[0001] Die Erfindung betrifft ein Inspektionsmodul für flaches, bogenförmiges Material aus
Papier, Pappe oder dergleichen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Bei der Produktion von hochwertigen Druckprodukten beispielsweise Faltschachteln
für die Pharma- und Kosmetikindustrie werden hohe Anforderungen an die Qualität sowohl
der bedruckten Bogen, als auch der ausgestanzten Faltschachtelzuschnitte bis hin zu
den fertig gefalzten und geklebten Faltschachteln, und zusätzlich von der Pharmaindustrie
hohe Anforderungen an die Exaktheit der Aufdrucke der hergestellten Faltschachteln
gestellt. Dies macht bereits bei der Herstellung während des gesamten Produktionsworkflows
eine Fehlerkontrolle auf beispielsweise:
● Papierfehler wie z.B. Kartoneinschlüsse
● Fremde Partikel, z.B. Staub, unerwünschte Folienreste, Stanzabfälle, Aufkleber und
Leimreste
● Farbabweichungen oder Lackfehler (fehlender Lack, Lack auf unerwünschten Flächen,
Lackspritzer), unscharfe Konturen
● Registerversatz
● Textfehler
● Fehler in der Heißfolienprägung (Löcher in der Fläche, ausgefranste Kanten, fehlende
Flächen)
● Kratzer und mechanische Fehler in der Bogenoberfläche (im unbedruckten Karton, im
Druckbild, im Lack oder in der Folie)
● Matrixcodes
● Fehlende Fenster oder andere Applikationen aus vorgelagerten Produktionsschritten
● Sortenreinheit der Nutzen
● Übereinstimmung von Strichcodes und/oder Brailleprägungen mit der lesbaren Inhaltsangabe
u.s.w. notwendig.
[0003] Diese Kontrollen werden in der Regel mit Zeilenkameras durchgeführt, die oberhalb
der Bogentransportebene angeordnet sind. Zur Herstellung von Faltschachteln werden
die Bögen zunächst breitbahnig in einer Druckmaschine bedruckt. Auf den Bögen sind
jeweils mehrere Nutzen der herzustellenden Faltschachteln aufgedruckt, die dann in
einer Stanze ausgestanzt werden. Die ausgestanzten Faltschachtelzuschnitte werden
anschließend einer Faltschachtelklebemaschine zugeführt und hier zu Faltschachteln
verarbeitet.
[0004] Faltschachtelklebemaschinen zur Herstellung von Faltschachteln aus Faltschachtelzuschnitten
weisen bekanntermaßen zumindest die folgenden Module als Bearbeitungsstationen auf:
- Einen Einleger, der die zu verarbeitenden Zuschnitte mit hoher Geschwindigkeit aus
einem Stapel nacheinander abzieht und einzeln der nachfolgenden ersten Bearbeitungsstation
zuführt,
- Ein Auftragwerk für Klebstoff, üblicherweise Leim, das auf die zu verklebenden Faltlappen
einen Klebstoffstreifen aufträgt und
- Eine Faltstation, in der die mit einem Klebestreifen versehenen Zuschnittteile zur
Herstellung einer Klebeverbindung um 180° umgelegt, also gefaltet werden.
- Im Anschluss an die Faltstation ist üblicherweise eine sogenannte Überleitstation
angeordnet, in der die Schachteln gezählt, markiert und - falls schadhaft - ausgeschleust
werden können.
- Danach folgt eine Pressstation, an deren Anfang ein Schuppenstrom aus gefalteten Zuschnitten
gebildet wird, der in der Pressstation für einige Zeit unter Druck gehalten wird,
damit die beiden Zuschnitte an der Klebenaht verbunden werden.
[0005] Die einzelnen Bearbeitungsstationen weisen zum Transport der Faltschachtelzuschnitte
angetriebene Fördermittel auf. Diese bestehen beispielsweise aus jeweils einem an
der Seite der Maschine angeordneten oberen und unteren Förderriemen, wobei der untere
Förderriemen in einer Rollenwange und der obere Förderriemen in einer Rollschiene
geführt ist. Die Förderriemen sind querverstellbar angeordnet und können somit auf
das jeweilige Faltschachtelzuschnittformat eingestellt werden. Die Zuschnitte werden
mit der bedruckten Seite nach unten zwischen dem oberen und unteren Förderriemen transportiert.
