[0001] Die Erfindung betrifft einen Pilotbrenner für industrielle Beheizungseinrichtungen
wie zum Beispiel Wärmebehandlungsöfen. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren
für den Betrieb eines Pilotbrenners.
[0002] Bei Gasbrennern mit hoher Wärmeleistung sorgen Zündbrenner für den Start von Hauptbrennern.
Es gibt kontinuierlich brennende, alternierende und intermittierende Zündbrenner.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen kontinuierlich brennenden Zündbrenner, der
also auch dann noch weiterbrennt, wenn der Hauptbrenner gezündet worden ist. Ein solcher
Zündbrenner wird Pilotbrenner genannt.
[0003] Mit industriellen Beheizungseinrichtungenwie zum Beispiel Wärmebehandlungsöfen werden
beispielsweise aus Metall bestehende Profile beheizt, um das eingesetzte Ausgangsmaterial
auf Walztemperatur bringen zu können. Darüber hinaus kann ein Beheizen einer Warmverformung
von metallischen Gegenständen dienen. Weitere Beispiele für industrielle Beheizungseinrichtungen
sind Wärmeöfen für Walzwerke und Schmieden oder Schmelzöfen zum Beispiel für ein Schmelzen
von Aluminium oder Nichteisenmetalle
[0004] Temperaturen in einem erfindungsgemäßen Ofen, insbesondere Wärmebehandlungsofen betragen
regelmäßig mehr als 500°C. Die Erfindung betrifft insbesondere solche industriellen
Beheizungseinrichtungen mit Temperaturen unterhalb von Zündtemperaturen von Luft-Brennstoff-Gemischen,
mit denen Brenner solcher Öfen betrieben werden. Regelmäßig liegen daher Temperaturen
innerhalb solcher industriellen Beheizungseinrichtungen unterhalb von 900°C, bei denen
der erfindungsgemäße Pilotbrenner eingesetzt wird.
[0005] Für derartige Anwendungszwecke werden üblicherweise Beheizungseinrichtungen bzw.
Öfen eingesetzt, die über eine Mehrzahl von Brennern verfügen. Diese Öfen verbrauchen
große Gasmengen wie zum Beispiel Erdgas für ein Beheizen, so zum Beispiel 30 Kubikmeter
Gas bzw. 850 Kubikmeter Gas pro Stunde pro Brenner.
[0006] Ein Ofen, insbesondere Wärmebehandlungsofen im Sinne der vorliegenden Erfindung kann
ein Volumen von beispielsweise 20 Kubikmeter bis 1000 Kubikmeter aufweisen. Derartige
Öfen benötigen grundsätzlich eine Vielzahl von (Haupt-)Brennern, denen jeweils ein
Pilotbrenner zugeordnet sein kann. Aufgrund einer Vielzahl von Brennern können Bereiche
in einem solchen Ofen unterschiedlich temperiert werden.
[0007] Für ein Heizen wird zuerst ein entsprechender Pilotbrenner gezündet. Brennt der Pilotbrenner,
so wird Gas und Luft für den Hauptbrenner freigegeben. Anschließend zündet der Hauptbrenner.
[0008] Erlischt die Flamme des Pilotbrenners beispielsweise aufgrund einer Störung, so erlischt
bei Öfen im Sinne der vorliegenden Erfindung grundsätzlich auch der Hauptbrenner aufgrund
einer aus Sicherheitsgründen durchgeführten Zwangsabschaltung. So soll sichergestellt
werden, dass kein unverbranntes Brenngas unkontrolliert in den Ofen gelangt und sich
an unerwünschter Stelle entzündet. Dies gilt vor allem für Öfen mit Bereichen, in
denen Temperaturen unterhalb von Zündtemperaturen vorliegen, so dass sich Brenngas
im unverbrannten Zustand in solchen Öfen oder zumindest in entsprechend temperierten
Bereichen ausdehnen kann. Fällt ein Pilotbrenner aus, so fällt damit auch der Hauptbrenner
aus, was zu einer Störung der Anlage führt.
