[0001] Die Erfindung betrifft eine Pflanzenkastenhalterung zur Befestigung eines Pflanzenkastens
an Handläufen und Brüstungen, mit einem doppelwinkelförmigen Trägerelement mit einem
unteren waagerechten Tragabschnitt zum Aufsetzen des Pflanzenkastens, einem senkrechten
Verbindungsabschnitt und einem oberen waagerechten Tragabschnitt zur Auflage auf dem
Handlauf oder der Brüstung.
[0002] Zur Verzierung eines Bauwerks werden oftmals Pflanzenkästen an einen Handlauf, ein
Geländer oder ein sonstiges Brüstungselement gehängt. Dabei ergibt sich zum einen
die Schwierigkeit, angesichts der Vielfalt an Formen und Abmessungen des Handlaufs
beziehungsweise der oberen Kante der Brüstung eine sichere Befestigung zu bewirken,
damit insbesondere auch die Gefahr eines Absturzes des Pflanzenkastens aus großer
Höhe auf darunter befindliche Verkehrswege gebannt wird. Zudem liegt die vordere äußere
Kante des Handlaufes bzw. der oberen Begrenzung einer Brüstung nur in den seltensten
Fällen in einer Ebene mit der sonstigen Fassadenfläche oder Brüstungsverkleidung,
so dass es bei einem mit einer herkömmlichen Halterung aufgehängten Pflanzenkasten
oftmals zu einer Schiefstellung kommt.
[0003] Bei den typischen Halterungen für Pflanzenkästen, die im Stand der Technik bekannt
sind, beispielsweise aus der
DE-U 175846, ist ein Doppelwinkel vorhanden, um den Pflanzenkasten in eine gegenüber der Oberkante
des Handlaufs oder der Brüstung abgesenkte Position zu bringen. Am oberen Tragabschnitt
schließt sich über eine Langlochführung ein weiteres Winkelelement an, so dass der
Handlauf beziehungsweise die Brüstung zwischen einer Kante des Winkelelements und
dem Trägerelement eingespannt werden kann. An dem unteren Tragabschnitt schließt sich
ebenfalls über eine Langlochführung ein zusätzliches Winkelelement an, über das eine
Abstützung an der Brüstung erreicht werden kann und über das eine Schiefstellung ausgeglichen
werden kann. Durch Umsetzen oder Schwenken des Winkelelements können Leerräume zwischen
einzelnen Gitterstäben oder Balkonbrettern überbrückt werden.
[0004] Die bekannte Halterung besitzt jedoch folgende Nachteile:
- Das obere Winkelelement erstreckt sich bei schmaleren Handläufen über den senkrechten
Verbindungsabschnitt hinaus nach außen in denjenigen Bereich, der für die Kästen und
die Pflanzen vorgesehen ist. Es kann also nur ein solcher Pflanzenkasten aufgenommen
werden, dessen maximale Höhe der Höhe des Verbindungsabschnitts entspricht, so dass
das verstellbare obere Winkelelement über die Kante des Pflanzenkastens nach außen
ragen kann.
- Die Verstellung in den Langlöchern kann nur durch Schrauben erfolgen, die entweder
nur mit Werkzeug gelöst und angezogen werden können oder mit optisch wenig ansprechenden
Flügelmuttern. In jedem Fall ist die Schraubverbindung der Witterung ausgesetzt und
daher nach einiger Zeit nur noch schwer zu betätigen.
- Besteht der Handlauf oder der obere Abschluss der Brüstung aus einem Rundprofil, kann
mit der bekannten Halterung keine sichere Verbindung erreicht werden.
- Ohnehin ist die mit der bekannten Halterung erzielbare Verbindung nicht sicher, da
kein vollständiger Formschluss mit den Gebäudeteilen erreicht wird, an die der Pflanzenkasten
angehängt wird. Dies gilt insbesondere bei Kräften, die entgegen der Gewichtskraft
wirken, beispielsweise bei starkem Wind, denn in dieser Kraftrichtung besteht nur
ein Kraftschluss zwischen Halterung und Brüstung. Die Klemmkräfte zwischen Halterung
und Brüstungsprofil können jedoch witterungsbedingt nachlassen, so dass nicht auszuschließen
ist, dass das obere Winkelelement bei Sturm ausgehängt wird.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Pflanzenkastenhalterung
der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass unabhängig von der Profilform und
der Profilgröße des Handlaufs oder des Brüstungsabschlusses eine einfache, witterungsbeständige
Befestigung möglich ist, die auch bei Starkwind zuverlässig ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass an dem Trägerelement ein
Hakenelement ausgebildet ist, in das eine Seil- oder Gurtschlaufe einhängbar ist und
dass in dem Trägerelement eine Spannvorrichtung angeordnet ist, die nach einer bevorzugten
Ausführungsform einen mittels einer Kurbel drehbaren Spindeltrieb umfasst, über dessen
Mitläuferelement die Seil- oder Gurtschlaufe spannbar ist.
[0007] Alternativ kann eine Vorspannung über einen kippbaren Hebel erzielt werden, durch
den das Mitnehmerelement im Trägerelement verschoben wird, so dass die Gurtschlaufe
gespannt wird.
[0008] Die Seil- oder Gurtschlaufe braucht lediglich unter einem geeigneten Element an dem
Bauwerk hindurch gezogen zu werden und wird dann als Schlaufe am Hakenelement des
Trägerelements eingehakt. Durch den Hebel oder den Spindeltrieb ist ein sehr festes
Spannen der Seil- oder Gurtschlaufe auf ergonomische Weise möglich.
[0009] Die um das Gebäude-Bauteil gelegte und am Hakenelement gesicherte Gurtschlaufe bewirkt
eine formschlüssige Verbindung zwischen der Pflanzenkastenhalterung und dem Handlauf
bzw. der Brüstung, und zwar auch dann, wenn starke Wind- oder Sogkräfte den Pflanzenkasten
anheben sollten.
[0010] Die Vorspannung der Seil- oder Gurtschlaufe ist so groß, dass auch bei Sturm ausgeschlossen
ist, dass sich die Gurtschlaufe auf irgendeine Weise selbsttätig aus dem Haken aushängt.
Dadurch, dass zur Befestigung ein zugfestes und formveränderbares Element wie ein
Seil oder ein Gurt, insbesondere aus Kunstfasergeflecht, verwendet wird, ist eine
Befestigung an allen möglichen Profilformen möglich, insbesondere auch an Rundprofilen.
[0011] Vorzugsweise ist die Kurbel an der Oberseite des Trägerelements angeordnet und die
Außenkanten des Hakenelements und der Kurbel sind jeweils kreisbogenförmig ausgebildet.
Damit kann die Kurbel beim Drehen des Spindeltriebs an dem Hakenelement vorbei laufen.
Ist die gewünschte Vorspannung der Seil- oder Gurtschlaufe erreicht, wird die kreissegmentförmige
Kurbel direkt vor der Einführöffnung des Hakenelements positioniert und überdeckt
diese mit seiner Außenkante. Damit ist die Gurtschlaufe im Hakenelement zusätzlich
gesichert und die Einführöffnung wird auch aus optischen Gründen verdeckt.
[0012] Aufgrund der Vorspannung in der Gurtschlaufe tritt eine Selbsthemmung des Spindeltriebs
ein, so dass die Kurbel in der einmal aufgezwungenen Stellung verbleibt.
[0013] Die Spannvorrichtung der erfindungsgemäßen Pflanzenkastenhalterung ist bei einer
bevorzugten Ausführungsform so ausgebildet, dass die Seil- oder Gurtschlaufe zwei
lose Enden besitzt, die an einem Festlager im Trägerelement festgelegt sind, und dass
die Seil- oder Gurtschlaufe über eine Gleitfläche oder Rolle des Mitnehmerelements
geführt sind. Durch die Gleitfläche oder Rolle am Mitnehmerelement wird das Seil oder
der Gurt in vier Teilabschnitte geteilt und es wird ein Flaschenzug gebildet.
