[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Beschlag für eine Tür oder Fensteranordnung.
[0002] Es sind verschiedenste Beschläge zum Verriegeln von Tür- und Fensteranordnungen bekannt.
Diese verriegeln jedoch meistens gegenüber einem seitlichen, vertikal verlaufenden
Rahmenteil oder gegenüber einem zweiten Flügel.
[0003] Diese bekannten Verriegelungen sind jedoch in Bezug auf Sicherheit oftmals nicht
besonders zuverlässig.
[0004] Gerade bei wärmegedämmten Flügel- und Blendrahmenprofilen, wie sie aus der
DE 10 2008 022 893 A1 bekannt sind, sind bislang keine zufriedenstellenden Lösungen zur Mehrfach-Verriegelung
der Tür- und Fensteranordnungen bekannt.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Beschlag vorzuschlagen,
der eine sehr sichere und dennoch einfache Verriegelung von Fenster- und Türanordnungen
ermöglicht und dennoch die thermische Entkopplung der beiden Seiten der Fenster- und/oder
Türanordnung nicht negativ beeinflusst.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine als Eckwinkel ausgebildete
Führung vorgesehen ist, in der ein Schließdom längsverschiebbar gehalten wird.
[0007] Durch diese Ausgestaltung kann der Beschlag mittig, zum Beispiel im Bereich der thermischen
[0008] Entkopellung des Rahmen- oder Flügelprofils angeordnet werden. Dabei ist es denkbar,
daß der Beschlag aus Kunststoff gefertigt ist.
[0009] Es hat sich erfindungsgemäß auch als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn der Beschlag
im wesentlichen symmetrisch ausgebildet ist.
[0010] Damit kann der Beschlag in beliebiger Orientierung eingebaut werden. Es ist keine
Unterscheidung zwischen Links- oder Rechtsanschlag und Unten- oder Obenanordnung nötig.
[0011] Sehr vorteilhaft ist es erfindungsgemäß, wenn an Vorder- und/oder Hinterkante des
Beschlages eine Nut zur Aufnahme eines Dichtungsprofils vorgesehen ist, wobei diese
Aufnahme auch an den beiden Schenkeln des als Winkel ausgebildeten Beschlages vorgesehen
sein kann.
[0012] Damit kann je nach Einsatzort des Beschlages an der jeweils passenden Stelle ein
Dichtungsprofil eingesetzt werden, welches auch um die durch den Beschlag definierte
Kante herumgeführt werden kann.
[0013] Ebenfalls sehr vorteilhaft ist es erfindungsgemäß, wenn der Schließdom im wesentlichen
formschlüssig im Beschlag gelagert ist.
[0014] Hierdurch wird ein stabiler Sitz des Schließdoms und eine große Widerstandsfähigkeit
gegenüber Einbruchsversuchen oder dergleichen erzielt.
[0015] Äußerst vorteilhaft ist es auch, wenn eine die gesamte Beschlagdicke einnehmende
Führung für den Schließdom vorgesehen ist.
[0016] Damit wird eine nochmals verbesserte Krafteinleitung in das Beschlagstück sichergestellt.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es sehr vorteilhaft, wenn der
Beschlag eine Dicke aufweist, die den zur Verfügung stehenden Spalt zwischen Flügel
und Rahmen weitestgehend ausfüllt.
[0018] Dadurch wird ein unerwünschtes Ausweichen des Beschlages bei großen Belastungen vermieden.
[0019] Als äußerst vorteilhaft hat es sich erfindungsgemäß auch erwiesen, wenn der Beschlag
für eine mittige Anordnung am Flügel ausgerüstet ist.
[0020] Durch die mittige Anordnung wird eine besonders geringe Beeinflussung der thermischen
Entkopplung sichergestellt.
[0021] Eine sehr vorteilhafte Fortbildung der Erfindung liegt auch vor, wenn der Schließdom
im einen Schenkel, dem Längsschenkel des Beschlages gelagert ist und durch den anderen
Schenkel, den Querschenkel hindurchtritt.
[0022] Hierdurch wird eine sehr lange Lagerstrecke geschaffen, so daß die seitliche Lagerung
des Schließdomes sehr stabil ist. Punktuelle Belastungen und Überbelastungen werden
vermieden.
