(19)
(11) EP 2 597 224 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.05.2013  Patentblatt  2013/22

(21) Anmeldenummer: 12002631.5

(22) Anmeldetag:  14.04.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04F 19/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 28.11.2011 DE 202011108350 U

(71) Anmelder: Ernst Rüsch GmbH
79576 Weil am Rhein (DE)

(72) Erfinder:
  • Rüsch, Andreas
    79540 Lörrach (DE)
  • Rüsch, Norbert
    79650 Schopfheim (DE)

(74) Vertreter: Maucher, Wolfgang et al
Patent- und Rechtsanwaltssozietät W. Maucher und H. Börjes-Pestalozza Urachstraße 23
79102 Freiburg i. Br.
79102 Freiburg i. Br. (DE)

   


(54) Sockelleiste


(57) Eine Sockelleiste (1) aus MDF-Holzfaserwerkstoff hat wenigstens einen Wandschenkel (5) und einen Bodenschenkel (6), je nach Ausführungsform auch einen dritten Übergangsschenkel (12), welche Schenkel (5, 6, 12) an der in Gebrauchsstellung der Sockelleiste (1) vorderen Sichtseite (9) durch wenigstens eine Kerbe (7, 7a) optisch voneinander getrennt sind. Zur optischen Anpassung der Sockelleiste (1) an Wand- und Bodenflächen (2, 3), können die Schenkel (5, 6 und 12) mit Dekorfolien (15) entsprechender Farbe und Struktur beschichtet oder mit Farben bestrichen sein. Zur Montage im Übergangsbereich (4) aneinandergrenzender Wand-und Bodenflächen (2,3) kann die Sockelleiste (1) entlang der Kerben (7,7a) abgeknickt und mit Hilfe eines mit dem Wandschenkel (5) verbundenen, doppelseitigen Klebebandes an der Wandfläche (2) befestigt werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Sockelleiste mit wenigstens zwei Schenkeln, die in Gebrauchsstellung im Übergangsbereich aneinander angrenzender Wand-und Bodenflächen angeordnet sind, wobei in Gebrauchsstellung der eine Schenkel als Wandschenkel an der Wandfläche und der andere als Bodenschenkel an der Bodenfläche vorgesehen ist.

[0002] Derartige Sockelleisten oder auch Fußleisten sind in vielfältiger Form bekannt. Die Farbe oder der Dekor einer solchen einteiligen Sockelleiste wird dabei in der Regel an die Farbe des Bodens angepasst. So wird z.B. bei Parkettböden eine holzfarbene Sockelleiste bevorzugt, die gegebenenfalls nicht zur Farbe der Wandfläche passt. Bei einer farblich an die Wandfläche angepassten Sockelleiste kann es jedoch sein, dass diese wiederum nicht zur Farbe der Bodenfläche passt.

[0003] Es besteht daher die Aufgabe, eine Sockelleiste der eingangs definierten Art zu schaffen, die einen möglichst unauffälligen Übergang zwischen Wand und Boden erlaubt. Des Weiteren soll die Sockelleiste einfach herstellbar und montierbar sein.

[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, dass die wenigstens zwei Schenkel der Sockelleiste unterschiedliche Farben und/oder zumindest optisch unterschiedliche Oberflächen haben, dass der Wandschenkel an Aussehen, Farbe und/oder Dekor der Wand anpassbar und angepasst und der Bodenschenkel an Aussehen, Farbe und/oder Dekor des Bodens anpassbar und angepasst sind und dass die wenigstens zwei unterschiedlich aussehenden Schenkel durch eine in Gebrauchsstellung in Richtung des Verlaufs der Sockelleiste orientierte, an einer in Gebrauchsstellung vorderen, der Wand- und Bodenfläche abgewandten Sichtseite der Sockelleiste ausgebildete Vertiefung oder Kerbe voneinander abgegrenzt oder getrennt sind. Eine solche Gestaltung der Sockelleiste erlaubt es, die Schenkel der Sockelleiste unterschiedlich zu dekorieren, zu beschichten oder zu färben und eine präzise Abgrenzung dieser unterschiedlich gefärbten Schenkel auf einfache Art und Weise durch das Einbringen der Vertiefung zu schaffen.

