Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bildung von Paketen gemäss Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] In der Druckweiterverarbeitung ist die Paketbildung als einer der letzten Schritte
der Verarbeitung von Druckprodukten vorgesehen. Pakete werden aus einer Anzahl von
Druckprodukten gebildet und zum Versand weitergegeben. Die Druckprodukte können beispielsweise
Zeitungen mit oder ohne Beilagen sein, welche in einer bestimmten Region an Haushalte
verteilt werden. Zur Paketbildung gehört auch die Bereitstellung der einzelnen Zeitungen
in einer Form, in der die Bildung von Paketen einfach vonstatten gehen kann.
[0003] Dazu werden die Druckprodukte innerhalb einer Einsteckmaschine an ein Fördermittel
gegeben, welches die Druckprodukte dann an eine mindestens einen Kreuzleger aufweisende
Paketierungsmaschine weiterleitet. Die Paketierungsmaschine stapelt die geforderte
Anzahl von Druckprodukten mit entgegengesetzt zueinander angeordneten Produktrücken
und verpackt sie zu einem entsprechenden Paket, welches schliesslich an die Spedition
weitergegeben wird.
[0004] Damit beschlägt ein solches System zwei wesentliche technische Abläufe, welche in
einer ablauftechnischen Interdependenz zueinander stehen.
[0005] Zum einen geht es also darum, einen effizienten Produktionsfluss der Druckprodukte
sicherzustellen, und zum anderen ein effizientes Verfahren vorzusehen, welches nach
der Ausscheidung von fehlerhaften Produkten vor der eigentlichen Paketbildung eingreift.
[0006] Ein effizienter Produktionsfluss ist immer dann gegeben, wenn viele Druckprodukte
pro Zeiteinheit einwandfreie Pakete bilden können.
[0007] In diesem Zusammenhang ist aus
EP 0 911 289 A1 ein Verfahren zur Herstellung von Druckerzeugnissen bekannt geworden, bei welchem
eine einzelne Tasche entlang eines Beladungsabschnittes subsequent ein erstes und
ein zweites Druckprodukt aufnimmt, womit dann diese Tasche doppelt belegt ist, was
der Erzielung einer höheren Produktionsleistung dient.
[0008] Was die Fehlerbehebung von fehlerhaften Druckprodukten betrifft, so ist ein Verfahren
zur Herstellung von aus Druckprodukten bestehenden Paketen bekannt geworden, welche
aus uniformen oder individuellen zusammengestellten Druckerzeugnissen bestehen.
[0009] Eine im Verlauf der Herstellung eines Hauptpaketes stattfindende erste Ausscheidung
von fehlerhaften Druckprodukten sowie jede weitere hiervon stattfindende subsequente
Ausscheidung von weiteren fehlerhaften Druckprodukten löst eine jeweils unmittelbare
zahlengleiche simultane oder quasi-simultane Nachproduktion zur Kompensation dieser
fehlerhaften Druckprodukten aus, wobei jede Nachproduktion mindestens zur Bildung
eines Teilpakets führt, welches im Nachgang in das nicht vollständige Hauptpaket vorzugsweise
an passender Stelle integriert wird.
[0010] Zusammenfassend lässt sich sonach feststellen, dass die angestrebte Zuverlässigkeit
bei der Bildung von Paketen davon abhängt, dass einerseits die Pakete immer exakt
die vorbestimmte Anzahl Druckerzeugnisse aufweisen, und dies unabhängig davon, ob
eine gerade oder ungerade Zahlenstärke vorliegt, und zum anderen, dass die Pakete
keine Ausschussprodukte enthalten dürfen. Werden solche Anforderungen nicht erfüllt,
so entstehen unmittelbare Nachteile sowohl bei der Produktion, bei der Verteilung,
und schliesslich auch bei der individuellen Zustellung.
