(19)
(11) EP 2 591 863 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.05.2013  Patentblatt  2013/20

(21) Anmeldenummer: 12184493.0

(22) Anmeldetag:  14.09.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B05C 17/01(2006.01)
B05C 17/005(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 10.11.2011 DE 202011051929 U

(71) Anmelder: F.W. Barth & Co. GmbH
41352 Korschenbroich (DE)

(72) Erfinder:
  • Von Schreitter, Thomas
    41352 Korschenbroich (DE)

(74) Vertreter: Albrecht, Ralf 
Paul & Albrecht Patentanwaltssozietät Hellersbergstrasse 18
41460 Neuss
41460 Neuss (DE)

   


(54) Austragvorrichtung mit Elektromotor


(57) Die Erfindung betrifft eine Austragvorrichtung für Klebstoff mit zwei Klebstoffzylindern (1) zur Aufnahme von Klebstoff-Kartuschen. In jedem Klebstoffzylinder (1) ist ein Stempel (6) axial bewegbar angeordnet, um den in Kartuschen befindlichen Klebstoff aus den Klebstoffzylindern (1) zu drücken. An den Stempeln (6) sind Schubrohre (9) befestigt, die aus der hinteren Stirnseite (11) der Klebstoffzylinder (1) ragen und über ein Verbindungselement (12) miteinander verbunden sind. Die Schubrohre (9) sind über das Verbindungselement (12) mit einem Stellantrieb gekoppelt, der eine Antriebseinheit mit einem Antriebsritzel (19) und einer damit gekoppelten Zahnstange (13), die an ihrem einen Ende mit dem Verbindungselement (12) verbunden und an ihrem anderen Endbereich in einem zentralen Aufnahmeraum zwischen den Klebstoffzylindern (1) axial bewegbar ist, aufweist, wobei das Antriebsritzel (19) zwischen der hinteren Stirnfläche (11) der Klebstoffzylinder (1) und dem Verbindungselement (12) mit der Zahnstange (13) in Eingriff steht.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Austragvorrichtung zum Austragen von Klebstoff auf eine Untergrundfläche mit wenigstens zwei Klebstoffzylindern zur Aufnahme von mit Klebstoff gefüllten Beuteln oder Kartuschen, die an ihrer vorderen Stirnseite Austrittsöffnungen aufweisen, wobei in jedem der Klebstoffzylinder ein Stempel axial bewegbar angeordnet ist, um den in den Beuteln oder Kartuschen befindlichen Klebstoff aus den Austrittsöffnungen der Klebstoffzylinder zu drücken, und an den Stempeln Schubrohre befestigt sind, die an ihren freien Endbereichen axial aus der hinteren Stirnseite der Klebstoffzylinder ragen und über ein Verbindungselement miteinander verbunden sind, und mit einem Stellantrieb, welcher mit den Schubrohren über das Verbindungselement gekoppelt ist, um diese axial zu verstellen.

[0002] Derartige Austragvorrichtungen sind bereits aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt und werden eingesetzt, um Klebstoff zum Beispiel vor dem Verlegen von Parkett oder Dielen auf eine Untergrundfläche aufzutragen.

[0003] Eine konkrete Ausgestaltung einer solchen Austragvorrichtung ist beispielsweise in der EP 1 439 009 A1 beschrieben. Diese Austragvorrichtung weist zwei Klebstoffzylinder zur Aufnahme von mit Klebstoff gefüllten Beuteln auf. In den Klebstoffzylindern ist jeweils ein Stempel axial bewegbar angeordnet, um den in den Beuteln befindlichen Klebstoff aus Austrittsöffnungen der Klebstoffzylinder zu drücken. Die Stempel sind über eine Halteplatte, welche durch Schlitze in den Zylinderseitenwänden in die beiden Klebstoffzylinder ragt, miteinander verbunden. Zwischen den Klebstoffzylindern ist eine Gewindestange angeordnet, die mit einer mittig an dem Halteelement fixierten Mutter in Eingriff steht. Im Betrieb wird die Gewindestange über eine mit der Gewindestange gekoppelte Antriebseinheit rotiert. Die Rotationsbewegung der Gewindestange wird über die Mutter in eine Translationsbewegung des Halteelements umgewandelt, wodurch die Stempel in den Klebstoffzylindern axial verstellt werden.

