[0001] Die Erfindung betrifft ein Kupplungsteil zur Kupplung mit mindestens einer Zylinderwelle
eines Schließzylinders für einen Rückstellmechanismus eines Schließzylinders gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Weiter betrifft die Erfindung eine Bolzeneinrichtung zur Anlage an einer als Steuerkurve
fungierenden Mantelseite eines Kupplungsteils für einen Rückstellmechanismus eines
Schließzylinders nach dem Oberbegriff des Anspruchs 3.
[0003] Auch betrifft die Erfindung einen Rückstellmechanismus für einen Schließzylinder,
insbesondere zur Realisierung einer Schließfunktion und/oder einer Anti-Panik-Funktion
bei Schlössern für Türen in Flucht- und Rettungswegen wie einer Anti-Panik-Funktion,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
[0004] Zudem betrifft die Erfindung ein Zylindergehäuse zur Aufnahme eines Rückstellmechanismusses
für einen Schließzylinder, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
[0005] Weiter betrifft die Erfindung eine Zylindereinrichtung für einen Schließzylinder
nach Anspruch 10.
[0006] Zudem betrifft die Erfindung einen Schließzylinder für ein Einsteckschloss nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 11.
[0007] Außerdem betrifft die Erfindung ein Einsteckschloss, insbesondere ein Anti-Panik-Schloss,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
[0008] Darüberhinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zur selbsttätigen Rückstellung
eines über eine Zylinderwelle drehbar gelagerten Schließhebels nach Anspruch 14.
[0009] Schließlich betrifft die Erfindung ein Montageverfahren für einen Schließzylinder
und/oder ein Einsteckschloss, insbesondere für einen Schließzylinder, der für den
Einsatz in Schlössern für Türen in Flucht- und Rettungswegen geeignet ist, insbesondere
um eine Panikfunktion zu realisieren, und/oder ein Anti-Panik-Schloss, nach Anspruch
15.
[0010] Aus dem Stand der Technik sind Schließzylinder mit selbsttätigem Rückstellmechanismus
allgemein bekannt.
[0011] Bei derartigen Schließzylindern wird ein Schließhebel mittels einer Betätigungseinheit
oder einem Betätigungsteil aus einer ersten Position in eine andere Position verdreht.
Die bei der Betätigung der Betätigungseinheit aufgebrachte Kraft wird in einer Feder-Speicher-Einheit
durch Spannen der Feder-Speicher-Einheit gespeichert. Sobald die Betätigung aufgehoben
wird, wird die in der Feder-Speicher-Einheit gespeicherte Kraft oder Energie verwendet,
um den aus seiner ersten Position verdrehten oder bewegten Schließhebel selbsttätig
in seine Ausgangslage in der ersten Position zurück zubewegen.
[0012] So ist aus der
DE 10 2004 048 231 B4 eine automatische Rückstellvorrichtung zum Bewegen eines Mitnehmers eines Schließzylinders
in eine vorbestimmte Position bekannt, wobei eine Federanordnung in Längsrichtung
des Schließzylinders angeordnet ist und wobei ein Helixelement, das eine gewundene
äußere Längskante aufweist, axial verschieblich in Längsrichtung auf einer Führungsanordnung
des Schließzylinders angeordnet und mit dieser drehbar verbunden ist, wobei die Federanordnung
das Helixelement gegen ein gehäusefestes Stiftelement des Schließzylinders vorspannt,
um ein Drehmoment zu erzeugen, das den Mitnehmer, der mit der Führungsanordnung verbunden
ist, in die vorbestimmte Position bewegt. Diese Lösung umfasst eine große Anzahl an
Einzelkomponenten, wodurch ein erhöhter Herstellungs- und Montageaufwand entsteht.
Zudem benötigt die Rückstellvorrichtung Bauraum außerhalb des Zylindergehäuses. Zudem
ist bei der bekannten Lösung ein Schließzylinder-Innenknauf mit Bauteilen gefüllt.
Aus diesem Grunde ist der Innenknauf nicht variabel für verschiedene Dornmaße einsetzbar,
weil stets eine Mindestbaugröße vorgegeben ist. Bei einer Ausführung als Elektronikzylinder
ist die Elektronik nicht mehr im Innenknauf anordenbar. Zudem ist der Kraftaufwand
relativ hoch, da viele relativ zueinander bewegbare Bauteile vorgesehen sind, was
ein hohes Reibungspotential mit sich bringt. Für eine Montage sind eine axiale Montageöffnung
und eine radiale Montageöffnung in dem Zylindergehäuse, insbesondere in dem Flanschabschnitt,
erforderlich.
[0013] Die
DE 20 2008 010 250 U1 offenbart ein Schloss, insbesondere ein Türschloss für Einsteckschlösser, mit einem
eine Längsachse definierenden Gehäuse, einer relativ zum Gehäuse verdrehbaren Welle,
die über zumindest eine Handhabe drehbar ist, wobei das Öffnen und/oder das Schließen
des Schlosses nach Erkennung eines über eine Eingabeeinrichtung einzugebenden Berechtigungscodes
erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingabeeinrichtung in der Handhabe angeordnet
oder integraler Bestandteil der Handhabe ist. Die Lösung weist einen Mechanismus mit
einem schräg verzahnten Zwischentrieb auf, welcher ein Rückstelldrehmoment um 90°
umlenkt. Hierdurch treten hohe Reibkräfte auf, welche eine Betätigung unkomfortabel
machen.
[0014] Die
DE 10 2008 034 070 A1 offenbart einen Schließzylinder mit einem Gehäuse, welches eine Gehäusebohrung und
einen Flanschabschnitt aufweist, mit einem in der Gehäusebohrung drehbar gelagerten
Zylinderkern, der mit einem Schließglied drehfest verbunden ist, wobei eine Rückstellfeder
vorgesehen ist, die beim Verdrehen des Zylinderkernes aus einer Neutralstellung gespannt
wird, um den aus der Neutralstellung verdrehten Zylinderkern wieder in Richtung der
Neutralstellung zurückzudrehen, wobei ein Ende der Rückstellfeder an einem exzentrisch
zur Drehachse des Zylinderkernes angeordneten Exzenterzapfen angreift und das andere
Ende der Rückstellfeder in einer Kammer des Flanschabschnittes befestigt ist, mit
einem Kippwerk, insbesondere Kipp-/Springwerk, welches umkippt bzw. umspringt, wenn
der Exzenterzapfen beim Drehen des Zylinderkernes seine der Neutralstellung gegenüberliegende
Todpunktlage passiert. Im Bereich einer Federnaufhängung muss der Wellendurchmeser
starkt reduziert werden, um eine Funktionsfähigkeit zu gewährleisten. Zudem muss das
übertragbare Drehmoment erheblich reduziert werden. Zudem ist eine Vermeidung der
Totpunktlage nicht gewährleistet. Zusätzliche Hilfskonstruktionen sind erforderlich.
Außerdem sind eine radiale und eine axiale Montageöffnung erforderlich. Gleiches gilt
auch analog für die
DE 10 2008 029 686 A1.
[0015] Die
DE 10 2008 029 686 A1 offenbart einen Schließzylinder mit einem einen Lagerabschnitt und einen Flanschabschnitt
aufweisenden Gehäuse, einem im Lagerabschnitt drehbar gelagerten Zylinderkern, der
mit einem Schließglied drehfest verbunden ist, und mit einer Rückstellfeder, die einerseits
am Gehäuse befestigt ist und andererseits an einem exzentrisch zur Drehachse des Zylinderkerns
angeordneten Exzenterzapfen angreift, um den aus einer NeutralsteIlung verdrehten
Zylinderkern wieder in die Neutralstellung zurückzudrehen, wobei ein erstes Ende der
Rückstellfeder an einem in einer Kammer des Flanschabschnittes angeordneten Befestigungszapfen
und ein zweites Ende am Exzenterzapfen des Zylinderkernes angreift. Auch hier werden
zur Montage zwei Montageöffnungen benötigt.
[0016] Die
DE 10 2006 020 614 A1 offenbart ein Schloss, insbesondere ein Türschloss für Einsteckschlösser, mit einem
Gehäuse, das eine Längsachse definiert, mit einem Schließbart, der bezüglich des Gehäuses
um die Längsachse drehbar gelagert ist, und mit einer Rückstelleinrichtung zur automatischen
Rückführung des Schließbarts in eine Ruheposition in Bezug auf das Gehäuse, zu der
gehören: eine Getriebeeinrichtung mit einem axial bewegbaren ersten Getriebeelement
und einem drehfest mit dem Schließbart verbundenen zweiten Getriebeelement, die miteinander
in Wirkverbindung stehen, um eine Axialbewegung des ersten Getriebeelements in eine
Drehbewegung des zweiten Getriebeelements zu wandeln, und eine Vorspanneinrichtung
zur axialen Vorspannung des ersten Getriebeelements gegen das zweite Getriebeelement.
Diese Lösung enthält viele Einzelkomponenten, die einen erhöhten Herstellungs- und
Montageaufwand bedeuten. Mehrere Bauteile bewegen sich relativ zueinander, sodass
ein Reibungspotential hoch ist und eine Leichtgängigkeit nicht garantiert ist. Zudem
müssen axiale Kräfte aufgefangen werden. Außerdem werden zwei Montageöffnungen benötigt.
[0017] Die
DE 103 16 522 B3 offenbart ein automatisches Rückstellsystem für Achse und Schließnocken eines elektronischen
Schließystems zur Montage auf Türschlösser - insbesondere auf Panikschlösser bzw.
Anti-Panik-Schlösser - wobei das Schließsystem auf der Türaußenseite über einen Außendrehknopf
und eine oder mehrere Eingabeeinheiten für elektronische Zutrittsberechtigungen verfügt,
die mit einer vorzugsweise türinnenseitig angeordneten Steuerelektronik verbunden
sind, welche gültige Zutrittsberechtigungen speichert und bei Eingabe einer gültigen
Berechtigung das System für eine begrenzte Zeit aktiviert, wobei die Achse des Schließsystems
im nicht aktivierten Zustand entweder frei durchdreht oder gesperrt ist und im aktivierten
Zustand entweder zur Drehbetätigung an den Schließnocken angekoppelt oder entsperrt
ist und somit im aktivierten Zustand über den Schließnocken das Schloss antreiben
kann, wobei eine leichtgängig gelagerte Achse drehfest einen exzentrischen Kern trägt,
der eine Achsverschiebung von X gegenüber der Achse aufweist und auf den ein Kugellager
aufgesetzt ist und dass eine Feder radiale Druckkräfte auf das Kugellager ausübt,
wobei die Feder im Gehäuse verankert ist, welches seinerseits direkt oder indirekt
mit Schloss oder Türblatt fest verbunden ist. Die hier erforderlichen Konstruktionselemente
weisen ein hohes Reibungspotential auf, sodass leichtgängigere Lösungen verhindert
werden. Der zur Verfügung stehende Exzenterabstand (Hebelweg) ist durch die Bauweise
eingeschränkt. Gleiches gilt für die effektive Rückstellkraft. Im Detail ist die Lösung
wie folgt nachteilig. Der Mechanismus benötigt ein Kugellager, welches um einen exzentrischen
Wellenabschnitt gelegt wird. Der Wellenabschnittdurchmesser darf nicht zu klein gewählt
werden, weil ein Mindestdrehmoment übertragen werden muss. Die Kugellager und die
damit verbundene Kugellagerreibung können nicht verkleinert werden. Das Exzenterkugellager
liegt um die Zylinderachse und kann nicht zu groß gewählt werden, da ansonsten es
gegen das Zylindergehäuse kollidieren wird. Der Exzenterabstand X wird dadurch räumlich
ebenfalls begrenzt. Die Federkaft und das damit verbundene Rückstelldrehmoment sind
proportional zum Exzenterabstand und werden dadurch beschränkt. Der Exzenter wird
vom Kugellager umgeben und muss rund sein. Die effektive exzentrische Hebellänge ist
vom Drehwinkel der Zylinderachse und von der kreisförmigen Exzenterform abhängig.