[0009] Ein Pilotbrenner geht aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift 72257102 hervor. Dieser
verfügt über einen Anschlussstutzen für Gas und Luft sowie ein Brennrohr mit einer
darin koaxial angeordneten Stabelektrode zum Zünden und Überwachen der Flamme.
[0010] Ein üblicher Pilotbrenner verfügt über eine Kammer, in der brennbares Gas mit Luft
gemischt wird. Dieses Gas-/Luftgemisch gelangt über ein stromabwärts angeordnetes
Flammenrohr zu einer keramischen Düse. Hier befindet sich eine Elektrode, über die
durch einen elektrischen Strom das Gas-/Luftgemisch gezündet werden kann. Ist das
Gas-/Luftgemisch gezündet, so befindet sich eine Flamme beim Ausgang der keramischen
Düse. Für ein Zünden eines Pilotbrenners wird z, B. ca. 1 Sekunde benötigt. Z, B,
ca. 2 Sekunden später wird überprüft, ob der Pilotbrenner brennt. Dies geschieht in
der Regel mit Hilfe der vorgenannten Elektrode durch Messen eines elektrischen Stroms
zu einer Gegenelektrode, da die Flamme elektrisch leitend ist und bei Vorhandensein
einer Flamme geringe Ströme von beispielsweise 10 bis 12 µA fließen können, wenn eine
Spannung von beispielsweise 230 V angelegt wird.
[0011] Soweit nachfolgend nicht etwas anderes ausgesagt wird, können die vorgenannten Merkmale
einzeln oder in Kombination mit den Gegenständen der Ansprüche kombiniert werden.
[0012] Problematisch bei Pilotbrennern ist regelmäßig, eine Flamme eines Pilotbrenners stabil
aufrecht zu erhalten. Mangelnde Stabilität einer Flamme eines Pilotbrenners kann aus
vorgenannten Gründen mit einer Störung des Betriebs eines Ofens, insbesondere Wärmebehandlungsofens
einhergehen.
[0013] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen zuverlässig funktionierenden und dennoch kompakten
Pilotbrenner bereitzustellen sowie ein Verfahren für den Betrieb anzugeben
[0014] Die Aufgabe der Erfindung wird durch einen Pilotbrenner mit den Merkmalen des ersten
Anspruchs gelöst. Zur Lösung der Aufgabe umfasst ein Verfahren die Merkmale des Nebenanspruchs.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0015] Ein Pilotbrenner umfasst zur Lösung der Aufgabe eine Zuführung für Brenngas und eine
Zuführung für Luft in einen Mischraum hinein, der der Erzeugung eines Brennstoff-Luftgemisches
dient. Stromabwärts vom Mischraum aus gesehen gibt es ein Flammenrohr zur Erzeugung
einer Flamme, In dem Mischraum befindet sich ein statischer Mischer. Der Mischraum
ist grundsätzlich der Raum, in dem Brenngas und Luft zusammengeführt werden. Ein statischer
Mischer vermischt nur durch die Fließbewegung und besitzt selbst keine bewegten Teile.
[0016] Ein statischer Mischer im Sinne der vorliegenden Erfindung ist insbesondere ein eigenständiges
Bauteil, welches in einem Mischraum montiert wird,
[0017] Ein Mischer im Sinne der vorliegenden Erfindung ist in einer Ausführungsform der
Erfindung so in den dem Mischraum platziert und so dimensioniert, dass durch diesen
ein vorbeiströmendes Gas und zwar insbesondere vorbeiströmende Luft hohe Strömungsdruckverluste
erleidet, die vorzugsweise mehr als 80%, besonders bevorzugt mehr als 90%, ganz besonders
bevorzugt mehr als 95% betragen. Durch den Mischer kann ein Strömungsdruckverlust
in einer Ausführungsform nahezu 100 % betragen. Es hat sich herausgestellt, dass durch
einen statischen Mischer, der derart hohe Strömungsdruckverluste bewirkt, die Aufgabe
der Erfindung besonders gut gelöst wird.
