[0001] Die Erfindung geht aus von einer Induktionsheizvorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Es sind Induktionskochfelder bekannt, die einen Induktor aufweisen, der in einem
Betriebszustand, in dem eine Heizleistung angefordert ist, die nicht kontinuierlich
geliefert werden kann, gepulst betrieben wird.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht insbesondere darin, eine gattungsgemäße Vorrichtung
mit verbesserten Eigenschaften hinsichtlich eines gleichmäßigen Heizvorgangs bereitzustellen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst,
während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen
entnommen werden können.
[0004] Die Erfindung geht aus von einer Induktionsheizvorrichtung, insbesondere einer Induktionskochfeldvorrichtung,
mit zumindest einer Heizfrequenzeinheit, zumindest einer Induktionsheizeinheit, die
dazu vorgesehen ist, von der Heizfrequenzeinheit betrieben zu werden, und zumindest
einer Steuereinheit, die dazu vorgesehen ist, die Heizfrequenzeinheit in zumindest
einem Betriebsmodus gepulst zu betreiben, und mit zumindest einer Sensoreinheit.
[0005] Es wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit dazu vorgesehen ist, Pulsparameter,
insbesondere zumindest eine Pulsleistung, einen Pulsphasenabstand und/oder zumindest
eine Dauer einer Pulsphase und/oder einer Ruhephase, insbesondere in zumindest einem
Betriebsmodus, in dem eine niedrige bis mittlere Heizleistung angefordert ist, zumindest
in Abhängigkeit von zumindest einem Sensorwert der Sensoreinheit festzulegen. Unter
einer "Heizfrequenzeinheit" soll insbesondere eine elektrische Einheit verstanden
werden, die ein oszillierendes elektrisches Signal, vorzugsweise mit einer Schaltfrequenz
von zumindest 1 kHz, insbesondere von wenigstens 10 kHz, vorteilhaft von mindestens
20 kHz, und insbesondere von maximal 100 kHz, für eine Induktionsheizeinheit erzeugt.
Insbesondere ist die Heizfrequenzeinheit dazu vorgesehen, eine, von der Induktionsheizeinheit
geforderte, maximale elektrische Leistung von zumindest 1000 W, insbesondere zumindest
2000 W, vorteilhaft zumindest 3000 W, vorzugsweise zumindest 3500 W, bereitzustellen.
Die Heizfrequenzeinheit umfasst insbesondere zumindest einen Wechselrichter, der vorzugsweise
zumindest zwei, vorzugsweise in Reihe geschaltete, bidirektionale unipolare Schalter,
die insbesondere von einem Transistor und einer parallel geschalteten Diode gebildet
sind, und besonders vorteilhaft zumindest jeweils einen parallel zu den bidirektionalen
unipolaren Schaltern geschaltete Dämpfungskapazität, die insbesondere von zumindest
einem Kondensator gebildet ist, aufweist. Hierdurch kann eine hochfrequente Energieversorgung
der Induktionsheizeinheit bereitgestellt werden. Unter einer "Induktionsheizeinheit"
soll insbesondere eine Einheit mit zumindest einem Induktionsheizelement verstanden
werden. Insbesondere werden in einem Betriebszustand, in dem die Induktionsheizeinheit
mit hochfrequentem Wechselstrom versorgt wird, alle Induktionsheizelemente der Induktionsheizeinheit,
vorzugsweise gleichzeitig, mit hochfrequentem Wechselstrom versorgt. Unter einem "Induktionsheizelement"
soll insbesondere ein gewickelter elektrischer Leiter verstanden werden, vorzugsweise
in Form einer Kreisscheibe, der in zumindest einem Betriebszustand von hochfrequentem
Wechselstrom durchflossen wird. Das Induktionsheizelement ist vorzugsweise dazu vorgesehen,
elektrische Energie in ein magnetisches Wechselfeld umzuwandeln, das dazu vorgesehen
ist, in einem metallischen, vorzugsweise zumindest teilweise ferromagnetischen, Heizmittel,
insbesondere einem Gargeschirr, Wirbelströme und/oder Ummagnetisierungseffekte hervorzurufen,
die in Wärme umgewandelt werden. Unter einer "Steuereinheit" soll insbesondere eine
elektronische Einheit verstanden werden, die vorzugsweise in einer Steuer- und/oder
Regeleinheit einer Induktionsheizvorrichtung zumindest teilweise integriert ist und
die vorzugsweise dazu vorgesehen ist, zumindest die Heizfrequenzeinheit zu steuern
und/oder zu regeln. Vorzugsweise umfasst die Steuereinheit eine Recheneinheit und
insbesondere zusätzlich zur Recheneinheit eine Speichereinheit mit einem darin gespeicherten
Steuer- und/oder Regelprogramm, das dazu vorgesehen ist, von der Recheneinheit ausgeführt
zu werden. Unter "vorgesehen" soll insbesondere speziell programmiert, ausgelegt und/oder
ausgestattet verstanden werden. Unter einem "gepulsten Betrieb" soll insbesondere
ein Betriebszustand verstanden werden, in dem eine Heizfrequenzeinheit abwechselnd,
vorzugsweise periodisch abwechselnd, in Pulsphasen hochfrequenten Wechselstrom oder
in Ruhephasen keinen Strom bereitstellt. Insbesondere beträgt eine Dauer der Pulsphasen
zumindest 0,1 s, insbesondere zumindest 0,5 s, vorteilhaft zumindest 1 s, vorzugsweise
zumindest 3 s, insbesondere maximal 15 min, vorteilhaft maximal 10 min, vorzugsweise
maximal 5 min. Die Steuereinheit ist dazu vorgesehen, eine Pulsleistungen, also Heizleistungen
während Pulsphasen, so zu wählen, dass eine Heizleistung im zeitlichen Mittel der
angeforderten Heizleistung entspricht. Insbesondere ist die Heizleistungen in unterschiedlichen,
insbesondere aufeinanderfolgenden, vorzugsweise unmittelbar aufeinanderfolgenden,
Pulsphasen zumindest im Wesentlichen gleich. Darunter, dass zwei Werte "im Wesentlichen"
gleich sind, soll insbesondere verstanden werden, dass eine Differenz der Werte maximal
10 %, insbesondere maximal 5 %, vorzugsweise maximal 1 % einer Summe der Werte beträgt.
Insbesondere beträgt eine Dauer einer Ruhephase in zumindest dem einen Betriebszustand
maximal 100 %, insbesondere maximal 50 %, vorteilhaft maximal 25 %, vorzugsweise maximal
10 %, einer Dauer einer vorangegangenen Pulsphase. Unter einer "Sensoreinheit" soll
insbesondere eine Einheit verstanden werden, die zumindest einen Sensor aufweist.
Insbesondere unterscheidet sich die Sensoreinheit von einer Sensoreinheit, die dazu
vorgesehen ist, Leistungskenngrößen, insbesondere einen Strom und/oder eine Spannung
der Induktionsheizeinheit, zu bestimmen. Unter einem "Sensor" soll insbesondere ein
Element verstanden werden, das dazu vorgesehen ist, eine, vorzugsweise physikalische,
Größe, insbesondere eine Temperatur, einen Garzustand, eine Luftfeuchtigkeit und/oder
Ähnliches, in eine andere, vorzugsweise elektrische, Kenngröße des Sensors , beispielsweise
eine Spannung, einen Strom und/oder einen elektrischen Widerstand, umzuwandeln. Insbesondere
ist die Steuereinheit dazu vorgesehen, insbesondere über eine Zuordnungsfunktion und/oder
eine Kennwerttabelle, einem Sensorwert einen Wert der physikalischen Größe zuzuordnen.
Unter einer "niedrigen bis mittleren" Heizleistung soll insbesondere eine Heizleistung
verstanden werden, die maximal 70 %, insbesondere maximal 50 %, vorzugsweise maximal
30 % einer maximalen Heizleistung, insbesondere einer maximalen Leistung der Heizfrequenzeinheit,
entspricht. Insbesondere beträgt eine niedrige bis mittlere Leistung maximal 1,5 kW,
vorteilhaft maximal 1,2 kW, vorzugsweise maximal 1 kW. Es kann insbesondere ein gleichmäßiger
Heizvorgang und/oder ein verbesserter Komfort erreicht werden.
