[0001] Die Erfindung betrifft eine Turbinenschaufel für eine Strömungsmaschine, wobei die
Turbinenschaufel filmgekühlt ist.
[0002] Eine Strömungsmaschine, insbesondere eine Gasturbine, weist eine Turbine auf, in
der Heißgas, das zuvor in einem Verdichter verdichtet und einer Brennkammer erhitzt
wurde, zur Arbeitsgewinnung entspannt wird. Für hohe Massenströme des Heißgases und
somit für hohe Leistungsbereiche der Gasturbine ist die Turbine in Axialbauweise ausgeführt,
wobei die Turbine von mehreren in Durchströmungsrichtung hintereinanderliegenden Schaufelkränzen
gebildet ist. Die Schaufelkränze weisen über den Umfang angeordnete Laufschaufeln
und Leitschaufeln auf, wobei die Laufschaufeln auf einem Rotor der Gasturbine und
die Leitschaufeln an dem Gehäuse der Gasturbine befestigt sind.
[0003] Der thermodynamische Wirkungsgrad der Gasturbine ist umso höher, je höher die Eintrittstemperatur
des Heißgases in die Turbine ist. Demgegenüber sind Grenzen gesetzt hinsichtlich der
thermischen Belastbarkeit der Turbinenschaufeln. Somit ist es erstrebenswert Turbinenschaufeln
zu schaffen, die trotz einer möglichst hohen thermischen Belastung eine für den Betrieb
der Gasturbine ausreichende mechanische Festigkeit haben. Hierzu stehen für die Turbinenschaufeln
entsprechende Werkstoffe und Werkstoffkombinationen zur Verfügung, die jedoch nach
heutigem Stand der Technik nur eine unzureichende Ausreizung des Potentials zur Erhöhung
des thermischen Wirkungsgrads der Gasturbine ermöglichen. Zur weiteren Erhöhung der
zulässigen Turbineneintrittstemperatur ist es bekannt, die Turbinenschaufeln im Betrieb
der Gasturbine zu kühlen, wodurch die Turbinenschaufel selbst einer geringeren thermischen
Belastung ausgesetzt ist, wie es ohne der Kühlung aufgrund der thermischen Belastung
durch das Heißgas der Fall wäre.
[0004] Um die Temperatur der Turbinenschaufeln niedrig zu halten, sind die Schaufeln beispielsweise
mittels einer Filmkühlung gekühlt. Dazu sind die Schaufeln an ihrer Oberfläche mit
einer Mehrzahl von Kühlluftlöchern versehen, via die vom Schaufelinneren Kühlluft
an die Oberfläche der Turbinenschaufeln transportiert wird. Nachdem die Kühlluft die
Kühlluftlöcher verlassen hat, strömt sie in Form eines Films an der Oberfläche der
Turbinenschaufel entlang und isoliert somit die Oberfläche der Turbinenschaufel von
dem Heißgas. Ferner wirkt der Film als Barriere, so dass ein Transport des Heißgases
an die Oberfläche der Turbinenschaufel unterdrückt ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Turbinenschaufel für eine Strömungsmaschine zu
schaffen, die effektiv mit einer Filmkühlung kühlbar ist.
[0006] Die erfindungsgemäße Turbinenschaufel für eine Strömungsmaschine weist eine Außenwand
auf, die einen Innenhohlraum der Turbinenschaufel begrenzt, in dem Kühlfluid zur Filmkühlung
der Turbinenschaufel bereitstellbar ist, wobei in der Außenwand mindestens ein Durchgangskanal
vorgesehen ist, durch den das Kühlfluid vom Innenhohlraum nach außerhalb der Turbinenschaufel
zur Ausbildung eines Kühlfilms auf der Außenseite der Außenwand strömbar ist und der
zur Hinterkante der Turbinenschaufel hin geneigt ist, wobei der Randabschnitt des
Einlaufs des Durchgangskanals an dessen stromauf liegenden Seite derart scharfkantig
relativ zu den anderen Randabschnitten des Einlaufs ausgebildet ist, dass im Durchgangskanal
ein Ablösegebiet der Kühlfluidströmung ausbildbar ist, durch das eine zentrische Querströmung
des Kühlfluids induziert ist, die zu der dem Ablösegebiet gegenüberliegenden Seite
des Durchgangskanals hin gerichtet ist, wodurch sich im Durchgangskanal ein Paar gegenläufiger
Wirbel ausbildet, bei denen die Geschwindigkeitsvektoren der Kühlfluidströmung zwischen
den Wirbelzentren zur stromab liegenden Seite des Durchgangskanals hin zeigen.
[0007] Trifft Heißgas aus einer Brennkammer der Strömungsmaschine an der Außenseite der
Turbinenschaufel auf einen Strahl des aus dem Durchgangskanal ausgetretenen Kühlfluids,
so teilt sich die Strömung des Heißgases um den Strahl auf und es bildet sich durch
die Schleppwirkung des Heißgases am Strahlrand ein Schornsteinwirbel mit zwei Wirbelarmen
aus. Jeder der beiden Wirbelarme ist von einem Wirbel gebildet, wobei die Geschwindigkeitsvektoren
des Heißgases an den beiden Innenseiten der Wirbelarme von der Außenwand weg zeigen.
Dadurch wird das Heißgas in Richtung zur Außenseite der Turbinenschaufel transportiert.
Die beiden Wirbelarme des Schornsteinwirbels haben entgegen gerichtete Drehsinne wie
die mit ihr jeweils überlagerten Wirbel des Paars der gegenläufigen Wirbel des Kühlfluids.
Somit wird der Schornsteinwirbel abgeschwächt und der Transport von dem Heißgas zur
Außenseite der Turbinenschaufel ist vermindert, wodurch die Filmkühlung effektiver
wird. Dadurch ist die für die Kühlung der Turbinenschaufel notwendige Kühlfluidmenge
kleiner verglichen mit einer Kühlfluidmenge, die notwendig wäre eine herkömmliche
Turbinenschaufel zu kühlen, womit ein höherer Wirkungsgrad der Strömungsmaschine einher
geht. Ferner kann die Anordnungsdichte der Durchgangskanäle in der Turbinenschaufel
vergleichsweise gering gewählt sein, wodurch insgesamt weniger Durchgangskanäle für
die erfindungsgemäße Turbinenschaufel benötigt werden und eine strukturelle Schwächung
der erfindungsgemäßen Turbinenschaufel geringer ist.
[0008] Es ist bevorzugt, dass an der Innenseite des Bereichs der Außenwand, in dem der Durchgangskanal
angeordnet ist, eine Aufdickung mit einer stromauf angeordneten Vorderseite vorgesehen
ist, in der der Einlauf ausgebildet und die zur Achse des Durchgangskanals derart
geneigt ist, dass der Randabschnitt des Einlaufs des Durchgangskanals an dessen stromauf
liegenden Seite scharfkantiger als der gegenüberliegende Randabschnitt des Einlaufs
ausgebildet ist. Die Vorderseite der Aufdickung ist bevorzugt im Wesentlichen senkrecht
zur Innenseite der Außenwand oder zur Hinterkante der Turbinenschaufel hin geneigt
angeordnet. Bei der geneigten Vorderseite der Aufdickung ergibt sich ein besonders
scharfkantiger Randabschnitt an der stromauf liegenden Seite des Durchgangskanals,
wodurch das Paar der gegenläufigen Wirbel vorteilhaft besonders stark ausgebildet
wird.