[0005] Dabei kann es günstig sein, wenn der Wandschenkel eine größere Breite als der Bodenschenkel hat.

[0006] Besonders günstig ist es, wenn die Vertiefung zwischen dem Wandschenkel und dem Bodenschenkel eine Kerbe mit in Ausgangslage von der Oberfläche schräg nach innen aufeinander zulaufenden Begrenzungswänden ist. Neben der Möglichkeit, die beiden unterschiedlich dekorierten Schenkel in Gebrauchsstellung optisch scharf voneinander abzugrenzen, kann eine derartige Kerbe auch als Sollknickstelle dienen, an der sich die Sockelleiste besonders einfach und sauber durch ein Abknicken der Schenkel in die gewünschte Einbauform zur Montage in der von aneinander angrenzenden Wand- und Bodenflächen gebildeten Hohlkante bringen lässt.

[0007] Vorteilhaft kann es sein, wenn die Begrenzungswände der Kerbe eben oder - insbesondere geringfügig - konkav ausgebildet sind. Zur Montage der Sockelleiste in Gebrauchsstellung werden der Wandschenkel und der Bodenschenkel derartig abgeknickt, dass sich die Kerbe schließt und dabei die beiden Schenkel auch bei gegenseitiger linienförmiger Berührung optisch scharf voneinander abgegrenzt werden. Die Ausbildung der Begrenzungswände der Kerbe und das Abknicken und Aufeinanderzubewegen der Schenkel kann dabei dazu führen, dass sich eine Presskraft zwischen den Begrenzungswänden der Kerbe einstellt, wodurch die beiden Schenkel in Gebrauchsstellung tendenziell voneinander weggedrückt werden. Aufgrund dieser Presskraft in der sich schließenden Kerbe zwischen den Schenkeln kann der Bodenschenkel in Gebrauchsstellung mit einem gewissen Druck an der Bodenfläche und der Wandschenkel mit einem gewissen Druck an der Wandfläche anliegen.

[0008] Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Begrenzungswände der Kerbe in Ausgangslage bei sich fortsetzenden oder miteinander fluchtenden Wand- und Bodenschenkeln unter einem Winkel von 90° oder weniger angeordnet und in Gebrauchsstellung einander insbesondere flächig berührend ausgebildet sind. Durch ein Abknicken der Sockelleiste entlang der Kerbe können die wenigstens zwei Schenkel der Sockelleiste in die zumeist erforderliche Winkelstellung von 90° zueinander gelangen, welche Winkelstellung dem gewöhnlichen Winkel zwischen Wand- und Bodenfläche entspricht. Bei der Wahl eines geringeren Kerbwinkels als 90°, kann die sich in Gebrauchsstellung einstellende Presskraft entlang der Begrenzungswände der Kerbe gesteigert sein, wodurch der Bodenschenkel in Gebrauchsstellung noch besser an den Boden gedrückt werden kann.

[0009] Dabei kann es zweckmäßig sein, wenn die Tiefe der Vertiefung oder Kerbe insbesondere in Ausgangsstellung bei noch miteinander fluchtenden Wand- und Bodenschenkeln kleiner als die Gesamtdicke der plattenförmigen Sockelleiste ist und wenn die Wand- und Bodenschenkel zumindest in Ausgangslage einstückig verbunden sind. Die Sockelleiste ist folglich im nicht eingebauten Zustand einstückig, wodurch ihre Handhabung beim Einbau, aber auch ihre Herstellung vereinfacht sein kann.

[0010] Um ein Trennen des Wandschenkels von dem Bodenschenkel während der Montage zu vermeiden oder auszuschließen, kann in besonders zweckmäßiger oder vorteilhafter Weise auf einer der gekerbten Sichtseite abgewandten Rückseite der Sockelleiste eine Verstärkungsfolie angeordnet sein, die die Schenkel der Sockelleiste zumindest teilweise übergreift und beim Abknicken der. Schenkel relativ zueinander biegbar und/oder dehnbar ist. Eine derartige Verstärkungsfolie - bevorzugt als Streifen in Längserstreckungsrichtung der Sockelleiste - hat vor allem deshalb eine besondere Bedeutung, weil die durch die Dehnung der Verstärkungsfolie beim Knicken der Sockelleiste an der Kerbe einstellende Zugkraft auf der Rückseite der Sockelleiste zusammen mit der durch dieses Abknicken entstehenden Presskraft entlang den Begrenzungswänden der Kerbe an der Sichtseite der Sockelleiste ein Andrücken des Bodenschenkels in Gebrauchsstellung an die Bodenfläche verstärken kann, ohne dass sich die Schenkel unter dieser Spannung voneinander lösen.

