(19)
(11) EP 2 594 451 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.05.2013  Patentblatt  2013/21

(21) Anmeldenummer: 12193052.3

(22) Anmeldetag:  16.11.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B61D 19/00(2006.01)
E05B 65/14(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 17.11.2011 DE 102011055464

(71) Anmelder: Gebr. Bode GmbH & Co. KG
34123 Kassel (DE)

(72) Erfinder:
  • Pellegrini, Andreas
    34295 Edermünde (DE)
  • Linnenkohl, Lars
    34355 Staufenberg (DE)

(74) Vertreter: Bauer Vorberg Kayser Patentanwälte 
Goltsteinstrasse 87
50968 Köln
50968 Köln (DE)

   


(54) Zugangseinrichtung für ein Personenbeförderungsfahrzeug


(57) Die Erfindung betrifft eine Zugangseinrichtung für ein Personenbeförderungsfahrzeug, insbesondere für ein schienengebundenes Personenbeförderungsfahrzeug, aufweisend ein eine Türöffnung definierendes Türportal, einen am Türportal bewegbar befestigten Türflügel (22) und zumindest eine Verriegelungseinrichtung (31), die wenigstens einen Verriegelungsbolzen (32), eine erste (33) und eine zweite (34), zwischen jeweils einer Entriegelungsstellung und einer Verriegelungsstellung drehbare Drehfalle umfasst, wobei die Drehfallen (33, 34) in der Verriegelungsstellung mit dem wenigstens einen Verriegelungsbolzen (32) derart zusammenwirken, dass der Türflügel (22) am Türportal in einer die Türöffnung verschließenden Stellung festgelegt ist, wobei wenigstens die Drehfallen (33, 34) auf einem gemeinsamen Montageträger (36) angebracht sind, der lösbar mit dem Türportal oder mit dem Türflügel (22) verbunden ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zugangseinrichtung für ein Personenbeförderungsfahrzeug, insbesondere für ein schienengebundenes Personenbeförderungsfahrzeug.

[0002] Typischerweise weist eine derartige Zugangseinrichtung eines Personenbeförderungsfahrzeugs ein eine Türöffnung definierendes Türportal, einen am Türportal bewegbar befestigten Türflügel und eine oder mehrere Verriegelungseinrichtungen auf. Der Türflügel wird in seiner die zugehörige Türöffnung verschließenden Stellung durch die Verriegelungseinrichtung festgelegt. Bei einem Ausfall einer Verriegelungseinrichtung wird die entsprechende Zugangseinrichtung des Personenbeförderungsfahrzeugs allgemein außer Betrieb genommen, indem zum Beispiel eine zweite Verriegelungseinrichtung sicherstellt, dass der Türflügel dennoch in der verschließenden Stellung festlegbar ist. Bei aus dem Stand der Technik bekannten Zugangseinrichtungen bzw. Türsystemen für Personenbeförderungsfahrzeuge, insbesondere für schienengebundene Personenbeförderungsfahrzeuge, erfolgt diese Außerbetriebnahme über eine im Türflügel bzw. im Türblatt integrierte Schlosseinheit, bei deren Betätigung ein Riegel in eine Riegelaufnahme am Türportal verschoben wird. Nachteilig bei einer derartigen Außerbetriebnahme ist, dass insbesondere bei Personenbeförderungsfahrzeugen des Hochgeschwindigkeitsverkehrs (HGV) nicht sichergestellt ist, dass die Zugangseinrichtung druckertüchtigt und gegen alle im Betrieb auftretenden Lastfälle verriegelt wird. Eine uneingeschränkte Weiterfahrt des Personenbeförderungsfahrzeugs ist somit nach der Außerbetriebnahme der Zugangseinrichtung nicht mehr möglich. Darüber hinaus ist bei den bekannten Zugangseinrichtungen mit mehr als einer Verriegelungseinrichtung der Montage-und Einstellaufwand erhöht, da diese für jede Verriegelungseinrichtung getrennt zu erfolgen haben.

[0003] Vor diesem Hintergrund hat sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe gestellt, eine Zugangseinrichtung für Personenbeförderungsfahrzeuge, insbesondere schienengebundene Personenbeförderungsfahrzeuge, anzugeben, die einfach zu montieren und leicht einstellbar ist. Ferner soll die erfindungsgemäße Zugangseinrichtung sicher und zuverlässig, insbesondere druckertüchtigt, verriegelbar sein, so dass selbst bei einer Außerbetriebnahme der Zugangseinrichtung eine uneingeschränkte Weiterfahrt des Personenbeförderungsfahrzeugs möglich ist. Darüber hinaus soll sich die erfindungsgemäße Zugangseinrichtung durch eine geringe Störanfälligkeit auszeichnen.