[0014] Die losen Enden der Gurtschlaufe sind also im oberen Bereich des Trägerelements,
unterhalb der Kurbel, an einem Festlager festgelegt. Die beiden Enden verlaufen dann
unter der Gleitfläche oder der Rolle des Mitnehmerelements hinweg und wieder nach
oben zu einer Öffnung an der Rückseite des Trägerelements. Damit kann im Vergleich
zu einer ebenfalls möglichen Gurtführung ohne Umlenkung fast die doppelte Schlaufenlänge
in dem Trägerelement geführt werden, so dass mit der erfindungsgemäßen Pflanzenkastenhalterung
eine Befestigung auch an Profilen mit großem Umfang möglich ist. Durch das bei der
bevorzugten Ausführungsform im Trägerelement verwirklichte Prinzip des Flaschenzuges
reduzieren sich die am Spindeltrieb oder Spannhebel aufzubringenden Kräfte bzw. bei
gleichen Antriebskräften verdoppeln sich die Vorspannkräfte im Bereich des Hakens.
[0015] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist weiterhin vorgesehen, dass der untere Tragabschnitt
durch wenigstens ein Zusatzträgerelement längenveränderbar ist, um eine Anpassung
an unterschiedlich breite Pflanzenkästen zu ermöglichen. Dies kann insbesondere dadurch
erreicht werden, dass das Zusatzträgerelement auf den unteren Tragabschnitt des Trägerelements
aufsteckbar ist, wobei an dem Tragabschnitt eine Längsverzahnung ausgebildet ist und
an dem Zusatzträgerelement eine federnde Rastzunge angeordnet ist. Die Rastzunge kann
über eine an der Oberseite des unteren Tragabschnitts leicht gelöst werden, wenn der
Pflanzenkasten entfernt ist.
[0016] Vorzugsweise ist an dem Ende des unteren Tragabschnitts oder des Zusatzträgerelements
ein aufragendes Anschlagelement angeordnet. Die Anpassung an die Breite des Pflanzenkastens
ist einfach dadurch möglich, dass das Zusatzträgerelement zunächst auf seine maximale
äußere Position heraus gezogen wird. Der Pflanzenkasten wird dann auf dem unteren
Tragabschnitt positioniert. Anschließend wird das Zusatzträgerelement wieder eingeschoben,
bis das Anschlagelement an der Vorderseite des Pflanzenkastens anliegt. Aufgrund der
Rastung verbleibt es in dieser Position.
[0017] Vorzugsweise ist das Trägerelement aus zwei Gehäusehalbschalen aus Kunststoff gebildet,
so dass die Ausbildung der Pflanzenkastenhalterung in ansprechenden Formen und Farben
möglich ist und ein guter Korrosionsschutz erreicht wird.
[0018] Um die hohen Vorspannkräfte der Seil- oder Gurtschlaufe sicher aufzunehmen und bei
allen denkbaren Einflüssen von Wärme, Kälte und UV-Strahlung auf das Kunststoffgehäuse
die sichere Halterung des Pflanzenkastens zu gewährleisten, ist bevorzugt in wenigstens
eine der Gehäusehalbschalen ein Verstärkungsblech eingesetzt, das mit dem Hakenelement
und den Festlagern der Seil- oder Gurtschlaufe verbunden ist. Selbst wenn also das
Kunststoffgehäuse in seiner mechanischen Stabilität beeinträchtigt werden sollte,
bleibt eine sichere Verbindung des Seils oder Gurts mit der Spannvorrichtung und dem
Trägerelement bestehen, und das eingeschlossene Profil wird weiterhin sicher umfasst.
[0019] Um zu vermeiden, dass der Pflanzenkasten durch Wind- oder Sogkräfte von der Pflanzenkastenhalterung
abgehoben wird, ist vorzugsweise ein verschiebbar geführter Sturmhaken vorgesehen.
Der Sturmhaken läuft in einer Schiene am Verbindungsabschnitt des Trägerelements und
besitzt insbesondere auch mehrere Rastpunkte. Der Sturmhaken ist als V-förmiger Winkel
ausgebildet und mit seiner offenen Seite nach unten weisend ausgerichtet, so dass
er einfach auf den Rand des Pflanzenkastens gedrückt werden kann.Der Sturmhaken kann
vorteilhaft arretiert werden, wenn die Spannvorrichtung eine Kurbel umfasst, die an
der Oberseite des Trägerelements angeordnet ist und die in wenigstens einer Winkelstellung
mit ihrer Außenkante oder mit einem radial vorspringendem Riegelelement in eine Ausnehmung
an dem Sturmhaken eingreift und diesen formschlüssig verriegelt. Wenn der Sturmhaken
beispielsweise eine Zahnschiene aufweist, um ihn in bestimmten Stellungen zu halten,
dann kann die Kurbel durch Drehen so gestellt werden, dass sie in die Zahnschiene
eingreift. Damit ist der Sturmhaken fest und auch dauerhaft gesichert, denn nach dem
Anziehen des Gurtbandes besteht eine hohe Gurtspannung, die zu einer Selbsthemmung
der Spindel und der damit verbundenen Kurbel führt. Der Eingriff der Kurbel in die
Rastausnehmungen oder Zahnschiene kann sich somit nicht selbsttätig lösen.