[0011] Zusammenfassend lässt sich also feststellen, dass die Pakete keine Unterzahl an Druckprodukte
aufweisen dürfen, denn bei einem solchen Zustand würden Kunden zwangsläufig leer ausgehen,
was zu Reklamationen führt, mit der Konsequenz, dass die fehlenden Druckprodukte sofort
nachgebracht werden müssten. Zum anderen dürfen die Pakete aber auch keine überzähligen
Exemplare enthalten, denn diese müssten dann verlustbringend ausgeschieden werden.
[0012] Eine solche integrale Produktion, welche beide Voraussetzungen im demselben Verfahren
erfüllt, ist nach dem Stand der Technik nicht bekannt geworden.
[0013] Zwar ist die beschriebene Belegung der Taschen mit zwei Druckprodukten sicher der
Produktivität förderlich, andererseits lassen sich damit nicht Pakete mit einer ungeraden
Anzahl von Druckprodukten in demselben Produktionsfluss realisieren, also müssten
einzelne Druckprodukte im Nachgang nachgeliefert werden, was zeitweise zu einer zwingenden
Absonderung der nicht vollständigen Pakete führt.
[0014] Zum anderen stösst die Fehlerbehebung von fehlerhaften ausgeschiedenen Druckprodukten
nach Stand der Technik an Grenzen, denn eine solche Fehlerbehebung muss sowohl gegenüber
Paketen mit gerader Anzahl als auch gegenüber Paketen mit ungerader Anzahl von Druckprodukten
gleichermassen wirksam sein.
Darstellung der Erfindung
[0015] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art die Bereitstellung von Paketen so zu gestalten, dass fortlaufend im gleichen Produktionsfluss
sowohl Pakete mit gerader Anzahl als auch Pakete mit ungerader Anzahl von Druckprodukten
bereit gestellt werden können, wobei die einzelnen Pakete absolut eine beliebige Anzahl
von Druckprodukten aufweisen können, und wobei notwendige Fehlerbehebungen auf den
Produktionsfluss nicht einschränkend wirken.
[0016] Beim erfindungsgemässen Verfahren werden die Druckprodukte innerhalb mindestens einer
Einsteckmaschine mit vorzugsweise zwei oder mehreren Anlegern an ein Fördermittel
abgegeben, und anschliessend werden diese Druckprodukte zu mindestens einem Kreuzleger
transportiert. Dort werden dann Pakete mit der genau vorbestimmten Anzahl von Druckprodukten
gebildet.
[0017] Die Anleger werden bereits bei der Abgabe der Druckprodukte an das Fördermittel derart
gesteuert, dass zur späteren Bildung von Paketen mit gerader Anzahl von Druckprodukten
eine Sequenz mit gerader Anzahl von Druckprodukten pro Tasche eingeleitet wird.
[0018] Zur Bildung von Paketen mit ungerader Anzahl von Druckprodukten wird von der Steuerung
folgerichtig eine Sequenz mit ungerader Anzahl von Druckprodukten an eine Transporteinheit
des Fördermittels eingeleitet, dergestalt, dass mindestens eine Tasche nur mit einem
Druckprodukt belegt wird.
[0019] Beide Sequenzen sind deshalb so ausgelegt, um daraus die vorbestimmte Konsistenz
der Pakete bilden zu können, welche zahlenmässig in jeder Hinsicht auch stark voneinander
variieren können.
[0020] Das Verfahren schafft so die Möglichkeit, auf flexible Weise verschiedenartige Pakete
zu bilden, welche zahlenmässig individuell gestaltet werden können, sowohl absolut
als auch hinsichtlich ihrer geraden oder ungeraden Anzahl von Druckprodukten.
[0021] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass die Bildung der Pakete
mit gerader oder ungerader Anzahl von Druckprodukten in einer im Produktionsfluss
stromauf des mindestens einen Kreuzlegers angesiedelten Zone geschieht, womit also
im Bereich der Einsteckmaschine und in Wirkverbindung mit den dort operierenden Anlegern
die regelungstechnischen Dispositionen zur Bildung der einzelnen Pakete umgesetzt
werden.
