[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Abstützung von Platten nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise durch die
EP2112296 A1 beschrieben. Dort ist eine Platte aus Sicherheitsglas in eine die Platte bereichsweise
umgreifende und fest mit dieser arretierten U-Profilschiene zu entnehmen. Die U-Profilschiene
ist gemeinsam mit der Platte in eine Aufnahmekammer eingesetzt, die in einem Untergrund,
beispielsweise in einen Estrich in einem Gebäude oder in eine Betonschiene im Freien,
angeordnet ist.
[0003] Seitlich neben der U-Profilschiene verläuft jeweils eine senkrecht zu der Querrichtung
der Platte ausgerichtete und unmittelbar auf die U-Profilschiene einwirkende Justiereinrichtung,
die von außen zugänglich ist und mittels der die Neigung der Platte, insbesondere
deren lotrechte Ausrichtung, einstellbar ist.
[0004] Als nachteilig bei solchen Ausgestaltungen hat sich herausgestellt, dass die Einstellung
der Platte in der Aufnahmekammer oftmals schwierig zu bewerkstelligen ist, denn die
die Platte umgreifende U-Profilschiene ist steif und verkantet zudem im Bereich des
Bodens der Aufnahmekammer, wenn die Justiereinrichtungen zur lotrechten Ausrichtung
in der Platte zu verstellen sind, denn die U-Profilschiene weist aufgrund ihrer Größe
und ihrer Materialbeschaffenheit eine erhebliche Festigkeit und Torsionssteifigkeit
auf.
[0005] Darüberhinaus ist es mit einer solchen Konstruktion nicht ohne weiteres möglich konkav
oder konvex gekrümmte bzw. gewellte oder bananenförmig gebogene Platten abzustützen;
es sei denn, dass die U-Profilschiene an die entsprechende Kontur der Platte angepasst
ist. Da jedoch die U-Profilschiene mehrfach zu biegen und zu falten ist und diese
aus Metall besteht,erfordern diese Arbeitsschritte einen kostenintensiven und komplexen
Umformvorgang.
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Geländerbrüstung der eingangs genannten
Gattung derart weiterzubilden, dass es möglich sein soll, dass nicht nur eben ausgestaltete
Platten sondern auch konkav bzw. konvex gekrümmte oder gewellte bzw. bogenförmige
Platten mit beliebigen Krümmungsradien zur Bildung der Geländerbrüstung verwendet
werden können, ohne dass hierfür schwierige Verformungsprozesse zur Anpassung der
Bauteile an die Kontur der Platte notwendig sind.
[0007] Desweiteren soll ein möglichst einfaches und unkompliziertes Einstellen der Platte,
insbesondere zu deren lotrechten Ausrichtung und zu deren Positionierung in der Aufnahmekammer
zur Verfügung stehen.
[0008] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
von Patentanspruch 1 gelöst.
[0009] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Dadurch dass die Vorrichtungen zueinander beabstandet an dem Untergrund angebracht
sind, verläuft zwischen diesen ein Freiraum wodurch eine örtliche Abstützung der Platte
erreicht ist. Dies führt dazu, dass die die Platte über Zwischenelemente aufnehmende
U-Profilschiene örtlich begrenzt verlaufen bzw. die in den Untergrund einzuarbeitende
U-förmige Aufnahmekammer an die Konturen der Platte angepasst ist. Bei gebogenen,
gekrümmten, gewellten oder mit einem oder mehreren unterschiedlichen Krümmungsradien
versehenen Platte ist dadurch eine lokale oder durchgehende Abstützung erreicht, so
dass die damit korrespondierende relativ biegesteife U-Profilschiene lediglich in
diesem die Platte abstützenden Teilbereich an die Kontur der Platte nachbilden. Vielmehr
können über biegeweiche bzw. biegeelastische Bauteile aus Metall, insbesondere aus
Aluminium, die Zwischenräume zwischen den Vorrichtungen ausgeglichen werden, um eine
ausreichende Aufnahme-und Stützfunktion zur Verfügung zu stellen. Die Platte ist dabei
seitlich mit zwei Halteschienen versehen, die mittels Kleber an der Oberfläche der
Platten fest angebracht sind und dadurch durch Kaltverformen die Konturen der Platten
nachbilden.
[0011] Die Klebeverbindung ist wasser- und luftdicht und soll auf die Platte einwirkende
Kräfte, insbesondere Zugkräfte, zuverlässig abstützen.
[0012] An die freien Enden der Halteleisten ist desweiteren ein Verbindungskörper aus einem
elastischen Werkstoff angebracht, der nach Art einer Hinterschneidung mit der jeweiligen
Halteleiste verbunden ist, so dass die beiden Halteleisten und der Verbindungskörper
im Querschnitt ein U-Profl zur Aufnahme und Abstützung der Platte bilden. Erst wenn
die Platte in die Halteleisten und den Verbindungskörper eingesetzt und dort verklebt
ist, entsteht zwischen diesen Bauteilen eine zuverlässige und dauerhafte Arretierung,
die die exakte Kontur der Platte aufweist.
[0013] Aufgrund der biegeelastischen bzw. biegeweichen Eigenschaften der verwendeten Bauteile
schützen diese die Platte und können gleichzeitig dazu verwendet werden, die Platte
an der U-Profilschiene und/oder an dem Mauerwerk zu befestigen.
[0014] Um eine Anlagefläche über die gesamte Länge der Platte zur Verfügung zu stellen,
sind an der Seitenwand der Aufnahmekammer bzw. an der Seitenwand der U-Profilschiene
Aufnahmetaschen vorgesehen, in die eine Bogenschiene einsteckbar ist und dort durch
Hinterschneidung und/oder Verklebung bzw. Verschraubung gehalten ist. Die Bogenschiene
verläuft dabei über die gesamte Länge der Platte, so dass die an der Außenseite der
jeweiligen Halteleiste vorgesehenen Anlageflächen mittels Kleber an der Oberfläche
der Bogenleiste fixierbar sind. Die Bogenleisten bilden demnach durch Kaltverformung
die Außenkontur der Platte nach und bestehen aus einem weichen elastisch verformbaren
Werkstoff aus Metall, vorzugsweise Aluminium. Sowohl die Halteleiste als auch die
Bogenschiene können durch ein Kunststoffmaterial gebildet sein, das entweder durch
Spritzgussgießen an einer vorgegebenen Plattenkontur oder das durch Erhitzen unmittelbar
vor der Montage an die Kontur der Platte angepasst ist.
[0015] Die Sandwichbauweise aus Halteleisten und Bogenschienen ermöglicht die Aufstellung
von Platten mit einem oder mehreren unterschiedlichen Krümmungsradius bzw. radien,
so dass beliebige Formen von Platten verwendbar sind, ohne dass aufwändige und kostenintensive
Herstellungsprozesse zur Verformung der U-Profilschiene entstehen, um diese an die
Konturen der jeweiligen Platte anzupassen. Vielmehr können unmittelbar vor der Montage
die biegeelastischen Halteleisten und Bogenschienen verbaut werden, um die Krümmung
der Platte durch Kaltverformung oder Erhitzen nachzubilden, so dass dann eine unmittelbare
jedoch räumlich begrenzte Arretierung zwischen der Bogenschiene und der U-Profilschiene
bzw. der Aufnahmekammer erfolgt.
[0016] Da sowohl die Halteleisten als auch der Verbindungskörper mittels des Klebers fest
mit der Platte verbunden sind, entsteht eine Konstruktion die auf die Platte einwirkende
Kräfte aufnimmt und zuverlässig abstützt. Darüberhinaus liegt der Kleber vollflächig
an der Platte und den Halteleisten bzw. des Verbindungskörpers an, so dass keine Partikel
Wassertropfen oder dergleichen eindringen können, wodurch eine dauerhaft wirksame
Verbindung entsteht, die eine hohe Lebensdauer aufweist.
[0017] Es ist besonders vorteilhaft, wenn der Verbindungskörper auf einem an dem Steg der
U-Profilschiene oder auf dem Boden der Aufnahmekammer angebrachtes Stützglied aufgesetzt
ist, um die lotrechte Einstellung der Platte zu erreichen, denn dann ist der Verbindungskörper
und damit die Platte bezogen auf die Vertikale veränderbar, in dem nämlich beabstandet
zu dem Verbindungskörper und dem Stützglied die seitlichen Verspannungen derart verändert
sind, dass der Abstand zwischen der Platte und der U-Profilschiene in Abhängigkeit
von der gewünschten lotrechten Ausrichtung der Platte veränderbar ist.
