[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Austragvorrichtung zum Austragen von Klebstoff
auf eine Untergrundfläche mit wenigstens zwei Klebstoffzylindern zur Aufnahme von
mit Klebstoff gefüllten Beuteln oder Kartuschen, die an ihrer vorderen Stirnseite
Austrittsöffnungen aufweisen, wobei in jedem der Klebstoffzylinder ein Stempel axial
bewegbar angeordnet ist, um den in den Beuteln oder Kartuschen befindlichen Klebstoff
aus den Austrittsöffnungen der Klebstoffzylinder zu drücken, und an den Stempeln Schubrohre
befestigt sind, die an ihren freien Endbereichen axial aus der hinteren Stirnseite
der Klebstoffzylinder ragen und über ein Verbindungselement miteinander verbunden
sind, und mit einem Stellantrieb, welcher mit den Schubrohren über das Verbindungselement
gekoppelt ist, um diese axial zu verstellen.
[0002] Derartige Austragvorrichtungen sind bereits aus dem Stand der Technik hinreichend
bekannt und werden eingesetzt, um Klebstoff zum Beispiel vor dem Verlegen von Parkett
oder Dielen auf eine Untergrundfläche aufzutragen.
[0003] Eine konkrete Ausgestaltung einer solchen Austragvorrichtung ist beispielsweise in
der
EP 1 439 009 A1 beschrieben. Diese Austragvorrichtung weist zwei Klebstoffzylinder zur Aufnahme von
mit Klebstoff gefüllten Beuteln auf. In den Klebstoffzylindern ist jeweils ein Stempel
axial bewegbar angeordnet, um den in den Beuteln befindlichen Klebstoff aus Austrittsöffnungen
der Klebstoffzylinder zu drücken. Die Stempel sind über eine Halteplatte, welche durch
Schlitze in den Zylinderseitenwänden in die beiden Klebstoffzylinder ragt, miteinander
verbunden. Zwischen den Klebstoffzylindern ist eine Gewindestange angeordnet, die
mit einer mittig an dem Halteelement fixierten Mutter in Eingriff steht. Im Betrieb
wird die Gewindestange über eine mit der Gewindestange gekoppelte Antriebseinheit
rotiert. Die Rotationsbewegung der Gewindestange wird über die Mutter in eine Translationsbewegung
des Halteelements umgewandelt, wodurch die Stempel in den Klebstoffzylindern axial
verstellt werden.
[0004] Zum Teil wird als nachteilig empfunden, dass die in die Klebstoffzylinder eingesetzten
mit Klebstoff gefüllten Beutel beim axialen Verstellen der Stempel durch die Schlitze
an den Seitenwänden nach außen gedrückt werden können. Dies kann im Betrieb der Austragvorrichtung
dazu führen, dass die Beutel einreißen oder nicht vollständig entleert werden.
[0005] Eine weitere konkrete Ausgestaltung einer Austragvorrichtung der eingangs genannten
Art ist aus der
US 4, 913, 553 bekannt. Diese Austragvorrichtung weist vier Klebstoffzylinder auf. In die Klebstoffzylinder
greift jeweils ein Schubrohr, an deren in die Klebstoffzylinder weisenden Enden jeweils
ein Stempel gehalten ist, um den Klebstoff aus Austrittsöffnungen der Klebstoffzylinder
zu drücken. An den aus den Klebstoffzylindern ragenden anderen Enden der Schubrohre
sind diese über eine Platte miteinander verbunden. Mittig zwischen den Klebstoffzylindern
ist an der Platte eine Gewindestange angeordnet, die in eine Gewindehülse greift und
über eine Kurbel manuell drehbar ist, um die gekoppelten Schubrohre axial zu verstellen.
[0006] Nachteilig hierbei ist, dass die Stempel zum Befüllen der Klebstoffzylinder vollständig
über die Kurbel herausgedreht werden müssen.