[0022] Vorzugsweise wird die Steuerung der Anleger derart durchgeführt, dass diese von einer
zentralen Steuereinheit gesteuert werden, deren Steuerungsbefehle die gezielte Abgabe
von Druckprodukten an die Taschen bewerkstelligen.
[0023] Durch die Verwendung einer zentralen Steuereinheit können zudem systemübergreifende
Parameter leicht in den Steuerungsprozess einfliessen.
[0024] So werden beispielsweise auftretende Fehler in der nach dem Einsteckvorgang anschliessenden
Verarbeitungskette von der übergeordneten zentralen Steuereinheit sofort erkannt und
sie sorgt auch dafür, dass unmittelbare Abhilfe geschaffen wird, dies im Sinne eines
hocheffektiven Produktionsflusses.
[0025] Wenn also die Steuerung innerhalb der Einsteckmaschine nach den Anlegern wegen erkannter
Fehler ein Eingreifen auslöst, beispielweise durch einen Auswurf eines fehlerhaften
Druckprodukts, so bildet die ursprünglich geplante Sequenz dann ein mit einer Unterzahl
unvollständiges Paket.
[0026] Die Steuerung sorgt in solchen Fällen unmittelbar oder quasi-unmittelbar nach Feststellung
des Fehlers dafür, dass eine Nachlieferung des oder der fehlenden Druckprodukte erfolgt,
welche dann der unvollständigen Sequenz sofort nachgebracht wird, was die Voraussetzung
schafft, dass das betreffende Paket möglichst unmittelbar vervollständigt werden kann.
[0027] Grundsätzlich werden diese fehlerbezogenen Nachlieferungen als eigenständige Sequenzen
durchgeführt, so dass die unvollständigen Pakete unmittelbar im Bereich der Kreuzleger
vervollständigt werden können, ohne den Produktionsfluss zu verlangsamen oder gar
zu unterbrechen, und ohne die unvollständigen Pakete in einer Warteposition zu parkieren,
oder diese auf eine Zusatzschlaufe zu schicken.
[0028] Eine solche fehlerheilende Sequenz kann extrem betrachtet durch ein einziges Druckprodukt
bestehen. Damit wird die Basis geschaffen, dass die Vervollständigung der unvollständigen
Pakete nicht auf einer Laderampe vorgenommen werden muss, denn in diesem Fall kann
die Implementierung der fehlenden Druckprodukte beim jeweiligen Kreuzleger erfolgen.
[0029] Ausgewählte und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung gehen aus den abhängigen
Ansprüchen hervor.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0030] Alle für das unmittelbare Verständnis der Erfindung nicht wesentlichen Elemente sind
weggelassen worden. Gleiche Elemente sind in den verschieden Figuren mit den gleichen
Bezugszeichen versehen. In der nachfolgenden Beschreibung anhand der folgenden Figuren
wird auch auf komplementäre Ausführungsvariante eingegangen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine Ausführungsform einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemässen
Verfahrens,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht einer Einstecklinie bei Beschickung mit einer geraden Anzahl von
Druckprodukten,
- Fig. 2a
- Eine Vergrösserung der Fig. 2 zur besseren Unterscheidung der geraden Druckprodukte,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht einer Einstecklinie bei kombinierter Beschickung mit einer geraden
und einer ungeraden Anzahl von Druckprodukten und
- Fig. 3a
- Eine Vergrösserung der Fig. 3 zur besseren Unterscheidung der ungeraden Druckprodukte.
Ausführungsbeispiele der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
[0031] Wenn im Folgenden der Begriff "Anleger" im Plural verwendet wird, so um zu verdeutlichen,
dass für die Abgabe der Druckprodukte an das Fördermittel mehrere Module im Einsatz
stehen können. Im Normalfall sind diese Anleger Bestandteil einer Einsteckmaschine,
wobei nicht ausgeschlossen ist, mehrere Einsteckmaschinen vorzusehen.