[0006] Vorteilhaft wird vorgeschlagen, dass die Sensoreinheit dazu vorgesehen ist, eine
Temperatur, insbesondere eine Temperatur eines Heizmittels und/oder eines Gargeschirrs,
zu bestimmen. Insbesondere ist ein Sensorelement der Sensoreinheit als Infrarot-Sensor
und/oder als Thermosensor ausgebildet. Es kann insbesondere eine einfache Steuerung
erreicht werden. Alternativ sind auch Ausgestaltungen denkbar, in denen die Sensoreinheit
dazu vorgesehen ist, beispielsweise durch einen Schwingungssensor, insbesondere ein
Mikrofon, einen Garzustand, beispielsweise eine Aufwärmphase, ein Kochen und/oder
ein Überkochen, eines beheizten Gargeschirrs zu bestimmen.
[0007] Ferner wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit dazu vorgesehen ist, die Pulsparameter
zumindest in Abhängigkeit von einer Schwankung des Sensorwerts der Sensoreinheit festzulegen.
Unter einer "Schwankung" soll insbesondere ein Wert verstanden werden, der angibt,
wie stark ein Sensorwert im Mittel von einem Mittelwert des Sensorwerts, insbesondere
gemittelt über einen Zeitraum zwischen zwei Startpunkten unmittelbar aufeinanderfolgender
Pulsphasen, abweicht. Insbesondere ist die Schwankung abhängig von einem Maximalwert
und/oder eines Minimalwerts des Sensorwerts.
[0008] Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit dazu vorgesehen ist, die Pulsparameter
zumindest in Abhängigkeit von einer Bedienereingabe, insbesondere einem eingegebenen
Steuerparameter, festzulegen. Insbesondere weist die Induktionsheizvorrichtung zumindest
ein Eingabemittel auf, das es einem Bediener erlaubt, einen entsprechenden Steuerparameter
zu setzen. Insbesondere gibt der Steuerparameter ein Maximum einer bestimmten Kenngröße,
insbesondere der Schwankung des Sensorwerts, an. Alternativ ist es denkbar, dass eine
Bedienereingabe die Steuereinheit dazu veranlasst, unabhängig von Sensorwerten der
Sensoreinheit zu arbeiten. Es kann insbesondere ein erhöhter Komfort erreicht werden.
[0009] Vorteilhaft wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit dazu vorgesehen ist, die Heizfrequenzeinheit
in zumindest einem Betriebsmodus, in dem für die zumindest eine Induktionsheizeinheit
eine Heizleistung angefordert ist, die in einem Dauerbetrieb von der Heizfrequenzeinheit
an die Induktionsheizeinheit lieferbar ist, gepulst zu betreiben. Unter einer "angeforderten
Heizleistung" soll insbesondere eine von einem Bediener über eine Bedieneinheit vorgenommene
Einstellung verstanden werden. Insbesondere kann dabei ein Wert einer elektrischen
Leistung, insbesondere in Watt, und/oder eine Leistungsstufe, die vorzugsweise von
der Steuereinheit einer elektrischen Leistung zugeordnet wird, eingestellt sein. Alternativ
kann die angeforderte Heizleistung von der Steuereinheit im Rahmen eines Garprogramms
festgelegt sein. Eine Heizleistung ist insbesondere dann in einem "Dauerbetrieb lieferbar",
wenn eine elektrische Effizienz einer gesamten verwendeten Heizelektronik, insbesondere
zumindest der Heizfrequenzeinheit, einer Gleichrichtereinheit, der Induktionsheizeinheit
und/oder der Steuereinheit, größer ist als zumindest 85 %, insbesondere zumindest
90 %, vorteilhaft zumindest 93 %, vorzugsweise zumindest 95 %. Insbesondere beträgt
eine Verlustleistung der Heizelektronik maximal 15 %, insbesondere maximal 10 %, vorteilhaft
maximal 7 %, vorzugsweise maximal 5 %, einer Heizleistung, die über die Induktionsheizeinheit
an ein Heizmittel abgegeben wird. Insbesondere ist eine Heizleistung in einem Dauerbetrieb
lieferbar, wenn eine Schaltfrequenz der Heizfrequenzeinheit, die nötig ist, um die
Heizleistung zu erzeugen, kleiner ist als 120 kHz, insbesondere kleiner ist als 110
kHz, vorzugsweise kleiner ist als 100 kHz. Es kann insbesondere eine erhöhte elektrische
Effizienz erreicht werden, da bei höheren Leistungen mit niedrigeren Schaltfrequenzen
gearbeitet werden kann, wodurch geringere Verluste in der Heizfrequenzeinheit und
anderer Leistungselektronik auftreten.
