[0001] Die Erfindung betrifft ein Haushaltsgerät zur Behandlung eines Gutes, mit einem in
einem Gerätegehäuse ausgebildeten Innenraum zur Aufnahme des zu behandelnden Gutes,
mit einer Gerätetür zum Verschließen des Innenraums, wie auch mit einem unterhalb
des Innenraums ausgebildeten Stauraum, in welchen die Gerätetür geführt über ein Führungssystem
versenkbar ist. Die Gerätetür ist zwischen einer Schließstellung, in welcher die Gerätetür
den Innenraum - insbesondere vollständig - verschließt, und einer Öffnungsstellung
bewegbar, in welcher die Gerätetür den Innenraum freigibt und zumindest überwiegend
in dem Stauraum verstaut angeordnet ist. Das Haushaltsgerät beinhaltet außerdem eine
Verriegelungseinrichtung, mittels welcher die Gerätetür in der Schließstellung lagegesichert
ist.
[0002] Die Erfindung geht von einem Haushaltsgerät, nämlich insbesondere einem Backofen,
aus, wie es beispielsweise in der Druckschrift
DE 201 21 929 U1 beschrieben ist. Ein derartiges Haushaltsgerät weist eine Tür auf, welche beim Öffnen
in einen direkt unterhalb des Innenraums - nämlich des Garraums - angeordneten Stauraum
versenkt wird, und zwar mithilfe eines Führungssystems. Dabei ist die Tür mit gegenüberliegenden,
auf den jeweiligen Seiten der Tür angeordneten Führungselementen in Form von Rollen
verbunden, die in jeweiligen, seitlich neben der Tür am Gehäuse befestigten, durch
U-Profile gebildeten Führungsnuten verschiebbar geführt sind. Diese Führungsnuten
verlaufen seitlich ausgehend von einem vorderen Bereich des Haushaltsgeräts leicht
schräg nach oben in Richtung hin zu einem hinteren Bereich des Haushaltsgeräts. An
dem Gehäuse sind außerdem zwei gegenüberliegende Rollen bereitgestellt, welche in
seitliche Führungen der Tür eingreifen und auf denen die Tür geführt ist. Diese Rollen
bilden auch eine Schwenkachse, um welche die Tür beim Öffnen verschwenkt wird. Beim
Öffnen der Tür wird diese um die Schwenkachse geschwenkt und dabei über die genannten
Führungselemente entlang der Führungsnuten sowie gleichzeitig über die in der Tür
ausgebildeten Führungen an den feststehenden Rollen geführt. Des Weiteren ist die
Tür in ihrer Schließstellung durch einen Haltemechanismus gehalten, welcher seitlich
neben der Tür jeweils eine federbelastete Wippe besitzt, die jeweils mit einem angeformten
Bolzen durch Ausnehmungen in die Führungsnuten hineinragen und die Führungselemente
der Tür in ihren Lagen sichern. Beim Öffnen der Backofentür werden die Bolzen durch
die Führungselemente aus den Führungsnuten weggedrückt und dabei die Wippen entgegen
einer Federkraft ausgelenkt.
[0003] Im Gegenstand gemäß Dokument
DE 201 21 929 U1 erfolgt das Öffnen und das Schließen der Tür manuell durch den Benutzer. Es kann
jedoch auch vorgesehen sein, dass die Tür mit einem Antrieb ausgeführt wird, beispielsweise
mit einem Elektromotor und einem Hebelgetriebe.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Lösung aufzuzeigen, wie bei einem Haushaltsgerät
der eingangs genannten Gattung der Komfort beim Öffnen der Tür im Vergleich zum Stand
der Technik erhöht werden kann, insbesondere ohne dass ein spezieller motorischer
Antrieb eingesetzt wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Haushaltsgerät mit den Merkmalen gemäß
Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der
abhängigen Patentansprüche, der Beschreibung und der Figuren.
[0006] Ein erfindungsgemäßes Haushaltsgerät ist zur Behandlung eines Gutes ausgebildet und
umfasst einen in einem Gerätegehäuse ausgebildeten Innenraum zur Aufnahme des zu behandelnden
Gutes, eine Gerätetür zum Verschließen des Innenraums sowie einen unterhalb des Innenraums
ausgebildeten Stauraum. In den Stauraum kann die Gerätetür geführt durch ein Führungssystem
versenkt werden. Dabei ist die Gerätetür zwischen einer Schließstellung und einer
Öffnungsstellung bewegbar: Während in der Schließstellung die Gerätetür den Innenraum
- insbesondere vollständig - verschließt, gibt sie den Innenraum in der Öffnungsstellung
frei und ist zumindest überwiegend in dem direkt unter dem Innenraum angeordneten
Stauraum verstaut angeordnet. Mittels einer Verriegelungseinrichtung wird die Gerätetür
in der Schließstellung lagegesichert. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass nach Entriegeln
der Verriegelungseinrichtung die Gerätetür aus der Schließstellung in die Öffnungsstellung
zumindest streckenweise, insbesondere über einen überwiegenden Streckenbereich, selbsttätig
aufgrund einer eigenen Schwerkraft versenkbar ist.
[0007] Also wird der erfindungsgemäße Effekt dadurch erzielt, dass die Gerätetür selbsttätig
in den Stauraum versenkt wird, und zwar zumindest streckenweise alleine aufgrund der
eigenen Schwerkraft. Unter Verzicht auf einen zusätzlichen motorischen Antrieb zum
Öffnen der Tür wird somit ausschließlich die Schwerkraft der Gerätetür genutzt, um
diese in den Stauraum zu versenken. Eine solche Vorgehensweise ist besonders benutzerfreundlich:
Der Benutzer kann lediglich - etwa mithilfe eines Bedienelements an der Bedienblende
- die Gerätetür entriegeln, und die Gerätetür wird dann selbsttätig bzw. automatisch
aufgrund ihrer eigenen Schwerkraft in den Stauraum versenkt. Weil kein Motor oder
dergleichen zum Öffnen der Gerätetür erforderlich ist, können somit Kosten gespart
werden, wie auch der wertvolle Bauraum. Die Erfindung macht sich dabei die Tatsache
zunutze, dass die Gerätetür - insbesondere bei einem Backofen - eine relativ hohe
Masse besitzt, die sogar größer als 10kg sein kann. Aufgrund dieser hohen Masse ist
auch die Schwerkraft der Gerätetür entsprechend groß, was zum selbstständigen Bewegen
der Gerätetür in den Stauraum ausgenutzt werden kann. Dazu werden selbstverständlich
entsprechende Maßnahmen getroffen, die ein derartiges selbsttätiges Versenken der
Gerätetür ermöglichen, etwa die Auslegung des genannten Führungssystems. Die Erfindung
hat auch den Vorteil, dass auf einen klassischen Türgriff verzichtet werden kann und
die Entriegelung der Verriegelungseinrichtung beispielsweise mithilfe eines Bedienelements
erfolgen kann.