Aus der
DE 10 2004 022 344 A1 ist eine solche Faltschachtelklebemaschine bekannt.
[0006] Da die Zuschnitte in der Faltschachtelklebemaschine mit der bedruckten Seite nach
unten von der Transportvorrichtung durch die einzelnen Bearbeitungsstationen transportiert
werden, muss die Zeilenkamera unterhalb der Zuschnitttransportebene angeordnet sein.
Da die Kamera ein Bild der gesamten bedruckten Zuschnittbreite aufnehmen soll, stören
die unteren durchgehenden Förderelemente. Aus der
DE 10 2005 050 040 A1 ist eine Einrichtung bekannt, bei der eine Inspektion eines auf einem Transportband
aufliegenden Bogens auf dessen Rückseite möglich ist. Die Kamera wird in einer Lücke
des Transportbandesunterhalb der Bogentransportebene angebracht. Hierzu wird das Transportband
über Umlenkrollen in einer Schlaufe gelegt. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass
der Einbauraum für die Kamera beschränkt ist und die Herstellkosten für die Transportvorrichtung
recht hoch sind.
[0007] Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Inspektionsmodul zu schaffen,
in welchem genügend Platz für die Zeilenkamera vorhanden ist und in welchem der Transport
der Zuschnitte ein sicheres Identifizieren von Fehlern ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1.
[0009] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform für die Inspektion von unten weist
das Inspektionsmodul ein Kontrollsystem auf, welches aus einer Kamera, einer Lichtquelle
und einem Gehäuse besteht. Die Kamera, Lichtquelle und das Gehäuse sind unterhalb
der Schachtelzuschnitttransportebene in einer Lücke in der Transportvorrichtung angeordnet.
Die Transportvorrichtung für das Inspektionsmodul weist mindestens eine obere und
eine untere Fördereinrichtung mit sich berührenden Fördermittel auf. Mindestens eine
der oberen und / oder unteren Fördereinrichtungen ist mit einem Antrieb verbunden.
Zwischen den sich berührenden Fördermitteln werden alle zu kontrollierenden Bögen
oder Faltschachtelzuschnitte transportiert. Die untere Fördereinrichtung ist geteilt
ausgeführt und besteht aus mindestens zwei Fördereinrichtungen mit einer Lücke zwischen
diesen Fördereinrichtungen. Das Kontrollsystem wird in der Lücke zwischen diesen unteren
Fördereinrichtungen angeordnet. Selbstverständlich kann auch zusätzlich die obere
Fördereinrichtung geteilt ausgeführt sein.
[0010] In vorteilhaften Ausführungsformen ist die Lichtquelle entweder außerhalb des Gehäuses
oder innerhalb des Gehäuses angeordnet. Die Lichtquelle kann jedoch auch als Teil
des Gehäuses ausgebildet sein, und zwar vorzugsweise als oberer Teil des Gehäuses.
Dies hat den besonderen Vorteil, dass die Lichtquelle sehr genau auf die Kamerainspektionslinie
ausgerichtet werden kann, ohne durch das Gehäuse behindert zu werden.
[0011] Natürlich ist erfindungsgemäß auch eine Lösung mittels Saugriemen mit Saugeinrichtung
als obere Fördereinrichtung denkbar, jedoch ist diese Lösung aufwendiger.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Kamera mit Gehäuse auf zwei
Rundführungen gelagert und kann so in bekannter Weise beispielsweise mittels einer
Spindel quer zur Transportrichtung der Bogen oder Faltschachteln verstellt werden.