Die effektive Hebellänge kann durch die Funktion X'= X*sin (Alpha) beschrieben werden.
Um den Totpunkt (aplha=0°) können nur sehr kleine Rückstelldrehmomente gebildet werden,
weil die Sinusfunktion um 0° eine sehr kleine Steigung besitzt.
[0018] Aus der
DE 102 43 615 B4 ist ein elektronisch schaltbares Zylindersystem zur Montage auf Türschlösser - insbesondere
auf Panikschlösser bzw. Anti-Panik-Schlösser - bekannt, das auf der Türaußenseite
über einen Außendrehknopf und eine Eingabeeinheit für elektronische Zutrittsberechtigungen
verfügt, die mit einer Steuerelektronik verbunden ist, welche gültige Zutrittsberechtigungen
speichert und bei Eingabe einer gültigen Berechtigung das System für eine begrenzte
Zeit aktiviert, wobei der Außendrehknopf entweder drehfest mit einer Achse verbunden
ist, die durch einen im Schloss eingesetzten Zylinderadapter mit Schließnocken hindurch
zur Türinnenseite geführt und dort im Ruhezustand des Systems gesperrt und im aktiven
Zustand des Systems entsperrt ist oder wobei der Außendrehknopf ankoppelbar mit der
Achse verbunden ist, die durch den Zylinderadapter mit Schließnocken zur Türinnenseite
geführt wird, wobei im Ruhezustand des Systems der Außendrehknopf von der Achse entkoppelt
ist und frei dreht und im aktivierten Zustand an die Achse angekoppelt ist und somit
über den Schließnocken das Schloss antreiben kann, wobei auf die Achse auf der Türinnenseite
drehfest eine Scheibe aufgesetzt ist, die einen Zapfen trägt, in den einseitig eine
Zugfeder eingehängt ist, wobei die andere Seite der Zugfeder gegen eine Montageplatte
oder direkt gegen das Türblatt befestigt ist, und die Montageplatte ihrerseits entweder
gegen das Türblatt oder gegen den Zylinderadapter befestigt ist. Die bekannte Lösung
für den Rückstellmechanismus ist nicht komplett im Schließzylinder integriert. Eine
Zylinderwellekupplung ist für die Montage erforderlich. Die Lösung benötigt Bauraum
außerhalb des Zylindergehäuses. Ein zusätzlicher Beschlag muss hierfür an der Tür
montiert werden.
[0019] Aus der
WO 2008/095528 A1 ist ein Schloss, insbesondere ein Türschloss für Einsteckschlösser bekannt, bei dem
das Gehäuse einen zylindrischen Gehäuseabscbnitt und einen davon radial abstehenden,
U-förmigen Gehäuseabscbnitt aufweist, der Schließbart auf einer im zylindrischen Gehäuseabscbnitt
in einer axialen Durchgangsbohrung drehbar angeordneten Schließbartwelle sitzt, und
eine Schließbart-Rückstelleinrichtung vorgesehen ist, die eine Rückdreheinrichtung
mit einer teilweise schräg zur Schließbartwelle verlaufenden Steuerkurve umfasst,
entlang der ein an der Außenseite der Schließbartwelle angeordnetes und mit dieser
drehfest verbundenes, erstes Rückdrehelement mit einem im Gehäuse nur axial bewegbaren
und durch eine Rückstellfeder beaufschlagten, zweiten Rückdrehelement im Eingriff
steht, wobei die Schließbart-Rückstelleinrichtung zwei, gemeinsam die Rückdrehbewegung
der Schließbartwelle erzeugende Rückdreheinrichtungen umfasst, bei denen die teilweise
schräg zur Schließbartwelle verlaufenden Steuerkurven spiegelbildlich zueinander angeordnet
und die zweiten Rückdrehelemente zum Erzeugen der Rückdrehbewegung der Schließbartwelle
in entgegengesetzter Richtung bewegbar sind. Bei der bekannten Lösung müssen axiale
Kräfte aufgefangen werden; das Reibungspotential ist hoch. Zudem wird eine axiale
Montageöffnung im Zylindergehäuseflansch benötigt.
[0020] Aus der
EP 2 345 782 A1 ist ein digitaler Anti-Panik-Zylinder bekannt mit einem Zylindergehäuse, einem vom
Zylindergehäuse aufgenommenen, im Zylindergehäuse drehbar angeordneten Zylinderkern,
einer drehbar angeordneten Schließnase, einer bei Vorliegen der Schließberechtigung
den Zylinderkern mit der Schließnase verbindenden Kupplung, und einem die Schließnase
bei Nichtbetätigung des Anti-Panik-Zylinders in eine vorbestimmte Position stellenden
Rückstellmechanismus, wobei der Rückstellmechanismus aus einer vom Zylindergehäuse
aufgenommenen, drehbar angeordneten Hülse, die einen sich in axialer Richtung erstreckenden
Abschnitt des Zylinderkerns umgibt, auf ihrer einen Seite mit der Schließnase verbunden
ist und eine schräg um die Längsachse der Hülse verlaufende Nut aufweist, und einem
vom Zylindergehäuse aufgenommenen, in diesem axial verschieblich angeordneten Stellelement,
das gegen die Kraft einer Feder gelagert ist, in die Nut der Hülse eingreift und die
Schließnase in die vorbestimmte Position drehend auf die Hülse einwirkt, gebildet
ist. Bei der bekannten Lösung müssen axiale Kräfte aufgefangen werden; das Reibungspotential
ist hoch. Zudem werden eine axiale und eine radiale Montageöffnung im Zylindergehäuseflansch
benötigt.
[0021] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kupplungsteil, eine Bolzeneinrichtung,
einen Rückstellmechanismus, ein Zylindergehäuse, einen Schließzylinder und ein Einsteckschloss
sowie Verfahren hierfür zu schaffen, welche ein leichtgängiges, totpunktreduziertes,
zuverlässiges, selbsttägiges Rückstellen ermöglichen.
[0022] Diese und weitere Aufgaben werden ausgehend von einem Kupplugsteil gemäß dem Anspruch
1, einer Bolzeneinrichtung gemäß dem Anspruch 3, einem Rückstellmechanismus gemäß
dem Anspruch 6, einem Zylindergehäuse gemäß dem Anspruch 8, einer Zylindereinrichtung
gemäß dem Anspruch 10, einem Schließzylinder gemäß dem Anspruch 11, einem Einsteckschloss
gemäß dem Anspruch 13, einem Verfahren zur selbsttätigen Rückstellung gemäß dem Anspruch
14 und einem Montageverfahren gemäß dem Anspruch 15 in Verbindung mit deren Merkmalen
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben oder werden nachstehend im Zusammenhang mit der Beschreibung der Figuren
angegeben.
[0023] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass bei einem Kupplungsteil zur
Kupplung mit mindestens einer Zylinderwelle eines Schließzylinders für einen Rückstellmechanismus
eines Schließzylinders, umfassend mindestens einen scheibenförmigen Kupplungskörper,
der nach außen durch zwei gegenüberliegende Stirnseiten und eine die Stirnseiten verbindende,
umlaufend Mantelseite begrenzt ist, mit mindestens einer Öffnung zur Kupplung der
mindestens einen Zylinderwelle, wobei die mindestens eine Öffnung exzentrisch angeordnet
ist, sodass das Kupplungsteil als Exzenter fungiert, vorgesehen ist, dass der Kupplungskörper
als rotationsasymmetrischer Kupplungskörper ausgebildet ist, um durch seine Mantelseite
oder Mantelfläche eine rotationsasymmetrische Steuerkurve für eine angrenzende Bolzeneinrichtung
zu realisieren, wobei die Mantelseite oder Mantelfläche in einem ersten Bereich spitz
zuläuft.
[0024] Die Mantelseite oder Mantelfläche, welche hier synonym verwendet werden, soweit nicht
anderweitig gekennzeichnet, ist dabei als stetige Fläche mit Ausnahme einer Kante
oder einer Ecke bzw. unstetigen Stelle in dem ersten Bereich ausgebildet. Der Kupplungskörper
ist bevorzugt zu einer Senkrechten parallel zu den Stirnseiten achssymmetrisch oder
spiegelsymmetrisch ausgebildet. Die Mantelfläche ist dabei so ausgebildet, dass diese
als Steuerkurve für eine Bolzeneinrichtung, die an der Mantelfläche anliegt, geeignet
ist. Entsprechend ist in einer Ausführungsform die Mantelfläche beschichtet. Bevorzugt
ist die Mantelfläche mit einer PVD-Chromnitrid-Schicht beschichtet. Die Schicht ist
bevorzugt als dünne Schicht im Bereich von wenigen µm, insbesonder im Bereich von
etwa 2 µm ausgebildet. Bevorzugt hat die unbehandelte oder nicht beschichtete Mantelfläche
eine Mikrohärte im Bereich von etwa 300 HV. Nach der Beschichtung hat die Oberfläche
eine Mikrohärte im Berech von etwa 2200HV. Die Beschichtung ist reaktionsträge und
polierbar, der Reibungskoeffizient wird gesenkt und die Verschleißfestigkeit verbessert.
Die Schicht an der Steuerkurve besitzt eine hohe Zähigkeit und kann hohe Flächenpressung
gut aushalten - durch einen Selbstschmiereffekt liegen günstige Einlaufeigenschaften
vor. Das Kupplungsteil ist für einen Einsatz in einem Schließzylinder ausgebildet.
Entsprechend erstreckt sich die Mantelfläche, das heißt von Stirnseite zu gegenüberliegender
Stirnseite, in eine Längsrichtung oder eine Axialrichtung im eingebauten Zustand.
Die Ebene der Stirnseiten liegt entsprechend in einer radialen Richtung im eingebauten
Zustand.
[0025] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Mantelfläche
an einer ersten Position spitz zuläuft. Die Mantelfläche läuft in diesem Bereich etwa
herzförmig zusammen. Die Spitze des ersten Bereichs ist bevorzugt abgerundet, sodass
hier die Belastung auf ein anliegendes Bauteil gering ist. Der Radius der Abrundung
unterscheidet sich von dem Radius der Krümmung des ersten Bereichs. Entsprechend läuft
der erste Bereich gekrümmt spitz aufeinander zu. Bevorzugt unterscheidet sich der
Radius der Krümmung zu dem Radius der Abrundung um mindestens 10 %, bevorzugt mindestens
15 % und weiter bevorzugt um mindestens 20 %. Insbesondere ist der Radius der Abrundung
in einer Ausführung konstant. In einer anderen Ausführungsform ist der Radius über
seine Erstreckung variabel. Entsprechend ist in einer Ausführungsform der Radius der
Krümmung konstant. In einer anderen Ausführungsform variiert der Radius der Krümmung
über deren Erstreckung.
[0026] Bevorzugt ist die Krümmung bzw. der Verlauf der Mantelseite und der daraus resultierenden
Steuerkurve wie folgt ausgebildet. Ausgehend von dem Mittelpunkt der exzentrischen
Öffnung ist der Radius der Krümmung / Steuerkurve, das heißt der radiale Abstand der
Mantelfläche zu dem Mittelpunkt in einem Winkelbereich konstant ausgeführt. Bei Betrachtung
einer spiegelsymmetrischen Hälfte des Kupplungsteils beginnend auf der Spiegelsymmetrieachse
im Bereich der Ausdellung beträgt der Winkelbereich etwa 0 bis 45°, bevorzugt 0 bis
35° und weiter bevorzugt 0 bis 25°, bevorzugt etwa 30°, in welchem der Radius bzw.
der Abstand Mittelpunkt zu Mantelseite konstant verläuft. Dabei wird der Winkel in
Bezug auf die Spiegelsymmetrieachse gemessen. Ab diesem vorbestimmten Winkel ändert
sich der Radius bis hin zu dem spitzen Bereich des Kupplungsteils, also im Bereich
bis 180°. In diesem Bereich wächst der Radius, das heißt der Abstand bis zu dem spitzen
Bereich an. Das Anwachsen erfolgt dabei über den Winkelbereich kontinuierlich. In
anderen Ausführungsformen ist auch ein diskretes Anwachsen vorgesehen. Bevorzugt ist
das kontinuierliche, sprungstellenfrei Anwachsen vorgesehen. Der Radius wächst derart
an, dass ein Moment, welches sich auf einer auf die Mantelseite einwirkenden Kraft
und der Exzentrizität ergibt, das heißt aus dem durch den Radius gebildeten Kraftarm
und der Kraft ergibt, im Wesentlichen konstant ist. Der Radius steigt dabei nach dem
ersten Winkelbereich mit steigenden Gradbereichen zunächst steil an. Bei einer Annäherung
an den spitzen Bereich, also bei Winkelbereichen in der Nähe von 180° ist steigt der
Radius weniger stark an, sodass eine Steuerkurve flacher verläuft.
[0027] Auf einer gegenüberliegenden Position weist die Mantelfläche dagegen einen wellenförmigen
Verlauf mit einer mittleren Ausdellung auf. Für einen Einsatz in einem Rückstellmechanismus
ist der wellenförmige Verlauf für eine Ruheposition oder erste Position eines Schließhebels
vorgesehen. Bei einer Verdrehung des Schließhebels um 180° würde dann die Bolzeneinrichtung
an der Spitze des Kupplungsteils anliegen. Aufgrund des spitzen Zulaufs könnte die
Paarung Bolzeneinrichtung - Spitze des Kupplungsteils keine stabile Lage einnehmen,
sodass ein Totpunkt vermieden ist. Eine Rückstellung ist somit erleichtert. Die Mantelfläche
ist vorzugsweise so ausgebildet, dass diese im Zusammenwirken mit der Bolzeneinrichtung
eine gleiche oder nahezu gleiche Krafteinwirkung ermöglicht. Anders als bei Federn
ist durch die spezielle Krümmung keine progressive oder degressive Kraftwirkung realisiert,
sondern eine etwa konstante Kraftwirkung. Bei einer Betätigung ist somit ein im Wesentlichen
konstantes Drehmoment aufzubringen.
[0028] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Mantelfläche
in einem anderen Bereich eine Ausbeulung aufweist. Wie zuvor beschrieben, sieht einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung vor, dass die Mantelfläche an einer anderen
Position eine Ausbeulung aufweist. Die andere Position liegt bevorzugt der ersten
Position oder Ruheposition gegenüber. In anderen Ausführungsformen ist die Ausbeulung
an einer beliebigen Position realisiert. In einer Ausführungsform ist die Ausbeulung
leicht von der gegenüberliegenden Position versetzt. Die erste Position oder Ruheposition
ist beispielsweise auf 0 Uhr. Dann liegt die andere Position oder die zweite Position
bevorzugt im Bereich von etwa 6 Uhr, das heißt um etwa 180° gedreht. In anderen Ausführungsformen
sind andere Winkelversätze möglich. Um eine möglichst gleichmäßige Drehmomentübertragung
zu bewirken, ist die Mantelfläche spiegelsymmetrisch zu einer Mittelachse ausgebildet,
sodass die beiden unterschiedlichen Positionen bevorzugt um 180° winkelversetzt bzw.
gegenüberliegend ausgebildet sind. Das Kupplungsteil ist zum Zusammenwirken mit einer
Bolzeneinrichtung oder einer anderen Führungs- oder Stifteinrichtung ähnlich dem Zusammenwirken
einer Nockenwelle mit Ventilen ausgebildet. Die Öffnung zur Aufnahme mindestens einer
Welle ist nahe der Ausbeulung angeordnet, das heißt entfernt von der spitzen Seite.
Entsprechend kann die Ausbeulung an die Öffnunge angepasst sein. Vorzugsweise ist
die Öffnung möglichst weit entfernt von der spitzen Seite angeordnet, um einen möglichst
großen Exzenterhebel zu bewirken. Dabei ist die Ausbeulung so ausgebildet, dass eine
ausreichende Wandstärke für die Öffnung vorgesehen ist. Die Öffnung ist bevorzugt
als Durchgangsöffnung ausgebildet. In einer bevorzugten Ausführungsform weist die
Durchgangsöffnung einen rotationssymmetrischen Mittelteil auf und seitlich dazu weitere
Öffnungsabschnitte. Beispielsweise können die seitlichen Öffnungsabschnitte in 3 und
9 Uhr Position liegen, wenn die spitze Seite und die Seite mit der Ausbeulung auf
6 und auf 12 Uhr Position liegen. Die Öffnungsabschnitte können beispielsweise als
Langlöcher oder dergleichen ausgebildte sein. Auf diese Weise ist insgesamt eine rotationsasymmetrische
Durchgangsöffnung realisiert. Über diese Öffnung lässt sich eine Zylinderwelle oder
lassen sich mehrere Zylinderwellen einfach und verdrehsicher mit dem Kupplungsteil
verbinden. Das Kupplungsteil ist dabei über den Mittelteil insgesamt rotatorisch oder
drehbar lagerbar um das Zentrum des Mittelteils. Bevorzugt ist der Mittelteil größer
ausgebildet als die seitlichen Öffnungsabschnitte. Auf diese Weise kann ein Sicherungselement
zentrisch durch den Mittelteil angeordnet werden, beispielsweise in Form einer Schraube
oder eines Stiftes. Das Kupplungsteil ist zum Zusammenwirken mit einem entsprechend
Stellteil, Bauteil, Stiftteil oder dergleichen ausgebildet, welches vorzugsweise als
Bolzenteil ausgebildet ist.
[0029] Die Erfindung schließt deshalb weiter die technische Lehre ein, dass bei einer Bolzeneinrichtung
zur Anlage an einer als Steuerkurve fungierenden Mantelseite eines erfindungesgemäßen
Kupplungsteils für einen Rückstellmechanismus eines Schließzylinders, umfassend einen
Bolzenkörper, insbesondere mit zwei Stirnseiten und einer die Stirnseiten verbindenden
Mantelfläche, und einem, bevorzugt an einer der Stirnseiten, daran ausgebildeten Bolzenkopf,
vorgesehen ist, dass der Bolzenkopf eine Abrolleinheit aufweist, welche zur Anlage
an die als Steuerkurve fungierende Mantelseite des angrenzenden Kupplungsteils ausgebildet
ist. Um möglichst wenig Reibung bei dem Kontakt zwischen Kupplungsteil und Bolzenkopf
zu realisieren, weist der Bolzenkopf eine Abrolleinheit auf, die an der Mantelseite,
oder auch Mantelfläche genannt, abrollt. Dabei wird der Bolzenkopf in einer Ausführung
von einem Lagerbock gebildet. Der Lagerbock weist einen in Längsrichtung angeordneten
Rundstab, Zylinderstift oder Zylinderstab auf. Längsrichtung bezieht sich hier auf
den eingebauten Zustand in einem Schließzylinder und beschreibt die Erstreckungsrichtung
der Zylinderwelle, also die axiale Richtung oder Längsrichtung, wie schon im Zusammenhang
mit der Beschreibung des Kupplungsteils aufgeführt. Um den Rundstab ist ein Kugellager
angeordnet, dessen fester, innerer Ring mit dem Rundstab verbunden ist. Der äußere
Ring ist frei drehbar ausgebildet und rollt so bei Anliegen an der Mantelseite oder
Mantelfläche an der Mantelfläche ab. Dabei weisen der äußere Ring und die Mantelfläche
eine geeignete Werkstoffpaarung auf, die für ein Abrollen geeignet ist.
[0030] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass der Bolzenkörper
als asymmetrischer Bolzenkörper ausgebildet ist, um eine Verdrehsicherung in einer
Führung zu realisieren. Die Führung ist beispielsweise als eine Montageöffnung, insbesondere
eine Montageöffnung mit korrespondierender Außenkontur, in einem Zylindergehäuse ausgebildet.
Die Bolzeneinrichtung ist zur drehfesten Anordnung in einem Zylindergehäuse vorgesehen.
Hierzu weist das Zylindergehäuse eine entsprechende Ausnehmung, bevorzugt mit einer
Erstreckungsrichtung und/oder Mittelachse in radiale Richtung, auf, die an die Außenkontur
des Bolzenkörpers angepasst, insbesondere komplementär, ist. Um eine permanente Anlage
der Abrolleinheit an der rotationsasymmetrischen Mantelfläche zu bewirken, ist die
Bolzeneinrichtung radial zu dem Kupplungsteil bewegbar ausgebildet. Damit die Abrolleinheit
an der Mantelfläche anliegt, ist eine entsprechende Kraft für einen Permanentkontakt
aufzubringen. Die Kraft wirkt entsprechend in eine radiale Richtung.
[0031] Entsprechend sieht eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung vor, dass
an dem Bolzenkörper gegenüber dem Bolzenkopf eine Feder-Speicher-Einheit vorgesehen
ist. Die Feder-Speicher-Einheit wird bei einer Verdrehung des Kupplungsteils und damit
verbunden einer translatorischen Bewegung der Bolzeneinrichtung in radiale Richtung
vorgespannt oder entspannt. Die Anordnung von Kupplungsteil und Bolzeneinrichtung
ist dabei so gewählt, dass im entspannten Zustand der Feder-Speicher-Einheit oder
im nahezu entspannten Zustand, das Kupplungsteil mit dem spitzen Teil weg von der
Feder-Speicher-Einheit weist. Wird nun das Kupplungsteil verdreht, wirkt der Exzenterhebel
auf die an die Mantelfläche angelegte Bolzeneinrichtung, wodurch diese entgegen der
Federkraft der Feder-Speicher-Einheit bewegt wird und damit die Feder-Speicher-Einheit
vorgespannt wird. Bevorzugt ist die Feder-Speicher-Einheit als Druckfeder, insbesondere
als Spiraldruckfeder ausgebildet. In einer besonderen Ausführungsform ist die Spiraldruckfeder
als eine Spiraldruckfeder mit einem konischen Federdrahtquerschnitt, insbesondere
mit einem sich konisch verjüngenden Federdrahtquerschnitt ausgebildet, um eine möglichst
kleine Bauweise zu realisiern. Entsprechend ist in einer Ausführungsform der Bolzenkörper
zumindest teilweise hohl ausgebildet, sodass eine Feder-Speicher-Einheit zumindest
teilweise in dem Bolzenkörper angeordnet ist. Ein Teil der Feder-Speicher-Einheit
ragt für eine Vorspannung über den Bolzenkörper hinaus. Somit bilden das Kupplungsteil
und die Bolzeneinrichtung wesentliche Teile des Rückstellmechanismusses. In anderen
Ausführungsformen sind andere Feder-Speicher-Einheiten vorgesehen. Auch ist beispielsweise
eine Ausführungsform mit anderen Kraft-Speicher-Einheiten vorstellbar.
[0032] Die Erfindung schließt deshalb weiter die technische Lehre ein, dass bei einem Rückstellmechanismus
für einen Schließzylinder, insbesondere zur Realisierung einer Schließfunktion bei
Schlössern für Türen in Flucht- und Rettungswegen wie einer Anti-Panik-Funktion, zum
Zurückstellen mindestens eines über eine Zylinderwelle drehbar gelagerten Schließhebels,
umfassend mindestens eine senkrecht oder radial zu der Zylinderwelle wirkende Feder-Speicher-Einheit
zur selbsttägigen Rückstellung des Schließhebels bei einer Verdrehung zurück in eine
vordefinierte Position und mindestens eine mit der Zylinderwelle und der Feder-Speicher-Einheit
gekoppelte Steuereinheit, welche die Rückstellung steuert, wobei die Steuereinheit
eine mit der Feder-Speicher-Einheit zusammenwirkende, insbesondere über eine Mantelfläche
zusammenwirkende, Exzentereinheit aufweist, vorgesehen ist, dass die Exzentereinheit
mit einer rotationsasymmetrischen Außenkontur ausgebildet ist.
[0033] Unter dem Begriff "Anti-Panikfunktion" - kürzer oft auch als "Panikfunktion" - sind
im Sinne dieser Erfindung Funktionen zu verstehen, welche für den Einsatz in Notausgangsverschlüssen
bzw. (Anti-) Paniktürverschlüssen geeignet sind. Notausgangsverschlüsse sind beispielsweise
aus entsprechenden DIN Normen wie beispielsweise der DIN EN 179 - Stand April 2008
bekannt. Entsprechend bedeutet im Sinne dieser Erfindung ein Verweis auf "(Anti-)Panikfunktion"
im Zusammenhang mit einem Schließzylinder oder einem anderen Bauteil oder Verfahren,
dass dieses Bauteil, der Schließzylinder bzw. das Verfahren für den Einsatz in speziellen
Schlössern - sogenannten Anti-Panik-Schlössern - für Türen in Flucht- und Rettungswegen
geeignet ist.
[0034] Vorzugsweise ist die Exzentereinheit als scheibenförmiger Kupplungskörper ausgebildet,
um eine Totpunktreduzierung zu realisieren. Der Kupplungskörper weist in einer Ausführungsform
einen eiförmigen, ovalen und/oder herzförmigen Bereich, das heißt einen spitz zulaufenden
Bereich auf. In einer anderen Ausführung weist der Kupplungskörper einen Bereich mit
einer Ausdellung oder Ausbeulung aus. Die Krümmung einer Mantelseite des Kupplungskörpers
weist in einer Ausführungsform mindestens einen Bereich mit einem konkaven Abschnitt
und mindestens einen Bereich mit einem konvexen Abschnitt auf. In einer Ausführungsform
weist der Kupplungskörper mindestens einen konvexen Abschnitt und zwei konkave Abschnitte,
mindestens einen konkaven Abschnitt und zwei konvexe Abschnitte und/oder mindestens
zwei oder mehrere konvexe und/oder mindestens zwei oder mehr konkave Abschnitte auf.
In einer Ausführungsform ist die Exzentereinheit als erfindungsgemäßes Kupplungsteil
ausgebildet ist. Das Kupplungsteil weist erfindungsgemäß eine rotationsasymmetrische
Mantelfläche auf, die in einem Bereich spitz zusammen läuft. Entsprechend weist das
Kupplungsteil in einer Draufsicht eine etwa ovale Form auf, wobei an dem stumpferen
Ende eine Ausdellung oder Ausbeulung vorgesehen ist.
[0035] Der Rückstellmechamismus ist zum Einbau bzw. zur Verwendung in einem Schließzylinder
ausgebildet, insbesondere in einem Schließzylinder für den Einsatz in speziellen Schlössern
- sogenannten Anti-Panik-Schlössern - für Türen in Flucht- und Rettungswegen. Bei
dem Rückstellmechanismus wird eine Drehbewegung in eine Längsbewegung übertragen und
umgekehrt. Die Drehbewegung erfolgt bei Betätigung einer Betätigungseinheit oder eines
Betätigungsteils. Hierbei wird ein Schließhebel über eine mit dem Schließhebel und
der Betätigungseinheit gekoppelte Welle, beispielsweise der Zylinderwelle, oder mehrere
Wellen aus seiner Ruheposition in eine verdrehte Position ausgelenkt. Für eine Panikfunktion
ist es unerlässlich, dass der Schließhebel nach der Auslenkung und nach der Betätigung
selbsttätig oder automatisch von seiner ausgelenkten Position in seine Ruheposition
oder Ausgangsposition zurückbewegt wird. Dies erfolgt, in dem die Drehbewegung über
einen Exzenter in eine Längsbewegung transformiert wird, die Längsbewegung auf eine
Feder-Speicher-Einheit übertragen wird, die dabei entstehende Arbeit gespeichert wird
und bei Aufheben der Betätigung der Vorgang in umgekehrter Reihenfolge abläuft, sodass
sich der Schließhebel wieder in seiner Ausgangslage befindet. Um ein möglichst gleichmäßiges
Drehmoment zu realisieren und zum Verhindern einer Totpunktlage ist eine entsprechende
Steuereinheit vorgesehen. Die Steuereinheit umfasst die Exzentereinheit. Die Exzentereinheit
ist als erfindungsgemäßes Kupplungsteil ausgebildet. Dadurch weist die Exzentereinheit
einen rotationsasymmetrischen Kupplungskörper auf, der durch seine Form das Risiko
einer Totpunktlage minimiert und aufgrund der vorhandenen Fertigungstoleranzen ausschließt.
Der Rückstellmechanismus ist wie folgt aufgebaut. Der Schließhebel ist verdrehsicher
mit der sich in eine Längsrichtung oder axiale Richtung erstreckenden Zylinderwelle
verbunden. Die Zylinderwelle ist mit dem Kupplungsteil verbunden. Hierzu ist die Zylinderwelle
zumindest teilweise in der exzentrisch ausgebildeten Öffnung oder mit dieser verbunden
angeordnet, beispielsweise über ein Sicherungselement. Das Kupplungsteil kontaktiert
die Bolzeneinrichtung. Diese ist über die Feder-Speicher-Einheit federnd vorgespannt,
zumindest in Bezug auf ein Gehäuse und/oder die Zylinderwelle. Werden nun die Zylinderwelle
und der Schließhebel durch Krafteinwirkung verdreht, wird diese Rotation um die Längsachse
der Zylinderwelle durch den Exzenter in eine Längsbewegung der Bolzeneinrichtung in
radiale Richtung umgewandelt. Die Längsbewegung bzw. die hierbei entstehende Arbeit
wird in der Feder-Speicher-Einheit gespeichert. Wird die Krafteinwirkung nun aufgehoben,
entspannt sich die Feder-Speicher-Einheit, die Bewegung wird über die Bolzeneinrichtung
auf den Exzenter übertragen und von dort auf die Zylinderwelle und den Schließhebel,
sodass dieser in seine ursprüngliche Position zurückgedreht wird. Für die Funktionsweise
des Rückstellmechanismus ist ein rotationsasymmetrischer Exzenter und ein daran angeordneter
Führungsstift oder eine entsprechende Bolzeneinrichtung erforderlich. Die Federkraft
der Feder-Speicher-Einheit ist so bemessen, dass ein Schlupf zwischen Abrolleinheit
und Kupplungsteil vermieden ist. Entsprechend sind bei der Auslegung der Federkraft
weitere Parameter wie Werkstoffpaarung zwischen Abrolleinheit und Mantelseite und/oder
Form der Abrolleinheit und Mantelseite berücksichtigt. Die Feder-Speicher-Einheit
ist in einer Ausführungsform derart angeordnet, dass die Federkraft in radialer Richtung
durch den Mittelteil der Öffnung des Kupplungsteils gerichtet ist. In einer anderen
Ausführungsform ist die Federkraft in radialer Richtung nicht durch den Mittelteil
der Öffnung des Kupplungsteils verlaufend ausgebildet. Bevorzugt ist eine Ausrichtung
der radial wirkenden Federkraft durch den Mittelteil.
[0036] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Exzentereinheit über eine
erfindungsgemäße Bolzeneinrichtung mit der Feder-Speicher-Einheit gekoppelt ist. Für
eine reibungsreduzierte Kopplung oder Kupplung ist vorgesehen, dass eine Abrolleinheit
an der Mantelfläche des Kupplungsteils anliegt. Bevorzugt umfasst die Abrolleinheit
ein Kugellager, welches an der Mantelfläche anliegt. Hierdurch ist eine besonders
günstige Abrollpaarung realisiert. Damit der Rückstellmechanismus in einem Schließzylinder
oder einem Einsteckschloss Verwendung findet, ist ein entsprechendes Zylindergehäuse
erforderlich, in welchem die Bauteile zumindest teilweise angeordnet sind.
[0037] Deshalb schließt die Erfindung weiter die technische Lehre ein, dass bei einem Zylindergehäuse
zur Aufnahme eines Rückstellmechanismusses für einen Schließzylinder, umfassend mindestens
einen Zylinderabschnitt und mindestens einen Flanschabschnitt, vorgesehen ist, dass
der Flanschabschnitt eine radiale, insbesondere eine einzige radiale, Montageöffnung
für den Rückstellmechanismus aufweist. Auf diese Weise lässt sich Rückstellmechanismus
einfach in dem Gehäuse einstellen und/oder montieren. Das Zylindergehäuse erstreckt
sich in eine Längsrichtung. Dabei weist das Zylindergehäuse einen Zylinderabschnitt
auf, in welchem die Zylinderwelle angeordnet ist. Zudem weist das Zylindergehäuse
einen sich daran radial anschließenden Flanschabschnitt auf, in welchen sich der Schließhebel
erstreckt. Das Kupplungsteil ist in dem Zylinderabschnitt angeordnet. Die Bolzeneinrichtung
ist in der Montageöffnung des Flanschabschnittes angeordnet. Das Zylindergehäuse weist
keine weiteren Montageöffnungen auf, weder in axialer Richtung noch in radialer Richtung.