[0009] Die Aufdickung ist bevorzugt in ihrer Dickenerstreckung derart groß dimensioniert,
dass bei den beim Gießen immer auftretenden Fertigungsungenauigkeiten der Durchgangskanal
stets innerhalb der Aufdickung angeordnet und der Einlauf von der Vorderseite der
Aufdickung gebildet ist. Die der Vorderseite der Aufdickung abgewandte Rückseite der
Aufdickung ist bevorzugt im Wesentlichen parallel zum Durchgangskanal. Bevorzugtermaßen
ist die Aufdickung eine Kühlrippe der Turbinenschaufel. Durch das Vorsehen der Kühlrippe
ist die Oberfläche der Innenseite der Turbinenschaufel vergrößert, wodurch die Turbinenschaufel
vorteilhaft effektiv von innen mit dem Kühlfluid durch Konvektion kühlbar ist. Alternativ
ist die Aufdickung bevorzugt ein von der Druckseite zur Saugseite der Turbinenschaufel
verlaufender Stützsteg. Durch den Stützsteg ist die Festigkeit der Turbinenschaufel
vorteilhaft erhöht. Durch die Stützstege werden im Schaufelinneren einzelne Kühlkanäle
der Schaufel geformt.
[0010] Es ist bevorzugt, dass die Aufdickung ein Verdrängungskörper im Innenhohlraum der
Turbinenschaufel ist, mit dem zum Kühlen der Turbinenschaufel die Strömungsgeschwindigkeit
des Kühlfluids im Innenhohlraum erhöhbar ist, wodurch die Konvektion durch das Kühlfluid
im Innenhohlraum erhöht ist. Dadurch ist ebenfalls vorteilhaft die Turbinenschaufel
effektiv von innen kühlbar.
[0011] Alternativ ist es bevorzugt, dass die Innenseite des Bereichs der Außenwand, in dem
der Durchgangskanal angeordnet ist, im wesentlichen parallel zur Außenseite angeordnet
ist und am Randabschnitt des Einlaufs des Durchgangskanals an dessen stromab liegenden
Seite eine Wulst derart angeformt ist, dass dieser Randabschnitt stumpf relativ zum
gegenüberliegenden Randabschnitt des Einlaufs ausgebildet ist. Diese Formgebung für
die Turbinenschaufel ist einfach gießbar. Bei eventuell auftretenden Fertigungsungenauigkeiten
beim Gießen der Turbinenschaufel kann die letztendliche Position der Wulst von vorn
herein nicht exakt vorhergesagt werden. Hierbei kann mit Hilfe eines Röntgenverfahrens
die Position der Wulst im Nachhinein ermittelt werden. Anhand dieser ermittelten Position
kann der Durchgangskanal von außerhalb der Turbinenschaufel beispielsweise durch Bohren
relativ zur Wulst richtig positioniert hergestellt werden.
[0012] An der Innenseite des Bereichs der Außenwand, in dem der Durchgangskanal angeordnet
ist, ist bevorzugt eine Aussparung mit einer stromab angeordneten Hinterseite vorgesehen,
in der der Einlauf ausgebildet und die zur Achse des Durchgangskanals derart geneigt
ist, dass der Randabschnitt des Einlaufs des Durchgangskanals an dessen stromauf liegenden
Seite scharfkantiger als der gegenüberliegende Randabschnitt des Einlaufs ausgebildet
ist. Durch das Vorsehen der Aussparung ist der Materialbedarf zum Herstellen der Turbinenschaufel
gering. Bevorzugt ist die Hinterseite der Aussparung im Wesentlichen senkrecht zur
Innenseite der Außenwand oder zur Hinterkante der Turbinenschaufel hin geneigt angeordnet.
Durch die geneigte Hinterseite ergibt sich vorteilhaft ein besonders scharfkantiger
Randabschnitt an der stromauf liegenden Seite des Durchgangskanals. Bevorzugt ist
die Aussparung an ihrem Eintrittsrand derart rund geformt, dass das Kühlfluid ablösefrei
in die Aussparung einströmbar ist.
[0013] Die erfindungsgemäße Form der Turbinenschaufel ist gießgerecht, wodurch es ermöglicht
ist, dass ohne weitere Anpassungen die Turbinenschaufel durch Gießen hergestellt werden
kann. Die Durchgangskanäle sind bevorzugt durch Bohren, insbesondere Laserbohren,
oder Erodieren herzustellen. Das Bohren erfolgt in der Regel von außerhalb der Turbinenschaufel.
Die Aussparung ist bevorzugt eine Rille, in die eine Mehrzahl an Durchgangskanälen
mündet. Hierbei ist es vorteilhaft einfacher, beim Bohren die Rille unter Ausbildung
der Randabschnitte zu treffen.
[0014] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Turbinenschaufel
anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Figuren 1 und 2
- einen Längsausschnitt einer Außenwand der Turbinenschaufel mit einem Durchgangskanal
und einer Aufdickung,
- FIG 3
- einen Längsausschnitt einer Außenwand der Turbinenschaufel mit einem Durchgangskanal
und einem Stützsteg,
- FIG 4
- einen Längsausschnitt einer Außenwand der Turbinenschaufel mit einem Durchgangskanal
und einer Wulst und
- Figuren 5 und 6
- einen Längsausschnitt einer Außenwand der Turbinenschaufel mit einem Durchgangskanal
und einer Aussparung.
[0015] Figuren 1 bis 6 zeigen einen Abschnitt einer Außenwand 1 einer Turbinenschaufel einer
Strömungsmaschine. Die Außenwand 1 begrenzt einen Innenhohlraum 2 und weist eine Außenseite
7 sowie eine Innenseite 8 auf. Im Betrieb der Strömungsmaschine tritt an der Außenseite
7 eine Heißgasströmung 34 mit einer zu der Außenseite 7 parallelen Heißgashauptströmungsrichtung
9 auf, welche zu der Hinterkante der Turbinenschaufel (in den Figuren nicht gezeigt)
hin gerichtet ist. In die Außenwand 1 ist ein Durchgangskanal 3 mit einem kreisförmigen
Querschnitt 19 eingebracht, der in der von innen nach außen gerichteten Durchströmungsrichtung
zur Hinterkante der Turbinenschaufel geneigt ist und mit der Außenseite 7 einen spitzen
Neigungswinkel 6 einschließt.
[0016] Der Durchgangskanal 3 in Figuren 1 bis 6 weist innenseitig einen Einlauf 10 und außenseitig
einen Auslauf 11 auf. Weiterhin weist der Durchgangskanal 3 eine Achse 26, eine stromauf
liegende Seite 12 und eine stromab liegende Seite 13 auf. Der Einlauf 10 des Durchgangskanals
3 weist an der stromauf liegenden Seite 12 einen stromauf liegenden Randabschnitt
14 und an der stromab liegenden Seite 13 einen stromab liegenden Randabschnitt 15
auf. Im Innenhohlraum 2 befindet sich im Betrieb der Strömungsmaschine ein Kühlfluid
4, welches via den Einlauf 10 in den Durchgangskanal 3 eindringt und via den Auslauf
11 den Durchgangskanal 3 wieder verlässt. Der Neigungswinkel 6 ist derart spitz gewählt,
dass das Kühlfluid 4 nach dem Verlassen des Durchgangskanals 3 einen Kühlfilm 5 auf
der Außenseite 7 ausbildet.
[0017] In FIG 1 ist eine Ausführungsform der Turbinenschaufel mit einer Aufdickung 23 gezeigt.
Die Aufdickung 23 ist innenseitig an dem Bereich der Außenwand 1 angeordnet, in dem
der Durchgangskanal 3 angeordnet ist. Die Aufdickung 23 weist eine stromab liegende
Aufdickungsrückseite 28, welche parallel zum Durchgangskanal 3 verläuft, und eine
stromauf liegende Aufdickungsvorderseite 27 auf, in der der Einlauf 10 angeordnet
ist. Die Aufdickungsvorderseite 27 ist im Wesentlichen senkrecht zur Innenseite 8
der Außenwand 1 angeordnet, wobei der stromauf liegende Randabschnitt 14 scharfkantiger
als der stromab liegende Randabschnitt 15 ausgebildet ist.
