[0001] Die Erfindung betrifft ein gepanzertes, minengefährdetes Fahrzeug mit einem an unterschiedliche
Einsatzzwecke anpassbaren Austauschmodul nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Ein solches Austauschmodul kann dem Fahrzeug auf einfache Weise eine Mehrrollenfähigkeit
verleihen.
[0002] Bisher sind Austauschmodule an Fahrzeugen insbesondere dann in Verwendung, wenn sie
verbrauchbare Materialien enthalten, so bei gepanzerten Fahrzeugen z.B. Munition,
bei anderen Fahrzeugen auch Gastanks oder dergleichen. Bei LKW sind Austauschmodule
in Form unterschiedlicher Anhänger oder auch Transportcontainern auf einer Ladefläche
bekannt. So können schon jetzt Sattelschlepper oder Zugmaschinen von einem vor Ort
verbleibenden Abschnitt eines Sattelzuges getrennt werden.
[0003] Bei gepanzerten minengefährdeten Fahrzeugen möchte man jedoch weder ein Austauschmodul
vor Ort belassen, noch eine andere Einheit ortsfest belassen, sondern es wird eine
Panzerung insbesondere dagegen vorgesehen, dass im Rahmen asymmetrischen kriegsähnlicher
Einsätze ein Angriff durch Minen erfolgt. Durch eine Mineneinwirkung wird dabei bei
gepanzerten Fahrzeugen häufig eine Bodenwanne stark deformiert werden, wodurch die
im Innenraum des Fahrzeug befindlichen Personen wie Einrichtung Schaden nehmen könnten.
Dies zu vermeiden, ist Ziel der Erfindung. Naheliegend wäre nun, die Bodenwanne steifer
und als ein Austauschmodul zur Aufnahme der gesamten Energie auszulegen. Dies ist
wegen des begrenzten Raums nicht befriedigend möglich. Zudem sind die im Innenraum
befindlichen Personen bei jeder Stoßwelle, die die Panzerung verformt, gefährdet.
[0004] Der Austausch von der Bodenwanne, die mit dem Antrieb und insbesondere den Achsen
in Verbindung steht, ist nach einer Beschädigung zudem schon jetzt möglich, jedoch
aufwändig und wird daher in Spezialwerkstätten durchgeführt.
[0005] Allgemein wird bei minengefährdeten Fahrzeugen angestrebt, dass die Insassen gegen
die meist von unten auf das Fahrzeug wirkende Mineneinwirkung geschützt sind. Alle
Arten von Dämpfungsmaterialien zwischen Bodenwanne und Personen benötigen viel Platz,
was bei vorgegebener Innenraumdimensionierung die Gesamtgröße des Fahrzeugs zu sehr
erhöhen würde. Über spezielle Sitze, die von der sich bei Mineneinwirkung gegebenenfalls
verformenden Bodenwanne des Fahrzeugs und den mit ihr verbundenen Boden weitgehend
entkoppelt sind, kann aber im Stand der Technik zumindest der Rückenbereich eines
Soldaten geschützt werden. Auch sind im Stand der Technik schon jetzt Fußrasten bekannt,
die die Schockwirkung, die bei einer Minenexplosion über den Boden auf die Füße der
Insassen ausgeübt werden kann, minimieren sollen.
[0006] Im Stand der Technik ist bisher jedoch nicht gelungen, außer mit derartigen Einzelmaßnahmen
die übrigen gefährlichen Innenraumeinrichtungen insgesamt für Insassen ungefährlich
auszulegen.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schutz der im Fahrzeug befindlichen
Personen gegen Schockauswirkung mit großer Sicherheit und einfachen Mitteln zu gewährleisten.
[0008] Die Erfindung wird durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Die Unteransprüche
geben vorteilhafte Ausführungsformen wieder.
[0009] Insbesondere ist vorteilhaft, dass durch ein Dachmodul, das lediglich über den Explosionsschock
aufnehmende und verteilende Wandbereiche mit dem wahrscheinlichen Ort der Explosion
am Boden des Fahrzeugchassis in Verbindung steht, ein langer und nicht gradliniger
Weg für die Schockwellen vorgesehen ist.
[0010] Dieses Dachmodul wird in ein mit einem nach oben offenen Freiraum in seinem Inneren
versehenen Fahrzeugchassis eingesetzt, wobei der Freiraum durch Seitenwände, Rückwand,
Boden und Front umgrenzt ist. Das Dachmodul wird dann an seinem Rand über die Wände
und Front mit dem Fahrzeugchassis des Fahrzeugs austauschbar in Verbindung stehen,
wobei die für verschiedene Einsatzzwecke vorzuhaltenden Innenraum-Einrichtungen und/oder
Gerätschaften an dem Dachmodul austauschbar mit diesem angehängt sind.
[0011] Durch eine Verteilung der Schockwelle über das gesamte Fahrzeug wird sich in Rückrichtung,
d. h. über die Traversen nach innen in den Innenraum, nur wenig Energie ausbreiten,
schon weil die Schockenergie zu etwas unterschiedlichen Zeiten jeweilige Traversen
erreicht. Daher werden durch die Erfindung die für verschiedene Einsatzzwecke vorzuhaltenden
spezifischen Einrichtungen und/oder Geräte an den Dachmodul schnell mit diesem austauschbar
und schockgeschützt vorgesehen, und zudem die Insassen des Fahrzeugs geschützt. Weiter
können alle am Dachmodul befindlichen Einrichtungen leicht in ein Reservechassis umgelagert
werden, wobei interne Verbindungen und Abstimmungen erhalten bleiben, und nur durch
wenige Steckverbindungen Sensor- und Stromleitungen vom Chassis zu den Einrichtungen
anzuschließen sind.
[0012] Diese Verbindungen von chassisseitigen Anschlüssen zu Anschlüssen an einem Dach-oder
Missionsmodul werden standardisiert. Sie werden erfindungsgemäß im Bereich einer bei
allen Dachmodulen vorhandenen Traverse oder im Bereich einer mit vergrösstertem Panzerungsschutz
versehenen Rückseite des Chassis vorgesehen. An einem Basisfahrzeug und an den einzelnen
Missionsmodulen werden so auf diese Weise standardisierte Schnittstellen vorgesehen,
über die jedes Missionsmodul schnell und sicher an die Infrastruktur des Basisfahrzeugs
angeschlossen werden kann. Insbesondere, aber nicht beschränkt auf die nachfolgende
Aufzählung werden diese Schnittstellen beispielsweise die Versorgung bzw. den Austausch
mit: Elektrischer Energie, elektronischen Signalen zur Kommunikation / Netzwerk, Luft
(für Heizung / Klimatisierte Luft / ggf. Pressluft) umfassen.
[0013] Dabei wird ermöglicht, dass alle benötigten Anschlüsse innerhalb kürzester Zeit angeschlossen
werden können, um einerseits Zeit beim Umbau zu sparen, und andererseits das eigentliche
Prozedere des Anschließens so einfach und sicher wie möglich zu halten, damit nichts
vergessen wird.
[0014] Zum Bespiel können die Schnittstellen des Dachmoduls leicht sichtbar vertikal übereinander
an einer der Traversen, an deren sich vertikal erstreckenden, nach außen gerichteten
Seitenfläche vorgesehen werden. Die Schnittstellen des Chassis werden dann demzufolge
gegenüberliegend dicht benachbart angeordnet.
[0015] Das Basisfahrzeug wird Schnittstellen für alle geplanten Typen von Missionsmodulen
vorhalten, die - je nach eingesetztem Einsatzmodul-Typ - nicht unbedingt immer alle
genutzt werden. Am Missionsmodul sind diejenigen Anschlüsse vorgesehen, die für den
Betrieb des jeweiligen Missionsmodul-Typs erforderlich sind. Es ist denkbar, eine
Redundanz zu ermöglichen, und so bei Ausfall entweder einer Schnittstelle am Missions-modul
oder eines Anschlusses an dem Chassis auf alternativem Weg die jeweilige Versorgungsschnittstelle
oder Kommunikationsschnittstelle zu ermöglichen. Solche Redundanz würde durch eine
Doppelung der Schnittstellen, die an einer anderen Traverse, bzw. gegenüberliegend
dieser vorgesehen werden, ermöglicht. Reserveschnittstellen können so ausgelegt werden,
dass sie nur durch spezielle Adapter verbunden werden können, die zwei ansonsten nicht
miteinanderverbindbare (z.B. female-female Kontakte) Schnittstellen verbinden.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform werden dabei an einer Dachplatte des Dachmoduls
eine Mehrzahl von mindestens drei, häufig jedoch durch Doppelung acht oder mehr Traversen
vorgesehen, an denen ein Laufboden hängt, der so keinen Kontakt zu einer seitlichen,
vorderen oder hinteren Wandstruktur aufweist, insbesondere weder am Rand noch in seiner
Fläche direkten Kontakt mit dem Boden das Fahrzeugchassis aufweist. Vielmehr wird
er einen Abstand einhalten, der es dem Boden erlaubt, im Falle einer Minenexplosion
erwarteter Stärke auszubeulen, ohne den von der Dachplatte herabhängenden Laufboden
zu erreichen.