[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Zugangseinrichtung für ein Personenbeförderungsfahrzeug, insbesondere für ein schienengebundenes Personenbeförderungsfahrzeug, mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.

[0005] Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung charakterisiert und spezifiziert die Erfindung insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren zusätzlich.

[0006] Erfindungsgemäß weist eine Zugangseinrichtung für ein Personenbeförderungsfahrzeug, insbesondere für ein schienengebundenes Personenbeförderungsfahrzeug, ein eine Türöffnung definierendes Türportal, einen am Türportal bewegbar befestigten Türflügel und zumindest eine Verriegelungseinrichtung auf, die wenigstens einen Verriegelungsbolzen, eine erste und eine zweite, zwischen jeweils einer Entriegelungsstellung und einer Verriegelungsstellung drehbare Drehfalle umfasst. Gemäß der Erfindung wirken die Drehfallen in der Verriegelungsstellung mit dem wenigstens einen Verriegelungsbolzen derart zusammen, dass der Türflügel am Türportal in einer die Türöffnung verschließenden Stellung festgelegt ist. Erfindungsgemäß sind wenigstens die Drehfallen auf einem gemeinsamen Montageträger angebracht, wobei der Montageträger lösbar mit dem Türportal oder mit dem Türflügel verbunden ist.

[0007] Im Gegensatz zu herkömmlichen Zugangseinrichtungen ist somit eine einfache Montage und eine leichte Einstellung der erfindungsgemäßen Zugangseinrichtung möglich, da die beiden Drehfallen auf einem gemeinsamen Montageträger angebracht sind, wobei eine Drehfalle im Zusammenwirken mit dem Verriegelungsbolzen als Außerbetriebnahmeverriegelung und die andere Drehfalle im Zusammenwirken mit dem Verriegelungsbolzen als Hauptverriegelung der Zugangseinrichtung fungieren. Eine separate Einstellung der Außerbetriebnahmeverriegelung ist somit nicht notwendig, da die Einstellung bzw. Justage automatisch über die Einstellung der Hauptverriegelung erfolgt. Da die beiden Drehfallen über die gemeinsame Montageplatte relativ nahe zueinander angeordnet sind, wird die gewöhnlich im Türportal vorgesehene Abdichtung des Türflügels so wenig wie möglich in ihrer Funktion beeinträchtigt, so dass die erfindungsgemäße Zugangseinrichtung sicher, zuverlässig und insbesondere auch druckertüchtigt verriegelbar ist, unabhängig davon, welche Drehfalle mit dem Verriegelungsbolzen in Eingriff steht (Haupt- oder Außerbetriebnahmeverriegelung). Eine uneingeschränkte Weiterfahrt des Personenbeförderungsfahrzeugs ist somit selbst bei einer Außerbetriebnahme der Zugangseinrichtung, bei der zum Beispiel lediglich die erste Drehfalle mit dem Verriegelungsbolzen in Eingriff steht (Außerbetriebnahmeverriegelung) anstelle der zweiten Drehfalle (Hauptverriegelung), uneingeschränkt möglich.

[0008] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind an dem Montageträger Mittel, beispielsweise Langlöcher oder dergleichen, zur Relativverstellung zwischen dem Montageträger und dem Verriegelungsbolzen vorgesehen, um eine besonders leichte Einstellung der Verriegelungseinrichtung mit beiden Drehfallen (Haupt- und Außerbetriebnahmeverriegelung) gleichzeitig zu ermöglichen.

[0009] Grundsätzlich ist es möglich, entweder den Montageträger oder den oder die Verriegelungsbolzen fest und unverrückbar am Fahrzeug zu befestigen, beispielsweise zu verschweißen oder zu vernieten. Wesentlich ist, dass für die Einstellung der Verriegelung und ggfs. Für Nachjustieren zu zumindest eine der beiden Komponenten beweg- bzw. verstellbar ist. Ist also der Montageträger fest mit der Tür verbunden, sollte der Verriegelungsbolzen bewegbar sein und umgekehrt.

[0010] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Drehrichtung der beiden Drehfallen gleich ist. Somit ist gewährleistet, dass der relative Abstand der Drehfallen zu dem wenigstens einen Verriegelungsbolzen beim Verstellen des Montageträgers in gleichem Umfang für beide Drehfallen zu- oder abnimmt und somit gleich bleibt, was ein gleichzeitiges Einstellen beider Drehfallen hinsichtlich des relativen Abstands zum Verriegelungsbolzen ermöglicht.

[0011] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die beiden Drehfallen gleich ausgebildet, so dass im Wesentlichen dieselben Verriegelungskräfte sowohl mit der einen als auch mit der anderen Drehfalle (Haupt- oder Außerbetriebnahmeverriegelung) erreichbar sind. Somit wird in dem Fall der Außerbetriebsetzung der erfindungsgemäßen Zugangseinrichtung, bei der lediglich die erste Drehfalle in Eingriff mit dem Verriegelungsbolzen gebracht wird anstelle der zweiten Drehfalle, ein sicheres und zuverlässiges und insbesondere druckertüchtigtes Verriegeln der Zugangseinrichtung gewährleistet, so dass eine uneingeschränkte Weiterfahrt des Personenbeförderungsfahrzeugs möglich ist.

[0012] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass zwei Verriegelungsbolzen an einem weiteren, gemeinsamen Montageträger angebracht sind, wobei der eine Verriegelungsbolzen der ersten Drehfalle und der andere Verriegelungsbolzen der zweiten Drehfalle zugeordnet ist. In diesem Fall bildete zum Beispiel die erste Drehfalle zusammen mit dem ihr zugeordneten Verriegelungsbolzen die Außerbetriebnahmeverriegelung und die zweite Drehfalle bildet zusammen mit dem ihr zugeordneten Verriegelungsbolzen die Hauptverriegelung der Zugangseinrichtung. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass zum Beispiel bei einer mechanischen Beeinträchtigung des Wirkeingriffs der zweiten Drehfalle in den zugehörigen Verriegelungsbolzen der Wirkeingriff der ersten Drehfalle in den dieser Drehfalle zugeordneten Verriegelungsbolzen hiervon unbeeinträchtigt bleibt, was die Sicherheit und Zuverlässigkeit der erfindungsgemäßen Zugangseinrichtung insbesondere in dem Fall einer Außerbetriebnahme der Zugangseinrichtung erhöht.

[0013] Bevorzugt sind an dem weiteren, den Verriegelungsbolzen zugeordneten Montageträger ebenfalls Mittel zur Relativverstellung zwischen dem Montageträger und beiden Drehfallen für eine besonders einfache Einstellung des Relativabstands zwischen den Verriegelungsbolzen und den Drehfallen vorgesehen.

[0014] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung weist ferner Mittel zur manuellen Betätigung der ersten Drehfalle (Außerbetriebnahmeverriegelung) auf, wobei die zweite Drehfalle (Hauptverriegelung) aktuatorbetätigt ist.

[0015] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispiels der Erfindung, das im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert werden. In diesen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1
ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Zugangseinrichtung für ein schienengebundenes Personenbeförderungsfahrzeug,
Fig. 2
eine Innenansicht einer Schließeinheit zur manuellen Betätigung einer Drehfalle,
Fig. 3
die Schließeinheit zur manuellen Betätigung der Drehfalle aus Fig. 2 ohne Gehäuse,
Fig. 4
eine vergrößerte Darstellung des Türflügels der Zugangseinrichtung aus Fig. 1 mit zwei Verriegelungseinrichtungen,
Fig. 5
eine vergrößerte, perspektivische Darstellung einer Verriegelungseinrichtung des Türflügels aus Fig. 4,
Fig. 6
eine Draufsicht auf die Verriegelungseinrichtung aus Fig. 5 in einer Entriegelungsstellung,
Fig. 7
eine Draufsicht auf die Verriegelungseinrichtung aus Fig. 5 in einer zwischen Entriegelungsstellung und Verriegelungsstellung befindlichen Zwischenstellung,
Fig. 8
eine Draufsicht auf die Verriegelungseinrichtung aus Fig. 5 in einer Verriegelungsstellung und
Fig. 9
eine Vorderansicht in Teilschnittdarstellung der Verriegelungseinrichtung aus Fig. 5.


[0016] In den unterschiedlichen Figuren sind gleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen versehen, so dass diese in der Regel auch nur einmal beschrieben werden.