[0011] Besonders günstig kann es sein, wenn die Verstärkungsfolie auf der Rückseite des Wandschenkels ein insbesondere beidseits klebendes Klebeband zum Befestigen der Sockelleiste mit Hilfe ihres Wandschenkels aufweist. So ist möglich, dass die Sockelleiste in Gebrauchsstellung an der Wand befestigbar ist, ohne dass zusätzliche Werkzeuge und/oder separat bereitgestellte Klebstoffe und/oder Schrauben nötig sind, obwohl auch damit eine Montage sinnvoll sein kann. Insbesondere bei Holzböden kann eine derartige Fixierung der Sockelleiste mit Hilfe des Wandschenkels an der Wandfläche den Vorteil haben, dass der Bodenschenkel einerseits mit dem erforderlichen Andruck an der Bodenfläche anliegt, andererseits aber nicht fest mit dem Holzboden verbunden sein muss, so dass Schrumpfungen und Ausdehnungen, denen ein Holzboden unterworfen sein kann, nicht zu einem Abreißen oder einer Beschädigung der Sockelleiste führen müssen.

[0012] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung kann vorsehen, dass zusätzlich zu der einen Ausnehmung oder Kerbe wenigstens eine zweite parallele Ausnehmung oder Kerbung vorgesehen ist, und dass zwischen dem Wandschenkel und dem Bodenschenkel in Gebrauchsstellung nach dem Abknicken der Sockelleiste an den Kerben ein schräger Übergang als Übergangsschenkel ausgebildet. Eine derartige dreischenklige Sockelleiste bietet die Möglichkeit, die Sockelleiste mit drei scharf voneinander abgrenzbaren Designs oder Dekors zu gestalten. Jeder Schenkel kann also mit einer beliebigen Oberflächenfarbe oder -struktur versehen sein. Zudem kann sich bei einer dreiteilige Sockelleiste hinter dem mittleren in Gebrauchsstellung beispielsweise in einem Winkel von 45° zwischen Wand- und Bodenfläche stehenden Übergangsschenkel und ein Hohlraum ergeben, in dem Kabel und/oder sonstige Leitungen oder Unebenheiten unsichtbar und von der Sockelleiste verdeckt sein können.

[0013] Weiterhin kann es günstig sein, wenn die Sichtseite des Wandschenkels und/oder des Bodenschenkels zu dem der Kerbe angewandten Rand hin im Querschnitt schräg zu seiner Rückseite unter spitzem Winkel verläuft, wobei die schräg verlaufende Sichtseite - wie auch eine parallel zur Wand- bzw. Bodenfläche verlaufende Sichtseite - eben oder ballig oder konkav sein kann. So kann der Übergang zwischen Wandfläche und Wandschenkel besonders unauffällig sein, wodurch auch beispielsweise ein Tapezieren oder Überstreichen der Wandfläche bis über den Wandschenkel der Sockelleiste möglich ist. Aber auch ohne ein Übertapezieren des Wandschenkels wäre ein solch schräger Auslauf der Sichtseite auch dann schon günstig, wenn die Sockelleiste möglichst unauffällig sein soll.

[0014] Herstellung, Transport und Montage der Sockelleiste können vereinfacht sein, wenn die Sockelleiste zumindest in Ausgangslage einstückig ausgebildet und mit wenigstens einer Ausnehmung oder Kerbe zwischen den gegebenenfalls unterschiedlich aussehenden Oberflächen der einzelnen Schenkel versehen ist. Es ist aber auch möglich, dass die Sockelleiste aus einzelnen Schenkeln und somit nicht einstückig ausgebildet ist. Die Schenkel können nach ihrer Fertigung dann mittels der bereits oben beschriebenen Verstärkungsfolie - mit Ausnehmung oder Kerbe - miteinander verbunden werden, sodass sie, wie bei der einstückigen Ausführungsform der Sockelleiste, in Gebrauchsstellung optisch voneinander abgegrenzt sind.

