[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektromagnetische Stellvorrichtung nach
dem Oberbegriff des Hauptanspruchs. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zum Herstellen eines Stellelements für eine elektromagnetische Stellvorrichtung,
insbesondere für eine gattungsgemäße Stellvorrichtung.
[0002] Derartige Vorrichtungen sind als Aktuatoren für eine Vielzahl von Einsatzzwecken
bekannt. Das Grundprinzip besteht darin, dass ein stößelartig ausgebildetes Stellelement,
welches endseitig den Eingriffsbereich für eine zugeordnete Stellaufgabe bzw. einen
Stellpartner ausbildet, in einem Gehäuse als Anker relativ zu einem stationären Kernbereich
geführt ist. In ansonsten bekannter Weise erfolgt die Ankerbewegung (und damit die
Bewegung des stößelartigen Stellelements) als Reaktion auf eine Bestromung einer stationären
Spuleneinheit, welche, etwa bei einer typischen radialsymmetrischen Ausgestaltung
einer gattungsbildenden elektromagnetischen Stellvorrichtung, Anker und Kerneinheit
umschließt und so eine kompakte Bauform ermöglicht; das Stellelement bewegt sich dann
axial entlang der Symmetrieachse.
[0003] Aus der
DE 102 40 774 A1 ist eine derartige elektromagnetische Stellvorrichtung bekannt. Bei dieser Stellvorrichtung
ist der Anker mittels eines einstückigen, langgestreckten Stellelements aus einem
weichmagnetischen Metallwerkstoff realisiert, an welchem einends ein Permanentmagnetelement
ansitzt. Dieses Ankerende wirkt dann geeignet abstoßend bei Bestromung der Spuleneinheit
mit der stationären Kerneinheit zusammen und sorgt für günstige Dynamik-und Krafteigenschaften
der so realisierten Stellvorrichtung.
[0004] Gleichwohl ist, etwa für einen Einsatz im Zusammenhang mit Stellaufgaben im technischen
Gebiet der Verbrennungsmotortechnologie, mit einem (ansonsten bekannten) Verstellen
einer Nockenwelle oder dergleichen Aggregat mittels der Stellvorrichtung durch Eingriff
des Stellelements am Eingriffsende (Eingriffsbereich) in den Stellpartner, eine derartige,
als bekannt und gattungsbildend vorausgesetzte Vorrichtung verbesserungsbedürftig.
So weist zum einen das weichmagnetische Metallmaterial des Stellelements lediglich
begrenzte Härteeigenschaften auf, so dass es im Eingriffsbereich nach entsprechender
Betriebsdauer zu Verschleiß und anderen, die Gebrauchstauglichkeit der Vorrichtung
beeinträchtigenden Abnutzungserscheinungen kommt. Mithin besteht das Bedürfnis, eine
effektive Betriebs- bzw. Standzeit einer derartigen Vorrichtung zu erhöhen.
[0005] Zum anderen erweist sich im Bereich der Permanentmagnetmittel das Stellelement bzw.
das dort konventionell benutzte, weichmagnetische (und damit magnetisch leitende)
Material als nachteilig. Wenn nämlich, wie etwa im gattungsbildenden Stand der Technik
vorgesehen, die Permanentmagnetmittel als Scheibe oder dergleichen Magnetkörper mit
axialer Magnetisierung ausgebildet sind, also eine Magnetisierungsrichtung dieses
Körpers parallel zur axialen Erstreckungsrichtung des Stellelements verläuft, wird
im Übergangs- bzw. Kontaktbereich zwischen den Permanentmagnetmitteln und dem Stellelement
das Permanentmagnetfeld neben- bzw. kurzgeschlossen, so dass dieses dann nicht mehr
kraftentfaltend zur Stellwirkung der Stellvorrichtung beitragen kann. Entsprechend
besteht im Hinblick auf diesen magnetisch-konstruktiven Nachteil Nachbesserungsbedarf.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine gattungsgemäße elektromagnetische
Stellvorrichtung sowohl im Hinblick auf ihre Dauer-Betriebseigenschaften, als auch
im Hinblick auf einen magnetischen Wirkungsgrad zu verbessern. Dabei sollen sowohl
ein Verschleiß oder dergleichen Beeinträchtigung am Eingriffsbereich vermindert werden,
als auch die Magneteigenschaften der Permanentmagnetmittel im Zusammenwirken mit der
Kerneinheit bei Bestromung zugeordneter (stationärer) Spulenmittel verbessert werden,
dergestalt, dass die Permanentmagnetmittel, weiterbildungsgemäß als geeignet zum mechanischen
Zusammenwirken mit dem Stellelement geformter und ausgebildeter Körper, vollständig
ohne magnetischen Kurz- oder Nebenschluss mit den stationären Komponenten des magnetischen
Kreises kraftbildend zusammenwirken können.