Hierdurch ist eine Kontrolle an jeder Stelle quer zum Produkttransport, auch außermittig,
einfach einstellbar. Weiterhin können auch mehrere Kameras nebeneinander und / oder
hintereinander auf diese Weise einfach angeordnet werden, wodurch die Inspektionseinrichtung
auf einfache und kostengünstige Art und Weise auf unterschiedliche Arbeitsbreiten
und Kontrollen angepasst werden kann.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Lücke zwischen den beiden
unteren Fördereinrichtungen in ihrem Abstand veränderbar. Dies kann beispielsweise
über teleskopierbare untere Riemenförderer verwirklicht werden. Damit ist die Lücke
auch in ihrem Abstand variabel und kann auf unterschiedliche Kamera- bzw. Gehäuseabmessungen
eingestellt werden.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Inspektionsmodul in ein bereits
vorhandenes Bearbeitungsmodul integriert. Dies ist eine besonders kostengünstige Lösung.
Alternativ kann das Druckbildkontrollsystem auch in ein eigenes Inspektionsmodul integriert
werden, welches dann zwischen zwei bereits vorhandenen Bearbeitungsmodulen innerhalb
des Maschinenverbandes der Faltschachtelklebemaschine eingebaut wird. Hierdurch wird
die Flexibilität bezüglich des Einsatzortes erhöht.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform kann das Inspektionsmodul auch als Offlineeinrichtung
verwendet werden, und so in vorteilhafter Weise mit den für den speziellen Anwendungsfall
notwendigen weiteren Modulen wie beispielsweise Anleger, Ausschleusevorrichtung und
Ausleger kombiniert werden. Alternativ ist zur Ausschleusevorrichtung auch eine Sortiereinrichtung
sinnvoll, wenn es um die Sortierung diverser Produkte geht.
[0016] Vorteilhafter Weise wird das Inspektionsmodul nach dem Einleger oder nach dem Ausrichtemodul
oder nach dem Braillemodul angeordnet, je nach Aufbau der Faltschachtelklebemaschine
und der Kontrollanforderung für die herzustellende Faltschachtel. Je nach Anforderung
und künftiger Preisentwicklung der Kameras ist es auch denkbar, jeden einzelnen Arbeitsschritt
mit einem Inspektionsmodul zu überwachen.
[0017] Nachfolgend wird die Erfindung anhand verschiedener Ausführungsbeispiels erläutert:
- Figur 1
- zeigt in einer perspektivischen Darstellung beispielhaft einzelne Bearbeitungsstationen
einer Faltschachtelklebemaschine
- Figur 2
- zeigt die durchgehende Transportvorrichtung gemäß Stand der Technik in einer Bearbeitungsstation
einer Faltschachtelklebemaschine
- Figur 3
- erfindungsgemäßes Inspektionsmodul
- Figuren 4a-4d
- zeigen in schematischer Darstellung Druckbildkontrolleinrichtungen mit Transportvorrichtungen
in Form von Riemenförderern für ein Kamerainspektionssystem innerhalb eines Moduls
- Figuren 5a-5e
- zeigen in schematischer Darstellung Druckbildkontrolleinrichtungen mit Transportvorrichtungen
in Form von Riemenförderern für ein Kamerainspektionssystem zwischen zwei Bearbeitungsmodulen
- Figur 6
- alternative Transportvorrichtung mit Saugband
- Figuren 7a+7b
- alternative Transportvorrichtungen mit Transportwalzen
- Figur 8
- -
- Figur 9
- -
- Figuren 10a, 10b
- alternative Anwendungsmöglichkeit des Inspektionsmoduls
[0018] Alle Faltschachtelklebemaschinen nach den Ausführungsbeispielen enthalten mehrere
Bearbeitungsstationen, die von den Schachtelzuschnitten nacheinander durchlaufen werden.
[0019] Figur 1 zeigt beispielhaft einzelne Bearbeitungsstationen einer solchen Faltschachtelklebemaschine.
[0020] Die Faltschachtelklebemaschine beginnt in Figur 1 rechts unten mit einem Einleger
1, der die zu verarbeitenden Zuschnitte mit hoher Geschwindigkeit aus einem Stapel
nacheinander abzieht und einzeln der nachfolgenden Bearbeitungsstation zuführt. Im
Anschluss an den Einleger 1 folgt eine Ausrichtestation 4, in der die Zuschnitte einzeln
gegen einen seitlichen Anschlag ausgerichtet werden. Durch die Ausrichtstation führen
quer positionierbare Maschinenkomponenten in Form von zwei Riemenpaaren, die als Förderelemente
dienen und über Stellantriebe quer positioniert werden können.
