[0001] Die Erfindung betrifft einen Aufzug mit Sicherheitseinrichtung, insbesondere mit
zwei Sicherheitscontrollern.
[0002] Üblicherweise ist ein Aufzug mit einer Sicherheitskette von in Serie geschalteten
Kontakten und Schaltern ausgerüstet. Die Kontakte oder Schalter überwachen den Zustand
einer sicherheitsrelevanten Aufzugkomponente, wie beispielsweise eine Stockwerktür
oder eine Kabinentüre, oder stellen eine kritische Fahrsituation der Kabine fest,
wie beispielsweise eine Übergeschwindigkeit oder das Überfahren einer Sicherheitszone
am Schachtende. Falls bei Eintreten einer unsicheren Situation einer dieser Schalter
oder Kontakte in der Sicherheitskette offen steht und somit die Sicherheitskette unterbrochen
ist, wird die Stromzufuhr zum Antrieb unterbrochen und der Aufzug stillgelegt.
[0003] Diese an und für sich relativ einfache und sichere Sicherheitseinrichtung besitzt
einige Nachteile. Die einzelnen Schalter und Kontakte basieren auf elektro-mechanischer
Bauweise, die stets einer gewissen Gebrauchsabnutzung unterliegt. Dies führt mit fortlaufender
Nutzungsdauer zu fehlerhaftem Verhalten der Sicherheitseinrichtung und folglich zu
einem erhöhten Wartungsaufwand der Anlage. Zudem lässt eine solche Sicherheitskette
auch bei tadelloser Funktionsfähigkeit keinen Rückschluss auf Fehlerursache zu. Dies
führt in der Praxis zu teilweise aufwendigen Fehlererruierungsarbeiten bei der Wiederinbetriebnahme
des Aufzugs nach einem Störungsfall.
[0004] Obige Nachteile der Sicherheitskette sind durch eine elektronische Sicherheitseinrichtung
für einen Aufzug nach Patentschrift
EP 1159218 A1 weitgehend behoben. Diese elektronische Sicherheitseinrichtung verfügt über einen
Sicherheitscontroller und einen Sicherheitsbus. Der Sicherheitscontroller fragt über
den Sicherheitsbus den Zustand von elektronischen Sensoren, die an Busknoten mit dem
Sicherheitsbus verbunden sind, ab. Da die Busknoten eindeutig adressierbar sind, ist
im Störungsfall, die Fehlerquelle eindeutig Lokalisierbar. Durch die Substitution
der elektro-mechanischen Schalter durch elektronische Komponenten funktioniert die
Sicherheitseinrichtung zudem zuverlässiger.
[0005] Die elektronische Sicherheitseinrichtung gemäss
EP 1159218 A1 ist jedoch relativ teuer. Denn die einzelnen Komponenten, wie Sichereitscontroller-,
Sicherheitsbus, Busknoten und daran angeschlossenen Sicherheitsschalter und Sensoren,
dieser Sicherheitseinrichtung müssen ausfallsicher ausgelegt sein.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ist also eine elektronische Sicherheitseinrichtung
für einen Aufzug zu entwickeln, die besonders günstig ist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch einen Aufzug gelöst, der über eine Kabine, eine Antriebsanordnung,
einen ersten Sicherheitscontroller und einen zweiten Sicherheitscontroller verfügt.
Dabei überwachen der erste und der zweite Sicherheitscontroller je mittels mindestens
eines ersten und zweiten Sensors einen Zustand des Aufzugs. Wenn der erste und der
zweite Sicherheitscontroller einen unsicheren Zustand feststellen, ergreift zumindest
einer der ersten und zweiten Sicherheitscontroller eine Massnahme, um den Aufzug in
einen sicheren Zustand zu bringen. Der erste Sensor ist auf der Kabine angeordnet
und dazu ausgelegt, eine Position und Geschwindigkeit der Kabine zu erfassen. Der
zweite Sensor ist im Bereich der Antriebsanordnung angeordnet und dazu ausgelegt,
mittels Überwachung der Drehbewegung eines Rotors der Antriebsanordnung eine Position
und Geschwindigkeit der Aufzugkabine zu erfassen.
