[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sackvereinzelungsvorrichtung und ein Verfahren
zum Vereinzeln von Säcken.
[0002] Es sind im Stand der Technik Sackvereinzelungsvorrichtungen mit einem Sackmagazin
zur Lagerung vorkonfektlonierter Säcke bekannt, die eine dem Sackmagazin zugeordnete
Sackentnahmeeinrichtung zur Entnahme eines zu vereinzelnden Sackes aus dem Sackmagazin
haben. Die Sackvereinzelungsvorrichtung hat des Weiteren eine Transportstrecke zum
Ausfördern des vereinzelten Sackes aus der Sackvereinzelungsvorrichtung.
[0003] Die gattungsgemäße Sackvereinzelungsvorrichtung ist üblicherweise als Teil einer
Sackbefüllungsvorrichtung verwirklicht. Bei den Säcken handelt es sich insbesondere
um vorkonfektionierte Säcke, die an ihrer Befüllungsseite offen sind und auch als
Offensäcke bezeichnet werden. Solche Säcke werden von dem Sackhersteller, einem Betreiber
der Sackbefüllungsvorrichtung in gestapelter Form zugeliefert. In dieser gestapelten
Form werden die Säcke in das Sackmagazin eingelegt. Dabei muss die Sacklage in dem
Magazin keine derartige Ausrichtung haben, dass die Säcke in der Vertikalen übereinanderliegen.
Vielmehr können die Säcke auch schräg bzw. in vertikaler Ausrichtung nebeneinander
in dem Sackmagazin vorgesehen sein.
[0004] Die aus dem Stand der Technik vorbekannte Sackvereinzelungsvorrichtung hat einen
Greifarm zur Entnahme eines zu vereinzelnden Sackes, der verschwenkbar gelagert und
mit einer Saugbrücke versehen ist, welche den zu vereinzelnden Sack üblicherweise
an einem stirnseitigen Ende greift und einer Fördereinrichtung innerhalb der Sackvereinzelungsvorrichtung
zuführt und die den vereinzelten Sack von der Sackentnahmeeinrichtung übernimmt und
zu der Transportstrecke ausfördert. Bei der Transportstrecke kann es sich um eine
Rutsche handeln, auf welcher der vereinzelte Sack abrutscht. Denkbar ist auch die
Ausgestaltung der Transportstrecke durch ein umlaufendes Transportband. Jeder Transportweg
der vereinzelten unbefüllten Säcke aus der Sackvereinzelungsvorrichtung kann als Transportstrecke
im Sinne der Erfindung angesehen werden.
[0005] Bei der vorbekannten Fördereinrichtung handelt es sich um ein umlaufende Riemen bzw.
Transportketten die mit mehrere in Umlaufrichtung hintereinander vorgesehene Mitnehmerabschnitten,
die über die sich dazwischen erstreckende und jeweils randseitig vorgesehene Gurte
bzw. Ketten miteinander zu einem verbunden sind. Die Ketten bzw. Riemen bilden zwischen
benachbarten Mitnehmerabschnitten ein Fenster aus, durch welches der vereinzelte Sack
durch Verschwenken der Sackentnahmeeinrichtung in das Innere des umlaufenden Riemens
bzw. der Ketten verbracht und von dem in Umlaufrichtung nachfolgenden Mitnehmerabschnitt
mitgenommen wird. Die Sackentnahmeeinrichtung greift den Sack üblicherweise an seinem
in Transportrichtung hinteren Ende. Dementsprechend wird durch den unter den Sack
laufenden Mitnehmerabschnitt der vereinzelte Sack insgesamt angehoben und auf die
Innenseite des Mitnehmerabschnittes abgelegt. Danach gibt die Sackentnahmeeinrichtung
den Sack frei, so dass dieser von der Sackentnahmeeinrichtung zunächst über das umlaufende
Band translatorisch wegbewegt wird. Üblicherweise wird der vereinzelte Sack bereits
auf Höhe der ersten Umlenkrolle des umlaufenden Riemens bzw. der Ketten von der Fördereinrichtung
auf die Transporteinrichtung überführt.
[0006] Das vorbekannte System erlaubt einen Ausstoß von ca. 900 Sack pro Stunde, was unbefriedigend
ist.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sackvereinzelungsvorrichtung
mit höherem Ausstoß anzugeben. Des Weiteren will die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Vereinzeln von Säcken aus einem Sackmagazin angeben, welches einen hohen Ausstoß
erlaubt.
[0008] Mit Blick auf das vorrichtungsmäßige Problem wird mit der vorliegenden Erfindung
eine Sackvereinzelungsvorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 1 angegeben. Diese
unterscheidet sich von dem Stand der Technik durch eine der Transportstrecke vorgeschaltete
Sackschwenkeinrichtung, mit welcher der vereinzelte Sack von der Sackentnahmeeinrichtung
zu der Transportstrecke durch Verschwenken um ein Schwenkzentrum bringbar ist.
[0009] Dabei folgt die Schwenkbewegung des Sackes üblicherweise einer anderen Kinematik
als die Schwenkbewegung der Sackentnahmeeinrichtung, sofern diese - wie im Stand der
Technik - durch einen verschwenkbaren Arm mit einer Saugbrücke gebildet ist. Vielmehr
erfolgt die Schwenkbewegung durch die erfindungsgemäße Schwenkeinrichtung durch Verschwenken
um ein Schwenkzentrum, welches nicht mit der Schwenkachse der Sackentnahmeeinrichtung
zusammenfällt, wenn diese einen Schwenkarm umfasst, auf dessen Schwenkachse insofern
Bezug genommen wird. Die Schwenkeinrichtung ist vorzugsweise so ausgebildet, dass
der vereinzelte Sack um einen Winkel von zumindest 220°, vorzugsweise 270° verschwenkt
wird. Regelmäßig handelt es sich um eine kreisförmige, in einer Richtung kontinuierlich
umlaufende Schwenkbewegung. Der Radius der Schwenkbewegung und die Geschwindigkeit
der Schwenkbewegung sind dabei so, dass der vereinzelte Sacke nach dem Überführen
auf die Schwenkeinrichtung einerseits mit hoher Geschwindigkeit zur Übergabe an die
Transportstrecke verschwenkt werden kann, andererseits hierbei aber eine Lageveränderung
des Sackes bedingt durch die Fliehkraft eintritt, die den Sack während der Schwenkbewegung
im Wesentlichen von der durch das Sackmagazin vorgegebenen Ausrichtung in eine Ausrichtung
überführt, welche der Sack zur Ableitung über die Transportstrecke einnehmen muss,
wodurch der Ausstoß der erfindungsgemäßen Sackvereinzelungsvorrichtung hoch sein kann.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung hat die Sackvereinzelungsvorrichtung
eine als Teil der Sackschwenkeinrichtung ausgebildete Sackleitfläche, die das Schwenkzentrum
umfänglich umgibt und der eine verschwenkbar um das Schwenkzentrum gelagerte Greifeinrichtung
zugeordnet ist. Die Sackleitfläche ist dabei vorzugsweise als in der Regel ortsfest
angeordnete, das Schwenkzentrum zumindest teilweise umgebende Zylinderfläche ausgebildet.
[0011] Bevorzugt enthält die Sackvereinzelungsvorrichtung die Sackschwenkeinrichtung, welche
die Sackgreifeinrichtung und die Sackleitfläche enthält. Die Sackgreifeinrichtung,
z. B. eine Saugbrücke, ist hierbei der Sackleitfläche zugeordnet und selber, der Kontur
der Sackleitfläche folgend, verschwenkbar gelagert. Die vorzugsweise ortsfest angeordnete
Sackentnahmeeinrichtung ist bevorzugt derart dem Sackmagazin zugeordnet, aus dem die
vorkonfektionierten Säcke entnommen werden, dass diese nach Sackentnahme aus dem Sackmagazin
an einer Übergabeposition den entnommenen Sack der Greifeinrichtung übergibt. Die
Greifeinrichtung ist bevorzugt derart ausgebildet, dass diese den Sack an der Übergabeposition
übernimmt und diesen entlang der Sackleitfläche bis zu einer Abgabeposition führt,
an welcher der Sack von der Sackleitfläche auf die Transportstrecke abgelegt wird.
Die Übergabeposition ist hierbei vorzugsweise der Sackleitfläche vorgelagert.