[0020] Die Kurbel ist entweder unrund ausgebildet, so dass sie in wenigstens einer bestimmten
Winkelstellung direkt mit ihrer Außenkante in den Sturmhaken eingreift. Möglich sind
auch gesonderte Formschlusselemente am Außenrand der Kurbel, die in kompatible Vorsprünge
und/oder Vertiefungen am Sturmhaken eingreifen.
[0021] Besonders vorteilhaft ist die Kombination eines Pflanzenkastens mit wenigstens zwei
erfindungsgemäßen Pflanzenkastenhalterungen zu einem Pflanzenkastensystem, und zwar
insbesondere derart, dass der Pflanzenkasten einen in seiner Bodenfläche mündenden
Schacht zur Aufnahme des Anschlagelements am unteren Tragabschnitt aufweist. Das Anschlagelement
wird also beim Aufsetzen des Pflanzenkastens auf die Pflanzenkastenhalterung in den
Schacht hineingeschoben. Damit wird eine formschlüssige Sicherung erreicht, so dass
der Pflanzenkasten nicht mehr nach außen von der Halterung abrutschen kann.
[0022] Der Gurt kann im Bereich des Hakenelements geteilt sein, wobei die Enden anschließend
z.B. mit einer einhakbaren Schnalle wieder zu verbinden sind. Dadurch, dass der Gurt
doppelt gelegt - also als Schlaufe - von der Spannvorrichtung zu dem Hakenelement
geführt ist und an beiden Einzelzügen gleichmäßig gespannt wird, behält die Schnalle
beim Spannen des Gurtes ihre Lage gegenüber dem Hakenelement bei und wird unabhängig
von der genutzten Gurtlänge niemals in das Trägerelement hineingezogen.
[0023] Die optionale Teilung der Gurtschlaufe ermöglicht zum einen, die Enden der Gurtschlaufe
von verschiedenen Seiten um einen vertikalen Pfosten am Gebäude zu führen und dann
wieder zu vereinen. Zum anderen kann ein Zusatzgurt angesetzt werden, um die Gurtschlaufe
so zu verlängern, dass auch Gebäudeteile mit sehr großem Umfang von dem Gurt umschlossen
werden können.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Die Figuren
zeigen im Einzelnen:
- Fig. 1
- eine Pflanzenkastenhalterung in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 2
- eine Pflanzenkastenhalterung in perspektivischer Ansicht mit ausgeschobenen Verstellelementen;
- Fig. 3
- eine Pflanzenkastenhalterung in einer Montagesituation in seitlicher Ansicht;
- Fig. 4
- Teile der Pflanzenkastenhalterung im Schnitt;
- Fig. 5
- eine Pflanzenkastenhalterung mit einer alternativen Gurtschlaufe
[0025] Figur 1 zeigt eine Pflanzenkastenhalterung 100. Diese umfasst bei der dargestellten
bevorzugten Ausführungsform ein doppelwinkelförmiges Trägerelement 20, ein Zusatzträgerelement
10, einen Sturmhaken 30, eine Gurtschlaufe 40, und ein Stützelement 50.
[0026] Das Trägerelement 20 besitzt einen unteren, waagerechten Tragabschnitt, auf den das
Zusatzträgerelement 10 aufgeschoben ist. Ein Anschlagelement 11 vorn am Zusatzträgerelement
10 verhindert, dass ein auf den Tragabschnitt aufgesetzter Pflanzenkasten nach außen
abrutscht. Eine federnde Rastzunge 12 des Zusatzträgerelements 10 greift in eine Verzahnung
22 am Trägerelement 20 ein (vergleiche Figur 2) und ermöglicht eine selbsttätige Arretierung
des Zusatzträgerelements 10 in der einmal gewählten Stellung, die erst durch Drücken
der Rastzunge 12 gelöst wird.