[0004] Zum Teil wird als nachteilig empfunden, dass die in die Klebstoffzylinder eingesetzten mit Klebstoff gefüllten Beutel beim axialen Verstellen der Stempel durch die Schlitze an den Seitenwänden nach außen gedrückt werden können. Dies kann im Betrieb der Austragvorrichtung dazu führen, dass die Beutel einreißen oder nicht vollständig entleert werden.

[0005] Eine weitere konkrete Ausgestaltung einer Austragvorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der US 4, 913, 553 bekannt. Diese Austragvorrichtung weist vier Klebstoffzylinder auf. In die Klebstoffzylinder greift jeweils ein Schubrohr, an deren in die Klebstoffzylinder weisenden Enden jeweils ein Stempel gehalten ist, um den Klebstoff aus Austrittsöffnungen der Klebstoffzylinder zu drücken. An den aus den Klebstoffzylindern ragenden anderen Enden der Schubrohre sind diese über eine Platte miteinander verbunden. Mittig zwischen den Klebstoffzylindern ist an der Platte eine Gewindestange angeordnet, die in eine Gewindehülse greift und über eine Kurbel manuell drehbar ist, um die gekoppelten Schubrohre axial zu verstellen.

[0006] Nachteilig hierbei ist, dass die Stempel zum Befüllen der Klebstoffzylinder vollständig über die Kurbel herausgedreht werden müssen.

[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Austragvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die einfach handzuhaben ist und einen einfachen Austausch der mit Klebstoff gefüllten Beutel bzw. Kartuschen ermöglicht.

[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die vorliegende Erfindung eine Austragvorrichtung, bei der der Stellantrieb eine elektrische Antriebseinheit mit einem Antriebsritzel und einer mit dem Antriebsritzel gekoppelten Zahnstange, die an ihrem einen Ende mit dem Verbindungselement verbunden und an ihrem anderen Endbereich in einem zentralen Aufnahmeraum zwischen den Klebstoffzylindern axial bewegbar ist, aufweist, wobei das Antriebsritzel zwischen der hinteren Stirnfläche der Klebstoffzylinder und dem Verbindungselement mit der Zahnstange in Eingriff steht.

[0009] Erfindungsgemäß ist somit ein als Zahnstangenantrieb ausgebildeter Stellantrieb vorgesehen. Dies hat zum einen den Vorteil, dass das Antriebsritzel auf einfache Weise von der Zahnstange entkoppelt werden kann, da die Zähne der Zahnstange lediglich entlang einer Flanke ausgebildet sind. Weiterhin kann der Eingriffspunkt zwischen der Zahnstange und dem Antriebsritzel oberhalb der Klebstoffzylinder liegen. Im Gegensatz zu einem Gewindestangenantrieb, bei dem die Gewindestange zwischen den Klebstoffzylindern mit einer Mutter in Eingriff steht, können die Klebstoffzylinder durch die Verlagerung des Eingriffspunkts zwischen die hintere Stirnfläche der Klebstoffzylinder und das Verbindungselement vergleichsweise eng nebeneinanderliegend angeordnet sein. Im Übrigen bietet die erfindungsgemäße Ausgestaltung den Vorteil, dass die Zahnstange von den Stempeln entkoppelt ist und keinen Druck- sondern lediglich Zugkräften ausgesetzt wird. Dadurch kann die Zahnstange vergleichsweise schwach ausgelegt sein.

[0010] Im Ergebnis wird eine Austragvorrichtung bereitgestellt, die einfach handzuhaben ist und einen einfachen Austausch der mit Klebstoff gefüllten Beutel bzw. Kartuschen ermöglicht. Vorteilhaft ist, dass durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung auch Rohrlängen von über 600 mm realisierbar sind, so dass beispielsweise mit einer Austragvorrichtung, welche zwei Klebstoffzylinder mit jeweils einem Fassungsvolumen von etwa 1,8 bis 2 Litern aufweist, Klebstoff auf eine Fläche von etwa 7 m2 bis 8 m2 aufgetragen werden kann, ohne zwischendurch die Beutel bzw. die Kartuschen erneut mit Klebstoff auffüllen zu müssen.

