[0001] Die Erfindung betrifft ein Verschlusssystem für einen Schubladenblock bzw. für ein
Trägersystem, insbesondere ein Verschlusssystem für Schubladenblöcke, die an ein Trägersystem
anbringbar sind.
[0002] Es sind Schubladenblöcke bekannt, die an ein Trägersystem, beispielsweise an einen
Stativkopf einer medizinischen Versorgungseinheit, anbringbar sind. Diese Schubladenblöcke
weisen eine oder mehrere Schubladen auf. Die Schubladen sind entweder einzeln oder
mit Hilfe einer so genannten Zentralverriegelung in einer festgelegten Konfiguration
gemeinsam verriegelbar. Die Verriegelung erfolgt über ein mechanisches Schloss und
eine Verriegelungsmechanik mittels eines Schlüssels. Das Problem hierbei ist, dass
der Schlüssel zum Öffnen der Schublade/der Schubladen verfügbar sein muss. Da aber
ein eventueller Missbrauch verhindert werden muss, muss der Schlüssel zwar vervielfältigt
werden, darf jedoch nur an berechtigte Personen ausgegeben werden.
[0003] Weiterhin gibt es Wagen mit mehreren Schubläden, die für die Aufbewahrung von Medikamenten,
medizinischen Geräten, o.ä. vorgesehen sind. Über eine Tastatur kann eine bestimmte
Schublade mittels Eingabe eines Codes entriegelt werden. Die Schubladen sind jedoch
in einem einzigen Gehäuse untergebracht, und die Anordnung der Schubladen in dem Gehäuse
ist nicht veränderbar. Dadurch ist eine flexible Anordnung an einem Trägersystem nicht
möglich, und eine ergonomische Anordnung der Schubladen wird verhindert.
[0004] Aus den Problemen der bekannten Ausführungen stellt sich die Aufgabe, ein Verschlusssystem
für einen Schubladenblock bzw. für ein Trägersystem bereit zustellen, das eine flexible
Anordnung von Schubladenblöcken an einem Trägersystem ermöglicht, wobei die Schubladen
durch Eingabe eines Codes zu öffnen sind.
[0005] Die Aufgabe wird durch ein Verschlusssystem gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterentwicklungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Das erfindungsgemäße Verschlusssystem ermöglicht zumindest durch die Zuordnung einer
Empfängerbaugruppe zu einem Schubladenblock und durch einen Befestigungsmechanismus
für eine Schubladenaufnahme eine flexible Anordnung des Schubladenblocks an einem
Trägersystem.
[0007] Der Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen erläutert.
- Fig. 1
- zeigt ein Trägersystem mit einem Schubladenblock gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform.
- Fig. 2
- zeigt den Schubladenblock der Ausführungsform aus Fig. 1 von schräg unten.
- Fig. 3
- ist eine Schnittdarstellung des Schubladenblocks entlang der Schnittlinie A-A in Fig.
2.
- Fig. 4
- ist eine vergrößerte Schnittdarstellung des Schubladenblocks entlang der Schnittlinie
B-B in Fig. 2.
- Fig. 5
- zeigt eine Detailansicht eines mechanischen Verschlusses mit einer Sperrklinke, die
mit einer Verriegelungseinrichtung im Eingriff ist.
[0008] Fig. 1 zeigt einen Stativkopf einer medizinischen Versorgungseinheit als Beispiel
für ein Trägersystem 1. An dem Trägersystem 1 ist ein Schubladenblock 2 angebracht.
Der Schubladenblock 2 weist einen Befestigungsmechanismus 3 auf, mit dem der Schubladenblock
2 an dem Trägersystem 1 angebracht ist. Das Trägersystem 1 weist auf jeder Seite in
seinen Eckbereichen entlang von Langkanten längliche Vertiefungen 4 auf, in denen
der Befestigungsmechanismus 3 befestigt ist. In den Vertiefungen 4 sind Halteschienen
vorgesehen, in die der Befestigungsmechanismus 3 eingreift. Die Halteschienen sind
so ausgebildet, dass der Befestigungsmechanismus 3 entweder in einem bestimmten Abstand
oder alternativ stufenlos daran angebracht werden kann. Der Befestigungsmechanismus
3, und damit der Schubladenblock 2, kann an jeder Seite des Trägersystems 1 angebracht
werden.
