[0001] Die Erfindung betrifft eine Walze mit einem Walzenkern, mit einem den Walzenkern
umgebenden Walzenmantel und mit einem Kühlkanalsystem, durch das ein Kühlmedium zur
Kühlung des Walzenmantels leitbar ist, wobei das Kühlkanalsystem wenigstens einen
Kühlkanalabschnitt aufweist, der zur Kühlung des Walzenmantels zumindest abschnittsweise
in dessen Bereich verläuft, eine Mehrzahl an Kühlkanälen aufweist, wobei das Kühlkanalsystem
wenigstens einen in dem Kühlkanalabschnitt mündenden Verteilerkanalabschnitt aufweist
und jeder Verteilerkanal in Richtung des Walzenmantels in einer Verteilerkammer mündet,
von der eine Mehrzahl an Kühlkanälen ausgeht. Ebenso betrifft die Erfindung vorteilhafte
Verwendungen einer entsprechenden Walze.
[0002] Beim Bandgießen von Metallband im 2-Rollenverfahren kommen sogenannte "Twin-Roller-Gießmaschinen"
zum Einsatz. Bei derartigen Vorrichtungen rotieren jeweils zwei achsparallel zueinander
angeordnete Gießwalzen gegenläufig zueinander. Dabei begrenzen die Gießwalzen zwischen
sich einen Gießspalt, in den eine für den Gießprozess ausreichende Menge an flüssiger
Metallschmelze gegossen wird.
[0003] Die Metallschmelze erstarrt zwischen den Gießwalzen zu einer Schale, die dann von
den Gießwalzen in den Gießspalt gefördert wird. Diese erstarrten Schalen werden im
Gießspalt gegeneinander gedrückt, so dass aus ihnen und der zwischen ihnen eingeschlossenen
Schmelze ein gegossenes Band geformt wird. Die erstarrte Schmelze wird im Gießspalt
gleichzeitig zwischen den Walzen umgeformt. Ein auf derartige Weise gegossenes und
gewalztes Metallband wird aus dem Gießspalt abgezogen, abgekühlt und der Weiterverarbeitung
zugeführt.
[0004] Die Effizienz einer in einer derartigen "Twin-Roller-Gießmaschinen" eingesetzten
Gießwalze hängt entscheidend von der Kühlung des Walzenkörpers ab. So erfordert die
kontinuierliche Erstarrung der Metallschmelze auf der Gießwalzenoberfläche innerhalb
kurzer Zeit die Abfuhr einer großen Wärmemenge von der Oberfläche der Gießwalze. Hierfür
werden derartige Gießwalzen üblicherweise mit einem Kühlkanalsystem ausgestattet,
durch das zur Innenkühlung des Walzenkörpers ein mit Druck beaufschlagtes Kühlmedium
geleitet wird.
[0005] Aus dem Stand der Technik ist beispielsweise aus der
EP 1 476 262 B1 eine Gießwalze bekannt, die mit einem solchen Kühlkanalsystem zur Kühlung des Walzenkörpers
ausgestattet ist. Das bekannte Kühlkanalsystem weist einen in axialer Richtung durch
den Walzenkern verlaufenden Zuleitungsabschnitt und einen von diesem Zuleitungsabschnitt
in radialer Richtung abgehenden Verteilerkanalabschnitt auf, wobei der Verteilerkanalabschnitt
aus einer Mehrzahl von Verteilerkanälen besteht. Diese radialen Verteilerkanäle münden
in einem Kühlkanalabschnitt, der aus einer Mehrzahl von auf der Oberfläche des Walzenkerns
ausgebildeten Kühlkanälen besteht, die eine Kühlung des den Walzenkerns umgebenden
Walzenmantels gewährleisten.
[0006] Zur Rückführung des Kühlmediums von dem Kühlkanalabschnitt weist das aus
EP 1 476 262 B1 bekannte Kühlkanalsystem ferner einen aus einer Mehrzahl von Rückverteilerkanälen
bestehenden Rückverteilerkanalabschnitt auf, der ausgehend von dem Kühlabschnitt in
radialer Richtung der Walze verläuft und in einem axial im Walzenkern angeordneten
Rückleitungsabschnitt mündet, durch den das Kühlmedium aus der Walze ausgeleitet wird.
Die Verteilerkanäle sind in einem rechten Winkel zu den Kühlkanälen angeordnet. Ebenso
sind die Kühlkanäle in einem rechten Winkel zu den Rückverteilerkanälen angeordnet.
Hierdurch werden Verwirbelungen an den Übergängen zwischen Verteilerkanälen und den
Kühlkanälen sowie zwischen den Kühlkanälen und den Rückverteilerkanälen erzeugt, die
zu einem insgesamt hohen Strömungswiderstand des Kanalsystems führen. Darüber hinaus
ist eine Optimierung des Strömungswiderstandes des Kühlmediums aus der
EP 1 476 262 B1 nicht bekannt.
[0007] Beispielsweise bei der Behandlung von Bändern, insbesondere Metallbänder in sogenannten
Bandbehandlungsanlagen, mit welchen Bänder beispielsweise beschichtet, kaschiert,
lackiert oder auf eine andere Art behandelt werden, werden Walzen zur Kühlung und
gleichzeitig zur Führung der Bänder eingesetzt. Auch diese Walzen waren bisher hinsichtlich
des Strömungswiderstands der Kühlkanäle nicht optimiert.
