[0001] Die Erfindung betrifft einen mehrpoligen Schalter, der insbesondere für einen Gleichstrombetrieb
vorgesehen ist, mit einer Teilschaltkammer je Pol.
[0002] Elektrische Schalter sind Komponenten in einem Stromkreis, die mittels interner,
elektrisch leitender Kontakte eine elektrisch leitende Verbindung herstellen oder
trennen. Bei einer zu trennenden, stromführenden Verbindung fließt Strom durch die
Kontakte, bis diese voreinander getrennt werden. Wenn ein induktiver Stromkreis durch
einen Schalter getrennt wird, reduziert sich der Stromfluss nicht unmittelbar auf
Null, so dass es zur Bildung eines Lichtbogens zwischen den Kontakten kommen kann.
Der Lichtbogen ist eine Gasentladung durch ein an sich nichtleitendes Medium, wie
beispielsweise Luft. In Schaltern mit Wechselstrombetrieb (AC) löschen Lichtbögen
in der Regel beim Nulldurchgang des Wechselstroms. Da ein solcher Nulldurchgang des
Stroms in Schaltern mit Gleichstrombetrieb (DC) fehlt, können beim Trennen der Kontakte
stabile Lichtbögen entstehen. Sofern der Stromkreis bei ausreichender Stromstärke
und Spannung betrieben wird, beispielsweise bei mehr als etwa ein Ampere und mehr
als 50 Volt, verlischt der Lichtbogen nicht selbsttätig. Aus diesem Grund sind bei
derartigen Schaltern Löschkammern bekannt, die zum Löschen des Lichtbogens dienen.
Die Zeitspanne, während der der Lichtbogen brennt, soll so kurz wie möglich gehalten
werden, da der Lichtbogen eine große Wärmemenge freisetzt, die zum Abbrennen der Kontakte
und/oder zur thermischen Belastung der Schaltkammer im Schalter führt und somit die
Lebensdauer des Schalters verringert. Bei zwei- oder mehrpoligen Schaltern mit zwei
oder mehr Schaltkammern werden entsprechend höhere Wärmemengen durch Lichtbögen freigesetzt
als bei einpoligen Schaltern. Hier besteht daher besonderer Bedarf, die Lichtbögen
schnell zu löschen.
[0003] Es ist weiterhin bekannt, die Löschung des Lichtbogens durch die Verwendung eines
magnetischen Felds zu beschleunigen, das so gepolt ist, dass es eine treibende Kraft
auf den Lichtbogen in Richtung der Löschkammern ausübt. Zur Erzeugung eines starken
Magnetfelds werden in der Regel Permanentmagneten verwendet. Die treibende Kraft des
magnetischen Felds in Richtung der Löschkammern ist nur bei einer bestimmten Stromflussrichtung
gegeben. Polungsbedingte Einbaufehler von Schaltern werden durch Schalter für beide
Stromrichtungen vermieden, die ein von der jeweiligen Polung unabhängiges Löschverhalten
für Lichtbögen aufweisen. Ein solcher Schalter ist beispielsweise in der Druckschrift
EP 2 061 053 A2 beschrieben.
[0004] Wenn ein mehrpoliger Schalter entsprechend ausgerüstet werden soll, insbesondere
bei einem von der Polung unabhängigen Löschverhalten, sind zusätzliche Schaltkammern
für jeden Pol notwendig. Mehrpolige Schalter können dadurch eine Größe erreichen,
für die beispielsweise in gängigen Schaltschränken nicht ausreichend Bauraum, insbesondere
nicht ausreichend Tiefe zur Verfügung steht.
[0005] Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen mehrpoligen Schalter zur Verfügung
zu stellen, dessen Bauraumbedarf zumindest in der Tiefe, bezogen auf die Einbausituation
in einem Schaltschrank, gegenüber einpoligen Schaltern nicht oder nicht wesentlich
höher ist.
[0006] Die Aufgabe wird durch den Schalter gemäß Patentanspruch 1 gelöst. In den Unteransprüchen
sind bevorzugte Ausführungsformen und vorteilhafte Weiterbildungen angegeben.
[0007] Der erfindungsgemäße Schalter ist für einen mehrpoligen Betrieb, insbesondere Gleichstrombetrieb,
mit einer Schaltkammer vorgesehen, wobei je Pol eine Teilschaltkammer vorgesehen ist.