[0008] Die Gerätetür wird von der Schließstellung in die Öffnungsstellung zumindest streckenweise
- insbesondere über einen überwiegenden Streckenbereich - ausschließlich aufgrund
der eigenen Schwerkraft versenkt. Dies bedeutet, dass zumindest streckenweise keine
weitere Krafteinwirkung erforderlich ist, um die Gerätetür in den Stauraum zu versenken.
Das Versenken erfolgt nämlich ausschließlich aufgrund der eigenen Schwerkraft. Dieses
selbstständige Versenken aufgrund der eigenen Schwerkraft erfolgt bevorzugt über die
überwiegende Strecke, insbesondere über die gesamte Strecke von der Schließstellung
bis hin zur Öffnungsstellung mit Ausnahme eines anfänglichen Winkelbereichs im Bereich
der Schließstellung.
[0009] In der Schließstellung kann nämlich vorgesehen sein, dass die Gerätetür (in der Schließstellung)
mittels einer Federkraft, insbesondere des Führungssystems, vorgespannt angeordnet
ist. Dann wird die Gerätetür unmittelbar nach Entriegeln der Verriegelungseinrichtung
streckenweise mit der Federkraft unterstützt in Richtung der Öffnungsstellung bewegt.
Das Führungssystem - und insbesondere zumindest ein Scharnier - kann nämlich bezüglich
seines Drehmoments so ausgelegt werden, dass sich die Gerätetür aus der Schließstellung
heraus ohne weitere Krafteinwirkung seitens des Benutzers öffnet. Hierzu kann das
Drehmoment bzw. die Federkraft in der Schließstellung der Tür in Richtung der Öffnungsstellung
wirken. Mithilfe der Federkraft wird somit die Gerätetür nach Entriegeln der Verriegelungseinrichtung
von der vertikalen Schließstellung heraus bewegt, sodass die Gerätetür nicht mehr
vertikal, sondern unter einem bestimmten Winkel zur Vertikalen ausgerichtet ist. Hier
greift dann die Schwerkraft, und die Gerätetür kann bis hin zu der Öffnungsstellung
im Stauraum selbsttätig alleine aufgrund der eigenen Schwerkraft bewegt werden.
[0010] Mittels der Verriegelungseinrichtung ist die Gerätetür in der Schließstellung lagegesichert.
Dies bedeutet insbesondere, dass die Gerätetür in ihrer Schließstellung mittels der
Verriegelungseinrichtung mechanisch verriegelt, also blockiert ist. Es wird somit
verhindert, dass die Gerätetür ungewollt von der Schließstellung in die Öffnungsstellung
bewegt wird, etwa durch Ziehen der Tür bei einer verriegelten Verriegelungseinrichtung.
Die Verriegelungseinrichtung ist vorzugsweise in einem oberen Bereich der Gerätetür
angeordnet; sie kann beispielsweise eine mechanische und/oder magnetische und/oder
elektrische Verriegelungseinrichtung sein.
[0011] Selbstverständlich wird dem Benutzer auch die Möglichkeit eingeräumt, die Verriegelungseinrichtung
zu entriegeln und die Gerätetür zu öffnen: In einer Ausführungsform ist ein Bedienelement
bereitgestellt, welches durch den Benutzer betätigt werden kann und welches zum Entriegeln
der Verriegelungseinrichtung dient. Dieses Bedienelement ist bevorzugt separat zur
Gerätetür ausgebildet und kann beispielsweise an einer Bedienblende des Haushaltsgeräts
angeordnet sein. Hinsichtlich der Ausgestaltung des Bedienelements sind prinzipiell
zwei unterschiedliche Ausführungsformen vorgesehen. Einerseits kann das Bedienelement
ein mechanischer Knopf sein, welcher zum Entriegeln der Verriegelungseinrichtung durch
den Benutzer einfach gedrückt werden kann. Dieser mechanische Knopf kann dann sofort
ein mechanisches Entriegeln der Verriegelungseinrichtung bewirken und somit das selbstständige
Öffnen der Gerätetür veranlassen. Ein solcher Knopf ist besonders einfach zu realisieren;
es brauchen nämlich keine zusätzlichen elektrischen Komponenten eingesetzt zu werden.
Diese Lösung ist somit besonders günstig. Zum anderen kann jedoch auch vorgesehen
sein, dass das Bedienelement ein elektronisches Bedienelement ist, welches dazu ausgelegt
ist, nach Betätigung durch den Benutzer ein elektrisches Betätigungssignal an eine
Steuereinheit des Haushaltsgeräts abzugeben, sodass die Steuereinheit aufgrund dieses
elektrischen Betätigungssignals das Entriegeln der Verriegelungseinrichtung bewirkt.
Diese Ausführungsform ist einerseits besonders benutzerfreundlich und ermöglicht andererseits,
dass die Steuereinheit nach Empfangen des Betätigungssignals einen Zustand des Haushaltsgeräts
überprüfen und die Entriegelung der Verriegelungseinrichtung gegebenenfalls auch verhindern
kann. Die Steuereinheit kann also das Entriegeln der Verriegelungseinrichtung in Abhängigkeit
von dem Zustand des Haushaltsgeräts bewirken. Beispielsweise ist die Steuereinheit
dazu ausgelegt, das Entriegeln der Verriegelungseinrichtung von einer im Innenraum
des Haushaltsgeräts herrschenden Betriebstemperatur abhängig zu machen. Dies erweist
sich insbesondere bei der so genannten Pyrolysereinigung eines Backofens, bei welcher
die Temperatur im Garraum sogar mehrere hundert Grad Celsius erreichen kann, als vorteilhaft.
Überschreitet die Temperatur einen vorbestimmten Grenzwert - etwa 300°C oder 350°C
oder 400°C -, so kann die Steuereinheit das Entriegeln der Verriegelungseinrichtung
verhindern. In diesem Falle kann beispielsweise eine Information auf einem Display
des Haushaltsgeräts ausgegeben werden, dass das Öffnen der Gerätetür momentan nicht
möglich ist.