[0011] In bevorzugter Weise sind die Klebstoffzylinder miteinander verbunden, so dass die Klebstoffzylinder eine stabile bauliche Einheit bilden. Beispielsweise können die Klebstoffzylinder über Abstandhalter miteinander verbunden sein, welche an den zu den Klebstoffzylindern weisenden Stirnflächen flächig mit den Klebstoffzylindern in Kontakt stehen, wobei wenigstens der hinten liegende Abstandhalter eine Bohrung aufweist, welche von der Zahnstange durchgriffen wird. Dabei können die Abstandhalter mit den Klebstoffzylindern stoffschlüssig verbunden, insbesondere verklebt oder verschweißt sein.

[0012] Zweckmäßigerweise sind zwei Abstandhalter vorgesehen sind, durch welche die Klebstoffzylinder an ihrem vorderen und hinteren Endbereich miteinander verbunden. Im Einsatz der Austragvorrichtung hat sich gezeigt, dass die Verbindung bei den typischerweise verwendeten Längen der Klebstoffzylinder durch ein an dem hinteren Endbereich und ein an dem vorderen Endbereich angebrachten Abstandhalter ausreichend stabil ist.

[0013] Bevorzugt ist der Aufnahmeraum für die Zahnstange in einem Aufnahmerohr gebildet, welches zwischen den Abstandhaltern gehalten ist und insbesondere in die Bohrungen der Abstandhalter ragt oder diese durchgreift. Dadurch wird verhindert, dass sich ein Nutzer der Austragvorrichtung im Betrieb an der sich axial verstellenden Zahnstange verletzen kann.

[0014] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Abdeckplatte vorgesehen, welche die Klebstoffzylinder an ihrer hinteren Stirnseite übergreift, wobei die Abdeckplatte Durchgangsöffnungen aufweist, welche von den Schubrohren und der Zahnstange durchgriffen werden. Durch die Abdeckplatte können die Schubrohre und die Zahnstange auf einfache Weise an den Klebstoffzylindern und dem Aufnahmeraum ausgerichtet werden.

[0015] In Weiterbildung dieser Ausführungsform können die Schubrohre in den Durchgangsöffnungen der Abdeckplatte über Gleitlager radial gelagert sein. Dadurch wird ein radiales Auswandern der Schubrohre insbesondere beim Zusammendrücken der mit Klebstoff gefüllten Beutel bzw. Kartuschen verhindert.

[0016] Um die Befestigung der Abdeckplatte an der hinteren Stirnseite der Klebstoffzylinder zu vereinfachen, kann die Abdeckplatte mit dem hinten liegenden Abstandhalter in Kontakt kommen und lösbar an diesem befestigt sein. Beispielsweise kann die Abdeckplatte durch Schnellspannverschlüsse axial gegen den hinten liegenden Abstandhalter verspannt sein.

[0017] Zweckmäßigerweise ist die Antriebseinheit an der Abdeckplatte gehalten. Dadurch wird eine besonders kompakte Austragvorrichtung erzielt, bei der die Antriebseinheit zusammen mit der Abdeckplatte auf einfache Weise an den Klebstoffzylindern befestigt werden kann.

[0018] Eine besonders flexible Einsetzbarkeit der erfindungsgemäßen Austragvorrichtung ergibt sich, wenn eine Austragsleiste an der vorderen Stirnseite der Klebstoffzylinder auswechselbar befestigt ist. So kann eine Austragsbreite der Austragvorrichtung und damit deren Anpassung an den zu verklebenden Bodenbelag durch einfaches Austauschen der Austragsleiste ermöglicht werden.