[0017] Das Dachmodul wird den unter sich befindlichen Einrichtungen nur über die herabhängenden
Traversen, an denen ein Boden hängt, einen offenen Rahmen geben. Eigene Wände, die
das Dachmodul zum Beispiel containerartig begrenzen, sind an den Längs-oder Stirnseiten
der abgehängten Traversenstruktur nicht vorgesehen. Alle Abschlussflächen, die ggf.
vorgesehene Einrichtungen im Inneren zur Seite hin begrenzen, werden so ausgelegt,
dass sie nicht in Verbindung mit der Dachplatte des Dachmoduls und dem Boden stehen,
sondern vorteilhafterweise gegenüber beiden beabstandet sind.
[0018] Insbesondere werden alle Einrichtungen im Innenraum, auch der Laufboden, auf dem
auch während der Fahrt die Füße abgesetzt werden, an Traversen mit der Dachplatte
verbunden. Diese Traversen können als Hohlprofil in einer Stückzahl von wenigstens
drei bis weit über ein Dutzend vorgesehen werden, wobei es sich als günstig erwiesen
hat, die Schwingungseigenschaften durch Doppeln von zwei nebeneinander senkrecht verlaufenden
und miteinander fest verbundenen Vierkantprofilen zu verbessern. Durch die erhöhte
Steifigkeit werden Eigenschwingungsanregungen vermieden.
[0019] Weiter können einige der Traversen, die keine Verdopplung aufweisen, und andere Traversen,
bei denen es sich beispielsweise aufgrund der Innenraumgeometrie anbietet, auch in
einigem Abstand voneinander ( - vorgeschlagen werden als Abstand ein bis zwei Traversendicken
-), eine quasi Verdoppelung schaffen. Eine bevorzugte Ausführungsform vermeidet es,
in jedem der Eckbereiche des Bodens eine Traverse anzuordnen, sondern ordnet die Mehrzahl
der Traversen mittiger an, so dass die Lasten bevorzugt in der Mitte der Dachplatte
nochmals beabstandet von dem potentiell Stosswellen übertragenden Seitenrand des Freiraums
angeordnet sind.
[0020] Auf diese Weise lässt sich die Versteifung des Dachmoduls erreichen, ohne dass sich
in unerwünschter Weise eine Übertragung von Schockwellen auf den Boden und die an
den Traversen angesetzten Einrichtungen ergibt.
[0021] Es können auch einige Einrichtungen fest mit dem Fahrzeug verbunden werden, wie zum
Beispiel das Feuerlösch-System und mit dem Motor des eigentlichen Fahrzeugs in Verbindung
stehende Einrichtungen. Andererseits können auch Einrichtungen nachträglich mit dem
Dachmodul verbunden werden, nachdem dieses in ein Fahrzugchassis eingesetzt wurde.
So können Einrichtungen, die nicht durch die Ausnehmung im Chassis passen, dennoch
über andere Einrichtungen und/oder die Traversen an der Dachplatte angehängt werden.
Andererseits kann z.B. der Fahrersitz unabhängig vom Dachmodul vorgesehen sein, denn
er ist üblicherweise bereits selbst entkoppelt und ohnehin räumlich von Kommandanten-
und Mannschaftssitzen getrennt.
[0022] In einer besonderen Ausführungsform ist ein Kran vorgesehen, der an dem Dachmodul
an der Oberseite befestigt ist, wobei die Winde zum Betrieb des Krans einen Großteil
des Innenraums des Fahrzeuges einnimmt. Vorteilhafterweise wird sie damit Teil des
Dachmoduls und wird vom Boden entkoppelt. Beim Einziehen des Windenseils wird sie
sich gegen die Dachplatte abstützen und daher nicht als am Boden des Fahrzug befestigtes
Teil zuggesichert werden müssen. Eine Befestigung an der Bodenwanne würde eine unerwünschte
Brücke für die Stoßwellenenergie darstellen können.
[0023] Zudem wird vorgeschlagen, einen Teil des Bodens, der mithilfe beispielsweise von
vier hierfür vorgesehenen, starken Traversen strukturell fest an der Dachplatte befestigt
ist, selbst noch zu verstärken (mit z.B. doppelter Dicke auszuführen) und an diesem
die Winde zur Gewährleistung notwendiger Gegenkräfte zu verankern. Ebenfalls kann
ein Generator zum Erzeugen des elektrischen Stroms für beispielsweise die Winde an
einem an dem Dachmodul angehängten Abschnitt des Laufbodens vorgesehen werden.
[0024] Dadurch, dass beispielsweise Sitze, aber auch Tische und Fußrasten am Dachmodul befestigt
sind, ergeben sich für die Schockwelle bei einer Minenexplosion deutlich längere Wege
über denen die Stosswellenenergie abgebaut wird bzw. sich unter Überlagerung verteilt,
so dass die Amplitude insgesamt abnimmt. Gleichzeitig ist auf diese Weise eine einfache
Austauschbarkeit des gesamten Innenraums an verschiedene Einsatzzwecke zum Beispiel
als Rettungsfahrzeug, als Kommandofahrzeug, oder als Bergefahrzeug möglich.
[0025] Diese einfache Austauschbarkeit ist ein logistischer Vorteil, da so nur eine Mehrzahl
von Dachmodulen entsprechend den möglichen Einsatzzwecken mit geführt werden muss,
und die zur Aufnahme der Dachmodule vorgesehenen Fahrzeugchassis in geringerer Stückzahl
vorhanden zu sein brauchen (nur so viele wie gleichzeitig im Einsatz sind). Es ist
dann also insbesondere nicht nötig, für jeden Einsatzzweck ganze spezialisierte Reservefahrzeuge
vorzusehen, sondern einige wenige Reservechassis, die leicht durch Einsetzen entsprechender
Dachmodule an die jeweiligen Einsatzzwecke anpassbar sind. Schließlich ergibt sich
der weitere Vorteil, dass bei einer Minenexplosion die im Inneren des Fahrzeuges an
dem Dachmodul vorgesehenen Einrichtungen ebenso wie die Personen geringeren Stosswellenenergien
ausgesetzt sind, so dass die Wahrscheinlichkeit steigt, dass ein Dachmodul selbst
bei einer Beschädigung des Chassis noch weiter seine Funktionalität behält.
[0026] Durch einen an dem Dachmodul über Traversen vom Dach herabhängenden Boden, der oberhalb
des Bodens des minengefährdeten Fahrzeuges mit deutlichem Abstand abgehängt ist, wird
auch die Vorsehung spezieller Fußrasten für die Insassen des Fahrzeuges nicht mehr
benötigt. Der Abstand, den dieser abgehängte Laufboden von dem eigentlichen gepanzerten
Boden des Fahrzeuges aufweist, beträgt 20-40 cm, vorzugsweise 35 cm in Abhängigkeit
von der Panzerung des minengefährdeten Fahrzeugs und vorab ermittelten möglichen Biegedeformationen,
die durch Minenexplosionen am gepanzerten Fahrzeugboden entstehen könnten. Hierdurch
ist ein Abstand gewählt, der den Laufboden so weit vom gepanzerten Unterboden des
Fahrzeugchassis beabstandet, dass eine Ausbeulung nicht an den Laufboden heranreicht.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist dann der Laufboden im vorderen Bereich des
Fahrzeugs noch weiter vom Unterboden entfernt als im hinteren Bereich.
[0027] Sitze, auf denen die Fahrzeuginsassen an beispielsweise den diversen im Fahrzeuginneren
vorgesehenen Einrichtungen sitzen, werden vorteilhafterweise ebenso an den Traversen,
die senkrecht vom Dach des Dachmoduls herabhängen, angesetzt oder auf dem herabhängenden
Boden derart befestigt, dass durch die langen Wege, die eine Schockwelle in den Wänden
und Traversen durchlaufen muss, Auslenkungen, die einen Fahrzeuginsassen gefährden
könnten, deutlich verringert sind.