[0010] Vorteilhaft wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit in zumindest dem einen Betriebsmodus
dazu vorgesehen ist, Pulsparameter zumindest in Abhängigkeit von wenigstens einer
Kennlinie, insbesondere einer Kennlinie, die einer Leistung einen minimalen Pulsphasenabstand
zuordnet, vorzugsweise einer Flickerkennlinie, festzulegen. Unter einem "Pulsphasenabstand"
soll insbesondere ein Abstand zwischen Startzeitpunkten zweier Pulsphasen, vorzugsweise
unmittelbar aufeinanderfolgender Pulsphasen, verstanden werden. Vorzugsweise sind
zumindest in dem einen Betriebsmodus aufeinanderfolgende Pulsphasenabstände zumindest
im Wesentlichen gleich. Unter eine Flickerkennlinie soll insbesondere eine Kennlinie
verstanden werden, die festlegt, wie groß ein Pulsphasenabstand in Abhängigkeit von
einer Pulsleistung mindestens sein sollte, um Störungen in einem Stromnetz und/oder
Komforteinschränkungen, beispielsweise durch flackerndes Licht, zu vermeiden. Es kann
insbesondere ein erhöhter Komfort und/oder eine verbesserte Netzstabilität erreicht
werden.
[0011] Ferner wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit dazu vorgesehen ist, zumindest
in Abhängigkeit von einer Bedienereingabe, die sich vorzugsweise von einer Heizleistungsanforderung
und/oder -anpassung unterscheidet, in dem zumindest einen Betriebsmodus zwischen einem
gepulsten Betrieb und einem kontinuierlichen Betrieb umzuschalten. Insbesondere weist
die Induktionsheizvorrichtung zumindest ein Bedienelement, insbesondere eine berührungsempfindliche
Bedienfläche und/oder einen Menüpunkt in einem Steuerungsmenü, auf, das dazu vorgesehen
ist, der Steuereinheit ein Signal zum Umschalten zu liefern. Es kann insbesondere
ein erhöhter Komfort erreicht werden.
[0012] Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit dazu vorgesehen ist, in zumindest
einem Betriebsmodus während einer Startphase eines Heizvorgangs auf eine Anpassung
der Pulsparameter in Abhängigkeit von Sensorwerten der Sensoreinheit zu verzichten.
Unter einer Startphase soll insbesondere ein zeitlicher Bereich zwischen einer Heizleistungsanforderung
und einem Zeitpunkt, an dem ein voreingestellter Sensorwert und oder eine voreingestellte
Zeitdauer erreicht ist, verstanden werden.
[0013] Besonders vorteilhaft ist eine derartige Vorrichtung in einem Induktionskochfeld
und/oder in einem Backofen mit Induktionsheizung angeordnet.
[0014] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung
sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung
und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
[0015] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Kochfeld in einer schematischen Ansicht von oben,
- Fig. 2
- einen gepulsten Betrieb in einem schematischen Diagramm der Heizheizleistung in Abhängigkeit
von der Zeit,
- Fig. 3
- ein schematischer, zeitlicher Temperaturverlauf bei gepulstem Betrieb,
- Fig. 4
- Temperaturschwankungen in Abhängigkeit von verwendeter Pulsleistung und zu erhitzender
Menge in einem schematischen Diagramm,
- Fig. 5
- eine schematische Flickerkennlinie und
- Fig. 6
- eine von einer Heizleistung abhängige Effizienz in einem schematischen Diagramm.