[0017] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Zugangseinrichtung 20 für ein schienengebundenes Personenbeförderungsfahrzeug 21. Die Zugangseinrichtung 20 weist ein eine Türöffnung definierendes Türportal, einen am Türportal bewegbar befestigten Türflügel 22 und zwei in Fig. 1 nicht dargestellte Verriegelungseinrichtungen auf. In Fig. 1 ist ferner ein nachfolgend noch genauer beschriebenes, in das Türportal bzw. den Dichtrahmen integriertes Mittel 23 bzw. Schließeinheit 23 zur manuellen Betätigung einer Drehfalle der Verriegelungseinrichtungen zu erkennen.

[0018] Die Schließeinheit 23 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sowohl von innen als auch von außen über einen in Fig. 2 dargestellten, speziellen Betätiger 24 (Vierkantschlüssel) aktivier- und deaktivierbar. Fig. 2 zeigt allgemein eine Innenansicht der Schließeinheit 23 zur manuellen Betätigung einer Drehfalle der Verriegelungseinrichtungen. Fig. 3 stellt die Schließeinrichtung 23 aus Fig. 2 ohne Gehäuse dar. Wie in Fig. 3 zu erkennen ist, greift ein Hebelarm 25 des Betätigers 24 in eine Ausnehmung 26 einer Verriegelungswelle 27. Bei Verdrehen des Betätigers 24 wird somit die Verriegelungswelle 27 nach oben oder unten bewegt. Jeweils in den Endlagen oben und unten bleibt die Welle durch eine Sperrgeometrie 28 fixiert. Wie ferner Fig. 3 zu entnehmen ist, befinden sich an den Wellenenden Schnittstellen 29, an denen in Fig. 4 dargestellte Verbindungsstangen 30 angebunden sind.

[0019] Fig. 4 zeigt eine vergrößerte Darstellung des Türflügels 22 der Zugangseinrichtung 20 aus Fig. 1 mit einer oberen und einer unteren Verriegelungseinrichtung 31. Die beiden Verriegelungseinrichtungen 31 sind im Wesentlichen in ihrem Aufbau gleich, weshalb im Folgenden lediglich eine der beiden Verriegelungseinrichtungen beschrieben wird.

[0020] Fig. 5 zeigt eine vergrößerte, perspektivische Darstellung der Verriegelungseinrichtung 31 des Türflügels 22 aus Fig. 4. Wie in der Darstellung zu erkennen ist, umfasst die Verriegelungseinrichtung 31 des dargestellten Ausführungsbeispiels einen ersten, oberen und einen zweiten, unteren Verriegelungsbolzen 32. Ferner umfasst die Verriegelungseinrichtung 31 eine erste, obere Drehfalle 33 und eine zweite, untere Drehfalle 34. Der erste, obere Verriegelungsbolzen 32 ist der ersten, oberen Drehfalle 33 zugeordnet und der zweite, untere Verriegelungsbolzen 32 ist der zweiten, unteren Drehfalle 34 zugeordnet. Beide Drehfallen 33 und 34 sind zwischen einer Entriegelungsstellung und einer Verriegelungsstellung drehbar, wobei die Drehfallen 33, 34 in der Verriegelungsstellung mit dem jeweils zugeordneten Verriegelungsbolzen 32 derart zusammenwirken, dass der Türflügel 22 am Türportal in einer die Türöffnung verschließenden Stellung festgelegt ist. Bei dem in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel bilden die Drehfalle 33 zusammen mit dem zugeordneten Verriegelungsbolzen 32 eine Außerbetriebnahmeverriegelung und die Drehfalle 34 bildet zusammen mit dem ihr zugeordneten Verriegelungsbolzen 32 eine Hauptverriegelung der Zugangseinrichtung 20.

[0021] Wie Fig. 5 weiter zu entnehmen ist, sind die Verriegelungsbolzen 32 auf einem gemeinsamen Montageträger 35 angebracht. Die Drehfallen 33 und 34 sind auf einem gemeinsamen Montageträger 36 angebracht. Wie Fig. 4 zu entnehmen ist, sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Verriegelungsbolzen 32 mittels des Montageträgers 35 mit dem Türflügel 22 lösbar verbunden, wohingegen die Drehfallen 33 und 34 mittels des Montageträgers 36 lösbar mit dem Türportal verbunden sind.