[0032] Der Begriff "Produkte" oder "Druckprodukte" umfasst im vorliegenden Zusammenhang
nicht nur einzelne Druckbogen sondern auch Kombinationen von Druckbogen, wie beispielsweise
ein Hauptprodukt mit zugehörigen Bei- bzw. Einlagen. Ein Druckprodukt 6 bildet zum
Beispiel eine vollständige Zeitung, die auch mit mehreren Beilagen versehen ist, welche
Zeitung zahlenmässig eine Teilmenge des betreffenden Pakets bildet.
[0033] Wenn von "Sequenz" die Rede ist, so wird nachfolgend zum Ausdruck gebracht, dass
es sich hier um eine fortlaufende Bestückung von Taschen 7 mit Druckprodukten 6 handelt,
welche in der Summe ein bestimmtes Paket bilden sollen. Eine Sequenz kann also eine
Reihe von doppelt beladenen Taschen 7 zur Bildung von Paketen mit einer geraden Anzahl
von Druckprodukten 6 aufweisen, welche Reihe immer dann intermediär unterbrochen wird,
wenn zur Bildung eines Pakets mit ungerader Anzahl von Druckprodukten 6 zwingend eine
einfach beladene Tasche 7 folgen muss.
[0034] Fig. 1 zeigt eine Anlage A umfassend eine als Fördermittel 3 zu verstehende Einstecklinie,
die einen ersten und einen zweiten Anleger 4, 5 umfasst, welche die Druckprodukte
6 an die Mittel der Einstecklinie abgeben, wobei diese Druckprodukte 6 in einer Transportrichtung
T befördert werden. Eine solche Kombination aus einer Einstecklinie mit den dazugehörigen
Anlegern 4, 5 bildet in der Fachsprache die Einsteckmaschine. Selbstverständlich können
mehr als zwei Anleger 4, 5 vorgesehen werden. Wird beispielsweise eine zweite Einsteckmaschine
vorgesehen, so könnte diese in die Sequenzen von Fall zu Fall mit Druckprodukten eingreifen,
so insbesondere wenn Pakete mit einer ungeraden Anzahl von Druckprodukten 6 zu bilden
sind.
[0035] Anschliessend werden die Druckprodukte 6 zu einer Paketierungsmaschine 8 transportiert,
was schematisch mit der Strecke 15 dargestellt ist. Die Paketierungsmaschine 8 weist
im vorliegenden Beispiel drei Kreuzleger 8a, 8b, 8c auf, welche jeweils für die Paketierung
eines bestimmten Pakets zuständig sind. Natürlich kann auch eine geringere oder auch
eine grössere Anzahl von Kreuzlegern verwendet werden.
[0036] Die Druckprodukte 6 werden also je nach vorgegebener Paketzusammensetzung mittels
einer zentralen Steuereinheit 1 an einen entsprechenden Kreuzleger 8a, 8b, 8c der
Paketierungsmaschine 8 geleitet. Vorliegend werden jeweils Pakete 9a, 9b, 9c von den
Kreuzlegern 8a, 8b, 8c zusammengesetzt. Die Einstecklinie und die Anleger 4, 5 werden
von einer Einsteckmaschinensteuerung 2 über bidirektionale Kommunikationsleitungen
13 bzw. 12 gesteuert. Die Einsteckmaschinensteuerung 2 ist ihrerseits mit der zentralen
Steuereinheit 1 über die bidirektionale Leitung 11 verbunden. Die zentrale Steuereinheit
1 überwacht ferner die Kreuzleger 8a, 8b, 8c und kommuniziert mit ihnen über eine
bidirektionale Leitung 14.
[0037] Fig. 2 und 3 resp. Fig. 2a und 3a zeigen eine bevorzugte Ausgestaltung der Transportstrecke
der Einstecklinie bei der Beschickung mit einer geraden bzw. mit einer kombinierten
geraden und ungeraden Anzahl von Druckprodukten 6. Zu diesem Zweck wird, zum besseren
Verständnis wie die Taschen 7 beladen sind, auch auf die Fig. 2a und 3a hingewiesen.