[0018] In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel in drei verschiedenen
Einbausituationen dargestellt, das nachfolgend näher erläutert ist. Im Einzelnen zeigt:
- Figur 1
- eine als Geländerbrüstung dienende und gebogene Platte, die durch drei Vorrichtungen,
die beabstandet zueinander an einem Untergrund angebracht, sind abgestützt ist, in
Draufsicht,
- Figur 2
- eine erste Einbausituation einer der Vorrichtungen gemäß Figur 1, in die die Platte
eingesetzt ist, bestehend aus zwei an der Platte angebrachten Halteleisten, die mit
einem elastischen Verbindungskörper zur bereichsweisen Aufnahme der Platte und aus
zwei Bogenschienen, die an der U-Profilschiene befestigt sind, und die eine Anlagefläche
für die Halteleisten bilden, in perspektivischer Ansicht und in Explosionsdarstellung,
- Figur 3
- die Vorrichtung gemäß Figur 2 im Schnitt und im zusammengebauten Zustand,
- Figur 4
- die Vorrichtung gemäß Figur 2 in einer zweiten Einbausituation an der Stirnseite des
Untergrundes, im Schnitt und
- Figur 5
- die Vorrichtung gemäß Figur 2 in einer dritten Einbausituation, die in einer in dem
Untergrund eingearbeiteten Aufnahmekammer eingesetzt ist.
[0019] Beispielhaft ist in Figur 1 eine gebogene Platte 3 zu entnehmen, die eine Geländerbrüstung
als Absturzsicherung bildet. Die Kontur der Platte 3 ist konkav oder konvex gekrümmt
oder kann mit beliebigen auch unterschiedlichen Krümmungsradien versehen sein, so
dass diese wellenförmig mit gleichmäßigen Wellentälern und Wellenhöhen oder mit unterschiedlichen
Wellentälern und Wellenhöhen ausgestaltet sein kann.
[0020] Die Platte 3 soll mittels mindestens dreier Vorrichtungen 1 an einem Untergrund 2
abgestützt sein. Die Vorrichtungen 1 sind dabei beabstandet zueinander anzuordnen,
so dass zwischen diesen ein beliebig groß bemessener Freiraum entsteht. Die Vorrichtungen
1 sollen insbesondere dort positioniert sein, wo die entsprechenden auf die Platte
3 einwirkenden Kräfte abzustützen sind bzw. wo die Platte 3 eine entsprechende Krümmungskontur
aufweist.
[0021] Die Längsrichtung der Platte 3 ist mit der Bezugsziffer 4 und die Querrichtung der
Platte 3 mit der Bezugsziffer 5 versehen.
[0022] Die Vorrichtungen 1 werden insbesondere aus jeweils einer U-Profilschiene 6 gebildet,
die zwei zueinander beabstandete und parallel zueinander verlaufende Schenkel 9 und
ein senkrecht dazwischen angeordneter Steg 10 aufweist. Die U-Profilschiene 6 ist
beispielsweise mittels eines Winkelbleches 18 fest mit dem Untergrund 2 verbunden
und die Platte 3 ist, wie dies noch nachfolgend näher erläutert ist, in die U-Profilschiene
6 bereichsweise eingesetzt und dort gehalten.
[0023] In den Figuren 2 und 3 ist der konkrete konstruktive Aufbau der jeweiligen Vorrichtung
1 zu entnehmen. Die gekrümmte Platte 3 ist zunächst gegen auf diese einwirkenden Kräfte
abzuschirmen und metallische Bauteile sollen bzw. dürfen nicht unmittelbar in Kontakt
mit der aus Glas hergestellten Platte 3 treten. Zu diesem Zweck sind zwei Halteleisten
11 vorgesehen, die aus einem biegeelastischen metallischen Werkstoff, nämlich aus
Aluminium, hergestellt sind. Die zunächst linear verlaufenden Halteleisten 11 werden
an einem Verbindungskörper 12 nach Art einer Hinterschneidung befestigt, so dass die
beiden zueinander beabstandeten und parallel angeordneten Halteleisten 11 und der
Verbindungskörper 12 im Querschnitt ein U-Profil bilden. In das linear verlaufende
U-Profil der Halteleisten 11 und des Verbindungskörpers 12 wird die gekrümmte oder
gewellte Platte 3 eingesetzt.