[0022] In Fig. 5 ist ferner zu erkennen, dass sowohl am Montageträger 35 als auch am Montageträger 36 jeweils Mittel zur Relativverstellung zwischen dem Montageträger 35 bzw. 36 und den Drehfallen 33, 34 bzw. den Verriegelungsbolzen 32 vorgesehen sind. Darüber hinaus sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Drehrichtungen der beiden Drehfallen 33 und 34 gleich und außerdem sind die beiden Drehfallen 33 und 34 gleich ausgebildet, wobei jedoch die erste, obere Drehfalle 33 über die Schließeinheit 23 manuell betätigt wird und die zweite, untere Drehfalle 34 über einen in den Figuren nicht dargestellten Aktuator betätigt wird. Die erste Drehfalle 33 fungiert bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel im Zusammenwirken mit dem ihr zugeordneten ersten Verriegelungsbolzen 32 als Außerbetriebnahme- oder Zusatzverriegelung, wohingegen die zweite Drehfalle 34 im Zusammenwirken mit dem ihr zugeordneten zweiten Verriegelungsbolzen 32 als Hauptverriegelung der Zugangseinrichtung 20 fungiert. Durch diese Konstruktion ist eine separate Einstellung der Außerbetriebnahmeverriegelung 33, 32 nicht notwendig, da die Justage automatisch über die Einstellung der Hauptverriegelung 34, 32 erfolgt.

[0023] Um eine Fehlfunktion der Außerbetriebnahmeverriegelung zu vermeiden, sieht die Verriegelungseinrichtung 31 einen in Fig. 5 dargestellten Sperrhebel 37 vor. Nachfolgend wird die Funktion dieses Sperrhebels 37 im Zusammenhang mit den Fig. 6, 7 und 8 beschrieben.

[0024] Die Fig. 6, 7 und 8 zeigen eine Draufsicht auf die Verriegelungseinrichtung 31 aus Fig. 5 in einer Entriegelungsstellung, einer Zwischenstellung zwischen der Entriegelungsstellung und einer Verriegelungsstellung und eine Verriegelungsstellung.

[0025] Solange sich der obere Verriegelungs- bzw. Fangbolzen 32 nicht im Eingriffsbereich der oberen Drehfalle 33 befindet, befindet sich der Sperrhebel 37 in seiner Ausgangsposition. In dieser Ausgangsposition verhindert eine an dem Sperrhebel 37 vorgesehene Blockiernase 38 eine Drehung der Drehfalle 33. Wenn der Türflügel 22 zugeschoben wird, verschiebt der Verriegelungsbolzen 32 den Sperrhebel 37 und die Blockierung der Drehfalle 33 wird aufgehoben, wie in Fig. 7 zu erkennen ist. Folglich kann, wie in Fig. 8 dargestellt ist, die Drehfalle 33 nun mittels der Schließeinheit 23 gedreht werden und der Türflügel 22 am Türportal in der die Türöffnung verschließenden Stellung festgelegt werden.

[0026] Fig. 9 zeigt eine Vorderansicht in teilweiser Schnittdarstellung der Verriegelungseinrichtung 31 aus Fig. 5. Es ist zu erkennen, dass die manuelle Betätigung der Drehfalle 33 mittels der Schließeinheit 23 über einen Verriegelungshebel 39 auf der Rückseite des Montageträgers 36 erfolgt.

[0027] Die erfindungsgemäße Zugangseinrichtung wurde anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Zugangseinrichtung ist jedoch nicht auf die hierin beschriebene Ausführungsform beschränkt, sondern umfasst auch gleich wirkende weitere Ausführungsformen. So kann beispielsweise eine Abfrage der Außerbetriebnahmeverriegelung 33 zentral an der Schließeinheit 23 über einen in den Figuren nicht dargestellten Mikroschalter erfolgen. Ebenso kann die Außerbetriebnahmeverriegelung 33 getrennt von der Hauptverriegelung 34 eingebaut werden, wobei der Einbau zwar auf dem gemeinsamen Montageträger 36, jedoch getrennt voneinander erfolgt. Ebenfalls kann anstatt der in Fig. 4 gezeigten zwei Verriegelungseinrichtungen 31 und damit zwei Außerbetriebnahmeverriegelungen 33, 32 auch lediglich eine Außerbetriebnahmeverriegelung 33, 32 abhängig von den auftretenden Betriebslasten auf den Türflügel 22 vorgesehen sein. In jedem Fall soll sichergestellt werden, dass die Außerbetriebnahmeverriegelung 33, 32 in der Lage ist, den Türflügel 22 druckertüchtigt zu verschließen, so dass eine uneingeschränkte Weiterfahrt des Personenbeförderungsfahrzeugs möglich ist.