[0012] Wie bereits ausgeführt, wird - insbesondere bei einem Backofen - in der Regel eine
Gerätetür eingesetzt, die relativ schwer ist und deren Masse sogar 10kg überschreiten
kann. Um eine zu hohe Beschleunigung der Gerätetür beim Öffnen zu verhindern, ist
somit in einer Ausführungsform vorgesehen, dass das Führungssystem zumindest ein Dämpfungsglied
aufweist, mittels welchem die Gerätetür beim Versenken in die Öffnungsstellung bremsbar
ist. Es wird bevorzugt ein geschwindigkeitsabhängiges Dämpfungsglied eingesetzt, dessen
Bremskraft mit zunehmender Geschwindigkeit der Gerätetür zunimmt. Durch Einsatz eines
Dämpfungsglieds wird erreicht, dass die Beschleunigung und die Geschwindigkeit der
Gerätetür beim Versenken in den Stauraum begrenzt werden können. Auf diesem Wege gelingt
es, ein langsames, sanftes Öffnen der Gerätetür zu gewährleisten. Ein weiterer Vorteil
des Dämpfungsglieds besteht darin, dass die Verletzungsgefahr beim Öffnen der Gerätetür
auf ein Minimum reduziert wird, und zwar aufgrund einer geringen Geschwindigkeit der
Gerätetür sowie aufgrund von geringen Bewegungskräften.
[0013] Bevorzugt ist das Dämpfungsglied ein hydraulischer Dämpfer. Dies hat den Vorteil,
dass die Geräuschentwicklung beim Öffnen der Tür auf ein Minimum reduziert ist.
[0014] Das Dämpfungsglied ist beispielsweise als Rotationsdämpfer ausgebildet. Ein derartiges
Dämpfungsglied kann eine drehbar gelagerte Scheibe aufweisen, welche bei einer Drehbewegung
eine Bremskraft für die Gerätetür erzeugt. Diese Ausführungsform sorgt für eine bauraumsparende
und kompakte Ausgestaltung des Führungssystems.
[0015] Es erweist sich als besonders vorteilhaft, wenn an einem Außenumfang der drehbaren
Scheibe eine Zahnstruktur ausgebildet ist und das Dämpfungsglied außerdem ein länglich
ausgeführtes, in einer Führungsbahn geführtes Zahnelement mit einer länglichen Zahnstruktur
aufweist, die in Eingriff mit der korrespondierenden Zahnstruktur der drehbaren Scheibe
steht. Dann wird durch Bewegen des länglichen Zahnelements entlang der Führungsbahn
auch die Scheibe zum Bremsen der Gerätetür gedreht. Dabei kann ein mit der Gerätetür
verbundenes Führungselement ein Mitnehmerelement aufweisen, welches in einer Bremsstellung
der Gerätetür beim Versenken der Gerätetür das längliche Zahnelement mitnimmt und
somit das Drehen der Scheibe und das Bremsen der Gerätetür bewirkt. Das Bremsen der
Gerätetür erfolgt somit besonders wirkungsvoll und zuverlässig. Außerdem ist es somit
möglich, den Winkelweg bzw. Winkelbereich, in welchem die Gerätetür beim Versenken
gebremst werden soll, ohne viel Aufwand beliebig zu gestalten. Es ist somit auch möglich,
die Bremskraft nicht über den gesamten Öffnungsweg wirken zu lassen, sondern beispielsweise
in einem vorbestimmten, gewünschten Winkelbereich.
[0016] Vorzugsweise verbleibt das längliche Zahnelement in jeder Stellung der Gerätetür
in Eingriff mit der Zahnstruktur der drehbaren Scheibe. Somit wird verhindert, dass
das Führungselement der Tür in die Zahnstruktur der Scheibe eingreift und diese Zahnstruktur
beschädigt. Ein zu hoher Verschleiß bzw. die Zerstörung der Zahnstruktur werden somit
vermieden.
[0017] Das längliche Zahnelement kann einen ersten Steg aufweisen, an welchem in der Bremsstellung
das Zahnelement durch das Mitnehmerelement des Führungselements mitgenommen wird.
Die Führungsbahn des länglichen Zahnelements kann dabei unter einem Winkel ungleich
0° bezüglich einer Führungsnut des Führungselements der Tür angeordnet sein, sodass
nach Zurücklegen eines vorbestimmten Bremswegs ab der Bremsstellung das Mitnehmerelement
des Führungselements von dem Steg des Zahnelements getrennt wird und die Gerätetür
nicht mehr abgebremst wird. Mit geringem technischen Aufwand kann somit die Stellung
besonders präzise festgelegt werden, in welcher die Gerätetür nicht mehr gebremst
werden soll. Dies kann durch einfaches Gestalten der Länge des ersten Stegs erfolgen.
[0018] Das längliche Zahnelement kann auch einen zweiten Steg aufweisen, an welchem das
Zahnelement beim Bewegen der Gerätetür von der Öffnungsstellung in die Schließstellung
- also beim Schließen der Tür - durch das Mitnehmerelement des Führungselements mitgenommen
wird. Somit wird das längliche Zahnelement in seine Ausgangsstellung zurück bewegt.
Diese Ausführungsform ist ebenfalls besonders einfach zu realisieren und ermöglicht
außerdem ein wirkungsvolles und zuverlässiges Bewegen des länglichen Zahnelements
in seine Ausgangsstellung.
[0019] An zumindest einem Steg - nämlich an dem ersten Steg und/oder an dem zweiten Steg
- kann ein Puffer- oder Federelement bereitgestellt sein. Ein derartiges Puffer- oder
Federelement sorgt dabei für einen sanften und weichen Kontakt mit dem Mitnehmerelement
des Führungselements. Somit wird der Impuls beim Kontaktieren des Stegs durch das
Mitnehmerelement geglättet und die Spitzenlast reduziert. Auf diesem Wege gelingt
es folglich, eine Beschädigung des Dämpfungsglieds aufgrund eines Aufpralls auszuschließen.
[0020] Das Dämpfungsglied kann auch derart ausgebildet sein, dass es ausschließlich in eine
Richtung wirkt. Es kann nämlich vorgesehen sein, dass ausschließlich beim Versenken
in den Stauraum - also beim Öffnen - die Gerätetür mittels des Dämpfungsglieds gebremst
wird. Dies hat den Vorteil, dass ein leichtes, kräftearmes Schließen der Gerätetür
von Hand ermöglicht wird.
[0021] Das Führungssystem beinhaltet vorzugsweise ein erstes Dämpfungsglied sowie ein zweites
Dämpfungsglied: Durch das erste Dämpfungsglied kann die Gerätetür in einem vorbestimmten
Winkelbereich zwischen der Schließstellung und der Öffnungsstellung gebremst werden.
Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn mittels des ersten Dämpfungsglieds
die Gerätetür in einem Winkelbereich (bezüglich der vertikalen Schließstellung) von
etwa 17° oder 18° oder 19° oder 20° oder 21° bis etwa 70° oder 71 ° oder 72° oder
73° oder 74° gebremst wird. Mittels des ersten Dämpfungsglieds wird die Gerätetür
also von einem ersten Winkelwert bezüglich der Vertikalen bis hin zu einem zweiten
Winkelwert gebremst, wobei der erste Winkelwert in einem Wertebereich von 15° bis
25° und der zweite Winkelwert in einem Wertebereich von 65° bis 80° liegen können.
Das zweite Dämpfungsglied hingegen dient bevorzugt zum Bremsen der Gerätetür am Ende
des Öffnungswegs, also beispielsweise bis hin zum Erreichen der Öffnungsstellung im
Stauraum. Dieser zweite Bremsweg beginnt also vorzugsweise bei etwa 84° oder 85° oder
86° oder 87° und endet mit der Öffnungsstellung der Gerätetür oder aber um einige
wenige Grad vor der Öffnungsstellung.
[0022] Hinsichtlich der Anordnung des zumindest einen Dämpfungsglieds können unterschiedliche
Ausführungsformen vorgesehen sein. Beispielsweise kann pro Bremsweg lediglich ein
einziges Dämpfungsglied auf einer Seite der Gerätetür angeordnet sein. Alternativ
können aber auch zwei Dämpfungsglieder pro Bremsweg vorgesehen sein, die gegenüberliegend
auf zwei unterschiedlichen Seiten der Gerätetür am Gerätegehäuse angeordnet sind.
[0023] Bevorzugt ist das Haushaltsgerät ein Gerät zur Zubereitung von Lebensmitteln, insbesondere
ein Gargerät, bevorzugt ein Backofen. Das Haushaltsgerät kann aber auch ein anderes
Gerät sein, etwa eine Geschirrspülmaschine.
[0024] Das Schließen der Gerätetür, also das Bewegen der Tür von der Öffnungsstellung in
die Schließstellung erfolgt bevorzugt manuell durch den Benutzer. Optional kann jedoch
auch ein Motor eingesetzt werden, welcher dann zum automatischen Schließen der Tür
dient.
[0025] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der
Figurenbeschreibung. Alle vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen
sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren
alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder aber in Alleinstellung
verwendbar.
[0026] Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels, wie auch unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
[0027] Es zeigen:
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung ein Haushaltsgerät gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 2
- in schematischer Darstellung eine Gerätetür des Haushaltsgeräts in unterschiedlichen
Stellungen, wobei der Vorgang des Öffnens der Gerätetür näher erläutert wird;
- Fig. 3
- in schematischer und perspektivischer Darstellung ein Führungssystem zum Führen der
Gerätetür;
- Fig. 4
- in schematischer Darstellung das Führungssystem von einer anderen Seite;
- Fig. 5 bis 7
- in schematischer Darstellung eine Seitenansicht eines Abschnitts des Führungssystems,
wobei sich ein Führungselement in unterschiedlichen Stellungen befindet und die Funktionsweise
eines ersten Dämpfungsglieds näher erläutert wird; und
- Fig. 8
- in schematischer und perspektivischer Darstellung ein zweites Dämpfungsglied des Führungssystems.
[0028] In Fig. 1 ist in schematischer und höchst abstrakter Darstellung ein Haushaltsgerät
1 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Das Haushaltsgerät 1 ist
im Ausführungsbeispiel ein Backofen. Es weist ein Gerätegehäuse 2 auf, in welchem
ein Innenraum 3 ausgebildet ist, welcher zur Aufnahme von Lebensmitteln dient. Das
Haushaltsgerät 1 dient also zur Behandlung eines Gutes, nämlich zur Zubereitung von
Lebensmitteln.
[0029] Der Innenraum 3 ist mithilfe einer Gerätetür 4 verschließbar, welche in einen unter
dem Innenraum 3 ausgebildeten Stauraum 5 versenkt werden kann. Die Gerätetür 4 ist
also zwischen einer Schließstellung, in welcher die Gerätetür den Innenraum 3 vollständig
verdeckt, und einer Öffnungsstellung bewegbar, in welcher die Gerätetür 4 im Wesentlichen
vollständig in dem Stauraum 5 verstaut angeordnet ist. Zum Versenken der Gerätetür
4 in den Stauraum 5 dient ein in Fig. 1 nicht näher dargestelltes Führungssystem,
über welches die Gerätetür 4 von der Schließstellung in die Öffnungsstellung schiebegeführt
bewegt werden kann. In der Schließstellung der Gerätetür 4, in welcher die Gerätetür
4 den Innenraum 3 vollständig verschließt, ist die Gerätetür 4 mittels einer Verriegelungseinrichtung
(in den Figuren nicht dargestellt) blockiert bzw. gesichert, sodass ein Öffnen der
Gerätetür 4 alleine durch Ziehen an der Gerätetür 4 nicht möglich ist. Zum Öffnen
der Gerätetür 4 braucht der Benutzer ein an einer Bedienblende 6 angeordnetes Bedienelement
7 zu betätigen. Nach Betätigung des Bedienelements 7 wird die Gerätetür 4 in der Schließstellung
entriegelt und mittels des genannten Führungssystems ein wenig in Richtung der Öffnungsstellung
gedrückt, sodass die Gerätetür 4 aus der Schließstellung heraus bewegt wird. Anschließend
erreicht die Gerätetür 4 eine Stellung, ab welcher die Gerätetür 4 ausschließlich
aufgrund der eigenen Schwerkraft bis zur Öffnungsstellung hin bewegt wird. Nach Drücken
des Bedienelements 7 bzw. nach der Entriegelung der Verriegelungseinrichtung wirkt
also auf die Gerätetür 4 ein Drehmoment von Seiten des Führungssystems, aufgrund dessen
die Gerätetür 4 aus der Schließstellung herausspringt und anschließend ausschließlich
aufgrund ihrer eigenen Schwerkraft die Öffnungsstellung, also die Endstellung im Stauraum
5 erreicht. Mit anderen Worten ist die Gerätetür 4 in der vertikalen Schließstellung
mithilfe einer Federkraft vorgespannt, sodass nach Entriegeln der Verriegelungseinrichtung
die Gerätetür 4 zunächst unter Federbelastung und anschließend alleine aufgrund der
Schwerkraft selbsttätig in die Öffnungsstellung geführt wird.
[0030] In Fig. 2 ist die Gerätetür 4 in einer Vielzahl von unterschiedlichen Stellungen
schematisch dargestellt. Wie bereits ausgeführt, ist die Gerätetür 4 zwischen der
vertikalen Schließstellung I, in welcher der Innenraum 3 verschlossen ist, und der
horizontalen Öffnungsstellung II bewegbar, in welcher die Gerätetür 4 im Stauraum
5 verstaut ist. In Fig. 2 sind auch mehrere Zwischenstellungen gezeigt, nämlich beispielsweise
eine erste Bremsstellung III, ab welcher die Gerätetür 4 mithilfe des Führungssystems
- und genauer gesagt eines Dämpfungsglieds (siehe unten) - gebremst wird. Es wird
nämlich eine Gerätetür 4 eingesetzt, die eine relativ hohe Masse aufweist, die sogar
10kg überschreiten kann. Aus diesem Grund ist es besonders vorteilhaft, wenn ab der
Bremsstellung III bis hin zu einer Freigabestellung IV die Gerätetür 4 abgebremst
wird. Die Bremswirkung beginnt also ab der Bremsstellung III, welche mit der Schließstellung
I einen Winkel α einschließt, der beispielsweise in einem Wertebereich von 15° bis
30° liegen kann. Dieser Winkel α beträgt im Ausführungsbeispiel 18° oder 19° oder
20°.
[0031] Zwischen der Bremsstellung III und der Freigabestellung IV wird die Gerätetür 4 kontinuierlich
gebremst. Dabei liegt ein Winkel α+β zwischen der Schließstellung I und der Freigabestellung
IV in einem Wertebereich von 65° bis 80°. Dieser Winkel α+β beträgt beispielsweise
71° oder 72° oder 73°.
[0032] Nach Erreichen der Freigabestellung IV kann sich die Gerätetür 4 frei bewegen, und
zwar bis hin zu der Öffnungsstellung II. Optional kann auch ein weiterer Bremswinkelbereich
vorgesehen sein, und zwar ab einer zweiten Bremsstellung V bis hin zur Öffnungsstellung
II oder kurz davor. Hier kann ein zweites Dämpfungsglied vorgesehen sein, durch welches
die Gerätetür 4 kurz vor Erreichen der letzten Öffnungsstellung II gebremst wird.
[0033] Wie bereits ausgeführt, wird die Gerätetür 4 in der vertikalen Schließstellung I
mithilfe der Verriegelungseinrichtung verriegelt bzw. blockiert. Diese Verriegelungseinrichtung
kann beispielsweise mechanisch und/oder magnetisch ausgeführt sein. Auch die Ausgestaltung
des Bedienelements 7 kann unterschiedlich sein: Es kann sich bei dem Bedienelement
7 um einen mechanischen Knopf, etwa einen Druckknopf, handeln, welcher durch den Benutzer
gedrückt werden kann und welcher dann sofort die Entriegelung der Verriegelungseinrichtung
bewirkt, und zwar auf mechanischem Wege. Alternativ kann das Bedienelement 7 aber
auch ein elektronisches Betätigungselement sein, welches mit einer Steuereinheit 8
elektrisch gekoppelt ist (siehe Fig. 1). Nach Betätigung des elektronischen Bedienelements
7 kann die Steuereinheit 8 ein Betätigungssignal empfangen und im Hinblick auf die
Entriegelung der Gerätetür 4 auswerten. Dabei kann die Steuereinheit 8 - welche beispielsweise
ein Mikrocontroller und/oder ein digitaler Signalprozessor sein kann - überprüfen,
ob ein Zustand des Haushaltsgeräts 1 vorliegt, der es erlaubt, die Verriegelungseinrichtung
zu entriegeln. Ein denkbarer Zustand, in welchem die Entriegelung verhindert werden
soll, ist beispielsweise die so genannte Pyrolysereinigung des Haushaltsgeräts 1.
Wird eine derartige Reinigung - etwa anhand von Sensordaten eines Temperatursensors
- festgestellt, so unterbleibt eine Entriegelung der Gerätetür 4. Ansonsten kann die
Steuereinheit 8 aufgrund des Betätigungssignals die Verriegelungseinrichtung entriegeln,
sodass dann die Gerätetür 4 selbstständig in den Stauraum 5 versenkt wird.
[0034] Das oben genannte Führungssystem wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren
3 bis 8 näher erläutert:
[0035] In Fig. 3 ist das Führungssystem 9 in perspektivischer Darstellung gezeigt. Das Führungssystem
9 weist eine Scharnierwippe 10 auf, welche um eine Schwenkachse 11 schwenkbar gelagert
ist, und zwar bezüglich des Gerätegehäuses 2. An der Scharnierwippe 10 sind zwei Rollen
12, 13 in Form von drehbaren Scheiben angebracht, welche an der Scharnierwippe 10
drehbar gelagert sind. Die Rollen 12, 13 sind an der Scharnierwippe 10 ortsfest angeordnet
und können lediglich um die jeweilige Rotationssymmetrieachse gedreht werden. Dies
hat zur Folge, dass in einer ersten Stellung der Scharnierwippe 10 die Rollen 12,
13 vertikal angeordnet sind bzw. an einer gemeinsamen Vertikalen liegen, während in
einer zweiten Stellung der Scharnierwippe 10 die Rollen 12, 13 horizontal ausgerichtet
sind bzw. an einer gemeinsamen Horizontalen liegen. Die erste Stellung der Scharnierwippe
10, in welcher die Rollen 12, 13 vertikal ausgerichtet sind, entspricht dabei der
Schließstellung der Gerätetür 4, während die zweite Stellung der Scharnierwippe 10
der Öffnungsstellung der Gerätetür 4 entspricht.
[0036] Die Rollen 12, 13 werden in seitlichen Führungen der Gerätetür 4 geführt. Dies bedeutet,
dass die beiden Rollen 12, 13 in einer seitlich an der Gerätetür 4 ausgebildeten Führung
schiebegeführt sind, sodass die Gerätetür 4 entlang einer die beiden Rollen 12, 13
verbindenden Geraden verschiebbar ist.
[0037] Das Führungssystem 9 beinhaltet außerdem ein Führungselement 14, welches in einer
seitlich am Gehäuse 2 ausgebildeten Führungsnut 15 schiebegeführt ist. Das Führungselement
14 ist in Form eines Schlittens ausgeführt und über eine Stange 16 mit einem gegenüberliegenden
weiteren Führungselement 14' (siehe Fig. 4) verbunden. Das Führungselement 14 weist
außerdem ein Lager 17 auf, in welchem die Gerätetür 4 (in Fig. 3 nicht dargestellt)
schwenkbar gelagert ist, und zwar um eine horizontale und parallel zur Stange 16 verlaufende
Schwenkachse. Dabei ist ein dem Boden zugewandtes Ende der Gerätetür 4 an dem Lager
17 schwenkbar gelagert. Durch diese schwenkbare Verbindung der Gerätetür 4 mit dem
Führungselement 14 kann erreicht werden, dass die Gerätetür 4 horizontal ausgerichtet
und über die Rollen 12, 13 geführt in den Stauraum 5 eingeführt werden kann. In der
Schließstellung der Gerätetür 4 befindet sich dabei die Scharnierwippe 10 in ihrer
ersten Stellung (die Rollen 12, 13 liegen an einer gemeinsamen Vertikalen), und das
Führungselement 14 ist direkt unterhalb der Scharnierwippe 10 angeordnet. Wird die
Gerätetür 4 aus der Schließstellung heraus bewegt, so wird die Scharnierwippe 10 um
die Schwenkachse 11 in Fig. 3 in Uhrzeigerrichtung geschwenkt und das Führungselement
14 in Richtung des Pfeils 18 bewegt. Mit steigendem Winkel vergrößert sich auch der
Abschnitt der Gerätetür 4, welcher jenseits der Rollen 12, 13, also bereits im Stauraum
5 liegt. Mit steigendem Winkel bewegt sich also auch das Führungselement 14 zusammen
mit der Gerätetür 4 immer tiefer in den Stauraum 5 hinein, und zwar in Richtung zu
einer hinteren Wand des Haushaltsgeräts 1.
[0038] Wie bereits ausgeführt, ist die Gerätetür 4 in der Schließstellung mit einer Federkraft
vorgespannt. Diese Federkraft wird mithilfe einer Feder erzeugt, die mit der Scharnierwippe
10 verbunden ist und mittels welcher auch die Scharnierwippe 10 vorgespannt ist. Liegen
die beiden Rollen 12, 13 in der Schließstellung an einer gemeinsamen Vertikalen, so
bewirkt die Federkraft, dass die Rolle 12 in Fig. 3 nach links und die Rolle 13 nach
rechts gedrückt wird. Nach der Entriegelung der Verriegelungseinrichtung springt die
Gerätetür 4 somit unter Federkraft aus der Schließstellung heraus und kann anschließend
aufgrund der eigenen Schwerkraft das Führungselement 14 entlang der Führungsnut 15
bewegen und in die Öffnungsstellung versenkt werden.
[0039] Die Scharnierwippe 10 weist auch eine abstehende Nase 27 auf, welche in der Schließstellung
der Gerätetür 4 in eine korrespondierende Aufnahme 28 im Führungselement 14 aufgenommen
ist. Die Federkraft zur Vorspannung der Gerätetür 4 kann somit auch über die Nase
27 auf das Führungselement 14 übertragen werden. Zum Führungssystem 9 gehört auch
ein erstes Dämpfungsglied 19, mittels welchem die Gerätetür 4 ab der ersten Bremsstellung
III gemäß Fig. 2 für den nachfolgenden Winkel β gebremst wird. Das Dämpfungsglied
19 ist dabei als Rotationsdämpfer ausgebildet und weist eine drehbar am Gehäuse 2
gelagerte Scheibe 20 auf, die an ihrem äußeren Umfang eine Zahnstruktur 21 aufweist.
Die drehbare Scheibe 20 ist ein hydraulischer Dämpfer, dessen Dämpfungswirkung abhängig
von der Geschwindigkeit der Gerätetür 4 ist. Und zwar steigt diese Bremswirkung mit
steigender Geschwindigkeit der Gerätetür 4 an. Die Zahnstruktur 21 der drehbaren Scheibe
20 befindet sich in Eingriff mit einer länglichen, korrespondierenden Zahnstruktur
22 eines länglich ausgeführten Zahnelements 23. Das längliche Zahnelement 23 ist dabei
in einer Führungsbahn 24 verschiebbar geführt, und zwar in Richtung zur hinteren Wand
des Haushaltsgeräts 1. Dieses längliche Zahnelement 23 ist in Form einer Stange ausgebildet,
welche im Wesentlichen senkrecht zur Stange 16 verläuft. Das Zahnelement 23 weist
außerdem zwei nach oben abstehende Stege auf, nämlich einen ersten Steg 25, wie auch
einen zweiten Steg 26. Die beiden Stege 25, 26 sind an gegenüberliegenden Enden des
Zahnelements 23 angeordnet. Sie stehen dabei in eine Richtung ab, die zu einer Richtung
entgegengesetzt ist, in welche die Zähne der Zahnstruktur 22 zeigen. Die Zahnstruktur
22 steht dabei kontinuierlich und in jeder Stellung der Gerätetür 4 mit der korrespondierenden
Zahnstruktur 21 der drehbaren Scheibe 20 in Eingriff, sodass verhindert wird, dass
das Führungselement 14 in Kontakt mit der drehbaren Scheibe 20 gerät und diese beschädigt.
[0040] In Fig. 4 ist die gegenüberliegende Seite des Führungssystems 9 dargestellt. Wie
aus Fig. 4 hervorgeht, ist auf der gegenüberliegenden Seite ebenfalls ein Führungselement
14' bereitgestellt, welches über die Stange 16 mit dem Führungselement 14 verbunden
ist. Dieses Führungselement 14' ist in einer Führungsnut 15' geführt, welche spiegelsymmetrisch
zur Führungsnut 15 ausgebildet ist. Auch auf der gegenüberliegenden Seite ist eine
gleiche Scharnierwippe 10' bereitgestellt, an welcher zwei Rollen 12', 13' angebracht
sind. Diese beiden Rollen 12', 13' gleiten in einer Führung, die an der gegenüberliegenden
Seite der Gerätetür 4 entlang der Tür ausgebildet ist.
[0041] Optional kann auch vorgesehen sein, dass auch auf der gegenüberliegenden Seite ein
entsprechendes Dämpfungsglied 19' bereitgestellt ist, welches das Bremsen der Gerätetür
4 im Winkelbereich β unterstützt. Dieses Dämpfungsglied 19' kann genau gleich wie
das Dämpfungsglied 19 aufgebaut sein.
[0042] Wie insbesondere aus Fig. 4 hervorgeht, kann das Führungssystem 9 auch ein zweites
Dämpfungsglied 29 aufweisen, mittels welchem die Gerätetür 4 kurz vor Erreichen der
Öffnungsstellung bzw. der Endstellung im Stauraum 5 abgebremst wird. Hier kann die
Gerätetür 4 in einem Winkelbereich beispielsweise von 85° bis 90° gebremst werden.
Die Ausgestaltung des zweiten Dämpfungsglieds wird weiter unten unter Bezugnahme auf
Fig. 8 näher erläutert.