[0024] Aufgrund der biegeelastischen bzw. biegeweichen Eigenschaften der Halteleisten 11
und des aus Gummi gefertigten Verbindungskörpers 12 nehmen diese die Kontur der Platte
3 an, ohne dass erhebliche Kräfteeinwirkung zur Verformung der Halteleisten 11 und
des Verbindungskörpers 12 notwendig sind. Anschließend wird der Zwischenraum zwischen
den Halteleisten 11, dem Verbindungskörper 12 und den Platten 3 mit einem Kleber 13
befüllt. Nach dem Aushärten des Klebers 13 ist die Platte 3 folglich fest luft- und
wasserdicht mit den Halteleisten 11 und dem Verbindungskörper 12 verbunden, die dann
auch die entsprechende Kontur der Platte 3 nachbilden. Durch diese Sandwichbauweise
wird zudem erreicht, dass die Platte 3 bereichsweise durch die Halteleisten 11 und
den Verbindungskörper 12 gegen metallische Bauteile, beispielsweise der U-Profilschiene
6, abgeschirmt sind. Der Kleber 13, der beispielsweise aus Silikon, Harz oder dgl.
besteht, schafft eine kraftschlüssige Wirkverbindung, durch die auf die Platte 3 einwirkende
Kräfte dauerhaft aufgenommen und zuverlässig abgespritzt sind.
[0025] Die Konturenanpassung der Halteleiste 11 an die individuelle vorgegebene Kontur der
Platte 3 erfolgt durch Kaltverformen.
[0026] Die Halteleisten 11 können auch aus einem geeigneten Kunststoff hergestellt sein,
der im Spritzgussverfahren bereits an die Kontur der Platte 3 oder durch Erhitzen
unmittelbar vor der Montage angepasst ist.
[0027] Die derart vorgefertigte Konstruktion aus Platte 3, Halteleisten 11 und Verbindungskörper
12 wird anschließend in die U-Profilschiene 6 eingesetzt und dort wie nachfolgend
erörtert, befestigt.
[0028] Der Verbindungskörper 12 weist zur seitlichen Festlegung der Platte 3 zwei Taschen
22 auf, die mit Luft, einem Gas oder einem Luft-Gas-Gemisch befüllt sind, denn durch
die Taschen 22 soll der seitliche Abstand zwischen der jeweiligen Halteleiste 11 und
dem Schenkel 9 der U-Profilschiene 6 überbrückt sein und gleichzeitig soll durch die
Taschen 22 ein entsprechender Anpressdruck vorliegen, durch den eine Bewegung der
Platte 3 in Querrichtung 5 verhindert ist. Das Volumen der Taschen 22 ist variabel
einstellbar, in dem eine entsprechende Menge eines komprimierbaren Mediums in diese
eingefüllt ist.
[0029] Um die Anpresskräfte innerhalb der Tasche 22 an das vorhandene Volumen zwischen den
Halteleisten 11 und dem Schenkel 9 anzupassen, ist die Tasche 22 im Querschnitt dreieckförmig
ausgestaltet. Der parallel zu der Querrichtung 5 verlaufende Steg 28 der Tasche 22
ist im zusammengepressten Zustand im Querschnitt V-förmig oder auch gezackt ausgestaltet,
wodurch sich das Volumen der Tasche 22 entsprechend der vorherrschenden Größenverhältnisse
zwischen der Halteleiste 11 und dem Schenkel 9 der U-Profilschiene 6 anpassen.
[0030] Dadurch, dass die beiden gegenüberliegenden Taschen 22 den Zwischenraum zwischen
der Halteleiste 11 und dem Schenkel 9 ausgleichen, ist der Verbindungskörper 12 in
Querrichtung 5 ortsfest gehalten, sobald die lotrechte Ausrichtung für die Platte
3 eingestellt ist. Anschließend kann dieser Zwischenraum mit einem Gießharz, Kunststoff
oder dgl. ausgefüllt werden, um eine möglichst dauerhafte und zuverlässige Arretierung
zu erreichen.
[0031] Um die Höhe des Verbindungskörpers 12 und damit der Platte 2 bezogen auf die U-Profilschiene
6 auszurichten, ist in dem Steg 10 der U-Profilschiene 6 ein Stützglied 24 in Form
einer Schraube mit einem Auflageteller 25 eingesetzt. Das Höhenniveau des Auflagetellers
25 ist dabei variabel einstellbar. Diese dient als Auflagefläche für den Verbindungskörper
12 und damit für die Platte 3. Die Gewichtskräfte der Platte 3 werden demnach von
dem Stützglied 24 aufgenommen und gemeinsam mit dem Verbindungskörper 12 wirkt das
Stützglied 24 als Auflager, das sowohl horizontal als auch vertikal in Richtung der
Erdanziehung verlaufende Kräfte abstützt und aufnimmt.
[0032] Desweiteren sind die beiden Halteleisten 12 im offenen Bereich der U-Profilschiene
in Querrichtung 5 abzustützen und zu befestigen, und zwar derart, dass an die jeweilige
Halteleiste 11 eine Befestigungsschiene 20 angeformt ist, die nach außen, also in
Richtung der Schenkel 9 der U-Proflschiene 6, absteht.
[0033] Da die U-Profilschiene 6 räumlich begrenzt an dem Untergrund 2 angebracht ist, die
seitliche Abstützung der Halteleisten 11 bzw. der Platten 3 jedoch über deren gesamten
Länge zu erfolgen hat, sind im Wesentlichen fluchtend zu den Befestigungsschienen
20 der Halteleisten 11 zwei Bogenschienen 15 vorgesehen, die sich über die gesamte
Länge der Platte 3 erstrecken. Die Bogenschienen 15 sind dabei nach Art einer Hinterschneidung
an dem jeweiligen Schenkel 9 der U-Profilschiene 6 U-förmig in einer Aufnahmeführung
29 befestigt. Die Bogenschienen 15 können jedoch auch mit der U-Profilschiene 6 örtlich
begrenzt mittels Sicherungsschrauben 16 gehalten sein.
[0034] Da die U-Profilschienen 6 an dem Untergrund 2 vormontiert sind und einen bestimmten
Verlauf aufweisen, können anschließend die beiden zueinander beabstandeten Bogenschienen
15 mit der jeweiligen U-Profilschiene 6 - wie vorstehend erläutert - arretiert sein,
so dass die Bogenschienen 15 den von der U-Profilschiene 6 vorgegebenen Verlauf aufgrund
von Kaltverformung nachbilden.
[0035] Sobald dieser Aufnahmekörper von U-Profilschienen 6 und den beiden zueinander beabstandeten
Bogenleisten 15 gebildet ist, kann die Platte 3 gemeinsam mit den beiden Halteleisten
11 und dem Verbindungskörper 12 in diese Konstruktion eingesetzt werden. Die sich
in den Taschen 22 einstellenden Druckzustände verhindern ein seitliches Verkippen
der Platte 2; zudem bildet die jeweilige Bogenschiene 15 eine seitliche Anlagefläche
für die Befestigungsschiene 20 der Halteleisten 11. Wenn die Platte 3 in die U-Profilschiene
6 lotrecht ausgerichtet ist, wird zwischen der Oberfläche der Befestigungsschiene
20 und der jeweiligen Bogenschiene 15 ein Kleber 19 eingefüllt, der nach dem Aushärten
die Bogenschiene 15 und die Befestigungsschiene 20 zuverlässig über die gesamte Länge
fest miteinander verbindet.
[0036] Zwischen der Befestigungsschiene 20 und dem Bereich der Halteleiste 11, der der Platte
2 zugewandt ist, ist eine Aufnahmetasche 14, die im Querschnitt U-förmig ausgestaltet
ist, vorgesehen. Diese Aufnahmetasche 14 ist zu dem Verbindungskörper 12 abgewandt
und somit zum einen nach oben offen und verläuft zum anderen parallel zu der Platte
3. In die Aufnahmetasche 14 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Abdeckleiste
17 eingesetzt, die bündig mit dem Untergrund 2 abschließt. Es ist jedoch auch vorstellbar,
die Aufnahmetasche 14 derart zu verwenden, dass in diese ein Teil der Bogenschiene
15 nach Art einer Hinterschneidung oder mittels Verschraubung oder Verklebung eingesetzt
und in dieser fixiert ist.