[0018] Im Folgenden werden die Strömungsverhältnisse an der Turbinenschaufel anhand FIG
1 beschrieben. Der stromab liegende Randabschnitt 15 ist derart stumpf, dass die Kühlfluidströmung
17 diesem Randabschnitt 15 ablösefrei folgen kann. Der stromauf liegende Randabschnitt
14 ist derart scharfkantig, dass die Kühlfluidströmung 17 diesem Randabschnitt 14
nicht folgen kann, so dass sich im Durchströmkanal 3 an der stromauf liegenden Seite
12 ein Ablösegebiet 16 der Kühlfluidströmung 17 bildet. Von dem Ablösegebiet 16 wird
in dem Durchgangskanal 3 eine zentrische Querströmung 18 induziert, die von der stromauf
liegenden Seite 12 zu der stromab liegenden Seite 13 gerichtet ist. Hervorgerufen
durch die zentrische Querströmung 18 wird im Durchgangskanal 3 ein gegenläufiges Wirbelpaar
20 mit zwei Wirbelzentren 21 erzeugt, wobei die Geschwindigkeitsvektoren zwischen
den beiden Wirbelzentren 21 zur stromab liegenden Seite 13 des Durchgangskanals 3
zeigen.
[0019] Wie es aus FIG 1 ersichtlich ist, sind die Geschwindigkeitsvektoren der Kühlfluidströmung
17 zwischen den Wirbelzentren 21 unmittelbar nach Verlassen des Durchgangskanals 3
zur Außenwand 1 hin gerichtet. Die Heißgasströmung 34 umströmt den austretenden Kühlluftstrahl
mit dem gegenläufigen Wirbelpaar 20, wodurch sich ein Schornsteinwirbel 33 aus einem
Heißgas bildet. Der Schornsteinwirbel 33 weist zwei Wirbelarme auf, die auf gegenüberliegenden
Seiten des gegenläufigen Wirbelpaares 20 angeordnet sind. Jeder der Wirbelarme ist
von einem Wirbel gebildet, wobei die Geschwindigkeitsvektoren der Heißgasströmung
34 zwischen den Wirbelzentren 21 der Wirbelarme zur Außenwand 1 hin gerichtet sind.
Dadurch wird das Heißgas an die Außenseite 7 der Außenwand 1 transportiert. Die Wirbelarme
haben entgegen gerichtete Drehsinne wie die mit ihr jeweils überlagerten Wirbel des
Paars der gegenläufigen Wirbel 20 unmittelbar nach dem Verlassen des Durchgangskanals
3, so dass der Schornsteinwirbel 33 abgeschwächt wird und der Transport des Heißgases
an die Außenseite 7 der Außenwand 1 vermindert wird, wodurch der Wärmeeintrag in die
Außenwand 1 der Turbinenschaufel verringert wird.
[0020] Denkbar ist, dass die Aufdickungsvorderseite 27 zu der Hinterkante der Turbinenschaufel
hin geneigt ist, wobei der stromauf liegende Randabschnitt 14 noch scharfkantiger
als in FIG 1 ausgebildet ist.
[0021] In FIG 2 ist die Aufdickung 23 aus FIG 1 mit zwei extremen Fertigungsungenauigkeiten
jeweils mit einer gestrichelten Linie dargestellt, wobei bei der ersten Fertigungsungenauigkeit
ein Versatz der Aufdickung 23 parallel zur Außenwand 1 und bei der zweiten Fertigungsgenauigkeit
ein Versatz parallel zur Aufdickungsvorderseite 27 auftritt. Bei beiden Fertigungsungenauigkeiten
ist der Durchgangskanal 3 innerhalb der Aufdickung 23 und der Einlauf 10 in der Aufdickungsvorderseite
27 angeordnet.
[0022] Die Ausführungsform der Turbinenschaufel aus FIG 3 weist einen von der Druckseite
zur Saugseite der Turbinenschaufel verlaufenden Stützsteg 24 auf. Der Durchgangskanal
3 verläuft teilweise in dem Stützsteg 24 und der Einlauf 10 ist in der stromauf liegenden
Stützstegvorderseite 35 angeordnet.