Somit ist das Zylindergehäuse axialmontageöffnungsfrei ausgebildet. Die Bolzeneinrichtung
ist radial zu dem Kupplungsteil angeordnet. Entsprechend ist die Montageöffnung radial
ausgerichtet. Die Bolzeneinrichtung wird in die komplementär zu der Bolzeneinrichtung
ausgebildete Montageöffnung eingesteckt und mittels eines bündig mit dem Zylindergehäuse
abschließenden Deckels verschlossen. Gggf. wird eine Vorspannung der Feder-Speicher-Einheit
über ein Stellelement eingestellt. Zur Montagehilfe ist in einer Ausführungsform ein
Führungselement vorgesehen, damit eine Fehlmontage ausgeschlossen ist. Weitere Öffnungen
zur Montage sind an dem Flanschabschnitt nicht vorgesehen. Über die verdrehsichere
Anordnung des Bolzenkörpers in der Montageöffnung und dem Verschluss durch den Deckel
ist die Feder-Speicher-Einheit fixiert oder definiert angeordnet in dem Zylindergehäuse.
[0038] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Montageöffnung
zumindest teilweise einen rotationsasymmetrischen Querschnitt aufweist, um den Rückstellmechanismus
zumindest teilweise verdrehsicher aufzunehmen. Die Montageöffnung weist ebenso wie
der Bolzenkörper in einem gemeinsamen Bereich einen rotationsasymmetrischen Querschnitt
auf, damit der Bolzenkörper sich nicht in der Montageöffnung verdreht. Der Querschnitt
ist beliebig rotationssymmetrisch ausbildbar. Der Rückstellmechanismus ist komplett
in dem Zylindergehäuse angeordnet.
[0039] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass bei einer Zylindereinrichtung
für einen Schließzylinder, vorgesehen ist, dass mindestens ein Zylindergehäuse, insbesondere
ein erfindungsgemäßes Zylindergehäuse, und/oder mindestens einen Rückstellmechanismus,
insbesondere einen erfindungsgemäßen Rückstellmechanismus, umfasst ist. Bevorzugt
ist der Rückstellmechanismus zumindest teilweise in dem Zylindergehäuse aufgenommen,
insbesondere komplett aufgenommen. Das Gehäuse ist bevorzugt als erfindungsgemäßes
Zylindergehäuse und/oder der Rückstellmechanismus ist bevorzugt als erfindungsgemäßer
Rückstellmechanismus ausgebildet ist. Die Zylindereinrichtung umfasst somit den Rückstellmechanismus
und das Zylindergehäuse. Die Zylindereinrichtung ist mit einer Betätigungseinrichtung
und weiteren Bauteilen zu einem Schließzylinder koppelbar.
[0040] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass bei einem Schließzylinder,
insbesondere für ein Einsteckschloss, umfassend mindestens einen über eine Betätigungseinheit
oder ein Betätigungsteil verdrehbaren Schließhebel, der über einen Rückstellmechanismus
aus einer ausgelenkten Position selbsttätig in eine vorbestimmte Position verdrehbar
ist, vorgesehen ist, dass der Rückstellmechanismus als erfindungsgemäßer Rückstellmechanismus
ausgebildet ist. Der Schließhebel befindet sich ohne Krafteinwirkung in einer Ausgangsposition,
in welcher der spitze Bereich des Kupplungsteils entfernt von der Bolzeneinrichtung
angeordnet ist. Bei einer Krafteinwirkung, also bei Aufbringen eines Drehmoments über
den Betätigungsteil bzw. die Betätigungseinheit auf die Zylinderwelle wird der Schließhebel
in eine ausgelenkte Position oder eine zweite Position ausgelenkt oder verdreht. Hierbei
wird die Verdrehbewegung in eine Längsbewegung übersetzt. Gleichermaßen wird das Drehmoment
in einer Feder-Speicher-Einheit gespeichert. Bei Aufheben der Krafteinwirkung wird
die in der Feder-Speicher-Einheit gespeicherte Kraft freigegeben, um den Schließhebel
zurück in seine Ausgangsposition zu bewegen.
[0041] In einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass ein erfindungsgemäßes Zylindergehäuse vorgesehen ist. Bevorzugt ist der Rückstellmechanismus
zumindest teiweise, weiter bevorzugt komplett, in dem Zylindergehäuse angeordnet.
[0042] Im Sinne dieser Erfindung umfasst der Begriff Schließzylinder im weiteren Sinne auch
Einsteckschlösser und/oder allgemein Schlösser, insbesondere Schlösser für Türen in
Flucht- und Rettungswegen. Im engeren Sinne ist der Schließzylinder in einer Ausführungsform
zur Betätigung eines Einsteckschlosses oder eines beliebigen anderen Schlosses ausgebildet.
Insbesondere ist der Schließzylinder zur Realisierung der Schließfunktion bei speziellen
Schlössern für Türen in Flucht- und Rettungswegen - auch als Anti-Panik-Schlösser
bezeichnet - geeignet. Das Anti-Panik-Schloss ist in und/oder an einer Tür angeordnet
und gewährleistet ein Öffnen der Tür. Insofern ist der Schließzylinder derart ausgebildet,
dass dieser das Schloss nicht am Öffnen bzw. Entriegeln hindert.
[0043] Die Erfindung schließt damit weiter die technische Lehre ein, dass bei einem Einsteckschloss,
insbesondere bei einem Anti-Panik-Schloss, vorgesehen ist, dass dieses einen erfindungsgemäßen
Rückstellmechanismus und/oder einen erfindungsgemäßen Schließzylinder umfasst. Der
Schließzylinder umfasst einen erfindungsgemäßen Rückstellmechanismus. Durch den Rückstellmechanismus
wird bewirkt, dass der Schließhebel sich ohne Krafteinwirkung stets in einer definierten
Position befindet, sodass eine Anti-Panikfunktion realisierbar ist. Das Einsteckschlossist
beliebig ausführbar, insbesondere als Anti-Panik-Schloss. Beispielsweise ist das Einsteckschloss
als elektrisches und/oder elektronisches Schloss ausgebildet. In einer anderen Ausführungsform
ist das Schloss als mechanisches und/oder als mechatronisches Schloss ausgebildet.
Das Schloss ist beispielsweise mit einem Schließzylinder oder mehreren Schließzylindern
ausgebildet. Die Betätigungseinheit ist vorzugsweise als Drehknauf oder dergleichen
ausgebildet. Die Zylinderwelle ist bevorzugt im Bereich des Kupplungsteils unterbrochen,
das heißt, als zweiteilige Zylinderwelle ausgebildet. In anderen Ausführungsformen
ist die Zylinderwelle durchgängig ausgebildet. In weiteren Ausführungsformen ist das
Kupplungsteil einteilig mit einer Zylinderwelle und/oder den Zylinderwellen ausgebildet.
In wiederum einer anderen Ausführungsform weist die Welle zumindest teilweise einen
rotationsasymmetrischen Querschnitt auf, beispielsweise in Form des Querschnitts des
Kupplungsteils.
[0044] Die Erfindung schließt weiter die technische Lehre ein, dass bei einem Verfahren
zur selbsttätigen Rückstellung eines über eine Zylinderwelle drehbar gelagerten Schließhebels,
umfassend die Schritte Vorspannen einer Feder-Speicher-Einheit durch Verdrehen des
Schließhebels, wobei eine Bolzeneinrichtung an einer rotationsasymmetrischen umlaufenden
Mantelfläche eines Exzenters mit der Verdrehung nachgeführt wird. Dabei wird das zur
Verdrehung erforderliche Drehmoment über die Exzentereinheit radial, insbesondere
in Längsrichtung versatzfrei, in eine Längsbewegung transformiert. Dabei wird das
Drehmoment entsprechend auf eine Feder-Speicher-Einheit übertragen und dort gespeichert.
Die Kraftübertragung wird radial in Verlängerung einer Öffnung des Kupplungsteils
auf die Feder-Speicher-Einheit übertragen. Die Kraftübertragung erfolgt entlang einer
gedachten Kraftrichtung durch den Mittelteil der Öffnung und durch die Achse des Zylinderstiftes
radial auf die Feder-Speicher-Einheit. Entsprechend versatzfrei erfolgt die Kraftübertragung.
Das aufzubringende Drehmoment für ein Verdrehen des Schließhebels erfolgt in Abhängigkeit
von der Kurve der Mantelseite. Die Mantelseite weist eine entsprechende, etwa ovale,
in einem ersten Bereich etwa herzförmige Krümmung auf. Die Krümmung ist entsprechend
ausgelegt, sodass ein aufzubringendes Drehmoment für die Kraftübertragung und Verstellung
des Schließhebels im Wesentlichen konstant ist. Durch die radiale Anordnung der Feder
mit deren radial verlaufender Längsachse durch die Drehachse der Abrolleinheit und
des Mittelteils der Öffnung ist eine optimierte Kraftübertragung realisiert, insbesondere
ohne Versätze. Hierdurch ist der Bedienkomfort des Schlosses bzw. des Schließzylinders
optimal ausgelegt. Das erfindungsgemäße Schloss bzw. der erfindungsgemäße Schließzylinder,
genauer der darin angeordnete Rückstellmechanismus, wenden das erfindungsgemäße Verfahren
an.
[0045] Die Erfindung schließt zudem die technische Lehre ein, dass bei einem Montageverfahren
für einen Schließzylinder und/oder ein Einsteckschloss, insbesondere für einen Schließzylinder,
der für den Einsatz in Schlössern für Türen in Flucht- und Rettungswegen geeignet
ist, insbesondere um eine Anti-Panikfunktion zu realisieren, und/oder ein Anti-Panik-Schloss,
umfassend die Schritte Einsetzen einer Feder-Speicher-Einheit und/oder einer Bolzeneinrichtung,
insbesondere einer erfindungsgemäßen Bolzeneinrichtung, radial in eine Montageöffnung
und Verschließen der Montageöffnung mit einem Deckel oder einer Deckeleinheit. Das
Zylindergehäuse weist eine einzige Montageöffnung auf. Diese ist radial ausgebildet.
Zur Montage werden in diese eine, radial verlaufende Montageöffnung die Bolzeneinrichtung
und die Feder-Speicher-Einheit eingesetzt. Der Deckel wird verschlossen und der Rückstellmechanismus
ist installiert. Dabei ist in Verlängerung der Montageöffnung in radiale Richtung
ein Durchbruch vorgesehen, über welchen die Montageöffnung einen Durchgang zu einer
Aufnahme für die Zylinderwelle in dem Zylinderabschnitt aufweist. Die Montageöffnung
ist in dem Flanschabschnitt ausgebildet. In den Durchbruch, das heißt, in Verlängerung
zu der Montageöffnung ist das Kupplungsteil angeordnet. Dieses kontaktiert im montierten
Zustand die Abrolleinheit der Bolzeneinrichtung. Bei einer Verdrehung des Schließhebels
und somit des Kupplungsteils erfolgt eine Übertragung des Drehmoments radial und zentral
durch das Mittelteil und durch die Drehachse der Abrolleinheit auf die Feder-Speicher-Einheit.
- Beschreibung der Montage: Einsetzen in Montageöffnung, verschließen, Montage fertig.
Wir können hier detaillierte Anweisungen angeben, allerdings scheint mir das Montageverfahren
nur ein nebengeordneter Verfahrensanspruch, das Hauptaugenmerk liegt auf den Vorrichtungsansprüchen,
genauer dem Rückstellmechanismus! Gibt es evtl. noch zu den Kurven des Exzenters irgendwelche
Beschreibungen der Kurve, die etwas präziser sind als die von mir gewählte "Herzform"?
[0046] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Für gleiche oder ähnliche Bauteile oder Merkmale werden dabei einheitliche
Bezugszeichen verwendet. Merkmale oder Bauteile verschiedener Ausführungsformen können
kombiniert werden, um so weitere Ausführungsformen zu erhalten. Sämtliche aus den
Ansprüchen der Beschreibung oder Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile
einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumliche Anordnung und Verfahrensschritte,
können so für sich als auch in verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich
sein.
[0047] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kupplungsteils;
- Fig. 2
- ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Bolzeneinrichtung;
- Fig. 3
- einen Ausschnitt, der das Zusammenwirken von Kupplungsteil und Abrolleinheit schematisch
darstellt;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts eines erfindungsgemäßen Schließzylinders
vor dem Zusammenbau;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts A nach Fig. 4 um das Kupplungsteil;
- Fig. 6
- eine Seitenansicht des Schließzylinders nach Fig. 4, teilweise geschnitten dargestellt;
- Fig. 7
- eine geschnittene Vorderansicht des Schließzylinders nach Fig. 4 mit einem Schließhebel
in einer Ruheposition und
- Fig. 8
- eine geschnittene Vorderansicht des Schließzylinders nach Fig. 4 mit einem Schließhebel
in einer um 180° gedrehten Position.
[0048] Die Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kupplungsteils
10. Das Kupplungsteil 10 ist als scheibenförmiges Kupplungsteil 10 ausgebildet und
weist zwei flache Stirnseiten 11 und eine umlaufende Mantelseite 12 auf. Das Kupplungsteil
10 ist rotationsasymmetrisch ausgebildet. Hierzu weist das Kupplungsteil 10 einen
spitz zulaufenden Bereich 13 auf. Hier ist das Kupplungsteil 10 in einer Draufsicht
etwa wie der untere Teil eines symbolisierten Herzens oder die Spitze eines Ovals
zusammenlaufend ausgebildet. Insgesamt weist das Kupplungsteil 10 in einer Draufsicht
eine spiegelsymmetrische Form zu einer gedachten Längsachse oder Spiegelachse durch
die Spitze auf. Gegenüberliegend zu dem spitz zulaufenden Bereich 13 ist ein Bereich
mit einer Ausdellung oder Ausbeulung 14 bzw. ein Bereich mit einer unterschiedlichen
Krümmung ausgebildet. Hier verläuft die Form des Kupplungsteils 10, also die Mantelseite
12 flacher. Dabei läuft der andere Bereich 14 in einer flacheren Rundung, also stumpfer
zusammen, wobei sich die Krümmungsrichtung zweimal, links und rechts des Zentrums
der Ausdellung, umkehrt, also von konvex zu konkav wechselt. Die Krümmung in dem Bereich
weist mindestens einen konvexen als auch mindestens einen konkaven Abschnitt, zumindest
je Spiegelseite, auf. Die Mantelseite 12 bildet eine umlaufende Steuerkurve, die zur
Kontaktierung einer Bolzeneinrichtung (siehe Fig. 2) ausgebildet ist. Das Kupplungsteil
10 ist als Exzenterteil ausgebildet. Hierzu weist das Kupplungsteil 10 eine Öffnung
15 auf. Die Öffnung 15 ist außermittig, auf der Spiegelachse, angeordnet und ist für
eine Aufnahme oder Kupplung zumindest eines Zylinderwellenendes ausgebildet. Hierzu
ist die Öffnung 15 als Durchgangsöffnung mit einem Mittelteil, mittleren Teil oder
zentralen Teil 15a und zwei seitlichen Teilen 15b ausgebildet. Der zentrale Teil 15a
ist rotationssymmetrisch als kreisrunde Durchgangsöffnung ausgebildet. Die beiden
seitlich, insbesondere spiegelbildlich zu dem zentralen Teil 15a ausgebildeten seitlichen
Teile 15b sind rotationsasymmetrisch als Langlöcher ausgebildet, die in den mittleren
Teil 15a übergehen. Insgesamt ist so eine rotationsasymmetrische, zu einer Längsachse
spiegelbildlich ausgebildete Öffnung 15 ausgebildet. Der spitze Bereich 13 befindet
sich etwa in einer 6-Uhr-Position des Kupplungsteils 10. Der Bereich mit der Ausbeulung
14 befindet sich gegenüber dem spitzen Bereich 13 in 12-Uhr-Position. Die exzentrisch
angeordnete Öffnung 15 befindet sich entlang der zwischen der 6-Uhr-Position und der
12-Uhr-Position verlaufenden Längsachse näher zu der 12-Uhr-Position, also dem Bereich
mit der Ausbeulung 14. Der Bereich mit der Ausbeulung 14 verläuft etwa parallel zu
der ihm zugewandten Kontur der Öffnung 15, sodass in diesem Bereich 14 eine ausreichende
Wandstärke zwischen Mantelseite 12 und der dieser zugewandten Wandung der Öffnung
15 realisiert ist. Die Mantelseite 12 ist als Steuerkurve ausgebildet, an welcher
eine Bolzeneinrichtung anliegt. Die Bolzeneinrichtung ist in Fig. 2 dargestellt.
[0049] Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Bolzeneinrichtung 20.
Die Bolzeneinrichtung 20 umfasst einen Bolzenkörper 21 und einen Bolzenkopf 22. Der
Bolzenkörper 21 erstreckt sich in eine Längsrichtung, welche radial zu einer Zylinderwelle
eines Schließzylinders verläuft. Dabei weist der Bolzenkörper 21 in einer Draufsicht
betrachtet eine rotationsasymmetrische Kontur auf, um eine Verdrehsicherung in einer
korrespondierenden Aufnahmeöffnung zu realisieren. An einer Stirnseite des Bolzenkörpers
21 ist der Bolzenkopf 22 ausgebildet. Dieser umfasst eine Abrolleinheit 23, welche
zur Anlage an die als Steuerkurve fungierende Mantelseite 12 des angrenzenden Kupplungsteils
10 ausgebildet ist. Der Bolzenkopf 22, genauer die Abrolleinheit 23 umfasst einen
etwa U-förmigen Lagerbock 24. Zwischen dessen Schenkeln 24a ist ein Rundstab, Zylinderstift
oder eine Achse 25 aufgenommen. Auf dem Rundstab 25 sitzt ein Kugellager 26, dessen
fester, innerer Ring mit dem Rundstab 25 verbunden ist. Dessen äußerer Ring ist drehbar
ausgebildet und rollt bei Kontakt an der Mantelseite oder Mantelfläche 12 ab. Dabei
weisen der äußere Ring und die Mantelfläche 12 eine geeignete Werkstoffpaarung und
einen aufeinander abgestimmten Radius bzw eine aufeinander abgestimmte Krümmung auf,
die für ein Abrollen geeignet ist.
[0050] Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt, der das Zusammenwirken von Kupplungsteil 10 und Abrolleinheit
23 schematisch darstellt. Dargestellt ist das Kupplungsteil 10 in einer stirnseitigen
Draufsicht. Von der Abrolleinheit 23 ist schematisch der äußere Ring des Kugellagers
26 dargestellt. Zwischen einem Kontaktbereich des Kugellagers 26 mit der Mantelseite
12, also von der Mantelseite 12 bis zum Mittelpunkt des zentralen Teils der Öffnung
15a wirkt ein Exzenterhebel e (auch Exzentrität). Hier dargestellt ist der maximale
Exzenterhebel e, der sich einstellt, wenn die Mantelseite 12 mit dem spitzen Bereich
13 das Kugellager 26 kontaktiert. Dadurch, dass der spitze Bereich 13 an dem Kugellager
26 anliegt, ist hier eine Totpunktlage reduziert, das heißt, diese Lage ist eine instabile
Lage. Dargestellt ist auch die Spiegelachse R des Kupplungsteils 10, welche in radiale
Richtung verläuft.
[0051] Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts eines erfindungsgemäßen
Schließzylinders 100 vor dem Zusammenbau. Der Schließzylinder 100 umfasst einen Schließteil
110, einen Betätigungsteil 120 und einen Rückstellmechanismus 130. Der Schließteil
110 umfasst ein Zylindergehäuse 111, welches einen Zylinderabschnitt 111a und einen
Flanschabschnitt 111b aufweist. Weiter umfasst der Schließteil 110 eine Zylinderwelle
112, die über eine Lagerung drehbar in dem Zylinderabschnitt 111a angeordnet ist.
Die Zylinderwelle 112 erstreckt sich in eine axiale Richtung oder eine Längsrichtung
L. Drehfest mit der Zylinderwelle 112 verbunden ist ein in einer Aussparung des Zylinderabschnitts
111a und des Flanschabschnitts 111b drehbarer Schließhebel 113 ausgebildet. Dieser
weist einen etwa rotationssymmetrischen mittleren Teil auf, von dem nach außen, also
radial, ein Vorsprung abragt. Der Betätigungsteil 120 weist eine Knaufwelle 121 auf,
die drehfest mit einem als Innenknauf ausgebildeten drehbaren Betätigungsgriff 122
verbunden ist. Der Rückstellmechanismus 130 umfasst das Kupplungsteil 10, die Bolzeneinrichtung
20, eine Feder-Speicher-Einheit 30 sowie eine Deckeleinheit 40. Über den Rückstellmechanismus
130 sind der Schließteil 110 und der Betätigungsteil 120 miteinander gekoppelt. Hierzu
sind ein Ende der Zylinderwelle 112 und ein Ende der Knaufwelle 121 mit dem Kupplungeil
10 verbunden, wobei jedem Wellenende jeweils eine Stirnseite 11 des Kupplungteils
10 zugeordnet ist. Die Wellenenden sind drehbest mit dem Kupplungsteil 10 über dessen
Öffnung 15 verbunden. Durch ein zusätzliches Sicherungselement 131, hier einer Schraube
mit Senkkopf, sind die Wellenenden mit dem Kupplungsteil 10 zusätzlich gesichert.
Der Schließzylinder 100 ist in einem nicht zusammengebauten Zustand, das heißt explosionsartig,
dargestellt. Für den Einsatz werden die Wellenenden über das Kupplungsteil 10 miteinander
verbunden. Dabei wird das Kupplungsteil 10 so angeordnet, dass dieses in dem Zylinderabschnitt
111a des Zylindergehäuses 111 angeorndet ist. Die Anordnung erfolgt so, dass das Kupplungsteil
10 in einem Bereich einer Montageöffnung 114 des Zylindergehäuses 111 angeordnet ist.