[0023] Sehr vorteilhaft ist es erfindungsgemäß auch, wenn eine Befestigungsmöglichkeit im
Querschenkel des Beschlages vorgesehen ist, die als Schraubverbindung vorgesehen sein
kann.
[0024] Hiermit kann der Beschlag auf einfache Art und Weise mit dem Flügel verbunden werden.
Die Nutzung von in der thermischen Entkopplung vorgesehenen Schraubbereichen ist denkbar.
[0025] Zudem ist es äußerst vorteilhaft, wenn der Längsschenkel des Beschlages derart ausgebildet
ist, daß sich dieser in das Profil des Flügel einzupassen vermag und so in Querrichtung
gehalten wird.
[0026] Durch das Einsetzen des Längsschenkels des Beschlages in entsprechende Nuten bzw.
Ausnehmungen des Flügelprofils wird ein ausgezeichneter Halt erreicht.
[0027] Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt auch vor, wenn der
Schließdom im wesentlichen mittig im Beschlag angeordnet ist.
[0028] Hierdurch werden ungleichmäßige Belastungen der Profile vermieden. Zudem kann der
Verzug durch Temperaturunterschiede auf Außen- und Innenseite verringert werden und/oder
sichergestellt werden, daß die Schließfunktion auch bei Verzug noch leicht bedienbar
ist.
[0029] Erfindungsgemäß hat es sich auch als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn der Schließdom
ein Verbindungselement zu einer Schubstange oder dergleichen aufweist.
[0030] Damit wird eine Bedienbarkeit des Schließdomes über ein zentrales Schloß oder dergleichen
ermöglicht.
[0031] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels veranschaulicht.
[0032] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- ein Schaubild des erfindungsgemäßen Beschlages, angebaut an ein Flügelrahmenprofil,
- Fig. 2
- ein Schaubild desselben Beschlages mit ausgefahrenem Schließdom,
- Fig. 3
- ein Schaubild eines Gegenstücks am Blendrahmenprofil zur Verriegelung mit dem erfindungsgemäßen
Beschlag, und
- Fig. 4
- einen Schnitt durch den Querschenkel des erfindungsgemäßen Beschlages.
[0033] Mit 1 ist in Fig. 1 ein als Winkel ausgebildeter Beschlag zum Verriegeln eines Tür-
oder Fensterflügels aus einem Flügelprofil 2 gegenüber einem Blendrahmenprofil 3 bezeichnet.
[0034] Das Flügelprofil 2 und auch das Blendrahmenprofil 3 sind vorzugsweise in thermisch
isolierter Ausführung ausgebildet. Dies bedeutet, daß vorzugsweise zwei Aluminiumprofile
2a, 2b bzw. 3a, 3b im Abstand voneinander angeordnet sind und diese mit einem vorzugsweise
aus einem Kunststoff gefertigten Isolierstück 21 miteinander verbunden sind. In der
Mitte des Isolierstückes 21 ist ein sogenannter Schraubkanal 22 vorgesehen, der einen
guten Halt für Schrauben zur Befestigung von Scharnieren, Schlössern, Schließplatten
oder dergleichen erlaubt.
[0035] Sowohl das Flügelprofil 2 als auch das Blendrahmenprofil 3 weisen im Bereich des
Isolierstücks 21 eine Nutanordnung 23 zur Aufnahme einer Dichtung oder dergleichen
auf.
[0036] Der Beschlag 1 weist dabei einen Querschenkel 4 und einen Längsschenkel 5 auf.
[0037] Entlang der Seitenkanten des Beschlages 1 sind Nuten 6 vorgesehen, in die ein Dichtprofil
7 einsetzbar ist. Die Nuten 6 können dabei eine Hinterschneidung oder dergleichen
aufweisen.
[0038] Zudem sind die Nuten 6 um die Ecke herumgezogen, verlaufen also durchgehend vom Längsschenkel
5 zum Querschenkel 4.
[0039] Im Längsschenkel 5 ist eine Ausnehmung 8 vorgesehen, die sich über die gesamte Länge
des Längsschenkels 5 erstreckt und mit ihrem einen Ende durch den Querschenkel 4 hindurchragt.
In dieser Ausnehmung 8 ist ein Schließdorn 9 längsverschiebbar gelagert. Der Querschnitt
der Ausnehmung 8 ist dabei auf den Querschnitt des Schließdoms 9 abgestimmt, so daß
dieser spielfrei in der Ausnehmung 8 geführt wird.
[0040] Am vom Querschenkel 4 abgewandten Ende der Ausnehmung 8 kann eine Durchbrechung 10
des Längsschenkels 5 vorgesehen sein, in die eine Verdickung 11 des Schließdoms 9
einzugreifen vermag.
[0041] Durch die Geometrie der Ausnehmung 8 und die Länge des Längsschenkels 5 kann vorgegeben
werden, wie weit der Schließdom 9 durch den Beschlag 1 maximal hindurchragen kann.
[0042] Oftmals sind die Länge des Schließdomes 9, die Ausnehmung 8 und die Länge des Längsschenkels
5 so aufeinander abgestimmt, daß der Schließdom 9 die maximale Durchragelänge im Normalbetrieb
nicht erreicht.
[0043] Am vom Querschenkel 4 abgewandten Ende des Schließdornes 9 ist eine Verbindungsmöglichkeit
mit einer Schubstange 12 oder dergleichen vorgesehen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist im Bereich der Verdickung 11 des Schließdomes 9 eine nicht dargestellte, nach
hinten ragende Nase vorgesehen, die in eine entsprechende, ebenfalls nicht dargestellte
Ausnehmung der Schubstange 12 eingreift.
[0044] Die Breite des Beschlages 1 ist so abgestimmt, daß dieser in die Nutanordnung 23
eingesetzt werden kann.
[0045] In diesem Zusammenhang ist es denkbar, daß der Beschlag 1 an den Seitenkanten des
Längsschenkels 5 nach außen ragende Ansätze 13 aufweist, die in die Nutanordnung 23
einzugreifen vermögen. Hierzu ist die Nutanordnung 23 so ausgestaltet, daß diese von
unten her, also vom Querholm des Flügelprofils 2 zugänglich sind.
[0046] Durch diese Ansätze 13 wird ein Herausrutschen oder Heraushebeln des Beschlages 1
aus der Nutanordnung 23 verhindert.
[0047] Der Beschlag wird dazu vom Querholm her in die Nutanordnung 23 eingeschoben und dann
durch eine Befestigungsschraube 14 gesichert. Die Befestigungsschraube 14 greift dabei
in den Schraubkanal 22 des Isolierstücks 21 ein.
[0048] Die Schubstange 12 ist ebenfalls auf die Breite der Nutanordnung 23 abgestimmt und
kann dort längs verschoben werden. Die Schubstange 12 wird dabei in der Regel über
ein nicht dargestelltes Schloß oder eine Hebelanordnung betätigt. Dieses Schloß ist
beispielsweise innerhalb des Isolierstücks 21 angeordnet und berührt in der Regel
keines der Aluminiumprofile, so daß der verminderte Wärmetransport durch die Flügelprofile
2 und die Blendrahmenprofile 3 aufrechterhalten bleibt.
[0049] Die Schubstange 12 kann ebenso wie der Beschlag 1 aus einem Kunststoff gefertigt
sein, der eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist. Vorteilhaft haben sich hierzu
Polyamide, insbesondere PA 6 erwiesen, die faserverstärkt sein können.
[0050] Diese bieten eine hohe Festigkeit und Schlagzähigkeit.
[0051] Der Schließdom 9 ist in der Regel aus Stahl oder dergleichen gefertigt, damit dieser
die auftretenden Scherkräfte aufnehmen kann.
[0052] Es ist denkbar, daß im gegenüberliegenden Blendrahmenprofil 3 noch ein Anschlagstück
vorgesehen ist, welches den Luftspalt zwischen dem Beschlag 1 und dem Blendrahmenprofil
3 auf das mindestens notwendige Maß verkleinert um so ein Ausweichen des Beschlages
bei großen Belastungen, wie diese beispielsweise bei einem Einbruchsversuch auftreten
können, zu vermeiden.