[0027] Der Sturmhaken 30 ist in einer Längsführung 21 an der Vorderseite des Verbindungsabschnitts
des Trägerelements 20 geführt. Er kann nach oben geschoben werden, um einen Pflanzenkasten
aufzusetzen und wird dann soweit wieder abgesenkt, dass er mit der Kehle seines Winkels
auf den Außenrand des Pflanzenkastens drückt.
[0028] An der rückwärtigen Seite des Trägerelements 20 ist ein Stützelement 50 angeordnet,
das ebenfalls ausziehbar gestaltet ist; insbesondere ist es über eine Gewindestange
in einem in das Gehäuse des Trägerelements 20 integrierten Gewinde geführt. Dabei
ist die Stützplatte exzentrisch an der Gewindestange angeordnet, so dass durch eine
entsprechende Stellung des Stützmittels 50 auch Abstände zwischen den einzelnen Brüstungselementen
überwunden werden können.
[0029] Erfindungswesentlich ist der Bereich des oberen Tragabschnitts des Trägerelements
20. Dort ist ein Hakenelement 25 vorgesehen, unter dessen vorspringendem Abschnitt
eine Einführöffnung 26 ausgebildet ist. Die Gurtschlaufe 40 wird, nachdem sie von
unten um das Profil des Handlaufs oder der Brüstung gelegt worden ist, von oben über
das Hakenelement 25 gestülpt und dann beim Spannen der Gurtschlaufe 40 in die Einführöffnung
26 hineingezogen.
[0030] Durch eine konkave Ausbildung des Hakenelements 25 und eine kompatible, konvexe Ausbildung
der Außenkante einer Kurbel 41 an der Spannvorrichtung, kann die Einführöffnung 26
verschlossen werden.
[0031] Zum Spannen der Gurtschlaufe 40 kann die Kurbel 41 jedoch frei um die Achse 42 gedreht
werden, sofern der Sturmhaken 30 in die unterste Position abgesenkt ist oder ganz
entnommen worden ist.
[0032] Figur 2 zeigt die Pflanzenkastenhalterung 100 in ähnlicher Darstellung wie Figur
1, wobei jedoch die verschiedenen Verstellelemente in eine andere Position gebracht
sind:
- Das Stützelement 50 ist weit aus dem Gehäuse heraus gedreht, so dass die Gewindestange
51 sichtbar ist.
- Das Zusatzträgerelement 10 ist nach vorne gezogen, so dass die Ausbildung der Verrastung
über eine Längsverzahnung 22 im Trägerelement 20 erkennbar ist.
- Der Sturmhaken 30 ist nach oben gezogen. Dessen seitlichen Kanten 31 wirken als Schienen,
die in den Führungen 21 am Trägerelement 20 geführt sind.
- Die Kurbel 41 ist im Vergleich zu der Stellung aus Figur 1 um einen Winkel von etwa
30° im Uhrzeigersinn gedreht worden, so dass die Einführöffnung 26 teilweise freigegeben
ist.
- Die Kurbel 41 steht zudem in einer solchen Winkelstellung, dass der Sturmhaken 30
entriegelt ist und in verschiedene Raststellungen gebracht werden kann.
[0033] Figur 3 zeigt die Pflanzenkastenhalterung 100 in seitlicher Ansicht, wobei durch
die strichpunktierten Linien ein aufgesetzter Pflanzenkasten 200 und ein Balkongeländer
300 angedeutet sind.
[0034] Das Balkongeländer 300 besteht hier aus zwei rechteckigen Profilen 301, 302, die
mit Abstand zueinander angeordnet sind. Die Gurtschlaufe 40, die von der Spannvorrichtung
im Inneren der Halterung kommend oben aus dem Gehäuse heraus tritt, ist um das obere
Profil 301 herumgeführt und führt in die Einführöffnung 26 am Haken 25. Die Gurtschlaufe
40 bei dieser Darstellung ist noch nicht über die Kurbel 41 gespannt worden.
[0035] Angedeutet ist auch der Pflanzenkasten 200, der auf dem Zusatzträgerelement 10 aufliegt.