[0019] Zur Vereinfachung der Anbringung der Austragsleiste an die vordere Stirnseite der Klebstoffzylinder kann die Austragsleiste mit dem vorne liegenden Abstandhalter lösbar verbunden sein. Beispielsweise ist es möglich, die Austragsleiste durch Schnellspannverschlüsse axial gegen den vorne liegenden Abstandhalter zu verspannen.

[0020] Zweckmäßigerweise sind die Klebstoffzylinder an ihrer offenen vorderen Stirnseite durch Kappen, in denen die Austrittsöffnungen ausgebildet sind, verschlossen oder verschließbar. Durch die abnehmbaren Kappen können die Klebstoffzylinder auf einfache Weise von ihrer vorderen Stirnseite her mit neuen Beuteln bzw. Kartuschen befüllt werden.

[0021] In bevorzugter Weise sind die Kappen an der Austragsleiste fixierbar oder befestigt. Dadurch bilden die Kappen zusammen mit der Austragsleiste eine bauliche Einheit, die vormontiert und zum Befüllen der Klebstoffzylinder als Ganzes von diesen gelöst und wieder befestigt werden.

[0022] Um den Klebstoff möglichst vollständig aus den Beuteln bzw. Kartuschen drücken zu können, können die Austrittsöffnungen trichterförmig ausgebildet und mittig zu den Klebstoffzylindern angeordnet sein.

[0023] Eine besonders leichte und in Serienfertigung gut herstellbare Austragvorrichtung kann dadurch erzielt werden, dass die Klebstoffzylinder und ein Aufnahmerohr, in welchem der Aufnahmeraum für die Zahnstange gebildet und welches zwischen den Klebstoffzylindern angeordnet ist, aus einem extrudierten Kunststoffprofil hergestellt sind. Dies ermöglicht eine besonders kompakte Bauform der Austragvorrichtung, da die Klebstoffzylinder und das Aufnahmerohr ein Extrusionsteil bilden, ohne über Abstandshalter miteinander verbunden werden zu müssen. Um beispielsweise eine Abdeckplatte und/oder eine Auftragsleiste über Schnellspannverschlüsse an dem Extrusionsteil befestigen zu können, kann dieses parallel zu dem Aufnahmerohr verlaufende Aufnahmetaschen aufweisen, in denen Flachprofile aus zum Beispiel Aluminium eingesetzt sein können, an welchen Niete oder Schrauben der Schnellspannverschlüsse befestigt sind.

[0024] Vorteilhafter Weise besitzen die Klebstoffzylinder einen Durchmesser von etwa 30 mm bis etwa 100 mm, bevorzugter Weise von etwa 63 mm und der Aufnahmeraum einen Durchmesser von etwa 10 mm bis etwa 30 mm, bevorzugter Weise von etwa 15 mm. Durch die Wahl des bevorzugten Durchmessers der Klebstoffzylinder wurde ein Nachlaufen des Klebstoffs in den Beuteln verringert. Weiterhin hat sich im Betrieb gezeigt, dass eine Zahnstange mit einem Durchmesser von etwa 10 mm ausreichend stabil ist, da sie lediglich auf Zug belastet wird.

[0025] Zur einfachen Handhabung der Austragvorrichtung ist die Antriebseinheit vorzugsweise zwischen einer Betriebsstellung, in der die Zahnstange über die Antriebseinheit axial verstellbar ist, und einer Befüllungsstellung, in der eine freie axiale Bewegung der Zahnstange innerhalb der Antriebseinheit möglich ist, schaltbar. In der Befüllungsstellung kann durch die freie axiale Bewegung der Zahnstange diese und damit auch die Stempel besonders schnell in eine Ausgangsposition gebracht werden, in der eine Befüllung der Klebstoffzylinder möglich ist.

[0026] Die Austragvorrichtung ist besonders einfach zu steuern, wenn die Antriebseinheit ein Betätigungsmittel aufweist, über das die Drehgeschwindigkeit und/oder die Drehrichtung eines Elektromotors der Antriebseinheit einstellbar sind. Das Betätigungsmittel kann so ausgebildet sein, dass es eine gestufte Einstellung der Drehgeschwindigkeit ermöglicht.