[0009] In den Vertiefungen 4 sind weiterhin Stromschienen vorgesehen. Die Stromschienen
sind hier Bestandteil eines Bussystems. Elektrische Komponenten (z.B. Zubehör), die
mit dem Bussystem verbunden sind, werden damit mit Energie versorgt und angesteuert.
Die Stromschienen sind dazu mit einem Netzteil 22, ggf. mit einem Filterprint, als
Stromversorgung verbunden und bilden die elektrische Einrichtung des Trägersystems.
[0010] In dem Trägersystem ist darüber hinaus ein Konvertierungsboard 23 vorgesehen. Das
Konvertierungsboard 23 ist so ausgebildet, dass es mehrere Eingangssignale verarbeiten
kann und ein Öffnungssignal für eine ebenfalls vorgesehene Senderbaugruppe 24 simuliert.
Die Senderbaugruppe 24 erzeugt ein aufmoduliertes Öffnungssignal und überträgt dieses
in das Bussystem.
[0011] Das Trägersystem 1 ist weiterhin mit einer Code-Eingabevorrichtung 5 versehen. Die
Code-Eingabevorrichtung 5 ist mit dem Konvertierungsboard 23 verbunden. Mit der Code-Eingabevorrichtung
5 wird beispielsweise eingegeben, Verschlüsse von angebrachten Schubladenblöcken 2
zu öffnen. Die Code-Eingabevorrichtung 5 kann auch für weitere Steuerungsfunktionen,
wie z.B. eine Ansteuerung von Bremsen verwendet werden.
[0012] In Fig. 2 ist der Schubladenblock 2 in einer Ansicht von schräg unten ohne eine untere
Abdeckplatte dargestellt. Der Schubladenblock 2 weist eine Schubladenaufnahme 6 auf,
die wiederum zwei Seitenwände 7, eine Rückwand 8 und eine Versteifung 9 aufweist.
Die Schubladenaufnahme 6 wird hier oben durch eine Plattform 10 abgedeckt. Die Seitenwände
7 und die Rückwand 8 sind hier winkelförmig ausgebildet, so dass sie an der Unterseite
einen waagrechten Schenkel 16 aufweisen. An den waagrechten Schenkeln 16 können z.B.
Einbauten befestigt werden. Auf der Unterseite der Schubladenaufnahme 6 an den waagrechten
Schenkeln 16 kann die untere Abdeckplatte vorgesehen sein. Alternativ können auch
mehrere Schubladenaufnahmen 6 untereinander montiert sein.
[0013] Die Schubladenaufnahme 6 kann in einer alternativen Ausführungsform auch an dem Trägersystem
1 vorgesehen sein.
[0014] In die Schubladenaufnahme 6 ist eine Schublade 11 eingeführt. Die Schublade 11 ist
mit Hilfe einer Schubladenmechanik an der Schubladenaufnahme 6 angebracht. Die Schubladenmechanik
ermöglicht es, die Schublade 11 um einen festgelegten Weg auszuziehen. Weiterhin sind
optionale Funktionen, wie z.B. ein Selbsteinzug oder Push-to-open möglich.
[0015] In alternativen Ausführungsformen ist die Schubladenaufnahme 6 so dimensioniert,
dass mehrere Schubladen 11 in der Schubladenaufnahme 6 vorgesehen sind. Die Schubladen
11 können innerhalb der Schubladenaufnahme 6 untereinander oder nebeneinander angeordnet
sein.
[0016] In Fig. 3 ist der Schubladenblock 2 in einer Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie
A-A in Fig. 2 gezeigt. Die Schublade 11 ist mit einer Verriegelungseinrichtung 12
versehen. Die Verriegelungseinrichtung 12 ist hier an der Rückseite der Schublade
11 angebracht, kann aber alternativ auch seitlich, oben oder unten an der Schublade
11 angebracht sein. Die Verriegelungseinrichtung 12 ist hier ein Blechwinkel mit einer
rechteckigen Aussparung. Die Verrieglungseinrichtung 12 ist so angeordnet, dass der
Schenkel des Blechwinkels, in dem sich die rechteckige Aussparung befindet, parallel
zu der Auszugsrichtung der Schubladen 11 ist.