Die Montageöffnung 114 ist sich radial erstrecktend in dem Flanschabschnitt 111b ausgebildet
und weist einen Durchlass zu dem Kupplungteil 10 bzw. zu einer Aufnahme für die Zylinderwelle
112 in dem Zylinderabschnitt 111 auf. Ist das Kupplungsteil 10 in Position, wird die
Bolzeneinrichtung 20 in die Montageöffnung 114 gesteckt, sodass sich die Mantelseite
12 und der äußere Ring des Kugellagers 26 kontaktieren. An einem dem Bolzenkopf 22
gegenüberliegenden Ende des Bolzenkörpers 21 wird die Feder-Speicher-Einheit 30, beispielsweise
in Form einer Spiraldruckfeder 31 in Eingriff mit dem Bolzenkörper 22 gebracht. Hierzu
weist der Bolzenkörper 22 eine entsprechende Aufnahme auf. Über die Deckeleinheit
40 wird nun die Boleneinrichtung 20 mit der Feder-Speicher-Einheit 30 in der Montageöffnung
114 angeordnet und mit der Deckeleinheit 40 gehäusefest angeordnet. Dabei kann die
Feder-Speicher-Einheit 30 über eine Stellschraube oder durch entsprechende Abmaße
der Montageöffnung 114 und/oder der Bolzeneinrichtung 20/Feder-Speicher-Einheit 30
vorgespannt werden. Um die Deckeleinheit 40 mit einem Deckel 41 an dem Zylindergehäuse
111 zu befestigen, ist ein weiteres Sicherungselement 131, hier eine Schraube, vorgesehen.
[0052] Fig. 5 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts A nach Fig. 4 um das
Kupplungsteil 10. In dem Ausschnitt ist deutlich dargestellt, wie die beiden Wellenenden
stirnseitig über eine Schraube mit Senkkopf an dem Kupplungsteil 10 befestigt werden.
Das Kugellager 26 liegt radial an dem Kupplungsteil 10 an. Das Kupplungteil 10 ist
einteilig ausgebildet. Es weist keinen Versatz oder Absatz in Längsrichtung L auf.
Entsprechend sind das Kugellager 26 und das Kupplungsteil 10 etwa gleich ausgerichtet,
das heißt, deren Stirnseiten sind gleich, das heißt im Wesentlichen parallel, ausgerichtet.
Beide Drehachsen, die des Kupplungteils 10 und die des Kugellagers 26 sind in Längsrichtung
L ausgerichtet. Die Bolzeneinrichtung 20 ist über die Deckeleinheit 40, genauer mit
dem Deckel 41, mit dem Zylindergehäuse 111 gehäusefest verbunden. Der Deckel oder
Verschluss 41 ist mit seiner Außenseite oder Außenkontur an die Außenkontur des Flanschabschnitts
111b in diesem Bereich angepasst, sodass der Deckel 41 außen bündig mit dem Zylindergehäuse
111 abschließt. Der Aufbau des zusammengebauten Schließzylinders 100 ist in Fig. 6
dargesellt.
[0053] Fig. 6 zeigt eine Seitenansicht des Schließzylinders 100 nach Fig. 4, teilweise geschnitten
dargestellt. Der Schließzylinder 100 umfast den Schließteil 110, den Betätigungsteil
120 und den Rückstellmechanismus 130. Der Schließteil 110 und der Rückstellmechanismus
130 sind - mit Ausnahme des Schließhebels 113 in einer aus seiner Ruheposition ausgelenkten
Position - komplett in dem Zylindergehäuse 111 angeordnet. Dabei ist der Schließhebel
113 drehfest mit der Zylinderwelle 112 verbunden. Die Zylinderwelle 112 ist über eine
Wellenlagerung 90 in dem Zylindergehäuse 111 drehbar gelagert. An einem Ende der Zylinderwelle
112 ist diese über die Schraube mit Senkkopf mit dem Kupplungsteil 10 und mit der
Knaufwelle 121 gekoppelt. Die Knaufwelle 121 ist teilweise in dem Zylinderabschnitt
111a angeordnet und teilweise in dem Knauf, sodass keine Wellenteile freiliegend sind.
Entsprechend schließt der Knauf axial oder in Längsrichtung unmittelbar an das Zylindergehäuse
111 an. Über eine weitere Wellenlagerung 90 ist die Knaufwelle 121 in dem Zylinderabschnitt
111a gelagert. Die Zylinderwelle 112 und die Knaufwelle 121 sind koaxial, das heißt
in Längsrichtng L fluchtend angeordnet. Das Kupplungsteil 10 ist mit seiner Öffnung
15 exzentrisch dazu angeordnet und gewährleistet den Exzenterhebel e in radiale Richtung.
Radial an das Kupplungsteil 10 angrenzend, ist die in radiale Richtung über die Spiraldruckfeder
31 federnd gelagerte Bolzeneinrichtung 20 angeordnet. Mit der Abrolleinheit 23 kontaktiert
die Bolzeneinrichtung 20 die als Steuerkurve dienende Mantelseite 12 des Kupplungsteils
10. Der Bolzenkörper 21 weist einen radial geöffneten Hohlraum auf, sodass der Bolzenkörper
21 in dem Bereich etwa topfförmig ausgebildet ist. In dem Hohlraum, radial über diesen
herausragend, ist die Spiraldruckfeder 31 angeordnet. Mit ihrem hervorstehenden Ende
ist die Spiraldruckfeder 31 in einer Vertiefung des Deckels oder Verschlusses 41 aufgenommen,
sodass die Spiraldruckfeder 31 geführt ist. Benachbart zu der radial angeordneten
Spiraldruckfeder 31 ist an dem Deckel 41 ein als Schraube 42 ausgebildetes Sicherungselement
131 zur gehäusefesten Verbindung des Deckels 41 mit dem Zylindergehäuse 111 vorgesehen.
Die Bolzeneinrichtung 20 sowie die Feder-Speicher-Einheit 30 sind komplett in dem
Flanschabschnitt 111b, genauer in dessen radialer Montageöffnung 114 angeordnet. Die
Montageöffnung 114 weist einen Durchlass zu dem inneren Hohlraum des Zylinderabschnittes
111a, genauer zu dem Bereich, in dem das Kupplungsteil 10 angeordnet ist. Auf diese
Weise kann das Kugellager 26 durch den Durchlass das Kupplungsteil 10 kontaktieren.
Die Montageöffnung 114 weist eine Kontur auf, die an die Kontur des Bolzenkörpers
22 angepasst ist. Da die Außenkontur des Bolzenkörpers 22 rotationsasymmetrisch ausgebildet
ist, ist auch die zugehörige oder korrespondierende Innenkontur der Montageöffnung
114 komplementär, das heißt rotationsasymmetrisch ausgebildet. Auf diese Weise ist
ein Verdrehen der Bolzeneinrichtung 20 in der Montageöffnung 114 oder relativ zu dem
Kupplungsteil 10 verhindert.
[0054] Fig. 7 und 8 zeigen in einer geschnittenen Vorderansicht zwei verschiedene Stellungen
des Kupplungsteils 10.
[0055] Fig. 7 zeigt eine geschnittene Vorderansicht des Schließzylinders 100 nach Fig. 4
mit dem Schließhebel 113 in einer Ausgangsposition oder Ruheposition und Fig. 8 zeigt
eine geschnittene Vorderansicht des Schließzylinders 100 nach Fig. 4 mit dem Schließhebel
113 in einer um 180° gedrehten Position. In Fig. 7 befindet sich die spitze Seite
13 des Kupplungsteils 10 in einer oberen Position, das heißt in 12-Uhr-Position. Der
Schließhebel 113 (hier nicht sichtbar) befindet sich in seiner Ruheposition und ist
bündig in dem Zylindergehäuse 111 angeordnet. Das Kugellager 26 liegt an der Seite
mit Ausbeulung 14 an dem Kupplungsteil 10 an. Die Spiraldruckfeder 31 ist ein einem
entspannten oder leicht vorgespannten Zustand. Die Bolzeneinrichtung 20 ist maximal
in radialer Richtung R ausgefahren und ragt mit dem Kugellager 26 weitest aus dem
Durchlass in Richtung Öffnung 15 hervor. Wird nun der Knauf und somit die Knaufwelle
121 um 180° gedreht, so dreht sich auch der mit dem Knauf über die Knaufwelle 121,
das Kupplungsteil 10 und die Zylinderwelle 112 drehfest gekoppelte Schließhebel 113
mit. Dieser befindet sich nun, wie in Fig. 8 dargestellt, in einer 12-Uhr-Position.
Entsprechend wird auch das exzentrische Kupplungsteil 10 mitbewegt. Dessen spitzer
Bereich 13 befindet sich nun in einer 6-Uhr-Position. Bei der Bewegung wird aufgrund
der permanenten Kontaktierung der Bolzeneinrichtung 20 an das Kupplungsteil 10 die
Bolzeneinrichtung 10 in radialer Richtung gegen die Kraft der Spiraldruckfeder 31
bewegt. Solange eine Krafteinwirkung über den Knauf erfolgt, wird diese Position beibehalten.
Wird die äußere Krafteinwirkung aufgehoben, so entspannt sich die gespannte Spiraldruckfeder
31 und bewegt die Bolzeneinrichtung 30 in radiale Richtung zu dem Kupplungsteil 10.
Da der spitze Bereich 13 das Kugellager 26 kontaktiert, kippt das Kupplungsteil 10
aufgrund der instabilen Lage leicht zur Seite. Eine Totpunktlage wird aufgrund des
spitzen Bereichs 13 vermieden, da, wie in Fig. 3 dargestellt, diese Lage eine instabile
Lage ist. Zusätzlich kommen Fertigungstoleranzen, geringes Spiel und ähnliche Faktoren
hinzu, die eine Totpunktlage verhindern.
[0056] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung nicht nur
in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0057]
- 10
- Kupplungsteil
- 11
- Stirnseite
- 12
- Mantelseite/ Mantelfläche
- 13
- Bereich (spitz, spitz zulaufend)
- 14
- Bereich (Ausdellung, Ausbeulung)
- 15
- Öffnung
- 15a
- mittlerer/zentraler Teil (Öffnung)
- 15b
- seitlicher Teil (Öffnung)
- 20
- Bolzeneinrichtung
- 21
- Bolzenkörper
- 22
- Bolzenkopf
- 23
- Abrolleinheit
- 24
- Lagerbock
- 25
- Achse
- 26
- Kugellager
- 30
- Feder-Speicher-Einheit
- 31
- Spiraldruckfeder
- 40
- Deckeleinheit
- 41
- Deckel
- 42
- Schraube
- 90
- Wellenlagerung
- 100
- Schließzylinder
- 110
- Schließteil
- 111
- Zylindergehäuse
- 111a
- Zylinderabschnitt
- 111b
- Flanschabschnitt
- 112
- (Zylinder-)Welle
- 113
- Schließhebel
- 114
- Montageöffnung
- 120
- Betätigungseinheit/Betätigungsteil
- 121
- Knaufwelle
- 122
- Betätigungsgriff
- 130
- Rückstellmechanismus
- 131
- Sicherungselement
- e
- Exzenterhebel (Exzentrität)
- L
- Längsrichtung
- R
- radiale Richtung
1. Kupplungsteil (10) zur Kupplung mit mindestens einer Zylinderwelle (112) eines Schließzylinders
(100) für einen Rückstellmechanismus (130) eines Schließzylinders (100), umfassend
mindestens einen scheibenförmigen Kupplungskörper, der nach außen durch zwei gegenüberliegende
Stirnseiten (11) und eine die Stirnseiten (11) verbindende, umlaufend Mantelseite
(12) begrenzt ist, mit
mindestens einer Öffnung (15) zur Kupplung der mindestens einen Zylinderwelle (112),
wobei die mindestens eine Öffnung (15) exzentrisch angeordnet ist, sodass das Kupplungsteil
(10) als Exzenter fungiert,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kupplungskörper als rotationsasymmetrischer Kupplungskörper ausgebildet ist, um
durch seine Mantelfläche (12) eine rotationsasymmetrische Steuerkurve für eine angrenzende
Bolzeneinrichtung (20) zu realisieren, wobei die Mantelfläche (12) in einem ersten
Bereich (13) spitz zuläuft.