[0012] Die Sackleitfläche ist vorteilhafterweise ein flächiger, undurchbrochener Abschnitt
und insbesondere aus einem Blech oder Kunststoff hergestellt. Die Sackleitfläche ist
vorzugsweise derart positioniert, dass diese zwischen dem Schwenkzentrum der Greifeinrichtung
und der Greifeinrichtung selbst bzw. dem gegriffenen Sack vorgesehen ist. Folglich
wird der Sack durch diese Konstruktion, wenn beispielsweise die Sackleitfläche als
das Schwenkzentrum zumindest teilweise umgebende Zylinderfläche ausgebildet ist, in
Bezug auf das Schwenkzentrum außen auf der dem Schwenkzentrum abgewandten Seite der
Sackleitfläche entlanggeführt. Diese Sackleitfläche ist ortsfest, wobei die Greifeinrichtung
den gegriffenen Sack vorzugsweise nur an einem der Sackenden, insbesondere an einem
geschlossenen Ende des Sackes hält. Der Sack selber ist folglich um eine im Bereich
des Sackendes quer zur Längsrichtung des Sacks verlaufende Halteachse verschwenkbar
von der Greifeinrichtung gehalten. Hierdurch ist es möglich, dass der Sack im Zuge
des Ablegens auf der Transportstrecke genau um diese von der Greifeinrichtung gebildete
Halteachse gewendet wird und in entgegengesetzter Richtung, wie er aus dem Sackmagazin
entnommen worden ist, auf die Transportstrecke abgelegt wird.
[0013] Die Sackentnahmeeinrichtung sowie die Sackschwenkeinrichtung sind vorzugsweise als
zwei separate Einheiten ausgebildet, wobei insbesondere ein Entnahmeschwenkzentrum
der Sackentnahmeeinrichtung außerhalb einer von der Sackleitfläche gebildeten Hüllfläche
vorgesehen ist. Insbesondere ist es bevorzugt, das Entnahmeschwenkzentrum der Sackentnahmeeinrichtung
zwischen dem Sackmagazin und der Transportstrecke derart zu positionieren, dass ebenfalls
das Entnahmeschwenkzentrum unterhalb, also zwischen der Sackleitfläche und dem Sackmagazin,
positioniert ist.
[0014] Besonders vorteilhaft ist die Ausbildung eines natürlichen Luftpolsters zwischen
dem Sack und der Sackleitfläche, sodass der Sack auf dem Luftpolster und berührungsfrei
an der Sackleitfläche vorbeigleitet. Hierfür sollte die Umlaufgeschwindigkeit des
Sackes in Bezug auf die Sackleitfläche größer als 1,5 m/sec sein. Besonders bevorzugt
ist es, die Umlaufgeschwindigkeit sogar größer als 3 m/sec, ganz besonders bevorzugt,
sogar größer als 8 m/sec zu wählen. Die Umlaufgeschwindigkeit sollte aber auch nicht
zu hoch sein, sodass der Sack aufgrund seiner Massenträgheit nicht an dem von der
Greifeinrichtung gegriffenen Ende derart um die Halteachse verschwenkt wird, dass
von einer Führung entlang der Sackleitfläche nicht mehr die Rede sein kann. Die Führung
an der Sackleitfläche ist jedenfalls dann gegeben, wenn die Kontur des Sackes im Wesentlichen
der Kontur der Sackleitfläche folgt, während die Greifeinrichtung den Sack um die
Sackleitfläche verschwenkt.
[0015] Hohe Umlaufgeschwindigkeiten von größer als 10 m/sec können demnach auch unvorteilhaft
sein. Es kann sogar sein, dass unter gewissen Umständen auch Umlaufgeschwindigkeiten,
die größer als 3 m/sec sind, nicht vorteilhaft sind. Dies hängt immer von der jeweiligen
Geometrie der Sackleitfläche selber ab.
[0016] Folglich ist es insbesondere bevorzugt, dass der Sacktransport entlang der ortsfesten
Sackleitfläche im Wesentlichen berührungs- bzw. reibungslos erfolgt, d.h. der Sack
die Sackleitfläche selbst während des Verschwenkens nicht oder nicht wesentlich berührt.
[0017] Im Übrigen ist es vorteilhaft für die erfindungsgemäße Sackvereinzelungsvorrichtung,
dass diese im Wesentlichen drei separat voneinander positionierte Einheiten enthält.
Diese sind die Sackentnahmeeinrichtung und das Sackmagazin als eine Einheit, die Sackleitfläche
und die Sackgreifeinrichtung als zweite Einheit sowie separat vorgesehen, das Transportband
als dritte Einheit.
[0018] Die Sackleitfläche muss das Schwenkzentrum nicht vollumfänglich umgeben. Es kommt
lediglich darauf an, einen für den vereinzelten Sack vorgesehene Leitfläche auszubilden,
gegen welche dieser zumindest zeitweilig während der Schwenkbewegung und zumindest
teilweise zur Anlage gebracht werden kann, um den Sack von der Sackentnahmeeinrichtung
auf die Transportstrecke in vorbestimmter Weise im Rahmen einer Schwenkbewegung zu
überführen. Die verschwenkbar um das Schwenkzentrum gelagerte Greifeinrichtung läuft
dabei üblicherweise um die Sackleitfläche um. Sie kann auf der Sackleitfläche geführt
sein. Üblicherweise hat die Greifeinrichtung indes einen Schwenkarm, welcher gelenkig
um das Schwenkzentrum gelagert und einen Greifer trägt, der auf der dem Schwenkzentrum
abgewandten Seiten der Sackleitfläche um diese umläuft. Dabei kann der Greifer zwischen
der Sackleitfläche und einer äußeren Leitfläche vorgesehen sein, welche die Sackleitfläche
ganz oder teilweise umgibt, um den Sack auf einer vorbestimmten Bewegungsbahn zu halten.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist nämlich die Sackschwenkeinrichtung so ausgebildet,
dass diese den vereinzelten Sack lediglich an seinem geschlossenen Ende greift, der
bei der Schwenkbewegung des Sackes um das Schwenkzentrum ein vorauseilendes Ende bildet,
welches vorauseilende Ende durch ein geschlossenes Ende des vorkonfektionierten Sackes
gebildet ist. Mit anderen Worten wird der Sack üblicherweise an seinem geschlossenen
Ende gegriffen und mit diesem Ende vorauseilend in Richtung auf die Transportstrecke
verschwenkt. Auch die Säckentnahmeeinrichtung zum Vereinzeln eines Sackes aus dem
Sackmagazin greift vorzugsweise den Sack an seinem geschlossenen Ende. Danach ist
die Sackentnahmeeinrichtung so ausgebildet, dass sie mit dem zu vereinzelnden und
noch in dem Sackmagazin angeordneten Sack an demjenigen Ende zusammenwirkt, an dem
sich das geschlossene Ende des Sackes befindet. Die Sackentnahmeeinrichtung greift
dementsprechend nicht vollflächig an dem Sack an, sondern lediglich randseitig und
kann - wie im Stand der Technik bekannt - eine Saugbrücke haben, um den zu vereinzelnden
Sack regelmäßig nahezu über seine gesamte Breite zu greifen und von dem Sackmagazin
aufzunehmen.
[0020] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist die
Vereinzelungsvorrichtung eine Blaseinrichtung auf, die eine zwischen dem Sack und
dem Schwenkzentrum angeordnete Blasdüse umfasst, durch welche der vereinzelte Sack
von der Sackleitfläche entfernbar ist. Üblicherweise ist die Blaseinrichtung so gesteuert,
dass diese lediglich pulsartig auf den Sack wirkt, vorzugsweise auf das nicht gegriffene,
freie und nachlaufende Ende des Sackes derart einwirkt, dass dieses Ende um das vorzugsweise
noch fest durch die Greifeinrichtung gehaltene Ende verschwenkt wird, wenn sich der
Sack im Rahmen der Verschwenkbewegung der Transportstrecke annähert. So erlaubt die
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung eine Lage- und/oder Formänderung des Sackes
im Rahmen der Schwenkbewegung derart, dass dieser im Rahmen einer möglichst geschmeidigen
Bewegung von der Schwenkeinrichtung auf die Transportstrecke abgelegt wird.
[0021] Die Blasdüse ist dabei gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung
oberhalb der Transportstrecke angeordnet, so dass das neben der durch die Blasdüse
induzierten Bewegung des Sackes auch die Schwerkraft zu einer möglichst gleichförmigen
und effektiven Bewegung des Sackes zur Ablage desselben auf die Transportstrecke beiträgt.
[0022] Die Abgabeposition, an welcher der Sack von der Sackleitfläche auf die Transportstrecke
abgelegt wird, ist vorzugsweise im Bereich der Blasdüse vorgesehen, welche der Sackleitfläche
zugeordnet ist, mit welcher Blasdüse der Sack, während dieser endseitig von der Greifeinrichtung
noch gehalten wird, um dann die hierdurch gebildete Halteachse, welche üblicherweise
quer zur Sacklängsrichtung im Bereich des gehaltenen Endes des Sackes verläuft, verschwenkt
wird und auf die Transportstrecke abgelegt wird.
[0023] Mit Blick auf den verfahrensmäßigen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
mit den Merkmalen von Anspruch 9 angegeben. Die vorgenannten vorrichtungsgemäßen Merkmale
zeichnen demnach auch das Verfahren des Verschwenkens des Sackes aus. Bei diesem Verfahren
wird zum Vereinzeln von Säcken ein einzelner Sack aus dem Sackmagazin in vorbekannter
Weise entnommen und an eine Transportstrecke übergeben. Nach der Entnahme des vereinzelten
Sackes aus dem Sackmagazin wird indes der Sack verschwenkt, d.h. im Rahmen einer kreisförmigen
Bewegung um ein Schwenkzentrum bewegt, wie dies bereits zuvor zu dem vorrichtungsmäßigen
Aspekt der vorliegenden Erfindung beschrieben worden ist. Das Verfahren ist insbesondere
demnach so zu führen, dass der Sack entlang der Sackleitfläche im Wesentlichen berührungs-
und/oder reibungslos geführt wird.
[0024] Bevorzugte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Ansprüchen
10 bis 13 angegeben.
[0025] Die Verschwenkbewegung um das Schwenkzentrum wird ferner vorzugsweise so gesteuert,
dass das üblicherweise freie, nachlaufende Ende im Rahmen der Schwenkbewegung durch
Fliehkraft radial in Bezug auf die Schwenkbewegung nach außen, d.h. weg von dem Schwenkzentrum
bewegt wird. Zur Übergabe auf die Transportstrecke wird das vorauslaufende Ende vorzugsweise
zunächst an der vorzugsweise vorgesehenen Blasdüse vorbeigeführt, bevor ein von der
Blasdüse abgegebener Blasimpuls auf den Sack aufgeben wird, um dem nachlaufenden Ende
des Sackes - unterstützt durch den Blasimpuls - eine Bewegungsrichtung aufzuprägen,
mit welcher das nachlaufende Ende in Richtung auf die Transportstrecke geführt, vorzugsweise
in etwa tangential zu der Transportstrecke und von oben auf diese abgelegt wird. Abhängig
von der gewünschten Kinematik, der Verschwenkgeschwindigkeit des Sackes auf der Sackschwenkeinrichtung
und der Stärke des Blasimpulses wird dabei vor, während oder nach Aufgeben des Blasimpulses
das vorauseilende Ende des Sackes freigegeben, so dass der Sack sich von der Sackschwenkeinrichtung
entfernt und auf die Transportstrecke abgelegt wird.
[0026] Danach wird der Sack insbesondere bei der Übergabe von der Sackschwenkeinrichtung
auf die Transporteinrichtung um sein vorauslaufendes Ende verschwenkt. Zur Unterstützung
dieser Verschwenkbewegung wird die Verschwenkbewegung um das Schwenkzentrum, d.h.
diejenige verschwenkende Bewegung, durch welche der Sack insgesamt von der Sackentnahmeeinrichtung
zu der Transportstrecke gefördert wird, stark abgebremst. Durch dieses Abbremsen wird
das Schwenken des Sackes um das vorauslaufende Ende begünstigt.
[0027] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus dem
nachfolgenden Ausführungsbeispiel in Verbindung mit der Zeichnung, die schematisch
ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung verdeutlicht. In dieser zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels in einem Betriebszustand, bei dem ein
zu vereinzelnder Sack aus dem Sackmagazin entnommen wird;
- Figur 2
- das Ausführungsbeispiel bei Übergabe des vereinzelten Sackes an die Sackschwenkeinrichtung;
- Figur 3
- das Ausführungsbeispiel beim Bewegen des vereinzelten Sackes auf der Sackschwenkeinrichtung;
und
- Figur 4
- einen Betriebszustand, bei welchem der vereinzelte Sack auf die Transportstrecke überführt
wird.
[0028] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Sackvereinzelungsvorrichtung mit
den wesentlichen Elementen verdeutlicht. Mit Bezugszeichen 2 ist ein Sackmagazin gekennzeichnet,
in welchem eine Vielzahl von Säcken 4 übereinanderliegend bereitgehalten sind. Es
handelt sich um vorkonfektioniert Offensäcke, deren Boden verschlossen und deren Kopf
offen ist, um die jeweiligen Säcke 4 auf einen Füllstutzen aufzuschieben, welcher
Schüttgut in den Sack 4 ausfördert. Eine solche Befüllungsstation ist üblicherweise
dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel in Transportrichtung der Säcke 4
nachgelagert. Das gezeigte Ausführungsbeispiel kann dementsprechend Teil einer Einrichtung
sein, in welcher die vorkonfektionierten Säcke 4 gegriffen, mit dem gezeigten Ausführungsbeispiel
vereinzelt und von dort einer Befüllstation zugeführt werden, wo die vereinzelten
Säcke befüllt werden. Danach werden die Säcke üblicherweise verschlossen und abgeworfen
und zu Stückgutstapeln aufgestapelt.
[0029] Mit Bezugszeichen 6 ist in der Zeichnung eine Sackentnahmeeinrichtung gekennzeichnet,
die einen Schwenkarm 8 umfasst, der um ein Schwenklager 10 schwenkbar gelagert und
an seinem gegenüberliegenden Ende mit einer Saugbrücke 12 versehen ist. Durch Verschwenken
des Schwenkarmes 8 ist diese Saugbrücke 12 auf den obersten, zu vereinzelnden Sack
4 des Magazins 2 anlegbar, und zwar im Bereich des geschlossenen Endes des Sackes
4.
[0030] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist oberhalb des Schwenklagers 10 und im Wesentlichen
oberhalb der Saugbrücke 12 eine mit Bezugszeichen 14 gekennzeichnete Schwenkeinrichtung
vorgesehen, die eine ortfest angeordnete Trommel 16 umfasst, welche an ihrem Außenumfang
eine Sackleitfläche 18 ausbildet. Die Trommel 16 hat eine zylindrische Form, ist indes
umfänglich nicht geschlossen. Der Mittelpunkt der Trommel ist mit Bezugszeichen 20
gekennzeichnet. Die Schwenkeinrichtung umfasst des Weiteren einen mit Bezugszeichen
22 gekennzeichneten Greifer, der über einen nicht gezeigten Lagerarm verschwenkbar
um den Mittelpunkt 20 gelagert ist. Dieser Greifer 22 ist radial außerhalb der Sackleitfläche
18 vorgesehen. In Figur 1 ist der Greifer 22 in seiner Aufnahmeposition A angeordnet.
[0031] Ausgehend von dieser Aufnahmeposition A und mit einem Verschwenkwinkel von etwa 200°
bis 250° im Uhrzeigersinn versetzt hierzu hat die Sackleitfläche 14 mehrere Luftauslassöffnungen,
welche eine mit Bezugszeichen 24 gekennzeichnete Blasdüse bilden. In Schwenkrichtung
um weitere 30° bis 60° versetzt befindet sich eine mit Bezugszeichen 26 gekennzeichnete
Transportstrecke, die vorliegend durch ein Förderband ausgebildet ist.
[0032] Unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 4 wird der Betrieb des Ausführungsbeispiels
erläutert. Zunächst wird der oberste, in dem Magazin 2 gehaltene Sack 4 durch die
Saugbrücke 12 an dem geschlossenen Ende durch die Sackentnahmeeinrichtung 6 gegriffen
(vgl. Fig. 1). Dabei wird die Saugbrücke 12 aktiviert, so dass der zu vereinzelnde
Sack 4 an der Sackentnahmeeinrichtung 6 fixiert ist. Danach wird der Schwenkarm 8
im Uhrzeigersinn verschwenkt (vgl. Fig. 2). Ein die Saugbrücke 12 geschlossener ventilseitiger
Endabschnitt 4a wird von dem Greifer 22 gegriffen, ohne dass die Drehbewegung des
Greifers unterbrochen wird. Danach wird die Saugbrücke 12 deaktiviert, so dass der
durch die Sackentnahmeeinrichtung 6 zunächst vereinzelte Sack 4 allein durch den Greifer
22 gehalten wird.