[0008] Die vorliegende Erfindung hat sich daher zur Aufgabe gestellt, eine Walze zur Verfügung
zu stellen, die ein hinsichtlich des Strömungswiderstandes verbessertes Kühlkanalsystem
und damit ein verbessertes Kühlverhalten aufweist. Daneben sollen gleichzeitig vorteilhafte
Verwendungen der erfindungsgemäßen Walze vorgeschlagen werden.
[0009] Gemäß einer ersten Lehre der vorliegenden Erfindung wird die Aufgabe für eine Walze
dadurch gelöst, dass die gesamte Querschnittsfläche des Kühlkanalabschnitts mindestens
so groß ist wie die gesamte Querschnittsfläche des Verteilerkanalabschnitts und/oder
die gesamte Querschnittsfläche des Rückverteilerkanalabschnitts mindestens so groß
ist wie die gesamte Querschnittsfläche des Kühlkanalabschnitts. Der Verteilerkanalabschnitt
weist damit im Verhältnis zum Kühlkanalabschnitt eine kleinere oder gleich große gesamte
Querschnittsfläche auf, so dass der Strömungswiderstand des Kühlmediums in der Walze
verbessert werden kann.
[0010] Vorzugsweise entsprechen sich die gesamte Querschnittsfläche des Kühlkanalabschnitts
und des Verteilerkanalabschnitts exakt oder bis auf einen Toleranzbereich von weniger
als 5%, insbesondere weniger als 2%. Gleiches gilt optional auch für den Kühlkanalabschnitt
im Verhältnis zum Rückverteilerkanalabschnitt. Durch diese Ausgestaltung der Walze
wird vermieden, dass im Übergang zwischen dem Verteilerkanalabschnitt und Kühlkanalabschnitt
bzw. Rückverteilerkanalabschnitt eine Engstelle entsteht, durch die das Kühlmedium
während der Kühlung hindurchgeleitet werden muss. Insbesondere wird hierdurch der
Strömungswiderstand des gesamten Kühlkanalsystems reduziert, sodass bei gleichem Betriebsdruck
eine größere Kühlmittelmenge pro Zeiteinheit durch das Kühlkanalsystem fließen kann.
Insgesamt wird damit die Kühlleistung erhöht, wodurch die Produktionsgeschwindigkeit
und folglich auch die Produktivität beispielsweise einer Gießwalze oder einer Bandbehandlungsanlage
gesteigert werden kann.
[0011] Dadurch dass jeder Verteilerkanal in Richtung des Walzenmantels in einer Verteilerkammer
mündet, von der eine Mehrzahl an Kühlkanälen ausgeht, kann auf Zwischenverteilerkanäle
verzichtet werden, welche einerseits den Strömungswiderstand erhöhen und andererseits
zu einer ungleichmäßigen Versorgung der einzelnen Kühlkanäle führen können. Über die
Verteilerkammer kann das Kühlmedium besonders homogen und kontrolliert auf die einzelnen
Kühlkanäle verteilt werden, so dass eine sehr gleichmäßige Kühlung erzielt wird. Eine
Verringerung des Strömungswiderstandes im Kühlkanalsystem einer Walze lässt sich alleine
durch eine voranstehend beschriebene Verteilerkammer erzielen, da hierdurch die Strömungsgeschwindigkeit
verringert und Verwirbelungen des Kühlmediums, welche den Strömungswiderstand erhöhen,
vermieden werden können.
[0012] Gemäß einer ersten Ausgestaltung der Walze wird eine Rückführung des Kühlmediums
von dem Kühlkanalabschnitt bei gleichzeitig geringem Strömungswiderstand dadurch erreicht,
dass das Kühlkanalsystem wenigstens einen Rückverteilerkanalabschnitt aufweist, der
von dem Kühlkanalabschnitt ausgeht, um ein Kühlmedium von dem Kühlkanalabschnitt wegzuleiten,
wobei eine Mehrzahl an Kühlkanälen in mindestens einer Rückverteilerkammer münden,
von welcher der Rückverteilerkanalabschnitt ausgeht.
[0013] Dadurch, dass ein Verteilerkanal in einer Mehrzahl von Kühlkanälen mündet und/oder
eine Mehrzahl von Kühlkanälen in einem Rückverteilerkanal mündet, ist ein Verteilerkanal
einer Mehrzahl von Kühlkanälen zugeordnet und gewährleistet eine gleichmäßige Zuführung
des Kühlmediums zu den jeweils zugeordneten Kühlkanälen. Gleichermaßen ist eine bestimmte
Anzahl von Kühlkanälen einem einzigen Rückverteilerkanal zugeordnet, der eine Ableitung
des Kühlmediums aus diesen Kühlkanälen sicherstellt.
[0014] Gemäß einer nächsten Ausgestaltung der Walze weist das Kühlkanalsystem einen Zuleitungsabschnitt
auf, der von einer Stirnseite des Walzenkerns ausgeht und durch den Walzenkern verläuft,
wobei von dem Zuleitungsabschnitt der Verteilerkanalabschnitt ausgeht und wobei die
gesamte Querschnittsfläche des Verteilerkanalabschnitts mindestens so groß ist wie
die gesamte Querschnittsfläche des Zuleitungsabschnitts. Durch den Zuleitungsabschnitt
kann hierdurch Kühlmedium ausgehend von einer Stirnseite der Walze in diese eingebracht
werden, ohne dass aufgrund einer Querschnittsverkleinerung in Strömungsrichtung des
Kühlkanalsystems der Strömungswiderstand erhöht wird.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Walze wird ein Ausleiten des Kühlmediums aus
der Walze bei gleichzeitig geringem Strömungswiderstand dadurch erreicht, dass das
Kühlkanalsystem einen Rückleitungsabschnitt aufweist, der ausgehend von dem Rückverteilerkanalabschnitt
durch den Walzenkern bis zu einer Stirnseite des Walzenkerns verläuft, wobei die gesamte
Querschnittsfläche des Rückleitungsabschnitts mindestens so groß ist wie die gesamte
Querschnittsfläche des Rückverteilungskanalabschnitts.
[0016] Das Kühlkanalsystem weist somit in Strömungsrichtung des Kühlmediums betrachtet einen
Zuleitungsabschnitt, einen sich an den Zuleitungsabschnitt anschließenden Verteilerkanalabschnitt,
einen sich an den Verteilerkanalabschnitt angrenzenden Kühlkanalabschnitt, einen sich
an den Kühlkanalabschnitt angrenzenden Rückverteilerkanalabschnitt sowie einen sich
an den Rückverteilerkanalabschnitt angrenzenden Rückleitungsabschnitt auf. In besonders
vorteilhafter Weise weist jeder dieser Abschnitte eine im Verhältnis zum in Strömungsrichtung
angrenzenden Abschnitt kleinere oder gleich große Querschnittsflächen auf. Vorzugsweise
entsprechen sich zwei jeweils angrenzende Querschnittsflächengrößen exakt oder bis
auf einen Toleranzbereich von weniger als 5%, insbesondere weniger als 2%.
[0017] Um eine möglichst direkte Zuführung des Kühlmediums von dem Zuleitungsabschnitt zum
Kühlkanalabschnitt sowie eine möglichst direkte Abfuhr des Kühlmediums von dem Kühlkanalabschnitt
zum Rückleitungsabschnitt zu gewährleisten, verläuft gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform der Verteilerkanalabschnitt und der Rückverteilerkanalabschnitt zumindest
abschnittweise in Radialrichtung durch den Walzenkern. Eine besonders gute Herstellbarkeit
des Verteilerkanalabschnitts sowie des Rückverteilerkanalabschnitt kann dadurch erreicht
werden, dass diese vollständig in Radialrichtung durch den Walzenkern verlaufen. Dabei
mündet der Verteilerkanalabschnitt vorzugsweise unter einem rechten Winkel zum Kühlkanalabschnitt
in den Kühlkanalabschnitt. Ebenso geht der Rückverteilerkanalabschnitt vorzugsweise
in einem rechten Winkel zum Kühlkanalabschnitt von diesem ab.
[0018] Darüber hinaus lässt sich das Kühlkanalsystem einer erfindungsgemäßen Walze dadurch
besonders leicht fertigen, dass der Zuleitungsabschnitt und der Rückleitungsabschnitt
entlang der oder parallel zur Walzenachse verlaufen. Es ist beispielsweise denkbar,
dass der Zuleitungsabschnitt entlang der Walzenachse und der Rückleitungsabschnitt
parallel zur Walzenachse verläuft. Ebenso ist denkbar, dass der Rückleitungsabschnitt
entlang der Walzenachse und der Zuleitungsabschnitt parallel zur Walzenachse verläuft,
oder sowohl der Zu- als auch der Rückleitungsabschnitt parallel zur Walzenachse verlaufen.
[0019] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Walze weist der Verteilerkanalabschnitt
eine Mehrzahl an Verteilerkanälen und/oder der Rückverteilerkanalabschnitt eine Mehrzahl
an Rückverteilerkanälen auf. Hierbei sind die einzelnen Kanäle eines Abschnitts nach
Art einer Parallelschaltung angeordnet. Die Verteilerkanäle bzw. Rückverteilerkanäle
können so angeordnet werden, dass die Walze segmentweise gekühlt wird. Durch diese
Ausgestaltung wird gewährleistet, dass die Walze über ihre gesamte Breite noch homogener
gekühlt werden kann. Insbesondere wird verhindert, dass sich das Kühlmedium in einem
Bereich des Kühlkanalabschnitts signifikant erwärmt und bei Durchfluss in weiteren
Bereichen des Kühlkanalabschnitts eine nur unzureichende Kühlleistung erreicht wird.
Durch eine homogene Kühlleistung über die Walzenoberfläche wird insbesondere auch
eine homogene Qualität des gegossenen oder behandelten Bandes, vorzugsweise Metallbandes
sicherstellt.
[0020] Schließlich können im Kühlbetrieb der Walze die Strömungswiderstände im Kühlkanalsystem
dadurch weiter reduziert werden, dass der Verteilerkanalabschnitt im Bereich der Mündung
in die Verteilerkammer eine Querschnittserweiterung und/oder der Rückverteilerkanalabschnitt
im Bereich des Auslaufs aus der Rückverteilerkammer in Strömungsrichtung des Kühlmediums
gesehen eine Querschnittsverringerung aufweist, wobei die Querschnittserweiterung
bzw. die Querschnittsverringerung optional durch eine Fase (20) bereitgestellt wird.
Sofern der Verteilerkanalabschnitt aus einer Mehrzahl an Verteilerkanälen besteht,
weist vorzugsweise jeder der Verteilerkanäle im Bereich der Mündung in den Kühlkanalabschnitt
oder in die Kühlkanäle des Kühlkanalabschnitts eine Querschnittserweiterung respektive
beim Rückverteilerkanal eine Querschnittsverringerung von der Rückverteilerkammer
in den Rückverteilerkanal, insbesondere eine Fase, auf. Dabei kann die Fase einen
Winkel von 30° bis 60°, insbesondere von 35° bis 55°, insbesondere von 45°, gegenüber
einer Längsachse des Verteilerkanalabschnitt bzw. des jeweiligen Verteilerkanals aufweisen.
Anstelle einer Fase kann aber auch eine beliebige Querschnittserweiterung vorgesehen
sein. Eine Querschnittserweiterung verringert Verwirbelungen im Übergangsbereich zwischen
dem Verteilerkanalabschnitt sowie dem Kühlkanalabschnitt, weil sie die Strömungsgeschwindigkeit
automatisch senkt. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Verteilerkanalabschnitt unter
einem rechten Winkel zum Kühlkanalabschnitt in den Kühlkanalabschnitt mündet. Gleichermaßen
kann eine solche Querschnittserweiterung in Strömungsrichtung gesehen als Querschnittsverringerung
im Rückverteilerkanalabschnitt, im Bereich des Übergangs von dem Rückverteilerkammer
in den Rückverteilerkanalabschnitt, vorgesehen sein, um auch Verwirbelungen bei der
Rückleitung des Kühlmediums aus dem Kühlkanalabschnitt zu minimieren.
[0021] Eine Verringerung des Strömungswiderstandes im Kühlkanalsystem einer Walze lässt
sich auch alleine durch eine voranstehend beschriebene Querschnittserweiterung erzielen,
so dass bereits alleine durch die genannte Querschnittserweiterung die Kühlleistung
gesteigert werden kann.
[0022] Bevorzugt weisen die Mündungen der Verteilerkammer in die Kühlkanäle im Wesentlichen
gleiche Abstände zur Mündung des jeweiligen Verteilerkanals in die Verteilerkammer
auf, wodurch die Gleichmäßigkeit der Kühlmittelversorgung der einzelnen Kühlkanäle
zusätzlich verbessert wird.
[0023] Schließlich werden Verwirbelungen in der Verteilerkammer dadurch auf ein Minimum
reduziert, dass die Mündungen der Verteilerkammer in die Kühlkanäle Querschnittsflächen
aufweisen, die gegenüber der Mündung des Verteilerkanals in die Verteilerkammer gleich
orientiert sind. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Verteilerkammer als
zylinderförmige Ausnehmung in das Kühlkanalsystem eingeformt ist, der jeweils zugeordnete
Verteilerkanal zentrisch auf einer Stirnseite der zylinderförmigen Verteilerkammer
in diese mündet und die Mündungen der Verteilerkammer in die Kühlkanäle von der Mantelfläche
der zylinderförmigen Verteilerkammer ausgehen.
[0024] Gemäß einer nächsten Ausgestaltung der Walze kann eine Optimierung der Betriebseigenschaften
der Walze mit nur geringem Aufwand dadurch erzielt werden, dass der Walzenkern und
der Walzenmantel als voneinander unabhängige Bauteile ausgeführt sind und der Walzenmantel
kraft-, form- und/oder stoffschlüssig auf dem Walzenkern befestigt ist. Beispielsweise
kann der Walzenmantel auf den Walzenkern aufgeschrumpft, mit diesem verschraubt oder
verschweißt werden. Dies ermöglicht insbesondere, dass Walzenkern und Walzenmantel
aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehen, die beispielsweise im Hinblick auf die
gewünschte Festigkeit, Härte, Zähigkeit sowie Temperaturbeständigkeit ausgewählt sind.
Beispielsweise kann der Walzenmantel aus einem Werkstoff mit sehr hoher Härte und
Temperaturbeständigkeit bestehen, um im Walzenbetrieb für den kontinuierlichen Kontakt
mit Metallschmelze gute Verschleißeigenschaften zu gewährleisten. Demgegenüber kann
der Walzenkern aus einem zähen Werkstoff bestehen, um die im Walzenbetrieb auf den
Walzenkern wirkenden Kräfte optimal aufnehmen zu können.
[0025] Weiterhin lässt sich das Kühlkanalsystem der Walze besonders leicht dadurch bereitstellen,
dass in die Oberfläche des Walzenkerns wenigstens eine Nut eingeformt ist, welche
zusammen mit dem Walzenmantel den Kühlkanalabschnitt bildet. Eine solche Nut kann
beispielsweise in die Oberfläche des Walzenkerns gefräst werden, bevor der Walzenmantel
auf dem Kern befestigt wird. Der Kühlkanalabschnitt kann hierdurch mit nur geringem
Aufwand und gleichzeitig hoher Präzision gefertigt werden. Diese Ausgestaltung gewährleistet
ferner, die einfache Fertigung des Verteiler- und Rückverteilerkanalabschnitts, da
vor der Befestigung des Walzenmantels auf dem Walzenkern eine gute Zugänglichkeit
des Walzenkerns zur Einbringung der Verteiler- und Rückverteilerkanalabschnitte gegeben
ist. Darüber hinaus ist auch denkbar, den Kühlkanalabschnitt und optional auch die
Verteiler- bzw. Rückverteilerkammer zumindest teilweise in den Walzenmantel beispielsweise
durch Nuten oder Ausfräsungen einzubringen. Vorzugsweise sind sowohl im Walzenmantel
als auch im Walzenkern der Kühlkanalabschnitt samt Verteiler- und Rückverteilerkammer
eingearbeitet.
[0026] Die erfindungsgemäßen Vorteile lassen sich gemäß einer zweiten Lehre der Erfindung
durch eine Verwendung einer erfindungsgemäßen Walze in einer Walzengießvorrichtung
zum Gießen von Metallband aus einer Metallschmelze, insbesondere einer Aluminiumschmelze,
oder einer Bandbehandlungsanlage, mit welcher ein Band behandelt wird, mit wenigstens
einer voranstehend beschriebenen Walze erzielen. Bei einer Walzengießvorrichtung kann
es sich sowohl um eine Einwalzenals auch um eine Zweiwalzengießvorrichtung handeln.
Wie bereits zuvor ausgeführt, ermöglicht die gleichmäßigere Kühlung und die größere
Kühlleistung eine weitere Steigerung der Produktionsraten.
[0027] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind bei einer Walzengießvorrichtung zwei
voranstehend beschriebene Walzen vorgesehen, die achsparallel zueinander angeordnet
sind und zwischen sich einen Gießspalt begrenzen, durch den gegossenes Metallband
leitbar ist, so dass die Produktivität beim Gießwalzen gesteigert werden kann. Eine
solche Zweiwalzengießvorrichtung, die auch als "Twin-Roller-Gießmaschine" bezeichnet
wird, ist insbesondere zur Herstellung von Dünnband, insbesondere Aluminiumdünnband,
geeignet.
[0028] Bandbehandlungsanlagen werden zur Behandlung der Oberflächen von beispielsweise Metallbändern
verwendet. Beispielsweise werden die Bänder lackiert, kaschiert oder anders beschichtet.
Diesen Schritten ist zumindest teilweise gemein, dass sie eine starke Kühlung des
Bandes nach einem Behandlungsschritt erfordern. Die erfindungsgemäßen Walzen mit ihrer
verbesserten Kühlleistung garantieren eine auch bei Bandbehandlungsanlagen eine höhere
Produktionsrate und eine gleichmäßigere Qualität der behandelten Bänder.
[0029] Die Erfindung soll anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung
näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- in einer schematischen Perspektivansicht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Walze;
- Fig. 2
- in einer schematischen Perspektivansicht ein Walzenkern der in Fig. 1 gezeigten Walze;
- Fig. 3
- in einer schematischen, perspektivischen Schnittansicht eine in Fig. 1 gezeigte erfindungsgemäße
Walze;
- Fig. 4
- in einer schematischen Schnittansicht ein Walzenkern einer in Fig. 1 gezeigten Walze;
- Fig. 5
- in einer Detailansicht den Mündungsbereich eines Verteilerkanals in einen Kühlkanalabschnitt
einer in Fig. 1 gezeigten Walze;
- Fig. 6
- in einer schematischen Perspektivansicht eine Verteilerkammer zwischen einem Verteilerkanal
und Kühlkanälen einer in Fig. 1 gezeigten Walze;
- Fig. 7
- in einer schematischen Draufsicht eine in Fig. 6 gezeigte Verteilerkammer,
- Fig. 8
- in einer schematischen Perspektivansicht eine Zweiwalzengießvorrichtung mit zwei in
Fig. 1 gezeigten Walzen und
- Fig. 9
- eine schematische Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels einer Bandbehandlungsanlage.
[0030] In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Walze 1 mit einem Walzenkern
2 sowie mit einem den Walzenkern 2 umgebenden Walzenmantel 4 gezeigt. Die Walze 1
weist dabei eine Rotationsachse 3 auf. Der Walzenmantel 4 ist als von dem Walzenkern
2 unabhängiges Bauteil ausgeführt und auf den Walzenkern 2 aufgeschrumpft. Dadurch
ist der Walzenmantel 4 mit dem Walzenkern 2 fest verbunden. Ebenso kann der Walzenmantel
4 mit dem Walzenkern 2 auch verschraubt oder verschweißt sein.
[0031] Die Walze 1 weist, wie in Fig. 2 gezeigt, ein Kühlkanalsystem 6 auf, durch das ein
Kühlmedium, wie beispielsweise eine Kühlflüssigkeit, zur Kühlung des Walzenmantels
4 leitbar ist. Das Kühlkanalsystem 6 weist einen Kühlkanalabschnitt 8 auf, der zur
Kühlung des Walzenmantels 4 zumindest abschnittsweise in dessen Bereich verläuft.
Insbesondere besteht der Kühlkanalabschnitt 8 aus einer Mehrzahl an Kühlkanälen 9,
die auf der Oberfläche des Walzenkerns 2 in dessen Umfangsrichtung verlaufen. Die
Kühlkanäle 9 können insbesondere durch in die Oberfläche des Walzenkerns 2 eingebrachte
Nuten gebildet sein, die durch den auf den Walzenkern 2 geschrumpften Walzenmantel
4 abgedeckt werden. Das jeweils eingesetzte Kühlmedium fließt somit unmittelbar an
der Innenseite des Walzenmantels 4 und gewährleistet somit seine Kühlung.
