. Die Köpfe 40 der Schrauben 36 oder Nägel definieren
die maximale Ausdehnung des Dichtbands 16, indem sie auf die zweite Schicht 20 des
Dichtbands eine Rückhaltefunktion ausüben. Mit anderen Worten wird das Dichtband 16
durch die Köpfe 40 der Schrauben 36 oder Nägel an einer weiteren Ausdehnung gehindert.
Die Köpfe 40 der Schrauben 36 oder Nägel sind dabei vorzugsweise Senkköpfe, die in
die zweite Schicht 20 des Dichtbands eindringen, damit eine ebene Fläche erzielt wird
und das Einfügen des Fensterrahmens 24 nicht behindert wird. Die Schrauben 36 oder
Nägel und somit das Dichtband 16 werden dabei ein kleines Stück aus der Ausnehmung
4 herausragen, so dass sich im eingesetzten Zustand des Fensterrahmens 24 eine Abdichtung
zwischen Fensterrahmen 24 und Dichtband 16 ergibt.
[0059] In Fig. 4 ist eine alternative Ausgestaltung des Dichtbands 16 dargestellt, die mit
allen weiteren hier beschriebenen Varianten kombiniert werden kann. In dieser Ausführungsform
weist die zweite Schicht 20 des Dichtbands zwei seitlich über die erste Schicht 18
des Dichtbands vorstehende Klemmabschnitte 42 zur besseren Klemmung der zweiten Schicht
20 an den Seitenwänden 12 der Ausnehmung 4 auf. Dies unterstützt nicht nur die Klemmkraft
der zweiten Schicht 20 in der Ausnehmung 4 in dem in Fig. 2a dargestellten Zustand,
sondern ermöglicht auch eine Anlage des Dichtbands 16 an den Rändern des Fensterrahmens
24 im endgültigen Einbauzustand, wie in Fig. 4 dargestellt ist.
[0060] In Fig. 5 ist eine weitere alternative Ausgestaltung des Dichtbands 16 gezeigt, die
wiederum mit allen anderen Varianten kombiniert werden kann. Ergänzend zu der in Fig.
2a dargestellten Ausführungsform des Dichtbands 16 weist das Dichtband 16 hierbei
eine dritte Schicht 44 aus weichem Schaumstoff auf, die an der der ersten Schicht
18 gegenüberliegenden Seite der zweiten Schicht 20 fest mit der zweiten Schicht 20
des Dichtbands verbunden ist, vorzugsweise wiederum mittels Verklebung oder Laminierung.
Die dritte Schicht 44 ist verhältnismäßig dünn (vorzugsweise zwischen 1 und 10 mm)
und dient zur besseren Abdichtung gegenüber dem Fensterrahmen 24.
[0061] In Fig. 6a-6d ist eine weitere bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt. Zunächst wird das Dichtband 16 wieder in die Ausnehmung 4 eingefügt.
Anschließend werden als Rückhalteelemente flache Halteleisten 46 über dem offenen
Zugangsabschnitt 14 der Ausnehmung 4 angebracht, um die Rückhaltefunktion auf die
zweite Schicht 20 des Dichtbands auszuüben und somit die erste Schicht 18 des Dichtbands
vorübergehend an einer weiteren Ausdehnung zu hindern. Die flachen Halteleisten 46
können beispielsweise aus Holz, Metall oder Kunststoff gefertigt sein und eine Dicke
von zwischen 0,5 und 5 mm aufweisen. Im dargestellten Beispielsfall werden die flachen
Halteleisten 46 nach dem Einfügen des Dichtbands 16 in die Ausnehmung 4 mittels Schrauben
48 oder Nägeln im Boden 10 der Ausnehmung 4 (oder alternativ links und rechts von
der Ausnehmung nahe den Seitenwänden 12) verankert. Bei Verwendung von Schrauben 48
muss vorher wieder eine Bohrung 50 im Mauerwerk 2 erzeugt werden, wobei in einer bevorzugten
Ausführungsform das Dichtband 16 bereits entsprechende Durchtrittsöffnungen an dieser
Stelle enthält. Die Schrauben 48 oder Nägel werden so weit in den Boden 10 der Ausnehmung
4 eingeschraubt, dass sie mit ihren Köpfen 52 gegen die flachen Halteleisten 46 drücken
und zwei Seitenabschnitte 54 der flachen Halteleisten 46 im eingesetzten Zustande
der Halteleisten 46 am Mauerwerk 2 zu beiden Seiten der Ausnehmung 4 aufliegen. Auf
diese Weise bewirken die flachen Halteleisten 46 eine Rückhaltefunktion auf die zweite
Schicht 20 des Dichtbands 16, das gegen die Halteleisten 46 drückt. Die flachen Halteleisten
46 können dabei entweder bereits vor dem Einbringen der Schrauben 48 oder Nägel auf
dem Dichtband 16 platziert werden, oder sie werden nach dem Einschrauben der Schrauben
48 zwischen der zweiten Schicht 20 des Dichtbands und den Köpfen 52 der Schrauben
48 lokal eingesetzt. Im eingebauten Zustand stehen demnach die Köpfe 52 der Schrauben
48 oder Nägel geringfügig aus der zweiten Schicht 20 des Dichtbands 16 hervor, und
zwar um eine Distanz, die durch die Dicke der Halteleisten 46 definiert wird.
[0062] In Fig. 6d ist eine beispielhafte Ausführungsform einer Halteleiste 46 gezeigt. Der
Mittelabschnitt 56, der sich zwischen den beiden Seitenabschnitten 54 befindet, dient
dabei im eingesetzten Zustand der Halteleisten 46 dazu, von unten an den Köpfen 52
der Schrauben 48 oder Nägel anzuliegen. In der hier dargestellten bevorzugten Ausführungsform
weisen die flachen Halteleisten 46 in ihrem Mittelabschnitt 56 eine Öffnung 58 auf,
die zur Aufnahme des Schaftes der Schrauben 48 oder Nägel dient. Vorzugsweise ist
die Öffnung 58 zur Seite hin offen und verbreitert sich nach außen hin. Auf diese
Weise können die Halteleisten 46 einfach nach dem Einsetzen des Fensterrahmens 24
(siehe Fig. 6b) durch seitliche Verschiebung von den Schrauben 48 gelöst werden und
somit von der Fensterkonstruktion entfernt werden. Durch das Entfernen der Halteleisten
46 wird die Rückhaltefunktion auf das Dichtband 16 gelöst, und das Expansionsbestreben
der ersten Schicht 18 des Dichtbands führt zu einer Anlage des Dichtbands 16 am Fensterrahmen
24. Dabei ist es wichtig, dass die Köpfe 52 der Schrauben 48 oder Nägel im Dichtband
16 versinken können bzw. das Dichtband 16 sich um die Köpfe 52 der Schrauben 48 oder
Nägel herum in Richtung Fensterrahmen 24 ausdehnen kann. Dies wird insbesondere dann
ermöglicht, wenn im Dichtband 16 vorgefertigte Durchtrittsöffnungen enthalten sind,
die mindestens so groß wie die Köpfe 52 der Schrauben 48 sind. Ebenso können Köpfe
52 der Schrauben 48 verwendet werden, die denselben Durchmesser wie der Schaft der
Schrauben 48 aufweisen, allerdings vom Schaft durch eine Einkerbung getrennt sind.
In diesem Fall würden sich die Halteleisten 46 in der Einkerbung einhaken. Für den
Fachmann werden sich hier viele weitere Modifikationen ergeben.
[0063] Insbesondere die Anzahl und Form der Halteleisten 46 kann auf vielfältige Weise variiert
werden. Auch die Abstände zwischen einzelnen Halteleisten 46 hängen von der Expansionskraft
des Dichtbands 16 ab und kann variiert werden.
[0064] In Fig. 7a und 7b ist eine weitere Möglichkeit der vorläufigen Fixierung des Dichtbands
16 in der Ausnehmung 4 dargestellt. Hierzu werden als Rückhalteelemente Halteclips
60 verwendet, die in Fig. 7b näher dargestellt sind. Die Halteclips 60 können beispielsweise
T-förmig ausgestaltet sein und mit ihrem Schaft 62 in einen Zwischenraum zwischen
Dichtband 16 und Seitenwand 12 der Ausnehmung 4 eingefügt werden, während der Kopfabschnitt
64 sich an die zweite Schicht 20 des Dichtbands und an das angrenzende Mauerwerk 2
anlegt und somit eine Rückhaltefunktion auf die zweite Schicht 20 des Dichtbands ausübt.
Zur besseren Verankerung des Schaftes 62 an den Seitenwänden 12 der Ausnehmung 4 und
am Dichtband 16 können Widerhaken 66 am Schaft 62 angeordnet sein und seitlich von
diesem abragen.
[0065] Das Lösen der Rückhaltefunktion erfolgt hier beispielsweise durch Abreißen der Kopfabschnitte
64 oder durch Verdrehen der Kopfabschnitte 64 um 90° Grad derart, dass die Kopfabschnitte
64 sich parallel zum Zwischenraum zwischen Dichtband 16 und Seitenwand 12 der Ausnehmung
4 ausrichten und einer Expansion des Dichtbands 16 nicht mehr im Wege stehen.
[0066] Es sind viele andere Ausführungsformen von Halteclipsen 60 denkbar. Diese können
auch fest mit dem Mauerwerk 2 verbunden, beispielsweise verschraubt werden, können
das gesamte Dichtband 16 überdecken usw.
[0067] In Fig. 8 ist eine weitere Ausführungsform einer als Rückhalteelemente dienenden
flachen Halteleiste 46 dargestellt. Diese ist als vollflächiger Teil einer Haltezarge
ausgestaltet, welche vor dem Einsetzen des Fensterrahmens 24 als Ganzes oder als zu
verbindende Einzelsegmente in die Fensteröffnung eingesetzt wird und dem Zurückhalten
des Dichtbands 16 in der Ausnehmung 4 dient. In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn
die Haltezarge mindestens zwei gegenüberliegende Halteleisten 46 aufweist, die mittels
Querstreben 66 miteinander verbunden sind. Vorzugsweise sind diese Querstreben 66
längenverstellbar, um an verschiedene Größen von Fensteröffnungen angepasst werden
zu können. Nach dem Einsetzen des Fensterrahmens 24 kann die Haltezarge wieder entnommen
werden, und das Dichtband 16 wird sich gegen den eingesetzten Fensterrahmen 24 ausdehnen
und diesen abdichten.
[0068] In der Regel werden bei der Haltezarge mindestens drei torbogenartig verbundene Halteleisten
46 benötigt werden, um die linke, rechte und obere Seite der Fensteröffnung abzudecken.
[0069] In Fig. 9 ist eine weitere alternative Möglichkeit zum vorläufigen Zurückhalten der
Ausdehnung des Dichtbands 16 und zum gezielten zeitlichen Auslösen der Expansion der
ersten Schicht 18 des Dichtbands 16 dargestellt. Die Ausführungsform des Dichtbands
16 entspricht hierbei im Wesentlichen der Ausführungsform aus Fig. 2a, und die vorläufige
Befestigung des Dichtbands 16 in der Ausnehmung 4 erfolgt mittels Verklemmung der
zweiten Schicht 20 an den Seitenwänden 12. Zum gezielten Lösen der Verklemmung ist
mindestens ein seitlich abragendes Zugelement vorgesehen, hier in Form einer folienhaften
Zuglasche 66, welches eine Kraft auf die zweite Schicht 20 in Richtung des offenen
Zugangsabschnitts 14 ausübt. Im dargestellten Beispielsfall sind zwei Zuglaschen 66
vorgesehen, es kann aber auch nur eine Zuglasche 66 an einer Seite vorhanden sein.
[0070] Die Zuglasche 66 ist fest mit der zweiten Schicht 20 des Dichtbands 16 verbunden,
vorzugsweise durch Verklebung oder durch Laminierung. Im dargestellten Beispielsfall
ist die Zuglasche 66 seitlich unter die zweite Schicht 20 geführt und dort an einem
unteren Randbereich an dieser befestigt. Ebenso kann die Zuglasche 66 seitlich an
oder oben auf der zweiten Schicht 20 befestigt sein.
[0071] Das gezielte Lösen der Rückhaltefunktion erzielt man nun durch Ziehen an der mindestens
einen Zuglasche 66, wodurch ein Abschnitt der zweiten Schicht 20 oder die gesamte
zweite Schicht 20 in Richtung des offenen Zugangsabschnitts 14 angehoben wird. So
wird die Verklemmung der zweiten Schicht 20 an den Seitenwänden 12 der Ausnehmung
4 gelöst und die Expansionsbestrebung der ersten Schicht 18 des Dichtbands 16 wird
nicht mehr oder zumindest nicht mehr maßgeblich zurückgehalten.
[0072] Unter den Begriff "folienhaft" fallen dabei beispielsweise alle reißfesten Folienmaterialien,
Gittergewebe, laminierte Folien, die aus einer Kunststofffolie bestehen, die mit einem
Trägermaterial (z.B. Vlies) laminiert ist, oder gewebeverstärkte Folien. Auch Kombinationen
dieser Materialien sind möglich.
[0073] Im Falle der Fig. 9, in dem zwei Zuglaschen 66 an entgegengesetzten Seiten am Dichtband
16 befestigt sind, wird vorzugsweise an beiden Zuglaschen 66 gleichzeitig in entgegengesetzter
Richtung gemäß der Pfeile gezogen, um die zweite Schicht 20 in Richtung des offenen
Zugangsabschnitts 14 anzuheben.
[0074] Wenn die Zuglasche 66 oben auf der zweiten Schicht 20 befestigt ist, ist sie vorteilhafterweise
einstückig gestaltet mit zwei nach beiden Seiten abragenden Zugabschnitten, an denen
gleichzeitig in entgegengesetzter Richtung gezogen werden kann, um die zweite Schicht
20 in Richtung des offenen Zugangsabschnitts 14 anzuheben.
[0075] Fig. 10 stellt eine Variation der Ausführungsform aus Fig. 9 dar. Auch hier ist als
Zugelement eine Zuglasche 66 vorgesehen, die oben auf der zweiten Schicht 20 befestigt
ist. Allerdings ist die zweite Schicht 20 hier zweiteilig gestaltet mit einem Durchbruch
zwischen den beiden Teilabschnitten. Die Befestigung der Zuglasche 66 erfolgt rechts
und links des Durchbruchs. Gegebenenfalls kann auf der gegenüberliegenden Seite der
zweiten Schicht 20 noch ein Klebeband 68 über dem Durchbruch befestigt sein. Vorzugsweise
ist die Zuglasche 66 hier unter Bildung einer U-Form zu einer Seite der Ausnehmung
4 herausgeführt. Durch Ziehen an der Zuglasche 66 wird der Mittelteil der zweiten
Schicht 20 in Richtung des Zugangsabschnitts 14 angehoben, sodass die beiden Teilabschnitte
der zweiten Schicht 20 eine Spitzdachform bilden und die Verklemmung der zweiten Schicht
20 an den Seitenwänden 12 der Ausnehmung 4 aufgehoben wird. Das Klebeband 68 kann
dabei zum Zusammenhalt der beiden Teilabschnitte der zweiten Schicht 20 dienen.
[0076] Die Zuglasche 66 kann in den Ausführungsformen gemäß Fig. 9 und 10 ein in Längsrichtung
der Ausnehmung 4 durchgängig ausgestaltetes Element sein, es können aber auch mehrere
schmale Zugelemente in gewissen Abständen in Längsrichtung der Ausnehmung 4 angeordnet
sein. In diesem Fall können als Zugelemente beispielsweise auch Schnüre aus reißfestem
Material verwendet werden.
[0077] Fig. 11 zeigt eine weitere alternative Möglichkeit zum vorläufigen Zurückhalten der
Ausdehnung des Dichtbands 16 und zum gezielten zeitlichen Auslösen der Expansion der
ersten Schicht 18 des Dichtbands 16. Auch in diesem Beispiel ist die zweite Schicht
20 an den Seitenwänden 12 der Ausnehmung 4 verklemmt. Allerdings weist die zweite
Schicht 20 einen schmalen Randabschnitt 70 auf, der mittels einer Perforation 72 oder
einer Dünnstelle trennbar mit dem Rest der zweiten Schicht 20 verbunden ist. An einer
Längsseite der Ausnehmung 4 kann dieser Randabschnitt 70 über das Dichtband 16 vorstehen
und dieser Fortsatz somit als Zugabschnitt dienen. Durch Ziehen an dem Randabschnitt
70 wird der Randabschnitt 70 an der Perforation 72 oder Dünnstelle vom Rest der zweiten
Schicht 20 getrennt und somit die Verklemmung der zweiten Schicht 20 an den Seitenwänden
12 der Ausnehmung 4 gelöst.
[0078] Fig. 12 zeigt eine Ausführungsform, die der Ausführungsform aus Fig. 9 ähnelt. Allerdings
ist das Zugelement hier als einstückige, in Längsrichtung der Ausnehmung 4 verlaufende
Folienbahn 74 ausgestaltet, welche vor Einfügen des Dichtbands 16 in die Ausnehmung
4 eingelegt wird, wobei an beiden Seiten der Ausnehmung 4 Zugabschnitte der Folienbahn
74 vorstehen. In diesem Fall findet die Verklemmung der zweiten Schicht 20 an den
Seitenwänden 12 der Ausnehmung 4 nicht direkt statt, sondern unter Zwischenschaltung
der Folienbahn 74.
[0079] Zum gezielten Lösen der Verklemmung wird nun an beiden Zugabschnitten der Folienbahn
74 gleichzeitig in entgegengesetzter Richtung gezogen. Hierdurch wird die erste Schicht
18 des Dichtbands 16 zusammengedrückt und schließlich die zweite Schicht 20 in Richtung
des offenen Zugangsabschnitts 14 angehoben. Nach Entfernen der Folienbahn 74 durch
seitliches Herausziehen kann die erste Schicht 18 des Dichtbands 16 wieder ungehindert
in Richtung des Bodens 10 der Ausnehmung 4 expandieren.
[0080] Für die Folienbahn 74 kommen dieselben Materialien in Frage wie für die Zuglasche
66. Auch hier können anstelle der Folienbahn 74 mehrere schmale Zugelemente in gewissen
Abständen in Längsrichtung der Ausnehmung 4 angeordnet sein, die beispielsweise als
Schnüre ausgestaltet sein können.
[0081] Fig. 13 zeigt eine weitere alternative Möglichkeit zum vorläufigen Zurückhalten der
Ausdehnung des Dichtbands 16 und zum gezielten zeitlichen Auslösen der Expansion der
ersten Schicht 18 des Dichtbands 16. Hierbei ist die zweite Schicht 20 weniger breit
als die Ausnehmung 4, und zur Verklemmung der zweiten Schicht 20 in der Ausnehmung
4 ist im Bereich zumindest einer Seitenfläche 22 der zweiten Schicht 20 ein Klemmhilfsmittel
76 vorgesehen, welches den Spalt zwischen zweiter Schicht 20 und Seitenwand 12 überbrückt.
Das Klemmhilfsmittel 76 kann wie dargestellt als gerolltes Dichtband, beispielsweise
aus Schaumkunststoff, ausgebildet sein, es können aber auch alle möglichen anderen
lösbaren Klemmkonstruktionen mit unterschiedlichen Formen und aus unterschiedlichen
Materialien verwendet werden.
[0082] Im dargestellten Beispielsfall wird durch Ziehen an einer seitlich aus der Ausnehmung
4 vorstehenden Lasche des Klemmhilfsmittels 76 dieses abgerollt und schließlich aus
der Ausnehmung 4 gezogen, wodurch die Verklemmung der zweiten Schicht 20 in der Ausnehmung
4 gelöst wird und die erste Schicht 18 expandieren kann.
[0083] Es sind noch einige weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens denkbar.
Wichtig ist dabei immer, dass das Dichtband 16 in die kanalförmige Ausnehmung 4 des
Mauerwerks 2 eingefügt wird und dort entweder durch direktes oder indirektes Verklemmen
der zweiten Schicht 20 an den Seitenwänden 12 der Ausnehmung 4 oder mittels mehrerer
Rückhalteelemente, von denen einige Beispiele beschrieben wurden und die auf die zweite
Schicht 20 des Dichtbands eine Rückhaltefunktion ausüben, eine zumindest vorübergehende
Einschränkung der Ausdehnung der ersten Schicht 18 des Dichtbands in der Ausnehmung
4 bewirken, bevor der Fensterrahmen 24 im Bereich der mit dem Dichtband 16 gefüllten
Ausnehmung 4 eingesetzt wird.
[0084] Neben der Fenstersanierung lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren auch bei der
Abdichtung anderer kanalförmiger Ausnehmungen 4 im Mauerwerk 2 anwenden.
[0085] Neben den genannten Rückhalteelementen existieren noch weitere Möglichkeiten, beispielsweise
die Verwendung von Halteklammern (Schusstechnik), eine chemische Fixierung des Dichtbands
16 in der Ausnehmung 4 usw. Außerdem kann das Dichtband noch weitere als die genannten
Schichten aufweisen.
[0086] Es können auch mehrere erste Schichten 18 nebeneinander auf einer zweiten Schicht
20 angeordnet sein. Dabei können die mehreren ersten Schichten 18 aneinander angrenzend
oder zueinander beabstandet angeordnet sein. Die mehreren ersten Schichten können
aus demselben oder einem anderen Material bestehen. Letzteres kann beispielsweise
Vorteile hinsichtlich der unterschiedlichen gewünschten Luftdurchlässigkeit bzw. Dampfdiffusionsdifferenzen
im Innenbereich und Außenbereich des Mauerwerks liefern ("innen dichter als außen").
[0087] Schließlich kann die zweite Schicht 20 am Rand eine längsseitige Profilierung aufweisen,
etwas in Wellenform, in Zickzack-Form oder in anderen geometrischen Formen. Dies kann
einerseits die Verklemmung der zweiten Schicht 20 an den Seitenwänden 12 der Ausnehmung
4 genauer justierbar machen und andererseits den Widerstand der zweiten Schicht 18
beim Einbringen des Dichtbands 16 in die Ausnehmung 4 verringern.
[0088] Ebenso kann die zweite Schicht 20 zur bereichsweisen Erhöhung der Elastizität, zur
Breitenanpassung und zur Querspannungsregulierung mit Längs-, Diagonal- oder Querschnitten
ausgestattet werden.
1. Verfahren zur Abdichtung bei der Fenstersanierung mit folgenden Schritten:
- Bereitstellen eines Dichtbands (16), das eine erste Schicht (18) aus weichem, sich
nach Kompression zurückstellenden Schaumstoff und eine zweite Schicht (20) aus einem
biegesteifen Material aufweist;
- Einfügen des Dichtbands (16) in eine kanalförmige Ausnehmung (4) eines Mauerwerks
(2), die von einem Boden (10) und zwei Seitenwänden (12) begrenzt ist und einen offenen
Zugangsabschnitt (14) aufweist, wobei die erste Schicht (18) des Dichtbands (16) in
Richtung des Bodens (10) der Ausnehmung (4) ausgerichtet wird und im eingefügten Zustand
zumindest teilkomprimiert ist;
- zumindest vorübergehendes Einschränken der Ausdehnung der ersten Schicht (18) des
Dichtbands (16) durch Verklemmen der zweiten Schicht (20) direkt an den Seitenwänden
(12) der Ausnehmung (4) oder indirekt an den Seitenwänden (12) der Ausnehmung (4)
unter Zwischenschaltung eines Klemmhilfsmittels (76), oder zumindest vorübergehendes
Einschränken der Ausdehnung der ersten Schicht (18) des Dichtbands (16) mittels mehrerer
Rückhalteelemente (36, 46, 48, 60), die auf die zweite Schicht (20) des Dichtbands
(16) eine Rückhaltefunktion ausüben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während der zumindest vorübergehenden Einschränkung der Ausdehnung der ersten Schicht
(18) des Dichtbands (16) ein Fensterrahmen (24) im Bereich der mit dem Dichtband (16)
gefüllten Ausnehmung (4) eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückhalteelemente (36, 46, 48, 60) Schrauben (36) oder Nägel umfassen, die nach
dem Einfügen des Dichtbands (16) in die Ausnehmung (4) durch das Dichtband (16) hindurch
im Boden (10) oder den Seitenwänden (12) der Ausnehmung (4) verankert werden, wobei
deren Köpfe (40) die Rückhaltefunktion auf die zweite Schicht (20) des Dichtbands
(16) ausüben.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückhalteelemente (36, 46, 48, 60) flache Halteleisten (46) umfassen, die die
Rückhaltefunktion auf die zweite Schicht (20) des Dichtbands (16) ausüben.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückhalteelemente (36, 46, 48, 60) außerdem Schrauben (48) oder Nägel umfassen,
die nach dem Einfügen des Dichtbands (16) in die Ausnehmung (4) durch das Dichtband
(16) hindurch im Boden (10) oder den Seitenwänden (12) der Ausnehmung (4) verankert
werden, wobei die Köpfe (52) der Schrauben (48) oder Nägel aus der zweiten Schicht
(20) des Dichtbands (16) geringfügig vorstehen, und dass die flachen Halteleisten
(46) in ihrem Mittelabschnitt (56) eine Öffnung (58) aufweisen und zwischen den Köpfen
(52) der Schrauben (48) oder der Nägel und dem Dichtband (16) angeordnet werden, wobei
der Mittelabschnitt (56) der flachen Halteleisten (46) im eingesetzten Zustand der
Halteleisten (46) von unten an den Köpfen (52) der Schrauben (48) oder der Nägel anliegt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Seitenabschnitte (54) der flachen Halteleisten (46) im eingesetzten Zustand
der Halteleisten (46) am Mauerwerk (2) zu beiden Seiten der Ausnehmung (4) aufliegen.
7. Verfahren nach Anspruch 2 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Schritt des Einsetzens des Fensterrahmens (24) der weitere Schritt des Lösens
der Rückhaltefunktion erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, rückbezogen auf Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Lösen der Rückhaltefunktion durch Ziehen an mindestens einem seitlich abragenden
Zugelement (66, 74) bewirkt wird, welches eine Kraft auf die zweite Schicht (20) ausübt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement (66) fest mit der zweiten Schicht (20) des Dichtbands (16) verbunden
ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement als folienhafte Zuglasche (66) ausgebildet ist.
11. Verfahren nach Anspruch 7, rückbezogen auf Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Lösen der Rückhaltefunktion durch Entfernen der Halteleisten (46) erzielt wird.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schicht (20) des Dichtbands (16) aus einem biegesteifen Schaumstoff gebildet
ist.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schicht (20) des Dichtbands (16) zwei seitlich über die erste Schicht
(18) des Dichtbands (16) vorstehende Klemmabschnitte (42) zur Klemmung an den Seitenwänden
(12) der Ausnehmung (4) aufweist.
14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schicht (18) und die zweite Schicht (20) des Dichtbands (16) fest miteinander
verbunden sind.
15. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtband (16) eine dritte Schicht (44) aus weichem Schaumstoff aufweist, die
an der der ersten Schicht (18) gegenüberliegenden Seite der zweiten Schicht (20) fest
mit der zweiten Schicht (20) des Dichtbands (16) verbunden ist.