[0027] Zur Bereitstellung einer einfachen und flexiblen Nutzung der Austragvorrichtung kann die Antriebseinheit einen Akkumulator aufweisen, der den Elektromotor mit Strom versorgt.

[0028] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche sowie die nachfolgende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung verwiesen. In der Zeichnung zeigt:
Figur 1
eine Austragvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung in perspektivischer Ansicht;
Figur 2
ein Stellantrieb der Austragvorrichtung aus Figur 1 in perspektivischer Ansicht;
Figur 3
durch Abstandhalter verbundene Klebstoffzylinder mit einem Aufnahmerohr der Austragvorrichtung aus Figur 1 in perspektivischer Ansicht;
Figur 4
eine Austragsleiste mit Kappen der Austragvorrichtung aus Figur 1 in perspektivischer Ansicht; und
Figur 5
Ausschnitt eines Stellantriebs der Austragvorrichtung aus Figur 1 in Schnittansicht.


[0029] In der Zeichnung ist eine Austragvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die Austragvorrichtung ist als Standgerät ausgebildet und dient in an sich bekannter Weise zum Austragen von Klebstoff auf eine Untergrundfläche.

[0030] Die Austragvorrichtung umfasst zwei Klebstoffzylinder 1 zur Aufnahme von mit Klebstoff gefüllten Beuteln, welche hier nicht dargestellt sind. Die Klebstoffzylinder 1 sind an ihrem vorderen und hinteren Endbereich über Abstandhalter 2a, 2b miteinander zu einer baulichen Einheit verbunden. Die zu den Klebstoffzylindern 1 zeigenden Stirnflächen 3 der Abstandhalter 2a, 2b sind korrespondierend zu den Klebstoffzylindern 1 geformt und im Bereich der Kontaktflächen mit den Klebstoffzylindern 1 verklebt. Mittig der Abstandhalter 2a, 2b ist jeweils eine axiale Bohrung 4 vorgesehen, in welche ein zwischen den Abstandhaltern 2a, 2b gehaltenes Aufnahmerohr 5 greift.

[0031] In den Klebstoffzylindern 1 ist jeweils ein Stempel 6 axial bewegbar angeordnet, um den in den Beuteln befindlichen Klebstoff durch Austrittsöffnungen 7 an der vorderen Stirnseite 8 der Klebstoffzylinder 1 zu drücken. An den Stempeln 6 sind Schubrohre 9 befestigt, die an ihren freien Endbereichen 10 axial aus der hinteren Stirnseite 11 der Klebstoffzylinder 1 ragen und über eine Verbindungsplatte 12 miteinander verbunden sind. Mittig zwischen den Schubrohren 9 ist eine Zahnstange 13 angeordnet, die an ihrem einen Ende mit der Verbindungsplatte 12 verbunden ist und an ihrem anderen Endbereich in das Aufnahmerohr 5 greift.

[0032] Weiterhin ist eine Abdeckplatte 14 vorgesehen, welche die Klebstoffzylinder 1 an ihrer offenen hinteren Stirnseite 11 übergreift. Die Abdeckplatte 14 weist drei Durchgangsöffnungen 15, 16 auf, welche von den Schubrohren 9 und der Zahnstange 13 durchgriffen werden. In die beiden außenliegenden Durchgangsöffnungen 15 sind Gleitlager eingesetzt, über welche die Schubrohre 9 radial gelagert sind. Die Abdeckplatte 14 kommt mit dem hinten liegenden Abstandhalter 2a flächig in Kontakt und ist axial gegen diesen durch nicht dargestellte Schnellspannverschlüsse verspannt. Konkret weisen die Schnellspannverschlüsse jeweils einen Grundkörper auf, der an der Oberseite bzw. der Unterseite des hinten liegenden Abstandhalters 2a befestigt ist. An dem Grundkörper ist ein Spannbügel gehalten, an dessen freien Ende eine Nase ausgebildet ist. Die Abdeckplatte 14 weist zwei zu den Nasen korrespondierende Aussparungen 17 auf, in welche die Nasen im verspannten Zustand eingreifen.

