[0001] Die Erfindung betrifft eine Wärmeträgerölanlage
- mit einem Erhitzer für Wärmeträgeröl, der eine Heizvorrichtung sowie ein Erhitzerrohr
aufweist, welches durch die Heizvorrichtung beheizt und von zu erhitzendem Wärmeträgeröl
durchströmt ist, wobei das Wärmeträgeröl in dem beheizten Erhitzerrohr auf einen Filmtemperatur-Istwert
erhitzt ist sowie
- mit einer Ölversorgungsvorrichtung, welche in dem Erhitzerrohr des Erhitzers einen
Volumenstrom von zu erhitzendem Wärmeträgeröl erzeugt.
[0002] Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Betreiben einer Wärmeträgerölanlage,
- wobei in einem Erhitzerrohr eines Erhitzers für Wärmeträgeröl von einer Ölversorgungsvorrichtung
ein Volumenstrom von zu erhitzendem Wärmeträgeröl erzeugt wird und
- wobei das Erhitzerrohr des Erhitzers durch eine Heizvorrichtung des Erhitzers beheizt
und das zu erhitzende Wärmeträgeröl, welches das beheizte Erhitzerrohr durchströmt,
in dem beheizten Erhitzerrohr auf einen Filmtemperatur-Istwert erhitzt wird.
[0003] Bei Wärmeträgeröl handelt es sich um einen organischen Stoff, dessen Temperatur einen
von der chemischen Zusammensetzung des Wärmeträgeröls abhängigen Maximalwert nicht
überschreiten darf. Oberhalb der maximal zulässigen Temperatur würde das Wärmeträgeröl
thermisch zersetzt beziehungsweise zerstört. Es ist daher dafür Sorge zu tragen, dass
Wärmeträgeröl an dem Erhitzer einer Wärmeträgerölanlage nicht auf unzulässig hohe
Werte erhitzt wird.
[0004] An einem Erhitzer mit einem oder mehreren beheizten und von zu erhitzendem Wärmeträgeröl
durchströmten Erhitzerrohren ist die Temperatur des Wärmeträgeröls unmittelbar an
der Wärmeträgerseite der Rohrwand am höchsten. Die Temperatur der Rohrwand an der
Wärmeträgerseite ist in der deutschen Norm DIN 4754 vom September 1994 als "Filmtemperatur"
definiert. Die Filmtemperatur des Wärmeträgeröls liegt deutlich über der "Wärmeträgertemperatur",
das heißt der Temperatur des Wärmeträgeröls in der Mitte des Strömungsquerschnittes
des durchströmten Erhitzerrohres. Die Temperatur des mit der Rohrwand unmittelbar
in Kontakt befindlichen Wärmeträgeröls stimmt in guter Näherung mit der Filmtemperatur
überein. Infolgedessen kann nachstehend der angesichts der DIN-gemäßen Definition
der Filmtemperatur nicht ganz korrekte Begriff der "Filmtemperatur des Wärmeträgeröls"
gebraucht werden. Aus den genannten Gründen darf der Istwert der Filmtemperatur des
Wärmeträgeröls einen wärmeträgerspezifischen Höchstwert nicht übersteigen.
[0005] Derzeit gebräuchlich sind gattungsgemäße Wärmeträgerölanlagen sowie gattungsgemäße
Verfahren, deren Konfiguration sich an der DIN 4754 orientiert. Im Falle des Standes
der Technik wird für den Betrieb des Erhitzers einer Wärmeträgerölanlage ein konstanter
Mindestvolumenstrom von Wärmeträgeröl vorgegeben. Dieser Mindestvolumenstrom wird
vom Hersteller der betreffenden Wärmeträgerölanlage festgelegt und ist derart bemessen,
dass eine unzulässige Überhitzung des Wärmeträgeröls und somit eine über dem zulässigen
Höchstwert liegende Filmtemperatur des Wärmeträgeröls mit Sicherheit vermieden wird.
Dabei ist diejenige Stelle im Erhitzer maßgebend, an welcher bei maximaler Heizleistung
der Heizvorrichtung die maximal mögliche Wärmemenge eingekoppelt wird. In der Praxis
stimmen aber die Bedingungen, unter denen eine Wärmeträgerölanlage betrieben wird,
in einer Vielzahl von Fällen nicht mit den Betriebsbedingungen überein, die bei der
zurzeit üblichen Bemessung des Mindestvolumenstroms für den Erhitzer einer Wärmeträgerölanlage
unterstellt werden. So werden die Erhitzer von Wärmeträgerölanlagen in der Praxis
nicht dauerhaft bei Volllast mit maximaler Heizleistung der Heizvorrichtung betrieben.
Der auf Volllast und maximale Heizleistung der Heizvorrichtung ausgelegte Mindestvolumenstrom
von Wärmeträgeröl ist daher häufig überdimensioniert. Insbesondere Pumpenleistung,
die zur Erzeugung des Mindestvolumenstroms bereitgestellt werden muss, wird verschwendet.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine unzulässige Überhitzung
von Wärmeträgeröl abgestimmt auf den jeweiligen Anwendungsfall zu vermeiden.
[0007] Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch die Wärmeträgerölanlage nach Anspruch
1 sowie durch das Verfahren zum Betreiben einer Wärmeträgerölanlage nach Anspruch
5.
[0008] Im Falle der Erfindung wird demnach der Filmtemperatur-Istwert des Wärmeträgeröls
bestimmt und in Abhängigkeit von dem bestimmten Wert derart geregelt, dass der Filmtemperatur-Istwert
einen zulässigen Filmtemperatur-Höchstwert nicht übersteigt. Den zulässigen Filmtemperatur-Höchstwert
bildet derjenige Wert, bei dessen Überschreiten das Wärmeträgeröl in Mitleidenschaft
gezogen würde. Die Regelung des Filmtemperatur-Istwertes erfolgt erfindungsgemäß durch
Steuerung des Erhitzers, im Einzelnen durch Steuerung der Ölversorgungsvorrichtung,
mittels derer der in dem Erhitzerrohr des Erhitzers strömende Volumenstrom von zu
erhitzendem Wärmeträgeröl erzeugt wird. Dieser Volumenstrom wird erfindungsgemäß derart
eingestellt, dass eine Überhitzung des Wärmeträgeröls ausgeschlossen ist.
[0009] In aller Regel ist eine unmittelbare Messung des Filmtemperatur-Istwertes nicht möglich.
Die Temperaturbestimmung erfolgt dann anhand von Parametern, aus denen der Filmtemperatur-Istwert
ermittelt werden kann. Diese Parameter werden teils gemessen, teils sind sie konstruktionsbedingt
oder material- bzw. stoffspezifisch. Die erforderlichen Messungen werden vorzugsweise
mit bauartzertifizierten Geräten und/oder mehrfach redundant (z.B. gleichzeitig mit
mehreren Sensoren) durchgeführt. Methoden zur Bestimmung des Filmtemperatur-Istwertes
an Wärmeträgerölanlagen sind bekannt. Die bekannten Methoden können an der erfindungsgemäßen
Wärmeträgerölanlage und im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens angewandt werden.
Bei dem Filmtemperatur-Höchstwert, der von dem Filmtemperatur-Istwert nicht überschritten
werden darf, handelt es sich um eine von dem verwendeten Wärmeträgeröl abhängige Konstante.
Sie wird dem Betreiber der Wärmeträgerölanlage üblicherweise von dem Hersteller beziehungsweise
Lieferanten des Wärmeträgeröls mitgeteilt.
[0010] Sowohl die Temperaturbestimmung als auch die Steuerung des Erhitzers beziehungsweise
der Ölversorgungsvorrichtung erfindungsgemäßer Wärmeträgerölanlagen erfolgt numerisch
und unter Einsatz entsprechender Computer-Hardware und Computer-Software. Die für
die Bestimmung der Filmtemperatur maßgebenden messbaren Parameter werden insbesondere
online gemessen.
[0011] Besondere Ausführungsarten der erfindungsgemäßen Wärmeträgerölanlage gemäß Anspruch
1 und des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß Anspruch 5 ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen 2 bis 4 beziehungsweise 6 bis 9.
[0012] Gemäß den Ansprüchen 2 und 6 ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
dass der Filmtemperatur-Istwert einen Filmtemperatur-Grenzwert nicht überschreiten
darf, der um eine vorgegebene Temperaturdifferenz unterhalb des zulässigen Filmtemperatur-Höchstwertes
liegt. Die Festlegung eines derartigen Filmtemperatur-Grenzwertes sorgt dafür, dass
bei der Regelung des Filmtemperatur-Istwertes ein Sicherheitsabstand von dem zulässigen
Filmtemperatur-Höchstwert eingehalten wird. Das Einhalten eines Sicherheitsabstands
von dem zulässigen Filmtemperatur-Höchstwert berücksichtigt insbesondere, dass eine
Änderung des von der Ölversorgungsvorrichtung erzeugten Volumenstroms erst mit zeitlicher
Verzögerung zu einer Veränderung des Filmtemperatur-Istwertes führt.
[0013] Erfindungsgemäß muss es sich bei dem Filmtemperatur-Grenzwert nicht zwingend um eine
Konstante handeln. In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird der Filmtemperatur-Grenzwert
vielmehr variabel vorgegeben (Anspruch 7).
[0014] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird der Filmtemperatur-Istwert
fortlaufend und somit zu jedem Zeitpunkt des Betriebs des Erhitzers bestimmt und unmittelbar
oder über den darunter liegenden Filmtemperatur-Grenzwert mit dem zulässigen Filmtemperatur-Höchstwert
verglichen. Erforderlichenfalls wird der Filmtemperatur-Istwert durch Steuerung der
Ölversorgungsvorrichtung auf einen unproblematischen Wert abgesenkt (Ansprüche 3,
8).
[0015] Gemäß den Ansprüchen 4 und 9 ist in weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen, dass der Erhitzer, insbesondere die Heizvorrichtung, der Wärmeträgerölanlage
außer Funktion gesetzt wird, wenn der bestimmte Filmtemperatur-Istwert den zulässigen
Filmtemperatur-Höchstwert übersteigt.
[0016] Zur Auswertung der ermittelten Messwerte, zur online-Berechnung physikalischer Größen
und zur Durchführung der erforderlichen Steuerung und Regelung können erfindungsgemäß
eine Sicherheits-speicherprogrammierbare Steuerung (Failsafe SPS) und/oder ein Sicherheits-Embedded
Computer und/oder eine vergleichbar zuverlässige Steuerung eingesetzt werden.
[0017] Nachfolgend wird die Erfindung anhand beispielhafter schematischer Darstellungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- den grundsätzlichen Aufbau einer Wärmeträgerölanlage mit Filmtemperaturregelung und
- Figur 2
- den Algorithmus, nach dem an der Wärmeträgerölanlage gemäß Figur 1 der Filmtemperatur-Istwert
bestimmt wird.
[0018] Ausweislich Figur 1 weist eine Wärmeträgerölanlage 1 einen Ölkreislauf 2 auf, in
welchem herkömmliches Wärmeträgeröl zirkuliert. In den Ölkreislauf 2 eingeschaltet
ist ein Erhitzer 3 mit einer Heizvorrichtung in Form eines Brenners 4. In dem dargestellten
Beispielsfall beheizt der Brenner 4 insgesamt drei Erhitzerrohre 5 des Erhitzers 3.
Eine Brennstoffversorgung 6 für den Brenner 4 ist in Figur 1 ebenso angedeutet wie
ein an die Brennstoff-Zuleitung des Brenners 4 angeschlossener Brennstoff-Massenstrom-Fühler
7.
[0019] Zusätzlich zu der Brennstoffversorgung 6 ist für den Brenner 4 eine Verbrennungsluftversorgung
8 vorgesehen. An die Verbrennungsluft-Zuleitung des Brenners 4 ist ein Verbrennungsluft-Temperaturfühler
9 angeschlossen. Die Abgasseite des Brenners 4 beziehungsweise des Erhitzers 3 ist
mit einem Sauerstoffsensor 10 für den Sauerstoffgehalt des Rauchgases versehen, welches
beim Betrieb des Brenners 4 anfällt.
[0020] Zur Förderung des in dem Ölkreislauf 2 zirkulierenden Wärmeträgeröls dient eine Pumpe
11 herkömmlicher Bauart. Die Pumpe 11 bildet eine Ölversorgungsvorrichtung, die in
den Erhitzerrohren 5 des Erhitzers 3 einen Volumenstrom von zu erhitzendem Wärmeträgeröl
erzeugt. Dabei verteilt sich das von der Pumpe 11 geförderte Ölvolumen gleichmäßig
auf die drei Erhitzerrohre 5.
[0021] Das in den Erhitzerrohren 5 durch den Brenner 4 erhitzte Wärmeträgeröl passiert nach
dem Verlassen des Erhitzers 3 einen Vorlauftemperaturfühler 12, ehe es zu einer Strömungsmessstelle
13 gelangt. An der Strömungsmessstelle 13 sind eine Vorrichtung 14 zur Bestimmung
des Wärmeträgerölvolumenstroms sowie ein Messfühler 15 für die Temperatur des Wärmeträgeröls
vorgesehen.
[0022] Der Strömungsmessstelle 13 ist in dem Ölkreislauf 2 ein Wärmeverbraucher 24 nachgeschaltet.
In dem Wärmeverbraucher 24 gibt das erhitzte Wärmeträgeröl Wärme ab. Anschließend
wird das Wärmeträgeröl zur erneuten Erwärmung zurück zum Erhitzer 3 geführt. Die Wärmeträgerölanlage
1 bzw. deren Erhitzer 3 wird derart betrieben, dass der Wärmeverbraucher 24 mit der
benötigten Wärmemenge bei benötigter Temperatur versorgt wird.
[0023] Der von der Pumpe 11 in den Erhitzerrohren 5 des Erhitzers 3 erzeugte Volumenstrom
von zu erhitzendem Wärmeträgeröl ist variabel. Durch gesteuertes Variieren dieses
Volumenstroms wird der Filmtemperatur-Istwert des Wärmeträgeröls in den Erhitzerrohren
5 des Erhitzers 3 derart geregelt, dass er an keinem Arbeitspunkt des Erhitzers 3
einen für das verwendete Wärmeträgeröl spezifischen zulässigen Filmtemperatur-Höchstwert
übersteigt. Bei Überschreiten des zulässigen Filmtemperatur-Höchstwertes würde das
Wärmeträgeröl in Mitleidenschaft gezogen, insbesondere thermisch zersetzt beziehungsweise
zerstört.
[0024] Zur Regelung des Filmtemperatur-Istwertes wird dieser fortlaufend online bestimmt
und online mit einem vorgegebenen Filmtemperatur-Grenzwert verglichen, der um eine
vorgegebene Temperaturdifferenz unterhalb des zulässigen Filmtemperatur-Höchstwertes
liegt. Wird bei dem Temperaturvergleich festgestellt, dass der bestimmte Filmtemperatur-Istwert
oberhalb des vorgegebenen Filmtemperatur-Grenzwertes liegt, so wird durch Steuerung
der Pumpe 11 der von dieser erzeugte Volumenstrom von zu erhitzendem Wärmeträgeröl
in den Erhitzerrohren 5 des Erhitzers 3 derart eingestellt, dass der Filmtemperatur-Istwert
auf den Filmtemperatur-Grenzwert beziehungsweise auf einen geringfügig unterhalb des
Filmtemperatur-Grenzwertes liegenden Wert absinkt.
[0025] Die Bestimmung des Filmtemperatur-Istwertes ist vorliegend nicht durch unmittelbare
Messung möglich. Stattdessen wird der Filmtemperatur-Istwert anhand einer Mehrzahl
von Parametern ermittelt, bei denen es sich teils um Messwerte, teils um konstruktionsbedingte
oder material- bzw. stoffspezifische Größen handelt.
[0026] Der Algorithmus, nach welchem an der Wärmeträgerölanlage 1 der Filmtemperatur-Istwert
q bestimmt wird, ist in Figur 2 skizziert. Mit "(m)" sind dabei Messwerte, mit "(b)"
sind konstruktionsbedingte oder material- bzw. stoffspezifische Größen gekennzeichnet.
[0027] Anhand des Flammendurchmessers d
F und anhand des von dem konstruktionsbedingten Erhitzerwendeldurchmesser, d.h. dem
Wendeldurchmesser der in dem vorliegenden Beispielsfall schraubenartig verlaufenden
Erhitzerrohre 5, abhängigen Emissionsgrades Flamme-Wand E
FW wird die unkorrigierte Wärmestromdichte q̇
0 vermittelt. Der für den Flammendurchmesser d
F unter anderem maßgebende Brennstoffmassenstrom wird mittels des Brennstoff-Massenstrom-Fühlers
7 der Wärmeträgerölanlage 1 gemessen. Im übrigen ist der Flammendurchmesser d
F von der gewählten Brennstoffart und der Bauart des Brenners 4 abhängig. Beide Parameter
sind bekannt.
[0028] Auf der Grundlage der unkorrigierten Wärmestromdichte q̇
0 wird unter Berücksichtigung der Luftüberschusszahl n und eines Korrekturfaktors f
die Wärmestromdichte q̇ berechnet. Die Luftüberschusszahl n kann als brennstoffspezifische
Konstante angesetzt werden (z.B. 1,15 für Gas, 1,2 für HEL oder 1,3 für schweres Heizöl).
Wenn, wie im vorliegenden Fall an dem Sauerstoffsensor 10 der Wärmeträgerölanlage
1, der Sauerstoffgehalt des beim Betrieb des Brenners 4 anfallenden Rauchgases gemessen
wird, kann alternativ eine anhand des Sauerstoffgehaltes des Rauchgases berechnete
Luftüberschusszahl n berücksichtigt werden. Die Verbrennungslufttemperatur zur Ermittlung
des Korrekturfaktors f wird mittels des Verbrennungsluft-Temperatur-Fühlers 9 der
Wärmeträgerölanlage 1 gemessen.
[0029] Die Wärmestromdichte q̇ ist eine von drei Größen, anhand derer die Fimtemperaturerhöhung
Δq bestimmt wird. Außerdem benötigt werden die konstruktionsbedingten Rohrabmessungen
der Erhitzerrohre 5 des Brenners 4 sowie der Wärmeübergangskoeffizient innen α
i. Letzterer wird aus der Strömungsgeschwindigkeit im Erhitzerrohr v unter Berücksichtigung
der Reynolds-Zahl Re, der Prandtl-Zahl Pr, der Wärmeleitfähigkeit λ des verwendeten
Wärmeträgeröls und des Innendurchmessers d
i der Erhitzerrohre 5 bestimmt.
[0030] Die Strömungsgeschwindigkeit im Erhitzerrohr v ist unter anderem abhängig von dem
Wärmeträgeröl-Volumenstrom, der an der Vorrichtung 14 der Wärmeträgerölanlage 1 als
Gesamt-Volumenstrom gemessen wird. Außerdem maßgebend sind die Anzahl der Erhitzerrohre
5 ("Röhrgangszahl") sowohl derren Rohrabmessungen.
[0031] Die Wärmeleitfähigkeit λ des verwendeten Wärmeträgeröls ist abhängig von der verwendeten
Wärmeträgerölart und von der Wärmeträgeröltemperatur, die mit Hilfe des Messfühlers
15 der Wärmeträgerölanlage 1 bestimmt wird.
[0032] Der letztlich zu ermittelnde Filmtemperatur-Istwert q des Wärmeträgeröls ergibt sich
als Summe aus der in der vorstehend beschriebenen Weise ermittelten Filmtemperaturerhöhung
Δq und der Vorlauftemperatur des Wärmeträgeröls, die ihrerseits durch den Vorlauftemperaturfühler
12 der Wärmeträgerölanlage 1 gemessen wird.
[0033] Berechnet wird der Filmtemperatur-Istwert q in einem numerischen Filmtemperaturrechner
25, der demnach eine Temperaturbestimmungsvorrichung zur Bestimmung des Filmtemperatur-Istwertes
q bildet.
[0034] In Abhängigkeit von dem mittels des Filmtemperaturrechners 25 bestimmten Filmtemperatur-Istwertes
q wird der Erhitzer 3 gesteuert.
[0035] Zu diesem Zweck wird der Filmtemperatur-Istwert q einer Vergleichseinheit 26 einer
numerischen Vorrichtung 27 zur Steuerung der Pumpe 11 zugeführt. In einem Datenspeicher
28 der Vorrichtung 27 zur Steuerung der Pumpe 11 ist der Filmtemperatur-Grenzwert
hinterlegt, der von dem Filmtemperatur-Istwert q nicht überschritten werden darf.
[0036] In der Vergleichseinheit 26 wird der fortlaufend bestimmte Filmtemperatur-Istwert
q fortlaufend online mit dem in dem Datenspeicher 28 hinterlegten Filmtemperatur-Grenzwert
verglichen. Wird bei diesem Vergleich festgestellt, dass der Filmtemperatur-Istwert
q den Filmtemperatur-Grenzwert übersteigt, so generiert eine Steuereinheit 29 der
Vorrichtung 27 zur Steuerung der Pumpe 11 ein Steuersignal für einen Pumpenmotor 30
der Pumpe 11. Aufgrund dieses Steuersignals wird der von der Pumpe 11 erzeugte Volumenstrom
von zu erhitzendem Wärmeträgeröl derart vergrößert, dass der Filmtemperatur-Istwert
q auf den Filmtemperatur-Grenzwert oder geringfügig darunter absinkt. Die Leistung
der Pumpe 11 wird dementsprechend bedarfsabhängig geregelt. Eine Verschwendung von
Pumpenleistung wird vermieden.
[0037] In dem gezeigten Beispielsfall wird der mittels des Filmtemperaturrechners 25 bestimmte
Filmtemperatur-Istwert q nicht nur mit dem in dem Datenspeicher 28 hinterlegten Filmtemperatur-Grenzwert
sondern darüber hinaus auch mit dem zulässigen Filmtemperatur-Höchstwert verglichen.
Dieser Temperaturvergleich wird in einer Sicherheits-Vergleichseinheit 31 der numerischen
Steuerung für den Erhitzer 3 durchgeführt. Wird festgestellt, dass der Filmtemperatur-Istwert
q über dem zulässigen Filmtemperatur-Höchstwert liegt, so generiert eine Sicherheits-Steuereinheit
32 ein Steuersignal, aufgrund dessen Sicherheitsklappen 33, 34 in der Brennstoff-Zuleitung
sowie in der Verbrennungsluft-Zuleitung des Brenners 4 die Brennstoffzufuhr und die
Verbrennungsluftzufuhr zu dem Brenner 4 unterbrechen und dadurch den Erhitzer 3 außer
Funktion setzen.
1. Wärmeträgerölanlage
• mit einem Erhitzer (3) für Wärmeträgeröl, der eine Heizvorrichtung (4) sowie ein
Erhitzerrohr (5) aufweist, welches durch die Heizvorrichtung (4) beheizt und von zu
erhitzendem Wärmeträgeröl durchströmt ist, wobei das Wärmeträgeröl in dem beheizten
Erhitzerrohr (5) auf einen Filmtemperatur-Istwert erhitzt ist sowie
• mit einer Ölversorgungsvorrichtung (11), welche in dem Erhitzerrohr (5) des Erhitzers
(3) einen Volumenstrom von zu erhitzendem Wärmeträgeröl erzeugt,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Vorrichtung zur Regelung des Filmtemperatur-Istwertes vorgesehen ist, die eine
Temperaturbestimmungsvorrichtung (25) zur Bestimmung des Filmtemperatur-Istwertes
sowie eine Vorrichtung zur Steuerung des Erhitzers (3) in Abhängigkeit von dem mittels
der Temperaturbestimmungsvorrichtung (25) bestimmten Filmtemperatur-Istwert aufweist,
wobei die Vorrichtung zur Steuerung des Erhitzers (3) eine Vorrichtung (27) zur Steuerung
der Ölversorgungsvorrichtung (11) umfasst, die durch Steuerung der Ölversorgungsvorrichtung
(11) den Volumenstrom von zu erhitzendem Wärmeträgeröl, welchen die Ölversorgungsvorrichtung
(11) in dem Erhitzerrohr (5) des Erhitzers (3) erzeugt, in Abhängigkeit von dem bestimmten
Filmtemperatur-Istwert derart einstellt, dass der Filmtemperatur-Istwert einen zulässigen
Filmtemperatur-Höchstwert nicht übersteigt.
2. Wärmeträgerölanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (27) zur Steuerung der Ölversorgungsvorrichtung (11) den Volumenstrom
von zu erhitzendem Wärmeträgeröl, welchen die Ölversorgungsvorrichtung (11) in dem
Erhitzerrohr (5) des Erhitzers (3) erzeugt, in Abhängigkeit von dem bestimmten Filmtemperatur-Istwert
derart einstellt, dass der Filmtemperatur-Istwert einen Filmtemperatur-Grenzwert nicht
überschreitet, der um eine vorgegebene Temperaturdifferenz unterhalb des zulässigen
Filmtemperatur-Höchstwertes liegt.
3. Wärmeträgerölanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperaturbestimmungsvorrichtung (25) den Filmtemperatur-Istwert fortlaufend
bestimmt und dass die Vorrichtung (27) zur Steuerung der Ölversorgungsvorrichtung
(11) eine Vergleichseinheit (26) umfasst, welche den fortlaufend bestimmten Filmtemperatur-Istwert
fortlaufend mit dem zulässigen Filmtemperatur-Höchstwert oder mit dem Filmtemperatur-Grenzwert
vergleicht und dass die Vorrichtung (27) zur Steuerung der Ölversorgungsvorrichtung
(11) bei Überschreiten des zulässigen Filmtemperatur-Höchstwertes oder des Filmtemperatur-Grenzwertes
durch den Filmtemperatur-Istwert den Volumenstrom von zu erhitzendem Wärmeträgeröl,
welchen die Ölversorgungsvorrichtung (11) in dem Erhitzerrohr (5) des Erhitzers (3)
erzeugt, derart einstellt, dass der Filmtemperatur-Istwert auf einen Wert sinkt, der
den zulässigen Filmtemperatur-Höchstwert oder den Filmtemperatur-Grenzwert nicht übersteigt.
4. Wärmeträgerölanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperaturbestimmungsvorrichtung (25) den Filmtemperatur-Istwert fortlaufend
bestimmt und dass die Vorrichtung zur Steuerung des Erhitzers (3) eine Vergleichseinheit
(31) umfasst, welche den fortlaufend bestimmten Filmtemperatur-Istwert fortlaufend
mit dem zulässigen Filmtemperatur-Höchstwert vergleicht und dass die Vorrichtung zur
Steuerung des Erhitzers (3) den Erhitzer (3), insbesondere dessen Heizvorrichtung
(4), außer Funktion setzt, wenn der Filmtemperatur-Istwert den zulässigen Filmtemperatur-Höchstwert
übersteigt.
5. Verfahren zum Betreiben einer Wärmeträgerölanlage (1),
• wobei in einem Erhitzerrohr (5) eines Erhitzers (3) für Wärmeträgeröl von einer
Ölversorgungsvorrichtung (11) ein Volumenstrom von zu erhitzendem Wärmeträgeröl erzeugt
wird und
• wobei das Erhitzerrohr (5) des Erhitzers (3) durch eine Heizvorrichtung (4) des
Erhitzers (3) beheizt und das zu erhitzende Wärmeträgeröl, welches das beheizte Erhitzerrohr
(5) durchströmt, in dem beheizten Erhitzerrohr (5) auf einen Filmtemperatur-Istwert
erhitzt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Filmtemperatur-Istwert geregelt wird, indem der Filmtemperatur-Istwert bestimmt
und der Erhitzer (3) in Abhängigkeit von dem bestimmten Filmtemperatur-Istwert gesteuert
wird, wobei der Erhitzer (3) in Abhängigkeit von dem bestimmten Filmtemperatur-Istwert
gesteuert wird, indem durch Steuerung der Ölversorgungsvorrichtung (11) der von der
Ölversorgungsvorrichtung (11) in dem Erhitzerrohr (5) des Erhitzers (3) erzeugte Volumenstrom
von zu erhitzendem Wärmeträgeröl in Abhängigkeit von dem bestimmten Filmtemperatur-Istwert
derart eingestellt wird, dass der Filmtemperatur-Istwert einen zulässigen Filmtemperatur-Höchstwert
nicht überschreitet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass durch Steuerung der Ölversorgungsvorrichtung (11) der von der Ölversorgungsvorrichtung
(11) in dem Erhitzerrohr (5) des Erhitzers (3) erzeugte Volumenstrom von zu erhitzendem
Wärmeträgeröl in Abhängigkeit von dem bestimmten Filmtemperatur-Istwert derart eingestellt
wird, dass der Filmtemperatur-Istwert einen Filmtemperatur-Grenzwert nicht überschreitet,
der um eine vorgegebene Temperaturdifferenz unterhalb des zulässigen Filmtemperatur-Höchstwertes
liegt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperaturdifferenz, um welche der Filmtemperatur-Grenzwert unterhalb des zulässigen
Filmtemperatur-Höchstwertes liegt, variabel vorgegeben wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Filmtemperatur-Istwert fortlaufend bestimmt und fortlaufend mit dem zulässigen
Filmtemperatur-Höchstwert oder mit dem Filmtemperatur-Grenzwert verglichen wird und
dass bei Überschreiten des zulässigen Filmtemperatur-Höchstwertes oder des Filmtemperatur-Grenzwertes
durch den Filmtemperatur-Istwert der von der Ölversorgungsvorrichtung (11) in dem
Erhitzerrohr (5) des Erhitzers (3) erzeugte Volumenstrom von zu erhitzendem Wärmeträgeröl
derart eingestellt wird, dass der Filmtemperatur-Istwert auf einen Wert sinkt, der
den zulässigen Filmtemperatur-Höchstwert oder den Filmtemperatur-Grenzwert nicht übersteigt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Filmtemperatur-Istwert fortlaufend bestimmt und fortlaufend mit dem zulässigen
Filmtemperatur-Höchstwert verglichen wird und dass der Erhitzer (3), insbesondere
dessen Heizvorrichtung (4), außer Funktion gesetzt wird, wenn der Filmtemperatur-Istwert
den zulässigen Filmtemperatur-Höchstwert übersteigt.