[0021] Anschließend folgt ein Vorbrecher 6 und ein erstes Faltmodul 7. Sowohl durch den
Vorbrecher 6 als auch durch das Faltmodul 7 führen quer positionierbare Maschinenkomponenten
in Form von Riemenpaaren als Förderelemente, die abhängig vom Zuschnittstyp mit einem
Stellantrieb quer positioniert werden.
[0022] Auf das Faltmodul 7 folgt eine Drehstation 9. Die Drehstation 9 enthält zum Drehen
der Zuschnitte um eine senkrechte Achse um 90° zwei parallel nebeneinander angeordnete
Förderstrecken, deren Geschwindigkeit getrennt einstellbar ist. Die Zuschnitte liegen
auf beiden Förderstrecken auf, so dass sie bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten
der beiden Förderstrecken gedreht werden. Die beiden Förderstrecken enthalten angetriebene
Rollen als Förderelemente.
[0023] Im Anschluss an die Drehstation 9 folgt eine weitere Ausrichtestation 10, die in
ihrem Aufbau der Ausrichtestation hinter dem Einleger 1 entspricht. Sie enthält somit
wiederum quer positionierbare Maschinenkomponenten in Form von Förderriemenpaaren
als Förderelemente.
[0024] Die nächste Bearbeitungsstation 13 dient dazu, vom Schachteltyp abhängige Bearbeitungsvorgänge
durchzuführen; beispielsweise werden weitere Rilllinien vorgebrochen oder Sonderfaltungen
durchgeführt. Auch durch die Bearbeitungsstation 13 führen Riemenpaare als Förderelemente,
die mit Stellantrieben quer positioniert werden können.
[0025] Anschließend folgt eine Faltstation 14, in der vorher mit einer Klebenaht versehene
Zuschnittteile um 180° umgefaltet werden. Die Faltstation 14 enthält Riemenpaare als
Förderelemente und ein Klebstoffauftragwerk, die mittels Stellantrieben in ihre vom
Zuschnittstyp abhängige Querposition bewegt werden können. Anschließend folgt eine
Überleitstation 15, von der die gefalteten, mit noch nicht abgebundenen Klebenähten
versehenen Zuschnitte in allen Teilen exakt ausgerichtet der nachfolgenden Sammel-
und Presseinrichtung 16 zugeführt werden. In der Sammel- und Presseinrichtung 16 wird
zunächst ein Schuppenstrom aus gefalteten Zuschnitten gebildet, der anschließend zwischen
fördernden Pressbändern für einige Zeit unter Druck gehalten wird, damit die Klebenähte
abbinden. Die Überleitstation enthält ebenfalls Riemenpaare, die mittels Stellantrieben
querverstellt werden können.
[0026] Figur 2 zeigt beispielhaft eine Transportvorrichtung 8 mit jeweils einer linken und
rechten oberen Fördereinrichtung 3, 3' und jeweils einer linken und rechten unteren
Fördereinrichtung 2, 2', die im vorliegenden Beispiel als Riemenförderer mit entsprechenden
Förderriemen als Fördermittel 5, 5', 12, 12' ausgebildet ist. Die Fördereinrichtungen
3, 3', 2, 2' sind auf Rundtraversen 11 gelagert, so dass sie auf die jeweilige Schachtelzuschnittbreite
eingestellt werden können.
[0027] In den folgenden schematischen Darstellungen wird der besseren Übersichtlichkeit
wegen jeweils nur eine obere und untere Fördereinrichtung dargestellt.
[0028] Figur 3 zeigt ein erfindungsgemäßes Inspektionsmodul. Das zu kontrollierende bogenförmige
Material 24, wie beispielsweise Faltschachtelzuschnitte, wird mittels einer Transportvorrichtung
20 in Förderrichtung 25 durch das Inspektionsmodul transportiert. In der gezeigten
Ausführungsform weist die Transportvorrichtung 20 eine obere Fördereinrichtung 21
mit einem endlosen Fördermittel 23 auf, welches um Umlenkrollen 26 geführt ist. Weiterhin
zwei untere Fördereinrichtungen 22, 22', die eine Lücke mit der Abstandsbreite b zueinander
bilden. Beide unteren Fördereinrichtungen 22, 22' weisen ebenfalls Fördermittel 23
auf, welche um Umlenkrollen 26 geführt sind. Die, in Förderrichtung 25 gesehen, zweite
Umlenkrolle der, in Förderrichtung 25 gesehen, ersten unteren Fördervorrichtung 22
ist mit einem nicht näher dargestellten Antrieb verbunden und dient somit als Antriebsrolle
27 für das Fördermittel 23 der unteren Fördereinrichtung.
[0029] Die Fördermittel 23 im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind als endlose Transportbänder
ausgeführt. Die Fördermittel 23 der oberen und unteren Fördereinrichtungen 21, 22,
22' berühren einander und klemmen die zu transportierenden Bögen 24 zwischen sich
ein. Die obere Fördereinrichtung ist in bekannter Wiese in einer Rollschiene 29 und
die unteren Fördereinrichtungen in Rollenwangen 28 gelagert. Unterhalb der Bogentransportbahn
ist Kontrollsystem 40 innerhalb der Lücke zwischen den unteren Fördervorrichtungen
22, 22' derart angebracht, dass die über die Lücke transportierten Bögen von unten
mittels des Kontrollsystems 40 geprüft werden können. Das Kontrollsystem 40 weist
eine Kamera 41, eine Lichtquelle 42 und ein Gehäuse 43 auf, wobei die Lichtquelle
42 entweder innerhalb oder außerhalb des Gehäuses 43 angeordnet sein kann, oder wie
im vorliegenden Beispiel auch Teil des Gehäuses 43 sein kann. Das Gehäuse 43 ist mit
einem Blasluftanschluss 44 versehen, über den Blasluft 45, die beispielsweise über
ein nicht näher dargestelltes Gebläse oder auch einen Seitenkanal- oder Walzenverdichter
in das Gehäuse 43 geführt wird. Die Blasluft umströmt die Kamera und ggf. die Lichtquelle
und tritt aus einem Spalt 46 am oberen Ende des Gehäuses 43, welcher vorzugsweise
schlitzförmig ausgebildet ist, aus, trifft auf das bogenförmige Material und presst
dieses gegen das obere Fördermittel 23. Hierdurch wird die Laufruhe des bogenförmigen
Materials im Bereich des Kontrollsystems positiv beeinflusst. Weiterhin positiv beeinflusst
wird die Laufruhe durch ein optional oberhalb der Bögen angebrachtes Niederhalteelement
47.
[0030] Das erfindungsgemäße Kontrollsystem 40 kann natürlich auch mit anderen Transportvorrichtungen
20 zu einem Inspektionsmodul gebildet werden. In den schematischen Darstellungen in
den Figuren 4a bis 4d sind solche alternativen Transportvorrichtungen dargestellt.
Die Varianten unterscheiden sich jeweils nur hinsichtlich der Antriebsrollen 27. Vom
Kontrollsystem 40 wurde der besseren Übersichtlichkeit wegen nur die Kamera 41 dargestellt.
[0031] Die Figuren 5a bis 5e zeigen weitere Variationsmöglichkeiten hinsichtlich der Transportvorrichtung
20. In diesen Ausführungsformen ist das erfindungsgemäße Kontrollsystem 40 (dargestellt
wird nur die Kamera 41) zwischen zwei Bearbeitungsmodulen 50, 51 angeordnet, die jeweils
eine obere Transportvorrichtung 21, 21' und jeweils eine untere Transportvorrichtung
22, 22' aufweisen. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Ausführungsformen bestehen
in den angetriebenen Umlenkrollen 27.