2. Kupplungsteil (10) nach Ansprch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Mantelfläche (12) in einem anderen Bereich (14) eine Ausbeulung aufweist.
3. Bolzeneinrichtung (20) zur Anlage an einer als Steuerkurve fungierenden Mantelseite
(12) eines Kupplungsteils (10) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 oder 2 für einen
Rückstellmechanismus (130) eines Schließzylinders (100), umfassend
einen Bolzenkörper (21) und
einen daran ausgebildeten Bolzenkopf (22),
dadurch gekennzeichnet, dass
der Bolzenkopf (22) eine Abrolleinheit (23) aufweist, welche zur Anlage an die als
Steuerkurve fungierende Mantelseite (12) des angrenzenden Kupplungsteils (10) ausgebildet
ist.
4. Bolzeneinrichtung (20) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
der Bolzenkörper (21) als asymmetrischer Bolzenkörper (21) ausgebildet ist, um eine
Verdrehsicherung in einer Führung zu realisieren.
5. Bolzeneinrichtung (20) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass
an dem Bolzenkörper (21) gegenüber dem Bolzenkopf (22) eine Feder-Speicher-Einheit
(30) vorgesehen ist.
6. Rückstellmechanismus (130) für einen Schließzylinder (100), insbesondere zur Realisierung
einer Schließfunktion bei Schlössern für Türen in Flucht- und Rettungswegen wie einer
Anti-Panik-Funktion, zum Zurückstellen mindestens eines über eine Zylinderwelle (112)
drehbar gelagerten Schließhebels (113), umfassend
mindestens eine radial zu der Zylinderwelle wirkende Feder-Speicher-Einheit (30) zur
selbsttägigen Rückstellung des Schließhebels (113) bei einer Verdrehung zurück in
eine vordefinierte Position und
mindestens eine mit der Zylinderwelle (112) und der Feder-Speicher-Einheit (30) gekoppelte
Steuereinheit, welche die Rückstellung steuert, wobei die Steuereinheit eine mit der
Feder-Speicher-Einheit (30) zusammenwirkende Exzentereinheit aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Exzentereinheit mit einer rotationsasymmetrischen Außenkontur ausgebildet ist,
um eine Totpunktreduzierung zu realisieren.
7. Rückstellmechanismus (130) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Exzentereinheit über eine Bolzeneinrichtung (20) nach einem der Ansprüche 3 bis
5 mit der Feder-Speicher-Einheit (30) gekoppelt ist.
8. Zylindergehäuse (111) zur Aufnahme eines Rückstellmechanismusses (130) für einen Schließzylinder
(100), umfassend
mindestens einen Zylinderabschnitt (111a) und
mindestens einen Flanschabschnitt (111b),
dadurch gekennzeichnet, dass
der Flanschabschnitt (111b) eine radiale Montageöffnung (114) für den Rückstellmechanismus
(130) aufweist.
9. Zylindergehäuse (111) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Montageöffnung (114) zumindest teilweise einen rotationsasymmetrischen Querschnitt
aufweist, um den Rückstellmechanismus (130) zumindest teilweise verdrehsicher aufzunehmen.
10. Zylindereinrichtung für einen Schließzylinder (100), umfassend mindestens ein Zylindergehäuse
(111) nach Anspruch 8 oder 9 und/oder
mindestens einen Rückstellmechanismus (130) nach Anspruch 6 oder 7, wobei der Rückstellmechanismus
(130) in dem Zylindergehäuse (111) aufgenommen ist.
11. Schließzylinder (100) für ein Einsteckschloss, umfassend mindestens einen über einen
Betätigungsteil (120) verdrehbaren Schließhebel (113), der über einen Rückstellmechanismus
(130) aus einer ausgelenkten Position selbsttätig in eine vorbestimmte Position verdrehbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rückstellmechanismus (130) nach einem der Ansprüche 6 oder 7 ausgebildet ist.
12. Schließzylinder (100) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass
ein Zylindergehäuse nach einem der vorherigen Ansprüche 8 oder 9 vorgesehen ist.
13. Einsteckschloss, insbesondere ein Anti-Panik-Schloss, umfassend einen Rückstellmechanismus
(130),
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Rückstellmechanismus (130) nach einem der vorherigen Ansprüche 6 oder 7 ausgebildet
ist.
14. Verfahren zur selbsttätigen Rückstellung eines über eine Zylinderwelle (112) drehbar
gelagerten Schließhebels (113), umfassend die Schritte
Vorspannen einer Feder-Speicher-Einheit (30) durch Verdrehen des Schließhebels (112),
wobei eine Bolzeneinrichtung (30) an einer rotationsasymmetrischen umlaufenden Mantelfläche
(12) eines Exzenters mit der Verdrehung nachgeführt wird.
15. Montageverfahren für einen Schließzylinder (100) und/oder ein Einsteckschloss, insbesondere
für einen Schließzylinder (100), der für den Einsatz in Schlössern für Türen in Flucht-
und Rettungswegen geeignet ist, insbesondere um eine Anti-Panikfunktion zu realisieren,
und/oder ein Anti-Panik-Schloss, umfassend die Schritte Einsetzen einer Feder-Speicher-Einheit
(30) und/oder einer Bolzeneinrichtung (30) radial in eine Montageöffnung (114) und
Verschließen der Montageöffnung (114) mit einer Deckeleinheit (40).
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Rückstellmechanismus (130) für einen Schließzylinder (100), insbesondere zur Realisierung
einer Schließfunktion bei Schlössern für Türen in Flucht- und Rettungswegen wie einer
Anti-Panik-Funktion, zum Zurückstellen mindestens einer Zylinderwelle (112) und eines
mit dieser mitdrehenden Schließhebels (113), nach einer Verdrehung zurück in eine
vordefinierte Position umfassend mindestens eine mit der Zylinderwelle (112) drehfeste
Exzentereinheit und eine radial zur Zylinderwelle (112) gerichtete Feder-Speicher-Einheit
(30)
dadurch gekennzeichnet, dass
die Exzentereinheit mindestens einen scheibenförmigen Kupplungskörper umfässt, dessen
Mantelfläche (12) eine Steuerkurve für einen Bolzenkopf (22) der Feder-Speicher-Einheit
(30) bildet, der mit einer Abrolleinheit (23) an der Mantelfläche (12) des Kupplungsteils
(10) anliegt.
2. Rückstellmechanismus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Mantelfläche (12) des Kupplungsteils (10) eine rotationsasymmetrische Außenkontur
aufweist.
3. Rückstellmechanismus (130) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
Abschnitte der Mantelfläche (12) des Kupplungsteils (10), die den größten Abstand
zur Achse der Zylinderwelle (112) (maximaler Exzenterhebel e) aufweisen, spitz zusammenlaufen.
4. Rückstellmechanismus (130) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungsteil (10) durch nach außen weisend zwei gegenüberliegende Stirnseiten
(11) und eine die Stirnseiten (11) verbindende, umlaufend Mantelfläche (12) begrenzt
ist, mit mindestens einer Öffnung (15) zur Kupplung der mindestens einen Zylinderwelle
(112), wobei die mindestens eine Öffnung (15) exzentrisch angeordnet ist, sodass das
Kupplungsteil (10) als Exzenter fungiert,
wobei der Kupplungskörper als rotationsasymmetrischer Kupplungskörper ausgebildet
ist, um durch seine Mantelfläche (12) eine rotationsasymmetrische Steuerkurve für
eine angrenzende Bolzeneinrichtung (20) zu realisieren, wobei die Mantelfläche (12)
in einem ersten Bereich (13) spitz zuläuft.
5. Rückstellmechanismus (130) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bolzenkörper (21) des Bolzenkopfes (22) gegen Verdrehen gesichert geführt ist.
6. Rückstellmechanismus (130) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Bolzenkörper (21) gegenüber dem Bolzenkopf (22) eine Feder-Speicher-Einheit
(30) vorgesehen ist, die eine Bolzeneinrichtung (20) bilden.
7. Rückstellmechanismus (130) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Abrolleinheit (23) ein auf einem Rundstab des Bolzenkopfes (22) angeordnetes
Kugellager (25) dient.
8. Rückstellmechanismus (130) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 7 für einen
Schließzylinder (100), der in einem Zylindergehäuse (111) aufgenommen ist, das mindestens
einen Zylinderabschnitt (111a) und
mindestens einen Flanschabschnitt (111b) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Flanschabschnitt (111b) eine zum Zylinderabschnitt (111a) gerichtete radiale Montageöffnung
(114) zur Aufnahme der Feder-Speicher-Einheit (30) einschließlich Bolzenkörper (21),
Bolzenkopf (22) und Abrolleinheit (23) aufweist.
9. Rückstellmechanismus (130) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Montageöffnung (114) zumindest teilweise einen rotationsasymmetrischen Querschnitt
aufweist, um die Bolzeneinrichtung (20) zumindest teilweise verdrehsicher aufzunehmen.
10. Zylindereinrichtung für einen Schließzylinder (100), umfassend mindestens einen Rückstellmechanismus
(130) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 9, wobei der Rückstellmechanismus
(130) in dem Zylindergehäuse (111) aufgenommen ist.
11. Schließzylinder (100) für ein Einsteckschloss, umfassend mindestens einen Rückstellmechanismus
(130) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 9.
12. Einsteckschloss, insbesondere ein Anti-Panik-Schloss, umfassend einen Rückstellmechanismus
(130),
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rückstellmechanismus (130) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 9 ausgebildet
ist.
13. Verfahren zur selbsttätigen Rückstellung eines über eine Zylinderwelle (112) drehbar
gelagerten Schließhebels (113) mit einem Rückstellmechanimus nach einem der vorherigen
Ansprüche 1 bis 9, umfassend die Schritte
Vorspannen einer Feder-Speicher-Einheit (30) durch Verdrehen des Schließhebels (112),
wobei eine Bolzeneinrichtung (30) an einer rotationsasymmetrischen umlaufenden Mantelfläche
(12) eines Exzenters mit der Verdrehung nachgeführt wird.
14. Montageverfahren für einen Schließzylinder (100) nach Anspruch 11 und/oder ein Einsteckschloss
nach Anspruch 12, insbesondere für einen Schließzylinder (100), der für den Einsatz
in Schlössern für Türen in Flucht- und Rettungswegen geeignet ist, insbesondere um
eine Anti-Panikfunktion zu realisieren, und/oder ein Anti-Panik-Schloss, umfassend
die Schritte Einsetzen einer Feder-Speicher-Einheit (30) und/oder einer Bolzeneinrichtung
(30) radial in eine Montageöffnung (114) und Verschließen der Montageöffnung (114)
mit einer Deckeleinheit (40).