[0028] Bezüglich der Formgebung des Dachmoduls wird vorgeschlagen, eine umlaufende Auflagekante
an den mit den Wänden in Verbindung stehenden Dachrändern vorzusehen, auf die das
Dachmodul aufsetzbar ist. Es ist auch möglich, in einer Variante das Dachmodul zweistückig
auszubilden, mit einem vorderen Bereich mit Turmluke und einem hinteren Bereich mit
anderen Gerätschaften, wobei an jedem der beiden (Teil-) Dachmodule über Traversen
ein eigener Laufboden abgehängt ist.
[0029] In einer weniger bevorzugten Ausführungsform könnte auf einen Dachrand verzichtet
werden. Ein Dachrand hat jedoch eine eigene das Fahrzeug versteifende Funktion, die
er insbesondere wahrnehmen kann, wenn der Dachrand an den Ecken zur Weiterleitung
von Kräften abgerundet ausgebildet ist. Zudem eignet sich eine breitere Überlappung
besser, eine ABC-Dichtigkeit an der Verbindungsstelle zu schaffen.
[0030] Um an der Verbindungsstelle zwischen Dachmodul und Fahrzeugchassis eine feste auch
kraftüberleitende Verbindung zu schaffen, die das Dachmodul auch nach einer Minenexplosion
sicher am Fahrzeugchassis hält, werden entlang der Kanten eine Vielzahl von Bolzen
in entsprechenden Bolzenlöchern vorgesehen. Beispielsweise wird vorgeschlagen, mit
Bolzen in einer Anzahl von 5-20 pro Kante eine innige Verbindung des Dachmoduls mit
der Wandung und der Panzerung des Fahrzeugs herzustellen.
[0031] Da das Dachmodul insgesamt mit seiner für den Innenraum vorgesehenen Bestuhlung aber
auch mit allen vorhandenen, nicht nur elektronischen Gerätschaften und dergleichen
ein nicht geringes Gewicht aufweist, ist das beim Austausch oder Einbau des Moduls
nötige Einpassen in ein Grundfahrzeugs nicht trivial.
[0032] Es wird daher vorgeschlagen, Vertikalführungen vorzusehen, die beim Absenken eines
beispielsweise an einem Kran hängenden Dachmoduls in den Freiraum im Inneren des Fahrzeugchassis
das Dachmodul in seiner Winkelstellung und Längsausrichtung festlegen, sobald die
Führungen an dem Dachmodul zu greifen begonnen haben.
[0033] Insbesondere wird vorgeschlagen, eine an einer der Längsseiten befestigte, annähernd
vertikal verlaufende Stange vorzusehen, die in einer entsprechend im abgehängtem Boden
des Dachmoduls vorgesehenen Nut beim Absenken des Dachmoduls einpasst, und an der
entlang der Laufboden in seiner Ausrichtung jedenfalls in drei horizontalen Richtungen
gehalten wird.
[0034] Vorteilhafterweise werden wenigstens zwei derartige Führungen vorgesehen, die zudem
nicht punktsymmetrisch, sondern beispielsweise beide in einem hinteren Bereich an
den Längsseiten des Fahrzeuges angeordnet sind, so dass eine Ausrichtung des Dachmoduls
im Panzer auch unter widrigen Bedingungen sofort erkennbar ist und das Dachmodul nie
auch bei eventuell fehlenden Markierungen falsch herum abgesenkt werden kann.
[0035] Tatsächlich wird jedoch schon aufgrund der üblicherweise im vorderen Bereich des
Dachmoduls vorgesehenen Turmluke (bei militärischen gepanzerten Fahrzeugen) eine richtige
Ausrichtung auch anhand der auf der Oberseite des Dachmoduls vorgesehenen Einrichtungen
wie beispielsweise auch Kränen oder Geschützbefestigungen für jeden klar erkennbar
sein.
[0036] In einer alternativen Ausführung des Dachmoduls kann der Bodenbereich nach Einbau
seitlich vergrößert werden, um wenigstens bestehende Spaltmaße zu überbrücken. Hierzu
wird vorgeschlagen, Gummimatten oder ähnliches flexibles Material am Rande des Bodenbereiches
in entsprechender Stärke vorzusehen.