[0015] Vorteilhaft ist es auch, wenn die Sockelleiste eine Holzfaserplatte ist, die vorzugsweise zumindest auf der Rückseite oder auf der Sichtseite beschichtet und/oder mit einer Folie verkleidet ist. So kann sie besonders einfach und mit gängigen Fertigungsverfahren hergestellt und farblich gestaltet werden.

[0016] Nachstehend sind Ausführungsbespiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt in zum Teil schematisierter Darstellung:
Fig. 1
eine Seitenansicht auf die Stirnseite einer erfindungsgemäßen Sockelleiste in Ausgangsstellung mit einem im Querschnitt längeren Wandschenkel und einem im Vergleich zu diesem im Querschnitt kürzeren Bodenschenkel sowie mit einer auf der Sichtseite der Sockelleiste zwischen diesen Schenkeln eingearbeiteten Kerbe mit einem Kerbwinkel von etwa 90° sowie einer rückseitig angebrachten, die beiden Schenkel teilweise überlappenden Verstärkungsfolie,
Fig. 2
die in Fig. 1 dargestellte Sockelleiste in Gebrauchsstellung, wobei der Wandschenkel an einer im Schnitt gezeichneten Wand befestigt und der Bodenschenkel in einem Winkel von 90° zu diesem abgeknickt ist und auf einem ebenfalls im Schnitt dargestellten Holz- oder Parkettfußboden aufliegt,
Fig. 3
eine der Fig.2 ähnelnde Darstellung einer abgewandelten erfindungsgemäßen Sockelleiste in Gebrauchsstellung mit im Querschnitt spitz zulaufendem Wand- und Bodenschenkel, wobei der Wandschenkel etwa zwei- bis dreimal so lang wie der Bodenschenkel ist,
Fig. 4
eine der Fig. 3 ähnelnde Darstellung einer weiteren Sockelleiste mit im Querschnitt spitz zulaufendem Wand- und Bodenschenkel, wobei der Wandschenkel etwa eineinhalbmal so lang wie der Bodenschenkel ist,
Fig. 5
eine Seitenansicht einer dreiteiligen Sockelleiste in montiertem Zustand, wobei hinter dem mittleren Schenkel ein Hohlraum mit einem im Querschnitt dargestellten Kabels oder einer Leitung angeordnet ist sowie
Fig. 6
eine weitere Seitenansicht einer anderen zweischenkligen Sockelleiste in Gebrauchsstellung, wobei der Bodenschenkel in einem Winkel deutlich größer als 90° von dem Wandschenkel abgewinkelt und unter dem Bodenschenkel ein Hohlraum mit einer Leitung oder einem Kabel angeordnet ist.


[0017] Eine Sockelleiste 1 hat gemäß den Fig. 1 bis 4 und 6 zwei Schenkel und ist in Gebrauchsstellung im Übergangsbereich 4 einer Bodenfläche 2 und einer Wandfläche 3 angeordnet. Gemäß den Fig. 2 bis 4 sowie der Fig. 6 ist dabei der eine Schenkel als Wandschenkel 5 an der Wandfläche 3 und der andere Schenkel als Bodenschenkel 6 an der Bodenfläche 2 vorgesehen.

[0018] Der Wandschenkel 5 ist an Aussehen, Farbe und/oder Dekor der Wandfläche 3 und der Bodenschenkel 5 an Aussehen, Farbe und/oder Dekor der Bodenfläche 2 angepasst. Die wenigstens zwei unterschiedlich gestalteten Schenkel 5 und 6 sind durch eine in Richtung des Verlaufs der Sockelleiste 1 orientierte Vertiefung voneinander abgegrenzt. Gemäß sämtlichen Figuren hat der Wandschenkel 6 dabei eine größere Breite als der Bodenschenkel 5.

[0019] Fig. 1 zeigt die Sockelleiste 1 mit der Vertiefung zwischen dem Wandschenkel 6 und dem Bodenschenkel 5. Die Vertiefung wird dabei von einer Kerbe 7 mit in Ausgangslage von der Sichtseite 9 der Sockelleiste 1 schräg nach innen aufeinander zu laufenden Begrenzungswänden 8 gebildet. Die Begrenzungswände 8 der Kerbe 7 sind eben, können aber auch - insbesondere geringfügig - konkav ausgebildet sein. Die Begrenzungswände 8 der Kerbe 7 sind in Ausgangslage bei sich fortsetzenden oder miteinander fluchtenden Wand- und Bodenschenkel 5 und 6 gemäß Fig. 1 unter einem Winkel von ca. 90° angeordnet. Gemäß den Fig. 2 bis 4 berühren sich die Begrenzungswände 8 der Kerbe 7 in Gebrauchsstellung flächig.

[0020] Fig. 1 zeigt, dass die Begrenzungswände 8 der Kerbe 7 in Ausgangslage bis zu einer an einer der gekerbten Sichtseite 9 abgewandten Rückseite 10 der Sockelleiste 1 anliegenden Oberfläche einer Verstärkungsfolie 11 reichen. Die Tiefe der Kerbe 7 ist in Ausgangslage bei noch miteinander fluchtenden Wand- und Bodenschenkeln 5 und 6 so groß wie die Gesamtdicke der plattenförmigen Sockelleiste 1. Die Sockelleiste 1 ist also aus zwei einzelnen Schenkeln 5 und 6 hergestellt, die mittels der Verstärkungsfolie 11 miteinander verbunden sind. Die Verstärkungsfolie 11 übergreift die beiden Schenkel 5 und 6 der Sockelleiste 1 zumindest teilweise und ist beim Abknicken der Schenkel 5 und 6 relativ zueinander biegbar und/oder dehnbar.

[0021] Bei einer anderen Ausführungsform kann die Tiefe der Vertiefung oder Kerbe 7 auch kleiner als die Gesamtdicke der plattenförmigen Sockelleiste 1 sein. Das heißt, dass die Wand- und Bodenschenkel 5 und 6 zumindest in Ausgangslage einstückig verbunden sind. Die Verstärkungsfolie 11 kann in diesem Fall ein Auseinanderbrechen der Schenkel 5 und 6 beim Abknicken der Sockelleiste 1 entlang der Kerbe 7 während der Montage verhindern.

[0022] Die in der Fig. 5 dargestellte Sockelleiste 1 weist drei Schenkel 5, 6 und 12 auf. Die Schenkel 5, 6 und 12 sind dabei durch zwei parallele beabstandete Kerben 7 und 7a voneinander getrennt, deren Begrenzungswände 8 sich in Gebrauchsstellung ebenfalls flächig berühren, in Ausgangsposition aber einen kleineren Kerbwinkel als 90° haben.

[0023] Zur vereinfachten Montage der Sockelleiste 1 weist die Verstärkungsfolie 11 auf der Rückseite 10 des Wandschenkels 5 ein in den Figuren nicht dargestelltes insbesondere beidseitig klebendes Klebeband zum Befestigen der Sockelleiste 1 mit Hilfe ihres Wandschenkels 5 an der Wandfläche 2 auf. Dieses beidseitige Klebeband dient in sämtlichen Ausführungsformen der Erfindung, wie sie in den Fig. 1 bis 6 dargestellt sind, der Befestigung des Wandschenkels 5 an der Wandfläche 2.

[0024] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 ist neben der einen Kerbe 7 die schon erwähnte zweite parallele Ausnehmung oder Kerbe 7a vorgesehen, mit deren Hilfe die Sockelleiste 1 in einen Wandschenkel 5, einen Bodenschenkel 6 und einen zwischen diesen beiden Schenkeln 5 und 6 angeordneten Übergangsschenkel 12 gegliedert ist. Gemäß Fig. 5 ist der Kerbwinkel der beiden Kerben 7 und 7a kleiner als 90°, vorzugsweise etwa jeweils 45° groß, so dass sich in Gebrauchsstellung der Sockelleiste 1 in Summe wiederum ein Winkel von etwa 90° zwischen dem Wand- und Bodenschenkel 4 und 5 ergibt. Zudem ist erkennbar, dass sich hinter dem Übergangsschenkel 12 im Übergangsbereich 2 ein Hohlraum 13 mit einem Kabel oder einer Leitung 14 ergibt. Der sich bei Verwendung einer solchen Sockelleiste 1 ergebende Hohlraum 13 kann also als Kabelkanal oder für die Durchführung einer sonstigen Leitung verwendet werden.

[0025] Die Sichtseite 9 des Wandschenkels 5 und des Bodenschenkels 6 der Fig. 3 und 4 verläuft zu dem der Kerbe 7 abgewandten Rand hin im Querschnitt schräg zu seiner Rückseite 10 und unter spitzem Winkel. Die schrägverlaufenden Sichtseiten 9 der beiden Schenkel 5 und 6 sind eben ausgebildet. Der spitz zulaufende Wandschenkel 5 könnte bei Bedarf z.B. überstrichen oder übertapeziert werden.

[0026] Auch die Kerbe 7 der Sockelleiste 1 gemäß Fig. 6 weist einen Kerbwinkel auf, der kleiner als 90° - hier etwa 30° - ist. Der sich aufgrund des Kerbwinkels in Gebrauchsstellung der Sockelleiste 1 ergebende Winkel zwischen den beiden Schenkeln 5 und 6 führt zu einem ähnlichen Hohlraum 13 unterhalb des Bodenschenkels 6, wie ihn auch die Sockelleiste 1 der Fig. 5 unterhalb ihres Übergangsschenkels 12 aufweist. Auch dieser Hohlraum 13 kann z.B. als Kabelkanal zum Verlegen eines Kabels und/oder einer Leitung 14 verwendet werden.

[0027] Ein bevorzugter Werkstoff für sämtliche dargestellte Ausführungsformen der Sockelleiste 1 ist ein sogenannter MDF-Holzfaserwerkstoff. Zur Erfüllung diverser Dekorwünsche können die einzelnen Schenkel 5, 6 und 12 mit unterschiedlichen Dekorfolien beschichtet sein. Eine derartige Dekorfolie 15 ist in Fig. 1 schematisch dargestellt. So kann die Sockelleiste 1 in nahezu beliebigen Farbkombinationen und an jegliche Wandflächenfarbe und/oder Bodenflächenfarbe angepasst sein. Bei Verwendung einer Sockelleiste 1 mit einem Übergangsschenkel 12 kann dieser in einer dritten Farbe oder Oberflächenstruktur als zusätzlicher Designakzent dienen.

[0028] Die Sockelleiste 1 aus MDF-Holzfaserwerkstoff hat wenigstens einen Wandschenkel 5 und einen Bodenschenkel 6, je nach Ausführungsform auch einen dritten Übergangsschenkel 12, welche Schenkel 5, 6, 12 an der in Gebrauchsstellung der Sockelleiste 1 vorderen Sichtseite 9 durch wenigstens eine Kerbe 7, 7a optisch voneinander getrennt sind. Zur optischen Anpassung der Sockelleiste 1 an Wand- und Bodenflächen 2 und 3, können die Schenkel 5, 6 und 12 mit Dekorfolien 15 entsprechender Farbe und Struktur beschichtet oder mit Farben bestrichen sein. Zur Montage im Übergangsbereich 4 aneinandergrenzender Wand- und Bodenflächen 2 und 3 kann die Sockelleiste 1 entlang der Kerben 7 und gegebenenfalls 7a abgeknickt und mit Hilfe von Klebstoff oder mit einem mit dem Wandschenkel 5 verbundenen, doppelseitigen Klebeband an der Wandfläche 2 befestigt werden.