[0008] Der Vorteil dieses Aufzugs liegt in der mehrfachen Erfassung der Position und Geschwindigkeit
der Kabine durch den ersten und zweiten Sensor und der doppelten Auswertung der Sensorsignale
durch den ersten und zweiten Sicherheitssensor. Diese durchgehend mehrfache Auslegung
der Sicherheitseinrichtung ermöglicht den Einsatz von günstigen Standardkomponenten.
Zudem werden bereits im Aufzug vorhandene Systeme wie der erste und der zweite Sensor,
die bereits Informationen zur Position und Geschwindigkeit der Kabine für eine Aufzugsteuerung
bereitstellen, optimal genutzt.
[0009] Gemäss eines weiteren Aspekts ist der erste Sicherheitscontroller auf der Kabine
angeordnet und der zweite Sicherheitscontroller im Bereich der Antriebsanordnung angeordnet
ist. Dabei ergeben sich kurze Kommunikationswege einerseits zwischen dem ersten Sensor
und dem ersten Sicherheitscontroller und andererseits zwischen dem zweiten Sensor
und dem zweiten Sicherheitscontroller.
[0010] Noch ein weiterer Aspekt betrifft das Erfassen des Öffnungszustands einer Schachttüre
mittels eines weiteren dritten und eines weiteren vierten Sensors. Dabei kommuniziert
der dritte Sensor mit dem ersten Sicherheitscontroller, vorzugsweise über ein zugeordnetes
Stockwerkpanel. Der vierte Sensor kommuniziert mit dem zweiten Sicherheitscontroller.
[0011] Noch ein weiterer Aspekt betrifft die Erfassung eines Öffnungszustands einer Kabinentüre
mittels eines weiteren fünften und eines weiteren sechsten Sensors. Dabei kommuniziert
der sechste Sensor mit dem zweiten Sicherheitscontroller, vorzugsweise über ein zugeordnetes
Kabinenpanel. Der fünfte Sensor kommuniziert mit dem ersten Sicherheitscontroller.
[0012] In einem weiteren Aspekt verfügt die Aufzugkabine über eine Kabinenbremse. Der erste
und/oder der zweite Sicherheitscontroller betätigen bei Feststellen eines unsicheren
Zustands die Kabinenbremse, um den Aufzug in einen sicheren Zustand zu bringen. Zudem
verfügt die Antriebsanordnung über eine Antriebsbremse. Die Antriebsbremse wird ebenfalls
von der erste und/oder der zweite Sicherheitscontroller bei Feststellen eines unsicheren
Zustands betätigt, um den Aufzug in einen sicheren Zustand zu bringen.
[0013] Ferner betrifft ein Aspekt einen Controllerbus, der den ersten und den zweiten Sicherheitscontroller
verbindet. Über diesen Controllerbus überprüfen der erste und der zweite Sicherheitscontroller
je den erfassten Zustand auf Gleichheit. Bei Abweichen der Gleichheit des erfassten
Zustands bringen der erste und/oder der zweite Sicherheitscontroller den Aufzug in
einen sicheren Zustand.
[0014] Schliesslich verfügt der Aufzug in einem weiteren Aspekt über eine Aufzugsteuerung,
wobei der erste und der zweite Sicherheitscontroller der Aufzugsteuerung einen erfassten
Zustand des Aufzugs übermitteln.
[0015] Im Folgenden wird die Erfindung durch Ausführungsbeispiele und anhand von einer Zeichnung
verdeutlicht und weiter beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 Eine Ausführung des Aufzugs mit der Sicherheitseinrichtung in einer stark schematisierten
Ansicht.
Figur 1 zeigt eine Ausführung des Aufzugs 10 einer Kabine 20. Die Kabine 1 ist entlang
einer Fahrbahn, die normalerweise durch Führungsschienen definiert und durch einen
Schacht begrenzt ist, verfahrbar. Dazu verfügt der Aufzug typischerweise über ein
Gegengewicht, ein Trag- und Treibmittel, an dem die Kabine 20 und das Gegengewicht
aufgehängt sind und über eine Antriebsanordnung 20 mit Motor 32, der über eine Treibscheibe
in Wirkkontakt mit dem Trag- und Treibmittel steht. Um die Kabine 20 zu stoppen ist
der Aufzug 10 zudem mit einer Antriebsbremse 31, die auf eine Antriebswelle des Motors
32 wirkt, und mit einer Kabinenbremse 29, die an der Kabine 20 angeordnet ist und
auf die Führungsschienen wirkt, ausgerüstet Aus Übersichtlichkeitsgründen sind der
Schacht, die Führungsschienen, das Gegengewicht, die Trag- und Treibmittel sowie die
Treibscheibe in Figur 1 nicht dargestellt.
[0016] Desweiteren sind mehrere Schachttüren 44 auf den Stockwerken und eine Kabinentüre
26 vorgesehen, die die Kabine 20 bei einem Stockwerkhalt zum Zusteigen bzw. Aussteigen
freigeben und vor einer geplanten Weiterfahrt wieder verschliessen. Für das Öffnen
und Schliessen der Kabinentüre 26 und der Schachttüren 44 ist ein Türantrieb 25 vorgesehen,
der auf der Kabine 20 angeordnet ist.
[0017] Eine Aufzugsteuerung 1 steuert die Fahrt der Kabine 20. Dazu ist die Aufzugsteuerung
1 über eine Leitung 42, insbesondere einen Datenbus mit Stockwerkpanelen 43, die jeweils
auf einem Stockwerk positioniert sind, verbunden. Die Stockwerkpanele 43 stellen Mensch/Maschinen-Schnittstellen
dar, mit denen ein Fahrgast einen Kabinenruf eingeben kann. Je nach Ausgestaltung
des Stockwerkpanels 43 können unterschiedliche Informationen an die Aufzugsteuerung
1 übermittelt werden. Zumindest wird der Standort des betätigten Stockwerkpanels an
die Aufzugsteuerung 1 bekanntgegeben. Zudem können auch die gewünschte Fahrtrichtung
oder sogar das gewünschte Zielstockwerk mit dem Kabinenruf kommuniziert werden.
[0018] Optional ist der Aufzug 10 mit einem Kabinenpanel 27 ausgerüstet, das im Innenraum
der Kabine 20 positioniert ist und mit welchem die Aufzugsteuerung 1 über eine weitere
Datenleitung verbunden ist. In der gezeigten Ausführung ist die Datenleitung als Controllerbus
4 ausgelegt. Das Kabinenpanel 27 stellt ebenfalls eine Mensch/Maschinen-Schnittstelle
dar, mit der ein Fahrgast der Aufzugsteuerung 1 sein Zielstockwerk eingeben kann.
Zudem kann das Kabinenpanel 27 Bedienelemente zum Öffnen und Schliessen der Kabinentüre
26 umfassen. Falls die Stockwerkpanele 43, so ausgelegt sind, dass das gewünschte
Zielstockwerk bereits beim Kabinenruf mitgeteilt wird, können die Bedienelemente für
die Eingabe des Zielstockwerks auf dem Kabinenpanel 27 entfallen.
[0019] Die Aufzugsteuerung 1 wertet die eingehenden Kabinenrufe und Zielstockwerkangaben
aus und plant die Fahrten der Kabine 20 dermassen, dass die Kabinenrufe sowie die
gewünschten Zielstockwerke möglichst effizient bedient werden bzw. angefahren werden.
Dementsprechend gibt die Aufzugsteuerung 1 Steuerbefehle an die Stromversorgung 33,
den Motor 32 und die Antriebsbremse 31 mit Strom zu versorgen, um die geplanten Fahrten
der Kabine 20 auszuführen. Ebenso gibt die Aufzugsteuerung 1 Steuerbefehle an den
Türantrieb 25, bei einem Stockwerkhalt die Kabinentüre 26 sowie eine zugeordnete Schachttüre
44 zu öffnen und wieder zu schliessen. Diese Steuerbefehle an die Stromversorgung
33 und den Türantrieb 25 erfolgen vorzugsweise über den Controllerbus 4.
[0020] In der gezeigten Ausführung ist die Aufzugsteuerung 1 im Bereich der Antriebsanordnung
30 angeordnet. Die Aufzugsteuerung 1 ist jedoch auch in einem anderen Bereich des
Aufzugs 10 positionierbar, beispielsweise auf der Kabine 20, im Rahmen einer Schachttüre
44 oder im unteren Bereich des Schachtes.
[0021] Zur Gewährleistung eines sicheren Betriebs des Aufzugs 10 ist eine Sicherheitseinrichtung
vorgesehen, die den Zustand des Aufzugs 1 überwacht, bei Erkennen eines kritischen
Zustands eingreift und den Aufzug 1 in einen sicheren Zustand bringt. Dazu verfügt
die Sicherheitseinrichtung über einen ersten Sicherheitscontroller 2 und einen zweiten
Sicherheitscontroller 3, die über den Controllerbus 4 verbunden sind und über diesen
kommunizieren können. Die beiden Sicherheitscontroller 2, 3 überwachen insbesondere
die Position und die Geschwindigkeit der Kabine 20, den Zustand der Schachttüren 44
und der Kabinentüre 26 je mit einem separaten Satz von Sensoren 24, 34, 45, 46, 22,
23. Zudem sind auch weitere Sensoren mit den Sicherheitscontrollern 2, 3 verbindbar.
Solche Sensoren können beispielsweise dazu ausgelegt sein, einen Endschalter am Fahrbahnende,
eine Schlaffseilüberwachung oder weitere sicherheitsrelevante Funktionen des Aufzugs
10 zu realisieren.
[0022] Ein erster Positions- und Geschwindigkeitssensor 24 ist auf der Kabine 20 angeordnet
und bewegt sich mit dieser entlang der Fahrbahn. Dieser Sensor 24 ist beispielsweise
Teil eines Systems, das eine Absolutposition der Kabine 20 bezüglich der Fahrbahn
erfasst. Ein solches System umfasst beispielsweise ein Magnetband, das entlang der
Fahrbahn ausgelegt ist, und einen Hall-Sensor 24, der auf der Kabine befestigt ist
und auf dem Magnetband gespeicherte Positionsinformationen abliest. Weitere solche
Systeme, basierend auf optischen, dielektrischen etc. Codierungen, sind bekannt und
können alternativ zu obigem Beispiel eingesetzt werden. Abweichend von Bandträgem
sind die codierten Informationen auch direkt auf einer Führungsschiene oder einer
Wand des Schachts auftragbar. Zudem ist der erste Positions- und Geschwindigkeitssensor
24 auch als Inkrementalgeber, der mittels Reibrad auf einer Führungsfläche einer Führungsschiene
abläuft, realisierbar. Der erste Positions- und Geschwindigkeitssensor 24 ist mit
dem ersten Sicherheitscontroller 2 über eine Leitung verbunden und übermittelt darüber
Signale, die der erste Sicherheitscontroller 2 auswertet.
[0023] Ein zweiter Positions- und Geschwindigkeitssensor 34 befindet sich im Bereich der
Antriebsanordnung 30 und überwacht die Drehrichtung und Winkelgeschwindigkeit der
Antriebswelle des Motors 32. Vorzugsweise ist dieser Positions- und Geschwindigkeitssensor
34 als Inkrementalgeber ausgelegt. Diese Sensorbauweise ist zuverlässig und als Standardprodukt
günstig zu beschaffen. Dem Fachmann steht es natürlich offen, andere Sensorbauweisen
einzusetzen, mit der ebenfalls aus einer Bewegung des Motors, die Position und Geschwindigkeit
der Kabine 20 ableitbar ist. Der zweite Positions- und Geschwindigkeitssensor 34 ist
vorzugsweise mit dem zweiten Sicherheitscontroller 3 über eine weitere Leitung verbunden
und übermittelt darüber Signale, die der zweite Sicherheitscontroller 2 auswertet.
[0024] Ein dritter und vierter Sensor 45, 46 sind vorgesehen, die jeweils den Öffnungszustand
einer zugeordneten Schachttüre 44 überwacht. Vorzugsweise wird jede Schachttüre 44
durch ein solches Sensorpaar 45, 46 überwacht. Typischerweise sind solche Sensoren
45, 46 als elektro-mechanische Schalter ausgelegt. Es sind jedoch weitere Sensortypen
einsetzbar, um den Öffnungszustand einer Schachttüre 44 zu überwachen. Solche alternativen
Sensoren basieren beispielsweise auf elektromagnetischen, optischen, oder magnetischen
Funktionsweisen. Der dritte Sensor 45 ist mit dem Stockwerkpanel 43 verbunden. Die
Signale des dritten Sensors 45 werden über eine Leitung 42, mit der das Stockwerkpanel
43 mit der Aufzugsteuerung 1 verbunden ist, via Aufzugsteuerung 1 und Controllerbus
4 an den ersten Sicherheitscontroller 2 übermittelt und dort auch ausgewertet. Der
vierte Sensor 46 überträgt seine Signale über eine Leitung 41 direkt an den zweiten
Sicherheitscontroller 3. Der zweite Sicherheitscontroller 3 wertet die Signale des
vierten Sensors 46 aus. Vorzugsweise sind alle vierten Sensoren 46 unterschiedlicher
Schachttüren 43 in Serie geschalten. Desweiteren sind die Leitungen 42 und 41 vorzugsweise
als Datenbus ausgelegt.
[0025] Ein fünfter und sechster Sensor 22, 23 überwachen den Öffnungszustand der Kabinentüre
26. Auch diese Sensoren 22, 23 sind typischerweise als elektro-mechanische Schalter
ausgelegt. Wie die dritten und vierten Sensoren 45, 46 sind die fünften und sechsten
Sensoren 22, 23 ebenfalls durch vergleichbare Sensoren, die auf alternativen Funktionsweisen
beruhen, realisierbar. Der fünfte Sensor 22 ist direkt über eine Leitung mit dem ersten
Sicherheitscontroller 2 verbunden. Der erste Sicherheitscontroller 2 wertet dann die
eingehenden Signale des fünften Sensors 22 aus. Der sechste Sensor 23 ist mit dem
Kabinenpanel 27 verbunden. Dementsprechend werden die Signale des sechsten Sensors
23 über den Controllerbus 4, an welchem das Kabinenpanel 27 angeschlossen ist, an
den zweiten Sicherheitscontroller 3 übermittelt und dort ausgewertet.
[0026] Die eingehenden Signale der Sensoren 24, 34, 45, 46, 22, 23 werden also in den jeweils
zugeordneten Sicherheitscontrollern 2, 3 ausgewertet. Die Sicherheitscontroller 2,
3 überprüfen jeder für sich, ob der Aufzug 10 in einem zulässigen oder unzulässigen
Zustand ist. Vorzugsweise vergleichen die beiden Sicherheitscontroller 2, 3 zudem
die überprüften Sensorsignale auf Gleichheit. Wird ein unzulässiger Zustand oder wird
ein Abweichen von der Gleichheit der eingehenden Sensorsignale von mindestens einem
der Sicherheitscontroller 2, 3 festgestellt, so trifft der mindestens eine Sicherheitscontroller
2, 3 Massnahmen um den Aufzug 10 in einen sicheren Zustand zu bringen.
[0027] Ein unsicherer Zustand tritt beispielsweise dann ein, wenn eine Schachttüre 43 offen
steht, obwohl die Kabine 20 nicht auf dem entsprechenden Stockwerk hält oder wenn
eine Kabinentüre 26 während einer Fahrt der Kabine 20 nicht geschlossen ist. Zudem
können die Sicherheitscontroller 2, 3 eine Übergeschwindigkeit auch in Abhängigkeit
zu einem Fahrbahnende oder einem geplanten Halt feststellen.
[0028] Um den Aufzug 1 gegebenenfalls wieder in einen sicheren Zustand bringen zu können,
sind jeweils Schalter 37, 38 bzw. 35, 36 bzw. 28, 29 von den beiden Sicherheitscontroller
2, 3 betätigar. Mit diesen Schaltern 37, 38 bzw. 35, 36 bzw. 28, 29 ist die Stromzufuhr
von der Stromversorgung 33 zum Motor 32, zu einer Antriebsbremse 31 oder zu einer
Kabinenbremse 21 unterbrechbar. Dies bewirkt einerseits ein Abschalten des Motors
32 bzw. ein Schliessen der Antriebsbremse 31 oder der Kabinenbremse 29. In einer besonders
bevorzugten Ausführung sind die einzelnen Massnahmen zeitlich versetzt einleitbar.
Je nach Wirksamkeit einer Massnahme entscheidet der mindestens eine Sicherheitscontroller
2, 3, ob eine weitere Massnahme einzuleiten ist. So könnte beispielsweise bereits
die Betätigung der Schalter 37, 38 zur Einleitung eines Nothalts den Aufzug 10 in
einen sicheren Zustand überführen. Werden vorgebbare Kriterien überschritten, entscheidet
der mindestens eine Sicherheitscontroller 2, 3 darüber hinaus die Antriebsbremse 31
mittels der Schalter 35, 36 zu aktivieren, oder schliesslich die Kabinenbremse 29
mittels der Schalter 28, 29, zu aktivieren.
1. Aufzug (10) über
- eine Kabine (20),
- eine Antriebsanordnung (30),
- einen ersten Sicherheitscontroller (2) und
- einen zweiten Sicherheitscontroller (3) verfügend,
wobei der erste und der zweite Sicherheitscontroller (2, 3) je mittels mindestens
eines ersten und zweiten Sensors (24, 34) einen Zustand des Aufzugs (10) überwachen
und bei feststellen eines unsicheren Zustands zumindest einer der ersten und zweiten
Sicherheitscontroller (2, 3) eine Massnahme ergreift, um den Aufzug (10) in einen
sicheren Zustand zu bringen,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Sensor (24) auf der Kabine (20) angeordnet ist und dazu ausgelegt ist, eine
Position und Geschwindigkeit der Kabine (20) zu erfassen und dass der zweite Sensor
(34) im Bereich der Antriebsanordnung (30) angeordnet ist und dazu ausgelegt ist,
mittels Überwachung der Drehbewegung eines Rotors der Antriebsanordnung (30) eine
Position und Geschwindigkeit der Aufzugkabine (20) zu erfassen..
2. Aufzug (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Sicherheitscontroller (2) auf der Kabine (20) angeordnet ist
3. Aufzug (10) nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zweite Sicherheitscontroller (3) im Bereich der Antriebsanordnung (30) angeordnet
ist.
4. Aufzug (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein weiterer dritter und ein weiterer vierter Sensor (45, 46) den Öffnungszustand
einer Schachttüre erfassen, wobei der dritte Sensor (45) mit dem ersten Sicherheitscontroller
(2) kommuniziert und der vierte Sensor (46) mit dem zweiten Sicherheitscontroller
(3) kommuniziert.
5. Aufzug (10) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der dritte Sensor (45) über ein zugeordnetes Stockwerkpanel (43) mit dem ersten Sicherheitscontroller
(2, 3) kommuniziert.
6. Aufzug (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein weiterer fünfter und ein weiterer sechster Sensor (22, 23) den Öffnungszustand
einer Kabinentüre (26) erfaßt, wobei der fünfte Sensor (22) mit dem ersten Sicherheitscontroller
(2) kommuniziert und der sechste Sensor (23) mit dem zweiten Sicherheitscontroller
(3) kommuniziert.
7. Aufzug (10) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der sechste Sensor (23) über ein zugeordnetes Kabinenpanel (27) mit dem zweiten Sicherheitscontroller
(3) kommuniziert.
8. Aufzug (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufzugkabine (20) über eine Kabinenbremse (21) verfügt, wobei der erste und/oder
der zweite Sicherheitscontroller (2, 3) bei Feststellen eines unsicheren Zustands
die Kabinenbremse (21) betätigen, um den Aufzug (10) in einen sicheren Zustand zu
bringen.
9. Aufzug (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Antriebsanordnung (30) über eine Antriebsbremse (31) verfügt, wobei der erste
und/oder der zweite Sicherheitscontroller (2, 3) bei Feststellen eines unsicheren
Zustands die Antriebsbremse (31) betätigen, um den Aufzug (10) in einen sicheren Zustand
zu bringen.
10. Aufzug (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste und der zweite Sicherheitscontroller (2, 3) über einen Controllerbus (4)
verbunden sind und darüber den erfassten Zustand auf Gleichheit überprüfen, wobei
bei Abweichen der Gleichheit des erfassten Zustands der erste und/oder der zweite
Sicherheitscontroller (2, 3) den Aufzug (10) in einen sicheren Zustand bringt.
11. Aufzug (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Aufzug (10) weiters über eine Aufzugsteuerung (1) verfügt, wobei der erste und
der zweite Sicherheitscontroller (2, 3) der Aufzugsteuerung (1) einen erfassten Zustand
des Aufzugs (10) übermitteln.