[0037] In Figur 4 ist eine andersartige Einbausituation der Platte 3 dargestellt. Die Profilschiene
6 ist nunmehr im Querschnitt L-förmig ausgestaltet und mit der Bezugsziffer 6'versehen;
der fehlende Schenkel 9 ist ersetzt durch die Stirnseite des Untergrundes 2, so dass
durch die L-förmige Profilschiene 6' und der Stirnseite des Untergrundes 2 eine U-förmige
Aufnahmekammer entsteht. Die Befestigungsschienen 20 der Halteleisten 11 sind dabei
sowohl an der den Schenkels 9 zugeordneten Bogenschiene 15 als auch an der Stirnseite
des Untergrundes 2 mittels des Klebers 19 befestigt und die Taschen 22 des Verbindungskörpers
12 liegen an dem Schenkel 9 und der Stirnseite des Untergrundes 2 an. Der Volumenausgleich
zwischen dem Schenkel 9 und dem Verbindungskörper 12 erfolgt dabei über das entsprechende
Zusammendrücken der Taschen 22. Die Stirnseite des Untergrundes 2 ist an den exakten
Verlauf der Platte 3 anzupassen. Das Winkelblech 18 ist fest mit der Stirnseite des
Untergrundes 2 fixiert.
[0038] In Figur 5 ist eine weitere Anbringungsmöglichkeit der Platte 3 zu entnehmen. In
den Untergrund 2 ist eine U-förmige Aufnahmekammer 7 eingearbeitet, in die die Platte
3 gemeinsam mit den beiden Halteleisten 11 und dem Verbindungskörper 12 eingesetzt
ist. Mittels einer bestimmten Anzahl von Auflageplatten 25, die zwischen dem Boden
10' der Aufnahmekammer 7 und der Unterseite des Verbindungskörpers 12 angeordnet sind,
kann die Tiefe eingestellt werden, die die Platte 3 in die Aufnahmekammer 7 eintaucht.
[0039] Die Befestigungsschienen 20 der beiden Halteleisten 11 liegen unmittelbar an der
Wand 8 der Aufnahmekammer 7 an und sind dort mittels des Klebers 19 fest fixiert.
Der Verlauf der Aufnahmekammer 7 ist an die Kontur der Platte 3 exakt anzupassen.
Geringfügige Herstellungsfehler können durch entsprechende Veränderungen der Taschen
22 bzw. der Dicke des Klebers 19 ausgeglichen sein.
1. Vorrichtung (1) zur Abstützung von Platten (3) an einem Untergrund (2), insbesondere
Sicherheitsglasplatten als Geländerbrüstungen oder Fassaden, die in ihrer Längsrichtung
(4) gewellt bzw. konkav oder konvex gekrümmt oder die domförmig, sphärisch oder parabolisch
ausgestaltet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens drei der Vorrichtungen (1) beabstandet zueinander an den Untergrund (2)
positioniert sind, durch die die Platte (3) jeweils bereichsweise an dem Untergrund
(2) arretiert ist, dass an den beiden gegenüberliegenden Außenseiten der Platte (3)
jeweils eine biegeelastische Halteschiene (11) arretiert ist, die auf die Platte (3)
einwirkenden Kräfte aufnimmt und abstützt und die aufgrund der Befestigung an der
Platte (3) deren Außenkontur nachbildet und die mit einem elastischen Verbindungskörper
(12), der im Bereich der freien Stirnseite der Platte (3) angeordnet ist, verbunden
ist und die gemeinsam miteinander im Querschnitt ein U-Profil bilden, in das die Platte
(3) eingesetzt und mittels eines Klebers (13) befestigt ist, und dass die Platte (3),
die Halteschienen (11) und der Verbindungskörper (12) in eine U-förmige an den Untergrund
(2) fixierten Profilschiene (6) oder in dem Untergrund (2) eingearbeiteten U-förmigen
Aufnahmekammer (7) eingesetzt sind und in diesen durch das Verbindungsstück (12) und
die Halteschienen (11) senkrecht bzw. parallel zu der Querrichtung (5) der Platte
(3) abgestützt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der U-Profilschiene (6) zwei zueinander beabstandete Bogenschienen (15) angeordnet
sind, die eine Auflagefläche (15') zur Befestigung der jeweiligen Halteleisten (11)
bilden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Innenseite der Schenkel (9) der U-Profilschiene (6) jeweils eine U-förmige
Aufnahmeführung (29) angeformt ist, in die die jeweilige Bogenschiene (15) nach Art
einer Hinterschneidung eingelklipst oder eingerastet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass an die von der Platte (3) abstehenden Oberfläche der Halteleiste (11) eine Befestigungsschiene