Ansprüche

1. Sockelleiste (1) mit wenigstens zwei Schenkeln(5,6), die in Gebrauchsstellung im Übergangsbereich (4) aneinander angrenzender Wand- und Bodenflächen (2,3) angeordnet sind, wobei in Gebrauchsstellung der eine Schenkel als Wandschenkel (5) an der Wandfläche (2) und der andere als Bodenschenkel (6) an der Bodenfläche (3) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Schenkel (5,6) der Sockelleiste (1) unterschiedliche Farben und/oder zumindest optisch unterschiedliche Oberflächen haben, dass der Wandschenkel (5) an Aussehen, Farbe und/oder Dekor der Wandfläche (2) anpassbar und angepasst und der Bodenschenkel (6) an Aussehen, Farbe und/oder Dekor der Bodenfläche (3) anpassbar und angepasst sind und dass die wenigstens zwei unterschiedlich aussehenden Schenkel (5,6) durch eine in Gebrauchsstellung in Richtung des Verlaufs der Sockelleiste (1) orientierte, an einer in Gebrauchsstellung vorderen, der Wand- und Bodenfläche (2,3) abgewandten Sichtseite (9) der Sockelleiste (1) ausgebildete Vertiefung voneinander abgegrenzt oder getrennt sind.
 
2. Sockelleiste (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wandschenkel (5) eine größere Breite als der Bodenschenkel (6) hat.
 
3. Sockelleiste (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung zwischen dem Wandschenkel (5) und dem Bodenschenkel (6) eine Kerbe (7) mit in Ausgangslage von der Oberfläche schräg nach Innen aufeinander zulaufenden Begrenzungen ist.
 
4. Sockelleiste (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungswände (8) der Kerbe (7) eben oder - insbesondere geringfügig - konkav ausgebildet sind.
 
5. Sockelleiste (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungswände (8) der Kerbe (7) in Ausgangslage bei sich fortsetzenden oder miteinander fluchtenden Wand- und Bodenschenkeln (5, 6) unter einem Winkel von 90° oder weniger angeordnet und in Gebrauchsstellung einander insbesondere flächig berührend ausgebildet sind.
 
6. Sockelleiste (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Vertiefung oder Kerbe (7) insbesondere in Ausgangsstellung bei noch miteinander fluchtenden Wand- und Bodenschenkeln (5,6) kleiner als die Gesamtdicke der plattenförmigen Sockelleiste (1) ist und dass die Wand- und Bodenschenkel (5,6) zumindest in Ausgangslage einstückig verbunden sind.
 
7. Sockelleiste (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer der gekerbten Sichtseite (9) abgewandten Rückseite (10) der Sockelleiste (1) eine Verstärkungsfolie (11) angeordnet ist, die die Schenkel (5,6) der Sockelleiste (1) zumindest teilweise übergreift und beim Abknicken der Schenkel (1) relativ zueinander biegbar und/oder dehnbar ist.
 
8. Sockelleiste (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungswände (8) der Kerbe (7) bis zu einer an der Rückseite (10) der Sockelleiste anliegenden Oberfläche der Verstärkungsfolie (11) reichen.
 
9. Sockelleiste (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsfolie (11) auf der Rückseite (10) des Wandschenkels (5) ein insbesondere beidseits klebendes Klebeband zum Befestigen der Sockelleiste (1) mit Hilfe ihres Wandschenkels (5) aufweist.
 
10. Sockelleiste (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu der einen Ausnehmung oder Kerbe (7) wenigstens eine zweite parallele Ausnehmung oder Kerbe (7a) vorgesehen ist und dass zwischen dem Wandschenkel (5) und dem Bodenschenkel (6) in Gebrauchsstellung nach dem Abknicken der Sockelleiste (1) an den Kerben (7,7a) ein schräger Übergang als Übergangsschenkel (12) ausgebildet ist.
 
11. Sockelleiste (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Sichtseite (9) des Wandschenkels (5) und/oder des Bodenschenkels (6) zu dem der Kerbe (7) abgewandten Rand hin im Querschnitt schräg zu seiner Rückseite (10) unter spitzem Winkel verläuft, wobei die schräg verlaufende Sichtseite (9) eben oder ballig oder konkav ist.
 
12. Sockelleiste (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie zumindest in Ausgangslage einstückig ausgebildet und mit wenigstens einer Ausnehmung oder Kerbe (7,7a) zwischen den gegebenenfalls unterschiedlich aussehenden Oberflächen der einzelnen Schenkel (5,6,12) versehen ist.
 
13. Sockelleiste (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Holzfaserplatte ist, die vorzugsweise zumindest auf der Rückseite (10) oder auf der Sichtseite (9) beschichtet und/oder mit einer Folie (15) verkleidet ist.
 




Zeichnung