[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Austragvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die einfach handzuhaben
ist und einen einfachen Austausch der mit Klebstoff gefüllten Beutel bzw. Kartuschen
ermöglicht.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die vorliegende Erfindung eine Austragvorrichtung,
bei der der Stellantrieb eine elektrische Antriebseinheit mit einem Antriebsritzel
und einer mit dem Antriebsritzel gekoppelten Zahnstange, die an ihrem einen Ende mit
dem Verbindungselement verbunden und an ihrem anderen Endbereich in einem zentralen
Aufnahmeraum zwischen den Klebstoffzylindern axial bewegbar ist, aufweist, wobei das
Antriebsritzel zwischen der hinteren Stirnfläche der Klebstoffzylinder und dem Verbindungselement
mit der Zahnstange in Eingriff steht.
[0009] Erfindungsgemäß ist somit ein als Zahnstangenantrieb ausgebildeter Stellantrieb vorgesehen.
Dies hat zum einen den Vorteil, dass das Antriebsritzel auf einfache Weise von der
Zahnstange entkoppelt werden kann, da die Zähne der Zahnstange lediglich entlang einer
Flanke ausgebildet sind. Weiterhin kann der Eingriffspunkt zwischen der Zahnstange
und dem Antriebsritzel oberhalb der Klebstoffzylinder liegen. Im Gegensatz zu einem
Gewindestangenantrieb, bei dem die Gewindestange zwischen den Klebstoffzylindern mit
einer Mutter in Eingriff steht, können die Klebstoffzylinder durch die Verlagerung
des Eingriffspunkts zwischen die hintere Stirnfläche der Klebstoffzylinder und das
Verbindungselement vergleichsweise eng nebeneinanderliegend angeordnet sein. Im Übrigen
bietet die erfindungsgemäße Ausgestaltung den Vorteil, dass die Zahnstange von den
Stempeln entkoppelt ist und keinen Druck- sondern lediglich Zugkräften ausgesetzt
wird. Dadurch kann die Zahnstange vergleichsweise schwach ausgelegt sein.
[0010] Im Ergebnis wird eine Austragvorrichtung bereitgestellt, die einfach handzuhaben
ist und einen einfachen Austausch der mit Klebstoff gefüllten Beutel bzw. Kartuschen
ermöglicht. Vorteilhaft ist, dass durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung auch Rohrlängen
von über 600 mm realisierbar sind, so dass beispielsweise mit einer Austragvorrichtung,
welche zwei Klebstoffzylinder mit jeweils einem Fassungsvolumen von etwa 1,8 bis 2
Litern aufweist, Klebstoff auf eine Fläche von etwa 7 m
2 bis 8 m
2 aufgetragen werden kann, ohne zwischendurch die Beutel bzw. die Kartuschen erneut
mit Klebstoff auffüllen zu müssen.
[0011] In bevorzugter Weise sind die Klebstoffzylinder miteinander verbunden, so dass die
Klebstoffzylinder eine stabile bauliche Einheit bilden. Beispielsweise können die
Klebstoffzylinder über Abstandhalter miteinander verbunden sein, welche an den zu
den Klebstoffzylindern weisenden Stirnflächen flächig mit den Klebstoffzylindern in
Kontakt stehen, wobei wenigstens der hinten liegende Abstandhalter eine Bohrung aufweist,
welche von der Zahnstange durchgriffen wird. Dabei können die Abstandhalter mit den
Klebstoffzylindern stoffschlüssig verbunden, insbesondere verklebt oder verschweißt
sein.
[0012] Zweckmäßigerweise sind zwei Abstandhalter vorgesehen sind, durch welche die Klebstoffzylinder
an ihrem vorderen und hinteren Endbereich miteinander verbunden. Im Einsatz der Austragvorrichtung
hat sich gezeigt, dass die Verbindung bei den typischerweise verwendeten Längen der
Klebstoffzylinder durch ein an dem hinteren Endbereich und ein an dem vorderen Endbereich
angebrachten Abstandhalter ausreichend stabil ist.
[0013] Bevorzugt ist der Aufnahmeraum für die Zahnstange in einem Aufnahmerohr gebildet,
welches zwischen den Abstandhaltern gehalten ist und insbesondere in die Bohrungen
der Abstandhalter ragt oder diese durchgreift. Dadurch wird verhindert, dass sich
ein Nutzer der Austragvorrichtung im Betrieb an der sich axial verstellenden Zahnstange
verletzen kann.
[0014] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Abdeckplatte vorgesehen,
welche die Klebstoffzylinder an ihrer hinteren Stirnseite übergreift, wobei die Abdeckplatte
Durchgangsöffnungen aufweist, welche von den Schubrohren und der Zahnstange durchgriffen
werden. Durch die Abdeckplatte können die Schubrohre und die Zahnstange auf einfache
Weise an den Klebstoffzylindern und dem Aufnahmeraum ausgerichtet werden.
[0015] In Weiterbildung dieser Ausführungsform können die Schubrohre in den Durchgangsöffnungen
der Abdeckplatte über Gleitlager radial gelagert sein. Dadurch wird ein radiales Auswandern
der Schubrohre insbesondere beim Zusammendrücken der mit Klebstoff gefüllten Beutel
bzw. Kartuschen verhindert.
[0016] Um die Befestigung der Abdeckplatte an der hinteren Stirnseite der Klebstoffzylinder
zu vereinfachen, kann die Abdeckplatte mit dem hinten liegenden Abstandhalter in Kontakt
kommen und lösbar an diesem befestigt sein. Beispielsweise kann die Abdeckplatte durch
Schnellspannverschlüsse axial gegen den hinten liegenden Abstandhalter verspannt sein.
[0017] Zweckmäßigerweise ist die Antriebseinheit an der Abdeckplatte gehalten. Dadurch wird
eine besonders kompakte Austragvorrichtung erzielt, bei der die Antriebseinheit zusammen
mit der Abdeckplatte auf einfache Weise an den Klebstoffzylindern befestigt werden
kann.
[0018] Eine besonders flexible Einsetzbarkeit der erfindungsgemäßen Austragvorrichtung ergibt
sich, wenn eine Austragsleiste an der vorderen Stirnseite der Klebstoffzylinder auswechselbar
befestigt ist. So kann eine Austragsbreite der Austragvorrichtung und damit deren
Anpassung an den zu verklebenden Bodenbelag durch einfaches Austauschen der Austragsleiste
ermöglicht werden.
[0019] Zur Vereinfachung der Anbringung der Austragsleiste an die vordere Stirnseite der
Klebstoffzylinder kann die Austragsleiste mit dem vorne liegenden Abstandhalter lösbar
verbunden sein. Beispielsweise ist es möglich, die Austragsleiste durch Schnellspannverschlüsse
axial gegen den vorne liegenden Abstandhalter zu verspannen.
[0020] Zweckmäßigerweise sind die Klebstoffzylinder an ihrer offenen vorderen Stirnseite
durch Kappen, in denen die Austrittsöffnungen ausgebildet sind, verschlossen oder
verschließbar. Durch die abnehmbaren Kappen können die Klebstoffzylinder auf einfache
Weise von ihrer vorderen Stirnseite her mit neuen Beuteln bzw. Kartuschen befüllt
werden.
[0021] In bevorzugter Weise sind die Kappen an der Austragsleiste fixierbar oder befestigt.
Dadurch bilden die Kappen zusammen mit der Austragsleiste eine bauliche Einheit, die
vormontiert und zum Befüllen der Klebstoffzylinder als Ganzes von diesen gelöst und
wieder befestigt werden.
[0022] Um den Klebstoff möglichst vollständig aus den Beuteln bzw. Kartuschen drücken zu
können, können die Austrittsöffnungen trichterförmig ausgebildet und mittig zu den
Klebstoffzylindern angeordnet sein.
[0023] Eine besonders leichte und in Serienfertigung gut herstellbare Austragvorrichtung
kann dadurch erzielt werden, dass die Klebstoffzylinder und ein Aufnahmerohr, in welchem
der Aufnahmeraum für die Zahnstange gebildet und welches zwischen den Klebstoffzylindern
angeordnet ist, aus einem extrudierten Kunststoffprofil hergestellt sind. Dies ermöglicht
eine besonders kompakte Bauform der Austragvorrichtung, da die Klebstoffzylinder und
das Aufnahmerohr ein Extrusionsteil bilden, ohne über Abstandshalter miteinander verbunden
werden zu müssen. Um beispielsweise eine Abdeckplatte und/oder eine Auftragsleiste
über Schnellspannverschlüsse an dem Extrusionsteil befestigen zu können, kann dieses
parallel zu dem Aufnahmerohr verlaufende Aufnahmetaschen aufweisen, in denen Flachprofile
aus zum Beispiel Aluminium eingesetzt sein können, an welchen Niete oder Schrauben
der Schnellspannverschlüsse befestigt sind.
[0024] Vorteilhafter Weise besitzen die Klebstoffzylinder einen Durchmesser von etwa 30
mm bis etwa 100 mm, bevorzugter Weise von etwa 63 mm und der Aufnahmeraum einen Durchmesser
von etwa 10 mm bis etwa 30 mm, bevorzugter Weise von etwa 15 mm. Durch die Wahl des
bevorzugten Durchmessers der Klebstoffzylinder wurde ein Nachlaufen des Klebstoffs
in den Beuteln verringert. Weiterhin hat sich im Betrieb gezeigt, dass eine Zahnstange
mit einem Durchmesser von etwa 10 mm ausreichend stabil ist, da sie lediglich auf
Zug belastet wird.
[0025] Zur einfachen Handhabung der Austragvorrichtung ist die Antriebseinheit vorzugsweise
zwischen einer Betriebsstellung, in der die Zahnstange über die Antriebseinheit axial
verstellbar ist, und einer Befüllungsstellung, in der eine freie axiale Bewegung der
Zahnstange innerhalb der Antriebseinheit möglich ist, schaltbar. In der Befüllungsstellung
kann durch die freie axiale Bewegung der Zahnstange diese und damit auch die Stempel
besonders schnell in eine Ausgangsposition gebracht werden, in der eine Befüllung
der Klebstoffzylinder möglich ist.
[0026] Die Austragvorrichtung ist besonders einfach zu steuern, wenn die Antriebseinheit
ein Betätigungsmittel aufweist, über das die Drehgeschwindigkeit und/oder die Drehrichtung
eines Elektromotors der Antriebseinheit einstellbar sind. Das Betätigungsmittel kann
so ausgebildet sein, dass es eine gestufte Einstellung der Drehgeschwindigkeit ermöglicht.
[0027] Zur Bereitstellung einer einfachen und flexiblen Nutzung der Austragvorrichtung kann
die Antriebseinheit einen Akkumulator aufweisen, der den Elektromotor mit Strom versorgt.
[0028] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche
sowie die nachfolgende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf
die beiliegende Zeichnung verwiesen. In der Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- eine Austragvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung in perspektivischer Ansicht;
- Figur 2
- ein Stellantrieb der Austragvorrichtung aus Figur 1 in perspektivischer Ansicht;
- Figur 3
- durch Abstandhalter verbundene Klebstoffzylinder mit einem Aufnahmerohr der Austragvorrichtung
aus Figur 1 in perspektivischer Ansicht;
- Figur 4
- eine Austragsleiste mit Kappen der Austragvorrichtung aus Figur 1 in perspektivischer
Ansicht; und
- Figur 5
- Ausschnitt eines Stellantriebs der Austragvorrichtung aus Figur 1 in Schnittansicht.
[0029] In der Zeichnung ist eine Austragvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Die Austragvorrichtung ist als Standgerät ausgebildet und dient
in an sich bekannter Weise zum Austragen von Klebstoff auf eine Untergrundfläche.
[0030] Die Austragvorrichtung umfasst zwei Klebstoffzylinder 1 zur Aufnahme von mit Klebstoff
gefüllten Beuteln, welche hier nicht dargestellt sind. Die Klebstoffzylinder 1 sind
an ihrem vorderen und hinteren Endbereich über Abstandhalter 2a, 2b miteinander zu
einer baulichen Einheit verbunden. Die zu den Klebstoffzylindern 1 zeigenden Stirnflächen
3 der Abstandhalter 2a, 2b sind korrespondierend zu den Klebstoffzylindern 1 geformt
und im Bereich der Kontaktflächen mit den Klebstoffzylindern 1 verklebt. Mittig der
Abstandhalter 2a, 2b ist jeweils eine axiale Bohrung 4 vorgesehen, in welche ein zwischen
den Abstandhaltern 2a, 2b gehaltenes Aufnahmerohr 5 greift.
[0031] In den Klebstoffzylindern 1 ist jeweils ein Stempel 6 axial bewegbar angeordnet,
um den in den Beuteln befindlichen Klebstoff durch Austrittsöffnungen 7 an der vorderen
Stirnseite 8 der Klebstoffzylinder 1 zu drücken. An den Stempeln 6 sind Schubrohre
9 befestigt, die an ihren freien Endbereichen 10 axial aus der hinteren Stirnseite
11 der Klebstoffzylinder 1 ragen und über eine Verbindungsplatte 12 miteinander verbunden
sind. Mittig zwischen den Schubrohren 9 ist eine Zahnstange 13 angeordnet, die an
ihrem einen Ende mit der Verbindungsplatte 12 verbunden ist und an ihrem anderen Endbereich
in das Aufnahmerohr 5 greift.
[0032] Weiterhin ist eine Abdeckplatte 14 vorgesehen, welche die Klebstoffzylinder 1 an
ihrer offenen hinteren Stirnseite 11 übergreift. Die Abdeckplatte 14 weist drei Durchgangsöffnungen
15, 16 auf, welche von den Schubrohren 9 und der Zahnstange 13 durchgriffen werden.
In die beiden außenliegenden Durchgangsöffnungen 15 sind Gleitlager eingesetzt, über
welche die Schubrohre 9 radial gelagert sind. Die Abdeckplatte 14 kommt mit dem hinten
liegenden Abstandhalter 2a flächig in Kontakt und ist axial gegen diesen durch nicht
dargestellte Schnellspannverschlüsse verspannt. Konkret weisen die Schnellspannverschlüsse
jeweils einen Grundkörper auf, der an der Oberseite bzw. der Unterseite des hinten
liegenden Abstandhalters 2a befestigt ist. An dem Grundkörper ist ein Spannbügel gehalten,
an dessen freien Ende eine Nase ausgebildet ist. Die Abdeckplatte 14 weist zwei zu
den Nasen korrespondierende Aussparungen 17 auf, in welche die Nasen im verspannten
Zustand eingreifen.
[0033] An der von den Klebstoffzylindern 1 wegweisenden Rückseite der Abdeckplatte 14 ist
ein Gehäuse 18 gehalten, in dem eine elektrische Antriebseinheit untergebracht ist.
In der aus Übersichtsgründen vereinfachten Figur 5 ist gut erkennbar, dass die Antriebseinheit
ein Antriebsritzel 19 aufweist, das zwischen der hinteren Stirnseite 11 der Klebstoffzylinder
1 und der Verbindungsplatte 12 mit der Zahnstange 13 in Eingriff steht, so dass die
Zahnstange 13 im Betrieb lediglich auf Zug belastet wird. Das Antriebsritzel 19 ist
mit einem nicht dargestellten Elektromotor gekoppelt, dessen Drehgeschwindigkeit und
Drehrichtung einstellbar ist.
[0034] An dem von der Abdeckplatte 14 wegweisenden Ende des Gehäuses 18 ist ein Handgriff
20 ausgebildet, an dessen Unterseite ein austauschbarer Akkumulator 21 gehalten ist,
der den Elektromotor mit Strom versorgt. An dem Handgriff 20 sind mehrere Betätigungsmittel
22 angeordnet, über welche die Drehgeschwindigkeit und die Drehrichtung des Elektromotors
sowie eine Betriebsstellung, in der die Zahnstange 13 über die Antriebseinheit axial
verstellbar ist, und eine Befüllungsstellung, in der eine freie axiale Bewegung der
Zahnstange 13 innerhalb der Antriebseinheit möglich ist, regelbar bzw. schaltbar ist.
[0035] Weiterhin ist an der offenen vorderen Stirnseite 8 der Klebstoffzylinder 1 eine Austragsleiste
23 befestigt, die durch weitere nicht dargestellte Schnellspannverschlüsse analog
zu denen der Abdeckplatte 14 axial gegen den vorne liegenden Abstandshalter 2b verspannt
ist.
[0036] Die Austragsleiste 23 weist einen Grundkörper 24 auf mit zwei Zuführöffnungen sowie
mehreren nebeneinander liegenden, den Zuführöffnungen gegenüberliegend angeordneten
Austragsöffnungen 25 auf. Der Grundkörper 24 ist in Form eines zylindrischen Rohres
aus Kunststoff ausgebildet, dessen axiale Endbereiche durch Verschlusskappen 26 verschlossen
sind. Die Breite des Rohres 24 ist so gewählt, dass sie der Breite des zu verklebenden
Gegenstandes entspricht.
[0037] An den axialen Endbereichen des Rohres 24 ist jeweils eine Positionierhilfe in der
Form einer Anschlagleiste 27 vorgesehen. Die Anschlagleisten 27 sind durch ein gebogenes
Blech gebildet, welches mit der Austragsleiste 23 verschraubt ist. Konkret ist ein
U-förmig gebogenes Blech vorgesehen, dass sich oberhalb des Rohres 24 erstreckt und
zwei seitlich von dem Rohr 24 nach unten ragende, die Anschlagleisten 27 bildende
Schenkel aufweist. Wie insbesondere in der Figur 1 erkennbar ist, stehen die Schenkel
nach unten über das Rohr 24 vor, um eine Beabstandung zu dem zu bearbeitenden Untergrund
zu bilden.
[0038] Rückseitig an dem die beiden Schenkel verbindenden Steg sind Kappen 28 befestigt,
welche mittig jeweils die trichterförmig ausgebildete Austrittsöffnung 7 aufweisen.
Mittels der Kappen 28 ist die Austragsleiste 23 auf die offene vordere Stirnfläche
8 der Klebstoffzylinder 1 aufgeschoben.
[0039] Zum Austragen des Klebstoffs auf die Untergrundfläche wird durch Betätigen des Betätigungsmittels
22 die Antriebseinheit manuell in die Befüllungsstellung geschaltet, in welcher die
Zahnstange 13 und die über die Verbindungsplatte 12 mit der Zahnstange 13 gekoppelten
Schubrohre 9 frei beweglich axial nach hinten gezogen werden können. Anschließend
können die mit Klebstoff gefüllten Beutel in die Klebstoffzylinder 1 durch die offene
vordere Stirnseite 8 eingeführt werden. Im Anschluss daran wird die Austragsleiste
23 mit den daran befestigten Kappen 28 auf die offene vordere Stirnseite 8 der Klebstoffzylinder
1 aufgeschoben und über die Schnellspannverschlüsse axial gegen den vorne liegenden
Abstandhalter 2b verspannt.
[0040] Nun wählt der Nutzer die Betriebsstellung an, in welcher das Antriebsritzel 19 mit
der Zahnstange 13 in Eingriff steht. Durch Drücken des Betätigungsmittels 22 wird
die Zahnstange 13 durch das Antriebsritzel 19 axial in das Aufnahmerohr 5 bewegt,
wobei es lediglich auf Zug belastet wird. Dadurch werden die mit der Zahnstange 13
über die Verbindungsplatte 12 gekoppelten Schubrohre 9 axial in den Klebstoffzylindern
1 verstellt, so dass die an den Schubrohren 9 angebrachten Stempel 6 den Klebstoff
aus den Beuteln drücken. Der Klebstoff tritt durch die Austrittsöffnungen 7 aus, fließt
in die Austragsleiste 23 und wird durch die Austragsöffnungen 25 in gleichförmigen
Klebstoffraupen auf den Untergrund verteilt.
[0041] Durch die Anschlagleisten 27 ist es möglich, den Klebstoff positionsgenau und gleichmäßig
auszutragen. Dazu wird die Austragsleiste 23 mit ihren Anschlagleisten 27 auf den
Boden gestellt und an einer Wand oder beispielsweise an einer bereits verlegten Bodendiele
angelegt und an dieser entlang geführt. Über das Betätigungsmittel 22 lässt sich die
Fördermenge bzw. die Fördergeschwindigkeit der Klebstoffraupen variieren. Wenn sich
die Klebstoffraupen nicht gerade, sondern schlangenförmig auf den Untergrund verteilen,
kann entweder über das Betätigungsmittel 22 die Förderleistung reduziert werden oder
die Vorschubgeschwindigkeit der Austragvorrichtung beispielsweise durch schnelleres
Gehen erhöht werden.
1. Austragvorrichtung zum Austragen von Klebstoff auf eine Untergrundfläche mit wenigstens
zwei Klebstoffzylindern (1) zur Aufnahme von mit Klebstoff gefüllten Beuteln oder
Kartuschen, die an ihrer vorderen Stirnseite (8) Austrittsöffnungen (7) aufweisen,
wobei in jedem der Klebstoffzylinder (1) ein Stempel (6) axial bewegbar angeordnet
ist, um den in den Beuteln oder Kartuschen befindlichen Klebstoff aus den Austrittsöffnungen
(7) der Klebstoffzylinder (1) zu drücken, und an den Stempeln (6) Schubrohre (9) befestigt
sind, die an ihren freien Endbereichen (10) axial aus der hinteren Stirnseite (11)
der Klebstoffzylinder (1) ragen und über ein Verbindungselement (12) miteinander verbunden
sind, und mit einem Stellantrieb, welcher mit den Schubrohren (9) über das Verbindungselement
(12) gekoppelt ist, um diese axial zu verstellen, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellantrieb eine elektrische Antriebseinheit mit einem Antriebsritzel (19) und
einer mit dem Antriebsritzel (19) gekoppelten Zahnstange (13), die an ihrem einen
Ende mit dem Verbindungselement (12) verbunden und an ihrem anderen Endbereich in
einem zentralen Aufnahmeraum zwischen den Klebstoffzylindern (1) axial bewegbar ist,
aufweist, wobei das Antriebsritzel (19) zwischen der hinteren Stirnfläche (11) der
Klebstoffzylinder (1) und dem Verbindungselement (12) mit der Zahnstange (13) in Eingriff
steht.
2. Austragvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffzylinder (1) miteinander verbunden sind.
3. Austragvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffzylinder (1) über Abstandhalter (2a, 2b) miteinander verbunden sind,
welche an den zu den Klebstoffzylindern (1) weisenden Stirnflächen (3) flächig mit
den Klebstoffzylindern (1) in Kontakt stehen, wobei wenigstens der hinten liegende
Abstandhalter (2a) eine Bohrung (4) aufweist, welche von der Zahnstange (13) durchgriffen
wird, wobei insbesondere die Abstandhalter (2a, 2b) mit den Klebstoffzylindern (1)
stoffschlüssig verbunden, insbesondere verklebt oder verschweißt sind.
4. Austragvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Abstandhalter (2a, 2b) vorgesehen sind, durch welche die Klebstoffzylinder (1)
an ihrem vorderen und hinteren Endbereich miteinander verbunden sind.
5. Austragvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeraum für die Zahnstange (13) in einem Aufnahmerohr (5) gebildet ist,
welches zwischen den Abstandhaltern (2a, 2b) gehalten ist und insbesondere in die
Bohrungen (4) der Abstandhalter (2a, 2b) ragt oder diese durchgreift.
6. Austragvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abdeckplatte (14) vorgesehen ist, welche die Klebstoffzylinder (1) an ihrer
hinteren Stirnseite (11) übergreift, wobei die Abdeckplatte (14) Durchgangsöffnungen
(15, 16) aufweist, welche von den Schubrohren (9) und der Zahnstange (13) durchgriffen
werden, wobei insbesondere die Schubrohre (9) in den Durchgangsöffnungen (15) der
Abdeckplatte (14) über Gleitlager radial gelagert sind.
7. Austragvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckplatte (14) mit dem hinten liegenden Abstandhalter (2a) in Kontakt kommt
und lösbar an diesem befestigt ist, wobei insbesondere die Abdeckplatte (14) durch
Schnellspannverschlüsse axial gegen den hinten liegenden Abstandhalter (2a) verspannt
ist.
8. Austragvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit an der Abdeckplatte (14) gehalten ist.
9. Austragvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Austragsleiste (23) vorgesehen ist, die an der vorderen Stirnseite (8) der Klebstoffzylinder
(1) auswechselbar befestigt ist.
10. Austragvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Austragsleiste (23) mit dem vorne liegenden Abstandhalter (2b) lösbar verbunden
ist, wobei insbesondere die Austragsleiste (23) durch Schnellspannverschlüsse axial
gegen den vorne liegenden Abstandhalter (2b) verspannt ist.
11. Austragvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffzylinder(1) an ihrer offenen vorderen Stirnseite (8) durch Kappen (28),
in denen die Austrittsöffnungen (7) ausgebildet sind, verschlossen oder verschließbar
sind, wobei insbesondere die Kappen (28) an der Austragsleiste (23) fixierbar oder
befestigt sind.
12. Austragvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnungen (7) trichterförmig ausgebildet und mittig zu den Klebstoffzylindern
(1) angeordnet sind.
13. Austragvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffzylinder (1) und/oder ein Aufnahmerohr, in welchem der Aufnahmeraum
für die Zahnstange (13) gebildet und welches zwischen den Klebstoffzylindern (1) angeordnet
ist, aus einem extrudierten Kunststoffprofil hergestellt sind und/oder dass die Klebstoffzylinder
(1) einen Durchmesser von etwa 30 mm bis etwa 100 mm, bevorzugter Weise von etwa 63
mm und der Aufnahmeraum einen Durchmesser von etwa 10 mm bis etwa 30 mm, bevorzugter
Weise von etwa 15 mm besitzen.
14. Austragvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit manuell zwischen einer Betriebsstellung, in der die Zahnstange
(13) über die Antriebseinheit axial verstellbar ist, und einer Befüllungsstellung,
in der eine freie axiale Bewegung der Zahnstange (13) innerhalb der Antriebseinheit
möglich ist, schaltbar ist.
15. Austragvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit ein Betätigungsmittel (22) aufweist, über das die Drehgeschwindigkeit
und/oder die Drehrichtung eines Elektromotors der Antriebseinheit einstellbar ist,
wobei insbesondere die Antriebseinheit einen Akkumulator (21) aufweist, der den Elektromotor
mit Strom versorgt.