[0018] Der Mischer ist insbesondere scheibenförmig und weist vorzugsweise eine elliptische
Grundfläche auf. Die Scheibe ist bevorzugt relativ zu einer Strömung, die den Mischer
passiert, insbesondere relativ zur Luftströmung schräg gestellt. Vorteilhaft schließt
die Schrägstellung der Scheibe mit der Durchführung für Luft durch den Mischraum hindurch
einen spitzen Winkel von 20°-40°, bevorzugt von 25° bis 35° ein. Insbesondere die
Seite eines solchen Mischers, die von Brenngas angeströmt wird, schließt mit der benachbarten
Wandung der Durchführung den vorgenannten spitzen Winkel ein. Regelmäßig ist ein solcher
spitzer Winkel besonders geeignet. Die Ellipsenform der Grundfläche ermöglicht es,
in einem Mischraum mit kreisrundem Querschnitt besonders geeignete Schrägstellungen
mit spitzem Winkel vorzusehen und dennoch hohe Strömungsdruckverluste zu erhalten.
[0019] Um ein vollständiges Verschließen eines Mischraums mit kreisrundem Querschnitt zuverlässig
zu vermeiden, ist die Ellipsenform der Grundfläche vorteilhaft so gewählt, dass es
keine Schrägstellung des Mischers im Mischraum geben kann, die ein vollständiges Verschließen
zur Folge haben könnte.
[0020] Vorteilhaft wird zur Lösung der Aufgabe eine Seite des scheibenförmigen Mischers
mit Brenngas angeströmt und zwar derart, dass der Mischer das Brenngas umlenkt und
zwar in Richtung Flammenrohr. Insbesondere wird Brenngas durch den Mischer um 90°
umgelenkt und strömt im Anschluss an die Umlenkung zusammen mit Luft bzw. Sauerstoff
in Richtung Flammenrohr, in das Flammenrohr hinein, von hier aus in Richtung freies
Ende einer vorzugsweise drahtförmigen Elektrode, die sich stromabwärts hinter einer
Düse, insbesondere keramischen Düse befindet. Entsprechend ist die Zuführung für Brenngas
angeordnet und relativ zum Mischer gerichtet. Die Zuführung ist insbesondere derart
angeordnet, dass das Brenngas einem mittleren oder hinteren Bereich des scheibenförmigen
Mischers zugeführt wird. Der hintere Bereich meint einen Bereich, der von dem Flammenrohr
abgewandt ist. Auch diese Ausführungsform trägt zur Lösung weiter verbessert bei.
[0021] Der statische Mischer ist insbesondere flügelartig oder flügelförmig und gleicht
also vom Aufbau und Funktion einer Tragfläche eines Flugzeugs, um die Aufgabe verbessert
zu lösen. Durch Beeinflussung der den Flügel umströmenden Luft bzw. des Gases wird
eine Kraft senkrecht zur Anströmrichtung erzeugt und zwar insbesondere senkrecht zur
Anströmrichtung von zugeführter Luft, da die Menge an zugeführter Luft grundsätzlich
die Menge an Brenngas um ein Mehrfaches übersteigt. Der Flügel ist entsprechend in
der Strömung angeordnet, dass eine solche senkrechte Kraft erzeugt wird. Der Flügel
ist daher insbesondere relativ zum Luftstrom schräg gestellt und weist grundsätzlich
eine nach außen gewölbte Oberseite und/ oder eine vorzugsweise ebene Unterseite auf.
Vorzugsweise wird die Unterseite dann von Brenngas angeströmt. Die Unterseite kann
aber auch gewölbt sein.
[0022] Die Zuführung für Brenngas verläuft in einer verbesserten Ausgestaltung der Erfindung
im Wesentlichen senkrecht in die Zuführung von Luft hinein. Brenngas wird also aufgrund
einer entsprechenden Einmündung senkrecht oder zumindest im Wesentlichen senkrecht
in die Luftzuführung hinein geleitet. Der statische Mischer ist in einer weiter verbesserten
Ausführungsform angrenzend an die Einmündung der Zuführung für Brenngas in die Luftzuführung
angeordnet. Der statische Mischer ist vorzugsweise lang gestreckt und erstreckt sich
im Wesentlichen entlang der Strömung und zwar insbesondere der Luftströmung. Der statische
Mischer weist vorzugsweise eine ebene Unterseite auf, die vorteilhaft der Einmündung
der Brenngaszufuhr gegenüberliegt. Der statische Mischer weist insbesondere eine nach
außen ausgebuchtete, bevorzugt im Schnitt winkelförmige Oberseite auf. Die Zufuhr
für Brenngas mündet in einer Ausgestaltung derart in den Mischraum ein, dass das Brenngas
durch den statischen Mischer in Richtung Flammenrohr umgelenkt wird und zwar vorzugsweise
um 90°. Der Mischer ist vorteilhaft derart angeordnet ist, dass der Mischer eine Strömung
und zwar vorzugsweise den Luftstrom zu teilen vermag. Der Mischer vermag in einer
Ausgestaltung eine zugeführte Strömung und zwar vorzugsweise einen zugeführten Luftstrom
in einen größeren und in einen kleineren Strom zu teilen. Der größere Strom ist in
einer weiteren Verbesserung durch den Mischer von der Einmündung für Brenngas in die
Luftzuführung hinein getrennt. Durch ein oder mehrere der vorgenannten Merkmale gelingt
es, die Aufgabe der Erfindung weiter verbessert zu lösen.
[0023] Die Durchmesser von Mischraum und Flammenrohr betragen typischerweise wenige mm,
so zum Beispiel regelmäßig 10 mm bis 25 mm, bevorzugt 16 mm bis 20 mm. Es ist aufgrund
der kleinen Dimensionen sehr schwierig, einen schräg gestellten, scheibenförmigen,
gut funktionierenden statischen Mischer geeignet einzubauen, In einer Ausführungsform
wird daher eine relativ kurze Hülse vorgesehen, in die der Mischer eingebaut wird.
Die Hülse wiederum wird zusammen mit dem eingebauten statischen Mischer in den Mischraum
des Pilotbrenners eingesetzt. Da die Hülse relativ kurz ist, gelingt es, einen schräg
gestellten statischen Mischer geeignet in die Hülse einzubauen. Im Anschluss daran
kann die Hülse in einen Mischraum gebracht werden.
[0024] Um den Mischer in der Hülse geeignet befestigen zu können, gibt es in der Wand der
Hülse ein oder mehrere Gewindegänge, durch die hindurch Schrauben in Richtung Mischer
geschraubt werden können, umso schließlich den Mischer zu fixieren. Durch die Hülse
kann weiter eine Achse hindurch führen, die der drehbaren Lagerung des Mischers dient.
Mit durch die Hülse hindurchführenden Schrauben kann die Stellung des Mischers dann
fixiert werden. Da die Hülse in ein Rohr eingesetzt werden soll, werden Dichtigkeitsprobleme
aufgrund von Gewindedurchführungen durch Wände der Hülse hindurch vermieden.
[0025] In einer Ausführungsform der Erfindung wird der Mischraum durch ein Rohr gebildet,
welches aus zwei Rohrabschnitten besteht. Der Innendurchmesser der beiden Rohrabschnitte
ist so gestaltet, dass in einen oder in beide Rohrabschnitte die vorgenannte Hülse
eingesetzt und im Anschluss daran die beiden Rohrabschnitte gasdicht verbunden werden
können, so zum Beispiel mit Hilfe einer Dichtung zwischen beiden Rohrabschnitten und
mit Hilfe von ein oder mehreren Schraubverbindungen. Vorteilhaft gibt es eine Ausrichtungseinheit,
die bewirkt, dass die Hülse nur in zutreffend angeordneter Weise eingesetzt werden
kann. Die Ausrichtungseinheit kann beispielsweise eine Nase und eine Nut umfassen,
wobei die Nase sich in der Nut befindet, wenn die Hülse relativ zum betreffenden Rohrabschnitt
zutreffend eingesetzt und ausgerichtet worden ist.
[0026] Die Länge der Mischstrecke zwischen Mischraum und Flammenrohr beträgt bevorzugt wenigstens
das Fünffache des Durchmessers des Mischraums. Weist der Mischraum also einen Durchmesser
von beispielsweise 16 mm auf, so ist die Strecke, die sich stromabwärts an den Misch
Raum in Richtung Flammenrohr einschließt, wenigstens 5 × 16 mm lang, ehe das Brennstoff
- Luftgemisch das Flammenrohr erreicht. Eine derart lang gewählte Mischstrecke trägt
weiter verbessert zur Lösung der Aufgabe bei. Eine übermäßig lange Mischstrecke gilt
es aber zu vermeiden, da dann der Pilotbrenner entsprechend lang gestreckt ist. Daher
sollte die Mischstrecke nicht mehr als das Zehnfache des Durchmessers des Mischers
betragen.
[0027] Durch die Erfindung wird eine sehr stabile Flamme erhalten. Beispielsweise wurde
bei Vorliegen der Flamme bei einem Pilotbrenner mit einem Durchmesser des Flammenrohrs
von 16 mm ein elektrischer Strom mit 16 µA gemessen, der keinerlei messbare Schwankungen
aufwies. Bei einem Flammenrohr mit größerem Durchmesser von 20 mm wurde ein sehr stabiler
elektrischer Strom von ca. 20 µA gemessen. Es wurde also eine äußerst hohe Stabilität
des Pilotbrenners erzielt und zwar unabhängig vom Durchmesser des Flammenrohres. Ein
Erlöschen der Flamme war in beiden Fällen praktisch nicht mehr zu befürchten. Damit
wurde eine sehr hohe Ausfallsicherheit erreicht.
[0028] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung befindet sich ein Flammenrohr,
welches typischerweise einen Durchmesser von 16-20 mm aufweist, in einem weiteren
Rohr, in welches das vom Mischraum stammende Brennstoff - Luftgemisch eingeleitet
wird. Es wird dann ein Brennstoff - Luftgemisch zwischen die beiden Wände der beiden
Rohre eingeleitet. Die Wand des Flammenrohrs ist bei dieser Ausführungsform mit insbesondere
einer Mehrzahl von Bohrungen oder Durchgängen und zwar insbesondere mit mehr als zwei
Bohrungen bzw. Durchgängen versehen, die beispielsweise einen Durchmesser von 2-15
mm, so zum Beispiel einen Durchmesser von 6, 8 und/oder 10 mm aufweisen können. Bevorzugt
sind derartige Bohrungen oder Durchgänge über die stromabwärts gesehen erste Hälfte
des Flammenrohrs verteilt angeordnet, Insbesondere beim freien Ende des Flammenrohrs,
also im Bereich der Düse gibt es bevorzugt einen Auslass für das Brennstoff-Luftgemisch,
durch den hindurch das Brennstoff - Luftgemisch strömen kann, welches zwischen die
beiden Rohre hineingeleitet worden ist. Dieser Auslass ist insbesondere so gestaltet,
dass das austretende Brennstoff - Luftgemisch weiter verwirbelt bzw. verdrallt wird.
Zu diesem Zweck wird ein Rotationskörper zwischen dem inneren Flammenrohr und dem
weiteren äußeren Rohr vorgesehen, der mit schräg verlaufenden Schlitzen so versehen
ist, dass diese der Strömung einen Drall verleiht. Ein im Prinzip gleich aufgebauter
Rotationskörper kann bei der Düse innerhalb des inneren Flammenrohrs dem austretenden
Luft-Gasgemisch einen vorzugsweise gleich gerichteten Drall verleihen. Es kann dann
ein Brennstoff - Luftgemisch, welches sich innerhalb des weiteren Rohrs befindet -
aber außerhalb des Flammenrohrs - durch die Bohrungen hindurch in das Flammenrohr
hinein gelangen und außerdem durch den Auslass hindurch zum freien Ende des Flammenrohrs
gelangen, um hier verbrannt zu werden. Das freie Ende des Flammenrohrs endet vorteilhaft
innerhalb des weiteren Rohrs. Es hat sich gezeigt, dass hierdurch die Aufgabe weiter
verbessert gelöst werden kann.
[0029] Der Durchmesser eines Mischraums mit kreisförmigem Querschnitt kann 10-30 mm betragen.
Die Länge eines statischen Mischers kann zwischen 20 mm und 40 mm liegen, Die Höhe
eines statischen Mischers kann zwischen 8 mm und 15 mm liegen. Die Breite eines statischen
Mischers kann 8-15 mm betragen. Ist die Grundfläche des statischen Mischers elliptisch,
so ist die Länge der Ellipse also 20-40 mm und die Breite 8-15 mm.
[0030] Es zeigen
Figur 1 ; Schnitt durch einen Pilotbrenner
Figur 2: Pilotbrenner
Figur 3: Flammenrohr mit umhüllenden weiteren Rohr
[0031] In der Figur 1 wird ein Pilotbrenner 1 mit einer kanalartigen Zuführung 2 für Brenngas
in einen Rohrabschnitt 3 hinein gezeigt, welcher der Zuführung von Luft dient. Die
Zuführung 2 für Brenngas verfügt über einen Anschluss 4, an den beispielsweise ein
Durchmessgerät angeschlossen werden kann, um den Brenngasdruck messen und kontrollieren
zu können, Im Mischraum des Pilotbrenners 1 befindet sich ein statischer Mischer 5,
der Flügel förmig ist. Der statische Mischer 5 ist vorzugsweise drehbar gelagert und
kann in einer Ausgestaltung um eine Achse 6 gedreht werden. Der flügelförmige statische
Mischer 5 kann bevorzugt um seine Achse 6 verstellt werden, um eine Flügelausrichtung
optimieren zu können. Der Mischer 5 verfügt über eine ebene Unterseite 7 und eine
winkelförmig nach außen ausgebuchte Oberseite 8. Die Zuführung 2 für Brenngas mündet
in Richtung Unterseite 7 des Mischers 5 in den Rohrabschnitt 3 ein und zwar derart,
dass Brenngas in etwa mittig auf die Unterseite 7 des Mischers auftrifft. Die Unterseite
7 lenkt das Brenngas um und zwar um 90° in Richtung eines Flammrohrs 15, welches stromabwärts
senkrecht von dem Rohrabschnitt 3 senkrecht abzweigt.
[0032] Über eine am Rohrabschnitt 3 stromaufwärts angeordnete Luftzufuhr 10 strömt Luft
in Richtung statischer Mischer 5. Der statische Mischer 5 teilt diesen Luftstrom in
einen Hauptstrom, der an der Ausbuchtung 8 vorbei strömt und in einen Nebenstrom,
der in Richtung Einmündung 2 für Brenngas entlang der Unterseite 7 des Mischers vorbeiströmt.
Die Durchtrittsfläche beim Mischer für den Hauptstrom ist größer als die Durchtrittsfläche
für den Nebenstrom, so dass Luft aufgrund des geringeren Strömungswiderstands überwiegend
entlang der Ausbuchtung 8 strömt.
[0033] In einer Ausführungsform umfasst der Pilotbrenner 1 eine Hülse 11, in die der Mischer
5 eingesetzt ist. Beispielsweise mit Hilfe von seitlichen Schrauben, die durch die
Hülse hindurchführen, wird die Stellung des Mischers 5 fixiert, wenn der Mischer 5
drehbar gelagert ist. Der Mischer kann im eingebauten Zustand der Hülse von außen
nicht mehr verstellt werden. Die Hülse 11 ist in einen Rohrabschnitt 16 eingesetzt,
der mit einem weiteren Rohrabschnitt 17 durch gestrichelt dargestellte Schrauben 18
gasdicht verbunden ist. Zwischen den beiden Rohrabschnitten 16 und 17 befindet sich
ein Dichtring 20, der für eine gasdichte Verbindung zwischen beiden Rohrabschnitten
16 und 17 Sorge trägt.
[0034] Die Mischer 5 ist in Aufsicht auf die Unterseite 7 in einer Ausgestaltung elliptisch
gestattet. Die Unterseite des Mischers 5 gleicht also einer elliptischen Scheibe,
die an der gegenüber liegenden Oberseite 8 nach außen gewölbt ist.
[0035] Der Stellung des Mischers 5 ist bevorzugt so gewählt, dass die Durchtrittsfläche,
über die Luft zur Unterseite 7 strömen kann, klein ist im Vergleich zur Durchtrittsfläche,
über die Luft zur Oberseite 8 strömen kann, um eine besonders stabile Flamme des Pilotbrenners
zu erhalten. Hierdurch wird auch erreicht, dass Gas so gegen die Fläche 7 strömt,
dass dieses vollständig umgelenkt wird. Insgesamt sind die Durchlässe für die Luftströmung
im Mischraum derart gering, dass der Luftströmungsdruck nahezu auf Null reduziert
wird.
[0036] Der Pilotbrenner 1 kann eine Stauscheibe 12 umfassen, um die Luftzufuhr in den Mischraum
hinein zu begrenzen. Die Brenngaszufuhr 2 umfasst ein Bauelement 13 mit einem sehr
geringen Strömungsquerschnitt mit einem Durchmesser von vorzugsweise 1 bis 2 mm. Durch
Vorsehen eines entsprechend hohen Strömungsdrucks wird erreicht, dass Brenngas mit
sehr hoher Geschwindigkeit in den Mischraum hineinströmt, was weiter verbessert zur
Lösung der Aufgabe beiträgt, Insbesondere beträgt die so erzielte Strömungsgeschwindigkeit
durch den vorgenannten Strömungsquerschnitt des Bauelements 13 hindurch wenigstens
100 m/s, vorzugsweise wenigsten 150 m/s. Durch die hohe Geschwindigkeit des Brenngases
wird ein hoher Impuls als Produkt aus Masse und Geschwindigkeit erhalten, der vorteilhaft
zumindest halb so groß, bevorzugt wenigstens 2/3 so groß ist wie der Impuls der Luft,
die durch die Stauscheibe hindurch in den Mischraum hineinströmt. Angestrebt wird
ein Impulsverhöltnis zwischen Luft und Brenngas von eins zu eins, um die Aufgabe der
Erfindung besonders gut zu lösen.
[0037] Brenngas mündet bevorzugt in die Luftzuführung wie dargestellt senkrecht oder unter
einem anderen Winkel ein, da so auf technisch einfache Weise ein geeignetes Verhältnis
von Luft zu Gas zu erreicht werden kann. In der Regel wird im Fall von Erdgas die
zehnfache Menge an Luft zugeführt. Wird allerdings ein höherer konstruktiver Aufwand
in Kauf genommen, so kann auch umgekehrt eine Zufuhr für Luft in eine Zufuhr für Gas
einmünden. Das Brenngas trifft zumindest überwiegend auf die hintere Hälfte der Unterseite
7 des Mischers 5, die vom Flammenrohr 15 abgewandt ist, auf.
[0038] Das aus einem warmfesten Metall bestehende Flammenrohr 15 mündet ausgangsseitig in
eine Düse, insbesondere keramische Düse 14 ein. Mithilfe einer Elektrode 9 kann am
offenen Ende der Elektrode, welches vorteilhaft in Richtung Gegenelektrode zwecks
Verringerung des Abstands gebogen ist, ein Gas - Luft - Gemisch gezündet werden. Als
Gegenelektrode kann das Flammenrohr 15 dienen. Die beiden Elektroden 9 und 15 können
auch dazu genutzt werden, um einen Strom zu messen, der signalisiert, ob eine Flamme
brennt.
[0039] Der Rohrabschnitt 3 mündet bevorzugt senkrecht in das Flammenrohr 9 ein, umso den
konstruktiven Aufwand gering zu halten.
[0040] Die Unterseite 7 des statischen Mischers 5 schließt mit der benachbarten Wand des
Mischraums einen spitzen Winkel 21 von 30° ein.
[0041] Die Figur 2 zeigt eine dreidimensionale Darstellung des Pilotbrenners 1 mit elektrischen
Anschlüssen 22 und 23, um das Flammenrohr 15 sowie die in der Figur 1 dargestellte
Elektrode 9 elektrisch zu kontaktieren.
[0042] In der Figur 3 wird ein Flammenrohr 15 eines Pilotbrenners gezeigt, welches sich
in einem weiteren Rohr 24 befindet. Das Flammenrohr 15 ist in einer hinteren Wand
des übrigen Teils des Pilotbrenners eingeschraubt und das weitere Rohr 24 in einer
vorderen Wand. Auf diese Weise ist es möglich, dass über die Zuführung 3 ein Luft
- Gasgemisch zunächst in den Rohrbereich hinein gelangt, der sich zwischen dem Flammenrohr
15 und dem weiteren Rohr 24 befindet. Durch Bohrungen 27 hindurch, die sich in der
ersten Hälfte des Flammenrohres 15 befinden, kann das Luft - Gasgemisch in das Flammenrohr
15 hinein gelangen. Das stromabwärts gelegene offene Ende des Flammenrohrs 15 wird
von einem Rotationskörper 26 umgeben, der mit derartigen Schlitzen versehen ist, dass
ein Luftgasgemisch einen Drall erhält, welches durch diesen Rotationskörper 26 hindurch
geleitet wird. In gleicher Weise ist zweckmäßigerweise die in der Figur 1 gezeigte
Düse 14 ausgestaltet, durch die hindurch ein Luft - Gasgemisch aus dem Flammenrohr
15 nach außen zum Zündbereich gelangt. Aus einem elektrischen Isolatormaterial bestehende
Abstandshalter 25 sichern einen gleichbleibenden Abstand zwischen der Elektrode 9
und dem elektrisch leitenden Flammenrohr 15.
1. Pilotbrenner mit einer Zuführung (2) für Brenngas und einer Zuführung (10) für Luft
in einen Mischraum zur Erzeugung eines Brennstoff-Luftgemisches und einem stromabwärts
an den Mischraum angeschlossenen Flammenrohr (15) zur Erzeugung einer Flamme, gekennzeichnet durch einen statischen Mischer (5) in dem Mischraum.
2. Pilotbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der statische Mischer (5) scheibenförmig und/ oder flügelförmig ist und/ oder eine
elliptische Grundfläche aufweist.
3. Pilotbrenner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführung (2) für Brenngas im Wesentlichen senkrecht in die Zuführung (10) von
Luft einmündet.
4. Pilotbrenner nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der statische Mischer (5) angrenzend an die Einmündung der Zuführung für Brenngas
in die Luftzuführung (10) angeordnet ist.
5. Pilotbrenner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der statische Mischer (5) lang gestreckt ist und sich entlang der Luftzuführung (10)
erstreckt.
6. Pilotbrenner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der statische Mischer (5) eine ebene Unterseite (9) aufweist und zwar vorzugsweise
der Einmündung der Brenngaszufuhr gegenüberliegen, und eine nach außen ausgebuchtete,
insbesondere winkelförmige Oberseite (8).
7. Pilotbrenner nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhr (2) für Brenngas derart in den Mischraum einmündet, dass das Brenngas
durch den statischen Mischer (5) in Richtung Flammenrohr (15) umgelenkt wird und zwar
vorzugsweise um 90°.
8. Pilotbrenner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischer (5) derart angeordnet ist, dass der Mischer (5) einen zugeführten Luftstrom
zu teilen vermag.
9. Pilotbrenner nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischer (5) einen zugeführten Luftstrom in einen größeren und in einen kleineren
Luftstrom zu teilen vermag und der größere Luftstrom durch den Mischer (5) von der
Einmündung für Brenngas in die Luftzuführung hinein getrennt ist.
10. Pilotbrenner nach einem der vorgehenden Ansprüche, bei dem der statische Mischer (5)
in einer Hülse (11) eingebaut ist, die in den Pilotbrenner eingesetzt ist und zwar
insbesondere in zwei Rohrabschnitte (16, 17) des Pilotbrenners.
11. Pilotbrenner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flammenrohr (15) durch ein weiteres Rohr umhüllt ist, wobei ein Brennstoff -
Luftgemisch vom Mischraum auch in den Bereich zwischen Flammenrohr (15) und dem weiteren
Rohr gelangen kann.
12. Ofen, insbesondere Wärmebehandlungsofen mit einem Pilotbrenner (1) nach einem der
vorhergehenden Ansprüche.
13. Verfahren für das Betreiben eines Pilotbrenners nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem der Mischer (5) den Strömungsdruck der Luft, die durch die Zuführung (10)
in den Mischraum geleitet wird, um wenigstens 80%, vorzugsweise um wenigstens 90%
reduziert wird.