[0033] An der von den Klebstoffzylindern 1 wegweisenden Rückseite der Abdeckplatte 14 ist ein Gehäuse 18 gehalten, in dem eine elektrische Antriebseinheit untergebracht ist. In der aus Übersichtsgründen vereinfachten Figur 5 ist gut erkennbar, dass die Antriebseinheit ein Antriebsritzel 19 aufweist, das zwischen der hinteren Stirnseite 11 der Klebstoffzylinder 1 und der Verbindungsplatte 12 mit der Zahnstange 13 in Eingriff steht, so dass die Zahnstange 13 im Betrieb lediglich auf Zug belastet wird. Das Antriebsritzel 19 ist mit einem nicht dargestellten Elektromotor gekoppelt, dessen Drehgeschwindigkeit und Drehrichtung einstellbar ist.

[0034] An dem von der Abdeckplatte 14 wegweisenden Ende des Gehäuses 18 ist ein Handgriff 20 ausgebildet, an dessen Unterseite ein austauschbarer Akkumulator 21 gehalten ist, der den Elektromotor mit Strom versorgt. An dem Handgriff 20 sind mehrere Betätigungsmittel 22 angeordnet, über welche die Drehgeschwindigkeit und die Drehrichtung des Elektromotors sowie eine Betriebsstellung, in der die Zahnstange 13 über die Antriebseinheit axial verstellbar ist, und eine Befüllungsstellung, in der eine freie axiale Bewegung der Zahnstange 13 innerhalb der Antriebseinheit möglich ist, regelbar bzw. schaltbar ist.

[0035] Weiterhin ist an der offenen vorderen Stirnseite 8 der Klebstoffzylinder 1 eine Austragsleiste 23 befestigt, die durch weitere nicht dargestellte Schnellspannverschlüsse analog zu denen der Abdeckplatte 14 axial gegen den vorne liegenden Abstandshalter 2b verspannt ist.

[0036] Die Austragsleiste 23 weist einen Grundkörper 24 auf mit zwei Zuführöffnungen sowie mehreren nebeneinander liegenden, den Zuführöffnungen gegenüberliegend angeordneten Austragsöffnungen 25 auf. Der Grundkörper 24 ist in Form eines zylindrischen Rohres aus Kunststoff ausgebildet, dessen axiale Endbereiche durch Verschlusskappen 26 verschlossen sind. Die Breite des Rohres 24 ist so gewählt, dass sie der Breite des zu verklebenden Gegenstandes entspricht.

[0037] An den axialen Endbereichen des Rohres 24 ist jeweils eine Positionierhilfe in der Form einer Anschlagleiste 27 vorgesehen. Die Anschlagleisten 27 sind durch ein gebogenes Blech gebildet, welches mit der Austragsleiste 23 verschraubt ist. Konkret ist ein U-förmig gebogenes Blech vorgesehen, dass sich oberhalb des Rohres 24 erstreckt und zwei seitlich von dem Rohr 24 nach unten ragende, die Anschlagleisten 27 bildende Schenkel aufweist. Wie insbesondere in der Figur 1 erkennbar ist, stehen die Schenkel nach unten über das Rohr 24 vor, um eine Beabstandung zu dem zu bearbeitenden Untergrund zu bilden.

[0038] Rückseitig an dem die beiden Schenkel verbindenden Steg sind Kappen 28 befestigt, welche mittig jeweils die trichterförmig ausgebildete Austrittsöffnung 7 aufweisen. Mittels der Kappen 28 ist die Austragsleiste 23 auf die offene vordere Stirnfläche 8 der Klebstoffzylinder 1 aufgeschoben.

[0039] Zum Austragen des Klebstoffs auf die Untergrundfläche wird durch Betätigen des Betätigungsmittels 22 die Antriebseinheit manuell in die Befüllungsstellung geschaltet, in welcher die Zahnstange 13 und die über die Verbindungsplatte 12 mit der Zahnstange 13 gekoppelten Schubrohre 9 frei beweglich axial nach hinten gezogen werden können. Anschließend können die mit Klebstoff gefüllten Beutel in die Klebstoffzylinder 1 durch die offene vordere Stirnseite 8 eingeführt werden. Im Anschluss daran wird die Austragsleiste 23 mit den daran befestigten Kappen 28 auf die offene vordere Stirnseite 8 der Klebstoffzylinder 1 aufgeschoben und über die Schnellspannverschlüsse axial gegen den vorne liegenden Abstandhalter 2b verspannt.