[0028] Die besonderen Vorteile der vorliegenden Erfindung sind, dass durch den Sperrhebel 37 in jedem Fall sichergestellt ist, dass die Drehfalle 33 lediglich dann in den Verriegelungsbolzen 32 des Türflügels 22 greift, wenn sich der Verriegelungsbolzen 32 im Eingriffsbereich der Drehfalle 33 befindet. Eine Fehlbedienung ist dadurch ausgeschlossen. Ferner ist die beschriebene Außerbetriebnahmeverriegelung 33, 32 vollständig im Türsystem (Türportal, Türflügel 22 und Hauptverriegelung 34, 32) integriert, wodurch kein zusätzlicher Einstellaufwand (Fehlerquelle) entsteht.

[0029] Die Blockierung des außer Betrieb genommenen und verriegelten Türflügels 22 erfolgt über die Sperrgeometrie 28 in der Schließeinheit 23. Es obliegt dem Fachmann, sämtliche von der Lastaufnahme betroffenen Bauteile, wie zum Beispiel die Drehfalle 33, die Verbindungsstangen 30 und die Schließeinheit 23, entsprechend zu dimensionieren.

[0030] In bevorzugter Ausführung wird die erfindungsgemäße Zugangseinrichtung in einem Personenbeförderungsfahrzeug, insbesondere in einem schienengebundenen Personenverkehrsfahrzeug wie zum Beispiel einem Hochgeschwindigkeitszug, verwendet.

Bezugszeichenliste:



[0031] 
20
Zugangseinrichtung
21
Schienengebundenes Personenbeförderungsfahrzeug
22
Türflügel
23
Schließeinheit
24
Betätiger, Vierkantschlüssel
25
Hebelarm
26
Ausnehmung
27
Verriegelungswelle
28
Sperrgeometrie
29
Schnittstellen
30
Verbindungsstangen
31
Verriegelungseinrichtung
32
Verriegelungsbolzen
33
Erste Drehfalle
34
Zweite Drehfalle
35
Erster Montageträger
36
Zweiter Montageträger
37
Sperrhebel
38
Blockiernase
39
Verriegelungshebel



Ansprüche

1. Zugangseinrichtung für ein Personenbeförderungsfahrzeug, insbesondere für ein schienengebundenes Personenbeförderungsfahrzeug, aufweisend ein eine Türöffnung definierendes Türportal, einen am Türportal bewegbar befestigten Türflügel (22) und zumindest eine Verriegelungseinrichtung (31), die wenigstens einen Verriegelungsbolzen (32), eine erste (33) und eine zweite (34), zwischen jeweils einer Entriegelungsstellung und einer Verriegelungsstellung drehbare Drehfalle umfasst, wobei die Drehfallen (33, 34) in der Verriegelungsstellung mit dem wenigstens einen Verriegelungsbolzen (32) derart zusammenwirken, dass der Türflügel (22) am Türportal in einer die Türöffnung verschließenden Stellung festgelegt ist, wobei wenigstens die Drehfallen (33, 34) auf einem gemeinsamen Montageträger (36) angebracht sind, der mit dem Türportal oder mit dem Türflügel (22) verbunden ist.
 
2. Zugangseinrichtung nach Anspruch 1, wobei an dem Montageträger (36) Mittel zur Relativverstellung zwischen dem Montageträger (36) und dem Verriegelungsbolzen (32) vorgesehen sind.
 
3. Zugangseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Drehrichtung der beiden Drehfallen (33, 34) gleich ist.
 
4. Zugangseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die beiden Drehfallen (33, 34) gleich ausgebildet sind.
 
5. Zugangseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zwei Verriegelungsbolzen (32) an einem weiteren, gemeinsamen Montageträger (35) angebracht sind, von denen der eine Verriegelungsbolzen (32) der ersten Drehfalle (33) und der andere Verriegelungsbolzen (32) der zweiten Drehfalle (34) zugeordnet ist.
 
6. Zugangseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an dem weiteren Montageträger (35) Mittel zur Relativverstellung zwischen dem weiteren Montageträger (35) und den Drehfallen (33, 34) vorgesehen sind.
 
7. Zugangseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner aufweisend Mittel (23) zur manuellen Betätigung der ersten Drehfalle (33), wobei die zweite Drehfalle (34) aktuatorbetätigt ist.
 




Zeichnung