Die Transportstrecke ist hier als Taschenförderer mit Taschen 7 für die Druckprodukte
6 ausgestaltet. Dabei sind die Produkte 6 des ersten Anlegers 4 mit einer ausgezogenen
Linie und die Produkte 6a, 6b des zweiten Anlegers 5 mit einer gepunkteten Linie dargestellt.
[0038] Im Fall von Fig. 2 resp. Fig. 2a wird bei jedem Takt von jedem Anleger 4, 5 jeweils
ein Druckprodukt 6 an jede Tasche 7 des Taschenförderers abgegeben, so dass in einem
solchen Fall nur Doppelprodukte zur Paketierungsmaschine 8 transportiert werden.
[0039] In Fig. 3 resp. Fig. 3a ist der Fall dargestellt, bei welchem Einzelprodukte und
Doppelprodukte gebildet werden, indem für Einzelprodukte ein Anleger 4, 5 während
eines Taktes kein Produkt 6 an den Taschenförderer abgibt, während bei den Takten
der anschliessenden Sequenz dann wieder durchgehend Doppelprodukte für jede Tasche
7 geliefert werden. Dabei ist zu beachten, dass die Beladung einer Tasche 7 mit einem
einzigen Druckprodukt 6 zur Bildung eines Paketes mit ungerader Anzahl von Druckprodukten
6 während der jeweiligen Sequenz beliebig vorgesehen werden kann, also lässt sich
die Beladung dieser Tasche 7 am Anfang, intermediär oder am Schluss der jeweiligen
Sequenz vorsehen.
[0040] In Fig. 2 und 3 resp. Fig. 2a und Fig. 3a sind schematisch dargestellt Greifer 10
eingezeichnet, welche den Inhalt der Taschen 7 für den Weitertransport an die Paketierungsmaschine
8 über die Strecke 15 aus Fig. 1 übernehmen.
[0041] Vorzugsweise wird die auf die Sequenz wirkende Steuerung bei der Abgabe von Druckprodukten
6 zunächst durch die zentrale Steuereinheit 1 auf Basis von Speditionsdaten hinsichtlich
der herzustellenden Pakete 9a, 9b, 9c ausgelöst. Das bedeutet, dass die zentrale Steuereinheit
1 eine optimale Paketzusammenstellung resp. Paketzusammensetzung anhand von Speditionsdaten
ermittelt und dementsprechend die Anleger 4, 5 für die optimale Abgabe der Druckprodukte
6 konfiguriert.
[0042] Die optimale Paketzusammensetzung wird dadurch erreicht, dass dafür notwendige Pakete
mit ungerader Anzahl von Druckprodukten 6 jederzeit gebildet werden können. Bei Bedarf
wird zwischen der Produktion von Paketen 9a, 9b, 9c mit ungerader bzw. mit gerader
Anzahl von Produkten dynamisch zu einem beliebigen Zeitpunkt während der Produktion
umgeschaltet.
[0043] Im vorliegenden Beispiel wird jeweils von einem Anleger 4, 5 ein Hauptprodukt HP
und eine Einlage IS an eine und dieselbe Tasche 7 des Fördermittels 3 abgegeben. Somit
enthält ein Produkt 6a des ersten Anlegers 4 ein Hauptprodukt HP und eine Einlage
IS und ein Produkt 6b des zweiten Anlegers 5 ein Hauptprodukt HP und eine Einlage
IS.
[0044] Bezogen auf die Bildung der Pakete soll im Folgenden aber nicht in erster Linie die
Einlage IS im Vordergrunde stehen, sondern die Hauptprodukte HP sollen hier fokussiert
werden.
[0045] Der Inhalt der Taschen 7 wird an den ersten Kreuzleger 8a zur Bildung von Paketen
9a mit gerader Anzahl von Druckprodukten 6 abgegeben. Sollen während der Produktion
Pakete 9b, 9c mit ungerader Anzahl von Druckprodukten 6 gebildet werden, so gibt die
zentrale Steuereinheit 1 entsprechende Befehle an die Anleger 4, 5. Im vorliegenden
Fall sollen beispielsweise im zweiten Kreuzleger 8b die Pakete 9b mit jeweils zwei
Produkten 6b des zweiten Anlegers 5 und einem Produkt 6a des ersten Anlegers 4 gebildet
werden. Dazu wird z.B. der erste Anleger 4 angewiesen, für einen Takt kein Produkt
6a abzugeben, während der zweite Anleger 5 angewiesen wird, ein Produkt 6b abzugeben.
Im nächsten Takt gibt dann jeder Anleger 4, 5 sein Druckprodukt regulär an eine nachfolgende
Tasche 7 ab.
[0046] Diese zwei Takte werden gespeichert, so dass die zentrale Steuereinheit 1 bei Ankunft
der diesen Takten entsprechenden Taschen 7 in den Paketierungsbereich predeterminiert
vorgesehen hat, wann diese Sequenz von Produkten 6a, 6b an den zweiten Kreuzleger
8b abgegeben werden muss. Dadurch entsteht das Paket 9b. Analog entsteht das Paket
9c im dritten Kreuzleger 8c. Die Reihenfolge der Auffüllung der Pakete im jeweiligen
Kreuzleger 8a, 8b, 8c kann variieren.
[0047] Die Stärke dieses Systems ist also darin zu sehen, dass ein Paket nicht komplett
gebildet werden muss, bevor ein anderes Paket zur Stapelung gelangt. Insbesondere
bei einer Fehlerbehebung erweist sich diese Vorgehensweise als hocheffizient, denn
damit wird der Produktionsfluss nicht unnötig verzögert oder gar unterbrochen.
[0048] Beispielsweise können hier zwei Pakete mit gerader Anzahl von Druckprodukten 6 nacheinander
gebildet werden, diese werden aber in einen anderen Kreuzleger abgelegt. Beispiele
verschiedener Sequenzen sind in der Seitendarstellung C des Fördermittels dargestellt.
[0049] Bei der Abgabe eines fehlerbehafteten Druckprodukts 6 durch einen Anleger 4, 5 wird
dieses unmittelbar nach Erkennen des Fehlers ausgeschleust. Damit tritt dann unmittelbar
die Fehlerbehebung in Aktion, welche dafür sorgt, dass dieses ausgeschiedene Druckprodukt
6 unmittelbar nachgebracht werden kann. Unterbrochen wird der Produktionsfluss deswegen
aber nicht, es wird indessen durch die zentrale Steuerung 1 eine Nachlieferung eingeleitet,
welche auf das fehlende Druckprodukt 6 gerichtet ist, wobei dieses Druckprodukt dann
von dem entsprechenden zuständigen Kreuzleger abgenommen wird.
[0050] An sich könnte die Fehlerbehebung bei einer unvollständigen vorauseilenden Sequenz
durch Druckprodukte 6 aus einer unmittelbar nachfolgenden Sequenz erfolgen, wobei
die zentrale Steuereinheit 1 dann zu einer neutralisierenden Kompensation über die
unmittelbar nachfolgenden Sequenzen eingreift. Dies ist auch dann möglich, wenn das
ausgeschiedene Druckprodukt 6 zur Bildung eines Pakets mit ungerader Anzahl von Druckprodukten
6 bestimmt war.
[0051] Diese Vorgehensweise lässt sich auch dann anwenden, wenn die unvollständige zu einem
bestimmten Paket vorgesehene Sequenz durch eine fehlerhafte Abgabe eines Druckprodukts
6 von einem Anleger 4 oder 5 erfolgt.