[0040] Nun wählt der Nutzer die Betriebsstellung an, in welcher das Antriebsritzel 19 mit der Zahnstange 13 in Eingriff steht. Durch Drücken des Betätigungsmittels 22 wird die Zahnstange 13 durch das Antriebsritzel 19 axial in das Aufnahmerohr 5 bewegt, wobei es lediglich auf Zug belastet wird. Dadurch werden die mit der Zahnstange 13 über die Verbindungsplatte 12 gekoppelten Schubrohre 9 axial in den Klebstoffzylindern 1 verstellt, so dass die an den Schubrohren 9 angebrachten Stempel 6 den Klebstoff aus den Beuteln drücken. Der Klebstoff tritt durch die Austrittsöffnungen 7 aus, fließt in die Austragsleiste 23 und wird durch die Austragsöffnungen 25 in gleichförmigen Klebstoffraupen auf den Untergrund verteilt.

[0041] Durch die Anschlagleisten 27 ist es möglich, den Klebstoff positionsgenau und gleichmäßig auszutragen. Dazu wird die Austragsleiste 23 mit ihren Anschlagleisten 27 auf den Boden gestellt und an einer Wand oder beispielsweise an einer bereits verlegten Bodendiele angelegt und an dieser entlang geführt. Über das Betätigungsmittel 22 lässt sich die Fördermenge bzw. die Fördergeschwindigkeit der Klebstoffraupen variieren. Wenn sich die Klebstoffraupen nicht gerade, sondern schlangenförmig auf den Untergrund verteilen, kann entweder über das Betätigungsmittel 22 die Förderleistung reduziert werden oder die Vorschubgeschwindigkeit der Austragvorrichtung beispielsweise durch schnelleres Gehen erhöht werden.


Ansprüche

1. Austragvorrichtung zum Austragen von Klebstoff auf eine Untergrundfläche mit wenigstens zwei Klebstoffzylindern (1) zur Aufnahme von mit Klebstoff gefüllten Beuteln oder Kartuschen, die an ihrer vorderen Stirnseite (8) Austrittsöffnungen (7) aufweisen, wobei in jedem der Klebstoffzylinder (1) ein Stempel (6) axial bewegbar angeordnet ist, um den in den Beuteln oder Kartuschen befindlichen Klebstoff aus den Austrittsöffnungen (7) der Klebstoffzylinder (1) zu drücken, und an den Stempeln (6) Schubrohre (9) befestigt sind, die an ihren freien Endbereichen (10) axial aus der hinteren Stirnseite (11) der Klebstoffzylinder (1) ragen und über ein Verbindungselement (12) miteinander verbunden sind, und mit einem Stellantrieb, welcher mit den Schubrohren (9) über das Verbindungselement (12) gekoppelt ist, um diese axial zu verstellen, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellantrieb eine elektrische Antriebseinheit mit einem Antriebsritzel (19) und einer mit dem Antriebsritzel (19) gekoppelten Zahnstange (13), die an ihrem einen Ende mit dem Verbindungselement (12) verbunden und an ihrem anderen Endbereich in einem zentralen Aufnahmeraum zwischen den Klebstoffzylindern (1) axial bewegbar ist, aufweist, wobei das Antriebsritzel (19) zwischen der hinteren Stirnfläche (11) der Klebstoffzylinder (1) und dem Verbindungselement (12) mit der Zahnstange (13) in Eingriff steht.
 
2. Austragvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffzylinder (1) miteinander verbunden sind.
 
3. Austragvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffzylinder (1) über Abstandhalter (2a, 2b) miteinander verbunden sind, welche an den zu den Klebstoffzylindern (1) weisenden Stirnflächen (3) flächig mit den Klebstoffzylindern (1) in Kontakt stehen, wobei wenigstens der hinten liegende Abstandhalter (2a) eine Bohrung (4) aufweist, welche von der Zahnstange (13) durchgriffen wird, wobei insbesondere die Abstandhalter (2a, 2b) mit den Klebstoffzylindern (1) stoffschlüssig verbunden, insbesondere verklebt oder verschweißt sind.
 
4. Austragvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Abstandhalter (2a, 2b) vorgesehen sind, durch welche die Klebstoffzylinder (1) an ihrem vorderen und hinteren Endbereich miteinander verbunden sind.
 
5. Austragvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeraum für die Zahnstange (13) in einem Aufnahmerohr (5) gebildet ist, welches zwischen den Abstandhaltern (2a, 2b) gehalten ist und insbesondere in die Bohrungen (4) der Abstandhalter (2a, 2b) ragt oder diese durchgreift.
 
6. Austragvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abdeckplatte (14) vorgesehen ist, welche die Klebstoffzylinder (1) an ihrer hinteren Stirnseite (11) übergreift, wobei die Abdeckplatte (14) Durchgangsöffnungen (15, 16) aufweist, welche von den Schubrohren (9) und der Zahnstange (13) durchgriffen werden, wobei insbesondere die Schubrohre (9) in den Durchgangsöffnungen (15) der Abdeckplatte (14) über Gleitlager radial gelagert sind.
 
7. Austragvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckplatte (14) mit dem hinten liegenden Abstandhalter (2a) in Kontakt kommt und lösbar an diesem befestigt ist, wobei insbesondere die Abdeckplatte (14) durch Schnellspannverschlüsse axial gegen den hinten liegenden Abstandhalter (2a) verspannt ist.
 
8. Austragvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit an der Abdeckplatte (14) gehalten ist.
 
9. Austragvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Austragsleiste (23) vorgesehen ist, die an der vorderen Stirnseite (8) der Klebstoffzylinder (1) auswechselbar befestigt ist.
 
10. Austragvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Austragsleiste (23) mit dem vorne liegenden Abstandhalter (2b) lösbar verbunden ist, wobei insbesondere die Austragsleiste (23) durch Schnellspannverschlüsse axial gegen den vorne liegenden Abstandhalter (2b) verspannt ist.
 
11. Austragvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffzylinder(1) an ihrer offenen vorderen Stirnseite (8) durch Kappen (28), in denen die Austrittsöffnungen (7) ausgebildet sind, verschlossen oder verschließbar sind, wobei insbesondere die Kappen (28) an der Austragsleiste (23) fixierbar oder befestigt sind.
 
12. Austragvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnungen (7) trichterförmig ausgebildet und mittig zu den Klebstoffzylindern (1) angeordnet sind.
 
13. Austragvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffzylinder (1) und/oder ein Aufnahmerohr, in welchem der Aufnahmeraum für die Zahnstange (13) gebildet und welches zwischen den Klebstoffzylindern (1) angeordnet ist, aus einem extrudierten Kunststoffprofil hergestellt sind und/oder dass die Klebstoffzylinder (1) einen Durchmesser von etwa 30 mm bis etwa 100 mm, bevorzugter Weise von etwa 63 mm und der Aufnahmeraum einen Durchmesser von etwa 10 mm bis etwa 30 mm, bevorzugter Weise von etwa 15 mm besitzen.
 
14. Austragvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit manuell zwischen einer Betriebsstellung, in der die Zahnstange (13) über die Antriebseinheit axial verstellbar ist, und einer Befüllungsstellung, in der eine freie axiale Bewegung der Zahnstange (13) innerhalb der Antriebseinheit möglich ist, schaltbar ist.
 
15. Austragvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit ein Betätigungsmittel (22) aufweist, über das die Drehgeschwindigkeit und/oder die Drehrichtung eines Elektromotors der Antriebseinheit einstellbar ist, wobei insbesondere die Antriebseinheit einen Akkumulator (21) aufweist, der den Elektromotor mit Strom versorgt.
 




Zeichnung














Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente