(19)
(11) EP 2 597 064 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.05.2013  Patentblatt  2013/22

(21) Anmeldenummer: 12455005.4

(22) Anmeldetag:  18.10.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66C 3/02(2006.01)
E02F 3/413(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 23.11.2011 AT 17342011

(71) Anmelder: TBR casting technologies GmbH
8700 Leoben (AT)

(72) Erfinder:
  • Rumpler, Heinz
    8713 St. Stefan o. L. (AT)
  • Schabelreiter, Johann
    8132 Pernegg (AT)
  • Riegelnegg, Helmut
    8920 Hieflau (AT)

(74) Vertreter: Wildhack & Jellinek 
Patentanwälte Landstraßer Hauptstraße 50
1030 Wien
1030 Wien (AT)

   


(54) Mehrschalen-Greifer für stückiges Lagergut


(57) Mehrschalen-Greifer für stückiges Lagergut, insbesondere hydraulischer bzw. Motor-Greifer für sperrigen Schrott, beinhaltend ein, vorzugsweise über ein Lastaufnahmemittel mit einer Krankatze verbundenes, Traversenteil (3), über Drehgelenke gelagerte Greifmittel (1) sowie Druckmittel (8) zur Stellung bzw. Anstellung oder zum Schließen von Greifmitteln (1), wobei das Traversenteil (3) ein axial verstellbares Press- und Haltemittel (31) mit einem Pressstempel (9), und zumindest auf zwei gegenüberliegenden Seiten mit Stützlagern (32) für Druckstäbe (4), welche mit winkelförmigen Greifmitteln (1) durch Lager (6) endenseitig drehbar verbunden sind, aufweist und diese Greifmittel (1) distanziert von den Druckstablagern (6), drehbar an im Wesentlichen dreieckigen Druckübersetzerteilen (2) im Bereich einer Ecke (7) derselben befestigt sind und die Bereiche der weiteren Ecken der Druckübersetzerteile (2) drehbar mit dem Traversenteil (3) und mit Druckmittel (8), welche sich andererseits am Traversenteil (3) abstützen, verbunden sind, wobei an den Druckübersetzerteilen (2) Anschläge (21) eine Schwenkbewegung der Greifmittel (1) und Anschläge (41) am Traversenteil (3) eine Schwenkbewegung der Druckstäbe (4) begrenzen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Mehrschalen-Greifer für stückiges Lagergut, insbesondere auf einen hydraulischen bzw. einen Motor-Greifer für sperrigen Schrott, beinhaltend ein, vorzugsweise über ein Lastaufnahmemittel mit einer Krankatze verbundenes, Traversenteil, über Drehgelenke gelagerte Greifmittel sowie Druckmittel zur Stellung bzw. Anstellung oder zum Schließen von Greifmitteln.

[0002] Generell sind Greifer Lastaufnahmemittel mit bewegbaren Greiferschalen, welche Mittel in verschiedenen Ausführungsformen einem Fachmann bekannt sind.

[0003] Eine Bewegung bzw. ein Öffnen und Schließen der Greiferschalen kann mittels Seilzügen erfolgen oder hydraulisch bewirkt werden.

[0004] Ist für ein Öffnen und Schließen der Greiferschalen ein greiferinternes, elektrohydraulisches Aggregat vorgesehen, welches über eine Leitungstrommel mit Energie versorgt, sowie gesteuert wird, so bezeichnet der Fachmann dieses Lastaufnahmemittel als Motor-Greifer, welcher in einfacher Weise in ein Stückguthubwerk eingehängt werden kann.

[0005] Motor-Greifer können als Zweischalen- oder als Mehrschalen-Greifer ausgeführt sein, wobei für sperrigen Schrott zumeist ein Polygonal- oder Finger-Greifer mit im unteren Bereich aneinander anliegenden Schalen zum Einsatz kommt.

[0006] Alle mehrschaligen Greifer für stückiges Lagergut haben den Nachteil gemeinsam, dass ein sperriges Gut, wie sperriger Schrott, zwar das Schalenvolumen füllend gehoben werden kann, jedoch das Füllgewicht je Fassung gering ist. Für eine Weiterverarbeitung erfolgt zumeist eine Kompaktierung des Satzes in einer eigenen Einrichtung, was sich beispielsweise bei einem Chargieren eines Schmelzgefäßes als großer, wirtschaftlicher Mangel darstellt.

[0007] Andererseits ragen gegebenenfalls zwischen den Greiferschalen Teile der Last bzw. vom Schrott ab, was wiederum beim Chargieren hinderlich sein kann.

[0008] Die Erfindung zielt nun darauf ab, einen Mehrschalen-Greifer der eingangs genannten Art derart auszubilden, sodass während des Aufgreifens und/oder eines Verbringens des sperrigen Lagergutes eine Kompaktierung desselben erfolgt.

[0009] Bevorzugt soll diese Greiferausbildung ein zwischen den Schalen ausragendes Gut abtrennen können.

[0010] Dieses Ziel wird bei einem gattungsgemäßen Mehrschalen-Greifer dadurch erreicht, dass das Traversenteil ein axial verstellbares Press- und Haltemittel mit einem Pressstempel und zumindest auf zwei gegenüberliegenden Seiten mit Stützlagern für Druckstäbe, welche mit winkelförmigen Greifmitteln durch Lager endenseitig drehbar verbunden sind, aufweist und diese Greifmittel distanziert von den Druckstablagern drehbar an im Wesentlichen dreieckigen Druckübersetzerteilen im Bereich einer Ecke derselben befestigt sind und die Bereiche der weiteren Ecken der Druckübersetzerteile drehbar mit dem Traversenteil und mit Druckmitteln, welche sich andererseits am Traversenteil abstützen, verbunden sind, wobei an den Druckübersetzerteilen Anschläge eine Schwenkbewegung der Greifmittel und Anschläge am Traversenteil eine Schwenkbewegung der Druckstäbe begrenzen.

[0011] Die mit dem erfindungsgemäßen Mehrschalen-Greifer erreichten Vorteile sind im Wesentlichen darin begründet, dass einerseits vom Traversenteil senkrecht zum Schalenhohlraum des Greifers hin wirkend ein Pressstempel vorgesehen ist, der eine Kompaktierung des Lagergutes, insbesondere von sperrigem Schrott, bewirken kann. Andererseits sind die winkelförmigen Greifmittel zum einen an dreieckigen Druckübersetzungsteilen drehbar festgelegt, zum anderen erfolgt eine Halterung beabstandet über Druckstäbe an Pressmittel. Druckmittel zur Stellung der Greifmittel sind zwischen Traversenteil und Druckübersetzerteil wirksam.

[0012] Stückiges Lagergut wird nach Aufsetzen des offenen Mehrschalen- bzw. Finger-Greifers nach der Erfindung durch Aktivierung der Druckmittel beim Schließen des Greifers bzw. der Greifschalen gefasst, wobei zumindest ein teilweises Schließen derselben erfolgt.

[0013] In der Folge wird das Pressmittel mit dem Pressstempel hydraulisch zum Schalenhohlraum hin bewegt und derart das Lagergut im Greifer vorkomprimiert. Ein Absenken des Pressstempels bewirkt weiters, dass die Druckstäbe die Verbindungslager mit den Greifmitteln nach außen bewegen, wobei sich eine Art Kniehebelwirkung ergibt, durch welche die Greiferschalen mit wesentlich erhöhtem, zentrierendem Druck beaufschlagt und das Lagergut weiters quer zum Pressstempel komprimiert werden.

[0014] Beim Fassen des Lagerguts und beim nachfolgenden Pressvorgang erfolgt zeitweise eine einseitige Abstützung der Druckstäbe und der Druckübersetzerteile mittels Anschlägen.

[0015] Derart ist es möglich, mit einem erfindungsgemäßen Greifer sperriges Lagergut, z.B. Schrottteile, direkt bei einem Anheben und/oder einem Verbringen durch Verringerung des Schalenhohlraumes auf ein kleineres Volumen zu verpressen und gegebenenfalls nach Öffnen ein Paket bereitzustellen.

[0016] Mit Vorteil weisen die Kanten der Greiferschalen mindestens im Bereich, in welchem diese beim Kompaktieren aneinanderliegen oder sich überlappen, zusammenwirkende Trennmittel für überstehendes Lagergut bzw. überragenden Schrott auf. Überstehendes Lagergut, insbesondere überstehende Schrottteile, können dadurch abgetrennt und ein kompaktiertes Schrottpakte gebildet werden.

[0017] Im Folgenden wird die Erfindung anhand lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert.

[0018] Es zeigt jeweils in schematischer Darstellung

Fig. 1 einen Mehrschalen-Greifer mit offenen Greifmitteln

Fig. 2 einen Mehrschalen-Greifer mit weitgehend geschlossenen Greifmitteln

Fig. 3 einen Mehrschalen-Greifer mit kompaktiertem Lagergut

Fig. 4 einen Mehrschalen-Greifer in schräger Ansicht



[0019] Um eine Zuordnung der Teile in den Figuren zu erleichtern, ist nachfolgend eine Bezugszeichenliste angegeben.

Bezugszeichenliste



[0020] 
1
Greifmittel
11
Greifmittelkanten
2
Druckübersetzerteil
21
Anschlag am Druckübersetzerteil
3
Traversenteil
31
Press- und Haltemittel
32
Stützlager
4
Druckstäbe
41
Anschlag für Druckstäbe
5
Lager (Druckübersetzerteil) Traversenteil
6
Druckstablager
7
Lager- (Druckübersetzerteil-) Greifmittel
8
Druckmittel
81
Druckmittellager am Druckübersetzerteil
82
Druckmittellager am Traversenteil
9
Pressstempel
S
Lagergut


[0021] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Mehrschalen-Greifer in einer Position mit gespreizten Greifmitteln 1 dargestellt.

[0022] Eingefahrene Druckmittel 8, welche einerseits mit einem Traversenteil 3 in Verbindung stehen, halten andererseits Druckübersetzerteile 2 in einer Position fest, in welcher Greifmittel 1 festgelegt mittels Lager 7 durch Drehung um ein Lager 6 bei Stabilisierung desselben durch Anschläge 41 für Druckstäbe 4 auskragen. In einer derartigen Position wird der Greifer auf das Lagergut aufgelegt, wobei die Enden der Greifmittel in dieses eindringen.

[0023] In einer aufgelegten Position des Greifers auf ein Lagergut S erfolgt eine Aktivierung von Druckmitteln 8, wobei, wie in Fig. 2 dargestellt, Greifmittel 1 durch einen Druck auf Lager 81 am Druckübersetzerteil 2 symmetrisch einem Dreh- bzw. Schließmoment ausgesetzt werden, welches aus dem Abstand vom Druckmittellager 81 zum Druckstablager 6, welches durch einen Anschlag 41 stabilisiert ist, resultiert. Letztlich ist ein Lagergut S im Greiferschalenhohlraum gefasst.

[0024] Darauffolgend kann, wie letztlich aus Fig. 3 ersichtlich ist, ein Press- und Haltemittel 31 in einem Kolben eines Traversenteiles 3 mit einem Pressstempel 9 zum Greiferschalenhohlraum hin verfahren werden, wodurch in Axrichtung eine Kompaktierung des Lagergutes S erfolgt. Gleichzeitig werden Stützlager 32 am Press- und Halteteil 31 in Axrichtung verbracht, wobei über diese Stützlager 32 auf die Druckstäbe 4 durch deren Schrägstellung gegen die Pressrichtung eine Kraft aufbaubar ist, welche auf die Druckstablager 6 der Greifmittel 1 wirkt und diese um das durch ausgefahrene Druckmittel 8 stabilisierte Lager 7 im Druckübersetzerteil 2, welches Lager 5 (Fig. 4) mit dem Traversenteil drehbar in Verbindung steht, entsprechend einer sogenannten Kniehebelwirkung weiter zueinander presst. Derart kann eine weitere, im Wesentlichen quer zur Pressstempelaxe gerichtete Kompression des Lagergutes bzw. der Schrottteile erreicht werden.

[0025] Fig. 4 zeigt schematisch einen Mehrschalen-Greifer in schräger Ansicht.


Ansprüche

1. Mehrschalen-Greifer für stückiges Lagergut, insbesondere hydraulischer bzw. Motor-Greifer für sperrigen Schrott, beinhaltend ein, vorzugsweise über ein Lastaufnahmemittel mit einer Krankatze verbundenes, Traversenteil (3), über Drehgelenke gelagerte Greifmittel (1) sowie Druckmittel (8) zur Stellung bzw. Anstellung oder zum Schließen von Greifmitteln (1), dadurch gekennzeichnet, dass das Traversenteil (3) ein axial verstellbares Press- und Haltemittel (31) mit einem Pressstempel (9), und zumindest auf zwei gegenüberliegenden Seiten mit Stützlagern (32) für Druckstäbe (4), welche mit winkelförmigen Greifmitteln (1) durch Lager (6) endenseitig drehbar verbunden sind, aufweist und diese Greifmittel (1) distanziert von den Druckstablagern (6), drehbar an im Wesentlichen dreieckigen Druckübersetzerteilen (2) im Bereich einer Ecke (7) derselben befestigt sind und die Bereiche der weiteren Ecken der Druckübersetzerteile (2) drehbar mit dem Traversenteil (3) und mit Druckmittel (8), welche sich andererseits am Traversenteil (3) abstützen, verbunden sind, wobei an den Druckübersetzerteilen (2) Anschläge (21) eine Schwenkbewegung der Greifmittel (1) und Anschläge (41) am Traversenteil (3) eine Schwenkbewegung der Druckstäbe (4) begrenzen.
 
2. Mehrschalen-Greifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanten (11) der Greifmittel (1) mindestens im Bereich, in welchem diese bei einem Schließen und Kompaktieren aneinanderliegen oder sich überlappen, Trennmittel für überstehendes Lagergut bzw. überragenden Schrott aufweisen.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht