[0001] Die Erfindung betrifft eine Lampe und dazu korrespondierende Leuchte, aufweisend
mindestens eine LED, welche innerhalb des visuellen Spektrums von 380 nm bis 780 nm
Wellenlänge (VIS-Bereich) Licht aussendet.
[0002] Zum Ersatz von Glühfadenlampen, die eine geringe Lichtausbeute und eine hohe Wärmestrahlung
aufweisen, werden Lampen mit Leuchtdioden (LED) eingesetzt. Die Lichtausbeute von
Leuchtdioden ist sehr hoch und zum Zeitpunkt dieser Anmeldung ist der verfügbare Lichtstrom
von Leichtdioden so hoch, dass sie bei vergleichbarer Baugröße und vergleichbaren
Herstellungskosten und auch bei einer elektrischen Verbrauchsbetrachtung in Konkurrenz
zu Glühfadenlampen stehen.
[0003] Leuchtdioden weisen in der Regel vergleichsweise enge Spektralbereiche auf, in denen
sie Licht aussenden. Um den Spektralbereich von Lampen mit LED-Beleuchtung an die
erwünschte Lichtfarbe anzupassen - in der Regel ist die Wunschfarbe Weißlicht - greift
man hierzu auf Kombinationen verschiedenfarbiger Leuchtdioden zurück. Zur Erzielung
von Weißlicht greift man auch auf verschiedene Leuchtdioden-Typen zurück, die eng
auf einem Substrat angeordnet werden. Neben der Kombination von Leuchtdioden-Typen,
die innerhalb des visuellen Spektralbereiches von 380 nm bis 780 nm Wellenlänge Licht
abstrahlen, ist es auch bekannt, blau oder ultraviolett strahlende Leuchtdioden einzusetzen,
deren Lichtspektrum durch anorganische Leuchtsalze oder Leuchtphosphore verändert
wird, vergleichbar mit der Funktionsweise von Leuchtstofflampen, in denen das ultraviolette
Linienspektrum der Gasentladung über Mischungen anorganischer Salze verändert wird.
[0004] Da es bei LED-Lampen vorrangig Ziel ist, die Lichtausbeute zu erhöhen, wird in der
Regel das Spektrum der LED-Lampen innerhalb des visuellen Bereiches optimiert. Infrarot-Anteile
und auch Ultraviolett-Anteile werden in der Regel vermieden, weil ultraviolettes Licht
oder infrarotes Licht vom menschlichen Auge nicht wahrnehmbar ist.
[0005] Lampen zum Einsatz in der Qualitätskontrolle erfordern eine besondere spektrale Zusammensetzung
ihrer Lichtfarbe. Diese Lichtfarbe ist mit einer Lichtzusammensetzung, die ausschließlich
aus Wellenlängen im visuellen Bereich (VIS) liegt, nicht zu erreichen. Je nach Einsatz
ist es beispielsweise für die optische Qualitätskontrolle von Lacken und Oberflächen
notwendig, dass ultraviolettes Licht dem Lichtspektrum beigemischt ist. Bekannte LED-Lampen
sind daher in der Qualitätskontrolle nicht einsetzbar.
[0006] Auch Lampen im medizinischen Bereich erfordern - je nach Einsatz - eine spezielle
spektrale Zusammensetzung, die mit einer Lichtzusammensetzung, die ausschließlich
aus Wellenlängen im visuellen Bereich (VIS) liegt, nicht zu erreichen ist. Hierzu
gehören Lampen, die bestimmte Ultraviolettanteile aufweisen, um die Melatonin-Synthese
im Körper des Menschen zu stimulieren. Die Synthese von Melatonin bewirkt eine höhere
Konzentrationsfähigkeit und wirkt antidepressiv. Auch bei der Lichttherapie von depressiven
Patienten kann mit einer speziellen Lichtzusammensetzung dem Patient geholfen werden,
von Depressionen geheilt zu werden. Bekannte LED-Lampen sind daher auch in der Medizin
oder im sogenannten medizinnahen Bereich nicht einsetzbar.
[0007] Lampen zur Verwendung in der Aquaristik und Terraristik erfordern eine spezielle
Zusammensetzung des ausgestrahlten Lichts. Lampen für die Aquaristik erfordern neben
dem visuellen Spektrum (VIS) auch Lichtanteile im UV-Spektrum. Terraristik-Lampen
erfordern neben dem visuellen Spektrum auch Anteile im IR-Spektrum.
[0008] Schließlich benötigen Lampen zur Aufzucht von Tieren und auch von Pflanzen besondere
spektrale Zusammensetzung des Lichts. Hierzu gehören Aufzuchtlampen für Hühner und
Lampen für die Beleuchtung von Pflanzen. Hühner haben gegenüber dem menschlichen Sehvermögen
auch Sehvermögen im ultravioletten Bereich. Hühnern zur Aufzucht diese Lichtanteile
zur Verfügung zu stellen bedeutet, ihnen eine bessere Orientierung zu ermöglichen.
Pflanzen, die ultraviolette Spektralanteile angeboten bekommen, haben - je nach Pflanzentyp
- eine größere Vitalität, was sich in Blattfarbe, Blattgröße und Volumen der grünen
Pflanzenbestandteile auswirkt. Bekannte LED-Lampen sind daher auch in der Hühnerzucht
nicht einsetzbar.
[0009] Auch ist es bei der Beleuchtung von Fleischwaren und Bäckereierzeugnissen im Einzelhandel
notwendig, den visuellen Lichtbestandteilen, Lichtbestandteile außerhalb des visuellen
Spektralbereiches beizumischen, um einen besonders appetitlichen und kontraststarken
Anblick der Waren zu erreichen. Bekannte LED-Lampen sind daher auch zur verkaufsfördernden
Beleuchtung von Fleisch und Backwaren nicht einsetzbar.
[0010] Schließlich sind optische Aufheller, die beispielsweise der Oberflächenbeschichtung
von gattungsgemäßen Papier oder weißer Garderobe zugemengt werden im rein visuellen
Bereich des Lichtes nicht wirksam, weil optische Aufheller im ultravioletten Licht
weiß oder bläulich fluoreszieren und daher im visuellen Bereich heller leuchten als
sie scheinbar beleuchtet werden.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Lampe auf LED-Basis zur Verfügung zu stellen,
die Spektralanteile außerhalb des visuellen Bereiches im erzeugten Licht aufweisen.
[0012] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass die Lampe zusätzlich Strahlung außerhalb
des Lichtspektrums im VIS-Bereich aussendet, insbesondere im Nah-Infrarotbereich von
780 nm bis 1,4 µm Wellenlänge (IR-A-Bereich), im mittleren Infrarotbereich von 1.4
µm bis 3,0 µm Wellenlänge (IR-B-Bereich), im Nah-Ultraviolettbereich von 380 nm bis
315 nm Wellenlänge (UV-A-Bereich), im mittleren Ultraviolettbereich von 315 nm -280
nm Wellenlänge (UV-B-Bereich).
[0013] Eine erfindungsgemäße Lampe mit mindestens einer LED kann daher neben den Leuchtdioden,
die im visuellen Spektralbereich leuchten und mit deren Kombination für das menschliche
Auge scheinbar oder - je nach Mischungsart auch tatsächlich - weißes Licht erzeugt
wird, eine weitere Lichtquelle aufweisen, die im IR-A-Bereich, im IR-B-Bereich, im
UV-A-Bereich und/oder auch im UV-B-Bereich Licht aussendet.
[0014] Die erfindungsgemäßen LED-Lampen weisen in Bezug auf die visuelle Lichtausbeute eine
geringere Lichtausbeute auf als bekannte Leuchtdioden.
[0015] Um die LED-Lampen herzustellen, ist vorgesehen, dass die Lampe eine Kombination von
mindestens einer visuellen LED, die rot, grün, blau aber auch weiß leuchten kann,
eine weitere Strahlenquelle beigefügt ist. Diese Strahlenquelle kann eine LED sein,
die im IR-A-Bereich, im IR-B-Bereich, im UV-A-Bereich und/oder im UV-B-Bereich strahlt.
[0016] Die Anteile des Lichtspektrums in Bezug auf die abgestrahlte Lichtenergie, die außerhalb
des visuellen Bereiches liegen, weisen dabei einen Anteil von 0,1% bis 8%, bevorzugt
von 1% bis 5%, besonders bevorzugt von 4% auf. Die Anteile des Lichtspektrums im IR-A-Bereich,
im IR-B-Bereich, im UV-A-Bereich und/oder im UV-BV-Bereich können dabei gemeinsam
im Bereich von 0,1% bis 8% liegen oder getrennt voneinander im Bereich von 0,1% bis
8% liegen.
[0017] Quellen für ultraviolettes Licht können sein: eine ultraviolett strahlende LED, eine
ultraviolett oder blau strahlende LED mit einer Beschichtung aus Leuchtsalzen oder
Leuchtphosphoren und/oder auch Gasentladungslampen, deren Lichtanteil am Gesamtspektrum
in den Grenzen von 0,1% bis 8%, bevorzugt in den Grenzen von 1 % bis 5%, besonders
bevorzugt von etwa 4% liegt.
[0018] Quellen für infrarotes Licht können ebenfalls LEDs sein, die im IR-A-Bereich Licht
ausstrahlen, LEDs, die im IR-B-Bereich Licht ausstrahlen, aber auch herkömmliche IR-Strahler.
[0019] Die zukünftige Entwicklung in der Branche lasen die Lampe als Lichtquelle, wie sie
heute als Glühbirne, Leuchtstoffröhre oder als LED-Lampe bekannt sind, mit der gesamten
Leuchte verschmelzen. Die Erfindung bezieht sich daher nicht nur auf die Lampe, sondern
auch auf eine Leuchte.
[0020] Die Erfindung wird anhand der Figur näher erläutert. Es zeigt
- Figur 1
- ein beispielhaftes Spektrum einer erfindungsgemäßen LED-Lampe mit ausgeblendetem VIS-Spektralanteil
[0021] In Figur 1 ist eine Spektrenschar A, B, C, D verschiedener LED-Lampen dargestellt,
deren VIS-Spektralanteil 1 hier zur Verdeutlichung ausgeblendet ist. In der Abbildung
ist auf der Abszisse die Wellenlänge λ dargestellt, auf der Ordinate hingegen ist
die Intensität bei gegebener Wellenlänge λ angegeben. Bekannte LED-Lampen aus dem
Stand der Technik, mit nur einer LED, einer LED mit Leuchtsalzen oder Leuchtphosphoren,
mit einer Kombination verschiedener LEDS weisen in diesem VIS-Bereich 1 des Spektrums
mehr als 99% der Lichtintensität auf, wobei in den Spektralbereichen innerhalb des
VIS-Bereiches 1 nahe dem IR-A-Bereich 2 und dem UV-A-Bereich 4 durch bekannte LED-Lampen
schon kaum noch Strahlungsintensität vorhanden ist.
[0022] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass je nach Spezialanwendung, nicht unerhebliche
Spektralanteile im UV-A-Bereich 4, im UV-B-Bereich 5, im IR-A-Bereich 2 und/oder im
IR-B-Bereich 3 des Gesamtlichtes vorhanden sind, und zwar in einem Anteil von 0,1%
bis 8% des gesamten ausgestrahlten Lichtes in Bezug auf die ausgestrahlte Lichtenergie.
[0023] Spektrum A einer LED-Lampe weist ein Nebenmaximum der Abstrahlenergie im UV-A-Bereich
4 auf. Lampen mit einem deutlichen Peak im UV-A-Bereich sind zur Stimulation der Melatoninproduktion
im menschlichen Körper geeignet.
[0024] Spektrum B einer anderen LED-Lampe weist in diesem Spektralbereich 4 weniger Lichtintensität
auf. Diese Lampen sind geeignet für die Hühneraufzucht oder für die Beleuchtung von
Probestücken bei der optischen Qualitätskontrolle von Lacken und Oberflächen oder
auch zur verkaufsfördernden Präsentation von Fleischwaren.
[0025] Eine weitere LED-Lampe weist das Spektrum C, noch eine weitere LED-Lampe weist das
Spektrum D auf, welche im IR-A-Bereich und im IR-B-Bereich ein Nebenmaximum haben.
Solche Lampen eignen sich beispielsweise zur Präsentation von Backwaren.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0026]
- 1
- VIS-Bereich
- 2
- I R-A-Bereich
- 3
- IR-B-Bereich
- 4
- UV-A-Bereich
- 5
- UV-B-Bereich
- A
- Spektrum
- B
- Spektrum
- C
- Spektrum
- D
- Spektrum
- λ
- Wellenlänge
- I
- Intensität
1. Lampe, aufweisend mindestens eine LED, welche innerhalb des visuellen Spektrums von
380 nm bis 780 nm Wellenlänge (VIS-Bereich) Licht aussendet,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lampe zusätzlich Strahlung außerhalb des Lichtspektrums im VIS-Bereich aussendet,
insbesondere
- im Nah-Infrarotbereich von 780 nm bis 1,4 µm Wellenlänge (IR-A-Bereich),
- im mittleren Infrarotbereich von 1.4 µm bis 3,0 µm Wellenlänge (IR-B-Bereich),
- im Nah-Ultraviolettbereich von 380 nm bis 315 nm Wellenlänge (UV-A-Bereich),
- im mittleren Ultraviolettbereich von 315 nm -280 nm Wellenlänge (UV-B-Bereich).
2. Lampe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Anteil der abgestrahlten Lichtenergie im Bereich außerhalb des VIS-Bereiches zwischen
0,1 % und 8%, bevorzugt zwischen 1 % und 5% der gesamten abgestrahlten Lichtenergie
beträgt.
3. Lampe nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Anteil im UV-A-Bereich zwischen 0,1 % und 8%, bevorzugt zwischen 1 % und 5% der
gesamten abgestrahlten Lichtenergie beträgt.
4. Lampe nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Anteil im UV-B-Bereich zwischen 0,1 % und 8%, bevorzugt zwischen 1 % und 5% der
gesamten abgestrahlten Lichtenergie beträgt.
5. Lampe nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Anteil im IR-A-Bereich zwischen 0,1% und 8%, bevorzugt zwischen 1 % und 5% der
gesamten abgestrahlten Lichtenergie beträgt.
6. Lampe nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Anteil im IR-B-Bereich zwischen 0,1% und 8%, bevorzugt zwischen 1% und 5% der
gesamten abgestrahlten Lichtenergie beträgt.
7. Lampe nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
sie eine Kombination von mehr als einer LED aufweist, die in unterschiedlichen Spektralbereichen
Licht abgeben und/oder dass eine Gasentladungsrühre neben der mindestens einen LED
vorgesehen ist.
8. Leuchte aufweisend eine Lampe nach einem der Ansprüche 1 bis 7.