[0037] Um schließlich ein passgenaues Einpassen des Dachmoduls in exakter Übereinstimmung
mit den Bolzenlöchern zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, konische Zapfen und zusammenwirkende
Zapfenlöcher an Auflagekante und der den Freiraum abdeckenden Dachplatte vorzusehen.
Hierbei wird es sich anbieten, die konischen Zapfen an der Unterseite des Daches bzw.
der Dachplatte des Dachmoduls vorzusehen, und am Fahrzeug entsprechende Zapfenlöcher
an den Auflagekanten im Bereich der Wandungen vorzusehen. Dies ermöglicht es, gegebenenfalls
auch Dachmodule, die nicht nach dem Zapfen/Zapfen Lochsystem entsprechend ausgestattet
sind, auf das Fahrzeug zu setzen, z.B. einen einfachen Wetter- und Staubschutz.
[0038] Zur Lagerung und zum Transport der Dachmodule wird vorgeschlagen, einen die Höhe
des Dachmoduls d.h. insbesondere die Länge der Traversen, mit denen das Bodenelement
an der Dachplatte des Dachmoduls abgehängt ist, in seiner Höhe übersteigenden unteren
Teilabschnitt eines üblichen Transportcontainers von einem oberen Teilabschnitt ablösbar
zu gestalten. Diesen unteren Teilabschnitt dann mit einer Auflagekante und bevorzugt
mit Zapfenlöcheraufnahmen zu versehen, um ein Dachmodul in den unteren Abschnitt einzusenken
und anschließend den oberen Abschnitt des Containers auf den unteren Teilabschnitt
wieder aufzusetzen.
[0039] Sofern die Dachplatte bis zum Rand reicht, ist deren Dicke bei der Bemaßung der beiden
Teilhöhen der Containerteilabschnitte zu berücksichtigen.
[0040] Auf diese Weise wird ein unterer Teilabschnitt und oberer Teilabschnitt auch dann
noch die Höhe eines üblichen Transportcontainers aufweisen, wenn ein Dachmodul in
den unteren Teilabschnitt eingesetzt ist.
[0041] Der obere Abschnitt des Transportcontainers dient dabei dann dazu, die Oberseite
des Dachmoduls und etwaige darauf befestigt Einrichtungen zu schützen. Lediglich Einrichtungen
die größer sind als der Freiraum, den der obere Abschnitt bietet, müssten separat
transportiert werden. Letzteres natürlich nur, wenn die Normdimensionen eines Transportcontainers
gewahrt werden sollen. Der obere Abschnitt des Transportcontainers wird auch ohne
Dachmodul an dem unteren Abschnitt befestigbar ausgebildet.
[0042] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der Zeichnung. Dabei zeigt :
- FIG. 1
- eine schematische Zeichnung, in der das Zusammenfügen eines Dachmoduls und eines Chassis
verdeutlicht wird,
- FIG. 2
- eine schematische Darstellung eines Panzerchassis aus der FIG. 1,
- FIG. 3
- den als Missionsmodul bezeichneten austauschbaren Teil, der mit einer Dachplatte und
einer Mehrzahl von Traversen versehen ist. Deutlich sind in FIG. 3 Kerben 52 zur Anpassung
an das in FIG. 2 gezeigte gepanzerte Fahrzeugchassis erkennbar.
[0043] Das Chassis, wie es in FIG. 2 und 1 erkennbar ist, weist im unteren Bereich der Zeichnung
erkennbare Ketten auf und ist nach Art eines leichten Panzers aufgeführt. Das Fahrzeugchassis
weist eine über annähernd die Gesamtbreite reichende Ausnehmung auf, die hinter dem
Luk für den Fahrer beginnt und bis kurz vor die Rückwand des Chassis reicht.
[0044] Die Ausnehmung ist dabei kastenförmig gebildet, so dass, wie in der FIG. 1 dargestellt,
ein kastenförmiger Einsatz eingebracht werden kann. Der Einsatz weist dabei an seiner
Oberseite eine Dachplatte 40 auf und als untere Begrenzung einen Laufboden 30. An
der Dachplatte sind zudem ein Geschütz und zwei Luken zu erkennen. Zwischen der Dachplatte,
die sich auf einem Rand 42 auf dem Chassis abstützen wird, und dem Laufboden 30sind
eine Mehrzahl von Traversen 24 vorgesehen, die den Laufboden an der Dachplatte 40
halten, ohne dass der Laufboden Kontakt mit der Bodenwanne des Chassis aufnimmt.
[0045] Vielmehr wird ein nicht unbeträchtlicher Abstand der allen möglichen Ausbeulungen
der Bodenwanne Rechnung trägt, zwischen dem Laufboden 30 und der Bodenwanne bzw. einer
in der FIG. 2 dargestellten Oberseite der Bodenwanne 18 eingehalten.
[0046] In der FIG. 2 sind weiter die im wesentlichen vertikal laufenden Seitenwände 14,
16 des Fahrzeuges dargestellt, an denen im Inneren je nach Breite des Randes 42 an
der Oberseite noch Einrichtungen vorgesehen werden können, die bei jedem Fahrzeug
vorhanden sein müssen. Lediglich die für die jeweilige Mission spezifischen Einrichtungen
und diejenigen, die mit Personen in direktem Kontakt stehen, werden sinnvollerweise
an dem Dach- oder auch dem Missions-Modul austauschbar vorgesehen.
[0047] Das Fahrzeugchassis ist dabei mit Bezugszeichen 12 bezeichnet und mit Bezugszeichen
50 ist eine Stange oder ein Bügel bezeichnet, das als eines (bevorzugt werden mehrere)
Führungselemente an einem der Wandbereiche angesetzt ist und die Gegenführung zu einer
an dem herabhängenden Boden 30 vorgesehenen Nut 52 bildet, wie diese in der FIG. 3
dargestellt ist.
[0048] In der FIG. 3 ist nicht mehr das gepanzerte minengeschützte Fahrzeug insgesamt, sondern
lediglich das an die unterschiedlichen Einsatzzwecke anpassbare Austauschmodul 10
dargestellt. Dieses Austauschmodul 10 wird in den nach oben offenen Freiraum in das
Innere des minengefährdeten Fahrzeuges 12 eingesetzt, wobei nunmehr nicht der zuvor
noch vorhandene Freiraum, sondern das bestimmungsgemäße Austauschmodul durch die Seitenwände
14,16 die Rückwand und den Boden 18 sowie die Front des Fahrzeugchassis umgrenzt ist.
[0049] Dass Dachmodul 10 wird an seinem Rand, nämlich mit dem Rand der Dachplatte 40 über
einen jeweiligen horizontalen Bereich der Wände und Fronten des Fahrzeuges hinausragen,
um mit diesem austauschbar in Verbindung zu stehen. Größere Bereiche mit Teilen vertikaler
Wandung auszutauschen, ist denkbar.
[0050] Alle für die verschiedenen Einsatzzwecke vorzuhaltenden Innenraumeinrichtungen und
oder Gerätschaften werden an dem Dachmodul 10 angesetzt und sind so mit diesem zusammen
austauschbar gestaltet.
[0051] In einer bevorzugten Ausführungsform sind Sitze 32 für die Fahrzeuginsassen und die
für den Einsatzzweck vorzusehenden Innenraumkomponenten an Traversen 24; 36 und/oder
dem hängenden Boden 30 unter Belassung eines Freiraums zu den Wänden und zu den Fronten
angesetzt. Auf diese Weise werden sie bei einer möglichen Minenexplosion nicht von
den Stoßwellen direkt erreicht, sondern lediglich von den Stoßwellen, die die Dachplatte
40 bewegen. Quertraversen 38 an denen in Fig. 3 die Sitze befestigt dargestellt sind,
verstärken die Entkopplung noch.
[0052] In der FIG. 3 ist zudem die auf eine horizontale, umlaufende Auflagekante 42 aufpassende,
eine Öffnung über dem Freiraum im Fahrzeug verschließende mit einer Mehrzahl gerader
Seitenränder versehene Dachplatte 40 des Dachmoduls 10 zu erkennen.
[0053] In der FIG. 3 nicht dargestellt ist eine bevorzugte Ausführungsform, in der die Dachplatte
40 entlang ihrer Kanten mit Bolzenlöchern versehen ist, in die hinein Bolzen zur Sicherung
der Dachplatte an einem oberen Rand 42 verschraubbar sind. Eine Ausbildung der Bolzenlöcher
im oberen Rand 42 als Sacklöcher ist möglich.
[0054] Ebenfalls nicht dargestellt, aber in einer weiter bevorzugten Ausführungsform vorgeschlagen,
können konische Zapfen und zusammenwirkende Zapfenlöcher an wenigstens einer Auflagekante
mit einer aufpassenden, eine Öffnung im Fahrzeug abdeckenden Dachplatte 40 zusammenwirken.
[0055] Schließlich wird vorgeschlagen, dass zum Transport und zur Lagerung eines Dachmoduls
ein in seiner Höhe die Längen der Traversen überragender unterer Abschnitt eines Transportcontainers
mit einer Auflagekante für ein Dachmodul ausgebildet wird, der erlaubt, dass die Missionsmodule
in solchen Transportcontainern transportiert werden können, wobei ein oberer Teilabschnitt
des Transportcontainers lösbar befestigbar auf dem unteren Teilabschnitt ein Dachmodul
und die auf ihm befestigten Einrichtungen überdeckend ausgebildet ist.
1. Gepanzertes, minengefährdetes Fahrzeug mit einem an unterschiedliche Einsatzzwecke
anpassbaren Austauschmodul,
gekennzeichnet durch
- ein mit einem nach oben offenen Freiraum in seinem Inneren versehenes Fahrzeugchassis
(12), wobei der Freiraum durch Seitenwände (14, 16), Rückwand, Boden (18) und Front umgrenzt ist,
- ein Dachmodul (10), das an seinem Rand über die Wände und Front mit dem Fahrzeugchassis
des Fahrzeugs austauschbar in Verbindung steht, wobei die für verschiedene Einsatzzwecke
vorzuhaltenden Innenraum-Einrichtungen und/oder Gerätschaften an dem Dachmodul (10)
austauschbar mit diesem angehängt sind.
2. Gepanzertes, minengefährdetes Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dachmodul (10) mit einen an Traversen (24) vom Dach herabhängenden Boden (30)
versehen ist, der vom Boden (18) des minengefährdeten Fahrzeugs beabstandet ist.
3. Gepanzertes, minengefährdetes Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Sitze (32) für die Fahrzeuginsassen und die für den Einsatzzweck vorzusehenden Innenraumkomponenten
an Traversen (24; 36) und/oder dem herabhängenden Boden unter Belassung eines Freiraums
zu den Wänden und Fronten angesetzt sind.
4. Gepanzertes, minengefährdetes Fahrzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
- eine auf eine horizontale umlaufende Auflagekante aufpassende, eine Öffnung über
dem Freiraum im minengefährdeten Fahrzeug überrragende, mit einer Mehrzahl gerader
Seitenkanten versehene Dachplatte (40) des Dachmoduls,
- wobei die Dachplatte (40) entlang ihrer Kanten mit Bolzenlöchern versehen ist, in
die hinein Bolzen zur Sicherung der Dachplatte an einem oberen Rand der Wandbereiche
des minengefährdeten Fahrzeugs verschraubbar sind.
5. Gepanzertes, minengefährdetes Fahrzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche 2 bis
4, gekennzeichnet durch wenigstens ein Führungselement, das vertikal an einer Seitenwandung des im Fahrzeug
geschaffenen Freiraums angeordnet ist, und das in eine in dem herabhängenden Boden
(30) des Dachmoduls (40) vorgesehenen Gegenführung (52) einpasst.
6. Gepanzertes, minengefährdetes Fahrzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement eine an der Seite an einem Wandbereich angesetzte vertikale Stange
(50) oder ein Bügel ist, und die Gegenführung an dem herabhängenden Boden des Dachmoduls
eine Nut (52) ist, in die Stange (50) oder Bügel während des Einsenkens des Bodens
(30) in den Freiraum einpassen.
7. Gepanzertes, minengefährdetes Fahrzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass konische Zapfen und zusammenwirkende Zapfenlöcher an einer Auflagekante und einer
aufpassenden, eine Öffnung über einem Freiraum im minengefährdeten Fahrzeug abdeckenden
Dachplatte vorgesehen sind.
8. Vorrichtung zum Transport und Lagerung eines Dachmoduls nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Längen der Traversen in seiner Höhe übersteigender unterer Teilabschnitt
eines Transportcontainers mit einer Auflagekante für ein Dachmodul versehen wird,
und ein oberer Teilabschnitt des Transportcontainers lösbar befestigt, ein aufgesetztes
Dachmoduls auf dem unteren Teilabschnitt bedeckend vorgesehen ist.