Die Schaltkammer weist eine durch beide Teilschaltkammern verlaufende, bewegliche
Schaltbrücke auf, wobei in der Schaltbrücke jeweils ein Brückenschaltstück für jede
Teilschaltkammer vorgesehen ist und die Brückenschaltstücke entlang einer Haupterstreckungsrichtung
der Schaltbrücke beabstandet zueinander angeordnet sind. Die Haupterstreckungsrichtung
der Schaltbrücke ist dabei erfindungsgemäß im Wesentlichen senkrecht zu einer Bewegungsachse
der Schaltbrücke ausgerichtet. Bezogen auf die Einbautiefe in einem Schaltschrank
oder einer vergleichbaren Einrichtung mit begrenzter Einbautiefe ausgedrückt, sind
die Brückenschaltstücke vorteilhaft im Wesentlichen in einer Ebene nebeneinander angeordnet.
Die Haupterstreckungsrichtung der Schaltbrücke ist diejenige Richtung, in der die
Schaltbrücke ihre größte Ausdehnung aufweist, nämlich in der Ebene der Brückenschaltstücke.
Jede der Teilschaltkammern weist dementsprechend zwei feststehende Schaltstücke auf,
welche in einer Ebene parallel zu der Ebene der Brückenschaltstücke angeordnet sind
und welche durch die senkrecht zu der Haupterstreckungsrichtung der Schaltbrücke bewegbaren
Brückenschaltstücke synchronisiert elektrisch leitend verbunden und getrennt werden.
[0008] Die Teilschaltkammern sind insbesondere in einer Ebene spiegelsymmetrisch zueinander
angeordnet und ausgebildet. Gegen das Einwirken von Lichtbögen des Pols der jeweils
anderen Teilschaltkammer sind die Teilschaltkammern bevorzugt elektrisch abgeschottet.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass jede Teilschaltkammer
zwei Schaltstücke mit einem ersten Kontaktbereich je Schaltstück aufweist, wobei die
mit der Schaltbrücke bewegbaren und elektrisch leitfähigen Brückenschaltstücke jeweils
zwei zweite Kontaktbereiche zur Herstellung einer elektrisch leitenden Verbindung
zwischen den ersten und zweiten Kontaktbereichen und zum Trennen der ersten und zweiten
Kontaktbereiche aufweisen. Dadurch ergibt sich ein mehrpoliger Schalter mit Doppelunterbrechung
je Pol. Alternativ könnte auch ein Kontaktpaar aus erstem und zweitem Kontaktbereich
je Pol untrennbar, beispielsweise durch eine Litze, verbunden sein, so dass eine Einfachunterbrechung
realisiert werden kann.
[0010] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Brückenschaltstücke
sich im Wesentlichen rechtwinklig zu der Haupterstreckungsrichtung der Schaltbrücke
erstrecken, wobei die feststehenden Schaltstücke sich parallel zu der Haupterstreckungsrichtung
der Schaltbrücke erstrecken.
[0011] Für mindestens eine der Teilschaltkammern sind mindestens zwei Löschvorrichtungen
zum Löschen von Lichtbögen, welche beim Trennen der ersten und zweiten Kontaktbereiche
auftreten können, vorgesehen. Um einen polaritätsunabhängigen Gleichstrombetrieb zu
gewährleisten, ist vorgesehen, dass für mindestens eine der Teilschaltkammern vier
Löschvorrichtungen zum polaritätsunabhängigen Löschen von Lichtbögen, welche beim
Trennen der ersten und zweiten Kontaktbereiche auftreten können, vorgesehen sind.
[0012] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass erste Lichtbogenleiter
sich von den ersten Kontaktbereichen und zweite Lichtbogenleiter sich von den zweiten
Kontaktbereichen aus in Richtung zu den Löschvorrichtungen erstrecken. Dadurch wird
vorteilhaft verhindert, dass ein Lichtbogen sich entlang der Brückenschaltstücke in
Richtung der Schaltbrücke bewegt. Ein Abstand der ersten Lichtbogenleiter von den
zweiten Lichtbogenleitern vergrößert sich vorzugsweise in Richtung der Löschvorrichtungen,
wodurch der jeweilige Lichtbogen auf dem Weg zur Löschvorrichtung vorteilhaft gestreckt
wird.
[0013] Vorzugsweise ist eine Permanentmagnetanordnung vorgesehen, um in den Bereichen zwischen
den ersten und zweiten Kontaktbereichen und den jeweiligen Löschvorrichtungen ein
weitgehend homogenes Magnetfeld zur Ausübung einer magnetischen Kraft auf die Lichtbögen
auszubilden, so dass mindestens einer der Lichtbögen unabhängig von der Stromrichtung
im Lichtbogen in Richtung einer der Löschvorrichtungen getrieben wird. Die Permanentmagnetanordnung
weist mindestens zwei plattenförmige Magnete auf, wobei die Magnete an Längsseiten
der Teilschaltkammern, jeweils benachbart zu den Kontaktbereichen, angeordnet sind.
[0014] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Permanentmagnetanordnung
zwei parallele Polplatten aufweist, wobei die Polplatten miteinander durch einen oder
mehrere Permanentmagnete zu einem im Wesentlichen U-förmigen Profil verbunden sind,
wodurch sich ein besonders homogenes Magnetfeld von hoher Magnetfeldstärke aufbauen
lässt.
[0015] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die
Zeichnungen näher erläutert. Die Ausführungen sind lediglich beispielhaft und schränken
den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein.
[0016] Es zeigen
Figuren 1 und 2 eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schalters in verschiedenen
Darstellungen;
Figur 3 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schalters;
Figur 4 eine Schaltbrücke für eine der Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Schalters;
Figur 5 eine Magnetanordnung für eine der Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Schalters.
[0017] Die erfindungsgemäße Ausführungsform gemäß der Figuren 1 und 2 zeigt einen mehrpoligen,
von der Stromrichtung unabhängiger Kompaktschalter mit effizientem Löschverhalten.
Hierbei ist für jeden Pol ein doppelunterbrechendes Kontaktsystem realisiert, bei
dem jeder der beim Öffnen der Kontakte entstehenden Schaltlichtbögen unabhängig von
der Stromrichtung mit Hilfe permanentmagnetischen Blasfelder immer in Richtung einer
Lichtbogenlöschvorrichtung 61 bewegt wird. Die Kontakt- und Löschanordnungen beider
Pole sind hierbei in einer einzigen Schaltkammer untergebracht. Der Vorteil eines
solchen Schalters besteht zum einen in einem relativ einfachen, montagefreundlichen
Aufbau, zum anderen in einem Schalter von vergleichsweise geringen Einbautiefe. Die
Ausführungsform wird nachfolgen mit Bezug auf die Figuren 1 und 2 beschrieben.
[0018] Die Schaltkammer des zweipoligen Schalters ist in ihrer Haupterstreckungsrichtung
in zwei gegeneinander abgeschottete gleichgroße Teilschaltkammern 1, 2 oder Segmente
1, 2 unterteilt, in denen die Kontakt- und Löschanordnungen jeweils eines Pols untergebracht
sind. Als einzige räumliche Verbindung zwischen den beiden Schaltkammerhälften 1,
2 verläuft mittig in der Haupterstreckungsrichtung der Schaltkammer ein Kanal 3, der
die Schaltbrücke 35 umgibt, in die für jeden Pol jeweils ein Brückenschaltstück 30
eingebaut ist. Die beiden Brückenschaltstücke 30 weisen die gleiche Einbautiefe auf
und sind in einem Bereich der Mitte der jeweiligen Teilschaltkammer 1, 2 angeordnet,
wobei die Brückenschaltstücke 30 sich in einer Richtung erstrecken, die um 90 Grad
gegen die Haupterstreckungsrichtung der Schaltkammer gedreht ist. Die Brückenschaltstücke
30 weisen zweite Kontaktbereiche 31 oder auch Kontaktplättchen 31 zur Herstellung
des Kontakts zu ersten Kontaktbereichen 11 oder Festkontakten 11 auf. Von den zweiten
Kontaktbereichen 31 rechtwinklig abgehende kufenförmige Schenkel verlaufen jeweils
in Richtung einer Verbindungsachse zweier gegenüberliegender Löschvorrichtungen 61
und sind in der Weise abgewinkelt, dass dadurch zweite Lichtbogenleiter 32 gebildet
sind, deren Ausfallenden im ausgeschalteten Zustand des Schalters jeweils in Richtung
einer Oberkante 65 einer der Löschvorrichtungen 61 weisen. Die feststehenden Schaltstücke
20a, 20b der Teilschaltkammer 2 treten an der kurzen Seite oder Kopfseite der Schaltkammer
in diese ein. Im Bereich der Festkontakte 11 sind die Schaltstücke 20a, 20b schräg
abgewinkelt bzw. gekröpft ausgebildet, wodurch erste Lichtbogenleiter 12 zur Verfügung
gestellt werden. Die Festkontakte 11 sind in einer Einbautiefe angeordnet, die etwa
der Mitte der Löschkammern 61 entspricht. Bei geschlossenen Kontakten 11, 31 bilden
die parallel angeordneten Schaltstücke 20a, 20b zusammen mit dem quer dazu verlaufenden
Brückenschaltstück 30 einen U-förmigen Strompfad. Durch die Geometrie der Schaltstücke
20a, 20b mit den ersten Kontaktbereichen 11 und den Brückenschaltstücken 30 mit den
zweiten Kontaktbereichen 31 wird eine Lichtbogenlaufschienenanordnung aus den ersten
Lichtbogenleitern 12 und den zweiten Lichtbogenleitern 32 gebildet, die sich in Richtung
zu den Löschkammern 61 hin aufweitet, so dass ein beim Öffnen der Kontakte, also beim
Trennen der zweiten Kontaktbereiche 31 von den ersten Kontaktbereichen 11, entstehender
Schaltlichtbogen unter dem Einfluss einer magnetischen Blaswirkung schnell in Richtung
einer der Löschvorrichtungen 61 bewegt wird und sich dabei kontinuierlich aufweitet.
Die Teilschaltkammer 1 mit den Schaltstücken 10 a, 10b ist analog zu der zuvor beschriebenen
Teilschaltkammer 2 ausgeführt.
[0019] Die Löschvorrichtungen 61 sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als sogenannte
Deion-Kammern ausgeführt, die aus einer Stapelanordnung von gegeneinander elektrisch
isolierten Blechen mit jeweils einem Luftspalt zwischen zwei benachbarten Blechen
bestehen. Jedem Kontaktpaar, bestehend aus einem ersten Kontaktbereich 11 und einem
zweiten Kontaktbereich 31, sind zwei der Löschkammern 61 zugeordnet, welche in der
Haupterstreckungsrichtung des Schalters in gegenüberliegend angeordneten Nischen untergebracht
sind. Jeder Pol weist bei einer doppelunterbrechenden Kontaktanordnung zwei Paare
gegenüberliegender Löschkammern 61, die symmetrisch zu beiden Seiten der Schaltbrücke
35 angeordnet sind. Die beschriebenen Kontakt- und Löschanordnungen beider Pole sind
vorzugsweise achsensymmetrisch zu beiden Seiten einer Mittelachse in Haupterstreckungsrichtung
der Schaltkammer angeordnet.
[0020] Der Aufbau des magnetischen Blasfelds wird bei der dargestellten Ausführungsform
gemäß Figuren 1 und 2 über eine permanentmagnetische Anordnung realisiert. Diese besteht
aus zwei plattenförmigen Magneten 51 für jeden Pol, die an der längeren Schaltkammerwand
im Bereich der Kontaktpaare 11, 31 angeordnet sind. Dabei können die plattenförmigen
Magnete 51 außen an der Kammerwand angeordnet sein oder innen, beispielsweise in entsprechend
isolierenden Taschen der innenseitigen Nischenwände. Ein beim Öffnen der Kontakte
entstehender Schaltlichtbogen wird auf Grund der sogenannten magnetischen Blaswirkung,
hervorgerufen durch die Lorentzkraft, abhängig von der Stromrichtung in Richtung der
einen oder der anderen der beiden gegenüberliegenden Löschvorrichtungen 61 bewegt.
Die Permanentmagneten bestehen vorzugsweise entweder aus ferritischem Material oder
aus einem Material mit Anteilen seltener Erden z.B. Nd-Fe-B oder Sa-Co oder aus Materialien
in Form kunststoffgebundener Formteile.
[0021] In der Figur 3 ist schematisch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßenen
Schalters dargestellt, der sich von der Ausführungsform der Figuren 1 und 2 durch
eine alternative Löschanordnung ohne Deion-Kammern unterscheidet. Die Löschanordnung
ist durch eine Nischenanordnung mit Wänden aus Isolierstoff gegeben, vorzugsweise
aus duroplastischem Kunststoff oder Keramik, wobei die einzelnen Nischen räumlich
voneinander hinreichend abgeschottet sind und an außenseitigen Wänden Ausblasöffnungen
angeordnet sind. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel bestehen die in der Haupterstreckungsrichtung
der Schaltkammer verlaufenden Nischenwände 45 aus Kunststoff, während die quer dazu
verlaufenden Schottwände 46 zwischen den Teilschaltkammern 1, 2 beider Pole im Hinblick
auf eine hohe thermische Beständigkeit gegen Lichtbogeneinwirkung aus keramischem
Material bestehen.
[0022] In der Figur 4 ist eine Schaltbrücke 35 einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßenen
Schalters dargestellt, der sich von der Ausführungsform der Figuren 1 und 2 durch
eine alternative Permanentmagnetanordnung unterscheidet. Eine Erzielung höherer Magnetfeldstärken
im Bereich der Schaltkontakte läßt sich durch Hinzufügen eines weiteren Permanentmagneten
51c erzielen, vorzugsweise durch Integration in die Schaltbrücke 35 oder auch durch
Anbringung an den innenseitigen Nischenwänden für die Löschvorrichtungen. Dabei können
die Zusatzmagnete 51s innen beispielsweise in entsprechend isolierenden Taschen der
innenseitigen Nischenwände angeordnet sein.
[0023] In der Figur 5 ist eine weitere Variante einer Permanentmagnetanordnung für eine
weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßenen Schalters dargestellt. Ein effizientes
magnetisches Blasfeld von großer Homogenität lässt sich durch eine Anordnung aus zwei
planparallelen Platten 55 aus magnetisch gut leitendem Material, vorzugsweise aus
weichmagnetischem Eisen, bilden, die durch einen oder mehrere Permanentmagnete 51
in der Weise verbunden sind, dass sie ein etwa U-förmiges Profil bilden. Die Polung
des Magneten 51 ist durch die Angaben Nord (N) und Süd (S) bezeichnet. Der Abstand
der parallelen Polplatten 55 ist hierbei so bemessen, dass diese in unmittelbarer
Nähe längs der seitlichen Außenwände der Löschkammer verlaufen. Ausnehmungen 58 sind
für den Durchtritt der Brückenschaltstücke 30 vorgesehen. Je Teilschaltkammer 1, 2
sind zwei achssymmetrisch angeordnete Permanentmagnetanordnungen der dargestellten
Art vorgesehen. Die Abschirmplatte 56 dient der magnetischen Abschirmung des Schalters
gegenüber dem Permanentmagneten 51.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1,2
- Teilschaltkammern
- 3
- Kanal
- 10a, 10b
- Feststehende Schaltstücke der ersten Teilschaltkammer
- 20a, 20b
- Feststehende Schaltstücke der zweiten Teilschaltkammer
- 11
- Erster Kontaktbereich, Festkontakt
- 12
- Erster Lichtbogenleiter
- 30
- Brückenschaltstück
- 31
- Zweiter Kontaktbereich
- 32
- Zweiter Lichtbogenleiter
- 35
- Schaltbrücke
- 45
- Nischenwände
- 46
- Schottwände
- 51
- Magnete
- 51c
- Zusatzmagnet
- 55
- Polplatten
- 56
- Abschirmplatte
- 57
- Permanentmagnet
- 58
- Ausnehmung
- 61
- Löschvorrichtung
- 65
- Oberkante der Löschvorrichtung
1. Schalter für einen mehrpoligen Betrieb mit einer Schaltkammer, wobei je Pol eine Teilschaltkammer
(1, 2) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltkammer eine durch beide Teilschaltkammern (1, 2) verlaufende, bewegliche
Schaltbrücke (35) aufweist, wobei in der Schaltbrücke jeweils ein Brückenkontaktstück
(30) für jede Teilschaltkammer (1, 2) vorgesehen ist und die Brückenschaltstücke entlang
einer Haupterstreckungsrichtung der Schaltbrücke (35) beabstandet zueinander angeordnet
sind und wobei die Haupterstreckungsrichtung der Schaltbrücke (35) im Wesentlichen
senkrecht zu einer Bewegungsachse der Schaltbrücke (35) ausgerichtet ist.
2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilschaltkammern (1, 2) spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet sind.
3. Schalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilschaltkammern (1, 2) gegen das Einwirken von Lichtbögen des Pols der jeweils
anderen Teilschaltkammer elektrisch abgeschottet sind.
4. Schalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Teilschaltkammer (1, 2) zwei feststehende Schaltstücke (10a, 10b, 20a, 20b)
mit einem ersten Kontaktbereich (11) je Schaltstück aufweist, wobei die mit der Schaltbrücke
(35) bewegbaren und elektrisch leitfähigen Brückenschaltstücke (30) jeweils zwei zweite
Kontaktbereiche (31) zur Herstellung einer elektrisch leitenden Verbindung zwischen
den ersten und zweiten Kontaktbereichen (11, 31) und zum Trennen der ersten und zweiten
Kontaktbereiche (11, 31) aufweist.
5. Schalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Brückenschaltstücke (30) sich im Wesentlichen rechtwinklig zu der Haupterstreckungsrichtung
der Schaltbrücke (35) erstrecken, wobei feststehende Schaltstücke (10a, 10b, 20a,
20b) sich parallel zu der Haupterstreckungsrichtung der Schaltbrücke erstrecken.
6. Schalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für mindestens eine der Teilschaltkammern (1, 2) mindestens zwei Löschvorrichtungen
(61) zum Löschen von Lichtbögen, welche beim Trennen der ersten und zweiten Kontaktbereiche
(11, 31) auftreten können, vorgesehen sind.
7. Schalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für mindestens eine der Teilschaltkammern (1, 2) vier Löschvorrichtungen (61) zum
polaritätsunabhängigen Löschen von Lichtbögen, welche beim Trennen der ersten und
zweiten Kontaktbereiche (11, 31) auftreten können, vorgesehen sind.
8. Schalter nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass erste Lichtbogenleiter (12) sich von den ersten Kontaktbereichen (11) und zweite
Lichtbogenleiter (32) sich von den zweiten Kontaktbereichen (31) aus in Richtung zu
den Löschvorrichtungen (61, 62) erstrecken.
9. Schalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand der ersten Lichtbogenleiter (12) von den zweiten Lichtbogenleitern (32)
sich in Richtung der jeweiligen Löschvorrichtungen (61) vergrößert.
10. Schalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Permanentmagnetanordnung vorgesehen ist, um in den Bereichen zwischen den ersten
und zweiten Kontaktbereichen (11, 31) und den jeweiligen Löschvorrichtungen (61) ein
weitgehend homogenes Magnetfeld auszubilden.
11. Schalter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Permanentmagnetanordnung mindestens zwei plattenförmige Magnete (51) aufweist,
wobei die Magnete (51) an Längsseiten der Teilschaltkammern (1, 2), jeweils benachbart
zu den Kontaktbereichen (11, 31), angeordnet sind.
12. Schalter nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Permanentmagnetanordnung zwei parallele Polplatten (55) aufweist, wobei die Polplatten
(55) miteinander durch einen oder mehrere Permanentmagnete (57) zu einem im Wesentlichen
U-förmigen Profil verbunden sind.
13. Schalter nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Löschvorrichtungen (61) als Deion-Kammern ausgebildet sind, mit einer Stapelanordnung
gegeneinander elektrisch isolierter Bleche mit jeweils einem Luftspalt zwischen zwei
benachbarten Blechen.
14. Schalter nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Löschvorrichtungen durch eine Nischenanordnung mit Wänden aus Isolierstoff gebildet
sind, wobei einzelne Nischen durch Nischenwände (45) und/oder Schottwände (46) weitgehend
voneinander abgeschottet sind und wobei an einer außenseitigen Wand jeweils Ausblasöffnungen
angeordnet sind.