[0033] Im Rahmen der Schwenkbewegung des Greifers 22 um den ein Schwenkzentrum ausbildenden
Mittelpunkt 20 der Trommel 16 bildet der mit Bezugszeichen 4a gekennzeichnete Endabschnitt
ein vorauseilendes Ende des Sackes 4, welches der Verschwenkbewegung des Greifers
22 folgt, wohingegen das andere, als nachlaufendes Ende 4b bezeichnete Ende lediglich
durch die Sackleitfläche 18 gehindert wird, radial nach innen umzuschlagen. Dementsprechend
wird der Sack 4 im Rahmen der Schwenkbewegung um das Schwenkzentrum 20 ganz oder teilweise
und jedenfalls zeitweilig im Rahmen der Schwenkbewegung vor der Sackleitfläche 18
gestützt, d.h. gleitet auf dieser Fläche ab (vgl. Fig. 3). Während dieser Schwenkbewegung
wird der Schwenkarm 8 der Sackentnahmeeinrichtung 6 von der in Figur 2 gezeigten Übergabeposition
U zu der in Figur 1 bzw. 4 gezeigten Ansaugposition V zurückverschwenkt.
[0034] Im Rahmen der Schwenkbewegung passiert der Greifer 22 die Blasdüse 24, während das
vorauslaufende Ende 4a weiterhin in dem Greifer 22 geklemmt ist. Danach wird durch
die Blasdüse 24 ein Luftstoß ausgeblasen, der gegen den vereinzelten Sack 4 wirkt
und das nachlaufende Ende 4b um den Greifer 22 verschwenkt, so dass das nachlaufende
Ende 4b in Richtung auf die Transportstrecke 26 verschwenkt wird. Im Rahmen dieser
Bewegung wird üblicherweise die Verschwenkbewegung des Sackes 4 um das Schwenkzentrum
20 stark abgebremst, wodurch ein weiterer, das nachlaufende Ende 4b in beschleunigter
Weise in Richtung auf die Transportstrecke 26 fördernder Impuls bewirkt wird. Des
Weiteren wird der Greifer 22 in der in Figur 4 gezeigten Abgabeposition B geöffnet,
so dass der vereinzelte Sack 4 der durch den Luftstoß und die Zentrifugalkraft aufgeprägten
Bewegung des Sackes 4 folgt und in Richtung auf die Transportstrecke 26 von der Schwenkeinrichtung
14 abgeleitet wird (vgl. Fig. 4).
[0035] Mit Blick auf eine möglichst rasche Vereinzelung eines Sackes 4 aus dem Magazin 2
erfolgt die Verschwenkbewegung des Greifers 22 kontinuierlich, wobei die Sackentnahmeeinrichtung
6 so auf die Bewegung des Greifers 22 abgestimmt wird, dass der Endabschnitt 4a durch
die Sackentnahmeeinrichtung 6 in den noch offenen Greifer 22 verbracht und dieser
dann während der Schwenkbewegung des Greifers 22 um das Schwenkzentrum 20 geschlossen
wird, um den vereinzelten Sack 4 zu greifen. Es findet dementsprechend eine kontinuierliche
Drehbewegung des Greifers 22 um den Mittelpunkt 20 statt.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 2
- Magazin
- 4
- Sack
- 4a
- Endabschnitt, vorauslaufendes Ende
- 4b
- nachlaufendes Ende
- 6
- Sackentnahmeeinrichtung
- 8
- Schwenkarm
- 10
- Schwenklager
- 12
- Saugbrücke
- 14
- Schwenkeinrichtung
- 16
- Trommel
- 18
- Sackleitfläche
- 20
- Mittelpunkt/Schwenkzentrum
- 22
- Greifer
- 24
- Blasdüse
- 26
- Transportstrecke
- A
- Aufnahmeposition der Schwenkeinrichtung
- B
- Abgabeposition der Schwenkeinrichtung
- U
- Übergabeposition
- V
- Ansaugposition
1. Sackvereinzelungsvorrichtung mit einem Sackmagazin (2) zur Lagerung vorkonfektionierter
Säcke (4);
einer dem Sackmagazin (2) zugeordneten Sackentnahmeeinrichtung (6) zur Entnahme eines
vereinzelten Sackes (4) aus dem Sackmagazin (2) und
einer Transportstrecke (26) zum Ausfördern des vereinzelten Sackes (4) aus der Sackvereinzelungsvorrichtung,
gekennzeichnet durch
eine der Transportstrecke (26) vorgeschaltete Sackschwenkeinrichtung (14), mit welcher
der vereinzelte Sack (4) von der Sackentnahmeeinrichtung (6) zu der Transportstrecke
(26) durch Verschwenken um ein Schwenkzentrum (20) bringbar ist.
2. Sackvereinzelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sackschwenkeinrichtung (14) eine das Schwenkzentrum (20) umfänglich umgebende
Sackleitfläche (18) ausbildet, der eine verschwenkbar um das Schwenkzentrum (20) gelagerte
Greifeinrichtung (22) zugeordnet ist.
3. Sackvereinzelungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sackleitfläche (18) durch eine zumindest teilweise das Schwenkzentrum (20) umgebende
Zylinderfläche gebildet ist.
4. Sackvereinzelungsvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sackleitfläche (18) ortsfest angeordnet ist.
5. Sackvereinzelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifeinrichtung zumindest einen um das Schwenkzentrum (20) drehbar gelagerten
Greifer (22) umfasst.
6. Sackvereinzelungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sackentnahmeeinrichtung (6) an einer ein geschlossenes Ende (4a) der Säcke (4)
aufnehmenden Seite des Sackmagazins (2) in Wirklage mit dem zu vereinzelnden Sack
(4) bringbar ist und dass die Sackschwenkeinrichtung (14) zum Greifen des vereinzelten
Sackes (4) an demgeschlossenen Ende (4a) ausgebildet ist.
7. Sackvereinzelungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Blaseinrichtung mit einer zwischen dem Sack (4) und dem Schwenkzentrum (20)
angeordneten Blasdüse (24), durch welche der vereinzelte Sack (4) von der Sackleitfläche (18) entfernbar ist.
8. Sackvereinzelungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasdüse (24) oberhalb der Transportstrecke (26) angeordnet ist.
9. Verfahren zum Vereinzeln von Säcken, bei dem ein einzelner Sack (4) aus einem Sackmagazin
(2) entnommen und auf eine Transportstrecke (26) übergeben wird, dadurch gekennzeichnet,
dass der Sack (4) nach seiner Entnahme aus dem Sackmagazin (2) verschwenkt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Sack (4) nach seiner Entnahme aus dem Sackmagazin (2) auf einer kreisförmigen
Bewegungsbahn um ein Schwenkzentrum (20) verschwenkt und auf eine Transportstrecke
(26) abgelegt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Sack (4) nach seiner Entnahme aus dem Sackmagazin (2) an seinem beim Verschwenken
vorauslaufenden Ende (4a) gegriffen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Sack (4) während des Verschwenkens zumindest zeitweilig und teilweise an einer
das Schwenkzentrum (20) umgebenden Sackleitfläche (18) geführt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Sack (4) zumindest mit einer solchen Geschwindigkeit verschwenkt wird, dass ein
nachlaufendes Ende (4b) durch die Fliehkraft von dem Schwenkzentrum (20) weg bewegt
wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur Übergabe auf die Transportstrecke (26) in einer Schwenkbewegung das vorauslaufende
Ende (4a) des Sackes (4) an einer Blasdüse (24) vorbeigeführt, danach ein auf den
Sack (4) wirkender Blasimpuls auf den Sack (4) aufgegeben und das vorauseilende Ende
(4a) des Sackes (4) freigegeben wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zur Übergabe auf die Transportstrecke (26) die Schwenkbewegung des Sackes (4) stark
abgebremst wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass zur Übergabe auf die Transportstrecke (26) der Sack (4) um sein vorauslaufendes Ende
(4a) verschwenkt wird.