[0001] Die Erfindung betrifft einen Mauerkasten mit einem Führungsrohr und einer Lüftungsöffnung
an dem Führungsrohr und einem am Ende des Führungsrohres angeordneten, zwischen einer
Schließstellung und einer Offenstellung beweglichen Verschlussdeckel, auf dessen Innenseite
ein hyperbolisch geformter Strömungskörper ausgebildet ist, indem der Verschlussdeckel
auf Führungsarmen im Führungsrohr axial geführt und auf ihm ein als trichterförmiger
Ring stromlinienförmig ausgebildeter Leitkörper angebracht ist, wobei der Trichter
innen zunächst parallel zu einer Mittelachse des Führungsrohres verläuft und sich
dann so aufweitet, dass die Luftströmung dann um ca. 70° von der Mittelachse nach
außen abgelenkt wird, und sich der Verschlussdeckel, getrieben von der Luftströmung
im Führungsrohr, die durch die Druckdifferenz zwischen dem Luftdruck in dem Führungsrohr
und der äußeren Umgebungsluft gebildet ist, gegen eine Rückstellkraft selbsttätig
öffnet und schließt und damit die Luftströmung zum Rand des Verschlussdeckels und
mit minimalem Druckverlust ins Freie leitet.
[0002] Mauerkästen dienen der Entlüftung von Räumen, beispielsweise Küchen, mittels eines
Ventilators und einem nach außen führenden Führungsrohr, das mit einem Verschlussdeckel
verschlossen wird. Mit der neuen Energieeinsparverordnung EnEV 2009, die am 01.10.2009
in Kraft getreten ist, wurden verschärfte energetische Standards für Gebäude festgelegt.
Permanent geöffnete Mauerkästen entsprechen nicht mehr den neuen Anforderungen an
die Gebäudedichtheit. Hingegen reduzieren luftdicht geschlossene Mauerkästen die Wärmeverluste
bei ausgeschalteter Dunstabzugshaube nahezu gegen null.
[0003] Ein derart luftdicht geschlossener Mauerkasten wird in der Patentschrift
EP 1 921 394 B1 offenbart. Dabei nutzen strömungsoptimierte Bauteile des Mauerkasten-Systems die
Druckwirkung des bei Dunstabzugshaubenbetrieb entstehenden Luftstroms in Verbindung
mit mechanisch gesteuerter Feder- und Magnetkraft beim Öffnen und Schließen des Verschlussdeckels.
Durch die Energie der Luftströmung fährt beim Öffnen der Verschlussdeckel automatisch
auf den Führungsarmen aus und die Rückstellkraft einer Zugfeder bewirkt das automatische
Schließen des Verschlussdeckels. Der Verschlussdeckel schließt also bei abgeschalteter
Dunstabzugshaube den Mauerkasten luftdicht und bündig ab, so dass keine Kältebrücke
an der Außenwand entsteht. Das Mauerkasten-System funktioniert ohne die Zufuhr elektrischer
Energie, da es auf elektrisch betriebene Zusatzgeräte verzichtet. Beim automatischen
Öffnen ist der Ausfahrweg durch Endanschläge an der Lüftungsöffnung des Führungsrohrs
begrenzt. Nachteilig wird dadurch die gesamte kinetische Energie, die der Verschlussdeckel
und alle damit direkt verbundenen Bauteile aufgrund seiner Bewegung enthält, beim
Aufprall auf die Endanschläge innerhalb des Mauerkastens quasi vernichtet bzw. dissipiert.
Das führt, insbesondere bei sehr kräftiger Luftströmung durch leistungsstarke Dunstabzugshauben,
zu sehr großen Aufprallkräften und damit zu Problemen durch Verzug innerhalb der Körperstruktur
des Mauerkastens und zu unangenehmen Geräuschen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Mauerkasten
anzugeben, bei dem der Ausfahrweg des Verschlussdeckels relativ sanft verzögert wird
und so ein Aufprall auf den Endanschlägen an der Lüftungsöffnung des Führungsrohrs
gedämpft bzw. verhindert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Ausführungsformen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0006] Beim gattungsgemäßen Mauerkasten fährt der Verschlussdeckel durch die Energie der
Luftströmung selbsttätig aus, wobei der Verschlussdeckel auf Führungsarmen axial im
Führungsrohr geführt ist. Der Ausfahrweg des Verschlussdeckels mit dem auf der Innenseite
angebrachten Strömungskörper ist durch einen Endanschlag an der Lüftungsöffnung des
Führungsrohrs begrenzt. Die gesamte kinetische Energie, die der Verschlussdeckel mit
dem auf der Innenseite angebrachten Strömungskörper aufgrund seiner Bewegung enthält,
wird beim Aufprall auf den Endanschlag an das Mauerkasten-System abgegeben und von
diesem absorbiert.
[0007] Mit dem erfindungsgemäßen Mauerkasten wird der Ausfahrweg des Verschlussdeckels beim
Öffnen nach einem ersten Anschlags durch eine zusätzliche Bremskraft am Ende des Ausfahrwegs
relativ sanft verzögert und folglich ein Aufprall auf einen Endanschlag an der Lüftungsöffnung
des Führungsrohrs verhindert bzw. gedämpft.
[0008] In einer Ausführungsform wird die Rückstellkraft durch eine Zugfeder an einem Schwenkhebel
gebildet ist, der an der Innenwand des Führungsrohrs gelenkig gelagert ist und dessen
Weg auf einer Seite durch den ersten Anschlag als Schwenkhebelanschlag begrenzt ist.
Die andere Seite des Schwenkhebels ist über einen Verbindungsdraht mit dem Strömungskörper
verbunden. Damit wird die Rückstellkraft für den Verschlussdeckel erreicht.
[0009] Die Bremskraft wird durch eine Feder bewirkt, die an den Mittelpunkt des Strömungskörpers
angreift. Beim Auftreffen des Schwenkhebels auf den ersten Anschlag wird der bewegte
Strömungskörper nicht abrupt gestoppt, sondern von einer Feder, die die kinetische
Energie der bewegten Masse aufnimmt, relativ sanft verzögert.
[0010] Die Öffnungsweite des Mauerkastens ist durch den Endanschlag an der Lüftungsöffnung
des Führungsrohrs festgelegt, unabhängig davon wie stark die Luftströmung durch eine
treibende Dunstabzugshaube ist. Nachdem der Schwenkhebel den Schwenkhebelanschlag
erreicht hat, wird die noch vorhandene Energie von der Feder aufgenommen. Falls die
Feder nicht genügend kinetische Energie von der bewegten Masse des Verschlussdeckels
aufnimmt, prallt dieser am Ende des Ausfahrweges mit entsprechend reduzierter Geschwindigkeit
auf den Endanschlag an der Lüftungsöffnung des Führungsrohrs auf.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Feder eine Druckfeder, die im inneren
Hohlraum des Strömungskörpers angebracht ist. Dabei durchragt ein Ende der Druckfeder
axial den zylindrischen Innenraum der Feder und ist dann über den Verbindungsdraht
mit dem Schwenkhebel verbunden, der auf einer Seite an der Innenwand des Führungsrohrs
gelenkig gelagert ist. Die am Mittelpunkt des Strömungskörpers ausgebildete Spitze
der hyperbolischen Fläche umfasst eine Öffnung, durch die dieses Ende der Druckfeder
ragt. Die Öffnung des Strömungskörpers weist auf der Innenseite einen Absatz auf,
an dem sich das gegenüberliegende Ende der Feder abstützt.
[0012] Das aus dem Strömungskörper ragende Ende der Druckfeder ist mit dem Schwenkhebel
verbunden. Infolgedessen wird die vorgespannte Druckfeder nach dem Auftreffen auf
den Schwenkhebelanschlag zusammengedrückt und nimmt dabei die kinetische Energie des
Strömungskörpers auf, ähnlich wie bei einem Dämpfer. Dadurch wird der Aufprall auf
den Endanschlägen an der Lüftungsöffnung des Führungsrohrs gedämpft und es wird verhindert,
dass die kinetische Energie, die sonst beim Aufprall an den Mauerkasten abgegeben
wird, in schädliche Verformungsarbeit ungewandelt wird bzw. innerhalb des Mauerkasten-Systems
weitergeleitet wird.
[0013] Die aufgenommene kinetische Energie wird aber nicht in der Druckfeder abgebaut, sondern
in eine Rückwärtsbewegung des Strömungsköpers umgesetzt. Dementsprechend wird durch
die Druckfeder die aufgenommene kinetische Energie in die Schließrichtung des Verschlussdeckels
entgegen der Luftströmung wieder abgegeben. Dabei wird sich die Öffnungsweite des
Mauerkastens der individuellen Luftströmung der Dunstabzugshaube anpassen.
[0014] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Druckfeder mit dem Verbindungsdraht
eine Einheit bildet, also aus einem durchgehenden Stück Federstahl gefertigt ist.
[0015] Vorteilhaft sieht die Erfindung vor, dass die Druckfeder den Verschlussdeckel auf
den letzten Teil des Ausfahrwegs abbremst und so einen Aufprall auf den Endanschlag
vermeidet. Dadurch wird verhindert, dass die gesamte kinetische Energie, die beim
Aufprall absorbiert wird, innerhalb des Mauerkastens weitergeleitet wird.
[0016] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Abbildungen beispielhaft erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 den Querschnitt eines Mauerkastens in der Offenstellung.
Fig. 2 den Mauerkasten aus Fig. 1 in der Schließstellung.
[0017] Fig. 1 zeigt eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mauerkastens
1 in der Offenstellung, Fig. 2 zeigt den Mauerkasten 1 in der Schließstellung. Der
Mauerkasten 1 ist mit seinem Führungsrohr 2 in der Mauer 4 dargestellt. Der Verschlussdeckel
5 mit dem an der Innseite angebrachten Strömungskörper 6 wird gegen eine Rückstellkraft
durch die Luftströmung 12 in die Offenstellung gebracht und dort bei eingeschalteter
Dunstabzugshaube gehalten. Die Rückstellkraft wird durch eine vorgespannte Zugfeder
18 aufgebracht, die an einem Schwenkhebel 16 angebracht ist, der wiederum in dem Schwenklager
17 gelagert ist.
[0018] Der Schwenkhebel 8 lässt sich soweit bewegen, bis eine Seite 16 des Schwenkhebels
8 an den ersten Anschlag 20 anschlägt. Der Anschlag 20 ist auf einer Seite fest an
der Innenwand des Führungsrohrs 2 angebracht. Dadurch ist die erste Öffnungsweite
des Mauerkastens 1 festgelegt, wenn der Strömungskörper 6 bzw. Verschlussdeckel 5
auf den Anschlag 20 trifft.
[0019] Im Inneren des Strömungskörpers 6 ist die Druckfeder 21 angebracht, wobei das eine
Ende der Druckfeder 21 sich an einem innen gelegenen Absatz des Strömungskörpers 6
abstützt. Das andere Ende der Druckfeder 21 ist Teil des Verbindungsdrahtes 9.
[0020] Auf diese Weise nimmt die Druckfeder 21 nach dem Auftreffen des Schwenkhebels (8)
auf den Schwenkhebelanschlag (20) die kinetische Energie des Strömungskörpers 6 bzw.
Verschlussdeckels 5 auf, und gibt sie in der Schließrichtung, entgegen der Luftströmung
12, wieder ab, so dass der Ausfahrweg, insbesondere auf seinem letzten Teilstück,
sanft verzögert wird. Infolgedessen passt sich die Öffnungsweite des Mauerkastens
1 dem individuellen Luftstrom 12 einer Dunstabzugshaube an.
Bezugszeichen
[0021]
- 1
- Mauerkasten
- 2
- Führungsrohr
- 3
- Lüftungsrohr
- 4
- Mauer
- 5
- Verschlussdeckel
- 6
- Strömungskörper
- 7
- Führungsarm
- 8
- Schwenkhebel
- 9
- Verbindungsdraht
- 10
- Feder
- 11
- Dichtung
- 12
- Luftströmung
- 13
- Lager
- 14
- Leitkörper
- 15
- Hyperbolische Fläche
- 16
- Seite des Schwenkhebels
- 17
- Schwenklager
- 18
- Zugfeder
- 20
- Erster Anschlag, Schwenkhebelanschlag
- 21
- Druckfeder
- 30
- Flansch
- 31
- Magnete
- 32
- Endanschläge
1. Mauerkasten mit einem Führungsrohr und einer Lüftungsöffnung an dem Führungsrohr (2)
und einem am Ende des Führungsrohres angeordneten, zwischen einer Schließstellung
und einer Offenstellung beweglichen Verschlussdeckel (5), auf dessen Innenseite ein
hyperbolisch geformter Strömungskörper (6) ausgebildet ist, indem der Verschlussdeckel
auf Führungsarmen im Führungsrohr (2) axial geführt und auf ihm ein als trichterförmiger
Ring stromlinienförmig ausgebildeter Leitkörper (14) angebracht ist, wobei der Trichter
innen zunächst parallel zu einer Mittelachse des Führungsrohres (2) verläuft und sich
dann so aufweitet, dass die Luftströmung dann um ca. 70° von der Mittelachse nach
außen abgelenkt wird, und sich der Verschlussdeckel (5), getrieben von der Luftströmung
im Führungsrohr, die durch die Druckdifferenz zwischen dem Luftdruck in dem Führungsrohr
(2) und der äußeren Umgebungsluft gebildet ist, gegen eine Rückstellkraft selbsttätig
öffnet und schließt und damit die Luftströmung zum Rand des Verschlussdeckels (5)
und mit minimalem Druckverlust ins Freie leitet,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Öffnen der Ausfahrweg des Verschlussdeckels (5) nach einem ersten Anschlags
(20) durch eine zusätzliche Bremskraft sanft verzögert wird und so ein Aufprall auf
einen Endanschlag (32) verhindert bzw. gedämpft wird.
2. Mauerkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Rückstellkraft durch eine Zugfeder (18) an einem Schwenkhebel (8) gebildet ist,
der an der Innenwand des Führungsrohrs (2) gelenkig gelagert ist, dessen Weg auf einer
Seite durch den ersten Anschlag (20) begrenzt ist, und dessen andere Seite über einen
Verbindungsdraht (9) mit dem Strömungskörper (6) verbunden ist.
3. Mauerkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bremskraft durch eine Feder bewirkt ist, die an den Mittelpunkt des Strömungskörpers
(6) angreift und dessen kinetische Energie aufnimmt.
4. Mauerkasten nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Feder eine Druckfeder (21) ist, die im Inneren des Strömungskörpers (6) angebracht
ist.
5. Mauerkasten nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckfeder (21) über den Verbindungsdraht (9) mit dem Schwenkhebel (8) verbunden
ist.
6. Mauerkasten nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die von der Feder aufgenommene kinetische Energie in eine Rückwärtsbewegung des Strömungskörpers
(6) umgesetzt wird.
7. Mauerkasten nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckfeder (21) mit dem Verbindungsdraht eine Einheit bildet.
8. Mauerkasten nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Feder den Verschlussdeckel (5) auf dem letzten Teilstück des Ausfahrwegs verzögert.