[0043] Bezugnehmend nun auf die Fig. 5 bis 7 wird die Funktionsweise des ersten Dämpfungsglieds
19 näher erläutert:
[0044] In Fig. 5 ist das Führungselement 14 in seiner Ausgangsstellung gezeigt; die Gerätetür
4 befindet sich in der Schließstellung I, in welcher sie den Innenraum 3 verschließt.
Die Gerätetür 4 wird nun entriegelt und aus der Schließstellung heraus bewegt, sodass
das Führungselement 14 in Richtung des Pfeils 18 entlang der Führungsnut 15 bewegt
wird. Die Führungsnut 15 verläuft dabei ein wenig schräg nach oben bzw. weist einen
kleinen Anstieg auf. Das Führungselement 14 erreicht dann die erste Bremsstellung,
in welcher das Dämpfungsglied 19 die Gerätetür 4 bremst. Die Bremsstellung III ist
in Fig. 6 gezeigt.
[0045] Das Führungselement 14 weist ein nach unten abstehendes Mitnehmerelement 30 auf,
welches zum Bewegen des länglichen Zahnelements 23 dient. Das Führungssystem 9 ist
dabei so ausgelegt, dass das Mitnehmerelement 30 in der ersten Bremsstellung III der
Gerätetür 4 das längliche Zahnelement 23 an seinem ersten Steg 25 mitnimmt, sodass
das Zahnelement 23 im Winkelbereich β gemäß Fig. 2 zusammen mit dem Führungselement
14 mit bewegt wird. Um den Impuls in der Bremsstellung III zu glätten, ist an dem
ersten Steg 25 ein Puffer- oder Federelement 31 angebracht, welches den Stoß dämpft
und somit eine Beschädigung des Zahnelements 23 und des Führungselements 14 verhindert.
[0046] Wie bereits ausgeführt, wird das Zahnelement 23 im Winkelbereich β mit dem Führungselement
14 zusammen bewegt, während sich die drehbare Scheibe 20 dreht und die Bremskraft
erzeugt. Hierbei wird das Zahnelement 23 an dem ersten Steg 25 durch das Mitnehmerelement
30 des Führungselements 14 gezogen. Die Führungsbahn 24 ist in ihrem Endbereich 32
mit einer Schräge 33 versehen, sodass sie unter einem Winkel ungleich 0° relativ zur
Führungsnut 15 des Führungselements 14 verläuft. Auf diesem Wege kann das Mitnehmerelement
30 des Führungselements 14 von dem ersten Steg 25 getrennt werden, sodass die Bremswirkung
des Dämpfungsglieds 19 ausschließlich bis zur Freigabestellung IV gemäß Fig. 2 aktiv
ist. Durch die Schräge 33 im Endbereich 32 wird außerdem erreicht, dass das längliche
Zahnelement 23 in der Freigabestellung IV - diese Stellung ist in Fig. 7 dargestellt
- verbleibt und beim Schließen der Gerätetür 4 der erste Steg 25 dem Mitnehmerelement
30 nicht mehr im Wege steht. Durch die Schräge 33 wird der erste Steg 25 nämlich in
Richtung zum Boden des Haushaltsgeräts 1 versenkt.
[0047] Bewegt sich die Gerätetür 4 weiter aufgrund ihrer eigenen Schwerkraft in Richtung
zur Öffnungsstellung II, so wird auch das Führungselement 14 in Richtung zum zweiten
Dämpfungsglied 29 bewegt, das sich am Ende der Führungsnut 15 befindet. Wie aus Fig.
8 hervorgeht, ist das zweite Dämpfungsglied 29 im Prinzip gleich wie das erste Dämpfungsglied
19 aufgebaut und weist eine drehbare Scheibe 34 mit einer Zahnstruktur 35 auf, die
in Eingriff mit einer länglich ausgeführten Zahnstruktur 36 eines länglichen Zahnelements
37 steht. Auch dieses längliche Zahnelement 37 weist zwei nach oben abstehende Stege
auf, nämlich einen ersten Steg 38, wie auch einen zweiten Steg 39. Die Funktionsweise
des zweiten Dämpfungsglieds 29 ist genau gleich wie die des ersten Dämpfungsglieds
19, und das Mitnehmen des länglichen Zahnelements 37 erfolgt auf die gleiche Art und
Weise mithilfe des Mitnehmerelements 30 einerseits sowie der Stege 39, 38 andererseits.
Eine Führungsbahn 40, in welcher das längliche Zahnelement 37 geführt ist, weist nämlich
ebenfalls in ihrem Endbereich eine Schräge 41 auf. Gegebenenfalls kann auch auf diese
Schräge 41 verzichtet werden, und das Ende der Führungsbahn 40 kann einen Endanschlag
für die Bewegung des Führungselements 14 darstellen. In der in Fig. 8 dargestellten
Ausführungsform kann sich das Führungselement 14 jedoch etwas weiter als das Zahnelement
37 bewegen.
[0048] Insgesamt wird somit die Gerätetür 4 auch in einem weiteren Winkelbereich gebremst,
nämlich am Ende kurz vor Erreichen der Öffnungsstellung im Stauraum 5.
[0049] Die beiden Dämpfungsglieder 19, 29 können nur in eine Richtung wirken, und zwar beim
Öffnen der Gerätetür 4. Wird die Gerätetür 4 hingegen von der Öffnungsstellung in
die Schließstellung bewegt, so werden die beiden länglichen Zahnelemente 23, 37 zwar
mit dem Mitnehmerelement 30 mitgenommen, jedoch weisen die drehbaren Scheiben 20,
34 in diese Richtung keine Bremswirkung auf.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 1
- Haushaltsgerät
- 2
- Gerätegehäuse
- 3
- Innenraum
- 4
- Gerätetür
- 5
- Stauraum
- 6
- Bedienblende
- 7
- Bedienelement
- 8
- Steuereinheit
- 9
- Führungssystem
- 10, 10'
- Scharnierwippe
- 11
- Schwenkachse
- 12, 13; 12', 13'
- Rollen
- 14, 14'
- Führungselement
- 15, 15'
- Führungsnut
- 16
- Stange
- 17
- Lager
- 18
- Pfeil
- 19, 19'
- Dämpfungsglied
- 20
- Scheibe
- 21, 22
- Zahnstruktur
- 23
- Zahnelement
- 24
- Führungsbahn
- 25, 26
- Steg
- 27
- Nase
- 28
- Aufnahme
- 29
- Dämpfungsglied
- 30
- Mitnehmerelement
- 31
- Puffer- oder Federelement
- 32
- Endbereich
- 33
- Schräge
- 34
- Scheibe
- 35, 36
- Zahnstruktur
- 37
- Zahnelement
- 38, 39
- Stege
- 40
- Führungsbahn
- 41
- Schräge
- I
- Schließstellung
- II
- Öffnungsstellung
- III
- erste Bremsstellung
- IV
- Freigabestellung
- V
- zweite Bremsstellung
- α
- Winkel
- β
- Winkel
1. Haushaltsgerät (1) zur Behandlung eines Gutes, mit einem in einem Gerätegehäuse (2)
ausgebildeten Innenraum (3) zur Aufnahme des zu behandelnden Gutes, mit einer Gerätetür
(4) zum Verschließen des Innenraums (3), mit einem unterhalb des Innenraums (3) ausgebildeten
Stauraum (5), in welchen die Gerätetür (4) geführt über ein Führungssystem (9) versenkbar
ist, so dass die Gerätetür (4) zwischen einer Schließstellung (I), in welcher die
Gerätetür (4) den Innenraum (3) verschließt, und einer Öffnungsstellung (II) bewegbar
ist, in welcher die Gerätetür (4) den Innenraum (3) freigibt und zumindest überwiegend
in dem Stauraum (5) verstaut angeordnet ist, und mit einer Verriegelungseinrichtung,
mittels welcher die Gerätetür (4) in der Schließstellung (I) lagegesichert ist, dadurch gekennzeichnet, dass nach Entriegeln der Verriegelungseinrichtung die Gerätetür (4) aus der Schließstellung
(I) in die Öffnungsstellung (II) zumindest streckenweise aufgrund einer eigenen Schwerkraft
selbsttätig versenkbar ist.
2. Haushaltsgerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gerätetür (4) in der Schließstellung (I) mittels einer Federkraft, insbesondere
des Führungssystems (9), vorgespannt angeordnet ist, so dass nach Entriegeln der Verriegelungseinrichtung
die Gerätetür (4) streckenweise mit der Federkraft unterstützt in Richtung der Öffnungsstellung
(II) bewegbar ist.
3. Haushaltsgerät (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Schließstellung (I) die Gerätetür (4) mittels der Verriegelungseinrichtung
mechanisch verriegelt ist.
4. Haushaltsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein durch einen Benutzer betätigbares Bedienelement (7) zum Entriegeln der Verriegelungseinrichtung.
5. Haushaltsgerät (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (7) ein mechanischer Knopf ist.
6. Haushaltsgerät (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (7) ein elektronisches Bedienelement (7) ist, welches dazu ausgelegt
ist, nach Betätigung durch den Benutzer ein elektrisches Betätigungssignal an eine
Steuereinheit (8) abzugeben, aufgrund dessen die Steuereinheit (8) das Entriegeln
der Verriegelungseinrichtung bewirkt.
7. Haushaltsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, das Führungssystem (9) zumindest ein Dämpfungsglied (19, 19', 29) aufweist, mittels
welchem die Gerätetür (4) beim Versenken in die Öffnungsstellung (II) zumindest streckenweise
bremsbar ist.
8. Haushaltsgerät (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungsglied (19, 19', 29) ein hydraulischer Dämpfer ist.
9. Haushaltsgerät (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungsglied (19, 19', 29) als Rotationsdämpfer mit einer drehbar gelagerten
Scheibe (20, 34) ausgebildet ist, welche bei einer Drehbewegung eine Bremskraft für
die Gerätetür (4) erzeugt.
10. Haushaltsgerät (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Außenumfang der drehbaren Scheibe (20, 34) eine Zahnstruktur (21, 35) ausgebildet
ist und das Dämpfungsglied (19, 19', 29) ein länglich ausgeführtes, in einer Führungsbahn
(24, 40) geführtes Zahnelement (23, 37) mit einer länglichen Zahnstruktur (22, 36)
aufweist, welche in Eingriff mit der Zahnstruktur (21, 35) der drehbaren Scheibe (20,
34) steht, so dass durch Bewegen des länglichen Zahnelements (23, 37) entlang der
Führungsbahn (24, 40) die Scheibe (20, 34) zum Bremsen der Gerätetür (4) drehbar ist,
wobei ein mit der Gerätetür (4) verbundenes Führungselement (14, 14') ein Mitnehmerelement
(30) aufweist, welches in einer Bremsstellung (III, V) der Gerätetür (4) beim Versenken
der Gerätetür (4) das längliche Zahnelement (23, 37) mitnimmt.
11. Haushaltsgerät (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in jeder Stellung (I bis V) der Gerätetür (4) das längliche Zahnelement (23, 37)
in Eingriff mit der Zahnstruktur (21, 35) der drehbaren Scheibe (20, 34) verbleibt,
so dass ein Eingriff des Führungselements (14, 14') in die Zahnstruktur (21, 35, 22,
36) der Scheibe (20, 34) verhindert ist.
12. Haushaltsgerät (1) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das längliche Zahnelement (23, 37) einen ersten Steg (25) aufweist, an welchem in
der Bremsstellung (III, V) das Zahnelement (23, 37) durch das Mitnehmerelement (30)
des Führungselements (14, 14') mitnehmbar ist, wobei die Führungsbahn (24, 40) des
länglichen Zahnelements (23, 37) zumindest abschnittsweise unter einem Winkel ungleich
0° zu einer Führungsnut (15) des Führungselements (14, 14') angeordnet ist, so dass
nach Zurücklegen eines vorbestimmten Bremswegs (β) ab der Bremsstellung (III, V) das
Mitnehmerelement (30) des Führungselements (14, 14') von dem Steg (25) des Zahnelements
(23, 37) trennbar ist.
13. Haushaltsgerät (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das längliche Zahnelement (23, 37) einen zweiten Steg (26) aufweist, an welchem das
Zahnelement (23, 37) beim Bewegen der Gerätetür (4) von der Öffnungsstellung (II)
in die Schließstellung (I) durch das Mitnehmerelement (30) des Führungselements (14,
14') mitnehmbar ist, um das längliche Zahnelement (23, 37) in seine Ausgangsstellung
zu bewegen.
14. Haushaltsgerät (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ausschließlich beim Versenken in den Stauraum (5) die Gerätetür (4) mittels des Dämpfungsglieds
(19, 19', 29) bremsbar ist.
15. Haushaltsgerät (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungssystem (9) ein erstes Dämpfungsglied (19, 19'), mittels welchem die Gerätetür
(4) in einem vorbestimmten Winkelbereich (β) zwischen der Schließstellung (I) und
der Öffnungsstellung (II) bremsbar ist, sowie ein zweites Dämpfungsglied (29) aufweist,
mittels welchem die Gerätetür (4) in einem Endbereich vor der Öffnungsstellung (II)
bremsbar ist.