[0032] In der Figur 6 ist hierzu eine alternative Möglichkeit dargestellt. Bei der dargestellten
Transportvorrichtung 20 ist das Fördermittel 23 für die obere Fördereinrichtung 21
als Saugband ausgeführt. Der Schachtelzuschnitt wird über den Saugkasten 31, der mit
einem Saugluftanschluss 30 verbunden ist, über die Löcher 32 im Saugband angesaugt.
Der Transport erfolgt dann wie in den vorherigen Ausführungen dadurch, dass mindestens
eine der Umlenkrollen 26 der oberen Fördereinrichtung 21 oder der beiden unteren Fördereinrichtungen
22, 22' mit einem Antrieb verbunden ist. Das Kontrollsystem 40 (dargestellt wird nur
die Kamera 41) ist unterhalb der Bogentransportebene in der Lücke zwischen den unteren
Fördereinrichtungen 22, 22' angeordnet.
[0033] In den Figuren 7a und 7b sind zwei weitere alternative Ausführungsformen dargestellt.
In Figur 7a sind die beiden unteren Fördereinrichtungen 22 und 22' mit Walzen 33 als
Fördermittel ausgeführt und die obere Fördereinrichtung 21 als Riemenförderer mit
in Förderrichtung 25 gesehen zweiter Umlenkrolle 26 als angetriebene Umlenkrolle 27.
In der Figur 7b ist es umgekehrt. Die obere Fördereinrichtung 21 ist mit Walzen 33
als Fördermittel ausgeführt und die unteren Fördereinrichtungen 22, 22' jeweils als
angetriebene Riemenförderer.
[0034] In den Figuren 10a und b ist eine weitere Anwendungsmöglichkeit des Inspektionsmoduls
gezeigt. Es können mit der Kamera nicht nur Papier oder Druckfehler, sondern auch
die Ausrichtequalität des Ausrichtemoduls 4 überprüft werden. Die Ausrichtequalität
ist für die nachfolgenden Produktionsschritte und für die Faltqualität der produzierten
Faltschachtel wichtig.
[0035] Wie aus Figur 10a ersichtlich, sollte der Schachtelzuschnitt 56 möglichst exakt mit
seiner Rilllinie 55 in die Falzstation eingeführt werden, damit der umzufaltende Teil
57 des Schachtelzuschnitts parallel zur anderen Außenkante umgefaltet werden kann.
Eine größere Rotation im oder gegen den Uhrzeigersinn würde zu nicht parallelen Kanten
der Faltschachteln führen, wie aus Figur 10b zu ersehen ist.
[0036] Die Ausrichtequalität kann mittels des erfindungsgemäßen Kontrollsystems überprüft
werden. Im Betrieb wird der Abweichungswinkel β aufgrund des mit der Kamera 41 aufgenommenen
Bildes ermittelt und der Zuschnitt 56 solange gedreht, bis es deckungsgleich mit einem
hinterlegten Referenzbild ist. Diese Korrektur wird durchgeführt, bis zu einem gespeicherten
maximalen Abweichungswinkels β
max von beispielsweise bis zu 2°. Für den Fall, dass der Abweichungswinkel β größer ist
als der abgespeicherte maximale Abweichungswinkel β
max, generiert das Kontrollsystem eine Fehlermeldung und die Schachtel wird ausgeschleust
oder es erfolgt eine Fehlermeldung an den Bediener, damit dieser das Ausrichtemodul
4 der Faltschachtelklebemaschine entsprechend neu einstellt.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Einleger
- 2, 2'
- untere Fördereinrichtung
- 3, 3'
- obere Fördereinrichtung
- 4
- Ausrichtestation
- 5, 5'
- Fördermittel
- 6
- Vorbrecher
- 7
- Faltmodul
- 8
- Transportvorrichtung
- 9
- Drehstation
- 10
- Ausrichtestation
- 11
- Rundtraverse
- 12, 12'
- Fördermittel
- 13
- Bearbeitungsstation
- 14
- Faltstation
- 15
- Überleitstation
- 16
- Sammel- und Presseinrichtung
- 20
- Transportvorrichtung
- 21, 21'
- obere Fördereinrichtung
- 22, 22'
- untere Fördereinrichtung
- 23
- Fördermittel
- 24
- bogenförmiges Material
- 25
- Förderrichtung
- 26, 26'
- Umlenkrollen
- 27
- angetriebene Umlenkrolle
- 28