[0017] Der Befestigungsmechanismus 3 an der hinteren Seite des Schubladenblocks 2 ist mit
Haken 13 versehen, mit denen der Schubladenblock 2 in den Vertiefungen 4 (Fig. 1)
in die Halteschienen eingehakt werden kann. Des Weiteren ist der Befestigungsmechanismus
mit einem nicht gezeigten Verriegelungsmechanismus versehen, der ein unbeabsichtigtes
Aushaken des Schubladenblocks 2 verhindert. Der Verriegelungsmechanismus ist von Hand
betätigbar, so dass der Befestigungsmechanismus 3, und damit der Schubladenblock 2,
ohne Zuhilfenahme von Werkzeug an dem Trägersystem 1 anbringbar und davon entfernbar
ist.
[0018] In einer alternativen Ausführungsform kann der Befestigungsmechanismus 3 auch durch
z.B. eine Schraubniete gesichert sein. Dies schützt zusätzlich vor Missbrauch und
vor einem versehentlichen Entriegeln.
[0019] Darüber hinaus ist an dem Befestigungsmechanismus 3 eine Kontakteinrichtung 14 vorgesehen.
Die Kontakteinrichtung 14 ist hier mit zwei Kontakten versehen. Die Kontakteinrichtung
14 ist in dem Schubladenblock mit einem später beschriebenen Aktor verbunden. Die
Kontakteinrichtung 14 ist so ausgebildet, dass beim Einhaken des Schubladenblocks
2 in das Trägersystem 1 automatisch ein Kontakt zwischen einer elektrischen Ausrüstung
des Schubladenblocks 2 und der elektrischen Einrichtung des Trägersystems 1 gebildet
wird.
[0020] Alternativ kann die Kontakteinrichtung 14 nicht in dem Befestigungsmechanismus integriert,
sondern an einer anderen Stelle vorgesehen sein. Auch ist eine automatische Kontaktierung
nicht zwingend erforderlich, sondern kann alternativ separat durchgeführt werden.
[0021] In dem Schubladenblock 2 ist weiterhin eine unten beschriebene Empfängerbaugruppe
21 vorgesehen.
[0022] Fig. 4 ist eine vergrößerte Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie B-B in Fig.
2, also eine Sicht von innen auf die Innenseite der Rückwand 8. An dem waagrechten
Schenkel 16 der Rückwand 8 ist ein Verschluss 15 befestigt.
[0023] Der Verschluss 15 weist einen Aktor 17 auf. Der Aktor 17 ist mit einem Mittel zum
Verschließen, in der vorliegenden Ausführungsform mit einer Sperrklinke 18, verbunden,
so dass die Sperrklinke 18 durch den Aktor 17 bewegt werden kann. Die Sperrklinke
18 ist so ausgebildet, dass sie mit einem Vorspannelement 19 so verbunden ist, dass
sie durch das Vorspannelement 19 in eine ausgefahrene Position, hier nach rechts,
gedrängt wird. In der ausgefahrenen Position greift die Sperrklinke 18 in die rechteckige
Aussparung der Verriegelungseinrichtung 12 ein, so dass die Schublade 11 verschlossen
ist.
[0024] Der Aktor 17 ist hier als ein DC-Motor mit Getriebe vorgesehen, kann aber alternativ
auch mit einem anderen Wirkprinzip, z.B. als ein Elektromagnet vorgesehen sein. Alternativ
zu dem Vorspannelement 19 kann der Verschluss 15 so ausgebildet sein, dass er zumindest
zwei ansteuerbare Positionen der Sperrklinke 18 ermöglicht.
[0025] In einer alternativen Ausführungsform ist der Aktor 17 als eine elektrische Spule
ausgeführt, und der Verschluss 15 weist als das Mittel zum Verschließen einen Elektromagneten
auf, der von der Spule aktiviert wird. Der Elektromagnet wirkt mit einer entsprechend
ausgeführten Gegenfläche an der Schublade 11 zusammen, um die Schublade 11 zu verschließen.
[0026] Der Verschluss 15 weist weiterhin eine mechanische Notentriegelung 20 auf, mit der
die Sperrklinke 18 aus der ausgefahrenen Position bewegt werden kann. Die Sperrklinke
hebt dann den Eingriff in die Verriegelungseinrichtung 12 auf, und die Schublade 11
kann geöffnet werden. Die Notentriegelung 20 ist bei einem unten geöffneten Schubladenblock
2 zugänglich.
[0027] In einer alternativen Ausführungsform ist die Schublade 11 mit dem Verschluss 15
mit dem Aktor 17 versehen und der Schubladenblock 2 bzw. das Trägersystem 1 weist
die Verriegelungseinrichtung 12 auf.
[0028] Wie in Fig. 5 zu sehen ist, ist die Sperrklinke 18 so geformt, dass sie an einem
stirnseitigen Ende eine Fläche 26 aufweist. Die Sperrklinke 18 wird durch das Vorspannelement
19 in einer Verschlussrichtung A in die ausgefahrene Position bewegt. Die Fläche 26
bildet mit einer Seitenfläche 25, die parallel zu der Verschlussrichtung A ist und
die der Rückwand 8 (Fig. 2) zugewandt ist, einen spitzen Winkel α. Durch diese Form
der Sperrklinke 18 wird die vorgespannte Sperrklinke 18 beim Einschieben der Schublade
11 mit der Verriegelungseinrichtung 12 gegen die Verschlussrichtung A gedrückt. Da
die Sperrklinke 18 durch das Vorspannelement 19 vorgespannt ist, wird sie in die rechteckige
Aussparung der Verrieglungseinrichtung 12 bewegt, sobald die Schublade 11 geschlossen
ist. Dadurch wird die Schublade automatisch verschlossen.
[0029] Die in dem Schubladenblock 2 vorgesehene Empfängerbaugruppe 21 (Fig. 3) ist mit dem
Aktor 17 und der Kontakteinrichtung 14 verbunden. Über die Kontakteinrichtung 14 ist
die Empfängerbaugruppe 21 mit dem Bussystem des Trägersystems 1 verbunden.
[0030] Im Betrieb ist der Schubladenblock 2 mit Hilfe des Befestigungsmechanismus 3 an dem
Trägersystem 1 an einer beliebigen, geeigneten Stelle angebracht. Die Schublade 11
ist in einem Anfangszustand durch die Sperrklinke 18 des Verschlusses 15 verriegelt.
Dabei greift die Sperrklinke 18 in die rechteckige Aussparung der Verriegelungseinrichtung
12 an der Schublade 11 ein.
[0031] Durch Eingeben eines vordefinierten Codes an der Code-Eingabevorrichtung 5 wird das
Verschließen der Schublade 11 aufgehoben. Dabei wird ein Signal der Code-Eingabevorrichtung
5 durch das Konvertierungsboard 23 als das Eingangssignal verarbeitet und das Öffnungssignal
für die Senderbaugruppe 24 simuliert. Die Senderbaugruppe 24 weist eine Modulatorbaugruppe
auf, die ein aufmoduliertes Öffnungssignal erzeugt und das Öffnungssignal über das
Bussystem und die Kontakteinrichtung 14 zu der Empfängerbaugruppe 21 überträgt. Das
empfangene Öffnungssignal wird von der Empfängerbaugruppe 21 interpretiert und die
Empfängerbaugruppe 21 gibt einen Öffnungsbefehl an den Aktor 17 des Verschlusses 15
weiter. Der Aktor zieht die Sperrklinke 18 entgegen der Verschlussrichtung A zurück,
so dass der Eingriff der Sperrklinke 18 in die rechteckige Aussparung der Verriegelungseinrichtung
12 aufgehoben wird. Somit ist die Schublade 11 unverschlossen und kann geöffnet werden,
solange das Öffnungssignal an dem Aktor 17 anliegt. Wenn das Öffnungssignal nicht
mehr an dem Aktor 17 anliegt, wird die Sperrklinke 18 durch das Vorspannelement 19
wird in die ausgefahrene Position gedrängt. Ein Schließen der Schublade 11 ist jederzeit
möglich, da die Sperrklinke 18 über die Fläche 26 von der Verriegelungseinrichtung
12 gegen die Verschlussrichtung A bewegt wird, und dann die Sperrklinke 18 in die
rechteckige Aussparung der Verriegelungseinrichtung 12 eingreift und die Schublade
11 verschließt. Wenn der Schubladenblock 2 von dem Trägersystem 1 getrennt wird, liegen
dann weder das Öffnungssignal an dem Aktor an, noch wird der Aktor mit Strom versorgt.
Somit wird die Sperrklinke 18 durch das Vorspannelement 19 in die ausgefahrene Position
gedrängt, und die Schublade 11 automatisch verschlossen.
[0032] Der Schubladenblock 2 kann dann an einer anderen beliebigen, geeigneten Stelle an
dem Trägersystem 1 werkzeuglos wieder angebracht werden und mit dem Bussystem verbunden
werden. Die Schublade 11 bleibt verschlossen, solange kein Öffnungssignal von der
Senderbaugruppe 24 ausgegeben wird.
[0033] Alternativ kann auch ein Speicherbaustein in dem Schubladenblock 2 vorgesehen sein,
in dem der Zustand der Schublade 11 (verschlossen/unverschlossen) gespeichert wird.
Beim Wiederanbringen des Schubladenblocks 2 an das Trägersystem 1 kann dann dieser
Zustand an die Steuerungseinrichtung (Konvertierungsboard, Senderbaugruppe, etc.)
übertragen werden und von dieser aufgenommen werden. Diese Zustandsinformation wird
auch beim stromlosen Zustand des Schubladenblocks nicht verloren. Optional kann der
Zustand der Schublade 11 auch angezeigt werden, oder als Signal weitergegeben werden.
[0034] Die Versorgung der elektrischen Einrichtungen des Schubladenblocks 11 (Empfängerbaugruppe
21, Aktor 17) erfolgt über das Bussystem des Trägersystems 1. Alternativ oder zusätzlich
ist auch möglich, in dem Schubladenblock eine Batterie/Akkumulator oder Solarzellen
vorzusehen.
[0035] Zusätzlich oder alternativ zu der Code-Eingabevorrichtung 5 am Trägersystem 1 kann
auch eine Code-Eingabevorrichtung an dem Schubladenblock 2 vorgesehen sein. Bei einem
Vorhandensein von mehreren Code-Eingabevorrichtungen kann der Verschluss der Schublade
11 dann von jeder Code-Eingabevorrichtung gesteuert werden.
[0036] Der Code für eine bestimmte Schublade ist in der vorliegenden Ausführungsform in
der Code-Eingabevorrichtung vorgesehen. Der Code kann in alternativen Ausführungsformen
auch in einem Speicherbaustein in der Schublade oder dem Schubladenblock hinterlegt
sein. Somit ist dann ein Code einer Schublade zugeordnet, selbst wenn die Schublade
an einem anderen Trägersystem angebracht wird.
1. Verschlusssystem für einen Schubladenblock (2) bzw. für ein Trägersystem (1), wobei
der Schubladenblock (2) bzw. das Trägersystem (1) mindestens eine Schublade (11) aufweist,
und wobei
der Schubladenblock (2) bzw. das Trägersystem (1) mindestens eine Schubladenaufnahme
(6) aufweist,
die Schublade (11) eine Verriegelungsseinrichtung (12) bzw. einen Verschluss (15)
mit einem Aktor (17) aufweist,
der Schubladenblock (2) bzw. das Trägersystem (1) den Verschluss (15) mit dem Aktor
(17) bzw. die Verriegelungseinrichtung (12) aufweist, wobei der Verschluss (15) ein
Mittel (18) aufweist, das so ausgebildet ist, um die Schublade (11) in der Schubladenaufnahme
(6) zu verschließen,
und
der Schubladenblock (2) mit einer Empfängerbaugruppe (21) versehen ist, die elektrisch
mit dem Aktor (17) verbunden ist, und die so ausgebildet ist, ein empfangenes Öffnungssignal
in einen Öffnungsbefehl an den Aktor (17) umzuwandeln.
2. Verschlusssystem gemäß Anspruch 1, wobei der Schubladenblock (2) einen Befestigungsmechanismus
(3) aufweist, mit dem der Schubladenblock (2) an dem Trägersystem (1) anbringbar ist.
3. Verschlusssystem gemäß Anspruch 2 wobei der Befestigungsmechanismus (3) so ausgebildet
ist, dass er werkzeuglos an dem Trägersystem (1) anbringbar und abnehmbar ist.
4. Verschlusssystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Mittel (18) eine Sperrklinke
ist, die so ausgebildet ist, dass die Sperrklinke in die Verriegelungseinrichtung
(12) eingreift.
5. Verschlusssystem gemäß Anspruch 4, wobei der Verschluss (15) ein Vorspannelement (19)
aufweist, das die Sperrklinke in eine Position drängt, in der die Sperrklinke in die
Verriegelungseinrichtung (12) eingreift, so dass die Schublade (11) verschlossen ist,
wenn kein Öffnungsbefehl an dem Aktor (17) anliegt.
6. Verschlusssystem gemäß de Anspruch 4 oder 5, wobei der Verschluss (15) ein Vorspannelement
(19) aufweist, durch das die Sperrklinke in eine Position gedrängt wird, in der die
Sperrklinke (18) in die Verriegelungseinrichtung (12) eingreift, so dass die Schublade
(11) verschlossen ist, wenn keine elektrische Versorgung vorliegt.
7. Verschlusssystem gemäß einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei die Sperrklinke (18) eine
Verschlussrichtung (A) zum Eingreifen in die Verriegelungseinrichtung (12) hat, und
eine Fläche (26) aufweist, die einen spitzen Winkel (α) mit der Verschlussrichtung
(A) einschließt, so dass bei einem Schließen der Schublade (11) die Sperrklinke (18)
durch die Verriegelungseinrichtung (12) in eine Richtung entgegengesetzt der Verschlussrichtung
(A) gedrückt wird.
8. Verschlusssystem gemäß einem der Ansprüche 4 bis 7, wobei der Aktor (17) einen DC-Motor
mit Getriebe aufweist.
9. Verschlusssystem gemäß einem der Ansprüche 4 bis 8, wobei der Verschluss (15) eine
mechanische Notentriegelung (20) aufweist.
10. Verschlusssystem gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Schubladenblock
(2) eine Batterie aufweist, und der Aktor (17) und die Empfängerbaugruppe (21) mit
der Batterie verbunden sind.
11. Verschlusssystem gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Schubladenblock
(2) Solarzellen aufweist, und der Aktor (17) und die Empfängerbaugruppe (21) mit den
Solarzellen verbunden sind.
12. Verschlusssystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Trägersystem (1) eine
elektrische Einrichtung aufweist, und die Schubladenaufnahme (6) eine Kontakteinrichtung
(14) aufweist, die mit der Empfängerbaugruppe (21) verbunden ist, und die so ausgebildet
ist, dass durch die Kontakteinrichtung (14) eine elektrische Verbindung zwischen der
Empfängerbaugruppe (21) und der elektrischen Einrichtung des Trägersystems (1) zur
Versorgung und/oder Ansteuerung des Aktors (17) herstellbar ist.
13. Verschlusssystem gemäß Anspruch 12, wobei die Kontakteinrichtung (14) in den Befestigungsmechanismus
(3) integriert ist.
14. Verschlusssystem gemäß Anspruch 12 oder 13, wobei die elektrische Einrichtung des
Trägersystems (1) ein Bussystem mit einer Spannungsversorgung aufweist.
15. Verschlusssystem gemäß Anspruch 14, wobei das Bussystem ein Konvertierungsboard (23)
und eine Senderbaugruppe (24) aufweist, und das Konvertierungsboard (23) ausgebildet
ist, Eingangssignale zu verarbeiten und ein Ausgangssignal zu erzeugen, und die Senderbaugruppe
(24) ausgebildet ist, das Ausgangssignal zu empfangen und das Öffnungssignal auszusenden.
16. Verschlusssystem gemäß Anspruch 15, wobei die Senderbaugruppe (24) eine Modulatoreinrichtung
aufweist, die ausgebildet ist, das Öffnungssignal aufzumodulieren und durch das Bussystem
zu der Empfängerbaugruppe (21) zu übertragen.
17. Verschlusssystem gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Verschlusssystem
eine Code-Eingabevorrichtung (5) aufweist.
18. Verschlusssystem gemäß Anspruch 17, wobei die Code-Eingabevorrichtung an dem Schubladenblock
(2) vorgesehen ist.
19. Verschlusssystem gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Schubladenblock
(2) bzw. die Schublade (11) einen Speicherbaustein aufweist und ein dem Schubladenblock
(2) bzw. der Schublade (11) zugeordneter Code in dem Speicherbaustein gespeichert
ist.
20. Verschlusssystem gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Trägersystem (1)
in einer medizinischen Versorgungseinheit vorgesehen ist.