[0053] Die in den Beschlag 1 eingesetzte Dichtung 8 vermag sich an entsprechenden Anlageflächen
des Blendrahmens 3 anzulegen und gerade die in den Profilecken nicht optimale Abdichtung
gegen Zugluft und vergrößerten Kältedurchgang deutlich zu verbessern.
[0054] Durch die symmetrische Ausgestaltung des Beschlages 1 ist dieser an allen vier Ecken
eines Flügelprofils 2 einsetzbar. Dabei ist es unerheblich ob dieses für Linksanschlag
oder Rechtsanschlag eingerichtet ist.
[0055] Für das Dichtungsprofil 8 brauchen auch nur zwei Varianten vorgehalten werden um
den Einsatz an allen vier Profilecken zu ermöglichen.
[0056] Am Ende des Dichtungsprofils 8 kann noch ein Ansatz vorgesehen sein, der in ein Rahmendichtungsprofil
81 einzugreifen vermag. Die Befestigung des Dichtungsprofils 8 wird damit nochmals
verbessert.
[0057] Als Gegenstück für den Beschlag 1 kann eine Lochplatte 15 vorgesehen sein, die auf
dem Blendrahmen 3 oder auf einer Bodenleiste 31 aufgeschraubt ist und eine Aufnahme
des Schließdomes 9 ermöglicht.
[0058] Es ist auch denkbar, daß gerade für den Einsatz bei Fensterflügeln oder die obere
Schließung bei Türflügeln ein Formstück vorgesehen ist, welches in eine Nutanordnung
23 im Blendrahmenprofil 3 einsetzbar ist. Dieses nicht dargestellte Formstück kann
dabei auch als Winkel ausgebildet sein und damit sowohl in den Längs- als auch den
Querholm des Blendrahmens 3 eingreifen.
[0059] Insgesamt wird durch die erfindungsgemäße Beschlaganordnung eine Möglichkeit geschaffen,
die eine mittige Verriegelung in Vertikalrichtung ermöglicht, ohne die Isolierung
der Profile negativ zu beeinflussen.
[0060] Umlenkungen, wie sie bislang üblich waren, um eine außermittige Verriegelung zu ermöglichen,
das Schloß sitzt bei solchen Anordnungen mit großer Isolierwirkung oftmals mittig,
können entfallen.
1. Beschlag für eine Tür oder Fensteranordnung, dadurch gekennzeichnet, daß eine als Eckwinkel ausgebildete Führung vorgesehen ist, in der ein Schließdom längsverschiebbar
gehalten wird.
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschlag im wesentlichen symmetrisch ausgebildet ist.
3. Beschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an Vorder- und/oder Hinterkante des Beschlages eine Nut zur Aufnahme eines Dichtungsprofils
vorgesehen ist, wobei diese Aufnahme auch an den beiden Schenkeln des als Winkel ausgebildeten
Beschlages vorgesehen sein kann.
4. Beschlag nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schließdom im wesentlichen formschlüssig im Beschlag gelagert ist.
5. Beschlag nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine die gesamte Beschlagdicke einnehmende Führung für den Schließdom vorgesehen
ist.
6. Beschlag nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschlag eine Dicke aufweist, die den zur Verfügung stehenden Spalt zwischen
Flügel und Rahmen weitestgehend ausfüllt.
7. Beschlag nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschlag für eine mittige Anordnung am Flügel ausgerüstet ist.
8. Beschlag nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schließdom im einen Schenkel, dem Längsschenkel des Beschlages gelagert ist und
durch den anderen Schenkel, den Querschenkel hindurchtritt.
9. Beschlag nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Befestigungsmöglichkeit im Querschenkel des Beschlages vorgesehen ist, die als
Schraubverbindung vorgesehen sein kann.
10. Beschlag nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Längsschenkel des Beschlages derart ausgebildet ist, daß sich dieser in das Profil
des Flügel einzupassen vermag und so in Querrichtung gehalten wird.
11. Beschlag nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schließdom im wesentlichen mittig im Beschlag angeordnet ist.
12. Beschlag nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schließdom ein Verbindungselement zu einer Schubstange oder dergleichen aufweist.