(20) angeformt ist, und dass die Befestigungsschiene (20) mittels eines Klebers (19)
an den jeweiligen Bogenschienen (15) oder der Wand (8) der Aufnahmekammer (7) befestigt
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass an die jeweilige Halteleiste (11) eine U-förmige Aufnahmetasche (14) vorgesehen ist,
die parallel zu der Platte (3) verläuft und deren Eintrittsöffnung (21) von dem Verbindungskörper
(12) abgewandt ist, und dass in die jeweilige Aufnahmetasche (14) die Bogenschiene
(15) nach Art einer Verrastung oder Hinterschneidung eingesetzt ist, und dass die
Bogenschiene (15) mit ihrem aus der Aufnahmetasche (14) überstehenden freien Ende
an der U-ProfilSchiene und/oder an der Wand (8) der Aufnahmekammer (7) befestigt ist,
oder dass in die Aufnahmetasche (14) eine Abdeckleiste (17) eingesetzt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Halteleisten (11) und die Bogenschienen (15) über die gesamte Länge der
Platte (3) erstrecken, und dass die Halteleisten (11) und die Bogenschienen (15) aus
einem biegeelastischen metallischen Werkstoff, vorzugsweise aus Aluminium oder aus
einem Kunststoff hergestellt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bogenschiene (15) mittels eines Klebers (19) und/oder mittels Sicherungsschrauben
(16) an der U-Profilschiene (6) und/oder an der Wand (8) der Aufnahmekammer befestigt
ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verbindungskörper (12) aus einem elastischen Werkstoff, vorzugsweise aus Gummi,
Kautschuk oder aus einem Gummi - Kautschuk - Gemisch hergestellt ist, und dass der
Verbindungskörper (12) fest mit den beiden Haltschienen (11) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Verbindungskörper (12) zwei Taschen (22) angeformt sind, die jeweils dem Schenkel
(9) der U-Profilschiene (6) bzw. der Wand (8) der Aufnahmekammer (7) zugewandt sind
und im montierten Zustand an diesen anliegen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tasche (22) im Querschnitt eine im Wesentlichen dreieckförmig Kontur aufweist,
und dass der zwischen der Platte (3) und dem Schenkel (9) bzw. der Wand (8) verlaufende
Steg der Tasche (22) einen V-förmigen oder gezackten Querschnitt zur Abstandsanpassung
aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass in die Tasche (22) ein Gas, eine Flüssigkeit oder ein Gas-FlüssigkeitsGemisch eingefüllt
ist, und dass das Volumen, durch das ein vorgegebener Anpressdruck zwischen dem Verbindungskörper
(12) und dem Schenkel (9) der U-Profilschiene (6) bzw. der Wand (8) der Aufnahmekammer
(7) vorliegt, veränderbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf den Steg (10) der U-Profilschiene (6) oder auf dem Boden (23) der Aufnahmekammer
(7) ein Stützglied (24) vorgesehen ist, auf das der Verbindungskörper (13) im montierten
Zustand aufliegt, und dass der Abstand des Stützgliedes (24) zwischen der U-Profilschiene
(6) und dem Boden (23) der Aufnahmekammer (7) variabel einstellbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stützglied (24) als Schraube ausgestaltet ist, auf der ein Auflageteller (25)
angebracht ist, auf dem der Verbindungskörper (12) aufliegt, oder dass das Stützglied
(24) als vereinzelte Auflageplatten (26) aus Holz, Metall oder Kunststoff ausgestaltet
ist, durch die der Verbindungskörper (12) abgestützt ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die U-Profilschiene (6) über ein Winkelprofil (27) mit dem Untergrund (2) befestigt
ist, dessen Querschnitt dreieckförmig oder L-förmig ausgestaltet ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die U-Profilschiene (6) von einem im Querschnitt L-förmigen Aufnahmekörper und von
einer Stirnseite des Untergrundes (2) gebildet ist, und dass der Verbindungskörper
(12) und die Halteschienen (11) an dem Schenkel (9) der Profilschiene (6) und der
Stirnseite des Untergrundes (2) anliegen.