[0007] Die Aufgabe wird durch die elektromagnetische Stellvorrichtung mit den Merkmalen
des Hauptanspruchs sowie das Verfahren zum Herstellen eines Stellelements, insbesondere
zur Verwendung in einer Stellvorrichtung nach dem Hauptanspruch, gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen beschrieben,
wobei konstruktive bzw. Erzeugnismerkmale der Erfindung in dem Umfange, wie sie durch
das Verfahren zum Herstellen des Stellelements realisiert werden können, ebenso Teil
der Erfindung sind und als zur Erfindung gehörig beansprucht werden, wie Verfahrensergebnisse,
welche die Eigenschaften des Stellelements bzw. der durch dieses geprägten elektromagnetischen
Stellvorrichtung beeinflussen.
[0008] In erfindungsgemäß vorteilhafter Weise ist das sich axial entlang der Erstreckungsrichtung
erstreckende, langgestreckte Stellelement mit zwei Abschnitten realisiert, wobei ein
erster der Abschnitte den Permanentmagnetmitteln zugeordnet ist und betreffend seiner
magnetischen Leitfähigkeit so eingerichtet ist, dass kein magnetisches Neben- bzw.
Kurzschließen der Permanentmagnetmittel durch das Stellelement (bzw. das im Bereich
der Permanentmagnetmittel vorgesehene Material des Stellelements) erfolgt. Dabei ist
dieses Merkmal "kein magnetisches Kurzschließen" so auszulegen, dass das Material
des ersten Abschnitts nicht oder lediglich schwach magnetisch leitend ist, insoweit,
bei Kontakt mit den (selbst axial magnetisierten) Permanentmagnetmitteln keinen Kurz-und/oder
Nebenschluss für den permanentmagnetischen Feldverlauf bewirkt, mit dem Ergebnis,
dass der magnetische Wirkungsgrad der Anordnung erhöht werden kann.
[0009] Als zweiter Abschnitt, dem ersten Abschnitt (bevorzugt in der axialen Richtung) benachbart,
ist hingegen zur Realisierung bzw. Ausbildung des Eingriffsbereichs so ausgestaltet,
dass dessen Verschleißfestigkeit (etwa gegenüber dem Material des ersten Abschnitts)
erhöht ist. Typischerweise ist eine derartige hohe Verschleißfestigkeit durch ein
Härten oder dergleichen Vorgang zusammen mit der erfindungsgemäßen Materialauswahl
bewirkt.
[0010] Die vorliegende Erfindung nimmt dabei den scheinbaren Nachteil in Kauf, zusätzlichen
Herstellungsaufwand zur Realisierung der beiden Abschnitte des Stellelements zu benötigen;
dieser zusätzliche Aufwand bewirkt jedoch erfindungsgemäß vorteilhaft, dass die scheinbar
widersprüchlichen Anforderungen an das Stellelement, günstige magnetische (magnetisch
nicht-leitende) Eigenschaften einerseits, dagegen harte und verschleißfeste Materialeigenschaften
für den Eingriffsbereich andererseits, dadurch in Übereinstimmung gebracht werden
können, dass beide Abschnitte an oder in dem Stellelement ausgebildet sind.
[0011] Dabei ist es zwar prinzipiell von der Erfindung umfasst, das Stellelement einstückig
(damit also unter Nutzung lediglich eines Materials, typischer Weise eines Stahlmaterials)
auszugestalten, wobei das erste Material (des ersten Abschnitts) dann gleich dem zweiten
Material (des zweiten Abschnitts) ist und zur Realisierung der jeweiligen Eigenschaften
dann gegebenenfalls noch weiterbildende Fertigungs- und/oder Behandlungsschritte am
ersten und/oder zweiten Abschnitt durchgeführt werden.
[0012] Bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es gleichwohl, den ersten und
den zweiten Abschnitt in Form des ersten und des zweiten Stellelementteils durch (vor
einem Zusammenfügen) getrennte Körpern auszubilden, wobei diese Körper vorteilhaft
aus verschiedenen Werkstoffen bestehen. Durch Auswahl und ggf. weitere Modifikation
dieser Werkstoffe lässt sich dann für einen jeweiligen der Abschnitte die gewünschte
Eigenschaft optimieren, woraufhin dann durch ein (unlösbares) Zusammenfügen dieser
Elementteile das Stellelement entsteht (und ggf. nochmals weiterbearbeitet bzw. -behandelt
werden kann).
[0013] Dabei besteht eine grundsätzliche Realisierungsform dieser bevorzugten Erfindungsvariante
darin, dass im Bereich des Eingriffsbereich, also zur Realisierung des zweiten Abschnitts
mittels des zweiten Stellelementteils, ein nichtaustenitischer Werkstoff (Stahl) gewählt
wird; austenitischer Stahl kommt wegen unzureichender Verschleißbeständigkeit, wie
nachteilig im Stand der Technik festgestellt, nicht in Betracht. Vielmehr kann etwa
zur Nutzung der geringen magnetischen Leitfähigkeit austenitischen Stahls dieses Material
günstig im Rahmen bevorzugter Realisierungsformen der Erfindung zur Realisierung des
ersten Abschnitts bzw. zur Ausgestaltung des ersten Stellelementteils benutzt werden.
Gleichermaßen vorteilhaft kommt für den zweiten Abschnitt (ausgebildet durch das zweite
Stellelementteil) ein gehärteter Stahl (beispielsweise als martensitischer Stahl)
in Betracht, welcher günstige Härteeigenschaften mit hoher Festigkeit, Verschleißbeständigkeit
und Beständigkeit gegen Grübchenbildung kombiniert.
[0014] Während Reibschweißverfahren zudem im Rahmen der Erfindung die bevorzugte Realisierungsform
zum Herstellen der (bevorzugt unlösbaren) drehfesten Verbindung zwischen dem ersten
Stellelementteil und dem zweiten Stellelementteil darstellen, sind gleichwohl zahlreiche
weitere Verbindungsverfahren denkbar und, je nach Anwendungsfall, umsetzbar. So bietet
etwa eine geeignete Positiv-/Negativ-Konturierung der aufeinander gerichteten Enden
der Stellelementteile die Möglichkeit für einen Formschluss und/oder eine Steckverbindung,
wobei ergänzend oder alternativ (auch bezogen auf stumpfe Stirnflächen) Verfahren
des Laser- oder Kondensatorentlasungsschweißens in Betracht kommen.
[0015] Eine geeignete Materialauswahl (insbesondere des jeweiligen Stahlmaterials) ermöglicht
dann Oberflächenhärten im Eingriffsbereich von mehr als 50 HRC und/oder eine Einsatzhärtetiefe
(CHD 550 HV) von 0,15 mm oder mehr mit entsprechend vorteilhaften Wirkungen auf die
Verschleißfestigkeit am Eingriffsbereich des Stellelementendes zum Stellpartner.
[0016] In verfahrenstechnisch vorteilhafter Weise beim erfindungsgemäßen Herstellen des
Stellelements aus einem Verbinden des ersten und des zweiten Stellelementteils durch
Reibschweißen bieten sich verschiedene Ansätze an, durch Anlassen oder dergleichen
Wärmebehandlung das erste und/oder zweite Stellelementteil während oder nach dem Reibschweißen
in den Gefügeeigenschaften zu beeinflussen; hierzu gehört etwa auch ein nachfolgendes
Anlassen des Stellelements.
[0017] Im Ergebnis ermöglicht es die vorliegende Erfindung, in konstruktiv, materialtechnisch
und magnetisch äußerst leistungsfähiger Weise die Eigenschaften einer gattungsgemäßen
elektromagnetischen Stellvorrichtung bzw. eines darin vorgesehenen Stellelements deutlich
zu verbessern, damit die bereits vorhandenen Vorteile dieses gattungsgemäßen Prinzips
weiteren Anforderungen und Anwendungen zugänglich zu machen. Wiederum prozesstechnisch
günstig beherrschbar, damit potentiell großserientauglich, ermöglicht die vorliegende
Erfindung zudem das einfache und zuverlässige Herstellen eines derartigen leistungsfähigen
Stellelements.
[0018] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese
zeigen in
- Fig. 1
- eine schematische Längsschnittansicht der elektromagnetischen Stellvorrichtung (beschränkt
auf das Stellelement im Zusammenwirken mit einem stationären Kernbereich) gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 2
- ein langgestrecktes Stellelement zur Verwendung in einer elektromagnetischen Stellvorrichtung
gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung und
- Fig. 3
- ein langgestrecktes Stellelement zur Verwendung in einer elektromagnetischen Stellvorrichtung
gemäß einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
[0019] In der Fig. 1 ist in der schematischen Längsschnittansicht ein langgestrecktes Stellelement
14 als Komponente einer elektromagnetischen Stellvorrichtung gezeigt; als Reaktion
auf eine Bestromung einer in der Figur nicht gezeigten, das Stellelement umgebenden
Spuleneinheit bewegt sich dieses entlang einer axialen Richtung 10 relativ zu einer
stationären, symbolisch dargestellten Kerneinheit 12.
[0020] Genauer gesagt ist das in der Fig. 1 dargestellte Stellelement 14 des ersten Ausführungsbeispiels
realisiert aus einem ersten Stellelementteil 16 und einem zweiten Stellelementteil
18, welche stirnseitig an einer Übergangsstelle 20 durch ein Reibschweißverfahren
zusammengefügt sind. Im freien Endbereich eines durch das zweite Stellelementteil
18 gebildeten zweiten (rechten) Abschnitts ist der Stößel 14 zum Zusammenwirken mit
einem externen Stellpartner (nicht gezeigt) ausgebildet und weist zu diesem Zweck
einen Eingriffsbereich 22 aus, welcher in nicht näher gezeigter Weise entsprechend
dem Stellzweck ausgebildet sein kann. Gegenüberliegend am freien Ende des durch das
erste Stellelementteil ausgebildeten ersten Abschnitts wirkt mit diesem eine Permanentmagnetanordnung
(Permanentmagnetmittel), bestehend aus einem scheibenförmigen Permanentmagnetkörper
24 sowie einem Paar diesen beidseits begrenzenden Flussleitscheiben 26, 28, zusammen.
Genauer gesagt greift ein Endbereich des ersten Stellelementteils 16 durch eine zentrische
Bohrung in der Scheibenanordnung 24, 26, 28 und ist mit seiner planen Stirnseite auf
den Kernbereich 12 gerichtet.
[0021] Während der durch das erste Stellelementteil verkörperte erste Abschnitt 16 aus einem
austenitischen Stahlmaterial gebildet ist und, bedingt durch die austenitische Struktur
und die damit verbundene schlechte magnetische Leitfähigkeit, einen Permanentmagnetfluss
des Permanentmagnetelements 24 unbeeinflusst lässt (damit auch keinen zentrischen
Kurz- bzw. Nebenschluss des axial, d.h. parallel zur Achse 10 magnetisierten Körpers
24 bewirkt), ist das den zweiten Abschnitt realisierende zweite Stellelementteil 18
aus einem gehärteten martensitischen Stahl gefertigt. Dies hat den Vorteil, dass insbesondere
im Eingriffsbereich 22 zum (potentiell verschleißträchtigen) Zusammenwirken mit einem
Stellpartner der hier eine Produktlebensdauer begrenzende Verschleiß deutlich herabgesetzt
wird und so eine effektive Betriebs- und Standzeit der schematisch gezeigten Vorrichtung
erhöht werden kann.
[0022] Entsprechend löst die in Fig. 1 gezeigte Realisierungsform der Erfindung gemäß erstem
Ausführungsbeispiel die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe, nämlich
(permanent-)magnetische Flussoptimierung in Verbindung mit eingriffsseitiger Verschleißverbesserung
bzw. -optimierung, durch Wahl unterschiedlicher Werkstoffe für beide Abschnitte 14,
18.
[0023] An der Übergangsstelle 20 ist schematisch eine feste, unlösbare Fügung gezeigt, wie
sie durch ein (ansonsten bekanntes) Reibschweißverfahren zwischen beiden stößelförmigen
Stellelementteilen 16, 18 erreicht wurde: Gegen ein feststehendes Teil wird ein um
die Längsachse rotierend eingespanntes anderes Teil gepresst, bis die entstehende
Druckreibung ein Verschweißen an der Übergangsstelle, hier 20, bewirkt.
[0024] Die Fig. 2 zeigt eine alternative Möglichkeit, die vorliegende Erfindung praktisch
umzusetzen. Dabei sind äquivalente Baugruppen bzw. Funktionselemente mit gleichen
Bezugszeichen versehen.
[0025] Die Längsschnittansicht der Fig. 2 lässt erkennen, dass wiederum zwei materialverschiedene
Stellelementteile 16, 18 zusammengefügt sind, wobei die verwendeten Materialien dem
ersten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 entsprechen. An einer Fügestelle 30 zwischen
den Abschnitten ist jedoch keine Reibschweißverbindung vorgesehen, vielmehr greift,
in der Art einer Steckverbindung, ein mittiger Vorsprung 32 des ersten, linksseitigen
Stellelementteils 16 in eine zugehörige Ausnehmung 34 des zweiten Stellelementteils
18 und stellt so eine mechanische Verbindung her, welche in nicht näher im Detail
gezeigter Weise form- und/oder kraftschlüssig realisiert ist.. Wiederum gleichwirkend
mit dem ersten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 entsteht so ein Stellelement als Stößelstruktur,
welches im Eingriffsbereich 22 vorteilhafte hohe Härte- und Verschleißfestigkeitseigenschaften
besitzt, dagegen im Bereich des Permanentmagnetelements 24 magnetisch nicht-leitend
ausgebildet ist und somit keine nachteilige Nebenschlüsse oder dergleichen Einflüsse
auf den Permanentmagnetkörper ausbildet.
[0026] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 3 lässt erkennen, dass diese vorteilhaften Wirkungen
der Erfindung sich auch mit einem einstückigen Stößel 40 als Stellelement realisieren
lassen, insoweit der erste und der zweite Abschnitt übergangslos ineinander übergehen
und insoweit dann für beide Abschnitte derselbe Werkstoff verwendet wird (typischerweise
ein matallischer bzw. Stahl - Werkstoff).
[0027] Die vorliegende Erfindung ist weder auf die gezeigten prinzipiellen Varianten als
Ausführungsbeispiele beschränkt, noch auf die konkret gezeigte Realisierung der elektromagnetischen
Stellvorrichtung. Vielmehr lässt sich die vorliegende Erfindung bei jeglichen elektromagnetischen
Stellaufgaben umsetzen, bei welchen eine Stößeleinheit in Form des Stellelements einends
hohe Verschleißfestigkeit im Eingriffsbereich mit an einem anderen Abschnitt günstigen,
magnetisch nicht-leitenden Eigenschaften zum Zusammenwirken mit einer Permanentmagneteinheit
kombinieren soll.
1. Elektromagnetische Stellvorrichtung mit
einem endseitig einen Eingriffsbereich (22) ausbildenden und durch Kraft einer stationär
vorgesehenen Spuleneinrichtung bewegbaren langgestreckten Stellelement (14; 40) als
Anker,
das abschnittsweise und axial entlang einer Erstreckungsrichtung des Stellelements
magnetisierte Permanentmagnetmittel (24) aufweist, die zum Zusammenwirken mit einem
stationären Kernbereich (12) ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stellelement zwei Abschnitte (16,18) aufweist, von denen ein erster (16), den
Permanentmagnetmitteln zugeordneter Abschnitt hinsichtlich der magnetischen Leitfähigkeit
so eingerichtet ist, dass kein magnetisches Neben- und/oder Kurzschließen der Permanentmagnetmittel
erfolgt, und ein zweiter (18), dem Eingriffsbereich zugeordneter Abschnitt eine hohe
Verschleißfestigkeit aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Abschnitt von einem ersten Stellelementteil (16) und der zweite Abschnitt
von einem zweiten Stellelementteil (18) gebildet ist und dass die beiden Stellelementteile
kraftschlüssig, insbesondere drehfest und weiter bevorzugt unlösbar miteinander verbunden
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Stellelementteil aus einem austenitischen Stahl ausgebildet ist und/oder
das zweite Stahlelementteil aus einem gehärteten, insbesondere martensitischen Stahl
ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Stellelementteile axial benachbart zueinander angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stellelementteile miteinander verschweißt, insbesondere reibverschweißt, oder
kondensatorentladungsverschweißt oder laserverschweißt sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Stellelementteil als das erste Stellelementteil abschnittsweise umgreifende,
vorzugsweise aufgeschrumpfte oder aufgepresste Hülse ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stellelement einstückig ausgebildet ist und dass der zweite Abschnitt ein insbesondere
durch eine Wärmebehandlung gehärteter Abschnitt des Stellelements ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stellelement zur Nockenwellen-Hubumschaltung eines Verbrennungsmotors ansteuerbar
ausgebildet ist.
9. Verfahren zum Herstellen eines Stellelements für eine elektromagnetische Stellvorrichtung,
insbesondere Stellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein erstes und ein zweites Stellelementteil (16,18) zur Ausbildung des Stellelements
(14) durch Reibschweißen, insbesondere axiales Reibschweißen entlang einer axialen
Erstreckungsrichtung des langgestreckt ausgebildeten Stellelements, miteinander verbunden
werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stellelement nach dem Reibschweißen zumindest an einem verschleißfest ausgebildeten
Endabschnitt zum Anlassen wärmebehandelt wird.