[0052] Wenn dann die Fehlerbehebung nicht unmittelbar durch Inanspruchnahme von Druckprodukten
6 der nachfolgenden Sequenz bewerkstelligt werden kann, so ergeht Befehl an den entsprechenden
Kreuzleger, das unvollständige Paket temporär ruhen zu lassen, bis die Nachproduktion
dort ankommt und abgelegt werden kann. Im allgemeinen wird diese intermediäre Ablegung
im Kreuzleger aber nur bei einer äusserst umfangreichen und zeitintensiven Fehlerbehebung
zum Tragen kommen, denn in den meisten Fällen lässt sich eine Fehlerfeststellung durch
eine unmittelbare Ersatzleistung aus der darauffolgenden Sequenz im Produktionsfluss
beheben.
[0053] Erfolgt die Fehlermeldung dann am Anfang einer Sequenz, so kann diese am Schluss
um die Anzahl nötiger Druckprodukte 6 für die Fehlerbehebung erstreckt werden, ohne
dass die nächste Sequenz dann in irgendeiner Weise betroffen wird.
[0054] In den beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung ist der Ablauf der Abgabe von
Produkten bzw. die Bildung von Paketen nicht auf die beschriebenen Beispiele beschränkt,
sondern es ist im Rahmen der beanspruchten Merkmale der Erfindung eine Vielfalt anders
gearteter Sequenzen möglich.
1. Verfahren zur Bildung von Paketen aus einzelnen Druckprodukten (6; HP, IS), wobei
die Druckprodukte (6; HP, IS) fortlaufend über mindestens einen Anleger (4, 5) an
ein Fördermittel (3) abgegeben und anschliessend zu mindestens einem Kreuzleger (8a,
8b, 8c) transportiert werden, in welcher die einzelnen Pakete (9a, 9b, 9c) mit einer
Anzahl von Druckprodukten (6) gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung eines Pakets mit einer geraden Anzahl von Druckprodukten mit den Anlegern
(4, 5) in Wirkverbindung stehende Taschen (7) fortlaufend durch jeweils zwei Druckprodukte
beladen werden, bis das Paket oder die Pakete zahlenmässig gebildet sind, und dass
zur Bildung eines vorangehenden, subsequenten oder später anfallenden Pakets mit einer
ungeraden Anzahl von Druckprodukten eine Tasche (7) in Verbund mit den für die Bildung
des Pakets vorbestimmten doppelt belegten Taschen (7) mit einem einzigen Druckprodukt
beladen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf eine Ausscheidung fehlerhafter Druckprodukte vor der Paketbildung eine paketbezogene
Fehlerbehebung erfolgt, bei welcher eine gesteuerte unmittelbare Nachbringung der
Anzahl ausgeschiedener Druckprodukte über die Inanspruchnahme einer entsprechenden
Anzahl von Druckprodukten aus der Produktionsfluss der nachfolgenden Sequenz erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausscheidung fehlerhafter Druckprodukte im Produktionsfluss stromab der Anleger
(4, 5) und stromauf des mindestens einen Kreuzlegers (8a, 8b, 8c) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fehlerbehebung auf Grund einer unvollständigen Abgabe von Druckprodukten aus
mindestens einem Anleger (4, 5) durch eine gesteuerte unmittelbare Nachbringung der
Anzahl fehlender Druckprodukte über die Inanspruchnahme einer entsprechenden Anzahl
von Druckprodukten aus der Produktionsfluss der nachfolgenden Sequenz erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fehlerbehebung auf Grund einer Ausscheidung fehlerhafter Druckprodukte oder
auf Grund einer unvollständigen Abgabe von Druckprodukten aus mindestens einem Anleger
(4, 5) durch eine gesteuerte unmittelbare Nachbringung der Anzahl fehlender Druckprodukte
über eine produktbezogene Erstreckung der durch Fehler betroffenen Sequenz erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fehlerbehebung auf Grund einer Ausscheidung fehlerhafter Druckprodukte oder
auf Grund einer unvollständigen Abgabe von Druckprodukten aus mindestens einem Anleger
(4, 5) durch ein intermediäres Ablegen des unvollständigen Pakets in einem Kreuzleger
(8a, 8b, 8c) erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Druckprodukte an passender Stelle innerhalb des Produktionsflusses
mit Beilagen (IS) beladen werden.