- Rollenwange
- 29
- Rollschiene
- 30
- Saugluftanschluss
- 31
- Saugkasten
- 32
- Löcher im Saugband
- 33
- Walzen
- 34
- Saugwalze
- 35
- Saugkopf
- 40
- Kontrollsystem
- 41
- Kamera
- 42
- Lichtquelle
- 43
- Gehäuse
- 44
- Blasluftanschluss
- 45
- Blasluft
- 46
- Spalt im oberen Gehäuseteil
- 47
- Niederhalter
- 48
- Leitblech
- 49
- Glasplatte
- 50
- Bearbeitungsmodul
- 51
- Bearbeitungsmodul
- 52
- Düse
- 53
- Druckluftanschluss
- 54
- Druckluftschlauch
- 55
- Rilllinie
- 56
- Schachtelzuschnitt
- 57
- umzufaltender Teil des Schachtelzuschnitts
- b
- Abstandsbreite
- β
- Abweichungswinkel
1. Inspektionsmodul für flaches, bogenförmiges Material (24) aus Papier, Pappe oder dergleichen,
insbesondere bedruckte oder unbedruckte Bögen, Faltschachtelzuschnitte oder Faltschachteln,
mit einem Kontrollsystem (40), welches aus einer Kamera (41), einer Lichtquelle (42)
und einem Gehäuse (43) besteht, die unterhalb der Bogentransportebene angeordnet sind,
mit einer Transportvorrichtung für die Bögen, wobei die Transportvorrichtung mindestens
eine obere (21) und eine untere Fördereinrichtung (22) mit sich berührenden Fördermitteln
(23) zum Transport der Bögen aufweist, wobei mindestens eine der oberen und / oder
unteren Fördereinrichtungen (21, 22) mit einem Antrieb verbunden ist, wobeidie untere
Fördereinrichtung (22) geteilt ausgeführt ist und aus mindestens zwei Fördereinrichtungen
(22, 22') mit einer Lücke zwischen den Fördereinrichtungen besteht, wobei in der Lücke
das Kontrollsystem (40) angeordnet ist
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fördermittel (23) der oberen Transportvorrichtung (21) als Saugband ausgeführt
ist.
2. Inspektionsmodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lichtquelle (42) Teil des Gehäuses (43) ist.
3. Inspektionsmodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lichtquelle (42) innerhalb des Gehäuses (43) angeordnet ist.
4. Inspektionsmodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lichtquelle (42) außerhalb des Gehäuses (43) angeordnet ist.
5. Inspektionsmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kamera (41) quer zur Bogen- bzw. Schachteltransportrichtung verstellbar gelagert
ist.
6. Inspektionsmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kontrollsystem (40) mehrere Kameras (41) aufweist, die nebeneinander und /oder
hintereinander angeordnet sind.
7. Inspektionsmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lücke zwischen den beiden unteren Fördereinrichtungen einen veränderbaren Abstand
(b) aufweist.
8. Inspektionsmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Inspektionsmodul als Offlineeinrichtung ausgebildet ist.
9. Inspektionsmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Inspektionsmodul Teil einer Faltschachtelklebemaschine ist.
10. Faltschachtelklebemaschine mit einem Inspektionsmodul nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Inspektionsmodul in einem Bearbeitungsmodul zur Herstellung von Faltschachteln
integriert ist.
11. Faltschachtelklebemaschine mit einem Inspektionsmodul nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Inspektionsmodul als separates Modul einer Faltschachtelklebemaschine in einem
eigenen Inspektionsmodul ausgeführt ist, welches zwischen zwei Bearbeitungsmodulen
angeordnet ist.
12. Faltschachtelklebemaschine mit einem Inspektionsmodul nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Inspektionsmodul nach dem Einleger (1) oder nach dem Ausrichtemodul (4) oder
nach dem Braillemodul angeordnet ist.