[0023] Wie es aus FIG 4 ersichtlich ist, ist an der Innenseite 8 der Außenwand 1 unmittelbar
anschließend an dem stromab liegenden Randabschnitt 15 eine Wulst 22 angeformt, wodurch
der stromab liegende Randabschnitt 15 stumpf ausgebildet ist. Die Wulst 22 weist an
ihrer nach innen gerichteten Seite einen konvexen Bereich auf. Denkbar ist, dass sich
der konvexe Bereich bis an den stromab liegenden Randabschnitt 15 und/oder bis in
den Durchgangskanal 3 hinein erstreckt. In diesem Fall könnte ein Ablösegebiet an
der stromab liegenden Seite 13 des Durchgangskanals 3 besonders effektiv vermieden
werden. Denkbar ist, dass die Wulst 22 mit einem rechteckigen Querschnitt ausgebildet
ist. Weiterhin ist denkbar, dass die Wulst 22 auch als eine Kühlrippe ausgebildet
ist.
[0024] In den Ausführungsformen gemäß Figuren 5 und 6 ist in die Außenwand eine hutförmige
Aussparung 25 mit einer stromauf liegenden Aussparungsvorderseite 29 und einer stromab
liegenden Aussparungshinterseite 30 angeordnet. Der Einlauf 10 ist in der Aussparungshinterseite
30 angeordnet. Die Aussparung 25 weist einen rund geformten Aussparungseintrittsrand
31 auf, um eine Ablösung der Kühlfluidströmung 17 beim Eintreten in die Aussparung
25 zu vermeiden. Im Gegensatz zu der Ausführungsform aus FIG 5 ist die Aussparung
25 der Ausführungsform aus FIG 6 zu der Hinterkante der Turbinenschaufel hin geneigt,
wobei der stromauf liegende Randabschnitt 14 besonders scharfkantig ausgebildet ist.
Es ist weiterhin denkbar, dass die Aussparung 25 als eine Rille ausgeführt ist, in
die eine Mehrzahl an Durchgangskanälen 3 mündet.
[0025] Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Turbinenschaufel für eine Strömungsmaschine,
mit einer Außenwand (1), die einen Innenhohlraum (2) der Turbinenschaufel begrenzt,
in dem Kühlfluid (4) zur Filmkühlung der Turbinenschaufel bereitstellbar ist,
wobei in der Außenwand (1) mindestens ein Durchgangskanal (3) vorgesehen ist, durch
den das Kühlfluid (4) vom Innenhohlraum (2) nach außerhalb der Turbinenschaufel zur
Ausbildung eines Kühlfilms (5) auf der Außenseite (7) der Außenwand (1) strömbar ist
und der in zur Hinterkante der Turbinenschaufel hin geneigt ist,
wobei der Randabschnitt (14) des Einlaufs (10) des Durchgangskanals (3) an dessen
stromauf liegenden Seite (12) derart scharfkantig relativ zu den anderen Randabschnitten
des Einlaufs (10) ausgebildet ist, dass im Durchgangskanal (3) ein Ablösegebiet (16)
der Kühlfluidströmung (17) ausbildbar ist, durch das eine zentrische Querströmung
(18) des Kühlfluids (4) induziert ist, die zu der dem Ablösegebiet (16) gegenüberliegenden
Seite (13) des Durchgangskanals (3) hin gerichtet ist, wodurch sich im Durchgangskanal
(3) ein Paar gegenläufiger Wirbel (20) ausbildet, bei denen die Geschwindigkeitsvektoren
der Kühlfluidströmung (17) zwischen den Wirbelzentren (21) zur stromab liegenden Seite
(13) des Durchgangskanals (3) hin zeigen.
2. Turbinenschaufel gemäß Anspruch 1,
wobei an der Innenseite (8) des Bereichs der Außenwand (1), in dem der Durchgangskanal
(3) angeordnet ist, eine Aufdickung (23) mit einer stromauf angeordneten Vorderseite
(27) vorgesehen ist, in der der Einlauf (10) ausgebildet und die zur Achse (26) des
Durchgangskanals (3) derart geneigt ist, dass der Randabschnitt (14) des Einlaufs
(10) des Durchgangskanals (3) an dessen stromauf liegenden Seite (12) scharfkantiger
als der gegenüberliegende Randabschnitt (15) des Einlaufs (10) ausgebildet ist.
3. Turbinenschaufel gemäß Anspruch 2,
wobei die Vorderseite (27) der Aufdickung (23) im Wesentlichen senkrecht zur Innenseite
(8) der Außenwand (1) oder zur Hinterkante der Turbinenschaufel hin geneigt angeordnet
ist.
4. Turbinenschaufel gemäß Anspruch 2 oder 3,
wobei die Aufdickung (23) in ihrer Dickenerstreckung derart groß dimensioniert ist,
dass bei den beim Gießen immer auftretenden Fertigungsungenauigkeiten der Durchgangskanal
(3) stets innerhalb der Aufdickung (23) angeordnet und der Einlauf (10) von der Vorderseite
(27) der Aufdickung (23) gebildet ist.
5. Turbinenschaufel gemäß einem der Ansprüche 2 bis 4,
wobei die der Vorderseite (27) der Aufdickung (23) abgewandte Rückseite (28) der Aufdickung
(23) im wesentlichen parallel zum Durchgangskanal (3) ist.
6. Turbinenschaufel gemäß einem der Ansprüche 2 bis 5,
wobei die Aufdickung (23) eine Kühlrippe der Turbinenschaufel ist.
7. Turbinenschaufel gemäß einem der Ansprüche 2 bis 5,
wobei die Aufdickung (23) ein von der Druckseite zur Saugseite der Turbinenschaufel
verlaufender Stützsteg (24) ist.
8. Turbinenschaufel gemäß einem der Ansprüche 2 bis 7,
wobei die Aufdickung (23) ein Verdrängungskörper im Innenhohlraum (2) der Turbinenschaufel
ist, mit dem zum Kühlen der Turbinenschaufel die Strömungsgeschwindigkeit des Kühlfluids
(4) im Innenhohlraum (2) erhöhbar ist, wodurch die Konvektion durch das Kühlfluid
(4) im Innenhohlraum (2) erhöht ist.
9. Turbinenschaufel gemäß Anspruch 1,
wobei die Innenseite (8) des Bereichs der Außenwand (1), in dem der Durchgangskanal
(3) angeordnet ist, im Wesentlichen parallel zur Außenseite (7) angeordnet ist und
am Randabschnitt (15) des Einlaufs (10) des Durchgangskanals (3) an dessen stromab
liegenden Seite (13) eine Wulst (22) derart angeformt ist, dass dieser Randabschnitt
(15) stumpf relativ zum gegenüberliegenden Randabschnitt (14) des Einlaufs (10) ausgebildet
ist.
10. Turbinenschaufel gemäß Anspruch 1,
wobei an der Innenseite (8) des Bereichs der Außenwand (1), in dem der Durchgangskanal
(3) angeordnet ist, eine Aussparung (25) mit einer stromab angeordneten Hinterseite
(30) vorgesehen ist, in der der Einlauf (10) ausgebildet und die zur Achse (26) des
Durchgangskanals (3) derart geneigt ist, dass der Randabschnitt (14) des Einlaufs
(10) des Durchgangskanals (3) an dessen stromauf liegenden Seite (12) scharfkantiger
als der gegenüberliegende Randabschnitt (15) des Einlaufs (10) ausgebildet ist.
11. Turbinenschaufel gemäß Anspruch 10,
wobei die Hinterseite (30) der Aussparung (25) im Wesentlichen senkrecht zur Innenseite
(8) der Außenwand (1) oder zur Hinterkante der Turbinenschaufel hin geneigt angeordnet
ist.
12. Turbinenschaufel gemäß Anspruch 10 oder 11,
wobei die Aussparung (25) an ihrem Eintrittsrand (31) derart rund geformt ist, dass
das Kühlfluid (4) ablösefrei in die Aussparung (25) einströmbar ist.
13. Turbinenschaufel gemäß einem der Ansprüche 10 bis 12,
wobei die Aussparung (25) eine Rille ist, in die eine Mehrzahl an Durchgangskanälen
(3) mündet.