Es handelt sich um einen speziell angepassten Pflanzenkasten 200 aus einem vorteilhaften
Pflanzenkastensystem. Daher weist der Pflanzenkasten 200 einen Schacht 201 auf, der
an der Bodenseite mündet und in welchen das Anschlagelement 11 des Zusatzträgerelements
10 eingeschoben werden kann.
[0036] Der Sturmhaken 30 greift über die Oberkante des Pflanzenkastens 200 hinweg und sichert
diesen zusätzlich. Die Kurbel 41 greift mit einem Vorsprung 46 (vgl. Fig. 4) von hinten
in die Verzahnung des Sturmhakens 30 und blockiert diesen.
[0037] Das Stützelement 50 ist etwas aus seiner Gewindeführung 23 im Trägerelement 20 herausgedreht
worden. Deutlich sichtbar ist in dieser Darstellung dessen exzentrische Ausbildung.
Die eigentliche Stutzplatte des Stützelements 50 ist hier nach unten geschwenkt, damit
der Leerraum zwischen den Profilen 301, 302 überbrückt wird und eine Abstützung an
dem unteren Profil 302 des Balkongeländers 300 möglich ist.
[0038] In Figur 4 ist insbesondere die Ausbildung der Spannvorrichtung bei der erfindungsgemäßen
Pflanzenkastenhalterung 100 erkennbar. Die Kurbel 41 ist im Gehäuse in einem Lager
drehbar gelagert, das axial festgelegt ist, wodurch auch die mit der Kurbel 41 fest
verbundene Spindel 42 axial festgelegt ist. Das Mitnehmerelement 44 läuft mit seiner
Gewindebohrung auf der Spindel 42. Um ein Mitdrehen bei der Spindeldrehung zu vermeiden,
besitzt das Mitnehmerelement 44 planparallele Gleitflächen, die sich an entsprechenden
Flächen an der Innenseite des Gehäuses 20 abstützen. Rechtwinklig zur Spindel 42 sind
zwei Gleitflächen 45 oder zwei Rollen angeordnet, die jeweils einen Umlenkpunkt für
den jeweiligen Teil des Gurtes 40 bilden. Der gleiche Gurtverlauf ergibt sich an der
in Fig. 4 nicht sichtbaren Rückseite der Spindel 42. Der beiden Einzelstränge des
Gurtes 40 laufen dann innerhalb des Gehäuses wieder nach oben und treten an einer
Öffnung 28 aus dem Gehäuse heraus. Sie sind zu einer Gurtschlaufe vereinigt, die unter
dem Hakenelement 25 festgelegt ist. Figur 5 zeigt den oberen Bereich des Trägerelements
20 mit dem Hakenelement 25. In die Einführöffnung 26 ist ein alternativer Gurt 40'
eingelegt, der zwar doppelt gelegt bis zu dem Hakenelement 25 geführt ist, dort aber
nicht in einer durchgehenden Schlaufe geführt ist wie bei der vorher beschriebenen
Ausführungsform, sondern der geteilt ist.
[0039] An dem einem Ende des geteilten Gurtes 40' ist eine Schnalle 41' angeordnet und am
anderen Ende ein Haken 42`, der an mehreren Positionen an der Schnalle 41' einzuhaken
ist. Den genauen Aufbau der Schnalle 41' zeigt Fig. 6.
[0040] Nachdem der Haken 42' in den leiterförmigen Teil an der Schnalle 41' eingehakt worden
ist, wird durch Druck auf das hintere Ende 43' bewirkt, dass der Gurt 40' geschlossen
und gleichzeitig gestrafft wird, so dass sich das hintere Ende 43' an das Gurtband
anlegt und eine Selbsthemmung bewirkt wird.
[0041] Die eigentliche Vorspannung des Gurtes 40', die zur festen Verbindung der erfindungsgemäßen
Pflanzenkastenhalterung 100 mit den angrenzenden Gebäudeteilen führt, wird weiterhin
durch die Spannvorrichtung im Trägerelement 20 aufgebracht.
1. Pflanzenkastenhalterung (100) zur Befestigung eines Pflanzenkastens an Handläufen
und Brüstungen (300), mit einem doppelwinkelförmigen Trägerelement (20) mit einem
unteren waagerechten Tragabschnitt zum Aufsetzen des Pflanzenkastens (200), einem
senkrechten Verbindungsabschnitt und einem oberen waagerechten Tragabschnitt zur Auflage
auf dem Handlauf oder der Brüstung (300),
dadurch gekennzeichnet, dass an dem Trägerelement (20) ein Hakenelement (25) ausgebildet ist, in das eine Seil-
oder Gurtschlaufe (40; 40') einhängbar ist und dass in dem Trägerelement (20) eine
Spannvorrichtung angeordnet ist, über die die Seil- oder Gurtschlaufe (40; 40') spannbar
ist.
2. Pflanzenkastenhalterung (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung einen an der Oberseite des Trägerelements (20') schwenkbar gelagerten
Hebel aufweist.
3. Pflanzenkastenhalterung (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung einen, mittels einer Kurbel (41) drehbaren Spindeltrieb (43)
umfasst.
4. Pflanzenkastenhalterung (100) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Seil- oder Gurtschlaufe (40; 40') zwei lose Enden besitzt, die an einem Festlager
im Trägerelement (20) festgelegt sind und dass die Enden der Seil- oder Gurtschlaufe
(40; 40') über eine Gleitfläche (45) oder über eine Rolle geführt sind, wobei die
Gleitfläche an einem Mitnehmerelement (44) ausgebildet ist bzw. die Rolle an einem
Mitnehmerelement (44) gelagert ist, welches mittels des Hebels oder der Spindel axial
verschiebbar ist.
5. Pflanzenkastenhalterung (100) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurbel (41) an der Oberseite des Trägerelements (20) angeordnet ist und dass
die Vorderkante des Hakenelements (25) kreisbogenförmig konkav und die Außenkante
der Kurbel (41) kreisbogenförmig konvex ausgebildet ist.
6. Pflanzenkastenhalterung (100) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einführöffnung (26) des Hakenelements (25) durch die Außenkante der Kurbel (41)
überdeckbar ist.
7. Pflanzenkastenhalterung (100) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Tragabschnitt des Trägerelements (20) durch wenigstens ein Zusatzträgerelement
(10) längenveränderbar ist.
8. Pflanzenkastenhalterung (100) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusatzträgerelement (10) auf den unteren Tragabschnitt des Trägerelements (20)
aufsteckbar ist, wobei an dem Tragabschnitt eine Längsverzahnung (22) ausgebildet
ist und an dem Zusatzträgerelement (10) eine federnde Rastzunge (12) angeordnet ist.
9. Pflanzenkastenhalterung (100) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass an dem Ende des unteren Tragabschnitts oder am Ende des Zusatzträgerelements (10)
ein aufragendes Anschlagelement (11) angeordnet ist.
10. Pflanzenkastenhalterung (100) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (20) aus zwei Gehäusehalbschalen aus Kunststoff gebildet ist, wobei
in wenigstens eine der Gehäusehalbschalen ein Verstärkungsblech eingesetzt, das mit
dem Hakenelement (25) und den Festlagern der Seil- oder Gurtschlaufe (40; 40') verbunden
ist.
11. Pflanzenkastenhalterung (100) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Sturmhaken (30) verschiebbar an dem Verbindungsabschnitt des Trägerelements (20)
geführt ist.
12. Pflanzenkastenhalterung (100) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung eine Kurbel (41) umfasst, die an der Oberseite des Trägerelements
(20) angeordnet ist und die in wenigstens einer Winkelstellung mit ihrer Außenkante
oder mit einem radial vorspringendem Riegelelement (46) in eine Ausnehmung an dem
Sturmhaken (30) eingreift und diesen formschlüssig verriegelt.
13. Pflanzenkastenhalterung (100) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gurtschlaufe (40') im Bereich des Hakenelements (25) mittels lösbarer Verbindungsmittel
(41', 42') teilbar ist.
14. Pflanzenkastenhalterung (100) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Gurtschlaufe (40') durch einen Zusatzgurt verlängerbar ist.
15. Pflanzenkastensystem bestehend aus einem Pflanzenkasten (200) und wenigstens zwei
Pflanzenkastenhalterungen (100) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche
9 bis 14, wobei der Pflanzenkasten (200) einen in seiner Bodenfläche mündenden Schacht
(201) zur Aufnahme des Anschlagelements (11) aufweist.