[0016] Figur 1 zeigt ein als Induktionskochfeld ausgebildetes Hausgerät 10 mit einer als
Induktionskochfeldvorrichtung ausgebildeten Induktionsheizvorrichtung 12. Die Induktionsheizvorrichtung
12 weist vier als Wechselrichter ausgebildete Heizfrequenzeinheiten 20, 22, 24, 26
auf. Weiterhin weist die Induktionsheizvorrichtung 12 vier als Induktoren ausgebildete
Induktionsheizeinheiten 30, 32, 34, 36 auf, die jeweils dazu vorgesehen sind, von
unterschiedlichen der Heizfrequenzeinheiten 20, 22, 24, 26 betrieben zu werden. Die
Induktionsheizeinheiten 30, 32, 34, 36 sind unterhalb einer Kochfeldplatte angeordnet
und sind dazu vorgesehen, auf die Kochfeldplatte aufgestelltes Gargeschirr, das über
den Induktionsheizeinheiten 30, 32, 34, 36 positioniert ist, zu erhitzen. Weiterhin
weist die Kochfeldvorrichtung Sensoreinheiten 40, 42, 44, 46 auf, die in Zentren der
Induktionsheizeinheiten 30, 32, 34, 36 angeordnet sind. Die Sensoreinheiten 40, 42,
44, 46 weisen als Infrarotsensoren ausgebildete Sensorelemente auf. Ferner weist die
Induktionsheizvorrichtung 12 eine Steuereinheit 14 und eine Bedienerschnittstelle
16 auf. Die Bedienerschnittstelle 16 ist dazu vorgesehen, es einem Bediener zu ermöglichen,
über Bedienelemente Heizleistungen für die Induktionsheizeinheiten 30, 32, 34, 36
anzufordern und aktuell eingestellte Leistungsstufen auf Anzeigeeinheiten auszugeben.
Die Steuereinheit 14 ist dazu vorgesehen, Eingaben der Bedienerschnittstelle 16 zu
verarbeiten, Anzeigen der Anzeigeeinheiten der Bedienerschnittstelle 16 zu steuern
und die Heizfrequenzeinheiten 20, 22, 24, 26 derart zu regeln, dass die Induktionsheizeinheiten
30, 32, 34, 36 im Mittel Leistungen abgeben, die Heizleistungen entsprechen, die über
die Bedienerschnittstelle 16 angefordert sind.
[0017] Die Steuereinheit 14 ist dazu vorgesehen, die Heizfrequenzeinheiten 20, 22, 24, 26
jeweils in einem Betriebsmodus gepulst zu betreiben (Figur 2). Die Induktionsheizeinheit
30, 32, 34, 36 ist dazu vorgesehen, in dem Betriebsmodus periodisch abwechselnd während
Pulsphasen 60, 62 mit einer Pulsphasendauer t
ON hochfrequenten Wechselstrom zu erzeugen, der zu einer Pulsleistung P
puls führt, und während Ruhephasen 61, 63 mit einer Ruhephasendauer t
off keinen hochfrequenten Wechselstrom zu erzeugen. Eine mittlere Heizleistung entspricht
der angeforderten Heizleistung P
mean. Die Steuereinheit 14 ist weiterhin dazu vorgesehen, Pulsparameter, also einen Pulsphasenabstand
t
Flicker, die Pulsphasendauer t
ON und die Pulsleistung P
puls jeweils in Abhängigkeit von Sensorwerten T der Sensoreinheit 40, 42, 44, 46 festzulegen.
Die Sensoreinheiten 40, 42, 44, 46 sind jeweils dazu vorgesehen, Temperaturen von
auf der Kochfeldplatte aufgestelltem Gargeschirr zu bestimmen.
[0018] Die Steuereinheit 14 ist dazu vorgesehen, die Pulsparameter in Abhängigkeit von einer
Schwankung S, S' des Sensorwerts T der Sensoreinheiten 40, 42, 44, 46 festzulegen
(Figur 3). Die Schwankung S, S' berechnet sich dabei nach S = ΔT / t
ON× t
Flicker. Wobei eine Temperaturdifferenz ΔT, ΔT' eine Differenz eines zuletzt gemessenen lokalen
Maximalwerts T
max, T
max' und eines zuletzt gemessenen lokalen Minimalwerts T
min, T
min' ist. Bestimmt die Steuereinheit 14 eine Schwankung S, S' mit einem Wert größer als
eine festgelegte maximale Schwankung S
max, reduziert die Steuereinheit 14 den Pulsphasenabstand t
Flicker. Bestimmt die Steuereinheit 14 eine Schwankung S, S' mit einem Wert geringer als
eine festgelegte minimale Schwankung S
min, vergrößert die Steuereinheit 14 den Pulsphasenabstand t
Flicker. Der Pulsphasenabstand t
Flicker wird dabei um 5 % seines Wertes verändert. Die maximale Schwankung S
max und die minimale Schwankung S
min sind dabei durch eine Bedienereingabe über die Bedienerschnittstelle 16 festgelegt.
Die Steuereinheit 14 stellt einem Bediener dabei unterschiedliche Garmodi, wie z.B.
"Milch", "Kochen" , "Braten", zur Auswahl, denen bestimmte maximale Schwankungen S
max, z.B. 2 K, 7 K, 20 K, zugeordnet sind. Eine minimale Schwankung S
min ist auf 70 % von S
max festgelegt.
[0019] Alternativ kann die Schwankung S auch als S = ΔT gesetzt sein. Alternativ kann der
Pulsphasenabstand t
Flicker um beliebige Anteile zwischen 0 % und 50 % seines Wertes verändert werden. Alternativ
kann ein Bediener über die Bedienerschnittstelle 16 auch direkt einen Wert, in Form
einer Zahl, der maximalen Schwankung S
max festlegen.
[0020] Figur 4 zeigt beispielhaft, wie sich die Schwankung S in Abhängigkeit von der Pulsleistung
P
puls für unterschiedliche, zu beheizende Mengen verhält. Die linke Kurve steht dabei für
1 kg Wasser und die rechte Kurve für 6 kg Wasser.
[0021] Die Steuereinheit 14 ist dazu vorgesehen, die Heizfrequenzeinheiten 20, 22, 24, 26
in einem Betriebsmodus, in dem für die entsprechende Induktionsheizeinheit 30, 32,
34, 36 eine Heizleistung P
mean angefordert ist, die in einem Dauerbetrieb von der Heizfrequenzeinheit 20, 22, 24,
26 an die Induktionsheizeinheit 30, 32, 34, 36 lieferbar ist, gepulst zu betreiben.
Eine dauerhaft lieferbare Leistung ist dabei durch eine Effizienz η von Elektronik
der Induktionsheizvorrichtung 12 bestimmt (Figur 6). Dabei sind für durchschnittliche
Gargeschirre, Heizleistungen P, die über einer minimalen Heizleistung P
min liegen, dauerhaft lieferbar, da für diese die Effizienz ηder Elektronik größer ist
als eine Mindesteffizienz η
min. Die Mindesteffizienz η
min beträgt 95 %. Daraus resultiert eine minimale Heizleistung P
min von 500 W.
[0022] Die Steuereinheit 14 ist in dem einen Betriebsmodus dazu vorgesehen, einen Pulsphasenabstand
t
Flicker und eine Pulsleistung P
puls in Abhängigkeit von einer Flickerkennlinie f
Flicker festzulegen. In Figur 5 ist beispielhaft eine Flickerkennlinie f
Flicker gezeigt, wie sie durch nationale Normen festgelegt ist. Folgende Angaben beziehen
sich dabei auf die spanische Flickernorm. So ordnet die Steuereinheit 14 beispielsweise
einer Pulsleistung P
1 von 500 W einen Pulsphasenabstand t
1 von 6 s, einer Pulsleistung P
2 von 2200 W einen Pulsphasenabstand t
2 von 32 s und einer Pulsleistung P
3 von 3300 W einen Pulsphasenabstand t
3 von 170 s zu. Andersherum kann die Steuereinheit 14 über die Flickerkennlinie f
Flicker einem Pulsphasenabstand tp
hcker eine Pulsleistung P
puls zuordnen. Einer angeforderten Heizleistung P
mean wird so durch die Steuereinheit 14 eine Pulsleistung P
puls und ein Pulsphasenabstand t
Flicker zugeordnet. Erfolgt durch die Steuereinheit 14 aufgrund zu geringer oder zu hoher
Schwankung S eine Anpassung des Pulsphasenabstands t
Flicker, bestimmt die Steuereinheit 14 anhand des neuen Pulsphasenabstands t
Flicker eine neue Pulsleistung P
puls in Abhängigkeit von der Flickerkennlinie f
Flicker. Um die angeforderte Heizleistung P
mean einzustellen, wählt die Steuereinheit eine Pulsphasendauer t
ON nach t
ON = P
mean / P
puls × t
Flicker.
[0023] Weiterhin ist die Steuereinheit 14 dazu vorgesehen, in Abhängigkeit von einer Bedienereingabe
über die Bedienerschnittstelle 16 in dem einen Betriebsmodus zwischen einem gepulsten
Betrieb und einem kontinuierlichen Betrieb umzuschalten. Dies ermöglicht es einem
Bediener, flexibel zwischen einem Energiesparmodus und einem konventionellen Modus
hin- und herzuschalten. Beispielsweise kann die Steuereinheit 14 dazu vorgesehen sein,
wenn eine maximale Schwankung S
max von 0 K über die Bedienerschnittstelle 16 eingegeben ist, auf einen kontinuierlichen
Betrieb umzuschalten. Alternativ kann die Bedienerschnittstelle 16 ein Bedienelement
aufweisen, das dazu vorgesehen ist, ein Ein- und Ausschaltsignal für den gepulsten
Modus an die Steuereinheit 14 zu senden.
[0024] Die Steuereinheit 14 ist dazu vorgesehen, in dem Betriebsmodus während einer Startphase
eines Heizvorgangs auf eine Anpassung der Pulsparameter in Abhängigkeit von Sensorwerten
T der Sensoreinheit 40, 42, 44, 46 zu verzichten. Die Startphase ist durch starke
Änderungen der Temperatur gekennzeichnet, was zu einer Regulierung des Pulsphasenabstands
t
Flicker und der damit verknüpften Größen, Pulsleistung P
puls und Pulsphasendauer t
ON, führt. Ist eine Temperatur von 70 °C erreicht, setzt eine Anpassung der Pulsparameter
in Abhängigkeit von Sensorwerten T der Sensoreinheit 40, 42, 44, 46 ein. Ist ein Garmodus
gewählt, wird in Abhängigkeit vom Garmodus erst ab einer höheren Temperatur, beispielsweise
90 °C bei "Kochen", 200 °C bei "Braten", eine Anpassung der Pulsparameter vorgenommen.
[0025] Weiterhin sind Ausgestaltungen denkbar, in denen die Steuereinheit 14 dazu vorgesehen
ist, die Heizfrequenzeinheit 20, 22, 24, 26, bei Heizleistungen P
mean, die größer sind als niedrige bis mittlere Heizleistungen, also beispielsweise größer
sind als 1000 W, kontinuierlich zu betreiben.
[0026] Weiterhin sind Ausgestaltungen mit mehr als einem Temperatursensor je Induktionsheizeinheit
und/oder Ausgestaltungen, in denen der Temperatursensor dezentral angeordnet ist,
denkbar.
[0027] Auch sind Ausgestaltungen der Erfindung denkbar, in denen eine Heizfrequenzeinheit
dazu vorgesehen ist, mehrere Induktionsheizeinheiten abwechselnd zu betreiben.
Bezugszeichen
[0028]
- 10
- Hausgerät
- 12
- Induktionsheizvorrichtung
- 14
- Steuereinheit
- 16
- Bedienerschnittstelle
- 20
- Heizfrequenzeinheit
- 22
- Heizfrequenzeinheit
- 24
- Heizfrequenzeinheit
- 26
- Heizfrequenzeinheit
- 30
- Induktionsheizeinheit
- 32
- Induktionsheizeinheit
- 34
- Induktionsheizeinheit
- 36
- Induktionsheizeinheit
- 40
- Sensoreinheit
- 42
- Sensoreinheit
- 44
- Sensoreinheit
- 46
- Sensoreinheit
- 60
- Pulsphase
- 61
- Ruhephase
- 62
- Pulsphase
- 63
- Ruhephase
- tON
- Pulsphasendauer
- toff
- Ruhephasendauer
- Pmean
- angeforderte Heizleistung
- P
- Heizleistung
- Pmin
- minimale Heizleistung
- Ppuls
- Pulsleistung
- P1
- Pulsleistung
- P2
- Pulsleistung
- P3
- Pulsleistung
- fFlicker
- Flickerkennlinie
- tFlicker
- Pulsphasenabstand
- t1
- Pulsphasenabstand
- t2
- Pulsphasenabstand
- t3
- Pulsphasenabstand
- S
- Schwankung
- Smin
- minimale Schwankung
- Smax
- maximale Schwankung
- T
- Sensorwert
- ΔT
- Temperaturdifferenz
- Tmax
- Maximalwert
- Tmin
- Minimalwert
- η
- Effizienz
- ηmin
- Mindesteffizienz
1. Induktionsheizvorrichtung, insbesondere Induktionskochfeldvorrichtung, mit zumindest
einer Heizfrequenzeinheit (20, 22, 24, 26), zumindest einer Induktionsheizeinheit
(30, 32, 34, 36), die dazu vorgesehen ist, von der Heizfrequenzeinheit (20, 22, 24,
26) betrieben zu werden, und zumindest einer Steuereinheit (14), die dazu vorgesehen
ist, die Heizfrequenzeinheit (20, 22, 24, 26) in zumindest einem Betriebsmodus gepulst
zu betreiben, und mit zumindest einer Sensoreinheit (40, 42, 44, 46), dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (14) dazu vorgesehen ist, Pulsparameter zumindest in Abhängigkeit
von zumindest einem Sensorwert (T) der Sensoreinheit (40, 42, 44, 46) festzulegen.
2. Induktionsheizvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit (40, 42, 44, 46) dazu vorgesehen ist, eine Temperatur zu bestimmen.
3. Induktionsheizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (14) dazu vorgesehen ist, die Pulsparameter zumindest in Abhängigkeit
von einer Schwankung (S, S') des Sensorwerts (T) der Sensoreinheit (40, 42, 44, 46)
festzulegen.
4. Induktionsheizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (14) dazu vorgesehen ist, die Heizfrequenzeinheit (20, 22, 24,
26) in zumindest einem Betriebsmodus, in dem für die zumindest eine Induktionsheizeinheit
(30, 32, 34, 36) eine Heizleistung (Pmean) angefordert ist, die in einem Dauerbetrieb von der Heizfrequenzeinheit (20, 22,
24, 26) an die Induktionsheizeinheit (30, 32, 34, 36) lieferbar ist, gepulst zu betreiben.
5. Induktionsheizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (14) in zumindest dem einen Betriebsmodus dazu vorgesehen ist,
Pulsparameter zumindest in Abhängigkeit von wenigstens einer Kennlinie (fFlicker) festzulegen.
6. Induktionsheizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (14) dazu vorgesehen ist, zumindest in Abhängigkeit von einer Bedienereingabe
zumindest in dem zumindest einen Betriebsmodus zwischen einem gepulsten Betrieb und
einem kontinuierlichen Betrieb umzuschalten.
7. Induktionsheizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (14) dazu vorgesehen ist, in zumindest einem Betriebsmodus während
einer Startphase eines Heizvorgangs auf eine Anpassung der Pulsparameter in Abhängigkeit
von Sensorwerten (T) der Sensoreinheit (40, 42, 44, 46) zu verzichten.
8. Hausgerät mit einer Induktionsheizvorrichtung (12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
9. Verfahren zum Betrieb einer Induktionsheizvorrichtung (12) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 7.