[0032] Zusätzlich ist in Fig. 2 dargestellt, das die Verteilerkanäle 11 in einer Verteilerkanalkammer
22 münden, welche optional durch einen zusätzlichen Verbindungskanal 20a verbunden
sein können. Die Verteilerkanalkammer 22 wird in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
durch das Einbringen einer Fase und damit eine Querschnittserweiterung des Verteilerkanals
11 bereitgestellt. Der Verbindungskanal 22a kann die Aufgabe übernehmen, den Druck
des Kühlmediums zwischen einzelnen Verteilerkammern 22 zusätzlich auszugleichen und
eine homogene Zufuhr an Kühlmedium zu den einzelnen Kühlkanälen zu gewährleisten.
[0033] Wie sich aus der perspektivischen Schnittdarstellung in Fig. 3 ergibt, weist das
Kühlkanalsystem 6 ferner einen in dem Kühlkanalabschnitt 8 mündenden Verteilerkanalabschnitt
10 auf, der aus einer Mehrzahl an Verteilerkanälen 11 besteht. Die Verteilerkanäle
11 verlaufen dabei radial durch den Walzenkern 2 und münden in einem rechten Winkel
im Kühlkanalabschnitt 8. Der Verteilerkanalabschnitt 10 sorgt für die Zufuhr des Kühlmediums
vom Inneren des Walzenkerns 2 auf dessen Oberfläche, an der die Kühlkanäle 9 ausgebildet
sind.
[0034] Der Kühlkanalabschnitt 8 dient mit seinen Kühlkanälen 9 (Fig. 4) vornehmlich der
Wärmeübertragung beispielsweise von dem im Gießprozess durch die Metallschmelze erhitzten
Walzenmantel 4 auf das Kühlmedium. Demgegenüber wird durch den Verteilerkanalabschnitt
10 das Kühlmedium zum Kühlkanalabschnitt 8 geleitet. Der Verteilerkanalabschnitt 10
dient der unmittelbaren Zuführung des Kühlmediums in einen zu kühlenden Bereich der
Walze 1.
[0035] Wie ebenfalls in Fig. 3 und 4 gezeigt, weist das Kühlkanalsystem 6 einen Rückerverteilerkanalabschnitt
12 auf, der aus einer Mehrzahl von Rückverteilerkanälen 13 besteht, welche über Rückverteilerkammern
20' an die Kühlkanäle 9 verbunden sind. Die Rückverteilerkanäle 13 verlaufen ausgehend
von dem Kühlkanalabschnitt 8 in Radialrichtung des Walzenkerns 2 in dessen Innenbereich.
Durch den Rückverteilerkanalabschnitt 12 soll das Kühlmedium im Kühlbetrieb der Walze
1 von dem Kühlkanalabschnitt 8 abgeführt werden.
[0036] Die Rückverteilerkanäle 13 verlaufen dabei entgegengesetzt zu den Verteilerkanälen
11. Beispielsweise sind die Rückverteilerkanäle 13 um etwa 180° um die Rotationsachse
3 der Walze 1 gegenüber den Verteilerkanälen 11 versetzt, um eine gleichmäßige Kühlung
des gesamten Walzenumfangs zu erzielen.
[0037] Weiterhin weist das Kühlkanalsystem 6 einen Zuleitungsabschnitt 14 auf, der von einer
Stirnseite 16 des Walzenkerns 2 ausgeht und durch den Walzenkern 2 verläuft. Der Zuleitungsabschnitt
14 ist dabei mit dem Verteilerkanalabschnitt 10 verbunden, um eine Zuleitung des jeweils
zu verwenden Kühlmediums von außerhalb der Walze 1 in den Walzenkern 2 und dabei insbesondere
in den Verteilerkanalabschnitt 10 zu gewährleisten. Von dem Zuleitungsabschnitt 14
gehen im vorliegenden Ausführungsbeispiel alle Verteilerkanäle 11 aus. Der Zuleitungsabschnitt
14 verläuft parallel versetzt zur Walzenachse 3.
[0038] Ferner weist das Kühlkanalsystem 6 einen Rückleitungsabschnitt 18 auf, der ausgehend
von dem Rückverteilerkanalabschnitt 12 durch den Walzenkern 2 bis zu der Stirnseite
16 des Walzenkerns 2 verläuft. Der Rückleitungsabschnitt 18 ist mit dem Rückverteilerkanalabschnitt
12 verbunden, um eine Rückleitung des jeweils zu verwenden Kühlmediums aus dem Inneren
der Walze 1 zu gewährleisten. Insbesondere münden alle Rückverteilerkanäle 13 in dem
Rückleitungsabschnitt 18. Der Rückleitungsabschnitt 18 verläuft ebenfalls parallel
versetzt zur Walzenachse 3.
[0039] Das dargestellte Ausführungsbeispiel ist in besonderer Weise optimiert, da die gesamte
Querschnittsfläche des Rückleitungsabschnitts 18 mindestens der gesamten Querschnittsfläche
der Rückverteilerkanäle 13 entspricht. Ebenso entspricht die gesamte Querschnittsfläche
der Rückverteilerkanäle 13 mindestens der Summe der Querschnittsfläche der Kühlkanäle
9 und die gesamte Querschnittsfläche der Kühlkanäle 9 mindestens der gesamten Querschnittsfläche
der Verteilerkanäle 11. Schließlich entspricht die gesamte Querschnittsfläche der
Verteilerkanäle 11 mindestens der gesamten Querschnittsfläche des Zuleitungsabschnitts
14. Durch diese Verhältnisse der Querschnittsflächen ist das Kühlkanalsystem 6 hinsichtlich
des Strömungswiderstandes optimiert.
[0040] Wie aus Fig. 2 zu entnehmen ist, mündet jeweils ein Verteilerkanal 11 in einer Mehrzahl
an Kühlkanälen 9 und eine Mehrzahl der Kühlkanäle 9 mündet jeweils in einer Rückverteilerkammer
20' bzw. in einem Rückverteilerkanal 13.
[0041] Im Bereich der Mündung in die Kühlkanäle 9 weisen die Verteilerkanäle 11 eine Querschnittserweiterung
auf, die als Fase 20 ausgebildet ist und eine Verteilerkammer 22 bildet, wie aus den
Fig. 4 und 5 hervorgeht. Ebenso ist eine solche in Strömungsrichtung gesehene Querschnittsverringerung,
die als Fase 20 ausgebildet ist, in den Rückverteilerkanälen 13, im Bereich des Übergangs
von den Kühlkanälen 9 in die Rückverteilerkanäle 13, vorgesehen. Die Fase 20 weist
hierbei einen Winkel von 45° gegenüber einer Längsachse der jeweiligen Verteilerkanäle
11 bzw. der jeweiligen Rückverteilerkanäle 13 auf.
[0042] Fig. 6 zeigt das Ausführungsbeispiel aus Fig. 5 in einer Draufsicht auf die Verteilerkammer
22, die zwischen den Verteilerkanälen 11 und den Kühlkanälen 9 angeordnet ist. Darüber
hinaus sind Verbindungskanäle 22a zur nächsten Verteilerkammer 22 dargestellt. Die
Verteilerkammer 22 ist vorzugsweise im Übergang zwischen jedem Verteilerkanal 11 und
den jeweils zugeordneten Kühlkanälen 9 sowie zwischen den Kühlkanälen 9 und dem jeweils
zugeordneten Rückverteilerkanal 13 vorgesehen. Wie weiter in Fig. 6 dargestellt weisen
die Mündungen 24 der Verteilerkammer 22 in die Kühlkanäle 9 im Wesentlichen gleiche
Abstände zur Mündung 26 des Verteilerkanals 11 in die Verteilerkammer 22 auf. Dabei
weisen die Mündungen 24 der Verteilerkammer 22 in die Kühlkanäle 9 Querschnittsflächen
auf, die gegenüber der Mündung 26 des jeweiligen Verteilerkanals 11 in die Verteilerkammer
22 gleich orientiert sind, z.B. gleiche Winkel mit ihr einnehmen. Insbesondere sind
die Mündungsflächen 24 kreisförmig um die Mündung 26 orientiert, sodass die einzelnen
Kühlkanäle 9 gleichmäßig mit Kühlmedium versorgt werden können.
[0043] Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Verteilerkammer 22 zeigt Fig. 7 perspektivisch.
Die Verteilerkammer 22 in Fig. 7 ist zylinderförmig ausgebildet und grenzt in Richtung
des Walzeninneren an die Querschnittserweiterung 20 des jeweiligen Verteiler- bzw.
Rückverteilerkanals. Der Einfachheit halber sind in Fig. 7 die Verbindungskanäle 22a
nicht dargestellt. Von der Mantelfläche der zylinderförmigen Verteilerkammer 22 gehen
die Kühlkanäle 9 ab.
[0044] In Fig. 8 ist eine Zweiwalzengießvorrichtung 30, auch als "Twin-Roller-Gießmaschinen"
bezeichnet, dargestellt, die mit zwei Walzen 1 ausgestattet ist. Die beiden Walzen
1 sind achsparallel zueinander angeordnet und begrenzen zwischen sich einen Gießspalt
32, in den flüssige Metallschmelze 34 gegossen wird. Die Metallschmelze 34 erstarrt
auf den Walzen 1 zu einer Schale, die dann von der jeweiligen Gießwalze 1 in den Gießspalt
32 gefördert wird. Diese erstarrten Schalen werden durch den Gießspalt 32 geleitet
und darin gegeneinander gedrückt. Hierdurch wird ein gegossenes Metallband 36 geformt,
welches aus dem Gießspalt 32 abgezogen, abgekühlt und der Weiterverarbeitung zugeführt
werden kann.
[0045] Schließlich zeigt Fig. 9 in einer schematischen Ansicht in einem Ausführungsbeispiel
eine weitere Verwendung einer erfindungsgemäßen Walze 1, welche in einer Bandbehandlungsanlage
37 angeordnet ist. Die Bandbehandlungsanlage 37 besteht aus einer Abwickelhaspel 38,
einer Bandbehandlungsvorrichtung 39, einem Paar erfindungsgemäß aufgebaute Führungs-
und Kühlungswalzen 1 und einer Aufwickelhaspel 40. Das Band 41, vorzugsweise ein Metallband,
wird von der Abwickelhaspel 38 abgewickelt, in der Bandbehandlungsvorrichtung 39 beispielsweise
lackiert oder kaschiert und über die Führungs- und Kühlungswalzen abgekühlt, so dass
es auf der Aufwickelhaspel 40 aufgewickelt werden kann. Aufgrund der besseren Kühlleistung
der erfindungsgemäßen Walzen 1, kann die Produktionsgeschwindigkeit der Bandbehandlungsanlage
37 weiter erhöht werden, da das Band beispielsweise trotz höherer Produktionsgeschwindigkeit
ausreichend gekühlt wird.
1. Walze (1) mit einem Walzenkern (2), mit einem den Walzenkern (2) umgebenden Walzenmantel
(4) und mit einem Kühlkanalsystem (6), durch das ein Kühlmedium zur Kühlung des Walzenmantels
(4) leitbar ist, wobei das Kühlkanalsystem (6) wenigstens einen Kühlkanalabschnitt
(8) aufweist, der zur Kühlung des Walzenmantels (4) zumindest abschnittsweise in dessen
Bereich verläuft, eine Mehrzahl an Kühlkanälen (9) aufweist, wobei das Kühlkanalsystem
(6) wenigstens einen in den Kühlkanalabschnitt (8) mündenden Verteilerkanalabschnitt
(10) aufweist und jeder Verteilerkanal (11) in Richtung des Walzenmantels (4) in einer
Verteilerkammer (22) mündet, von der eine Mehrzahl an Kühlkanälen (9) ausgeht,
dadurch gekennzeichnet, dass die gesamte Querschnittsfläche des Kühlkanalabschnitts (8) mindestens so groß wie
die gesamte Querschnittsfläche des Verteilerkanalabschnitts (10) ist und optional
die gesamte Querschnittsfläche des Rückverteilerkanalabschnitts (12) mindestens so
groß wie die gesamte Querschnittsfläche des Kühlkanalabschnitts (8) ist.
2. Walze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlkanalsystem (6) wenigstens einen Rückverteilerkanalabschnitt (12) aufweist,
der von dem Kühlkanalabschnitt (8) ausgeht, um ein Kühlmedium von dem Kühlkanalabschnitt
(8) wegzuleiten, wobei eine Mehrzahl an Kühlkanälen in mindestens einer Rückverteilerkammer
münden, von welcher der Rückverteilerkanalabschnitt (12) ausgeht.
3. Walze nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlkanalsystem (6) einen Zuleitungsabschnitt (14) aufweist, der von einer Stirnseite
(16) des Walzenkerns (2) ausgeht und durch den Walzenkern (2) verläuft, wobei von
dem Zuleitungsabschnitt (14) der Verteilerkanalabschnitt (10) ausgeht und wobei die
gesamte Querschnittsfläche des Verteilerkanalabschnitts (10) mindestens der gesamten
Querschnittsfläche des Zuleitungsabschnitts (14) entspricht.
4. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlkanalsystem (6) einen Rückleitungsabschnitt (18) aufweist, der ausgehend
von dem Rückverteilerkanalabschnitt (12) durch den Walzenkern (2) bis zu einer Stirnseite
(16) des Walzenkerns (2) verläuft, wobei die gesamte Querschnittsfläche des Rückleitungsabschnitts
(18) mindestens so groß wie die gesamte Querschnittsfläche des Rückverteilungskanalabschnitts
(12).
5. Walze nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verteilerkanalabschnitt (10) und der Rückverteilerkanalabschnitt (12) zumindest
abschnittweise in Radialrichtung durch den Walzenkern (2) verlaufen.
6. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Zuleitungsabschnitt (14) und der Rückleitungsabschnitt (18) entlang der oder
parallel zur Walzenachse (3) verlaufen.
7. Walze nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verteilerkanalabschnitt (10) eine Mehrzahl an Verteilerkanälen (11) aufweist
und/oder dass der Rückverteilerkanalabschnitt (12) eine Mehrzahl an Rückverteilerkanälen
(13) aufweist.
8. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verteilerkanalabschnitt (10) im Bereich der Mündung in die Verteilerkammer eine
Querschnittserweiterung und/oder der Rückverteilerkanalabschnitt im Bereich des Auslaufs
aus der Rückverteilerkammer in Strömungsrichtung des Kühlmediums gesehen eine Querschnittsverringerung,
welche optional durch eine Fase (20) bereitgestellt wird, aufweist.
9. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mündungen (24) der Verteilerkammer (22) in die Kühlkanäle (9) im Wesentlichen
gleiche Abstände zur Mündung (26) des jeweiligen Verteilerkanals (11) in die Verteilerkammer
(22) aufweisen und/oder die Mündungen der Kühlkanäle (9) in die Rückverteilerkammer
im Wesentlichen gleiche Abstände zur Mündung der Rückverteilerkammer in den jeweiligen
Rückverteilerkanal aufweisen.
10. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der Walzenkern (2) und der Walzenmantel (4) als voneinander unabhängige Bauteile
ausgeführt sind und dass der Walzenmantel (4) kraft-, form- und/oder stoffschlüssig
auf dem Walzenkern (2) befestigt ist.
11. Walze nach Anspruch 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass in die Oberfläche des Walzenkerns (2) wenigstens eine Nut eingeformt ist, welche
zusammen mit dem Walzenmantel (4) den Kühlkanalabschnitt (8) bildet.
12. Verwendung einer Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 11 in einer Walzengießvorrichtung
(30) zum Gießen von Metallband (36) aus einer Metallschmelze (34) aus Aluminium oder
einer Aluminiumlegierung oder einer Bandbehandlungsanlage, in welcher ein Metallband
behandelt wird.