[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur kontaktlosen Übertragung von elektrischer
Energie zwischen einer Wand und einem an dieser Wand um eine Scharnierachse scharniergelenkig
befestigten Flügel, bei dem eine an der Wand befestigte Primärspule und eine an dem
Flügel befestigte Sekundärspule vorgesehen sind, die sich mit Hilfe eines Bandbolzens
in induktiver Wirkverbindung befinden.
[0002] Insbesondere Flügel von Türen für Objekte wie Häuser, Geschäfte oder Produktionshallen
weisen in zunehmendem Maße die Sicherheit oder den Komfort verbessernde Einrichtungen
auf, deren jeweils aktueller Betriebszustand und deren Betätigung durch außerhalb
der Tür angeordnete Überwachungs- oder Betätigungseinrichtungen überwacht oder betätigt
wird und welche Betriebszustandsänderungen oder eventuell von Sensoren empfangene
Signale an die Überwachungs- oder Betätigungseinrichtungen senden.
[0003] Beispielhaft sei hier eine in dem Gebäude installierte Gefahrenmeldeanlage genannt,
die mit an der Tür vorgesehenen Einrichtungen beispielsweise zur Öffnungs-, Durchbruch-,
Verschluss-, Sabotage-, oder Motorschlossüberwachung kommuniziert.
[0004] Zur Übertragung von entsprechenden Signalen und elektrischen Leistungen zwischen
der Überwachungseinrichtung und an den an der Tür befindlichen Einrichtungen finden
im Stand der Technik vielartige Kabel Verwendung, die zwischen dem Flügel und dem
Rahmen flexibel verlegt und häufig zum Schutz von einem flexiblen Metallschlauch umgeben
sind.
[0005] Diese Kabelübergänge beeinträchtigen das optische Erscheinungsbild erheblich und
können beim Schließen des Flügels eingeklemmt werden, was zu Beschädigungen oder sogar
zur Zerstörung der Kabel führen kann. Darüber hinaus stellen die Kabelübergänge hinsichtlich
möglicher Manipulationen Schwachstellen dar, weswegen zum Sabotageschutz eine sogenannte
Z-Verdrahtung von Sensoren oder Kontakten auch in dem Kabelübergang verwirklicht ist.
[0006] Aus der
DE 10 2004 017 341 A1 ist ein Band mit einem eingebauten Trafo für eine kontaktlose Energieübertragung
bekannt. Dieses Band umfasst eine in einem Rahmenbandteil angeordnete Primärspule
und eine in einem Flügelbandteil angeordnete Sekundärspule. Der magnetischen Ankopplung
der Sekundärspule an die Primärspule, die in Richtung der Scharnierachse voneinander
beabstandet sind, dient ein beide Spulen durchsetzender Eisenkern, der zugleich den
Bandbolzen bildet.
[0007] Zwar ist grundsätzlich die kontaktlose Energieübertragung von einem feststehenden
Rahmen in einen schwenkbar im Rahmen angeordneten Flügel zur Vermeidung der oben genannten
Nachteile wünschenswert. Versuche haben jedoch gezeigt, dass mit dem aus der gattungsgemäßen
DE 10 2004 017 341 A1 bekannten Band nur sehr geringe elektrische Leistungen von der Primär- auf die Sekundärseite
übertragen werden können, da die Verlustleistung bei der Übertragung sehr hoch ist.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung mit einem
hinsichtlich der induktiven Wirkverbindung der Primär- und der Sekundärspulen verbesserten
Bandbolzen zu schaffen.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 wiedergegebene Erfindung gelöst.
[0010] Der Bandbolzen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist mehrteilig ausgebildet. Er umfasst
mindestens ein als vorgefertigtes Bauteil ausgestaltetes Flusselement. Hiermit ist
das Bauteil gemeint, welches allein oder in überwiegendem Maße den magnetischen Fluss
zwischen der Primärspule und der Sekundärspule leitet. Dieses Flusselement ist vorgefertigt.
Hiermit ist gemeint, dass es nicht erst gegossen, gespritzt oder auf sonstige Art
an ein anderes, bestehendes Bauteil des Bandbolzens angeformt werden muss. Es liegt
vielmehr vor dem Zusammenfügen mit zumindest einem weiteren Teil des Bandbolzens zumindest
in nahezu seiner endgültigen Form vor.
[0011] Der erfindungsgemäße Bandbolzen umfasst darüber hinaus mindestens ein Lagerstück,
welches allein oder in überwiegendem Maße der Einleitung von mechanischen Kräften
in den Bandbolzen bzw. der Ausübung von mechanischen Kräften durch den Bandbolzen,
also letztlich der Übertragung von mechanischen Kräften zwischen dem Flügel und der
Wand dient.
[0012] Durch den mehrteiligen Aufbau können das Flusselement und das Lagerstück auf verschiedene
Eigenschaften, wie geringen magnetischen Widerstand im Falle des Flusselements oder
hohe mechanische Belastbarkeit im Falle des Lagerstücks optimiert und dort angeordnet
werden, wo diese Eigenschaften in besonderem Maße erforderlich sind. Das vorgefertigte
Flusselement kann aus einem für den jeweiligen Anwendungszweck der Vorrichtung besonders
geeignetem Material gefertigt sein. Soll beispielsweise die Vorrichtung zur Übertragung
einer Wechselspannung von etwa 50 Hz dienen, so kann das Flusselement beispielsweise
aus Dynamoblech bestehen oder solches umfassen. Weist die Wechselspannung eine höhere
Frequenz auf, beispielsweise im Kilohertzbereich, so kann das Flusselement beispielsweise
aus amorphen oder nanokristallinen Bändern oder auch aus Ferriten bestehen oder solche
umfassen.
[0013] Da die Fertigung des Flusselements separat von den weiteren Teilen des Bandbolzens
erfolgt, ist sie besonders einfach und preisgünstig. Auch können für unterschiedliche
Anwendungszwecke optimierte Flusselemente zusammen mit den weiteren Bauteilen des
Bandbolzens in einer Art Baukastensystem vorgehalten werden.
[0014] Das Flusselement umfasst Stirnseiten, von denen zumindest eine gegen eine Gegenstirnseite
eines Lagerstücks verspannt ist. Hierdurch sind das Lagerstück und das Flusselement
zuverlässig zueinander fixiert.
[0015] Das Flusselement ist bevorzugt rotationssymmetrisch. Hierdurch kann es zugunsten
eines besonders geringen magnetischen Widerstands eine größtmögliche Querschnittsfläche
aufweisen. Zudem sind störende, axial auf der Oberfläche des Bandbolzens verlaufende
Kanten des Flusselements, wie sie etwa bei einem aus Halbschalen gebildeten Flusselement
denkbar sind, ausgeschlossen.
[0016] Zum Bewirken der Verspannung ist bei einer ersten, bevorzugten Variante des Bandbolzens
mindestens ein das Flusselement in einer zentralen Bohrung durchsetzendes Zugelement
vorgesehen, das mit mindestens einem Lagerstück verbunden ist. Dabei werden der Durchmesser
des Zugelements und der Bohrung des Flusselements möglichst klein gehalten, damit
das Flusselement die maximal mögliche Querschnittsfläche zur Minimierung des magnetischen
Widerstands aufweist. Für das Zugelement findet daher vorzugsweise ein Werkstoff Verwendung,
welcher eine zur Erzielung der für den jeweiligen Anwendungsfall erforderlichen Stärke
der Verspannung ausreichende Zugfestigkeit aufweist.
[0017] Das Zugelement ist vorzugsweise mit dem mindestens einen Lagerstück verschraubt,
da diese Verbindung maschinentechnisch einfach realisierbar und lösbar ist. Zudem
kann eine gewünschte Zugspannung durch Festlegung des Drehmoments, mit welcher die
Verschraubung erfolgt, erzielt werden.
[0018] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch zwei voneinander beabstandete Spulenpaare,
bestehend jeweils aus einer Primär- und einer Sekundärspule, umfassen. Dies beispielsweise
dann, wenn ein Spulenpaar der Übertragung elektrischer Leistung, das andere Spulenpaar
der Übertragung elektrischer Signale zwischen Band und Flügel dienen soll. Der Bandbolzen
umfasst dann vorzugsweise zwei voneinander durch ein Mittelstück, welches voneinander
fort weisende Gegenstirnseiten umfasst, voneinander beabstandete Flusselemente. Die
Flusselemente können durch unterschiedliche Dimensionierung und Materialwahl an die
mit Hilfe des jeweiligen Spulenpaars zu übertragende Leistung, Frequenz, Signalform
etc. angepasst sein.
[0019] Um beispielsweise die Übertragung von Stößen oder Schwingungen von dem einen Flusselement
auf das andere Flusselement zu reduzieren, kann das Mittelstück so ausgebildet sein,
dass es dämpfende Eigenschaften aufweist. Hierzu kann es beispielsweise aus einem
dämpfende Eigenschaften aufweisenden Material, beispielsweise einem geeigneten Kunststoffmaterial,
ausgebildet sein.
[0020] Das Mittelstück weist vorzugsweise eine Durchgangsbohrung auf, die von dem Zugelement
durchsetzt wird, welches mit Lagerstücken verschraubt ist, die Endstücke, d.h. die
beiden Endbereiche des Bandbolzens bilden, denen im wesentlichen die Lagerfunktion
zukommt und die der Übertragung mechanischer Kräfte dienen.
[0021] Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist an dem
mindestens einen Flusselement stirnseitig ein Gewindefortsatz oder eine Gewindebohrung
und an der zugewandten Gegenstirnseite eines Lagerstücks eine komplementäre Gewindebohrung
oder ein Gewindefortsatz vorgesehen, so dass das mindestens eine Flusselement mit
dem Lagerstück verschraubbar ist. Dieses Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von
dem oben beschriebenen, ersten Ausführungsbeispiel somit darin, dass kein separates
Zugelement vorhanden ist, sondern die Verspannung der Stirn- und Gegenstirnseiten
gegeneinander, durch ein Eindrehen des Gewindefortsatzes in die Gewindebohrung erzeugt
wird. Die Stärke der Verspannung bzw. der Wert der Druckkraft, mit welcher die Stirn-und
Gegenstirnseiten aufeinander liegen, kann wiederum durch die Vorgabe des Drehmoments,
mit welchem der Eindrehvorgang erfolgt, bestimmt werden.
[0022] Für den Fall, dass der Bandbolzen für eine Vorrichtung mit zwei Spulenpaaren geeignet
sein soll, umfasst er wiederum zwei voneinander durch ein Mittelstück voneinander
beabstandete Flusselemente. Das Mittelstück weist voneinander fort weisende Gegenstirnseiten
auf, wobei an den Gegenstirnseiten zu den Gewindefortsätzen oder Gewindebohrungen
der Flusselemente komplementäre Gewindebohrungen oder Gewindefortsätze vorgesehen
sind, so dass die Flusselemente mit dem Mittelstück verschraubbar sind. Das Mittelstück
kann wiederum derart ausgebildet sein, dass es dämpfende Eigenschaften aufweist.
[0023] Bei beiden Ausführungsformen ist es vorteilhaft, wenn das mindestens eine Lagerstück
eine Zentrierfläche und das mindestens eine Flusselement eine Gegenzentrierfläche
aufweist, so dass Lagerstück und Flusselement im Rahmen zulässiger Toleranzen zuverlässig
zueinander positioniert sind, ohne dass es hierzu über das bloße Zusammenfügen hinausgehender
Maßnahmen bedarf.
[0024] Für den Fall, dass der Bandbolzen zwei durch ein Mittelstück voneinander beabstandete
Flusselemente umfasst, weist vorzugsweise auch das Mittelstück Gegenzentrierflächen
für jeweils eine Zentrierfläche eines Flusselements auf.
[0025] Um zu vermeiden, dass die induktive Ankopplung von Primär- und Sekundärspule durch
unnötige Streuverluste beeinträchtigt wird, bestehen die Lagerstücke besonders bevorzugt
aus einem Material mit geringer Permeabilität. Auch wird aufgrund dieser Maßnahme
die Störanfälligkeit gegen äußere Magnetfelder, die möglicherweise auf die Lagerstücke
wirken, reduziert.
[0026] Vorzugsweise ist - wenn vorhanden - auch das Mittelstück aus einem Material mit geringer
Permeabilität gefertigt um ein unerwünschtes magnetisches Ankoppeln der beiden Flusselemente
zu reduzieren.
[0027] Die Erfindung bezieht sich auch auf einen Bandbolzen für sich genommen einer Vorrichtung
nach der vorbeschriebenen Art. Bei den für die einzelnen Teile verwendeten Materialien
handelt es sich vorzugsweise nicht um aus verschiedenen Materialien zusammengesetzte
Bauteilen, wie etwa einen mit hochpermeablem Material umspritzten Metallkern. Sondern
jedes Teil besteht vorzugsweise aus einem einzigen handelsüblichen Material oder aus
einer einzigen handelsüblichen Materialkombination.
[0028] Die Erfindung soll nun anhand von in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- - schematisch - eine erfindungsgemäße Vorrichtung, teilweise im Längsschnitt;
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines Bandbolzens
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 3
- eine Ansicht wie in Fig. 2, jedoch als Explosionsdarstellung;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht eines Bandbolzens wie in Fig. 2;
- Fig. 5
- eine Stirnansicht eines Bandbolzens wie in Fig. 2;
- Fig. 6
- eine Schnittdarstellung eines Bandbolzens wie in Fig. 4;
- Fig. 7
- eine vergrößerte Darstellung eines Details aus Fig. 6;
- Fig. 8
- eine perspektivische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Bandbolzens
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 9
- eine Ansicht wie in Fig. 8, jedoch als Explosionsdarstellung;
- Fig. 10
- eine Seitenansicht eines Bandbolzens wie in Fig. 8;
- Fig. 11
- eine Stirnansicht eines Bandbolzens wie in Fig. 10;
- Fig. 12
- eine Schnittdarstellung eines Bandbolzens wie in Fig. 10 sowie
- Fig. 13
- eine vergrößerte Darstellung eines Details der Fig. 12.
[0029] Die in Fig. 1 schematisch dargestellte und als Ganzes mit 100 bezeichnete Vorrichtung
umfasst zwei Paare von Primär- und Sekundärspulen, nämlich eine Primär-Leistungsspule
1 und eine Sekundär-Leistungsspule 2, sowie eine Signalübertragungsspule 9 und eine
mit dieser in induktiver Ankopplung befindliche Signalübertragungsspule 10. Alle Spulen
sind von ein und demselben Bandbolzen 3, 103 durchsetzt. Der Bandbolzen ist - im Gegensatz
zum Rest der Vorrichtung - nicht im Längsschnitt dargestellt.
[0030] Der Bandbolzen 3, 103 verbindet Bandteile 14, 15, 16 schwenkbar um eine Scharnierachse
S. Die Vorrichtung 100 ist ähnlich einem dreiteiligen Band aufgebaut. Sie kann zusätzlich
zu die Last des Flügels aufnehmenden Bändern bekannter Bauart zwischen Flügel und
Rahmen angeordnet sein oder anstelle eines solchen Bandes. Die Vorrichtung 100 kann
demnach auch mechanische Kräfte, insbesondere zwischen Wand und Flügel zu übertragende
Kräfte aufnehmen.
[0031] Der Bandbolzen 3, 103 ist mehrteilig ausgebildet. Er umfasst zwei voneinander beabstandete
Flusselemente 4, 4'; 104, 104', die durch ein Mittelstück 7, 107 voneinander beabstandet
sind. Die Flusselemente 4, 4'; 104, 104' sind derart dimensioniert, dass sie den von
den Spulen 1, 2; 9, 10 umschlossenen Raum im wesentlichen vollständig ausfüllen, jedoch
nicht aus ihnen herausragen.
[0032] Ferner umfasst der Bandbolzen sich von den beiden Flusselementen 4, 4'; 104, 104'
nach außen erstreckende Lagerstücke 8, 8'; 108, 108', welche der Lagerung des Bandbolzens
in den Bandteilen 14, 16 sowie der Übertragung von mechanischen Kräften dienen. Der
Lagerung des Bandbolzens in dem Bandteil 15 dient das Mittelstück 7, 107.
[0033] Der Bandbolzen 3, 103 ist - wie nachfolgend noch anhand der Fig. 2 bis 13 näher erläutert
wird - komplett aus Einzelteilen aufgebaut. Die Flusselemente 4, 4'; 104, 104' bestehen
aus weichmagnetischem Material, beispielsweise aus Ferrit. Das Mittelstück 7, 107
ist zur magnetischen Entkopplung der Flusselemente 4, 4'; 104, 104', wie auch die
Lagerstücke 8, 8'; 108, 108' aus einem Material mit einer geringen Permeabilität gefertigt.
[0034] Um dem Bandbolzen 3, 103 dämpfende Eigenschaften zu verleihen, die die Übertragung
beispielsweise von Vibrationen zwischen den Flusselementen 4, 4'; 104, 104' zumindest
reduziert, kann das Mittelstück 7, 107 aus einem dämpfenden Material, beispielsweise
aus Kunststoff bestehen. Zur Festlegung in Richtung der Scharnierachse S weist es
eine Einschnürung 13 auf, in die eine in der Zeichnung nicht dargestellte Stiftschraube
eingreift.
[0035] Anhand der Fig. 2 bis 7 soll nun ein erstes bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Bandbolzens
3 näher erläutert werden. Dieses Ausführungsbeispiel umfasst ein Zugelement 6, welches
stangenförmig ausgebildet und an beiden Enden mit einem Gewinde 6' versehen ist. Das
Zugelement 6 kann auch als durchgehende Gewindestange ausgebildet sein. Die Gewinde
6, 6' greifen, wie insbesondere Fig. 6 zeigt, in hierzu komplementäre Innengewinde
6" der Lagerstücke 8, 8' ein. Das Zugelement 6 ist also mit den Lagerstücken 8, 8'
verschraubt. Mit ihm werden auf die Lagerstücke 8, 8' Zugkräfte ausgeübt, so dass
diese mit Gegenstirnseiten 17, 17' an Stirnseiten 18, 18' der Flusselemente 4, 4'
anliegen (s. Fig. 3), also die Stirnseiten 18, 18' der Flusselement 4, 4' gegen Gegenstirnseiten
17, 17' der Lagerstücke 8, 8' verspannt sind.
[0036] Das Zugelement 6 bewirkt zudem, dass die jeweils anderenends der Flusselemente 4,
4' vorgesehenen Stirnseiten 19, 19' gegen Gegenstirnseiten 20, 20' des Mittelstücks
7 verspannt sind.
[0037] Die Höhe der Zugspannung, die durch den Zuganker bewirkt wird, lässt sich durch das
Drehmoment, mit welchem die Lagerstücke 8, 8' angezogen werden, beeinflussen. Zum
Ansetzen eines geeigneten Drehwerkzeugs umfassen sie Schlüsselflächen 8a, 8a'.
[0038] Die Innengewinde 6" können selbstfurchend ausgebildet sein, so dass in den Lagerstücken
8, 8' lediglich Zylinderbohrungen vorgesehen sein müssen. Das Zugelement 6 ist aus
einem zur Aufnahme hoher Zugspannungen geeignetem Material ausgebildet, wie beispielsweise
einer Eisen-Legierung. Wie Fig. 5 zeigt, kann hierdurch der Durchmesser des Zugelements
relativ klein sein, beispielsweise kleiner als die Hälfte des Durchmessers des Bandbolzens.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Durchmesser des Zugelements geringfügig
größer als ein Drittel des Durchmessers des Bandbolzens 3. Durch den relativ kleinen
Durchmesser können die Flusselemente 4, 4' eine relativ große Querschnittsfläche einnehmen.
Hieraus resultiert ein besonders geringer magnetischer Widerstand und eine höchstmögliche
Eigenstabilität der Flusselemente 4, 4'.
[0039] Werden die Lagerstücke 8, 8' nur so fest auf das Zugelement 6 aufgeschraubt, dass
es nicht aufgrund der Zugspannung bis an die Grenze seiner insbesondere elastischen
Verformbarkeit gedehnt wird, so weist der Bandbolzen 3, insbesondere gepaart mit der
dämpfenden Ausgestaltung des Mittelstücks 7, insgesamt eine stoßdämpfende Wirkung
auf. Denn das mittlere Bandteil 15, welches regelmäßig an einem Flügel befestigt ist,
kann sich im Umfang der Verformung relativ zu den Bandteilen 14, 16, die regelmäßig
an der Wand befestigt sind, unter der Wirkung äußerer Kräfte verlagern.
[0040] Wie insbesondere Fig. 6 und 7 zeigen, sind die Flusselemente 4, 4' an ihren beiden
Stirnseiten 18, 19; 18', 19' mit etwa kegelstumpfförmigen Fasen 11 versehen, die mit
an dem Mittelstück 7 bzw. an den Lagerstücken 8, 8' vorgesehenen, komplementären Fasen
12 selbstzentrierend zusammenwirken und somit Zentrierflächen und Gegenzentrierflächen
für die Lagerstücke 8, 8', die Flusselemente 4, 4' und das Mittelstück 7 bilden.
[0041] Der Bandbolzen 3 ist bei der Herstellung und auch für den Verarbeiter, der ihn in
die Vorrichtung 100 einsetzt, leicht zu montieren. Es sind keine ferritischen Halbschalen
und auch keine oft kritischen Verklebungen vorhanden. Der Bandbolzen ist einfach aufgebaut
und weist einen automatischen Toleranzausgleich in der Baugruppenlänge durch die elastischen
Eigenschaften des Mittelstücks 7 und des Zugelements 6 auf. Er ist durch die selbstzentrierenden
Bauteile stets zentrisch montiert und daher leicht am Band bzw. der Vorrichtung montierbar.
Er ist sehr leicht an weitere Maß- und Spulensituationen anpassbar (Baukastensystem).
Durch den geringen magnetischen Widerstand der Flusselemente 4, 4' ist die induktive
Ankopplung optimiert. Durch die stoßdämpfende Wirkung des Mittelstücks 7, welches
ein Kunststoffteil umfassen kann, wird die unerwünschte Schwingungs- oder Stoßübertragung
zwischen den Flusselementen 4, 4' reduziert und die Zähigkeit des Bandbolzens 3 verbessert.
Der geringe Durchmesser des Zugelements erlaubt einen effektiven Einsatz des die stoßdämpfende
Wirkung aufweisenden Mittelteils. Durch die Verschraubung des Zugelements 6 mit den
Lagerstücken 8, 8' ist der Aufbau des Bandbolzens 3 flexibel, da sowohl die Flusselemente
4, 4', als auch das Mittelstück 7 leicht austauschbar sind.
[0042] Die Fig. 7 bis 12 zeigen ein als Ganzes mit 103 bezeichnetes, zweites Ausführungsbeispiel
eines zum Bandbolzen, der alternativ zum ersten Ausführungsbeispiel 3 verwendbar ist.
Sich in ihrer Funktion entsprechende Bauteile des zweiten Ausführungsbeispiels sind
mit denselben Bezugsziffern, jedoch um 100 erhöht bezeichnet.
[0043] Im Unterschied zu dem ersten Ausführungsbeispiel weist der Bandbolzen 103 kein Zugelement
auf. Vielmehr sind zwei Flusselemente 104, 104' vorgesehen, die an ihren beiden Stirnenden
jeweils Gewindefortsätze 104a, 104a' aufweisen. Diese Gewindefortsätze 3 greifen in
komplementäre Gewindebohrungen 105, 105' ein, die in den Lagerstücken 108, 108' und
dem Mittelstück 107 vorgesehen sind (Fig. 9). Die Lagerstücke 108, 108' weisen Schlüsselflächen
108a, 108a' auf. Wie Fig. 12 zeigt, stoßen die Flusselemente 104, 104' wiederum nicht
aneinander, sondern es ist ein Luftspalt 121 zwischen ihnen vorgesehen, um die Entkopplung
der beiden Flusselemente 104, 104' voneinander zu verbessern und eine geringe Relativverlagerung
der beiden Flusselemente 104, 104' und damit der Lagerstücke 108, 108' zueinander
zum Zwecke der Stoßdämpfung zu ermöglichen. Hierzu weist das Mittelstück 107 wiederum
stoßdämpfende Eigenschaften und eine geringe Permeabilität auf. Die Flusselemente
104, 104' bestehen aus einem weichferromagnetischen Werkstoff, beispielsweise Ferrit.
[0044] Alle Teile 104, 104', 105, 107, 108, 108' des Bandbolzens 103 sind miteinander verschraubt.
Auch bei diesem Ausführungsbeispiel sind Fasen 111, 112 vorgesehen, die eine Selbstzentrierung
der Bauteile beim Zusammenschrauben bewirken.
[0045] Es versteht sich, dass alternativ die Gewindefortsätze auch an den Lager- und Mittelstücken
und dementsprechend die komplementären Gewindebohrungen in den Flusselementen verwirklicht
sein können.
[0046] Im zusammengefügten Zustand der erfindungsgemäßen Vorrichtung definiert der Bandbolzen
die Scharnierachse S, d.h. seine Längsmittelachse A und die Scharnierachse S fallen
zusammen.
Bezugszeichenliste:
[0047]
- 100
- Vorrichtung
- 1
- Primär-Leistungsspule
- 2
- Sekundär-Leistungsspule
- 3, 103
- Bandbolzen
- 4, 4'; 104, 104'
- Flusselemente
- 104a, 104a'
- Gewindefortsätze
- 6
- Zugelement
- 6'
- Gewinde
- 6"
- Innengewinde
- 7, 107
- Mittelstück
- 8, 8'; 108, 108'
- Lagerstücke
- 8a, 8a'; 108a, 108a'
- Schlüsselflächen
- 9
- Signalübertragungsspule
- 10
- Signalübertragungsspule
- 11, 111
- Fasen
- 12, 112
- Fasen
- 13
- Einschnürung
- 14
- Bandteil
- 15
- Bandteil
- 16
- Bandteil
- 17, 17'; 117, 117'
- Gegenstirnseiten
- 18, 18'; 118, 118'
- Stirnseiten
- 19, 19'; 119, 119'
- Stirnseiten
- 20, 20'; 120, 120'
- Gegenstirnseiten
- 105
- Gewindebohrung
- 121
- Luftspalt
- A
- Mittellängsachse des Bandbolzens
- S
- Scharnierachse
1. Vorrichtung zur kontaktlosen Übertragung von elektrischer Energie zwischen einer Wand
und einem an dieser Wand um eine Scharnierachse (S) scharniergelenkig befestigten
Flügel, mit einer an der Wand befestigbaren Primärspule (1, 10), mit einer an dem
Flügel befestigbaren Sekundärspule (2, 9), und mit einem als magnetischer Flussleitkörper
zwischen der Primärspule (1, 10) und der Sekundärspule (2, 9) dienenden Bandbolzen
(3, 103),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bandbolzen (3, 103) mindestens ein als vorgefertigtes Bauteil ausgestaltetes
Flusselement (4, 4'; 104, 104') mit Stirnseiten (18, 19; 18', 19'; 118, 119; 118',
119') sowie zumindest ein Lagerstück (8, 8'; 108, 108') mit einer Gegenstirnseite
(17, 17'; 20, 20'; 117, 117'; 120, 120') umfasst, und mindestens eine Stirnseite (18,
19; 18', 19'; 118, 119; 118', 119') des Flusselements (4, 4'; 104, 104') gegen eine
Gegenstirnseite (17, 17'; 20, 20'; 117, 117'; 120, 120') des Lagerstücks (8, 8'; 108,
108') verspannt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein das mindestens eine Flusselement (4, 4') durchsetzendes Zugelement (6) vorgesehen
ist, das mit mindestens einem Lagerstück (8, 8') verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement (6) mit dem mindestens einen Lagerstück (8, 8') verschraubt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Bandbolzen (6) zwei voneinander durch ein Mittelstück (7), welches voneinander
fort weisende Gegenstirnseiten (20, 20') umfasst, voneinander beabstandete Flusselemente
(4, 4') aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittelstück (7) dämpfende Eigenschaften aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelemente (6) mit Lagerstücken (8, 8') verschraubt ist, die Endstücke bilden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem mindestens einen Flusselement (104, 104') stirnseitig mindestens ein Gewindefortsatz
(104a, 104a') oder eine Gewindebohrung, und dass an der zugewandten Gegenstirnseite
(117, 117') eines Lagerstücks (108, 108') eine komplementäre Gewindebohrung (105')
oder ein Gewindefortsatz vorgesehen sind, so dass das mindestens eine Flusselement
(103) mit dem Lagerstück (108, 108') verschraubbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Bandbolzen (103) zwei voneinander durch ein Mittelstück (107), welches voneinander
fort weisende Gegenstirnseiten (120, 120') umfasst, voneinander beabstandete Flusselemente
(104, 104') umfasst, wobei das Mittelstück (107) an seinen Gegenstirnseiten (120,
120') zu den Gewindefortsätzen (104a, 104a') oder den Gewindebohrungen der Flusselemente
(104, 104') komplementäre Gewindebohrungen (105) oder Gewindefortsätze umfasst, so
dass die Flusselemente (104, 104') mit dem Mittelstück (107) verschraubbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittelstück (107) dämpfende Eigenschaften aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerstücke (8, 8'; 108, 108') Schlüsselflächen (8a, 8a'; 108a, 108a') zum Ansetzen
eines Drehwerkzeugs aufweisen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Lagerstück (8, 8'; 108, 108') eine Zentrierfläche (17, 17'; 117,
117') und das mindestens eine Flusselement eine Gegenzentrierfläche (18, 19; 18',
19'; 118, 119; 118', 119') aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittelstück (7, 107) Gegenzentrierflächen (20, 20'; 120, 120') für jeweils eine
Zentrierfläche (19, 19'; 119, 119') eines Flusselements (4, 4'; 104, 104') umfasst.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerstücke (8, 8'; 108, 108') aus einem Material mit geringer Permeabilität
gefertigt sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittelstück (7, 107) aus einem Material mit geringer Permeabilität gefertigt
ist.
15. Bandbolzen (3, 103) einer Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 14.